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Tara
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Insgesamt 1442 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2021
Obama, Michelle

BECOMING - Erzählt für die nächste Generation


ausgezeichnet

Inspirierend & faszinierend

„BECOMING - Erzählt für die nächste Generation“ ist eine Neuausgabe des Buches „BECOMING: Meine Geschichte“ für Jugendliche der ehemaligen First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika Michelle Robinson Obama.

Ich lese sehr gerne Biografien und diese hat mich besonders beeindruckt und es hat sich mehr als gelohnt, dass ich dieses Buch gemeinsam mit meinen beiden Töchtern gelesen habe. Es gibt nur wenige Menschen, die ich mir zum Vorbild nehmen möchte, aber wenn, dann wäre die ehemalige First Lady die perfekte Wahl.

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt – die Kindheit, die Zeit als Erwachse und die Jahre als First Lady.

Es ist beeindruckend, dass Michelle schon als Kind große Ziele hatte und dass sie von diesen nicht nur geträumt hat, sondern alles dran setzte, diese auch zu erreichen. Mit einer unglaublichen Energie zieht sich der Drang etwas zu erreichen und etwas zu bewirken wie ein roter Faden durch ihr Leben. Dabei ging es ihr nicht darum etwas für sich zu erzielen, sondern etwas in der Welt zu bewegen und auf die Missstände aufmerksam zu machen.

Bewertung vom 17.04.2021
Franßen, Wolfgang

Mado


sehr gut

Ein Leben ohne Perspektive

„Mado“ ist das Debüt des Autors Wolfgang Franßen.

Bei Mado Kaaris handelt es sich um eine junge Frau, der nichts im Leben geschenkt wurde. Nachdem sie ihren Freund erschlagen hat, flüchtet sie aus Paris zurück zu ihrer Familie in die Bretagne, um dort bei ihrer Oma unterzukommen. Dort wird sie schnell wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt. Einer Vergangenheit, die sie hinter sich lassen wollte, vor der sie geflohen war, aber nun ist alles wieder da – eine Großmutter, die im Gefängnis saß, eine Mutter, die eine Prostituierte war und der ewige Streit mit ihrer Schwester. Trotzdem will Mado sich nicht unterkriegen lassen, obwohl sie sich in einem Umfeld aus Gewalt und Kriminalität bewegt, sie rebelliert und sie wehrt sich gegen alles und jeden.

Der Schreibstil von Wolfgang Franßen lässt sich angenehm lesen, der Inhalt eher weniger. Auf jeder Seite ist zu spüren, wie Mado kämpft und in was für einer ausweglosen Situation sie sich befindet. Mados Leben besteht aus Ungerechtigkeiten und wie schon ihre Oma und ihre Mutter trifft auch sie auf frauenfeindliche Männer. Der Zusammenhalt der Frauen in der Familie ist toll, leider ändert das nichts an ihrer Situation. Die Handlung wirkt authentisch, ist aber schwerer Stoff, der mich ganz schön mitgenommen hat. Mado ist eine interessante Protagonistin - stur, wütend und in allem fest entschlossen.

Für mich war es unmöglich das Buch am Stück zu lesen, aber dank der kurzen Kapitel konnte ich es gut einteilen und so das Gelesene nach und nach verarbeiten. Mit diesem Roman gibt der Autor Einblicke in ein Leben am Rand der Gesellschaft, zeigt die Ungerechtigkeiten im Leben und die sozialen Missstände in unserer Gesellschaft auf.

Mein Fazit: „Mado“ ist kein Wohlfühlroman, sondern ein Buch, dass dazu aufruft sich mit den Missständen, die in unserer Gesellschaft herrschen auseinanderzusetzen und nicht davor die Augen zu verschließen.

Bewertung vom 13.04.2021
Benedict, Marie

Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2


ausgezeichnet

Eine starke Frau

"Lady Churchill" ist nach "Frau Einstein der zweite Band in der Buchreihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" von der Autorin und Anwältin Marie Benedict.

Die Handlung beginnt im September 1908. Clementine Hozier und Winston Churchill lernen sich kennen. Das Paar bekommt fünf Kinder, nach außen ist hauptsächlich Winston sichtbar, obwohl in seinen Äußerungen und Handlungen immer ein wenig Clementine mit drin steckt. Sie steht hinter ihrem Mann, unterstützt ihn stets und meistert den Haushalt mit den Kindern. Allerdings steht die Arbeit für sie - und damit ist das schlechte Gewissen, da sie ihre Kindern Nannys überlässt ein immer wiederkehrender Begleiter - oft im Vordergrund.

Alles wird aus der Ich-Perspektive von Clementine erzählt, wie sie die Ereignisse wahrnimmt und ihr Leben an der Seite eines der wichtigsten Männer der damaligen Zeit meistert. Sie ist eine kluge, gebildete und engagierte Frau, die mehr Einfluss auf Winston hatte als jeder andere Mensch. Ihre Energie scheint fast grenzenlos zu sein, da sie sich für zahlreiche Organisationen und die Rechte der Frauen einsetzt.

Der Schreibstil von Marie Benedict ist angenehm zu lesen. Die historischen, politischen Ereignisse und die Hintergründe werden gekonnt in das Leben des Paares eingebunden, das keineswegs immer leicht war, auch bei ihnen gab es Probleme und sie werden hier nicht nur von ihrer positiven Seite dargestellt.

Ich kann das Buch Lesern die Biografien mögen und mehr über eine unbekannte Frau an der Seite einer bekannten Persönlichkeiten erfahren möchten, nur empfehlen.

Bewertung vom 12.04.2021
Atkinson, Kate

Weiter Himmel / Jackson Brodie Bd.5


sehr gut

Menschliche Abgründe

„Weiter Himmel“ ist der fünfte Band der Jackson-Brodie-Reihe der britischen Autorin Kate Atkinson. Das Buch kann ohne Verständnisprobleme unabhängig von den vorherigen Romanen gelesen werden.

Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Privatermittler Jackson Brodie beginnt zu ermitteln und stößt dabei auf Tommy, Andy und Steve. Nach außen wirken die drei wie ganz normale Ehemänner, die sich fürsorglich um ihre Familie kümmern. Aber sie haben auch eine andere Seite, sie betreiben ein grausames Geschäft, das ihnen eine Menge Geld verschafft.

Die Handlung besteht aus mehreren Strängen und wird im Wechsel aus verschiedenen Perspektiven berichtet. Dadurch lernt man die unterschiedlichen Charaktere - eine wirklich bunte Mischung - und ihre Beweggründe gut kennen. Sie wirken authentisch, haben Stärken und Schwächen, sind teilweise angenehm und teilweise weniger sympathisch. Nach und nach erfährt man immer mehr Einzelheiten und es dauert eine Weile bis sich Zusammenhänge erkennen lassen.

Durch die vielen verschiedenen Ebenen muss man sich anfangs ein wenig konzentrieren, aber der Schreibstil von Kate Atkinson lässt sich dennoch angenehm und leicht lesen. Es passiert eine Menge, die Spannung baut sich zu Beginn nur langsam auf und Action ist hier nicht angesagt. Trotzdem hat mich das Buch gefesselt. Die menschlichen Abgründe, die hier zu Tage kommen sind erschreckend. Trotz des düsteren Hintergrunds gibt es aber auch immer wieder humorvolle Stellen, da z.B. die Autorin ab und an auf eine ihr ganz besondere Art die Gedanken verschiedener Charaktere einfließen lässt.

Mir hat dieser fünfte Fall mit dem Privatermittler Jackson Brodie wieder gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere Fälle.

Bewertung vom 11.04.2021
Petersen, Christina Barbara

Intuitiv gesund. Werde dein eigener innerer Arzt!


ausgezeichnet

Gesundheit ist kein Zufall - treffend & verständlich

Der Wunsch nach Gesundheit ist derzeit vermutlich bei jedem größer als je zuvor. Von daher hat mich der Titel "Intuitiv gesund: Werde dein eigener innerer Arzt“ von der Autorin, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Ärztin für Traditionelle Chinesische Medizin Dr. med. Christina Barbara Petersen direkt angesprochen.

In einer sehr angenehmen Sprache macht die Autorin deutlich, wie Krankheit entsteht, was Gesundheit bedeutet und was wir dafür tun können. Sie versucht nicht einfach die Symptome zu beseitigen, sondern geht weiter, schaut, was dahinter steckt und setzt dort an. Ich fand ihre Ansätze, in denen sie Alternative Medizin und Schulmedizin verbindet, interessant, nachvollziehbar und auch logisch. Das Ziel Gesundheit ist nur zu erreichen, wenn das gesamte Leben betrachtet wird. Damit wir auf die Signale unseres Körpers vertrauen und diese richtig deuten können, findet man zu den verschiedenen Themen immer wieder Übungen, durch die man das Gelesene überdenken, verinnerlichen und lernen kann, diese für sich zu nutzen.


Ihre Tipps wie man auf die Signale seines Körpers hört und die Kraft seiner Gedanken am besten für sich effektiv nutzen kann, sind nachvollziehbar. Sie bestärkt ihre Leser darin, selbst aktiv zu werden und die
Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.

Gesundheit ist kein Zufall, dabei ist Eigenverantwortung gefragt und wer etwas für seine Gesundheit tun möchte und nicht weiß wie, solle einfach mal dieses Buch lesen.

Ich kann diesen Ratgeber nur empfehlen, da er nicht nur hilfreich, sondern durch die kurzen Kapitel und die Vielfalt der Themen abwechslungsreich und interessant zu lesen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2021
Handel, Christian

I am Elektra


ausgezeichnet

Fesselnde Fortsetzung – mitreißend & spannend

„I am Elektra: Dein Leben ist mein“ ist die Fortsetzung von „Becoming Elektra: Sie bestimmen, wer du bist“, einem fesselnden Fantasy-Thriller des Autors Christian Handel. Auch wenn das Buch eine Zusammenfassung des vorherigen Bandes enthält, würde ich empfehlen diesen unbedingt zuerst zu lesen und ich kann versprechen, dass es sich lohnt.

Elektra erwacht in dem Ferienhaus ihrer Eltern und kann sich an nichts erinnern, weder wie sie dorthin gekommen ist, noch was überhaupt passiert ist. Dazu stellt sie fest, dass sie sich in einem fremden Körper – dem von Kelsey – befindet. Aber sie ist nicht allein, sondern teilt sich den Körper mit Kelsey.

Die Charaktere werden facettenreich dargestellt, einige sind sympathisch, andere weniger und es ist nicht unbedingt einfach sie zu durchschauen.

Die Geschichte wird im Wechsel aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wodurch sich die Ereignisse gut ergänzen. Die Handlung ist rasant und spannend, es ereignet sich innerhalb kürzester Zeit unglaublich viel. Der Schreibstil des Autors ist dabei sehr intensiv und emotional. Ich hatte beim Lesen mehrfach Gänsehautmomente und habe entsetzt die Luft angehalten. Die Thematik Klone als Ersatzteillager für Menschen zu verwenden hat eine enorme Brisanz, die der Autor hier gekonnt in Worte gefasst hat. Das Buch bietet nicht nur beste Unterhaltung, sondern beschäftigt sich auch mit interessanten ethischen und moralischen Themen und regt zum Nachdenken an.

Bis zum Ende wurde ich immer wieder überrascht – Action, Humor, Emotionen, Spannung – eine grandiose Mischung an der ich großen Spaß hatte.

„I am Elektra“ ist ebenso wie „Becoming Elektra“ ein außergewöhnliches Buch, das mich bestens unterhalten hat und für das es von mir eine klare Leseempfehlung gibt.

Bewertung vom 10.04.2021
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


ausgezeichnet

Ein gesellschaftskritischer Roman voller Emotionen

„Drei Kameradinnen“ ist ein sehr aufwühlender und emotionaler Roman der Autorin Shida Bazyar.

Hani, Kasih und Saya kennen sich seit ihrer Kindheit und sind zusammen aufgewachsen. Ihre Familien sind nach Deutschland geflohen und wegen ihres Migrationshintergrund haben sie es alles andere als leicht. Tagtäglich begegnen sie Vorurteilen und Ungerechtigkeiten, die verletzen und wütend machen.
Der Roman beginnt mit dem Bericht über einem Brand, den Saya ausgelöst hat. Kasih berichtet wie es dazu gekommen und was zuvor alles passiert ist.

Der Schreibstil ist einfach, direkt und deutlich. Durch die klaren Worte hat mich die Autorin sehr berührt.

Alles wirkt greifbar, authentisch und ist dadurch umso erschreckender. Hier wird eine Vielzahl von Themen angesprochen, die allesamt aktuell sind. Es geht um Rassismus, Freundschaft, Zusammenhalt, Migration und vieles mehr. Die gesellschaftlichen Probleme, mit denen die drei Freundinnen zu kämpfen haben sind einfach übermächtig. Die meisten Leser/innen werden wohl niemals in solche Situationen geraten, aber die Schilderungen lassen einen beim Lesen mitfühlen. Es ist erschreckend, wie engstirnig und voreingenommen unsere Gesellschaft ist und wie wenig es möglich ist, daraus auszubrechen.

Der Roman regt zum Nachdenken an und noch schöner wäre es, wenn er unsere Gesellschaft zum Umdenken bringen würde.

Bewertung vom 06.04.2021
Butland, Stephanie

Die Frau auf dem Foto


ausgezeichnet

Mitreißender Roman über drei Frauenschicksale

„Die Frau auf dem Foto“ ist der dritte Roman der britischen Autorin Stephanie Butland.

Die Handlung um Veronica Moon – genannt Vee – und Leonie Barratt beginnt 1968. Als Vee die Journalistin und Frauenrechtlerin Leonie kennenlernt ist sie eine bekannte Fotografin. Die beiden Frauen freunden sich an, teilen sich sogar ein Wohnung und kämpfen gemeinsam für die Rechte der Frauen und wollen die Welt verändern.

2018 plant die Historikerin Erica - die Nichte von Leonie - nach einem Dachbodenfund mit Erinnerungen von Leonie eine Ausstellung, mit einem Foto von Vee. Zuvor möchte sie diese kennenlernen. Obwohl sich Vee aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, trifft sie sich mit Erica und beginnt über die zurückliegende Zeit und ihren Kampf für Gleichberechtigung und Emanzipation zu erzählen. Lediglich über die Umstände von Leonies Tod schweigt sie.

Mit Vee, Leonie und Erica hat die Autorin drei starke und äußerst unterschiedliche Protagonistinnen geschaffen. Jede von ihnen hat ihren eigenen Schaffensbereich, ist anders aufgewachsen, aber in ihrem Einsatz für die Gleichberechtigung und dem Wunsch nach der Anerkennung für die Frauen gleichen sie sich sehr.

Durch die Gespräche zwischen Erica und Veronica erfährt man viel aus der Zeit um 1968 und dabei ist zu spüren, dass es Vee sehr schwer fällt und dass es sie mitnimmt, sich an diese bewegende und aufwühlende Zeit zu erinnern.

Die Handlung wechselt immer wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Während sich in der Vergangenheit alles um das Leben der Fotografin und der Journalistin dreht, geht es in der Gegenart um die Vorbereitungen für die Ausstellung. Der Perspektivwechsel, sowie Auszüge aus Leonies Kolumne und Ausschnitte aus Vees Lehrbuch über Fotografie machen das Lesen abwechslungsreich und spannend. Gleichzeitig wird dabei deutlich, dass sich in den letzten 50 Jahren zwar einiges verändert hat, was aber einfach erschreckend wenig ist. Gleichberechtigung fehlt in vielen Bereichen und Frauen werden noch immer viel zu sehr auf ihr Äußeres reduziert.

Stephanie Butland beschreibt in ihrem fiktivem Roman die Realität. Ihre Protagonistinnen wirken authentisch und ihre Ziele stehen stellvertretend für ganze Generationen von Frauen, die noch lange nicht am Ziel angekommen sind.

Mein Fazit: Ein großartiger lesenswerter Roman, der berührt und unterhält.

Bewertung vom 04.04.2021
Mosse, Kate

Die Stadt der Tränen / Minou Joubert Bd.2


ausgezeichnet

Historische Reise in das 16. Jahrhundert

„Die Stadt der Tränen“ ist nach „Die brennenden Kammern“ der zweite Teil um das Schicksal der Hugenotten von der britischen Autorin Kate Mosse.

Nach dem Prolog aus dem Februar 1862 geht es 300 Jahre - in das Frankreich des 16. Jahrhunderts - zurück und die Handlung knüpft an der aus dem ersten Band an.

Minou Reydon-Joubert und Piet Reydon leben in Puivert und erhalten eine Einladung zur königlichen Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois nach Paris. Die Hoffnung, dass sich dadurch die Lage im Land beruhigt und Frieden einkehrt, zerschlägt sich schnell, da es schon bald zu brutalen Kämpfen kommt, durch die Minous Familie brutal auseinandergerissen wird.

Durch die historische Anmerkung der Autorin vorweg und das Personenregister, in dem die fiktiven und realen historischen Persönlichkeiten aufgeführt werden, ist der Einstieg angenehm und ich war bereits mit den ersten Seiten mitten in der Handlung.

Wie schon im vorherigen Band werden historische Gegebenheiten, reale Fakten gekonnt mit der fiktiven Geschichte um Minou und ihre Familie verbunden. Detaillierte Schilderungen der Zeit, lassen die Atmosphäre des 16. Jahrhunderts spürbar werden. Die damalige Lebensweise und das historische Umfeld hatte ich direkt vor Augen. Die eingewobene fiktive Geschichte wird fesselnd erzählt. Es entsteht ein Spannungsbogen, bei dem ich mitfiebern konnte. Auch die Gefühle und Gedanken Charaktere fand ich nachvollziebar.

Leider gibt es im Verlauf der Handlung einige Zeitsprünge und es fehlen immer wieder wichtige Lebensabschnitte einzelner Charaktere. Das hätte ich mir anders gewünscht und hoffe, dass diese im nachfolgenden Band durch Rückblicke ergänzt werden.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen und obwohl ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte ein trockenes Geschichtsbuch zu lesen, habe ich einiges Neues aus und über die Zeiterfahren.

Interessant fand ich, dass es immer wieder Parallelen zur Handlung aus dem ersten Band gab. Werten möchte ich das nicht und ich kann auch nicht sagen, ob ich das für authentisch halte. Zwischendurch hat es mich irritiert und gleichzeitig fand ich es gut gelungen.

Dies ist – wie gesagt – der zweite Band einer Buchreihe, die sich vom 16. Jahrhundert über drei Jahrhunderte, bis zum 19. Jahrhundert erstrecken soll. Ich bin bisher beeindruckt, begeistert und schon sehr gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 02.04.2021
Gulden, Kerstin

Fair Play


ausgezeichnet

Spannend und kritisch

„Fair Play: Spiel mit, sonst verlierst du alles!“ ist ein spannender Thriller der Autorin Kerstin Gulden, der mich ein wenig an „Die Welle“ von Morton Rhue erinnert - ein Experiment läuft aus dem Ruder - sich aber mit einer vollkommen anderen und aktuellen Thematik beschäftigt.

In einem Schulprojekt zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit haben Kera, Leonard, Elodie und Max eine App entwickelt, die zu einem bewussterem und nachhaltigerem Leben motivieren soll. Durch die App wird der ökologische Fußabdruck der Mitspieler erstellt. Je nach Verhalten wird das Konto des Spielers grün oder rot und damit ergibt sich ein Gruppenzwang und eine Dynamik, die nicht vorherzusehen war.

Die vier App-Erfinder sind keine guten Freunde, ticken äußerst unterschiedlich und wurden für das Projekt zufällig zusammengewürfelt. Die entschiedene Idee kam von Kera, die eher eine Einzelgängerin ist. Leonard ist ein echter Nerd und hat die App programmiert. Elodie ist Influencerin und hält ihre Leser über das Experiment auf dem Laufenden und Max, der sich dem ganzen widersetzt, aber mitmachen muss, um versetzt zu werden. Die Protagonisten werden facettenreich und vielschichtig beschrieben. Durch die Bemühungen aller, ihre Konten grün zu bekommen, entsteht einen Gruppendynamik, Mitspieler, denen es nicht gelingt sich ökologisch korrekt zu verhalten, werden bloßgestellt und verurteilt. Es wird getrickst und nicht immer mit fairen Mitteln gespielt. Neben der Handlung um die App gibt es noch die typischen Teenagerdramen, die sich üblicherweise an Schulen unter den Mitschülern abspielen.

Die einzelnen Abschnitte werden aus der Ich-Perspektive der Protagonisten erzählt, dadurch erfährt man mehr über ihre persönlichen Motive und kann ihre Gedanken recht gut nachvollziehen.

Die aktuelle Thematik in Bezug auf den Klimawandel und die Aufgaben und das fehlende Handeln in der Politik wurde gut mit den Ereignissen verknüpft.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand die Rollen der Sprecher mit Julian Greis, Pascal Houdus, Toini Ruhnke und Merete Brettschneider gut besetzt. Jede/r von ihnen hat seine Rolle passend und authentisch intoniert, so dass die Ereignisse äußerst lebendig bei mir ankamen.

Mein Fazit: Ein spannender Thriller zu einem aktuellen Thema rund um Umweltschutz, Politik, soziale Medien und Überwachung, der mich gefesselt hat.