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seschat
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Insgesamt 943 Bewertungen
Bewertung vom 17.03.2015
Friedmann, John

Das Blaue vom Himmel


sehr gut

Inhalt
Die 42-jährige Münchnerin Sophie Marquard schottet sich nach dem tragischen Tod ihres Ehemanns immer mehr von der Außenwelt ab. Wenn sie nicht gerade Selbstgespräche führt oder mit ihrem Hund Columbo Gassi geht, spielt sie mit ihrem besten Freund Egon, einem mäßig erfolgreichen Maler, Schach. Sie scheint am einsamen Alltag zu ersticken, als sie ungewollt E-Mails von Joshua Spencer und dessen Damenbekanntschaften erhält.
Ihre Lebensgeister erwachen zu neuem Leben. Sophie findet immer mehr Gefallen daran, Zeugin dieser brisanten Korrespondenz zu sein, auch wenn sie nicht weiß, wie sie zu dieser Ehre gekommen ist.
Joshua Spencer, der ominpotente, attraktive amerikanische Generalkonsul, wohnt im Konsulat gleich nebenan. Beim Joggen im Englischen Garten rennt er Sophie über den Haufen und entschuldigt sich nicht bei ihr. Ein fataler Fehler, denn Sophie sinnt auf Rache. Auch wenn das heißt, Joshua Erpressermails zu schicken und ihm gar nach Miami zu folgen…

Meinung
Ich kannte den Autor John Friedmann bisher nur als Darsteller des Comedy-Duos Erkan & Stefan. Besonders das Dönertier hatte es mir damals angetan. Dass er Bücher schreibt, wusste ich ehrlich gesagt nicht. Umso mehr bin ich von seiner Schreibe beeindruckt. Ich mag seinen humorvollen, z.T. sehr sarkastischen Erzählstil. Im Verlauf der Handlung lässt er seiner Fantasie freien Lauf, was sich sehr positiv auf die Geschichte auswirkt, weil sie dadurch abwechslungsreicher wird. Darüber hinaus verblüfft die realitätsnahe Beschreibung des amerikanischen Lebensstils und der Stadt Miami den Leser. Hier beweist der Autor sehr gute Orts- und Menschenkenntnis. Gerade die schöne Scheinwelt wird aufs Korn genommen.
Dazu ein passendes Zitat (S. 171): „Ihr kam ein Pärchen entgegen, dessen Alter wirklich schwer zu erraten war. Die Gesichter erweckten den Eindruck, als hätten sie beide die letzten zehn Tage im Windkanal verbracht oder als hätte jemand kurzerhand die Backen an die Ohren getackert. Die Schönheitschirurgen von heute sind die Metzger von morgen. Herr im Himmel, unser täglich Botox gib uns heute! Es war eine Kunst für sich. Dadaismus pur. Die Lippen der Frauen waren so aufgespritzt wie ihr Hintern klein und ihre Brüste riesig waren. […] Ein Kunstwerk von einem Michelangelo des Silikons.“


Die handelnden Figuren hat Friedmann sehr treffend komponiert. Es gibt Gute und Böse, wobei die Grenzen changieren. Im Fall von Sophie und Joshua ist es vor allem die positive Weiterentwicklung der Figuren, die überrascht. Beide sind anders als dass sie vorgeben zu sein. Frei nach dem Motto auf dem Bucheinband: „Mogeln ist erlaubt, lügen verboten.“ Anfangs haben sie festgefügte, vorurteilsschwangere Bilder vom jeweils anderen, die sie im Laufe der Handlung mächtig korrigieren müssen. Ihr Leben verändert sich dadurch immens. Auch in die Erarbeitung der Randfiguren, wie Joshuas übereifriger Sicherheitschef, seine Schickimickigattin April oder Sophies herzensguter Künstlerfreund Egon, wurde viel Herzblut gelegt, was man den genannten Charakteren in jeder Zeile anmerkt.

Fazit
Insgesamt hat der Autor eine witzige, sehr unterhaltsame Geschichte über das Lügen und dessen Folgen geschrieben. In diesem Roman wird jeder mindestens einmal hinters Licht geführt, um dann die Wahrheit sehen zu können. Ein gut gemachtes Werk, das an manchen Stellen etwas zu langatmig geraten ist. Deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 13.03.2015
Durst-Benning, Petra

Bella Clara


ausgezeichnet

Cover
Das in Lila- und Rosétönen gehaltene Cover hat mich magisch angezogen. Alles passt farblich perfekt zusammen, sowohl die rothaarige Frau im lilafarbenen Kleid (wahrscheinlich die Protagonistin des Romans) oder der ebenso in den Farben Rosa und Lila strahlende und damit ungemein romantisch wirkende Himmel.

Inhalt
Bella Clara ist ein Frauenroman, der um 1900 in Deutschland spielt. Die Protagonistin Clara Gropius kann ihren herrischen und prügelnden Mann Gerhard Gropius nicht mehr ertragen. Um von ihm loszukommen, arrangiert sie fingiertes Techtelmechtel mit einem als Handlungsreisenden getarnten Handelsreisenden. Ihr Plan geht auf, denn ihr Arztgatte besteht auf Scheidung der gemeinsamen Ehe. Infolge ist sie eine mittellose und sozial geächtete Person. Das Sorgerecht für die Kinder (Sophie und Matthias) bekommt ihr Ex-Mann und ihre Apothekerlehre kann sie in Berlin nach dem Scheidungsskandal auch nicht fortführen, weil keiner der Geschäftstreibenden sie einstellen möchte. Erst durch ihre Freundinnen Josephine und Isabelle erlangt sie neuen Lebensmut. Der Umzug an den Bodensee verändert sie, denn dort beginnt sie mit der Herstellung von Naturkosmetik für Frauen. Diese Marktlücke bringt viel Erfolg und Anerkennung, auch bei der männlichen Bevölkerung, mit sich - sie ist wieder wer. Doch ihre Kinder kann sie einfach nicht vergessen.

Meinung
Die Autorin Petra Durst-Bennning hat mit "Bella Clara" einen authentischen Frauenroman geschrieben, der perfekt in die Zeit um 1900 passt. Die Protagonistin Clara vor dem Scheidungsgericht wird als Ehebrecherin dargestellt und erfährt nach der Verhandlung als "Sünderin" gesellschaftliche Ächtung - ein typisch zeitgenössisches Schicksal.
Die Sprache ist einfach und schnörkellos, was zur Handlung passt. Denn hier wird keine alltagsferne Lovestory erzählt, sondern das Schicksal einer Frau erzählt, die einfach nur selbstbestimmt leben wollte und der kleinbürgerlichen, von der männlichen Gesellschaft dominierten Enge entfliehen wollte. Es freut mich zu sehen, wie Clara ihrem Schicksal die Stirn bietet und am Bodensee ein selbstbestimmtes Leben führt. Auch wenn der Weg dorthin nicht einfach gewesen ist, am Schluss wird sie mit jeder Menge Lebensglück entlohnt, zu der auch der charmante Parfumeur Laslo gehört.

Fazit
Ein ehrlicher Frauenroman, der die gesellschaftliche Zustände um 1900 sehr gut porträtiert und nicht nur deshalb sehr lesenswert ist.

Bewertung vom 12.03.2015
Morelli, Giampaolo

Verliebt in sieben Stunden


gut

Cover
Das Cover spielt mit typischen italienischen Klischees. So z. B. der Vespa, der brünetten Fahrerin und der Liebe (Titel). Mir gefällt besonders die Farbwahl und die kreisrunde Anordnung des Titels um das tondoartige Mittel-/Hauptmotiv.

Inhalt
Der 35-jährige Neapolitaner Paolo hat alles, was man zum glücklichen Leben braucht - eine hübsche Freundin, einen guten Job als Wirtschaftsjournalist und eine schöne Wohnung. Doch die vermeintliche Idylle wird gestört, als Paolo seine Freundin Giorgia mit dem eigenen Chef Alfonso erwischt und dann seinen Job kündigt. Zu guter Letzt heuert er durch die Hilfe eines Freundes beim Männermagazin Macho Man an, um dort ausgerechnet eine Story über Verführungstechniken zu schreiben.Dafür muss er einen Kurs bei der attraktiven Lehrerin Valerie gelegen. Wird Valerie aus Paolo einen anderen Mann, einen Macho machen? Und wird er dadurch seine Ex-Freundin zurückgewinnen können?

Meinung
Der italienische Bestsellerautor und Schauspieler Giampaolo Morelli hat einen heiteren, jedoch etwas flachen Liebesroman geschrieben, der allerhand Klischees bedient. Die darin beschriebenen Verführungskniffe bzw. -tricks sind alles andere als neu. Als Frau zweifele ich an der Effektivität der Methoden. Insgesamt ist die Handlung recht vorhersehbar und wenig überraschend. Paolo mutiert vom bemitleidenswerten Antihelden zum erfolgreichen Frauenverführer/-versteher. Daneben wird umfangreich auf die köstliche italienische Küche, vor allem auf Backwaren eingegangen. Die Sprache empfand anfangs als etwas unpassend und sehr pejorativ gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Doch mit der Zeit besserte sich dieser Stil und ein witziger, selbstironischer Grundton überwog. Letzteres führte dazu, dass ich mehr als einmal herzhaft lachen musste. Vor allem Paolos besondere Rechercheaufträge für seine Macho Man-Artikel fand ich überaus komisch. Alles in allem hatte ich mir etwas mehr Tiefgang und bessere Tipps gewünscht. Gerade weil "Verliebt in sieben Stunden" in Italien ein Bestseller ist, habe ich mir mehr von diesem komödienhaften Roman erwartet.

Fazit
Ein leicht lesbarer und zudem recht witziger Roman über Italiens liebstes Thema: Amore.

Bewertung vom 05.03.2015
Ramadan, Ortwin

T.R.O.J.A. Komplott


ausgezeichnet

Ich bin eigentlich kein Thriller-Fan, aber Ortwin Ramadans "T.R.O.J.A. Komplott" hat mich restlos überzeugt. Warum?

1) COVER
Das Cover ist phänomenal futuristisch gestaltet - ein wahrer Eyecatcher. Sowohl die Farbgebung als auch die Motivik passen m. E. hundertprozentig zum Plot. Das überdimensional große Auge hat mich zuerst an "Big brother is watching you" denken lassen, was sich bei konkreter Kenntnis des Sujets auch nicht abstreiten lässt. Als Leser hat man sofort das Gefühl, von dem lilafarbenen Auge direkt angesehen/angestarrt zu werden. Zudem fällt bei näherer Betrachtung auf, dass das menschliche Auge aus Zahlstrukturen, genauer: einem Binärcode, besteht, was wieder eine gelungene Anspielung auf den Buchinhalt ist.

2) PLOT
Der deutsch-ägyptische Autor Ortwin Ramadan erzählt in seinem 384 Seiten starken Buch eine spannende, weil ungemein vielschichtige Story. Vordergründig geht es um den 21-jährigen FBI-Agenten Nico, der in das US-Geheimprojekt "T.R.O.J.A." hineinschliddert. Dieses dem Präsidenten unbekannte Spionageprojekt zielt auf die vollkommene Überwachung von menschlichen Zielpersonen ab. Durch Bio-Chips (sog. Nanobots), die unter die Haut implantiert werden, hat der amerikanische Staat nicht nur ständigen Zugriff auf die Gesundheitsdaten eines Menschen, sondern auch auf dessen Sehnerv. Letzteres führt dazu, dass man bei richtiger Einstellung durch die Augen der gesuchten, zu beschattenden Zielperson sehen kann.
Ich finde diese Vorstellung in Hinblick auf unsere Zukunft mehr als unheimlich und hoffe, dass dieses perfide Szenario nur eine Dystopie a la George Orwell bleibt. Ich denk jetzt mal lieber nicht an den NSA-Skandal...

Kommen wir zurück zur Handlung. Neben der verschworenen Gemeinde von FBI-Agenten mit unlauteren Überwachungsmethoden, gibt es auch vehemente Gegner dieses Projekts. Doch wenn diese nicht aufpassen, werden sie rücksichtslos eliminiert. Nico kommt diesem gezielten Mundtodmachen nur langsam auf die Schliche. Erst als er die angeblich krebskranke 20-jährige Beta und deren Bruder Michael beschatten soll und sein Bekannter Danny einfach vom Dienst ausscheidet, begreift Nico die wahren Ausmaße des Geheimprojekts. Kann er sein und das Leben von Beta und Michael retten? Und wird er das Geheimwissen an die US-Medien weiterleiten können?

Das Besondere an der Handlung sind die verschiedenen Stränge, die sich im Laufe der Story zu einem Strang verflechten. Die damit einhergehenden ständigen Szenenwechsel erzeugen Lesefieber, das bis zur letzten Seite anhält. Auch der Einblick in das System der Geheimdienste und deren Mittel hat mir gefallen und mich zugleich nachdenklich gestimmt.

3) SPRACHE
Der Autor hat einen nüchternen und z. T. kindlichen Erzählton gewählt, was am Genre und der Thematik liegen mag. Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt. Emotionen bzw. Tiefgang habe ich an keiner Stelle vermisst. Für mich bilden Sprache und Handlung eine gelungene Symbiose.

FAZIT
Alles in allem ein sehr gelungener Roman, der auch für Erwachsene sehr spannend sein kann. Meine Neuentdeckung d

Bewertung vom 27.02.2015
Backman, Fredrik

Ein Mann namens Ove


ausgezeichnet

Inhalt
Der Schwede Ove ist 59 Jahre alt und Frührentner. Er wurde einfach nicht mehr gebraucht. Eine neue Generation hat nicht nur auf der Arbeit Einzug gehalten, auch in seinem näheren Wohnumfeld. Da wäre einerseits der gut verdienende Mitvierziger mit blutjunger Freundin und jeglichem Luxus und andererseits die frisch eingezogene Großfamilie von nebenan, die seinen Briefkasten demoliert hat. Der pedantische Ove ist seit dem Tod seiner Frau ein Misanthrop, ein Nachbarschreck par excellence. Er regt sich über alles und jeden auf und muss unentwegt kritisieren und kontrollieren. Ihn stört die Fliege an der Wand. Aber gerade diese liebenswert kauzige Art spricht den Leser an und ich kann verstehen, dass dieses Buch in Schweden ein Bestseller ist. Er ist ein perspektivloser, einsamer Mann, der beruflich und privat im Nirgendwo steht und nur aus diesen Gründen an Gewohntem festhält. Sein Anker ist die gute alte Zeit; denn früher war ja bekanntlich alles besser...

Meinung
Der Autor erzählt eine herzergreifende Geschichte über den unglücklichen Zyniker Ove. Mich hat dieser eigenwillige Protagonist sofort in seinen Bann gezogen. Ove hat sich bereits in jungen Jahren durchboxen müssen. Mit 16 war er Vollwaise. Liebe und Anerkennung waren eher Fremdwörter. Umso erstaunlicher finde ich seine Wandlung innerhalb der Handlung.So schafft er es trotz seines Charakters, die Menschen in seiner Nachbarschaft zu mögen und sie nicht mehr als Feinde zu betrachten. Der Griesgram menschelt, obschon seine vor Verachtung und Sarkasmus triefende Sprache bleibt. In dieser außergewöhnlichen Geschichte geht es um zentrale Themen des Lebens, wie Liebe, Freundschaft, Trauer und Tod, und deren Begleiterscheinungen.

Fazit
Ein sehr lesenswertes Buch.

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Bewertung vom 23.02.2015
Gesing, Daniela

Venezianische Delikatessen / Luca Brassoni Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Endlich ist er da: der zweite Fall für Commissario Luca Brassoni.
Als begeisterte Leserin des ersten Venedigkrimis habe ich lange Zeit auf die Fortsetzung dieser Krimireihe gewartet, aber nun ist sie da ;-)

Cover
Wie schon im beim ersten Teil wurde das Cover von "Venezianische Delikatessen" auf wunderbare, verträumte Weise gestaltet. Sobald man als Leser die Umrisse der Stadt Venedig im Gold schimmernden Nebel erblickt, möchte man seufzen und sofort hinreisen. Letzteres lässt sich mithilfe Daniela Gesings Krimis auf gedankliche Weise sicherlich gut umsetzen.
Inhalt

Unter der Rialtobrücke in Venedig wird die Leiche des Starkochs Nicolo Zamparoni gefunden. Erste Spuren führen ins Gastgewerbe, genauer ins Gourmetrestaurant im Palazzo Callieri auf der Insel Giudecca. Denn Sterneköche sind alles andere als zimperlich, wenn es um den Erfolg geht. Zwischen Scampi und Gelato serviert man einander auch mal Gift. Wieder hat Commissario Luca Brassoni alle Hände voll zu tun.

Meinung
Ich liebe den lockeren, bildhaften Erzählstil der Autorin, der so formidabel zum italienischen Lebensgefühl passt. Auch die Sprache des Gastlandes kommt an einigen passenden Stellen durch eingestreute italienische Vokabeln zum Tragen. Zudem beweist Daniela Gesing bei der Gestaltung der Charaktere ein feinsinniges Gespür. Besonders ist hierbei der smarte Commissario Luca Brassoni hervorzuheben, der ein sehr guter Kriminalist ist, aber dafür ein lausiger Frauenversteher. Daneben ist es das wunderbare venezianische Flair, das den Leser ab der ersten Zeile gefangen nimmt.
Im zweiten Fall dreht sich alles um die kulinarischen Spezialitäten der Lagungenstadt, die einen unweigerlich das Wasser im Munde zerlaufen lassen.
Zudem wartet auch der zweite Band der Luca Brassoni-Reihe wieder mit einer ungemein spannenden Handlung auf, die dem Erstlingswerk in keiner Weise nachsteht; sie meines Erachtens sogar noch übertrifft. Darüber hinaus bin ich von der Weiterentwicklung der handelnden Personen sehr angetan, allen voran von Luca Brassoni - weiter so!
Insgesamt bilden Titel und Inhalt eine perfekte, sehr lesenswerte Symbiose.

Fazit
Beste Unterhaltung in Donna Leon Manier. Ich hoffe, der dritte Band lässt nicht allzu lange auf sich warten :-)

Bewertung vom 17.02.2015
Jung, Pea

Superheld fürs Leben gesucht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wieder ein FOREVER-Roman, der mich restlos überzeugen konnte.

Inhalt
Jennifer Beck ist alleinerziehende Mutter des elfjährigen Jonas und zudem Fußballtrainerin der örtlichen Jugendmannschaft. Als ihr Sohn eines Tages einen fremden Russen Philja mit nach Hause bringt, gerät ihre Welt aus dem Fugen.Trotz ihrer mehr als abweisenden Art kann sie diesen bärtigen Hünen nicht abwimmeln. Philja ist ein Milliardär, der seinen Sohn Juri an Krebs verloren hat, was die 27-jährige Jennifer anfangs leider nicht weiß. Für sie ist er nur der hartnäckige und zudem extrem gut aussehende Russe, den Jonas per Brief eingeladen hat. Denn nach dem Tod des Großvaters beschloss der pfiffige Sprössling, die Geschicke des Fußballvereins in die Hand zu nehmen und dem russischen Besitzer des Nebengrundstücks zu schreiben. Er wollte erwirken, dass der Fußballverein endlich ein neues Sportlerheim bekommt. Dabei rechnete Jonas nicht damit, dass Philja seine Bitte erhören würde.
Für die burschikose, ernste Kindererzieherin Jennifer ist Philja eine Herausforderung und der erste Mann, für den sie sich seit dem nicht folgenlosen Faschingsbesuch vor 11 Jahren interessiert. Philja ist spontan, verständnisvoll und entwickelt sich zur männlichen Bezugsperson für Jonas. Werden beide, Jennifer und Philja, zueinander finden?

Meinung
Ein schöner kurzweiliger Roman, dessen Plot nicht einfach seichte Kost ist, sondern gebrochene Charaktere ins Zentrum rückt. Jennifer und Philja sind beide in ihrem noch jungen Leben vom Schicksal nicht gerade begünstigt worden. Jennifer kennt den Vater ihres Sohnes nicht und Philja hat seinen Sohn bereits verloren. Gemeinsam schaffen sie es, den Ballast der dunklen Vergangenheit abzuschütteln, wobei mir besonders Philjas hartnäckige und ungemein umsichtige Art imponiert.
Zudem lässt die leicht verständliche Sprache den Leser förmlich über die wenigen Seiten fliegen.

Fazit
Eine herzergreifende Story mit Tiefgang. Genau das Richtige für kalte Wintertage ;-)