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Tara
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Insgesamt 1442 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2021
Wunderhaus Verlag;Abel, Katharina

Tierfreunde aus Blumenstadt 1: Ein tierisches Hallo


ausgezeichnet

Lebendige Tiergeschichten

„Tierfreunde aus Blumenstadt - Ein tierisches Hallo“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe der Autorin Katharina Abel für junge Leser/innen ab sieben Jahren.

In diesem Band gibt es vier Geschichten, die durch gelungene Zeichnungen der Illustratorin Olga Sall passend untermalt werden. In der gesamten Reihe wird es drei Protagonisten geben - Basti, Lisa und Willi – geben. Hier lernen wir erst einmal Basti und Lisa mit ihren Familien kennen, die zu Beginn – wie auch die Nachbarin Frau Schmalz und Diederich, ein Freund und Kollege von Bastis Vater – kurz vorgestellt werden.

Alles ereignet sich in Blumenstadt und in den vier Geschichten werden unterschiedliche Tiere vorgestellt. Auf eine einfache und lustige Art erfährt man so einiges über die Bedürfnisse der Tiere. Die kurzen Storys sind nicht nur unterhaltsam, sondern vermitteln auch Wissen über Haustiere und Wildtiere. Am Ende der Kapitel findet man noch ein einige zusätzliche interessante Informationen über die jeweiligen Tiere. In diesem Band geht es um einen Papagei, einen Hunde, einen Hasen und einen Igel. Durch die große Schrift eignen sich die Geschichten auch gut für Leseanfänger.

Uns hat dieser erste Band gut gefallen und wir freuen und schon auf weitere Geschichten aus Blumenstadt.

Bewertung vom 30.03.2021
McGuire, Ian

Der Abstinent


ausgezeichnet

Aufwühlend – düster – spannend

„Der Abstinent“ ist ein historischer Roman des britischen Schriftstellers und Literaturwissenschaftler Ian McGuire.

Die Handlung beginnt mit einem historischen Ereignis im November 1867 in Manchester. Drei Iren werden öffentlich wegen des Mordes an einem Polizisten hingerichtet. Die Stimmung in der Bevölkerung ist mehr als angespannt. James O’Connor ein Polizist aus Dublin wird nach Manchester versetzt und soll sich ein Bild von der Situation und der Lage machen. Stephen Doyle - ebenfalls neu in Manchester - ist ein irisch-amerikanischer Veteran des Bürgerkriegs. O’Connor und Doyle stehen auf unterschiedlichen Seiten des offenen Konflikts, haben aber trotzdem einige Gemeinsamkeiten. Beide sind von einer Kindheit mit Gewalt geprägt und beide wollen damit abschließen. Zwischen ihnen entsteht ein verbitterter Kampf.

Der Schreibstil von Ian McGuire ist eindringlich, spannend, dicht und atmosphärisch. Er schildert die trostlosen Lebensbedingungen der Bevölkerung im Irland des 19. Jahrhunderts. Man kann die Armut und die Verzweiflung spüren. Die Wohnverhältnisse werden bildhaft dargestellt und man merkt in jedem Satz, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Hier werden Fiktion und historische Ereignisse und Gegebenheiten gekonnt verwoben.

Mit O’Connor und Doyle wurden zwei authentische Protagonisten geschaffen. Beide haben Gründe für ihr Handeln, das durch ihr Leben und in ihrer Vergangenheit begründet ist.

Nationalismus und Terrorismus und der Konflikt zwischen Irland und Großbritannien werden in einer einzigartigen Weise thematisiert, die erschüttert und mitnimmt. Das Buch ist keine Wohlfühllektüre und lässt sich nicht nebenbei lesen. Es erfordert Aufmerksamkeit und ruft Entsetzen hervor, aber es ist brillant geschrieben und ich kann es – jedem der sich für historische Ereignisse interessiert – nur empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2021
Shepherd, Catherine

Stummes Opfer: Thriller


ausgezeichnet

Spannend und überraschend bis zum Ende

„Stummes Opfer“ ist der elfte Thriller in der Zons-Reihe der Autorin Catherine Shepherd, die selbst mit ihrer Familie in Zons am Rhein lebt und in dem sie gekonnt Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft. Die Handlung ist unabhängig von den vorherigen Bänden zu verstehen und es sind keine Vorkenntnisse notwendig.

In der Gegenwart werden während der Einweihungsfeier des Stadtarchivs zwei Teenagerleichen gefunden. Diese wurden in eine Säule einbetoniert und halten beide ein zusammengehörendes Siegel in der Hand. Es werden weitere Leichen gefunden und Kriminalkommissar Oliver Bergmann befürchtet, dass es sich um einen Serienkiller handeln könnte.

In der Vergangenheit verschwinden Bettelweiber unter mysteriösen Umständen. Da es bei den Bettlerinnen nichts zu holen gibt, ist ihr Verschwinden rätselhaft. Gleichzeitig stürzt ein Teil der Kirche in Zons ein. Jeder Versuch die Mauern wieder zu errichten, scheitert. Gibt es hier einen Zusammenhang ?

Die Handlung wird im Wechsel in der Gegenwart und im Jahr 1502 erzählt. Der Handlungsort ist jeweils Zons.
Der Perspektivwechsel sorgt für zusätzliche Spannung, da man immer erfahren möchte, wie es in der anderen Zeit weitergeht. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen und wer hinter den grausamen Taten steckt.

Der Erzählstil von Catherine Shepherd ist flüssig und man kann ihr leicht folgen. Durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung und der Ereignisse entstanden beim Lesen direkt Gänsehaut und Bilder in meinem Kopf. Die Charaktere werden gut und facettenreich dargestellt. Die düstere und beklemmende Atmosphäre der Vergangenheit war durchweg zu spüren.

Mich hat die Geschichte vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Die Reise in die Vergangenheit ist faszinierend und ich habe bis zum Schluss in beiden Zeitebenen gerätselt, wer hinter den Morden steckt. Sowohl von der Auflösung in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit war ich überrascht.

Mich hat dieser Band genauso gefesselt und großartig unterhalten wie die vorherigen Bände, so dass ich schon jetzt gespannt auf weitere Thriller der Zons-Reihe bin.

Bewertung vom 25.03.2021
Madsack, Sylvia

Enriettas Vermächtnis


ausgezeichnet

Dunkle Familiengeheimnisse – interessante Charaktere

„Enriettas Vermächtnis“ ist ein fesselnder und feinfühliger Roman der Journalistin und Autorin Sylvia Madsack.

Nach dem Tod der Autorin Enrietta da Silva sollen Emilio – ein Arzt aus Argentinien - und Jana – eine Schauspielern aus Österreich - ihr Vermögen erben. Sie reisen in die Schweiz, wo dies über den Anwalt Leuthard geregelt werden soll. Hier trifft dann auch Armando – der Sohn Enriettas – zu ihnen und fordert seinen Anteil am Erbe.

Das bisherige Leben der drei Charaktere könnte kaum unterschiedlicher sein, ihre einzige Gemeinsamkeit ist das Erbe der Autorin. Zunächst erscheinen Jana und Emilio sehr sympathisch und sie sind sich auch recht schnell einig, aber Emilio will Armando sein Pflichtteil streitig machen. Nachdem zu Beginn alles klar und offensichtlich erscheint, sind die drei nun für Anwalt Leuthard eine echte Herausforderung.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich leicht lesen, ist eher nüchtern und ruhig, fesselt aber trotzdem. Sie beschreibt ihre Charaktere interessant und facettenreich. Es dauert eine ganze Weile, bis sich das Verhältnis zwischen Armando und seiner Mutter erklärt und welches dunkle Familiengeheimnis dem zugrunde liegt.

Der gesamte Roman dreht sich fast ausschließlich um Jana, Emilio, Armando und den Anwalt. Die übrigen Charaktere spielen eigentlich keine Rolle. Am Ende hat sich das Leben und das Bild, das sie von Enrietta hatten, komplett verändert.

Mir hat das Buch und die Botschaft der Autorin – erst zu werten, wenn alle Fakten bekannt sind und nicht nur aus einem Blickwinkel zu schauen – gut gefallen, allerdings hätte ich mir etwas mehr Emotionen von den Charakteren gewünscht.

Bewertung vom 21.03.2021
Milstein, Werner

Einer muss doch anfangen!


ausgezeichnet

Das Leben der Sophie Scholl

Zum 100. Geburtstag der Widerstanskämpferin Sophie Scholl hat der Religionslehrer und Autor Werner Milstein sein Buch „Einer muss doch anfangen!: Das Leben der Sophie Scholl“ geschrieben.

Sophie Scholl kam als viertes von sechs Kindern des Ehepaares Magdalena und Robert Scholl in Forchtenberg zur Welt und wurde christlich erzogen. Obwohl sie zunächst Anhängerin der Nationalsozialisten wird, beginnt sie schon früh alles sehr kritisch zu hinterfragen. Gemeinsam mit ihrem Bruder Hans und einigen weiteren Studenten bildet sie den Kern der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und bekämpft bekämpft das NS-System.

In 18 kurzen Kapitel berichtet der Autor über das Leben – von ihrer Geburt, über ihre Kindheit und Jugend bis zu ihrer Beerdigung - von Sophie. Einiges hatte ich schon einmal gehört, aber vieles war mir auch neu.
Der Schreibstil ist einfach und leicht zu lesen, durch die Fakten stellenweise ein wenig trocken aber dennoch äußerst interessant. Man erfährt viel über ihr Leben, über ihre Familie, ihre Freunde, die Entstehung der Widerstandsgruppe und auch viel ganz persönliche Dinge wie z.B. dass sie die Schule grässlich fand. Durch kurze Zitate und Tagebucheinträge werden ihre Gedanken wieder lebendig und zahlreiche Fotografien vermitteln den Zeitgeist und machen deutlich, dass es sich nicht um einen Roman, sondern um ein biografisches Buch handelt.

Sophie Scholl war eine starke und mutige junge Frau mit einem starken Gerechtigkeitsempfinden, die für ihre Einstellung unerschrocken einstand.

Das Buch ist interessant und berührend. Ich fände es auch für den Geschichtsunterricht gut geeignet, da es deutlich leichter und angenehmer zu lesen ist als ein kompaktes Geschichtsbuch.

Bewertung vom 21.03.2021
Sideropoulos, Susan

Rosarotes Glück


ausgezeichnet

Lebensfreude und positive Energie unterhaltsam verpackt

„Rosarotes Glück – Setz doch mal die rosarote Brille auf!“ ist eine Mischung aus eigenen Erfahrungen der Schauspielerin und Moderatorin Susan Sideropoulos und einem Ratgeber.

Susan berichtet aus ihrem Leben, erzählt von Ereignissen, die ihr Leben verändert haben, von ihrem Mann, ihren Eltern und ihren Freunden. Dabei spricht sie Themen, Situationen und Gedanken an, die jeder kennt und so oder ähnlich schon einmal erlebt hat. Es wird schnell deutlich wie wichtig Selbstakzeptanz ist und welche große Rolle die eigene innere Einstellung bei dem Thema Glück spielt. Deswegen rät sie dazu die rosarote Brille aufzusetzen, um zu erkennen wie schön das Leben ist.

Auch bei schwierigen Themen wie Elternschaft, Kinderlosigkeit und Fehlgeburt trifft sie die richtigen Worte und schließt keinen aus. Man spürt durch ihre Sätze, dass auch Susan Schicksalsschläge erlebt hat, wegen denen sie sich selbst schon aus einer Depression zurück ins Leben kämpfen musste und sie nun Möglichkeiten zeigen möchte, wie man damit umgehen kann.

Ihre Gedanken zum Thema Freundschaft haben mir gut gefallen und auch wie sie ihre Reichweite in sozialen Netzwerken nutzt um zu helfen, hat mich fasziniert.
Der Schreibstil ist angenehm locker und lässt sich leicht lesen. Ihre offene Art wirkt sympathisch und ehrlich und hat mich angesprochen. Außerdem ist die gesamte Gestaltung des Buches einfach ein Traum, der rosa Faden zieht sich optisch durch und es gibt farblich abgesetzten Sprüche und vereinzelte Bilder von Susan, das wirkt alles rundum stimmig.

Natürlich sind nicht alle Ideen und Ratschläge neu. Aber die Kombination aus persönlichen Erfahrungen und Denkanstößen, die man aus ihren Tipps mitnehmen kann, werden hier auf eine angenehme Form vermittelt. Wer dem Leben gerne wieder ein wenig positiver entgegentreten möchte, liegt mit diesem Buch genau richtig.

Bewertung vom 20.03.2021
Heger, Moritz

Aus der Mitte des Sees


ausgezeichnet

Ein ruhiges Buch das tiefe Einblicke in die Gedanken eines Mönchs gibt

„Aus der Mitte des Sees“ ist der zweite Roman des Autors Moritz Heger.

Lukas ist vor 16 Jahren in eine Benediktinerabtei eingetreten. Die Abtei liegt an einem Vulkansee. Dieser dient ihm und seinem Bruder Andreas – mit dem er damals gemeinsam in das Kloster eintrat - als Rückzugsort, bis Andreas sich verliebt und das Kloster verlässt. Nun geht Lukas alleine zum See und hängt dort am Steg seinen Gedanken über den Tag nach. Über 14 Tage begleitet man Lukas, erfährt durch ihn einiges über das Leben im Kloster und auch über die Gäste, die sich dort eine Auszeit nehmen. Unter diesen ist auch Sarah ein junge Frau, die das Interesse von Lukas weckt.

Der Schreibstil des Autors ist ruhig und unaufgeregt, passt perfekt zum Leben der Mönche, zu der Atmosphäre des Klosters und des Sees. Man erhält tiefe und intensive Einblicke in die Gedanken von Lukas, die teilweise ein wenig hin- und herspringen. Dabei spürt man seine Zerrissenheit, er stellt alles in Frage, seine Vergangenheit, sein Leben im Kloster und seine Freundschaft zu Andreas.

Die Einblicke in das Klosterleben, in dem sich seit vielen Jahrhunderten nur wenig geändert hat, sind interessant. Moritz Heger berichtet in einem das Buch abschließenden Interview, dass er selbst regelmäßig eine Auszeit in einem Kloster nimmt und genau das merkt man beim Lesen. Er weiß wovon er spricht und hat seinem Protagonisten und auch den übrigen Charakteren ein authentisches Gesicht gegeben.

Für mich war das Buch eine regelrechte Pause vom Alltag, es hatte etwas Entschleunigendes und ich kann es als ruhige Lektüre zum Herunterkommen und Nachdenken empfehlen.

Bewertung vom 20.03.2021
MacDonald, Andrew David

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz


ausgezeichnet

Zelda - eine ganz besondere Protagonistin

Mit seinem Buch „Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz“ gibt der kanadische Autor Andrew David MacDonald sein Debüt und erweckt in diesem Zelda – eine Protagonistin, die man einfach mögen muss – zum Leben.

Die 21-jährige Zelda hat – da ihre Mutter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat - kognitive Einschränkungen durch die sie sich aber keineswegs einschränken lässt. Ihr ist bewusst, dass sie anders ist als andere Menschen, aber sie weiß auch, was sie braucht, um gut zurechtzukommen. Sie benötigt klare Strukturen und Regeln und sie braucht ihren großen Bruder Gert, der sie in allem unterstützt und immer für sie da ist. Aber auch bei Gert läuft nicht immer alles rund und ab diesem Moment ist Zelda für ihn da.
Der Schreibstil des Autors ist unverwechselbar, aus jeder Seite und jedem Wort spricht Zelda, die trotz ihrer Einschränkungen einen klaren Blick hat. Schnell taucht man in ihre Welt ein und erlebt mit ihr ihr Leben. Sie ist mutig und entschlossen. Gert hat als großer Bruder nachdem ihre Mutter an Krebs gestorben ist, schon früh die Verantwortung für seine kleine Schwester übernommen und man spürt die Liebe zwischen den Geschwistern, auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind.

Mich hat die Geschichte von Zelda zutiefst berührt. Andrew David MacDonald hat hier Themen wie Familie, Zusammengehörigkeit, Zusammenhalt, Verantwortungsbewusstsein, das Einstehen für andere und das Anderssein zu einer einzigartigen Geschichte verschmolzen, die einfach schön zu lesen ist und die man nicht so schnell wieder vergisst.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen und auch wenn ich normalerweise nichts über das Cover schreibe, da es für jeden sichtbar ist, hier muss ich es tun. Es ist nämlich nicht nur optisch ein echtes Highlight, sondern auch haptisch, so dass man das Buch gerne zur Hand nimmt.

Bewertung vom 20.03.2021
Saberton, Ruth

Der Liebesbrief


ausgezeichnet

Emotional, berührend & atmosphärisch
„Der Liebesbrief“ ist ein sehr atmosphärischer Roman der britischen Autorin Ruth Saberton mit dem sie ihre Leser/innen direkt mit an die Küste Cornwalls nimmt.
Die 32-jährige Künstlerin Chloe benötigt nach dem Tod ihres Mannes Neil ein wenig Abstand von ihrem bisherigen Leben. Deshalb zieht sie an die Küste von Cornwall und richtet sich dort in einem Cottage ein Atelier ein. Der malerische Küstenort wird durch den Dichter Kit Rivers geprägt, der im Ersten Weltkrieg verschollen ist. Auch Chloe ist von ihm fasziniert und nachdem sie das Tagebuch einer jungen Frau - Daisy - entdeckt, die in engen Zusammenhang mit Kit steht, begibt sie sich gemeinsam mit dem Historiker Matt auf Spurensuche.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach grandios – emotional und bildgewaltig. Sie versteht es die Gefühle ihrer Protagonisten zu transportieren und ebenso gut beschreibt sie das Cottage und die raue Küstenlandschaft Cornwalls, so dass beim Lesen direkt Bilder vor meinen Augen entstanden.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Da ist zum Einen das Leben von Daisy und Kit zwischen 1914 und 1916 und zum Anderen die Ereignisse in der Gegenwart. Alle vier Protagonisten wirken authentisch und sympathisch. Ihre Emotionen kamen eins zu eins bei mir an und ich habe mit ihnen gehofft und gelitten. Es geht vor allem um Liebe, Verlust, Krieg und Trauer. Mir hat besonders der Teil in der Vergangenheit gut gefallen.
Das Nachwort der Autorin rundet den Roman gelungen ab, da sie in diesem noch einmal verdeutlicht, dass es hier nicht nur um Daisy und Kit geht, sondern dass diese stellvertretend für viele Schicksale im Ersten Weltkrieg stehen.

Bewertung vom 18.03.2021
Siebold, Henrik

Inspektor Takeda und die stille Schuld / Inspektor Takeda Bd.5


ausgezeichnet

Spannend - komplex - unterhaltsam
„Inspektor Takeda und die stille Schuld“ ist der 5. Band des Autors Henrik Siebold mit dem japanischen Protagonisten Kenjiro Takeda und seiner deutschen Kollegin Claudia Harms. Dieser Band lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bücher lesen.

In einer Alster-Senioren-Residenz sind acht Menschen bei einem Brand ums Leben gekommen. Wie sich später herausstellt war der Pflegeroboter LISA im Einsatz und als wenig später ein Ehepaar getötet wird, ist eben dieser Pflegeroboter wieder zugegen gewesen. Ken und Claudia beginnen zu ermitteln.

Der Schreibstil des Autors ist leicht zu lesen und fesselnd. Durch seine kurzen Kapitel zieht er seine Leser in den Sog der Handlung. Die Mischung aus Ermittlungsarbeiten, dem Privatleben der Ermittler - deren Gedanken und Gefühle authentisch dargestellt werden - und Einblicke in die japanische Kultur, ist abwechslungsreich und hat mir gut gefallen.
Thematisch wurden hier direkt zwei aktuelle und brisante Themen aufgegriffen – künstliche Intelligenz und der Pflegenotsand in den Seniorenheimen - und gut miteinander verknüpft.

Mir hat auch dieser Band mit Inspektor Takeda und die Einblicke in die japanische Kultur gut gefallen und ich kann die Reihe nur empfehlen.