Benutzer
Benutzername: 
Leseigel
Wohnort: 
Villingen

Bewertungen

Insgesamt 1075 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2018
Aster, Christian von; Günther, Christian; Steenbergen, Carsten; Vogt, Christian; Vogt, Judith; Gates, Robin; Cernohuby, Stefan; Perplies, Bernd; Bellem, Stephan R.; Pax, Rebekka; Pavlovic, Juri Susanne; Orgel, Tom; Orgel, Stephan; Vogltanz, Melanie; Honisch, Ju

Die Hilfskräfte - Die wahren Herren des Dungeons (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Loblied auf die vielen dienstbaren Helfer, die den Betrieb „Dungeon“ am laufen halten.
Das Buch umfasst eine Sammlung von 14 Geschichten verschiedener fantasy-Autoren. Ihr gemeinsamer Nenner ist, endlich einmal den vielen Helfer, die für das ordnungsgemäße Funktionieren eines Dungeons notwendig sind, die notwendige Anerkennung zukommen zu lassen. Wußten Sie, dass die Kerker den Auflagen des IDO (internationale Dungeon Ordnung) unterliegen und dass Kontollbeamte darauf achten, dass sie auch eingehalten werden ? Da müssen Fallen überprüft, Tote entsorgt und die Schätze immer wieder erneurt werden. Und natürlich sollen die Helden von diesen niedrigen Tätigkeiten nichts mitbekommen. Aber natürlich, wie das so ist mit dem Personal, geht auch mal was schief. davon handelt dieses Buch.
Die Geschichten umfassen nie mehr als 20 Seiten, so dass man sie gut auch zwischendurch lesen kann. Das heißt, wenn man es schafft, das Buch zur Seite zu legen.Ich habe mich beim lesen köstlich amüsiert. Jede geschichte ist anders, aber immer unterhaltsam. Oft wird ein allzu menschliches Problem in die Welt des Dungeon übertragen wie z.B. die Ausbildung zukünftiger Mitarbeiter oder überhaupt das Problem der Personalgewinnung bei sinkenden Einnahmen.
Zugleich hat man die Möglichkeit (vielleicht) neue Autoren kennen zu lernen und dann den Wunsch, ein ganzes Buch von ihm zu lesen, was ich bestimmt tun werde. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre es eine Fortsetzung der Anthologie.

Bewertung vom 05.09.2018
Bliesener, Kai

Die Watson Legende


sehr gut

Ein Agentenroman aus den Zeiten des kalten Krieges
Der deutschstämmige Carl Jansen verliert seine Eltern bei einem Flugzeugattentat. Marc Watson, ein enger Freund der Familie, nimmt den Jungen zu sich zieht ihn groß. Erist auch dafür verantwortlich, dass Carl sich für die Tätigkeit des Geheimagenten und Profikillers entscheidet. Wir schreiben das Jahr 1964 und Carl soll im Auftrag der Organisation, einer geheimen Abteilung des MI6, einen Agentenaustausch in Berlin durchführen. Dies soll Carls lertzter Auftrag sein, da er aus dem Metier aussteigen will. Doch nicht nur Russen, Engländer und Amerikaner haben ein Interesse an dem Vorhaben, sonder auch die DDr und die Organisation Adler, ein Zusammenschluß von Altnazis. Alle wollen den Tod der Austauschagenten und von Carl, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Carl weiß nicht, wem er trauen kann. Auch sein Mentor Watson scheint verdächtig. Carl ist es gewähnt ohne Emotionen zu agieren. Da läuft ihm die junge hübsche Martha Conrad über den Weg und Carl auf einmal einen wichtigen Grund, warum er überleben will.
Der Beginn des Buches war für mich ein wenig langatmig, da der Autor ausführlich die politischen Rahmenbedingungen schildert, in der sich der Roman bewegt. Für Leser, die sich in dieser Zeit nicht vertraut sind, ist dies für das Verständnis sicher hilfreich. Auch die vielen Personen und zum Teil ungewohnte Namen waren zu Beginn verwirrend. Doch schnell nimmt das Geschehen Fahrt auf. Jeder versucht jeden zu betrügen und umzubringen. Obwohl Carl ein Profikiller ist, fand ich ihn sehr sympathisch. Er tötet nur, wenn es in seinen Augen notwenig oder gerechtfertigt scheint. Da die Gegenspieler mich nicht für sich einnehmen konnten, habe ich immer gehofft, dass Carls Ausstieg gelingt und die anderen ihre Strafe erhalten. Für mich nicht ganz nachvollziehbar war, dass Catl, ansonsten sehr misstrauisch, sich nach kurzer Zeit in martha verliebt und für sie sein Leben riskiert. Martha selbst fand ich trotz ihres Hintergrunds eher naiv. Das Frauenbild passt aber in die damalige Zeit.
Insgesamt war das Buch spannend zu lesen. Der Autor hat die vielen verschiedenen Handlungsstränge stringent verfolgt und zu einem logischen Ende geführt. Auf jeden fall eine unterhaltsame Zeitreise in das Berlin das kalten Krieges.

Bewertung vom 02.09.2018
Flade, Tatjana

Hass im Fadenkreuz


ausgezeichnet

Kann Liebe alle Grenzen überwinden ?
Das Buch ist die Forsetzung des Romans „Herz im Fadenkreuz“
Lys und seine Mitverschwörer konnten Deutschland verlassen und sich dem Zugriff der Polizei entziehen.Esther , die Lys trotz allem liebt und auf ein Wiedersehen hofft, lebt weiterhin in Bonn. Sie besucht noch immer das Taekwando - Training und lernt dort Matthias kebnnen, ein neues Mitglied, der sich sehr für sie zu interessieren scheint. Unerwartet kommt Lys zurück. Er hat einen neuen Tötungsauftrag erhalten. Esther ist über Lys Rückkehr sehr glücklich. Gleichzeitig kann sie seine Beteiligung an Terrorakten nicht länger akzeptieren und beendet schweren Herzens die Beziehung. Auch Lys kommt über Esthers Entscheidung nur schwer hinweg. Dann wird Esther von der rechten Thule-Gruppe entführt, die dadurch Lys erpressen wollen. Lys setzt alles daran, Esther zu befreien. Seine Angst um Esther lässt ihn seine Mitgliedschaft in der Terrorgruppe überdenken. Der Tag des Anschlags ist da. Wie wird sich Lys entscheiden ?
Das Buch ist wieder spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Der Autorin gelingt es überzeugend den seelischen Konflikt Esthers darzustellen. Auf der einen Seite sind die aufrichtigen und tiefgehenden Gefühle für Lys. Auf der anderen Seite erträgt Esther nicht, dass Lys mordet, mögen die Beweggründe auch die besten Absichten widerspiegeln. Hinzu kommt die unerträgliche Angst um ihr und Lys Leben. Konsequent beendet sie die Beziehung und stellt ihre Prinzipien über ihre Gefühle. Lys ist von der Rechtmäßigkeit seines Handelns überzeugt und rechtfertigt sein Tun mit der Gewalt der anderen. Seine Liebe zu Esther scheint ein Umdenken in Gang zu setzen. Erschreckend war für mich die Figur des Politikers Kraußler, der hinter einer gutbürgerlichen Fassade den Hass gegen Ausländer schürt und Gewalt als legitimes Mittel zur Machterreichung an sieht. Ich hatte sofort Parallelen zu den Ereignisse in Chemnitz und anderen Teilen unseres Landes im Kopf. Obwohl der Roman Fiktion ist, ist es beängstigend wie nah er der Realität kommt.

Bewertung vom 31.08.2018
Ladnar, Ulrike

Die Spur der Stachelbeeren


sehr gut

Ungewöhnliche und spannende Geschichte aus dem 1. Weltkrieg
Das Buch führt den Leser in das badische Ludwigsburg in die Zeit des 1. Weltkrieges bis kurz nach dessen Ende. Lynn, deren englische Mutter früh verstorben ist, führt an deren Stelle den Haushalt. Ihr älterer Bruder Michael ist im Krieg. Näheres weiß Lynn nicht. Ihr jüngerer Bruder träumt davon, seinem großen Bruder nachzueifern. Der Vater hat sich in seinem Kummer von der Familie zurückgezogen. Unterstützung erfährt Lynn durch die Haushaltshilfe Bertha. Die Versorgungslage wird im Laufe des Krieges immer schlechter und das Herstellen einer Mahlzeit wird zur Herausforderung. Gut, dass die Familie über einen kleinen Garten verfügt, den Lynn liebevoll hegt. Dort wachsen auch Stachelbeeren, mit denen Lynn viele Erinnerungen verbindet.Zusätzlich zur Hausarbeit leistet Lynn Dienst im Hospital. Eines Tages erscheint sie nicht zur Arbeit. Niemand weiß, wo sie ist. Als sie nach Wochen zurück kommt, ist sie verändert. Inzwischen gibt es beunruhigende Gerüchte über ihren Bruder Michael, der ein Verräter sein soll. Lynn gerät sogar unter Mordverdacht.
Man muss sich auf dieses Buch einlassen, auf die ungewöhnliche Erzählweise und auf die zum Teil verstörenden Ereignisse. Die Belohnung dafür ist ein wunderbares Leseerlebnis und Einblicke in die Lebensverhältnisse einer badischen Kleinstadt während des 1. Weltkrieges. Lynns Geschichte, wie sie versucht die Familien zusammenzuhalten und dafür ihre eigenen Lebensträume aufgibt, hat mich tief berührt. Mit viel Humor schildert die Autorin, die Versuche der Haushaltshilfe Bertha, sich der englischen Küche zu näheren. Spannend die Geschehnisse um Lynns Verschwinden und den ihr zur Last gelegten Mord; versöhnlich und voller Hoffnung das Ende. Man will weinen, dann wieder lachen oder sich empören über empfundene Ungerechtigkeiten. Es ist auf jeden Fall ein Buch, das mich bewegt hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2018
Cooper, Ellison

Todeskäfig / Sayer Altair Bd.1


ausgezeichnet

Ein Serienmörder und die Suche nach dem Motiv
Die Washingtoner Polizei findet in einem leerstehendem Haus die Leiche eines jungen Mädchens. Der Mörder hat sie qualvoll verhungern und verdursten lassen. FBI Special Agent Sayer Altair wird mit den Ermittlungen beauftragt, an denen die Öffentlichkeit regen Anteil nimmt, da das Opfer die Tochter eines Senators ist. Der Ermittlungsdruck ist hoch, da man von einem Serientäter ausgeht und weitere Opfer in seiner Gewalt vermutet. Der Täter scheint schnell ermittelt. Die Beweislage ist eindeutig. Fingerabdrücke und DNA-Spuren konnten sicher gestellt werden. Doch Sayer beginnt zu zweifeln und je tiefer sie in die Untersuchung der Beweismittel einsteigt, desto weniger stichhaltig sind sie. Schlimmer noch, es kommt der Verdacht auf, dass der Täter schon früher gemordet hat und Unschuldige dafür im Gefängnis sitzen. Wenn aber die Beweise gefälscht sind, dann muss der Täter aus dem Kreis der Ermittler kommen. Wem und was kann man dann noch trauen ?
Das Buch ist sehr gut geschrieben. Kurze Kapitel und häufige Szenenwechsel erhöhen die Spannung zusätzlich zu der packenden Handlung. Der Leser weiß nie mehr als die ermittelnde FBI Agentin Sayer, so dass man mit ihr in die Irre läuft und selbst nicht mehr weiß, wem man trauen kann. Sayer, die um noch um ihren toten Mann trauert und versucht ihre Emotionen zu unterdrücken bildet mit dem eher zurückhaltenden Vik und dem akribisch arbeitenden Kriminaltechniker Ezra ein sympathisches und effizientes Ermittlungsteam. Die Spannung steigert sich bis zum grandiosen Finale. Das Motiv des Täters ist nachvollziehbar, aber für meinen Geschmack sehr reißerisch. Ich würde sagen typisch amerikanisch. Das ändert aber nichts daran, dass das Buch super spannend ist, ein echter Pageturner.

Bewertung vom 28.08.2018
Skalecki, Liliane;Rist, Biggi

Elitewahn


ausgezeichnet

Räteslhafte Todesfälle im Umfeld eines Eliteinternats
Malie Abendroth wurde beauftragt die Gartenanlagen von Schloss Waldesruh, das ein Eliteinternat für Jungen beherbergt, umzugestalten. Zu ihren Aufgaben gehört weiterhin, die Schüler bei Gartenarbeiten anzuleiten. Dabei lernt sie den Sportlehrer Malte Jensen kennen, der sich irritiert über die militärisch anmutenden Erziehungsmethoden an der Schule zeigt. Kurz darauf stirbt er an Herzversagen. Malies Freundin Lioba Hanfstängl arbeitet bei der Stadt Konstanz. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit den Eigentumsverhältnissen an Gebäuden, die im Dritten Reich jüdischen Mitbürgern gehörten. Dabei lernt sie den emeritierten Professor Hans Kessler kennen, der kurz vor einen vereinbarten Informationsaustausch an Herzversagen stirbt. Dies weckt Liobas Interesse an den aktuellen Forschungen des Professors. Es stellt sich heraus, dass Schloss Waldesruh einem geflüchteten Juden gehörte und der heutige Besitzer ein Nachfahre des damaligen Käufers ist. Bernd Laugand, Mitbegründer einer rechtsnationalen Partei, gehört dem Förderverein der Schule an. Soll das Internat als Kaderschule für die Partei dienen ? Und sind die beiden Männer wirklich eines natürlichen Todes gestorben ? Als Malie versucht, Beweise für ihre Vermutungen zu finden, gerät sie in tödliche Gefahr. Das Buch befasst sich mit einem sehr aktuellem Thema : dem Erstarken rechtsnationaler Gruppierungen in unserer Gesellschaft. Unbeachtet vom Großteil der Gesellschaft und den staatlichen Organen scheinen sie immer mehr Einfluss auf unser Leben zu nehmen. Besonders leicht sind Kinder und Jugendliche zu beeinflussen. Da ist es naheliegend, den Sektor Schule als Betätigungsfeld zu wählen. Die Handlung war für mich absolut realistisch und deshalb um so erschreckender. Kann man mit völliger Sicherheit ausschließen, dass so eine Schule nicht tatsächlich irgendwo in Deutschland existiert ? Gleichzeitig rufen die Autoren die Entrechtung und Enteignung der Juden im Dritten Reich ins Gedächtnis. Das damals geschehene Unrecht ist noch immer gegenwärtig. Die Geschichte selbst liest sich flüssig, ohne sperrige moralische Keule. Malie und Lioba sind sympathische junge Frauen, die sich für die Ereignisse in ihrem Umfeld interessieren und Dinge hinterfragen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich würde es aber nicht unbedingt als Krimi bezeichnen, da in meinen Augen die Todesfälle nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die gesellschaftlichen und geschichtlichen Entwicklungen.. Spannend und absolut lesenswert ist das Buch auf jeden Fall. weniger

Bewertung vom 27.08.2018
Zellner, Ingrid

Adlerschanze


ausgezeichnet

Mord im Schatten des Skisprung - Sommer-Grand-Prix
Kriminalkommissar Surendra Sinha aus Friedrichshafen macht ein paar Tage Urlaub in Hinterzarten. Die Wahl fiel auf den Ort im Schwarzwald, weil Sinhas Mutter dort zur Kur ist. Aber wer Urlaub in Hinterzarten macht, kommt automatisch mit dem Skispringen in Kontakt und auch Sinha lernt schnell Akteure des Skisprung- Zirkus kennen. Zufällig ist Sinha in der Nähe, als die Leiche einer jungen Frau entdeckt wird und wird dadurch in die Ermittlungen hineingezogen, obwohl er in Hinterzarten eigentlich keine Befugnisse hat. Befreundet war das Opfer mit einem jungen Skispringer, dem man großes Talent und allzu großen Ehrgeiz nachsagt. Wie in jedem Sport kommt es zu Rivalitäten und manch einer greift zu unlauteren Mittel, um einen Nebenbuhler auszuschalten. Wusste die Tote zu viel und sollte zum Schweigen gebracht werden ? Bei den Nachforschungen stellt sich heraus, dass das Opfer selbst Gefälligkeiten erpresst hat. Ist sie zu weit gegangen und jemand hat sich gerächt ? Die Spuren weisen ins Umfeld der Skispringer und Sinha findet sich mitten im Trubel um den Sommer- Grand - Prix.
Ich war von diesem Buch absolut begeistert. Die Gründe dafür sind, dass die Handlung spannend ist, man einiges über das Skispringen erfährt und die Autorin mit ihrem sympathischen Figur des Surendra Sinha eine angenehme Atmosphäre erschafft. Tatverdächtige gibt es viele und man kann mit raten, wer es wohl gewesen ist. Kommissar Sinha agiert unaufgeregt und empfindet nicht nur für das Opfer Empathie. Auch ich habe für den Täter am Ende Mitleid empfunden. Sinha ist auf jeden Fall ein Kommissar mit dem ich gerne wieder einen Fall lösen würde.
Erwähnenswert sind noch die tollen Einblicke in die Welt des Skispringens, die durchaus Lust machen, mal eine Skisprungveranstaltung zu besuchen.

Bewertung vom 26.08.2018
Kunz, Gunnar

Schwarze Reichswehr


ausgezeichnet

Ein ungeklärter Todesfall aus Kriegstagen und ein neuer Mord

Auf dem Berliner Breitscheidplatz wird im Jahr 1927 kurz vor Weihnachten ein Mann von einem Weihnachtsmann erschossen. Kommissar Gergor Lilienthal soll den Mord aufklären. Der Tote ist kein Unbekannter für Lilienthal, sondern ein ehemaliger Kriegskamerad. Sofort sind Lilienthal die Ereignisse aus dem Jahr 1918 wieder im Gedächtnis. Damals war er an der Westfront und einer seiner Kameraden wurde ermordet. Er sollte damals den Fall aufklären und war überzeugt, einer seiner Kamaraden war der Mörder. Dass er den Fall nicht lösen konnte, beschäftigt ihn bis heute. Vielleicht ist dieser neue Fall die Chance, altes Unrecht zu sühnen.Lilienthal befrägt die Verdächtigen von damals erneut. Er verbeißt sich so in den Fall, dass seine Frau und sein Bruder um seine Gesundheit und berufliche Integrität fürchten.Langsam setzt sich das Bild der damaligen Ereignisse zusammen. Nichts scheint so wie zuerst gedacht. Und Lilienthal steht vor der Frage “ Was ist Gerechtigkeit ?“
Das Buch spannt den Bogen von den Schützengräben an der Westfront bis zu dem erneuten Mord in der Weimarer Republik. Der Autor schildert in drastischen Worten und ohne Beschönigungen die Zustände an der Front und lässt auch die Schikanen durch Vorgesetzte nicht unerwähnt.. Man erhält als Leser ein sehr realistisches Bild der damaligen Verhältnisse. Diese Realitätstreue setzt sich in den Schilderungen der Weimarer Republik fort. Deutlich wird wie militärische Strukturen weiterhin das öffentliche Leben mitbestimmen und den Aufstieg der NSDAP begünstigen.
Lilienthal war mir sehr sympathisch in seinem Streben nach Gerechtigkeit.Überzeugt hat mich die Darstellung seines inneren Konflikts, als er den wahren Täter entlarvt, aber eine Verurteilung zu scheitern droht.
Ich fand den Krimi sehr spannend, aber auch unter dem geschichtlichen Aspekt ist das Buch unbedingt lesenswert.