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Fredhel
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Deutschland

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Insgesamt 1313 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2021
Arenz, Ewald

Der große Sommer


ausgezeichnet

Wie eine frische Brise wirkt der neueste Roman von Ewald Arenz auf mich. Ein Mann, Friedrich, erinnert sich an den Sommer seines Erwachsenwerdens, der zeitgleich den Beginn seiner großen Liebe markiert. Friedrich ist ein ganz normaler Junge, der irgendwie den Anschluss in der Schule verpasst hat und nun den ganzen Sommer für die alles entscheidende Nachprüfung büffeln muss. Er verbringt die Nachmittage mit seinen Freunden, aber die Zeit ist nicht nur unbelastet, sondern sein bester Freund tickt plötzlich völlig aus.

Der Autor bringt trotz der Leichtigkeit seiner Sprache eine Tiefe in die Handlung, die diesen Roman von Trivialliteratur absetzt. Man spürt den Umbruch in der Persönlichkeit Friedrichs, der mehr und mehr Verantwortung nicht nur für sein eigenes Leben übernimmt und der alle Gefühle des ersten bittersüßen Verliebtseins auskosten kann.

Ein schönes Buch, das mich inspiriert, mehr von diesem Autor zu lesen.

Bewertung vom 29.03.2021
Fink, Ada

Blütengrab


sehr gut

1993 wird im mecklenburgischen Wussnitz mitten im Wald eine Mädchenleiche entdeckt, aufgebahrt auf einem Blütenmeer mit tief in die Haut geritzten germanischen Runen. Ulrike Bandow ist die zuständige Ermittlerin, die gegen ihren Willen mit dem westdeutschen Ingo Larssen zusammenarbeiten muss. Beide sind auf ihre Art spröde und einzelgängerisch. Ein Wunder, dass sie nach einigen Anlaufschwierigkeiten ein Weg zu einer guten Teamarbeit finden, denn beide haben Geheimnisse aus der Vergangenheit, die nicht ans Licht sollen. Doch ganz besonders Ulrike muss sich den Taten ihrer Jugend stellen, um überhaupt einen Ermittlungsansatz greifen zu können. 

Mit beiden Polizisten kann ich nicht warm werden. Sie sind zu verschlossen, zu eigenbrötlerisch. Ich finde einfach keinen Zugang zu ihrem Charakter. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Neben einem wirklich guten Handlungsstrangs den Mord betreffend, wird auch im Hintergrund die trostlose Situation im Osten nach der Wende dargestellt. Wie schwer es ist, als Jugendlicher Arbeit zu finden. Die von einigen offen zur Schau getragenen Nazi-Gesinnung. Aber auch die Nebenstory der westdeutschen Familie, die sich bewusst im Osten ansiedelt, um ihre völkisch-germanischen Fantasien in der Bewirtschaftung eine Gutshofes auszuleben.

Insgesamt liegt eine trostlose Stimmung über den Personen und dem ganzen Ort. Es ist die mitreißende Erzählweise der Autorin, die diesen Krimi in guter Erinnerung bleiben lässt. Sie hat ihre Protagonisten eindrucksvoll beschrieben und in einem raffinierten Plot agieren lassen.

Bewertung vom 28.03.2021
Herzberg, Thomas

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 1)


sehr gut

In der Flensburger Förde wird eine Leiche gefunden, die augenscheinlich gewaltsam zu Tode kam. Zum Glück verzeichnet die Flensburger Mordkommission zwei Neuzugänge, die sich sofort um diesen Fall kümmern muss, der zu Beginn der Tourismussaison denkbar ungünstig liegt. Die beiden, Ina und Jörn, kennen sich überraschenderweise von früher und auch zu ihrem Vorgesetzten gibt es mit Ina eine interessante Vorgeschichte. Es gibt also eine Reihe privater Verwicklungen und familiäre Nebenschauplätze, die in der Erzählhierarchie den gleichen Stellenwert haben wie die eigentliche Mordermittlung. Diese läuft erst mal sehr zäh an. Sie führt in die Menschenschmugglerszene zwischen Deutschland und Dänemark. Den Beteiligten ist so schnell nichts nachzuweisen und schon gar nicht ein Mord. Ina und Jörn finden schnell zu einer harmonischen Arbeitsweise, die zu einem erfolgreichen Einstand in die Mordkommission führt.
Um es vorwegzusagen: Rasant ist dieser Krimi nicht, eher im Gegenteil. Die ganzen familiären Episoden entschleunigen, sind aber auch sehr interessant. Gerade so ein pubertierender Teenie wie Jörns Tochter, kann allerhand Zündstoff bergen. Alles, was den Mordfall betrifft, hätte ich mir noch etwas ausführlicher und spannender gewünscht, doch immerhin bleiben am Ende keine offene Fragen übrig.
Der Schreibstil des Autors ist gleichbleibend ruhig. Irgendwie passt das allerdings auch zu dem friesischen Flair, den friesischen Protagonisten und vor allem den wortkargen Seeleuten.
Mir hat es in der Flensburger Mordkommission ganz gut gefallen und sicher gibt es bald mehr von dort zu lesen.

Bewertung vom 26.03.2021
Ilies, Angelika

15-Minuten-Singleküche


ausgezeichnet

Endlich mal ein pfiffiges Kochbuch, dass sich direkt in die alltagstauglichen Rezepte stürzt, ohne sich erst seitenweise mit Kochutensilien, Vitamintabellen und Nährwerttafeln aufzuhalten. Nein, erst am Ende kommen wirklich praktische allgemeine Hinweise, was man vielleicht im Vorratsschrank horten sollte und wie man mit ein wenig Kreativität eigentlich jedes Gericht noch einmal aufpeppen kann. Doch davor gibt es viele Rezepte, die mit wenigen Zutaten auskommen und die wirklich ratzfatz auf dem Tisch stehen. Diese Zutaten sind dann auch zum Glück nicht exotisch, sondern beim Discounter um die Ecke leicht zu finden. Die Zubereitung sollte auch Kochneulingen gelingen. Jedem Rezept vorangestellt ist ein schönes Foto vom Gericht. Mir hat das Kochbüchlein sehr gut gefallen. Ich finde, man kann es auch gut an junge Leute verschenken, die gerade ihre erste eigene Wohnung beziehen und sich zum ersten Mal fern von Mutters Herd wiederfinden. Gesund kochen ist keine Hexerei.

Bewertung vom 25.03.2021
Kittler, Martina

Vegetarisch kochen mit 5 Zutaten


ausgezeichnet

Dieses einfache Kochen mit nur 5 Zutaten scheint ein Trend zu sein, dem sich sogar Jamie Oliver nicht entziehen konnte. Hier ist es Martina Kittler, die Rezepte für schnelle Salate, One-Pots, Ofengerichte und Desserts präsentiert. Die Zubereitung wird gut erklärt. So kann es sicher auch Kochanfängern gelingen. Die Zutaten sind bis auf wenige Ausnahmen in normalen Lebensmittelgeschäften/Discountern erhältlich und in der Regel nicht teuer. Das jedem Rezept vorangestellte Foto lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
In meinen Augen ist diese Rezeptsammlung sehr nützlich, nicht nur für Vegetarier, sondern überhaupt für Personen, die vielleicht auch nur einzelne Mahlzeiten fleischlos zubereiten möchten.

Bewertung vom 21.03.2021
Kamal, Sheena

Im Schatten der Lüge / Nora Watts Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

"Im Schatten der Lüge" ist die zweite Folge mit der kanadischen Privatdetektivin Nora Watts. Man kommt durchaus damit klar, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, denn manches wird erklärend erwähnt. Trotzdem hatte ich beim Lesen das Gefühl, ich hätte Nora besser verstanden, wenn ich ihre Anfänge gekannt hätte. So bleibt sie mir als schwierige Person in Erinnerung, die selbstlos einen sterbenden Mann begleitet, eine innige Beziehung zu ihrem zugelaufenen Hund und eine skurrile Handyfotobeziehung zu ihrer leiblichen Tochter pflegt. Mann und Hund verlässt sie Hals über Kopf, nur um im fernen Detroit Informationen über ihren vor langen Jahren verstorbenen Vater einzuholen. Dort trachtet ihr jemand ernsthaft nach dem Leben, doch erfährt sie auch vieles über ihre Eltern.
Ein weiterer Erzählstrang handelt von einem guten Freund Noras, der den Drogentod einer jungen Frau im Auftrag ihres superreichen Freundes aufklären soll. Entfernt haben die Fälle miteinander zu tun. Vielleicht hätte ich den Zusammenhang besser verstanden, wenn ich den ersten Band gelesen hätte. So bleiben bei mir noch ein paar Fragen offen.
Es hat auch fast die Hälfte des Buches gedauert, bis so etwas wie Spannung aufkam. Der Schreibstil der Autorin ist nicht mitreißend, aber wenigstens kommt ab da etwas mehr Action die Geschichte.
Insgesamt hat dieser Thriller, der eigentlich mehr ein amerikanischer Krimi ist, mich nicht überzeugen können.

Bewertung vom 15.03.2021
Heger, Moritz

Aus der Mitte des Sees


ausgezeichnet

Dem Titel nach handelt dieser Roman von einem See, tatsächlich taucht der Leser aber ab in einen Fluss, in den stetig strömenden Gedankenfluss des Bruder Lukas in einer Eifeler Benediktiner Abtei. Sein Tagesablauf mit den Stundengebeten gibt seinem Leben Struktur, aber abends geht er an den See mit dem Privatsteg und kann sich sowohl beim Betrachten der Wasserfläche als auch beim Schwimmen mit sich, seinem Leben und seinem Glauben auseinandersetzen. Der Autor hat eine wunderschöne poetische Ausdrucksweise. Er verwendet Metaphern, die zum Nachdenken anregen. Vor allem aber kommt man der Hauptperson sehr nahe mit ihren Gedanken. Dieser Roman von Moritz Heger lässt einen selbst zur Ruhe kommen und hallt noch lange in einem wider.

Bewertung vom 14.03.2021
Koch, Krischan

Der weiße Heilbutt / Thies Detlefsen Bd.9


sehr gut

Eigentlich sollte man das Buch nur lesen, wenn man schon mit Vorfreude auf dieses herrliche Cover schauen mag, denn man braucht schon den richtigen Humor für diese quirlige Story.
Mitten in den heißesten Urlaubswochen geben insgesamt zwei Frauenleichen der Polizei zu denken. Weil zeitgleich ein riesiger weisser Heilbutt in Küstennähe gesichtet wird, vermutet man in ihm den Übeltäter.
Natürlich wird bis zum Ende des Buches alles aufgeklärt, aber ich finde, dass hier nur eher all den netten und skurrilen Inselbewohnern eine Bühne geboten werden soll, und der Leser in einen herrlich verrückten Inselsommer eingetaucht wird. 
Ich konnte das Buch nur häppchenweise genießen, denn jedes Kapitel ist fast wie ein Wimmelbild, das man mit Genauigkeit studieren sollte, damit man die Feinheiten nicht überliest.
Allerdings ist es für einen Quereinsteiger wie mich auch schwer, sich in der großen Anzahl der Personen zurechtzufinden, aber anscheinend gibt es auch schon so eine Art Fanclub vom ersten Band der Inselkrimis an.
Trotzdem hatte ich großen Spaß beim Lesen.

Bewertung vom 13.03.2021
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


sehr gut

In St. Peter-Ording kehrt eine junge Frau nicht aus dem Urlaub zurück. Sie ist sehr engagiert im Umweltschutz, was mit den Interessen ihrer Adoptivfamilie kollidiert, die als erfolgreiche Hoteliers nur nach Profit und Expansion streben. 
Die Kommissarin Anna Wagner und der Dienststellenleiter Hendrik Norberg sind beide neu bei der Schutzpolizei im Ort. Sie müssen sich erst im Kollegenteam zurechtfinden und auch ausloten, wie ihre Zusammenarbeit aussehen kann. Beide tragen ihre privaten Probleme noch mit sich, doch dienstlich harmonieren die zwei schon recht gut. Sie ziehen an einem Strang, um der blasierten Familie der Vermissten auf den Zahn zu fühlen und können auch mit viel Fingerspitzengefühl die verschlossenen Aktivisten der Umweltschützer befragen.
"Nordwesttod" bietet einiges an Küstenflair. Die Charaktere sind interessant und stimmig, wenn auch zeitweise etwas sehr klischeehaft. Die Handlung ist in sich schlüssig und nachvollziehbar.
Deswegen gebe ich diesem unaufgeregten Regionalkrimi gerne 4 Lesesterne.

Bewertung vom 13.03.2021
Johannsen, Anna

Die Toten auf Helgoland


ausgezeichnet

Auf Helgoland werden ein verdeckter Ermittler und seine Lebensgefährtin tot aufgefunden. Alles deutet auf erweiterten Suizid hin, denn der Mann war schon lange von seiner Undercover-Mission abgezogen und in den Innendienst versetzt worden. Zum einen, weil die Gefahr seiner Enttarnung bestand, zum anderen, weil er augenscheinlich unter Verfolgungswahn litt und Maulwürfe bis in die höchsten Etagen des Polizeiapparates vermutete. Doch nun ist er tot und Lena Lorenzen soll herausfinden, ob nicht mehr hinter dem angeblichen Selbstmord steckt.

Eigentlich habe ich mit einem stimmungsvollen, gemächlichen Regionalkrimi gerechnet. Tatsächlich fängt die Story auch ziemlich in diesem Tempo an, indem man etwas mit den Örtlichkeiten und ein paar wortkargen, bärbeißigen Friesen bekannt gemacht wird. Doch ganz allmählich verdichtet sich die Handlung, nachdem deutlich wird, dass es sich hier um gut organisierten Rauschgiftschmuggel handelt.

Lena Lorenzen ist eine Ermittlerin ganz nach meinem Geschmack: unerschrocken, intelligent, unprätentiös und ein echter Teamplayer. Sie hat ein gutes Team und die Polizeiarbeit wird sehr spannend erzählt.

Hier in diesem Buch gefällt mir alles, sowohl das Setting als auch die Handlung. Das Erzähltempo ist gleichbleibend ruhig bis auf ein paar wenige Actionszenen. Die wahre Spannung entwickelt sich durch die intelligente Spurensuche und die geschickten Befragungen.

Auch einem Quereinsteiger in die Inselkommissarin-Reihe fällt es nicht schwer, sich in dem Buch zurechtzufinden. Und wie schon gesagt: Es ist mehr als nur ein Regionalkrimi.