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SiWel
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Mönchengladbach

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Insgesamt 959 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2017
Endriss, Jörg;Maaß, Sonja

Chinakinder


ausgezeichnet

China, Weltmacht, Ein-Kind-Politik, Kommunismus und ein Reiseziel in naher Zukunft für mich. Einiges habe ich deshalb schon von Land und Leuten in Erfahrung gebracht. Als ich dann das Buch China Kinder entdeckt habe bin ich mit großen Erwartungen daran gegangen es zu lesen. Der Klappentext verspricht 30 verschiedene Porträts von jungen Chinesen.
So etwas findet man in keinem normalen Reiseführer.
Ehrlich gesagt sind meine Erwartungen hier mehr als erwartet erfüllt wurden. Ich habe das 410 Seiten starke Exemplar regelrecht verschlungen. Bereits das Vorwort war so interessant das ich mich sofort in meinem Element gefühlt habe.

Die Porträts handeln von vielen verschiedenen jungen Leuten, die hier schonungslos offen ihre Lebenswege schildern und ihre Meinungen kundtun. Vieles davon ist sogar regelrecht schockierend, z.B. der Bericht des Mädchens, das offiziell gar nicht existiert oder die Bedingungen unter denen die Wanderarbeiter leben müssen. Andere Dinge wiederrum haben mich wirklich angenehm überrascht , z.B. der Designer oder die Plastikblumenkinder. Das könnte ich jetzt noch endlos fortführen.... Für mich war jedes Porträt auf seine eigene Art und Weise informativ und interessant.
Im Mittelbereich des Buches gibt es noch einige Seiten mit vielen bunt gestalteten Fotos, die einem noch einen zusätzlichen Einblick passend zu einigen Porträts bieten, das hier Gelesene noch bildhaft unterstützen.

Als sehr hilfreich empfinde ich die Landkarte im Anfangsbereich, die vielen erklärenden Fußnoten unterhalb der Seiten sowie das Glossar am Ende des Buches.
Die Autoren Jörg Endriss und Sonja Maass haben sich hier wirklich viel Mühe gemacht um dem Leser China nahe zu bringen.

Sehr empfehlenswert, werde ich mit Sicherheit noch öfters mal zur Hand nehmen.

Bewertung vom 27.12.2017
Belt, Paul M.

Geschichten aus Nian - Lindenreiter


ausgezeichnet

Da ich gerne mit meiner Enkelin zusammen lese bin ich immer auf der Suche nach guten und interessanten Kinderbüchern. An diesem hier hat mich zuallerst das Cover gereizt. Es passt von den Farben und der Gestaltung her sehr gut in die Herbstzeit . Fantasy ist ebenso trendmäßig momentan angesagt und der Klappentext klang recht vielversprechend.

Es handelt von winizig kleinen Menschen, die in der großen normalen Welt vielen Gefahren ausgesetzt sind. Sie haben allerdings besondere Begabungen mit denen sie versuchen Nian, die Welt in der sie leben, vor der Bedrohung der Riesen zu retten damit sie wieder in Ruhe im Einklang mit der Natur leben können.

Dadurch das sich das Buch in drei verschiedene Kapitel aufteilt kann man es gut immer mal wieder zwischendurch zur Hand nehmen und lesen. Das finde ich gerade für Kinder sehr vorteilhaft.

Besonders erwähnenswert sind auch die vielen Zeichnungen die sich noch im Buch passend zu den Erzählungen befinden. Die sind zwar nicht bunt, aber gerade durch ihre Schlichtheit sehr reizvoll.

Der Schreibstil ist flüssig, allerdings für Kinder durch die manchmal eingefügten altertümlichen Wörter nicht immer verständlich. Ebenso fand mein Enkelkind die besondere Sprache der Naturelemente für sie sehr schwierig lesbar.

Das hat aber unseren gemeinsamen Lesespaß keinesfalls gestört, ich fand es eher noch bereichernd. Jede einzelne Geschichte hat irgendwo ihren besonderen Reiz gehabt, hat uns zum Nachdenken angeregt und besonders haben wir uns an den Naturerlebnissen erfreut.
Man sollte sich viel öfter die Zeit nehmen auf die Natur zu hören.
Vor allem mit allen Dingen achtsam umzugehen.

Aufgefangen, hochgeschleudert, fliegend - wir sind immer noch verzaubert.

Wer ebenfalls dieses wunderschöne Erlebnis teilen möchte - dem können wir das Buch sofort empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2017
Kriminalinski

Ministermord


ausgezeichnet

In seinem Debütroman packt der Autor Andreas Kaminski ganz heiße Themen an. Aktuell, brisant und aus dem Leben gergiffen.

Der Dorfpolizist Willen, genannt Pommes wird von seiner freundin Dausen Dörthe, die dem horizontalen Gewerbe nachgeht gebeten im Falle ihrer tödlich verunglückten Freundin Anna doch bitte noch zu ermitteln. Sie glaubt nicht an ein Unglück sondern ist überzeugt davon das hier einiges vertuscht werden soll. Die Ermittlungen führen Pommes während seines Urlaubs in die Großstadt in der sich dunkle Machenschaften auftun. Hie rgeht es verlogen, intrigant und verbrecherich zu. Pommes gerät in Gefahr.

Die Geschichte ist von Anfang bis Ende höchst spannend.
Die Charaktere sind ausgefallen, aber sehr lebendig und wahrheitsgetreu dargestellt. Ich konnte mich ziemlich schnell mit einigen davon anfreunden.
Die Polizeiarbeit bzw. die Ermittlungen werden von Kaminski detailgetreu sowie sehr realistisch beschrieben. Ich konnte gut miträtseln und bin auch gelegentlich dabei ins Fettnäpfchen getreten, aber das macht ja ein gutes Buch aus.
Der Schreibstil ist locker und fluffig, so das sich die Dialoge interessant und manchesmal auch schmunzelnd lesen lassen.
Das hat mir besonders gut gefallen.
Hier ist das humoristische sehr gut mit aktueller und brenzliger Thematik verbunden.

Ich freue mich bereits jetzt auf ein Wiedersehen mit Pommes, dem charmanten Dorfpolizisten und seiner Jugendfreundin Dausen Dörthe mit ihrem Frivolmobil.

Bewertung vom 14.12.2017
Rademacher, Miriam

Der Drink des Mörders


ausgezeichnet

Der dritte Colin-Duffot-Krimi. Für mich war es der erste und es hat überhaupt nicht gestört die vorhergegangenen Bände nicht zu kennen.

Colin Duffot ist eigentlich Tanzlehrer, wird aber wohl immer in Morde verwickelt und betätigt sich dann als Hobbydetektiv. Diees Mal befindet er sich auf dem Kreuzfahrtschiff Mermaid als Vertretungstanzlehrer als einer der Mitreisenden, der Lakritzfabrikant Ted Toole tot aufgefunden wird. Schwupps beginnt die Spurensuche. Als begeisterter Schifffahrer mußte ich hier einchecken.

Bereits der Prolog hat mich total fasziniert. Die Autorin hat eine wirklich geniale Art den Leser mit ihrem Schreibstil total zu fesseln. Frech, mit viel Humor und Esprit sowie einem hohen Unterhaltungswert wird einem hier ein Krimi geboten. Viele der dargebotenen Kommentare sind zu köstlich. Ich gebe hier keine wieder da das meiner Meinung nach den Lesespaß mindert.

Als ein weiteres Highlight habe ich die jeweiligen Überschriften der Kapitel empfunden. Sie tragen den Namen eines Getränkes, welches sich dann auf irgendeine Art immer mit den Geschehnissen verknüpft. Das passt gut zu einer Schiffsreise. Als besonderes Schmankerl gibt es am Ende dann noch ein passendes Rezept.

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen das dermaßen interessant zu lesen war. Was mich persönlich ein wenig ärgerte war das ich bis zum Ende immer noch nicht wußte wer der Täter war - aber genau das macht einen guten Krimi aus. Bitte mehr davon.

Bewertung vom 13.12.2017
Bivald, Katarina

Highway to heaven


gut

Highway to Heaven von Katarina Bivald ist ein romantischer Roman. Anhand des Klappentextes hatte ich mir von dem Buch einiges mehr versprochen.
Das Cover finde ich besonders schön - dadurch bin ich eigentlich erst auf das Buch aufmerksam geworden.

Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllt. Schade, weil das Thema ist eigentlich ein alltägliches und wo viele Mütter bzw.Väter mit zu kämpfen haben.

Zum Inhalt: Anette fällt in ein tiefes Loch als ihre Tochter Emma auszieht. Obwohl sie arbeitet weiß sie nicht so recht was sie nun mit ihrer ganzen verbleibenden Zeit machen soll.Früher hatte sie sich mal vieles für ihr Leben vorgenommen. Motorrad fahren, ein Haus kaufen, sich um sich selbst kümmern. ihre Freundinnen animieren sie ihr Leben endlich in die Hand zu nehmen und zu leben.

Romantisch ist die Geschichte ; aber leider finde ich es trotz des trockenen Humors sowie einiger verrückter Dinge stellenweise sehr langweilig. Vielleicht hätte man den Roman von den Seiten her nur halb so dick machen sollen. Mir fehlt hier einfach das gewisse Etwas.

Der Schreibstil ist angenehm, die Schrift gut lesbar.
Die Charaktere sind ganz gut dargestellt, konnte ich mir alle bildlich gut vorstellen.Ebenso die Ortschaften wo es spielt.
Trotzdem konnte es mich nicht begeistern.

Bewertung vom 06.12.2017
Dölling, Katharina

Autsch


ausgezeichnet

Katharina Dölling macht in ihrem Buch " Autsch" mit 17 verschiedenen Episoden auf eine schockierende Realität aufmerksam.

Katarina hat hier ihre verzweifelten Versuche auf Ärzte zu stoßen die ihr unter anderem bei ihrer chronischen Erkrankung helfen können auf eine satirische Art und Weise aufgezeigt.

Aus meinem Bekanntenkreis habe ich ebenfalls bereits solche verzweifelten Versuche gehört. Auch hier fielen schon mehrmals die Worte " Kassenpatient - Mensch zweiter Klasse " oder aber auch " Ärzte - Halbgötter in weiß, allwissend ".

Okay, das man alleine z.B.beim Gynäkologen bereits Monate auf einen Vorsorgetermin warten muß wissen wir eigentlich alle.
Was ich allerdings hier gelesen habe - auch wenn es satirisch aufbereitet ist - hat mich nicht nur schmunzeln lassen sondern auch teilweise in einen gewissen Schockzustand versetzt,
Denken wirklich alle nur noch an ihre eigene Profitgier?
Nach jeder Episode habe ich gedacht " Schlimmer geht nimmer ", aber weit gefehlt. Spannend, rührend, witzig, interessant, traurig und verleitet wirklich zum Kopfschütteln.

Der Schreibstil ist einfach und leicht lesbar, die Schrift ist sehr angenehm zu lesen und jede Episode hat eine eigene Überschrift passend zum jeweiligen Thema. Man kann sie auch prima immer mal zwischendurch als einzelne Kurzgeschichten lesen.

Ich kann es nur jedem empfehlen mal zu lesen.

Bewertung vom 01.12.2017
Eichbaum, Anja

Inselcocktail / Ruth Keiser und Martin Ziegler Bd.1


ausgezeichnet

Als bekennender Inselfan, ich rede hier übrigens von Norderney, ist das Buch Inselcocktail von der Autorin Anja Eichbaum ein absolutes " Must Have ". Alleine schon das Cover, welches die Milchbar, ein In Lokal auf der Insel zeigt, lädt direkt ein das Buch in die Hand zu nehmen und auf Reisen zu gehen.
Ich habe mich also ganz kurz entschlossen mit dem 406 Seiten starken Buch auf die Frisia V begeben für ein erneutes Erlebnis auf meiner Wohlfühlinsel.

Kurz zum Inhalt: Vier Single Frauen sind auf der Suche nach Glück und wollen ihre Onlinedating auf der Insel endlich mal persönlich kennenlernen. Leider zieht nicht nur gerade ein extremer Sturm auf, es wird auch noch eine der Frauen Tod am Strand aufgefunden.Der Inselpolizist und eine Kriminalpsychologin glauben nicht so recht an ein harmloses Herzversagen und fangen an in der Sache zu ermitteln. Vom Festland abgeschnitten bekommen sie dabei noch Hilfe von einigen Hobbyermittlern und es geht rasant voran, denn niemand weiß genau wer der geheimnisvolle Unbekannte ist.

Anfangs lernt man sofort so nach und nach eine Vielzahl an Protagonisten kennen. Da aber immer jeweils ein ganzes Kapitel einer einzelnen Person gewidmet ist lernt man so schnell die verschiedenen Charaktere kennen. Die sind so genial dargestellt, das man das Gefühl hat diese schon lange zu kennen und man sich irgendwie mit jedem verbunden fühlt.
Total interessant bleibt während der gesamten Geschichte der unbekannte Datingpartner und die Frage wie das denn nun alles zusammenhängt.

Hier wird nichts ausgelassen. Ich habe mehrere Male eine Teezeremonie erlebt, einiges über die explodierenden Preise auf dem Immobilienmarkt gehört, mit Protagonisten ermittelt, gehofft, gebangt, gerätselt und so ganz nebenbei immer den Sturm pfeifen hören. Ich weiß jetzt sogar das es dort Dinge gibt die ich nicht kannte:-).

Also, auf nach Norderney, es lohnt sich.

Bewertung vom 28.11.2017
Bachmann, Stefan

Palast der Finsternis


sehr gut

Palast der Finsternis von Stefan Baumann ist ein Jugendbuch erschienen im Diogenes Verlag.

Hier muß ich zuerst auf das wunderschön gestaltete Cover hinweisen. Es wirkt düster und geheimnisvoll, fällt aber Licht darauf erscheint es als eine grünlich schimmernde Oberfläche, die ein Bild wiederspiegelt. Das Bild zeigt einen langen engen Gang mit Steinskulpturen, ein Mädchen geht hindurch und im Vordergrund sind viele auffällig bunte Schmetterlinge zu sehen.
Unheimlich und gespentisch, passend zur Geschichte in der man einiges findet. Action, misteriöses, gruseliges und märchenhaftes.

Die Protagonisten, fünf auserwählte Jugendliche,, die zu einer geheimnisvollen Expedition eingeladen wurden. Es sind alles Einzelgänger bzw. Aussenseiter, wobei aber jeder durch seine persönliche Ausstrahlung besticht. Besonders auffällig ist die Hauptprotagonistin Anouk, die im Laufe der Geschichte einiges für ihr weiteres Leben dazulernt.

Es wird in zwei Hauptsträngen jeweils in der Ich Form erzählt. Jeweils aus der Sicht von zwei etwa gleichaltrigen Mädchen.
Die eine aus der Vergangenheit und die andere von Heute.
Durch die Rückblenden erfährt man als Leser einiges über die damaligen Geschehnisse und versteht so nach und nach die Zusammenhänge der Vorfälle.

Die Story gefiel mir ganz gut, obwohl mir einiges davon bereits bekannt vorkam. Anfangs gestaltet es sich etwas klischeehaft - aber je weiter ich gelesen habe umso interessanter wurde es.
Es ist emotionsgeladen sowie lehrreich und meiner Meinung nach nicht nur für Jugendliche geeignet.