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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 1006 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2018
Schweikert, Ulrike

Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1


ausgezeichnet

In Berlin wütet 1831 die Cholera. Noch immer sind die Ärzte machtlos, denn es gibt kein Mittel dagegen. Genau zu dieser Zeit entschließt sich Elisabeth, um ihre Unabhängigkeit auch weiter erhalten zu können, sich in der Charité als Krankenwärterin (ähnlich dem Beruf der heutigen Krankenschwester) zu verdingen. So wie ihre Schwester – mit einem lieblosen, versoffenen, über sie bestimmenden Ehemann – möchte sie nicht enden. Aber das Leben als Krankenwärterin ist hart: kaum Lohn, miserable Verpflegung und einem Arbeitstag von bis zu 16 Stunden. Elisabeth lässt sich davon aber nicht abschrecken und versucht den Kranken Mut zuzusprechen, sie bestmöglich zu versorgen. Dabei lässt sie keine Gelegenheit aus, um sich mehr medizinisches Wissen anzueignen, wobei ihr als Frau da recht enge Grenzen gesetzt sind.
Mich hat dieses Buch wunderbar unterhalten. Ich fand es äußerst interessant, wie unvorstellbar barbarisch vor fast 200 Jahren die medizinischen Behandlungen waren. Narkose kannte man damals noch nicht und dementsprechend schmerzhaft waren die Operationen. Sterilität kannte man nicht und so waren sich entzündende Wunden auf der Tagesordnung. Dies alles ist im Buch sehr anschaulich dargestellt und in die Geschichte glaubhaft eingebunden.
Elisabeth war ebenso mutig, wie wissbegierig und vor allen äußerst streitbar, wenn es um das Wohl ihrer Patienten ging. Ich habe sie geliebt.
Als die Arbeit der Hebamme Martha im Totenhaus beschrieben wurde, wie sie dort Präparate für die Ärzte anlegte, musste ich sofort meinen Besuch im Medizin-Museum der Charité denken. Für mich war das Buch nicht nur sehr unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Darum spreche ich auch eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus und vergebe 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.06.2018
Haller, Elias

Furcht und finsteres Herz / Erik Donner Bd.5


sehr gut

Das ist wieder ein echter Erik Donner-Fall – kompliziert, verwirrend und spannend.
Noch immer ist Erik Donner in der Erstkontaktstelle eingesetzt und dementsprechend deprimiert. Als dann einer pensionierten Richterin brutal der Augapfel entfernt wird, kann Donner bei den Ermittlungen nicht einfach zusehen. Er beginnt mit eigenen Recherchen und merkt erst viel zu spät wie persönlich dieser Fall für ihn wird.
Auch in diesem Buch zeigt sich Donner seinen ganzen Charme: ruppig, wortkarg introvertiert und starrsinnig. Es wundert mich daher nicht, dass seine Lebensgefährtin und Kollegin, Annegret Kolka, auf Abstand zu ihm geht. Ein weinig tat sie mir beim Lesen leid. Aber irgendwie passen sie auch wieder gut zusammen, denn auch sie hat so ihre Tricks um mit Donner klarzukommen.
Der Autor hat mit diesem Krimi wieder einmal bewiesen, wie gut es ihm gelingt Emotionen der Figuren zu beschreiben. Ich denke da z.B. an Donners Wut beim Autofahren. Dadurch fließt immer wieder auch Komik mit ein.
Die Spannung hielt sich bei mir bis zum Schluss auf hohem Niveau. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Elias Haller dem Leser ein Geheimnisteil preisgibt, dann aber gleich danach einen Themen-/Handlungswechsel vornimmt. Man muss einfach weiterlesen, um hinter das ganze Geheimnis zu kommen. Wobei ich auch nach dem Auslesen noch einige offene Fragen zum Täter und der Entwicklung des Täters habe. Für mich ist das Ende nicht ganz „rund“. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 06.06.2018
Spindler, Erica

Und niemand soll dir vergeben


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt im Jahr 2002 als Miranda, genannt Randi, ein trotziger Teenager von 15 Jahren ist und etwas wirklich Schreckliches erleben musste. Das Schlimme dabei: keiner hat ihr ihre Schilderungen geglaubt. Im nächsten Abschnitt >14 Jahre später< arbeitet Miranda als Ermittlerin in der Mordkommission. Ihr Team muss den brutalen Mord an Richard Stark, der nicht nur umgebracht wurden, sondern dem man auch noch seine Geschlechtsteile angeschnitten hat, ermitteln. Alles deutet auf eine Beziehungstat hin. Als dann beim Opfer noch ein uralter Zeitungsartikel gefunden wird, in dem es um Mirandas Horrorerlebnis aus der Jugend geht, vermutet sie einen Zusammenhang zwischen dem jetzigen Mord und den traumatischen Erlebnissen von 2002. Leider findet sie bei ihrem Chef kein Gehör dafür. Da sie die Dienstvorschriften und die Anweisungen des Chief missachtet, wird sie suspendiert. Miranda beginnt auf eigene Faust zu ermitteln…
Ich habe mich mit dem Krimi wunderbar spannend unterhalten gefühlt. Fast bis zum Schluss habe ich nicht erahnen können, wer denn nun Richard Stark so abgrundtief gehasst hat, um eine solche Tat zu begehen. Dabei ist die Hauptfigur glaubhaft, sympathisch geschildet. Sie hat so ihre Probleme, aber hat es geschafft allein geschafft aus der elenden Wohnwagensiedlung ihrer Eltern herauszukommen. Sie hat nun einen Platz und noch dazu den passenden Mann gefunden.
Der Krimi ist eine rundum gelungene und spannende Geschichte, die ich allen Krimi-Liebhabern uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.06.2018
Haller, Elias

Tod und tiefer Fall / Erik Donner Bd.1


ausgezeichnet

Erik Donner arbeitet in der Kriminalpolizeilichen Erstkontaktstelle. Ihm gefällt dieser Job nicht. Er fühlt sich abgeschoben und würde lieber wieder im K11 als Ermittler tätig sein. Als er dann Nachricht von seinem toten ehemaligen Kollegen und Freund erhält, dem Mann, der seine Familie auf dem Gewissen hat, wird es in seinem Leben turbulent. Jemand versucht ihm Morde in die Schuhe zu schieben. Donner wird vom Jäger zum Gejagten.
Dieser Krimi ist fesselnd geschrieben und hat Suchpotential. Rasant überschlagen sich die Ereignisse. Die Spannung beim Lesen zwang mit das Buch nicht mehr wegzulegen, denn zwischen Täter und Donner beginnt ein regelrechtes Katz- und Mausspiel.
Erik Donner, der die Aufklärung dieser ihn persönlich betreffenden Morde als Herausforderung annimmt, ist schon ein etwas schräger Typ. Der Autor beschreibt ihn mit den Worten: „Der Duft von Blut und Verwesung stimuliert ihn.“ Ich denke, das stimmt. Donner sieht sein Ziel und lässt sich durch nichts davon abbringen. Es ist nicht leicht mit ihm auszukommen und mit ihm zusammen zu arbeiten, aber irgendwie mag ich ihn trotzdem. Vielleicht gerade wegen seiner Gradlinigkeit und Beharrlichkeit. Ich glaube auch seine Kollegin Annegret Kolka geht es so, denn durch sein Aussehen kann er wohl kaum bei ihr Punkten. Das wirkt eher abschreckend.
Ich habe mich mit diesem Krimi jedenfalls wunderbar unterhalten gefühlt und vergebe daher 5 Lese-Sterne. Dieses Buch ist ein MUSS für alle Krimi-Fans.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2018
Eyssen, Remy

Das Grab unter Zedern / Leon Ritter Bd.4


ausgezeichnet

Ganz Le Lavandou ist in heller Aufregung als das Berufungsgericht den vermeintlichen Kindsmörder Simon wegen Mangel an Beweisen freispricht. Genau zu dieser Zeit wird ein Toter an den Strand gespült. Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter, glaubt nicht daran, dass dieser Mann bei Sturm über Bord gegangen ist und sollte Recht behalten….
Wieder einmal ist es dem Autor ganz wunderbar gelungen den Charme der Provence in die Geschichte einfließen zu lassen. Denn auch Leon Ritter, die Hauptfigur, ist von diesem Landstrich so fasziniert, dass er Deutschland verlassen und sich in Le Lavandou einen Job gesucht hat. Dabei wird er nicht von allen mit offenen Armen empfangen. Gerade der Chef der örtlichen Polizei, Zerna, sieht in ihm einen Querulanten und Besserwisser, steckt aber auf der anderen Seite die Lorbeeren bei Beweisen aus der Autopsie an seine Weste. Diese Zwistigkeiten und Schikanen sind sehr realistisch und manchmal auch zum Schmunzeln beschrieben. Beim Lesen habe ich immer wieder Leon bewundert wie ruhig er auf die Einwände und Sticheleien von Zerna reagiert hat. Remy Eyssen hat es auch verstanden, das medizinische Fachwissen, was Dr. Ritter bei seinen Autopsien abruft, für den Laien verständlich zu erklären. Gefallen hat mir auch, dass Leon Ritter bei den Opfern nicht von Toten, sondern von seinen Patienten spricht. Da merkt man doch seine Liebe zum Beruf und auch, dass der Beruf ihn nicht abgestumpft hat. Mir ist diese Hauptfigur richtig ans Herz gewachsen.
Sehr geschickt fand ich es vom Autor den Täter den Lesern immer nur als „der Mann“ zu präsentieren. Dadurch gab es Spannung von Anfang an und die hat sich auch bis zum Schluss erhalten. Denn so richtig erraten konnte man den Ausgang nicht. Ich habe mich mit diesem Krimi wunderbar unterhalten gefühlt und vergebe 5 wohlverdiente Lesesterne.

Bewertung vom 21.05.2018
Everett, Felicity

Das Paar aus Haus Nr. 9


schlecht

Sara und Neil leben mit ihren zwei schulpflichtigen Söhnen in einer Doppelhaushälfte im Londoner Vorort. Ihr Leben ist vom Mittelstand und dem Streben nach höherem geprägt. Das Leben der Gemeinde zeichnet sich durch Nachbarschaftsgeist aus – bis neben Sara Lou und Gavin einziehen. Er, erfolgreicher Künstler, und Lou aufstrebende Kurzfilmproduzentin.
Sara fühlt sich zu den beiden hingezogen, denn sie sind so ganz anders, so ungezwungen, nehmen das Leben viel lockerer und setzten sich über Konventionen hinweg. Also wird die Nachbarschaft zwischen den beiden so ungleichen Paaren intensiviert….
Die Autorin über viele, viele Seiten wie und was die beiden Familien miteinander erleben. Aber so richtig Spannung kommt nicht auf. Es ist ein ewiges dahinplätschern, was den Leser auf eine harte Probe stellt. Auch wenn ich es geschafft habe das Buch auszulesen, frage ich mich noch immer, was mir dieses Buch gebracht hat, was die Autorin mir damit sagen wollte. Ich kann dieses Buch leider nicht weiterempfehlen und vergebe nur einen Lese-Stern.

Bewertung vom 10.05.2018
Seitz, Michael

Der Falter


gut

Falco Brunner, Expolizist und nun Privatdetektiv, will gerade seine Kinder von seiner Exfrau abholen, da überfährt er eine Frau. Es stellt sich schnell heraus, dass die Frau bereits vor dem Überfahren Tod war. Obwohl die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, kann Falko sich nicht zurücknehmen und ermittelt selbst.
Die Ermittlungen führen zum Teil zu alten „Bekannten“, also Menschen, die bereits mit dem Gesetz in Konflikt und ins Visier der Polizei geraten waren….
Die Figur des Falko Brunner, kompromisslos ehrlich, dabei aber auch oft Verletzend, konnte mich nicht wirklich überzeugen, obwohl ich raubeinige Ermittler eigentlich mag. Der Autor hat es mit seinem Schreibstil nicht geschafft, mich von Falcos Persönlichkeit zu überzeugen. Sehr gut gelungen dagegen fand ich das Ende, als der ganze Fall, die Ursachen und das volle Ausmaß der kranken Psyche des Täters beschrieben wurde. Hier kam bei mir erstmals Spannung auf.
Kritisch anmerken möchte ich noch, dass der Berliner Dialekt von Paula völlig unrealistisch/falsch im Buch dargestellt wurde. Da ich hier wohne, denke ich das beurteilen zu können.
Insgesamt betrachtet ist das eine interessanter Krimi, der mich aber nicht voll überzeugen können. Ich vergebe daher auch nur 3 Lese-Sterne.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2018
Gerling, V. S.

Falsche Fährten / Nicolas Eichborn und Helen Wagner Bd.2


ausgezeichnet

Wieder werden Helen Wagner und Nicolas Eichborn beauftragt in einer Mordserie zu ermitteln. Da die Opfer Ärzte und noch dazu jüdische Namen tragen, hat auch das Innenministerium Interesse an der schnellen Aufklärung. So lässt es sich nicht vermeiden, dass Nicolas wieder im Visier von Staatssekretär Schlossmann gerät, der Erfolge stets für sich beansprucht und Misserfolge Eichborn zuweist.
Ja und Nicolas Eichborn ist ein Typ für sich. Er kennt die Dienstvorschriften, er pfeift auf sie und hört stattdessen auf sein Bauchgefühl. Trotzdem mag ich diesen Nicolas mit seiner spontanen Art. Manchmal dachte ich beim Lesen: typisch Radfahrer – erst umfahren, dann klingeln.
Wenn ihm etwas nicht passt reagiert er emotional und schroff. Das macht ihn bei h bei Vorgesetzten nicht eben beliebt. Aber er ist bedingungslos ehrlich. Mit Helen, seiner Partnerin im Beruf wie auch privat, bildet er ein tolles Team. Manchmal bewundere ich Helen, für was sie alles Verständnis aufbringen kann.
Der Krimi hat mich auch nachdenklich gestimmt. Denn so richtig zu Ende ist die Geschichte ja noch lange nicht. Noch immer Pharmariesen die Not und die Unwissenheit der Dritten Welt aus, um ihre Profitgier zu befriedigen. Das Ganze jetzt sogar unter dem Deckmantel der Legalität.
Ein wunderbares Buch dem ich 5 Lese-Sterne gebe und für das ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung ausspreche.