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smartie11
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Bewertungen

Insgesamt 917 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2013
Rodkey, Geoff

Dreckswetter und Morgenröte / Die Legenden der blauen Meere Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannendes Piratenabenteuer mit sehr viel Humor

Zum Inhalt:
Egbert („Egg“), noch 12, lebt mit seinen beiden älteren Geschwistern Adonis (der ihn ständig verprügelt) und Venus (die ihn auch ständig verprügelte, solange sie es noch konnte) und seinem Dad auf der familieneigenen Stinkefrucht-Plantage auf der Pirateninsel Dreckswetter, einem „zerklüfteten kleinen Fliegenschiss mitten in den Blauen Meeren“. Eggs einzige Zerstreuung in dieser stickigen und stinkenden Einöde sind die 137 Bücher des faulen wie dreisten Hochstapler-Lehrers Percy, die er allesamt verschlingt. Doch eines Tages verkündet sein Vater überraschend, dass sie alle am nächsten Tag einen Ausflug zur Nachbarinsel Morgenröte unternehmen werden, was Eggs ganzes Leben auf den Kopf stellen wird…


Meine Meinung:
„Die Legenden der Blauen Meere: Band 1 - Dreckswetter und Morgenröte“ ist eine spannende Geschichte voller Abenteuer zu Lande wie zu Wasser mit etlichen Überraschungen und ganz, ganz viel Humor. Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben und greifen das ganze Spektrum von super-sympathisch bis eklig-abstoßend ab. Mit Egg konnte ich sofort mitfiebern und -fühlen. Besonderes schön fand ich auch, dass viele Charaktere ihr wahres Ich erst nach und nach preisgegeben haben. Über das ganze Buch hinweg sind die fantasievollen Ausführungen von Geoff Rodkey über und über gespickt mit mal feinerem, mal deftigem Humor und teilweise wunderbar rotziger Sprache (Warum Meerwasser salzig ist? Fischkacke!), was bestens zur rauen Piratenwelt der Blauen Meere passt. Ich fühlte mich angenehm erinnert an Terry Pratchetts humorige Zauberwelten, ein bisschen auch an Fluch der Karibik und an mehreren Stellen an den wunderbaren Rollenspielklassiker „Monkey Island“.

Das Lesen des Buches hat mit viel Spaß, unzählige Schmunzler und auch laute Lacher bereitet. Am sehr offenen Ende merkt man deutlich, dass das Buch der Auftakt zu einer mehrbändigen Reihe ist, auf deren Fortsetzung ich nun gespannt warte.


FAZIT:
Ein tolles Buch für alle, die Piratenabenteuer mit viel Witz und Humor mögen. Ich freue mich schon auf Band 2!

Bewertung vom 23.10.2013
Schröder, Atze

Und dann kam Ute


sehr gut

Typisch Atze: Viel Humor und kernige (Chauvi-)Sprüche mit etwas zu dünner Story
Zum Inhalt:
Ausnahmsweise zitiere ich hier zuerst mal den offiziellen Text: „Feuchtfröhliche Männerrunden, amouröse Abenteuer und der Porsche vor der Tür - Atze hat sein geliebtes Single-Leben im Griff.
Bis Ute in die Wohnung unter ihm einzieht. Ute, die Waldorf-Pädagogin und Vegetarierin. Die zu allem Überfluss auch noch schwanger ist.
Aber dann merkt er: Die Ute, die ist eigentlich schwer in Ordnung. Sogar attraktiv. Sein testosterongestähltes Herz klopft immer lauter, wenn er sie sieht. Das kann doch nicht gesund sein. Oder ist das etwa ... LIEBE? “

Meine Meinung:
Wer jetzt vermutet, dass hier eine Romanze zwischen Atze und ebendieser Ute im Mittelpunkt steht, der ist leider (zumindest etwas) schief gewickelt. Über weite Teile des Buches ist diese Story nur der rote Faden, der Atzes gesammelte Eskapaden zusammenhält. So irrlichtert Atze wie ein ruheloser und dauererektiler Komet um den Fixstern Ute. Es verschlägt ihn u.a. nach St. Moritz, Gran Canaria, Berlin, Hamburg und sogar bis nach Ghana. Bei allen diesen Reisen ist die besagte Ute gar nicht mit dabei (Ausnahme: Hamburg). Dabei präsentiert Atze von kurzen, lustigen (und teilweise schon aus seinem Bühnenprogramm bekannten) Episoden bis hin zu hanebüchenen Fantasiegebilden (wie z. B. einem geheimen künstlichen Strand unter dem Flughafen Berlin Tempelhof) das gesamte Spektrum des humoristischen Klamauks. Vieles davon fand ich wirklich lustig, einiges aber auch furchtbar übertrieben, zumal sich manches davon über die gesamte Länge des Buches für mich etwas abgenutzt hat. Das ganze ist selbstverständlich großzügig garniert mit unzähligen Frauengeschichten, Atzes derbem, oftmals unter die Gürtellinie zielenden Humor sowie stapelweise kernigen Sprüchen.
Mir persönlich kam die ganze Geschichte mit Ute, insbesondere in den ersten zwei Dritteln des Buches, ein wenig zu kurz. Beispielsweise hätte ich mir auch Atze bei einer Weihnachtsfeier unter Waldorf-Pädagogen, Atze beim Geburtsvorbereitungskurs oder einfach mal Atze beim Windelnwechseln vorstellen können...

FAZIT:
Wer Atze, seinen Humor und seine markigen Sprüche mag, wird auch dieses Buch mögen, denn davon gibt es hier jede Menge! Ich habe an vielen Stellen geschmunzelt und auch gelacht, doch über die vollen 280 Seiten nutzen sich manche Gags doch ein wenig ab, so dass ich mir mehr von der eigentlichen Story gewünscht hätte.

Bewertung vom 10.10.2013
Greiff, E. L.

In die Abgründe / Zwölf Wasser Bd.2


ausgezeichnet

Teil 2 der High Fantasy Trilogie – Spannend, temporeich und äußerst fantasievoll
Zum Inhalt:
„Zwölf Wasser – In die Abgründe“ ist der zweite Teil der High-Fantasy-Trilogie und knüpft direkt an die Handlung des ersten Teils („Zwölf Wasser – Zu den Anfängen“) an. Die drei Reisegruppen, angeführt jeweils von einer hohen Frau („Unda“) und einem welsischen Krieger sind quer über den Kontinent unterwegs, um das Versiegen von zwölf Quellen zu verhindern, die die Grundwerte wie etwa Liebe, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Mut in die Welt bringen. Durch das Versiegen der ersten Quellen ist diese Welt allerdings bereits ins Ungleichgewicht geraten. Bürgerkriege toben, Erdbeben verursachen riesige Abgründe und die Dämonen lehnen sich auf…
Meine Meinung:
Der Wiedereinstieg in die Geschichte fiel mir aufgrund der passgenau eingestreuten „Rückblenden“ sowie durch die Hilfe des am Ende des Buches befindlichen Personenregisters und der Weltkarte leicht. Teil zwei baut den Spannungsbogen bereits zu Beginn rapide auf und erhält ihn über das ganze Buch hinweg aufrecht. Die Geschichte entwickelt sich dabei durch die vielfältigen Schauplätze (stetiger Wechsel zwischen den drei Reisegruppen) sehr temporeich, nicht zuletzt aufgrund vieler überraschender Wendungen.
Wie bereits in Teil eins hat Frau Greiff eine eigenständige, glaubwürdige und im wahrsten Sinn des Wortes phantastische High-Fantasy-Welt geschaffen. Das „traditionelle“ Fantasy -Repartoire aus Orks, Zwergen, Elfen & Co. sucht man in „Zwölf Wasser“ vergeblich. Greiffs Hauptcharaktere sind dabei sehr individuell und kantig mit eigenen seelischen Abgründen, was sie dadurch auch authentischer erscheinen lässt. Insgesamt ergibt sich daraus eine in sich logische, geschlossene und rasante Story, die mich über die ganzen 450 Seiten gefesselt hat und mitfiebern ließ.
Mein Fazit:
Alles in allem war Teil zwei für mich wieder ein absolutes High-Fantasy-Highlight, das mir aufgrund des hohen Tempos, der vielfältigen Schauplätze und der zahlreichen dramatischen Wendungen sogar noch besser gefallen hat als Teil eins. Diesen muss man zuvor nicht zwingend gelesen haben, ich würde es aber jedem empfehlen! Für weitere Info´s empfiehlt sich auch ein Blick auf die Homepage (www.12wasser.de).

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2013
Sander, Karen

Schwesterlein, komm stirb mit mir / Stadler & Montario Bd.1


ausgezeichnet

Ein rasanter, überraschender und überzeugender Thriller!

Zum Inhalt:
Eine bestialisch verstümmelte Frauenleiche wird aufgefunden. Hauptkommissar Georg Stadtler fallen als einzigem Parallelen zu einem ein paar Monate zurück liegenden Mord auf, doch er kann niemanden von seiner Theorie eines Serienmörders überzeugen. Kurzerhand konsultiert die junge und attraktive, auf Serienmörder spezialisierte Psychologin Liz Montario ganz informell und außerhalb des Protokolls. Gemeinsam nehmen sie sich des Falls an.

Meine Meinung:
Es waren 399 rasante, wirklich spannende und immer wieder überraschende Seiten. Die Story, in die ich problemlos und schnell eintauchen konnte, hat mich von Anfang an gefesselt und bis zum großen Showdown auf den letzten 20 Seiten nicht mehr losgelassen. Trotz einiger überraschender Wendungen war Plot immer nachvollziehbar (und wenn es erst im Nachhinein war). Ich habe mitgefiebert, mitgezittert und mitgeraten. Manchmal war ich auf der richtigen Spur, manchmal auch ein wenig auf dem berühmten Holzweg. Aber genau so muss ein guter Thriller sein.
Dazu noch zwei kantige Hauptcharaktere: Auf der einen Seite Hauptkommissar Georg Stadtler, Ende 40, Junggeselle, der Frauenwelt alles andere als abgeneigt. Er scheint ein Mann mit Prinzipien zu sein, der jedoch nicht davor zurückschreckt, unkonventionelle Wege zu gehen und dabei seine eigene Karriere aufs Spiel zu setzen. Auf der anderen Seite die junge und attraktive Psychologin Liz Montario, die sich auf Serienkiller spezialisiert hat und sich einen entsprechenden Ruf aufgebaut hat. Zusammen ergeben sie eine explosive und kompetente Mischung, die Karen Sander da zusammengebraut hat.

Mein Fazit:
„Schwesterlein, komm stirb mit mir“ gehört für mich zweifelsfrei zu den besten Thrillern des Jahres und ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Stadtler & Montario! Übrigens ist „Karen Sander“ ein Pseudonym. Die Autorin hat bereits unter dem Namen Sabine Klewe viele weitere Krimis und Thriller veröffentlicht.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2013
Mann, Tobias

Hilfe, die Googles kommen!


sehr gut

MEIN LESEEINDRUCK:
Ein gutes, altes, papiergebundenes Buch über Google & Co…. Irgendwie ein Stilbruch an sich, oder? In „Hilfe, die Googles kommen!“ geht es um die Digitalisierung der Welt und den Siegeszug von PC, Smartphone und des World Wide Webs. Aber nicht (pseudo)wissenschaftlich aufbereitet, sondern mit Humor, Satire und viel persönlicher Erfahrung des Autors angereichert.
Ausgehend von der etwas abwegig erscheinenden Frage, ob denn Ernest Hemmingway noch leben könnte, taucht Tobias Mann in die digitale Welt von heute ein und droht dabei gleich, sich in ihr zu verlieren. Doch schnell findet Man(n) dabei den Weg zurück zum Beginn der schleichenden Digitalisierung des eigenen Lebens. Angefangen bei Atari-Spielekonsolen, über den berühmten C64 und Klassiker wie „Maniac Mansion“ (auch von mir heiß geliebt!) bis hin zu den aktuellen Obst-Produkten aus Cupertino.
„Hilfe, die Googles kommen!“ ist aber nicht nur ein Portrait der heutigen 30er-Generation, die mit der Digitalen Welt groß geworden ist. Trotz allen Humors, bei dem sich der Autor auch durchaus selbst gerne auf die Schippe nimmt (z.B. in der Duckface-Galerie) kommen zwischendurch auch immer mal wieder kritische Töne durch. Beispielsweise wenn es um die aktuelle Netzpolitik geht („Datenschutz-GAU“ durch das Gesetz zur Fortentwicklung des Meldewesens), um Irrungen wie die „Sarrazinistik“ oder einfach die Reiz- und Email-Überflutung durch das Internet ganz allgemein.

MEIN FAZIT:
Prima fand ich, dass ich mich in einigen Aussagen selbst wiedergefunden und ertappt habe, und auch der Humor und die Satire ließen mich an vielen Stellen schmunzeln und lachen. Andere Teile, wie die Illustrationen oder die teilweise etwas überbordenden, manchmal sinnleeren Fußnoten, haben mir eher weniger gefallen. Insgesamt vergebe ich daher 4 Sterne für ein Buch, das mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 03.05.2013
Unsworth, Cathi

Opfer


sehr gut

Inhalt:
Nachdem Detective Sergeant Sean Ward im Dienst nur knapp dem Tod entronnen ist, blieb für ihn nur noch die berufliche Perspektive des Privatdetektivs. So ist er nun im Auftrag der Anwältin Janice Mathers unterwegs, um alte Fälle aufzurollen und so vermeintlich grassierende Justizirrtümer mit Hilfe moderner DNA-Analysen aufzudecken. So auch im Fall von „Killer-Corrine“ Woodrow, die 1984 für eine schreckliche Tat in dem kleinen britischen Küstenstädtchen Ernemouth verantwortlich gemacht wurde. Gestützt auf eine neue DNA-Spur eines Unbekannten nimmt Ward die Ermittlungen in Ernemouth wieder auf…

Meine Meinung:
Der Anfang des Buches hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Durch stilistisch bewusst eingesetzte plakative Phrasen wie „Die Böse Hexe des Ostens“ oder „Hohepriesterin eines Satanskults“ ist sofortige, leicht gruselig anmutende Spannung aufgebaut.
Durch die beiden parallel erzählten Handlungsstränge mit dem stetigen Zeitwechsel zwischen 1983 und 2003 ist es zunächst jedoch nicht ganz einfach, der Handlung stringent zu folgen. Auch die Vielzahl an Namen musste ich erstmal innerlich sortieren und in Bezug zueinander setzten. Nach dem vielversprechenden Auftakt dauerte es lange bei mir, bis sich der Spannungsbogen wieder aufgebaut hat. Erst nach der Hälfte der 384 Seiten umfassenden Story setzt sich die Geschichte wie ein Mosaik immer weiter zusammen, die Spannung nimmt langsam, aber unaufhörlich zu. Zum Ende hin gipfelt das Buch durch seine parallele Erzählweise in gleich zwei sehr spannende Finale mit mehreren überraschenden Enthüllungen.
Besonders gut gefallen hat mir hierbei das Krimi-untypische stilistische Mittel, dass der Leser erst ganz am Schluss erfährt, was eigentlich 1984 passiert ist.

FAZIT:
Die verwobene Story wird langsam, aber sorgfältig aufgebaut, was zumindest bei mir auf den ersten ca. 100 Seiten keine große Spannung aufkommen ließ, zum Ende hin dafür aber gleich für zwei Finale mit mehreren Überraschungen gesorgt hat. Wenn man bereit ist, dem langsamen Spannungsaufbau aufmerksam und geduldig zu folgen, ist „Opfer“ eine absolute Leseempfehlung. Für ungeduldige Leser empfiehlt es sich eher nicht.

Bewertung vom 08.03.2013
Freund, René

Liebe unter Fischen


ausgezeichnet

Eine Liebesgeschichte mit Witz, Charme und kantigen Charakteren

Zum Inhalt:
In "Liebe unter Fischen" von René Freund dreht sich alles um (Al)Fred Firneis, einen Erfolgsautor mit diversen Phobien (u.a. gegen Brokkoli), der nach seinem zweiten Buch mit moderner Lyrik schon von Schreibblockade und Burn-out geplagt wird. Also keine leichte Aufgabe für seine Verlegerin Susanne Beckmann, die ihn dringend überreden muss, den nächsten Bestseller abzuliefern, um ihren Verlag vor dem finanziellen Ruin zu retten. Nach einer „Nah-Tod-Erfahrung“ sieht Firneis schließlich selbst ein, dass er etwas unternehmen muss, und lässt sich zu einer Auszeit in einer abgelegenen Berghütte in den österreichischen Alpen überreden. Nach den ersten einsamen Tagen in der Einöde trifft er dort auf die slowakische Studentin Mara…

Meine Meinung:
Mir hat "Liebe unter Fischen" wirklich gut gefallen, gar nicht mal wegen der Geschichte an sich, sondern eher aufgrund der liebevoll-schrulligen Charaktere, zu denen ich beim Lesen sofort Zugang gefunden und Bilder im Kopf hatte. Auch der Schreibstil ist sehr flüssig und unterhaltsam zu lesen und passt hervorragend zur dargebotenen, in kurze Kapitel aufgeteilten Story. Auch der ein- oder andere zitierwürdige Satz und ein paar Lebensweisheiten waren wie Ostereier in der Geschichte versteckt. Witz, Ironie, Sarkasmus, Zynismus, Liebe und Lyrik, alles dabei! Und natürlich auch ein paar Überraschungen im Plot!


Fazit:
Ein äußerst kurzweiliges, unterhaltsames Buch, dass ich insbesondere aufgrund der kantigen Charaktere uneingeschränkt empfehlen kann, auch wenn das Ende ein wenig abrupt daher kam.

Bewertung vom 27.02.2013
Wolz, Heiko

Allein unter Superhelden


ausgezeichnet

„Allein unter Superhelden“ ist ein Kinderbuch mit einer Leseempfehlung ab 9 Jahren, der ich mich anschließen kann. Die Geschichte ist mit rd. 160 Seiten nicht allzu lang und durch die erhöhte Schriftgröße sollten fortgeschrittene Leseanfänger keine Probleme haben. Auch die zahlreichen im Buch verstreuten Illustrationen lockern das Leseerlebnis ein wenig auf.

Zum Inhalt:
Leon, 10 Jahre alt, ist „allein unter Superhelden“ als Sohn von „IceMadam“ und „The Ray“ und kleiner Bruder der „unfassbaren Laura“. Und im Gegensatz zu Mama, Papa und Schwester ist Leon mit keinerlei Superkräften ausgestattet. „Du kannst nichts dafür, dass du so durchschnittlich und unauffällig bist.“ lautet dann auch der wenig hilfreiche Aufmunterungsversuch von Papa Ray. Nur sein bester Freund hält bedingungslos zu ihm: Paul, ausgestattet mit einer Super-Sehschwäche, und in der Schule nur „größenwahnsinniger Maulwurf“ genannt.
Eines Tages flattert eine, aufgrund von Papa Rays Amok-Fahrt auf Pauls Kinderfahrrad halb versengte Einladung einer Privatschule für Superheldenkinder, geleitet vom zwielichtigen Dr. Schröder, ins Haus…

Meine Meinung:
„Allein unter Superhelden“ sprüht regelrecht vor Humor und Witz! Schon die erste Seite entlockt mir ehrliche Lacher, und auch auf den Folgeseiten erlebe ich immer wieder die ganze Bandbreite zwischen Schmunzeln und lauthals Auflachen. Auch das Kopfkino setzt sofort ein, als Papa Ray beim Versuch, Fahrrad zu fahren, in bester Slapstick-Manier mal eben das halbe Eigenheim verwüstet. Neben dem wunderbaren Humor und den spitz überzeichneten Charakteren kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz und wird bis zum Schluss aufrecht erhalten!

Fazit:
Keine Frage, an diesem Buch werden Kinder ihren Spaß haben. Mindestens genau so sehr wie ich als Erwachsener! Einfach Super!

Bewertung vom 19.02.2013
Edwardson, Åke

Die Rache des Chamäleons


gut

Ein nicht einfacher, untypischer „Schwedenkrimi“

Zum Inhalt (nur über die ersten 24 Seiten, um nicht zu viel zu verraten):
Der Thriller „Die Rache des Chamäleons“ von Åke Edwardson beginnt mit einem dreiseitigen Prolog, äußerst wirr und mit sparsamer bis fehlender Interpunktion, was mir das Lesen und Verstehen erschwert hat. Fetzen wie „Der Feind war schon hier.“, „eine kostbare Fracht kostbarer als das Leben“ und „Er hört die Geräusche über dem Strand explodieren“ lassen mich erahnen, dass hier etwas Wichtiges, verbotenes, geheimes passiert. Gleichzeitig deuten sie auf einen äußerst nervösen, vielleicht schon nahezu irrsinnigen Gemütszustand hin…
Danach erfolgt ein Sprung ins beschauliche Schweden, in das Haus von Peter Mattéus, der dort mit seiner Frau Rita und seinen beiden kleinen Töchtern Magdalena und Isabella lebt. Vom ersten Satz an spüre ich die Beklemmung, dass etwas nicht stimmt. Dieses Gefühl verdichtet sich immer mehr, um letztendlich in Gewissheit umzuschlagen, als Peter Mattéus im Büro einen mysteriösen Umschlag eines anonymen Absenders öffnet, in dem er Fotografien seiner Familie und einen Schlüssel zu einem Schließfach am Bahnhof findet. In höchster Alarmbereitschaft begibt sich Mattéus sofort dorthin und öffnet das Schließfach, das gähnend leer ist. Außer einem Handy, das unvermittelt anfängt zu klingeln. Peter wird gezwungen, sich seiner dunklen Vergangenheit in Spanien stellen.

Meine Meinung:
Es ist ein spannungsgeladener Auftakt, mit dem der Thriller startet. Ich spüre die innere Unruhe des Protagonisten. Die Andeutung eines dunklen Geheimnisses, einer düsteren Vergangenheit schimmert schon von Anfang an immer wieder durch. Doch nach dem temporeichen Start verliert die Story an Fahrt. Viele, schnelle Wechsel der Perspektive und der Zeit machen es dennoch manchmal schwer, der zeitweise eher langsam voranschreitenden Handlung zu folgen. Auch die verstärkte Nutzung von Personalpronomen statt der Namen erschwert das Lesen mitunter. Dafür vermittelt dieser Schreibstil umso mehr die albtraumhaften, ja fast schon tranceartigen Erlebnisse von Peter und Rita in Spanien.
Im letzten Fünftel nimmt die Handlung wieder deutlich an Fahrt auf. Teilweise scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen, um in einem überraschenden Finale zu enden, dass mich doch ein wenig ratlos zurück lässt. Zumindest kann ich jetzt erahnen, wer das Chamäleon sein soll.

Fazit
„Die Rache des Chamäleons“ ist ein - nicht einfach zu lesender - Thriller, den man am Besten vom Anfang bis zum Ende in einem Rutsch durchliest (was bei rund 250 Seiten auch geht), da es durch den Schreibstil mitunter schwer wird, nach einer etwas längeren Pause sofort wieder in das Geschehen hineinzufinden, insbesondere im zeitweise etwas langatmigen Mittelteil. Vielleicht empfiehlt es sich auch, das Buch ein zweites Mal zu lesen (was ich aus Zeitgründen noch nicht geschafft habe), da man der Entwicklung der Geschichte und der Charaktere dann besser folgen kann.

Bewertung vom 19.02.2013
Saddlewick, A. B.

Monster Mia und das große Fürchten / Monster Mia Bd.1


ausgezeichnet

„Monster Mia und das große Fürchten“ von A. B. Saddlewick ist ein Kinderbuch mit einer Leseempfehlung ab 7 Jahren. Der Text ist flüssig zu lesen, hat eine vergrößerte Schriftgröße und einen deutlichen Zeilenabstand, so dass er gut für etwas fortgeschrittene Leseanfänger geeignet ist.

Zum Inhalt:
Mia Münster, von allen nur Monster Mia genannt, ist ein wenig anders ist als alle Anderen. Mit ihrer Vorliebe für Schwarz, Spinnen, Würmer & Co. passt sie so gar nicht in ihre rosa-zuckrige Mädchenschule Lilienthal. Nachdem Quentin, ihre Haus-Ratte, im Unterricht für einen Ohnmachtsanfall ihrer Lehrerin gesorgt hat, wird sie „strafversetzt“ auf die Finsterwald-Schule. Trotz anfänglich gemischter Gefühle lebt sich Mia dort schnell ein und fühlt sich dort pudelwohl. Wenn da nicht das eine Problem wäre: Mia ist ein Mensch und hat damit auf der Monsterschule im Finsterwald eigentlich gar nichts zu suchen! Um dennoch dort bleiben zu dürfen, muss sie ihren Lehrer, Herrn van Vlad, erschrecken. Doch der gilt als unerschreckbar…

Meine Meinung:
Schon der Anfang des Buches ist lustig und frech, und Mia ist mir von Anfang an sympathisch. Die Geschichte um Mia und die Finsterwald-Schule für Monster aller Art ist eine Art „Hoghwarts meets Adams Family“, nur eben kindgerecht. Trotz einiger kleiner, wohliger „Schauermomente“ sind Wehrwolf, Vampir, Zombie & Co. mehr sympathisch als schrecklich. Und auch die kleine Hexe, die giftige Greta, ist mehr gemein als gruselig. Die Kernbotschaft, dass „anders sein“ gar nicht so schlimm ist, ist richtig und wichtig.

Fazit:
Monster-Mia ist ein absoluter Lesespaß, der manch einen wohligen Schauer, viele lustige Stellen und auch einige Überraschungen bereit hält. Der Leseempfehlung ab 7 Jahren kann ich mich anschließen. Bei etwas zarter besaiteten Leseanfängern sollten die Eltern das Lesen des Buches m. E. aber vorsichtshalber noch begleiten und mit dem kleinen Leser / der kleinen Leserin darüber sprechen. Dann wird man schnell ein Gefühl dafür bekommen, ob es schon der richtige Lesestoff für das Kind ist.