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gaby2707

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Insgesamt 2057 Bewertungen
Bewertung vom 13.12.2021
Cordshagen, Anika

Schniefi Schneemann


ausgezeichnet

Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte
Es hat geschneit. Zusammen mit Papa und seinem jüngeren Bruder Oskar rollt Theo große Schneerollen zusammen und gemeinsam bauen sie einem Schneemann. Noch zwei Äste als Arme, eine Karotte als Nase, eine Mütze auf den Kopf, Knopfaugen und schon ist er fertig. Papa und Oskar sind schon wieder im Haus, da ist Theo total überrascht, als der Schneemann ihn anspricht. Er heißt Jack und freut sich, dass er nun einen so tollen Freund wie Theo hat. Aber oh weh, am nächsten Tag beginnt es zu tauen und Jack, den Theo und seine Freunde Milan und Henri wegen seiner Schnupfennase nun Schniefi nennen, ist krank. Die Jungs versuchen alles um ihren neuen Freund wieder gesund zu bekommen. Ob sie das schaffen werden?

Anika Cordshagen hat mit diesem Buch eine so wunderschöne Weihnachtsgeschichte über einen Jungen, Theo, und seine Freunde geschrieben, die alles dafür tun um ihren Freund den Schneemann Jack zu retten.
Der Schreibstil ist angenehm leicht und für die Kinder der Altersgruppe von 5 – 8 Jahren genau richtig. Da die Geschichte in einzelne Tage unterteilt ist, kann man sie auch gut als Gute-Nacht-Geschichte an verschiedenen Abenden vorlesen oder die älteren Kindern lesen selbst. Was bei den großen Buchstaben nicht schwer sein sollte.
Dazu gibt es verschiedene Illustrationen, die nur skizziert sind und die wir nun nach unserem Belieben ausmalen werden. Da können sich die Kinder nach dem Zuhören auch noch kreativ betätigen.
Ein tolles Buch, das mit seinen verschiedenen Einfällen und Ideen zur Rettung des Schneemannes nicht nur den Kindern gefallen, sondern auch mir Spaß gemacht hat es vorzulesen.

Bewertung vom 13.12.2021
Römer, Lotte

Wellenwinter


ausgezeichnet

Winterfeeling auf der Insel Norderney

Maria Ablinger, 25, ist geschockt. Ihren Lebenspartner Chris, der sie vor Jahren von der Insel Murano, wo sie als Glasbläserin gearbeitet hatte, zurück in den Chiemgau geholt hat, erwischt sie in Flagranti mit einer Frau aus seinem Sportverein. Dann stirbt auch noch ihr geliebter schokobrauner Labrador King Lui, der sie all die Jahre treu begleitet hat. Sie nimmt den Kontakt zu ihrer Mutter, der nach dem Tod des Vaters und ihrem Umzug nach Norderney abgerissen war, wieder auf. Hier trifft sie zum einen eine alte Dame, die in ihrer kleinen Glasbläserei wunderschöne Kugeln bläst. Zum anderen geht sie auf die Suche nach einer Liebesromanautorin, deren Bücher sie alle verschlungen hat und die auf Norderney leben soll…

Jetzt weiß ich auch warum ich dieses Buch erst jetzt aus meinem SuB befreit habe. Gleich auf den ersten Seiten werde ich in ein winterliches Flair hinein gezogen, genau so, wie es gerade vor meiner Haustür ist. Weiß, kalt, vorweihnachtlich. Besser geht’s doch nicht.

Lotte Römer nimmt mich mit in das Leben von Marie, die auf Norderney Abstand von ihrem bisherigen Leben gewinnen will. Ich kann ihre Aufbruchsstimmung direkt spüren, als das Fährschiff Frisia an der Längsseite von Norderney vorbei fährt und sie ihren Koffer im Hafen von Bord trägt. Für sie, die aus dem bergigen Chiemgau auf die flache Insel kommt, ist hier alles neu. Ihr Erstaunen, dass es ihr hier doch nach ein paar Tagen sehr gut gefällt, bringt die Autorin sehr gut rüber. Genau wie das vorweihnachtliche Flair, die Kälte am Strand mit dem Schnee, der hier absolut nicht üblich ist. Mich hat´s selbst gefroren, als ich von den Menschen gelesen habe, die am 1. Januar in Badekleidung in die Nordsee laufen, aber auch ganz schnell wieder zurück. Da wäre ich definitiv nur als Zuschauer dabei, genau wie Marie. Ich tauche ein in das Funkeln der Lichter des Marktes, der hier erst nach Weihnachten aufgebaut wird und bei dem ich absolute Genussmomente mit Kaffee und leckerem Kuchen erlebe.
Auch die Menschen, die ich hier kennenlerne, haben ihren ganz eigenen Charme. Ob es der anfangs etwas bärbeißige Arne Jakobsen ist, seine Tante, die Glasbläserin Deetje oder sein Onkel Eick, der Marie auf die Spuren der von ihr gesuchten Schriftstellerin schickt. Ich habe sie alle schnell ins Herz geschlossen. Genau wie Maries Mutter Edeltraud, die Marie hier von einer ganz anderen Seite kennenlernt. Norderney erscheint mir wie ein großes Dorf, in dem fast jeder jeden kennt.

Trotz der sehr vorhersehbaren Liebesgeschichte habe ich die Lektüre genossen. Ich bin mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt, genau so wie mit der Planung von z.B. Maries Zukunft und der der alten Frau Deetje. Und ich liebe die herzigen Szenen mit Labradorhündin Smilla und ihren Welpen, die bei Arne im Haus leben. Einfach lebensnah und lebensecht. Einfach nur schön.

Ein einfühlsamer, sehr unterhaltsamer Roman aus der Feder von Lotte Römer, die ab sofort einen Platz auf meiner Autorinnenliste bekommt und von der ich mehr lesen möchte.

Bewertung vom 12.12.2021
Sternbaum, Nico

Kitzel den Kakadu - Ein Mitmachbuch zum Schütteln, Schaukeln, Pusten, Klopfen und sehen, was dann passiert. Von 2 bis 4 Jahren. Vom Bestsellerautoren (Schüttel den Apfelbaum)


ausgezeichnet

Spielen mit dem Kakadu Kitzel den Kakadu
Unsere beiden Enkel lieben Mitmachbücher, wo sie ein Teil einer Geschichte sein bzw. mitspielen können. So bin ich auf „Kitzel den Kakadu – ein Mitmachbuch“ von Nico Sternbaum aus dem Bassermann Verlag für Kinder von 2 – 4 Jahren gestoßen.
Zwischen den beiden sehr dicken Pappcoverdeckeln finden sich 14 Mini-Geschichten, bei denen unsere Kleinen selbst mitmachen können. Leider sind lediglich die Coverseiten aus dicker Pappe und die Seiten nur aus normalem Papier. Da muss man bei den Kleinen schon gut aufpassen, dass nichts zerreißt.
Wir treffen den traurigen Kakadu, der, wenn er gekitzelt wird, wieder fröhlich ist. Einen Pinguin, bei dem man das Konfetti vom Körper pusten muss; einen kleinen Waschbären, bei dessen Rettung man helfen kann. Einen Pfau kann man von einer Kletterpflanze befreien, drei Fröschen zu einem Teich verhelfen, einem kleinen Tintenfisch seine verhedderten Arme befreien und noch einiges mehr. Allen kann man mit kitzeln, pusten, schütteln, antippen, rufen, streicheln, klopfen, klatschen, indem man einen Reim aufsagt oder das Buch schüttelt, helfen aus ihrer misslichen Lage zu kommen.
Die großen bunten Zeichnungen lassen sofort erkennen, worum es geht und die kurzen Texte sind für unsere beiden Kleinen sehr gut verständlich und sie können gleich mitmachen – wie es der Titel schon sagt.
Da es aus dieser Reihe schon „Schüttel den Apfelbaum“ und „Schaukel das Schaf“ gibt, werden auch die beiden Bücher ebenfalls bald Einzug in unser Bücherregal halten.
Wir finden dieses Mitmachbuch einfach klasse.

Bewertung vom 04.12.2021
Korten, Astrid

Die Täuschung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nichts ist wie es scheint

Als Viktor Adams, der als der Illusionist Horus internationale Bekanntheit und Erfolg erlangt, nach einer Zahnwurzelbehandlung mit Lachgas in die falsche Straßenbahn einsteigt, beginnen seine Albträume und sein Leben nimmt eine dramatische Wendung. Bei einer Show verschwindet seine Assistentin Julia Willow – und taucht nicht wieder auf. Inspektor Percy Banks von der Kripo Canterbury verdächtigt Viktor mit ihrem Verschwinden in Verbindung zu stehen. Viktor aber treibt nur ein Gedanke um: wo ist Julia, was ist mit ihr geschehen, wie konnte sie seine so genial ausgetüftelte Illusion überlisten?

Der Autorin Astrid Korten ist auch diesmal ein so packender und aufregender Thriller gelungen, der mich ab der ersten Seite fasziniert hat. Daran ist nicht allein das Thema schuld. Klar, Zauberei und Illusionen fesseln auch mich. Hier aber ist es auch der Mensch, der Mann Viktor Adams, der hinter diesen Shows steckt, für dessen Leben ich mich interessiere.
Schon früh interessiert sich Victor Adams für Zauberei und Illusionen. Noah, der Bruder seines Vaters, unterstützt ihn dabei, wo er kann. Mit 18 Jahren, nach langjährigem Üben, nimmt er das erste Mal an den britischen Magiermeisterschaften teil und überzeugt mit seinem Können. Während dieser Zeit, in der er ohne Freunde lebt, nur für seinen Traum arbeitet um berühmt zu werden, scheint er sich selbst zu vergessen und zu verlieren. Seinen Werdegang, sein Leben, wie es die Autorin darstellt und sein „erwachen“ finde ich so mitreißend, dass es mir sehr schwer gefallen ist, das Buch doch immer wieder mal zur Seite zu legen.

Astrid Korten hat einen so großartigen Schreib- und Erzählstil und dirigiert mich locker und leicht durch das Leben der Protagonisten in der Glamourwelt der Illusionen. Sie führt mich mit ihren sprachlichen Finessen und ihren ausgeklügelten Fantasien mal wieder gehörig an der Nase herum. Lange hatte ich keine Ahnung, was mit Julia passiert sein könnte. Meine Vermutungen wurden immer schnell widerlegt. Und am Schluss war ich von dem tatsächlichen Geschehen doch sehr überrascht. Aber alles wurde schlüssig aufgeklärt und es hat mir auch sehr gut gefallen, dass „die Täuschung“ ein so lebensbejahendes Ende gefunden hat.

Der Thriller lebt aber nicht nur von den Zaubereien und Illusionen oder vom Verschwinden von Julia. Auch die verschiedenen Personen, Viktors Vater John, seine Mutter Ann, sein Onkel Noah, die ich hier kennenlerne, mit ihren markanten Persönlichkeiten tragen einen Großteil zur Spannung in diesem Thriller bei.

Ein Psychothriller der ganz besonderen Art, der mich sehr gut unterhalten und absolut begeistert hat.

Bewertung vom 01.12.2021
Beer, Hans de

Kleiner Eisbär


ausgezeichnet

Die fünf schönsten Abenteuer mit Lars
Lars, der kleine Eisbär lebt mit seinen Eltern am Nordpol mitten in Eis und Schnee.
In diesem 144 Seiten starken Sammelband erlebt er fünf spannende Abenteuer:
Wohn fährst du, Lars?
Kennst du den Weg, Lars?
Lass mich nicht allein Lars!
Lars rettet die Rentiere
Lars in der Walbucht
Neben den Geschichten von Hans de Beer, in denen der kleine Eisbär die Hauptrolle spielt, beeindrucken mich ganz besonders die beeindruckenden Illustrationen, die die Geschichten wunderbar ergänzen und das Gelesene bildhaft unterstreichen. Alleinn aus dem Gesichtsausdruck des kleinen Lars kann man so viel heraus lesen.
Die Geschichten sind vom Text her sehr gut für ab Vierjährige geeignet. Sie können, denke ich, dem Text gut folgen und er hat genau die richtige Länge, die sie nicht überfordert.
Ein absolut gelungener Sammelband, den unser Enkel immer wieder aus seinem Bücherregal holt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2021
Fox, Candice

606


sehr gut

Spannend, brutal, fesselnd und unterhaltsam

Es sollte ein so entspannter Tag beim jährlichen Softballspiel zwischen Wärtern und Gefangenen im Hochsicherheitsgefängnis Pronghorn mitten in der Wüste Nevada werden. Doch dann erhält Gefängnisdirektorin Grace Slater einen Anruf, der im ganzen Gefängnis aus den Lautsprechern schallt. Sie soll alle Gefangenen freilassen. Innerhalb eines 4 Minuten Ultimatums. Sonst sterben die zwölf Frauen, acht Männer und vierzehn Kinder, alles Angehörige der Wärter*innen in dem Bus, der nach Schüssen quer zur Straße steht und den man aus den vergitterten Fenstern des Gefängnisses sehen kann. So schnell kann Grace gar nicht reagieren, wie die Wärter die Tore und Schleusen öffnen und 606 Gefangene in die Wüste Nevadas unterwegs sind. Nur Willy Henderson, der für die Ermordung seiner Frau eingesessen ist und in den nächsten Tagen entlassen werden soll, bleibt zurück.
Marshal Trinity Parker ist schnell vor Ort und koordiniert und leitet den Einsatz. Captain Celine Osbourne, die den Todestrakt leitet, will sofort hinter John Kradle her, der behauptet an der Ermordung seiner Ehefrau Christine, seines Sohnes Mason und seiner Schwägerin Audrey unschuldig zu sein. Wird er in Freiheit seine Unschuld beweisen können?

Boah, was für ein Thriller. Hier lerne ich einen großen Teil des Abschaums, der sich in Pronghorn tummelt, kennen. Ob es um den Neonazi und Terrorist Burke David Schmitz geht, der schon ein weiteres Massaker plant. Um Raimond Ackermann „Old Axe“, 77, der seit 42 Jahren hinter den verschiedensten Gittern sitzt. Um den Terroristen Abdul Hamsi oder Homer Carrington, der durch mehrere Morde in verschiedenen Staaten unter dem Namen „der Würger von North Nevada“ bekannt wurde. Oder eben um John Kradle, der hier seine Chance sieht, seine Unschuld nach den vielen Jahren doch noch zu beweisen. Die meisten sind unsympathische, brutale und gewalttätige Typen, die mich aber doch irgendwie fasziniert haben (musste ihnen ja auch nicht gegenüber stehen). Die meisten der „Entlassenen“ können innerhalb weniger Tage auf dem Weg nach Las Vegas in der Wüse wieder eingefangen werden. Aber einige haben es doch fast geschafft und Marshal Parker, Grace Slater, Captain Celine Osbourne und ihr (Ex-)Partner Walter Keeper „4KEEPZ“, das Chamäleon, die neben den vielen Polizisten ebenfalls auf Verbrecherjagd gehen, machen ihren Job, wie ich finde, richtig gut. Wenn auch nicht immer korrekt oder auf legalem Weg.

In Rückblicken ab dem Jahr 1999 tauche ich immer wieder ein in die Geschehnisse rund um John Kradle aus dieser Zeit, der sich mit der Zeit meine Sympathien doch noch erschlichen hat und den ich gerade zum Schluss der Geschichte fast bewundere. Warum? Das solltet ihr beim Lesen selbst heraus finden.

Candice Fox hat einen so fesselnden und atemberaubenden Schreib- und Erzählstil, der mir kaum die Gelegenheit gegeben hat, das Buch aus der Hand zu legen. Sie schafft es, dass ich den Gestank nach Verzweiflung und Tod, nach Tabak und dem Qualm eines Lötkolbens im Gefängnis beim Lesen in der Nase habe. Sie pflanzt mir aber auch grausame Bilder in den Kopf, die ich schnell wieder loswerden wollte.

Alles in allem keine leichte Kost, aber für mich und alle die Thriller lieben wunderbar spannende Unterhaltung der etwas härteren Art. Wenn auch an manchen Stellen etwas unrealistisch, genau richtig für die kommenden kalten Dezembertage und -abende. Ich empfehle das Buch gerne weiter.

Bewertung vom 24.11.2021
Benkau, Jennifer;Falk, Alana;Grauer, Sandra

December Dreams. Ein Adventskalender


ausgezeichnet

Ein prickelnder, romantischer Adventskalender

Ich liebe es die Adventszeit mit weihnachtlichen Büchern zu verbringen. Daher habe ich mich riesig gefreut, als ich diesen „Adventskalender mit 14 romantischen Weihnachtsgeschichten, aufgeteilt auf 24 Tage und eine zusätzliche Geschichte für den Silvesterabend gewonnen habe. Natürlich konnte ich mich nicht zurückhalten und habe die Geschichten schon jetzt gelesen.

Im vorderen Klappenumschlag bekomme ich jede Autorin im Angesicht in Anhängerformat und dem Datum, zu welchem sie ihre Geschichte geschrieben hat.

In "December Dreams" beginnt Stefanie Hasse mit ihrer Geschichte, die auf den 1. + 2. Dezember aufgeteilt ist. Ihr folgen Claudia Siegmann mit dem 3. + 4.12., Julia K. Stein mit dem 5. + 6., Bianca Iosivoni mit dem 7., Jennifer Benkau mit dem 8. + 9., Marnie Schaefers mit dem 10. + 11., Jennifer Alice Jager mit dem 12. + 13., Stella Tack mit dem 14. + 15., Julie Leuze mit dem 16., Kira Licht mit dem 17. + 18., Stefanie Lasthaus mit dem 19. Am 20. + 21. schreibt Alana Falk; am 22. + 23. ist Sandra Grauer dran; Kim Nina Ocker liefert ihre Geschichte am 24.12. Und für den letzten Tag des Jahres, den 31.12. hat Rose Snow ihre Geschichte für mich aufgeschrieben. Die meisten der Autorinnen waren mir bisher unbekannt und ich habe es genossen, sie hier mit ihren kleinen Geschichten kennenzulernen. Von der ein oder anderen möchte ich auch gerne noch mehr lesen.

Ich darf fast täglich eine neue in sich abgeschlossene Geschichte lesen, lerne immer neue Protagonisten kennen, tauche ein in ihre sehr unterschiedlichen Geschichten, die direkt oder indirekt mit dem Weihnachtsfest oder der Weihnachtszeit zusammenhängen. Ich erlebe total romantische Stunden in den unterschiedlichsten Ambienten oder Örtlichkeiten. So darf ich z.B. nach New York reisen. Es wird turbulent, leidenschaftlich, geheimnisvoll, verträumt, etwas verspielt, mystisch und besinnlich.

Nachdem das Silvesterfeuerwerk der letzten Kurzgeschichte verklungen ist, stellen sich die Autor*innen nochmal etwas ausführlicher und mit ihren anderen Büchern vor.
Da „The Magic of Christmas never ends“, erfahre ich ganz zum Schluss auf der hinteren Klappe, dass es einen weiteren Adventskalender im kommenden Jahr 2022 geben wird.

Mir hat dieser romantische Adventskalender mit seiner Spannung, seinem Humor und der vielen Liebe, die die kleinen Lovestorys ausstrahlen sehr gut gefallen. Einfach zum dahinschmelzen in der Vorweihnachtszeit, während es draußen gerade usselig und kalt ist.

Bewertung vom 22.11.2021
Ceylan, Bülent;Herbold, Astrid

Ankommen


ausgezeichnet

Tolle Einblicke in das Leben des Comedian

Seit ich den Monnemer Türk Bülent Ceylan das erste mal im Circus Krone mit seinem Programm auf der Bühne erleben durfte, hat er mich mit seinem Humor, seinem Witz und den Figuren, in die er schlüpft, den Hasan, den Mompfred und die Anneliese mit ihrem Wiener Charme, vollkommen eingenommen. Wie so viele andere Künstler hat auch er die Zeit während Corona als es keine Auftritte gab, genutzt und ein Buch geschrieben. Klar, dass ich „Angekommen“, das unter Mithilfe von Astrid Herbold entstanden ist, unbedingt lesen musste.

Hier erzählt er von seiner Kindheit und Jugend im Mannheimer Stadtteil Waldhof, wo er mit seiner deutschen katholischen Mutter Hilde, seinem türkischen muslimischen Vater Ahmet Turan und seinen Geschwistern Angela, Fritz und Anya aufwächst. Klasse finde ich, dass seine Eltern, wo jeder die Religion des anderen respektiert, schon damals entscheiden, dass er sich seine Religion später selbst aussuchen soll. Das gibt es ja heute schon nicht oft. Ich kann seine türkische Verwandtschaft ein bisserl verstehen, wenn sie sich beklagen, dass der Bub kein türkisch spricht. Seine Anfänge, die deutschsprachigen Bühnen zu erobern, waren nicht leicht. Wie viele andere Künstler hat auch er die ersten Jahre von der Hand in den Mund gelebt. Aber gottseidank hat er nicht aufgegeben bis ihn endlich einer für eine Vorstellung „haben wollte“ und es dann endlich bergauf geht.

Sehr direkt und ehrlich, auch wenn es mal um schwierige Themen geht, öffnet sich Bülent Ceylan und erzählt von seinen Eltern, seinen Geschwistern, seiner Haltung gegenüber Ausgrenzung und Toleranz. Themen, denen er sich auch auf der Bühne widmet. Und er gibt mir einen ganz kleinen Einblick in seine Familie, die er aus dem ganzen Medienrummel sonst absolut heraus hält. So lerne ich auch den Ehemann und Papa Bülent etwas kennen.

Ich bin begeistert, den Mannheimer Bub bei seinen Gedanken zu seinem Aufwachsen und seinem Werdegang begleiten zu dürfen. Ich habe die humorigen und witzigen Passagen richtig genossen. Es gibt aber auch sehr ernste Kapitel, bei denen ich hier und da mal schlucken musste. Es ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt.

Insgesamt ein tolles Buch für jeden Fan und Leser*innen, die Bülent Ceylan auch mal etwas privater kennenlernen wollen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2021
Mehler, Jutta

Milchsterne


sehr gut

Auch der 12. Fall für Fanni Rot hat mich überzeugt

Möchte-Gern-Miss-Marple Fanni Rot und ihr Lebensgefährte Johann Sprudel urlauben im wunderschönen Kitzbühel, Österreichs Wintersportort Nr. 1, in Tirol. Eingeladen von einer alten Bekannten von Fanni aus Studientagen, die hier eine kleine Pension hat und Ferienwohnungen vermietet. Doch Fanni kann diesen Urlaub nicht genießen. Bei einer Wanderung zum Kitzbüheler Horn finden sie eine Tote. Und das ist auch noch die Enkelin ihrer Gastgeberin. Klar, dass sich Fanni da aus den Ermittlungen nicht raus halten kann.

Die Geschichte beginnt gleich mit diesen „Hach“-Momenten: wunderschöne Ansichten auf die Umgebung, die Moorseen, die Berge und die Beschreibung der kleinen Gassen und wunderschönen Häuser in Kitzbühel. Und dann der fantastische Ausblick aus der Ferienwohnung von Fanni und Sprudel. Da bekomme ich gleich selbst Lust auf Urlaub.

Die Aufklärung des Mordfalles an der jungen Finja Fellner gestaltet sich schwierig. Die Verdächtigen, und davon gibt es einige, wollen erst mal sortiert und vernommen werden. Aber wie immer kommt Fanni mit ihrer akribischen Arbeit bald ans Ziel. Wobei ich mit diesem Täter nicht gerechnet habe. Da hatte ich mich auf jemand ganz anderen eingeschossen. Ein bisserl enttäuschend finde ich die Arbeit der Kitzbüheler Polizei dargestellt. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt. Aber gut, wenn die sich mehr engagiert hätten, hätte Fanni nichts mehr zu tun gehabt.
Klasse finde ich auch diesmal, dass ich nicht nur den Dialogen lauschen kann, sondern auch die Gedanken in Fannis Kopf kursiv dargestellt lesen kann.

Mich haben auch diesmal die Menschen, mit denen Fanni und ich es hier zu tun bekommen, überzeugt. Alle sehr gut vorstellbar, menschlich mit ihren Eigenheiten, Ecken und Kanten. Auch der kurze Ausflug in die Welt des Skisports hat mir gut gefallen.

Alles in allem hat mich die Autorin Jutta Mehler auch diesmal nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: spannend, interessant und vor allem nachvollziehbar hat sich der Fall dann aufgelöst. Gute Unterhaltung für entspannte Herbstabende.

Bewertung vom 18.11.2021
Biasini, Sarah

Die Schönheit des Himmels


gut

Ich hatte etwas anderes erwartet

Da ich Sarah Biasini, die heute schon erwachsene Tochter von Romy Schneider und selbst schon Mutter, in einigen TV-Talkshows gesehen und gehört habe, wollte ich das Buch, über das dort gesprochen wurde, unbedingt lesen. Doch leider hat es für mich nicht das gehalten, was ich mir davon versprochen hatte.

Sarah Biasini schreibt ihre ersten Texte über Schwangerschaft und vor allem die Suche nach dem was ihre eigene Mutter für sie war, an ihre ungeborene Tochter. Sie sucht nach Gerüchen, nach Geräuschen und nach Gefühlen, die sie ihrer verstorbenen Mutter wieder näher bringen sollen. Dadurch verliert sie in meinen Augen immer wieder den Bezug zu ihrer eigenen Tochter. Sehr schön finde ich, wie sie zum Sohn ihres Lebensgefährten steht und hier ihre Stiefmutterschaft beschreibt. Auch wie sie das Glück ihrer eigenen späten Mutterschaft darlegt, gefällt mir sehr gut.

Der Einstieg, die ersten Seiten des Buches, haben mich berührt und ergriffen. Sarah Biasini öffnet sich dem Leser, wirkt verletzlich, teilt sehr intime Augenblicke und ich hatte immer das Gefühl sie beschützen zu müssen. Aber dann geht es los mit dauernden Zeitsprüngen, dauernden Szenenwechseln und ich habe mich immer wieder gefragt „was will sie mir (oder ihrem Kind) damit sagen“. Ich hatte Verstehens- bzw. Verständnisprobleme, was vielleicht an der Übersetzung liegen kann? Ich habe ganze Passagen als sehr holprig, abgehackt und unausgegoren empfunden.

Ihre Gefühle, Emotionen und vor allem ihren Umgang mit dem Tod kann ich oft nicht nachvollziehen, finde diese Gedanken schon erschreckend. Ich finde es verwirrend, wenn ich mir vorstelle, das dieses Buch für ihre Tochter sein soll, was es bei ihr auslöst und wie die empfindet, wenn sie es liest.

Ein sehr persönliches, streckenweise beklemmendes Buch, das mich leider nicht überzeugen konnte.