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Leseigel
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Villingen

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Insgesamt 1068 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2018
Knox, Joseph

Dreckiger Schnee / Aidan Waits ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Nichts ist, wie es scheint
Detective Aiden Waits wird dabei erwischt, wie er Koks aus der Asservatenkammer entwendet. Sein Vorgesetzter Parrs bietet ihm die Wahl zwischen Gefägnis und Undercover-Einsatz im Drogenmilieu von Manchester. Waits entscheidet sich für den Einsatz. Gleichzeitig soll er ein Auge auf Isabell Rossiter haben, die minderjährige Tochter eines angesehenen Politikers. Sie ist bereits vor einem Monat von Zuhause ausgerissen und wohnt im Haus des Drogenbosses Carver, gegen den Waits Beweise sammeln soll. Waits gelingt es tatsächlich Kontak mirt ihr aufzunehmen. Als Waits feststellt,dass Isabell für Carver als Drogenkurier arbeitet und offensichtlich von Zuhause geflohen ist, möchte er ihr helfen. Sollte ihr Vater sie missbraucht haben ? Bevor Waits etwas unternehmen kann, stirbt Isabell an einer Überdosis. Parallel zu diesen Ereignis scheint es zu einem Bandenkrieg zu kommen, in dem Carver den kürzeren zu
ziehen scheint. Waits hat sich inzwischen in das Mädchen Catherine aus dem
engen Umfeld Carvers verliebt. Als sie als Geisel genommen und mit dem Tode bedroht wird, versucht Waits alles, um ihr Leben zu retten. Doch alle scheinen sich von ihm abzuwenden und er ist auf sich allein gestellt.
Die Geschichte ist sehr düster. Niemand ist eindeutig gut, sondern alle bewegen sich in einer dunklen Grauzone. Waits ist in meinen Augen ein guter Polizist, der aus hehren Motiven den beruf ergriffen hat. Als er mit der bitteren Realität konfrontiert wird, gerät sein Leben in eine rasante Abwärtsbewegung. Jeder Versuch, das Richtige zu tun, zieht ihn tiefer in den kriminellen Sumpf. Er erkennt, dass er von allen nur benutzt und manipuliert wurde, auch von seinem Vorgesetzten. fast zu spät geht er seinen eigenen Weg und muss doch erfahren,
dass nichts so ist, wie es schien.
Ich fand den Krimi absolut spannend und lesenswert, gerade auch wegen dem überraschenden und doch eher deprimierenden Ende.

Bewertung vom 06.09.2018
Aster, Christian von; Günther, Christian; Steenbergen, Carsten; Vogt, Christian; Vogt, Judith; Gates, Robin; Cernohuby, Stefan; Perplies, Bernd; Bellem, Stephan R.; Pax, Rebekka; Pavlovic, Juri Susanne; Orgel, Tom; Orgel, Stephan; Vogltanz, Melanie; Honisch, Ju

Die Hilfskräfte - Die wahren Herren des Dungeons (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Loblied auf die vielen dienstbaren Helfer, die den Betrieb „Dungeon“ am laufen halten.
Das Buch umfasst eine Sammlung von 14 Geschichten verschiedener fantasy-Autoren. Ihr gemeinsamer Nenner ist, endlich einmal den vielen Helfer, die für das ordnungsgemäße Funktionieren eines Dungeons notwendig sind, die notwendige Anerkennung zukommen zu lassen. Wußten Sie, dass die Kerker den Auflagen des IDO (internationale Dungeon Ordnung) unterliegen und dass Kontollbeamte darauf achten, dass sie auch eingehalten werden ? Da müssen Fallen überprüft, Tote entsorgt und die Schätze immer wieder erneurt werden. Und natürlich sollen die Helden von diesen niedrigen Tätigkeiten nichts mitbekommen. Aber natürlich, wie das so ist mit dem Personal, geht auch mal was schief. davon handelt dieses Buch.
Die Geschichten umfassen nie mehr als 20 Seiten, so dass man sie gut auch zwischendurch lesen kann. Das heißt, wenn man es schafft, das Buch zur Seite zu legen.Ich habe mich beim lesen köstlich amüsiert. Jede geschichte ist anders, aber immer unterhaltsam. Oft wird ein allzu menschliches Problem in die Welt des Dungeon übertragen wie z.B. die Ausbildung zukünftiger Mitarbeiter oder überhaupt das Problem der Personalgewinnung bei sinkenden Einnahmen.
Zugleich hat man die Möglichkeit (vielleicht) neue Autoren kennen zu lernen und dann den Wunsch, ein ganzes Buch von ihm zu lesen, was ich bestimmt tun werde. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre es eine Fortsetzung der Anthologie.

Bewertung vom 05.09.2018
Bliesener, Kai

Die Watson Legende


sehr gut

Ein Agentenroman aus den Zeiten des kalten Krieges
Der deutschstämmige Carl Jansen verliert seine Eltern bei einem Flugzeugattentat. Marc Watson, ein enger Freund der Familie, nimmt den Jungen zu sich zieht ihn groß. Erist auch dafür verantwortlich, dass Carl sich für die Tätigkeit des Geheimagenten und Profikillers entscheidet. Wir schreiben das Jahr 1964 und Carl soll im Auftrag der Organisation, einer geheimen Abteilung des MI6, einen Agentenaustausch in Berlin durchführen. Dies soll Carls lertzter Auftrag sein, da er aus dem Metier aussteigen will. Doch nicht nur Russen, Engländer und Amerikaner haben ein Interesse an dem Vorhaben, sonder auch die DDr und die Organisation Adler, ein Zusammenschluß von Altnazis. Alle wollen den Tod der Austauschagenten und von Carl, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Carl weiß nicht, wem er trauen kann. Auch sein Mentor Watson scheint verdächtig. Carl ist es gewähnt ohne Emotionen zu agieren. Da läuft ihm die junge hübsche Martha Conrad über den Weg und Carl auf einmal einen wichtigen Grund, warum er überleben will.
Der Beginn des Buches war für mich ein wenig langatmig, da der Autor ausführlich die politischen Rahmenbedingungen schildert, in der sich der Roman bewegt. Für Leser, die sich in dieser Zeit nicht vertraut sind, ist dies für das Verständnis sicher hilfreich. Auch die vielen Personen und zum Teil ungewohnte Namen waren zu Beginn verwirrend. Doch schnell nimmt das Geschehen Fahrt auf. Jeder versucht jeden zu betrügen und umzubringen. Obwohl Carl ein Profikiller ist, fand ich ihn sehr sympathisch. Er tötet nur, wenn es in seinen Augen notwenig oder gerechtfertigt scheint. Da die Gegenspieler mich nicht für sich einnehmen konnten, habe ich immer gehofft, dass Carls Ausstieg gelingt und die anderen ihre Strafe erhalten. Für mich nicht ganz nachvollziehbar war, dass Catl, ansonsten sehr misstrauisch, sich nach kurzer Zeit in martha verliebt und für sie sein Leben riskiert. Martha selbst fand ich trotz ihres Hintergrunds eher naiv. Das Frauenbild passt aber in die damalige Zeit.
Insgesamt war das Buch spannend zu lesen. Der Autor hat die vielen verschiedenen Handlungsstränge stringent verfolgt und zu einem logischen Ende geführt. Auf jeden fall eine unterhaltsame Zeitreise in das Berlin das kalten Krieges.

Bewertung vom 02.09.2018
Flade, Tatjana

Hass im Fadenkreuz


ausgezeichnet

Kann Liebe alle Grenzen überwinden ?
Das Buch ist die Forsetzung des Romans „Herz im Fadenkreuz“
Lys und seine Mitverschwörer konnten Deutschland verlassen und sich dem Zugriff der Polizei entziehen.Esther , die Lys trotz allem liebt und auf ein Wiedersehen hofft, lebt weiterhin in Bonn. Sie besucht noch immer das Taekwando - Training und lernt dort Matthias kebnnen, ein neues Mitglied, der sich sehr für sie zu interessieren scheint. Unerwartet kommt Lys zurück. Er hat einen neuen Tötungsauftrag erhalten. Esther ist über Lys Rückkehr sehr glücklich. Gleichzeitig kann sie seine Beteiligung an Terrorakten nicht länger akzeptieren und beendet schweren Herzens die Beziehung. Auch Lys kommt über Esthers Entscheidung nur schwer hinweg. Dann wird Esther von der rechten Thule-Gruppe entführt, die dadurch Lys erpressen wollen. Lys setzt alles daran, Esther zu befreien. Seine Angst um Esther lässt ihn seine Mitgliedschaft in der Terrorgruppe überdenken. Der Tag des Anschlags ist da. Wie wird sich Lys entscheiden ?
Das Buch ist wieder spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Der Autorin gelingt es überzeugend den seelischen Konflikt Esthers darzustellen. Auf der einen Seite sind die aufrichtigen und tiefgehenden Gefühle für Lys. Auf der anderen Seite erträgt Esther nicht, dass Lys mordet, mögen die Beweggründe auch die besten Absichten widerspiegeln. Hinzu kommt die unerträgliche Angst um ihr und Lys Leben. Konsequent beendet sie die Beziehung und stellt ihre Prinzipien über ihre Gefühle. Lys ist von der Rechtmäßigkeit seines Handelns überzeugt und rechtfertigt sein Tun mit der Gewalt der anderen. Seine Liebe zu Esther scheint ein Umdenken in Gang zu setzen. Erschreckend war für mich die Figur des Politikers Kraußler, der hinter einer gutbürgerlichen Fassade den Hass gegen Ausländer schürt und Gewalt als legitimes Mittel zur Machterreichung an sieht. Ich hatte sofort Parallelen zu den Ereignisse in Chemnitz und anderen Teilen unseres Landes im Kopf. Obwohl der Roman Fiktion ist, ist es beängstigend wie nah er der Realität kommt.

Bewertung vom 31.08.2018
Ladnar, Ulrike

Die Spur der Stachelbeeren


sehr gut

Ungewöhnliche und spannende Geschichte aus dem 1. Weltkrieg
Das Buch führt den Leser in das badische Ludwigsburg in die Zeit des 1. Weltkrieges bis kurz nach dessen Ende. Lynn, deren englische Mutter früh verstorben ist, führt an deren Stelle den Haushalt. Ihr älterer Bruder Michael ist im Krieg. Näheres weiß Lynn nicht. Ihr jüngerer Bruder träumt davon, seinem großen Bruder nachzueifern. Der Vater hat sich in seinem Kummer von der Familie zurückgezogen. Unterstützung erfährt Lynn durch die Haushaltshilfe Bertha. Die Versorgungslage wird im Laufe des Krieges immer schlechter und das Herstellen einer Mahlzeit wird zur Herausforderung. Gut, dass die Familie über einen kleinen Garten verfügt, den Lynn liebevoll hegt. Dort wachsen auch Stachelbeeren, mit denen Lynn viele Erinnerungen verbindet.Zusätzlich zur Hausarbeit leistet Lynn Dienst im Hospital. Eines Tages erscheint sie nicht zur Arbeit. Niemand weiß, wo sie ist. Als sie nach Wochen zurück kommt, ist sie verändert. Inzwischen gibt es beunruhigende Gerüchte über ihren Bruder Michael, der ein Verräter sein soll. Lynn gerät sogar unter Mordverdacht.
Man muss sich auf dieses Buch einlassen, auf die ungewöhnliche Erzählweise und auf die zum Teil verstörenden Ereignisse. Die Belohnung dafür ist ein wunderbares Leseerlebnis und Einblicke in die Lebensverhältnisse einer badischen Kleinstadt während des 1. Weltkrieges. Lynns Geschichte, wie sie versucht die Familien zusammenzuhalten und dafür ihre eigenen Lebensträume aufgibt, hat mich tief berührt. Mit viel Humor schildert die Autorin, die Versuche der Haushaltshilfe Bertha, sich der englischen Küche zu näheren. Spannend die Geschehnisse um Lynns Verschwinden und den ihr zur Last gelegten Mord; versöhnlich und voller Hoffnung das Ende. Man will weinen, dann wieder lachen oder sich empören über empfundene Ungerechtigkeiten. Es ist auf jeden Fall ein Buch, das mich bewegt hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2018
Cooper, Ellison

Todeskäfig / Sayer Altair Bd.1


ausgezeichnet

Ein Serienmörder und die Suche nach dem Motiv
Die Washingtoner Polizei findet in einem leerstehendem Haus die Leiche eines jungen Mädchens. Der Mörder hat sie qualvoll verhungern und verdursten lassen. FBI Special Agent Sayer Altair wird mit den Ermittlungen beauftragt, an denen die Öffentlichkeit regen Anteil nimmt, da das Opfer die Tochter eines Senators ist. Der Ermittlungsdruck ist hoch, da man von einem Serientäter ausgeht und weitere Opfer in seiner Gewalt vermutet. Der Täter scheint schnell ermittelt. Die Beweislage ist eindeutig. Fingerabdrücke und DNA-Spuren konnten sicher gestellt werden. Doch Sayer beginnt zu zweifeln und je tiefer sie in die Untersuchung der Beweismittel einsteigt, desto weniger stichhaltig sind sie. Schlimmer noch, es kommt der Verdacht auf, dass der Täter schon früher gemordet hat und Unschuldige dafür im Gefängnis sitzen. Wenn aber die Beweise gefälscht sind, dann muss der Täter aus dem Kreis der Ermittler kommen. Wem und was kann man dann noch trauen ?
Das Buch ist sehr gut geschrieben. Kurze Kapitel und häufige Szenenwechsel erhöhen die Spannung zusätzlich zu der packenden Handlung. Der Leser weiß nie mehr als die ermittelnde FBI Agentin Sayer, so dass man mit ihr in die Irre läuft und selbst nicht mehr weiß, wem man trauen kann. Sayer, die um noch um ihren toten Mann trauert und versucht ihre Emotionen zu unterdrücken bildet mit dem eher zurückhaltenden Vik und dem akribisch arbeitenden Kriminaltechniker Ezra ein sympathisches und effizientes Ermittlungsteam. Die Spannung steigert sich bis zum grandiosen Finale. Das Motiv des Täters ist nachvollziehbar, aber für meinen Geschmack sehr reißerisch. Ich würde sagen typisch amerikanisch. Das ändert aber nichts daran, dass das Buch super spannend ist, ein echter Pageturner.

Bewertung vom 28.08.2018
Skalecki, Liliane;Rist, Biggi

Elitewahn


ausgezeichnet

Räteslhafte Todesfälle im Umfeld eines Eliteinternats
Malie Abendroth wurde beauftragt die Gartenanlagen von Schloss Waldesruh, das ein Eliteinternat für Jungen beherbergt, umzugestalten. Zu ihren Aufgaben gehört weiterhin, die Schüler bei Gartenarbeiten anzuleiten. Dabei lernt sie den Sportlehrer Malte Jensen kennen, der sich irritiert über die militärisch anmutenden Erziehungsmethoden an der Schule zeigt. Kurz darauf stirbt er an Herzversagen. Malies Freundin Lioba Hanfstängl arbeitet bei der Stadt Konstanz. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit den Eigentumsverhältnissen an Gebäuden, die im Dritten Reich jüdischen Mitbürgern gehörten. Dabei lernt sie den emeritierten Professor Hans Kessler kennen, der kurz vor einen vereinbarten Informationsaustausch an Herzversagen stirbt. Dies weckt Liobas Interesse an den aktuellen Forschungen des Professors. Es stellt sich heraus, dass Schloss Waldesruh einem geflüchteten Juden gehörte und der heutige Besitzer ein Nachfahre des damaligen Käufers ist. Bernd Laugand, Mitbegründer einer rechtsnationalen Partei, gehört dem Förderverein der Schule an. Soll das Internat als Kaderschule für die Partei dienen ? Und sind die beiden Männer wirklich eines natürlichen Todes gestorben ? Als Malie versucht, Beweise für ihre Vermutungen zu finden, gerät sie in tödliche Gefahr. Das Buch befasst sich mit einem sehr aktuellem Thema : dem Erstarken rechtsnationaler Gruppierungen in unserer Gesellschaft. Unbeachtet vom Großteil der Gesellschaft und den staatlichen Organen scheinen sie immer mehr Einfluss auf unser Leben zu nehmen. Besonders leicht sind Kinder und Jugendliche zu beeinflussen. Da ist es naheliegend, den Sektor Schule als Betätigungsfeld zu wählen. Die Handlung war für mich absolut realistisch und deshalb um so erschreckender. Kann man mit völliger Sicherheit ausschließen, dass so eine Schule nicht tatsächlich irgendwo in Deutschland existiert ? Gleichzeitig rufen die Autoren die Entrechtung und Enteignung der Juden im Dritten Reich ins Gedächtnis. Das damals geschehene Unrecht ist noch immer gegenwärtig. Die Geschichte selbst liest sich flüssig, ohne sperrige moralische Keule. Malie und Lioba sind sympathische junge Frauen, die sich für die Ereignisse in ihrem Umfeld interessieren und Dinge hinterfragen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich würde es aber nicht unbedingt als Krimi bezeichnen, da in meinen Augen die Todesfälle nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die gesellschaftlichen und geschichtlichen Entwicklungen.. Spannend und absolut lesenswert ist das Buch auf jeden Fall. weniger