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Maddinliest
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Borken

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Insgesamt 936 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2017
Burnet, Graeme Macrae

Sein blutiges Projekt


ausgezeichnet

Die historischen Anfänge der Kriminalpsychologie

Im August 1869 tötet der siebzehnjährige Roderick Macrae den Landesvorsteher Lachlan MacKenzie sowie dessen 15 jährige Tochter und 3-jährigen Sohn. Die erschütternde und unfassbare Tat stürzt die gesamte Umgebung in Entsetzen. Niemand hat eine Erklärung für diese grausame Tat, da Roderick Macrae eigentlich ein zurück-gezogener und friedfertiger Mensch ist. Der Täter stellt sich ohne Gegenwehr und gesteht die Taten. Der ihm zugestandene Rechtsbeistand Mr. Sinclair überzeugt ihn davon, alle Geschehnisse der letzten Zeit niederzuschreiben, um eine eventuelle Unzurechnungsfähigkeit plausibel zu machen und somit den jungen Mann vor dem sicheren Tod durch den Strang zu bewahren. Wird die zur damaligen Zeit noch in den Kinderschuhen steckende Kriminal-psychologie die Geschworenen überzeugen können?
Graeme Macrae Burnet schafft mit "Sein blutiges Projekt" eine absolut fesselnde und faszinierende Reise in die Vergangenheit . Die außergewöhnliche Konstellation hebt das Buch von vielen anderen historischen Thrillern oder Kriminalromanen ab. Die Frage des Täters ist schnell geklärt, die Hintergründe der Tat geben dem Buch seine Spannung. Warum greift ein zurückhaltender und pflichtbewusster Junge plötzlich zu Arbeitsgeräten und tötet damit auf grausamste Art und Weise drei Menschen? Die Aufarbeitung des Falls erfolgt aus unterschiedlichen Sichtweisen. Zunächst gibt es Zeugen aussagen, die den Tathergang sehr gut wiedergeben können. Daraufhin erfolgt die Sicht des Täters. Er erläutert ausführlich die letzte Zeit vor der Tat, die letztendlich dazu geführt hat die drei Menschen zu töten. Der Schreibstil ist dabei sehr gut der damaligen Zeit angepasst und verbreitet damit einen hohen Grad an Authentizität. Nun in der Geschichte des Hauptprotagonisten gefangen wird der scheinbar hoffnungslose Prozess geschildert. Spätestens hier wird "Sein blutiges Projekt" zum absoluten Pageturner.
Insgesamt hat mich das Buch von Graeme Macrae Burnet begeistern können und sein flüssig zu lesender Schreibstil machte das Lesevergnügen perfekt. Ich bewerte das Buch mit fünf von fünf Sternen und möchte es gerne weiterempfehlen. Absolut lesenswert!!!

Bewertung vom 09.02.2017
Ahnhem, Stefan

Minus 18 Grad / Fabian Risk Bd.3


ausgezeichnet

Fesselnde Spannung bis zum Schluß

Das Buch beginnt mit einer fulminanten Verfolgungsjagd. Astrid Tuvesson fährt alkoholisiert zur Arbeit und wird dabei von einem rasenden BMW touchiert. Sie nimmt die Verfolgung auf, welche für den BMW im Hafenbecken endet. Der vermeintliche Fahrer kann nur noch tot geborgen werden. Die rechtmedizinische Untersuchung führt aber Überraschendes zu Tage, der Fahrer war bereits seit einem Monat tot und wurde in der Zwischenzeit gefroren. Dies ist der Auftakt zu einer erschreckenden Mordserie, die den Kommissar  Fabian Risk und sein Team vor große Rätsel stellt. Der Täter scheint keinerlei Spuren zu hinterlassen und keine Fehler zu begehen. Zudem verwirrt die Ermittler, dass der seit einem Monat bereits Verstorbene vor 7 Tagen noch gesehen wurde. Wie ist das möglich? Erste Vermutungen erscheinen eher unwahrscheinlich, aber in diesem Fall ist wohl alles möglich. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, um weitere Todesfälle zu verhindern...
Stefan Ahnhem gelingt aus meiner Sicht mit 18 Grad Minus ein kleiner Geniestreich im Bereich des Kriminalromans. Das Buch konnte mich in seiner Komplexität völlig fesseln und der temporeiche und sehr lebendige Schreibstil machte es zu einem Leseerlebnis. Der Beginn war nicht ganz einfach, da gleich mehrere Handlungsstränge mit unterschiedlichen Personen aufgebaut wurden. Es bedurfte schon der vollen Aufmerksamkeit hier den Überblick zu bewahren, aber es lohnte sich dranzubleiben. Die einzelnen Charaktere und deren Zusammenspiel entwickelte sich immer interessanter und trug zur spannenden Handlung positiv bei. Sehr geschickt hat der Autor zwei scheinbar ganz unterschiedliche Fälle in zwei Ländern kombiniert und zu einem fesselnden Ganzen vereint. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und stets durch neue Wendungen und zusätzliche Details auf hohem Niveau gehalten, um dann in einem sehr fulminantem Finale zu enden.
Insgesamt ist "18 Grad Minus" für mich ein absolutes Highlight im Bereich des Kriminalromans und ich lege es gerne Liebhabern dieses Genres ans Herz. Meine Bewertung fällt somit auch mit 5 von 5 Sternen sehr positiv aus.

Bewertung vom 02.02.2017
Peters, Katharina

Todesstrand / Emma Klar Bd.1


ausgezeichnet

Offene Rechnungen

Nach einem missglückten Einsatz gegen einen Mädchenhändler, der für die damals ermittelnde Kommissarin in einem traumatischen Erlebnis endete, wurde ihre neue Identität als Emma Klar ins Leben gerufen. Sie soll nun verdeckt ermitteln, indem sie ein Detektivbüro führt und einzelnen Fällen nachgeht. In ihrem ersten Fall, will der Vater eines jungen Mädchens nicht glauben, dass seine Tochter wirklich Selbstmord begangen hat. Die Untersuchungen bestätigen zwar die Selbstmordtheorie, aber Emma stößt in diesem Zusammen-hang auf mehrere verschwundene Mädchen. Gemeinsam mit ihren neuen Kollegen Johanna und Florian stoßen sie auf neue Indizien, die einen Verdächtigen hervorbringen, der noch immer das Leben von Emma Klar beherrscht: Teith, der Mann, der für die schlimme Vergangenheit der Ermittlerin verantwortlich ist...


Katharina Peters hat mit Todesstrand einen aus meiner Sicht spannenden und fesselnden Kriminalroman geschrieben. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem lockeren und sehr gut zu lesenden Schreibstil. Die Hauptprotagonistin Emma Klar wird durch den Umgang ihre dramatischen Vergangenheit als eine sehr interessante und auch starke Person dargestellt. Die Konfrontation mit ihrer Vergangenheit gibt dem Buch eine zusätzliche Dramatik. Das neue Team wirkt kompetent, sympathisch und es macht Spaß, ihnen bei den Ermittlungsarbeiten über die Schulter zu schauen. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und die authentischen Recherchen halten die Spannung auf einem hohen Niveau, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. "Todesstrand" ist der erste Band um die toughe Ermittlerin Emma Klar und ich hoffe, dass noch viele weitere Fälle geben wird.


Insgesamt konnte mich die Geschichte fesseln und mir ein paar spannende Stunden bescheren. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.02.2017
Mulhauser, Travis

Sweetgirl


ausgezeichnet

Toller Debutroman

Die 16-jährige Percy lebt mit ihrer alkoholabhängigen Mutter zusammen. Trotz ihrer noch jungen Jahre ist Percy ein Halt für ihre Mutter geworden, indem sie nach den immer wiederkehrenden  Alkohol-Exzessen ihrer Mutter beisteht. Auch dieses mal wurde sie in einer entlegenen Farm gesichtet und Percy macht sich auf den Weg, ihre Mutter heimzuholen. Vor Ort stößt sie aber nicht auf ihre Mutter sondern auf den Besitzer der Farm und einer Frau die völlig unzurechnungsfähig im Wohnzimmer liegen und einem schreienden Säugling welches bei offenem Fenster zu erfrieren droht. Geistesgegenwärtig nimmt sich Percy der kleinen Jenna an und versucht sie aus der Drogenhölle zu befreien. In der freien Wildnis macht sie sich hilfesuchend auf den Weg zu einer benachbarten Hütte, in der ein alter Freund ihrer Mutter wohnt. Aber auch Shelton, der Farm-Inhaber, erwacht aus seinem Delirium und erkennt, dass das Baby spurlos verschwunden ist. Er möchte es unter allen Umständen wieder zurückholen. Eine spannende Verfolgungsjagd beginnt...
"Sweetgirl" ist ein außerordentliches Buch. Zum einen besitzt es den Charakter eines klassischen Thrillers, ausgehend von dem Duell zwischen Percy und Shelton und zum anderen besitzt es durchaus humorvolle Passagen und wirkt an der ein oder anderen Stelle ein wenig überdreht oder gar verrückt. Gerade diese Kombination vermischt mit dem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil des Autors Travis Mulhauser macht das Buch durchaus zu einem Leseereignis der besonderen Art. Die Charakter werden interessant beschrieben und schon schnell sind die Sympathiewerte auf der Person der zu bemitleidenswerten Percy verteilt . Bemerkenswert ist aber auch der Charakter des Gegenspielers Shelton dargestellt. Dieser kann in seinem Drogenrausch, den er ständig und ohne Ablass erneuert, teilweise nicht mehr ernstgenommen werden und seine hilflose Art nimmt humorvolle Züge an. Es kann aber sicherlich auf der anderen Seite als eine Kritik an der Zurechnungsfähigkeit solcher Personen gesehen werden. Der Spannungsbogen wird aus meiner Sicht dennoch hochgehalten, denn auch wenn die Gegner stellenweise nicht ernst genommen werden können macht es sie sicherlich noch unberechenbarer. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt und neben den eigentlichen Gegenspielern macht den Protagonisten ein Schneesturm das Leben schwer.
Insgesamt ein bemerkenswertes Debut, welches mich fesseln konnte. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen!!!

Bewertung vom 01.02.2017
Schiewe, Ulf

Der Sturm der Normannen / Normannensaga Bd.4


ausgezeichnet

Eine spannende Reise ins 11. Jahrhundert

Wir schreiben in Italien das Jahr 1057. Robert Guiscard belagert mit seinen Mannen eine Stadt und die Stadtmauern scheinen unüberwindbar zu sein. Eine kleine Schar der Männer wendet eine List an und mit viel Mut gelingt es die Stadt ohne große Verluste einzunehmen. Schon hier deutet sich an, dass innerhalb der herrschenden Familie um Robert Guiscard ein Bruderzwist um die Ländereien und die damit verbundene Macht schwelt. Roberts treuer und cleverer Gefolgsmann Gilbert versucht innerhalb der Familie zu schlichten, muss aber erkennen, dass er auf verlorenen Posten steht. Zerbricht die Herrschaft der Normannen in Süditalien an einem familieninternen Streit um die Macht?
Ich habe bisher noch kein Buch aus der Normannen-Reihe vom Autor Ulf Schiewe gelesen, hatte aber keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen. Die Charaktere werden auch im vierten Band gut beschrieben und charakterisiert und zudem half mir ein im Anhang beigefügtes Personenregister. Der Schreibstil von Ulf Schiewe ermöglicht es, historische Ereignisse hautnah mitzuerleben.
Seine lebendige und äußerst bildreiche Sprache machte es mir sehr einfach in das 11. Jahrhundert abzutauchen. Sofort war ich mitten im Geschehen und die spannende Geschichte, welche mit vielen interessanten und gut recherchierten historischen Fakten hinterlegt ist, nimmt seinen Lauf. Der Hauptprotagonist Gilbert war mir von Beginn an sympathisch und aus seiner Sicht werden die Geschehnisse der Normannenkriege erzählt. Auch handelt es sich nicht um die Aneinanderreihung irgendwelcher Kriegshandlungen sondern der Autor flechtet sehr geschickt immer wieder das tägliche Leben der damaligen Zeit mit ein, so dass das Buch auf mich sehr authentisch wirkte.
Insgesamt konnte mich "Der Sturm der Normannen" fesseln und begeistern und ich möchte das Buch Liebhabern von historischen Romanen ans Herz legen. Anschaulicher und spannender kann Geschichtsunterricht nicht funktionieren. Aus meiner Sicht erhält das Buch völlig verdiente 5 von 5 Sterne!!!

Bewertung vom 01.02.2017
Ashby, Madeline

Company Town - Niemand ist mehr sicher


sehr gut

Futuristischer Krimi

Hwa lebt in New Arcadia, einer neu aufgebauten Stadt auf einer Ölplattform. Sie arbeitet dort als Bodyguard für Prostituierte und ist mit diesen auch befreundet. Eines Tages erhält sie von der alles dominierenden Familie Lynch das Angebot  Joel Lynch als Bodyguard auf Schritt und Tritt zu folgen und zu beschützen. Ein Job, der für Hwa eine Chance bedeutet, aber auch stark in ihr bisheriges Leben eingreift. Kurz darauf stirbt eine der damals von ihr beschützten Prostituierten. Neben ihren eigenen Selbstvorwürfen muss Hwa nun auch mit den Anfeindungen ihrer ehemaligen Schützlinge und Freunde leben, die sich verraten fühlen. Als es zu einem zweiten Mord kommt, nimmt Hwa die Verfolgung des Täters auf und gerät dabei schnell selber in höchste Gefahr...
"Company Town" ist eine für mich neue Kombination aus Science Fiction und Kriminalroman. Der Schreibstil der Autorin Madeline Ashby ist dabei temporeich, lebendig und sehr flüssig zu lesen. Für mich war die Geschichte ein wenig zu überlagert mit technischen Innovationen und Details, dafür fehlten mir mehr Bilder dieser futuristischen Welt. Mir war eigentlich nie klar, warum sich diese abgeschottete Welt auf dieser Ölplattform entwickelt hat. Die integrierte Spannungsgeschichte um die Morde an den Prostituierten ist spannend und fesselnd beschrieben. Besonders gelungen war aus meiner Sicht die Darstellung der Hauptprotagonistin Hwa, sie wird sehr interessant charakterisiert und allein sie macht das Buch lesenswert. Leider hatte ich doch gerade zum Ende hin manchmal die ein oder andere Verständnisfrage, die auch für mich ungeklärt blieb, so dass das Lesen doch holpriger und deutlich anstrengender wurde.
Insgesamt finde ich die Idee zum Buch hervorragend, leider nicht konsequent gut umgesetzt, so dass der gelungene Charakter von Hwa letztendlich ausschlaggebend war für die Vier-Sterne-Bewertung des Buches.

Bewertung vom 01.02.2017
Leiss-Huber, Anton

Fastenopfer / Kommissar Max Kramer & Nonne Maria Evita Bd.2


ausgezeichnet

Echte Scheinheiligkeit
Rainer Schut-Novotny, seines Zeichens Verwalter des "Tilly-Benefiziums", wird erstochen aufgefunden. Ein Fall für Kommissar Max Kramer, der zunächst aber mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat. Er findet sich morgens nach einer durchfeierten Nacht  mit einem gehörigen Kater und der attraktiven Staatsanwältin im Bett auf. Jegliche Erinnerungen der letzten Nacht sind gelöscht und er muss zunächst mit seinem Kollegen Kontakt aufnehmen, um diesbezüglich Recherchen anzustellen. So kommen die eigentlichen Ermittlungen zunächst auch nicht wirklich voran, bis sich die Ex von Max Kramer die Novizin Maria Evita mit einschaltet. Eine turbulente Verbrecherjagd beginnt...
"Fastenopfer" ist der zweite Band der Serie um den charmanten und zugleich sympathischen Kommissar Max Kramer. Obwohl mir der erste Band nicht bekannt war, hatte ich überhaupt keine Probleme in die Geschichte hineinzukommen. Vor allem die lockere und hervorragend zu lesende Schreibart des Autors Anton Leiss-Huber konnte mich an das Buch fesseln. Er vermischt die beiden Stilarten Spannung und Humor wohldosiert miteinander und es ergibt sich ein äußerst unterhaltsamer Kriminalroman. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut, steht aber nicht ständig im Vordergrund und trotz einer recht blutrünstigen Tat kommt niemals eine düstere Atmosphäre auf. Immer wieder gibt der Autor Gelegenheit eigene Überlegungen anzustellen und führt den Leser gerne in die ein oder andere Sackgasse. Zudem überzeugt die Geschichte mit viel Lokalkolorit, die sich auch in einigen Passagen der süddeutschen Mundart bedient.
Insgesamt konnte mich Fastenopfer von Anton Leiss-Huber bestens unterhalten und ich kann es jedem Krimifan, der auch mal gerne ein wenig lacht, ans Herz legen. Von mir erhält das Buch völlig verdiente 5 von 5 Sterne!!

Bewertung vom 30.01.2017
Sämmer, Markus

The Great Outdoors


ausgezeichnet

Unglaublich gut!!!

Als Freund der Natur liebe ich es im Urlaub zu campen. Ein Highlight eines jeden Tages ist dabei die Essenszubereitung oftmals in der Gruppe. Die Gegebenheiten sind meist bei weitem nicht so komfortabel, wie in der eigenen Küche, was aber aus meiner Sicht gerade den Reiz ausmacht. Sehr wertvoll ist daher jeder erprobte Tipp, der einem das Leben ein wenig einfacher macht. Genau hier kann "The great outdoors" schon punkten, denn der Autor Markus Sämmer berichtet von seinen gesammelten Erfahrungen, die er auf unzähligen Reisen bereits sammeln konnte. So erzählt er welche Küchentools, Basics und Gewürze sich hier bewährt haben und für ihn mittlerweile unverzichtbar erscheinen und ohne die er keine Reise mehr antreten würde.
Auch die Zubereitung der Rezepte sind alle outdoor-getestet und jeweils mit einigen Tipps versehen. So sind es manchmal die Kleinigkeiten, die den Reiz einer Speise ausmachen. Bespiele hierfür sind hier für mich das Super-Spiegelei oder das Funky Tuna Sandwich. Eigentlich einfache Gerichte aber gepimpt mit einigen raffinierten Zutaten wie Avocado und Rucola beim Thunfisch-Sandwich. Kulinarisch und deftig kann es aber auch beim Campen werden, wenn man sich die Zubereitung des Feuertonnen-Käsefondues oder den mediterranen Hähnchenschmortopf anschaut. Alle bisher von mir ausprobierten Rezepte waren aus meiner Sicht outdoor-tauglich und haben hervorragend geschmeckt. Es gibt noch viele Leckereien, auf deren Zubereitung ich mich bereits freue, wie Eintopf mit weissen Bohnen und Salsiccia oder Portugiesischer Fischeintopf oder als Dessert das Camping Tiramisu.
Insgesamt bin ich davon überzeugt, dass mir "The great outdoors" das Leben in der freien Natur sicherlich noch ein wenig vereinfachen und verfeinern kann. Zudem hat mir sehr gut gefallen, dass Markus Sämmer auch noch Tipps für einige Outdoor-Aktivitäten parat hält, was den Eindruck erweckt, dass auch er ein Naturfreund ist und seine Tipps damit an Authentizität gewinnen.
Zu guter letzt sei noch die sehr ansprechende Aufmachung des Buches lobend erwähnt, die mich direkt von Beginn an beeindrucken konnte. Das Buch ist eine tolle Bereicherung für meine Kochbuchsammlung und verdient daher die volle Punktzahl von 5 Sternen. Absolute Leseempfehlung!!!

Bewertung vom 16.01.2017
Callaghan, Helen

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest


ausgezeichnet

Entführt
Die Lehrerin Margot Lewis ist sehr beunruhigt, da eine 15-jährige Schülerin ihrer Klasse seit längerer Zeit bereits vermisst wird. Margot ist sich sicher, dass Katie entführt wurde, doch die Polizei findet keinerlei Anhaltspunkte. Nebenbei schreibt Margot für eine Kolumne einer ortsansässigen Zeitung. Sie genießt das Vertrauen der Leser und viele suchen über dies Kolumne Rat bei ihr. Eines Tages erhält Margot einen Brief eines seit Jahren vermissten Mädchens, welches ebenfalls entführt wurde und kaum noch Hoffnung besteht, dass sie noch lebt. Konnte sie nach so vielen Jahren ihrem Entführer ent-kommen? Schreibt sie aus ihrer Gefangenschaft? Braucht sie wirklich dringend Hilfe, wie sie in den Briefen schreibt? Besteht ein Zusammenhang zum Verschwinden der Schülerin Katie? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und Margot beschließt, sich mit der Vergangen-heit auseinanderzusetzen.
Helen Callaghan hat mit "Dear Amy" einen packenden und äußerst spannenden Triller geschrieben. Die lebendige und atmosphärische Schreibweise hat mich schnell an die Geschichte gefesselt. Die Hauptprotagonistin Margot wird gut beschrieben und interessant charakterisiert. Die Geschichte wird aus ihrer Perspektive erzählt und sie verstrickt sich selber im Verlaufe des Buches immer mehr in das Geschehen. Es ist spannend genau dieser Entwicklung, welche immer wieder durch neue Wendungen angereichert wird, zu verfolgen. Der Spannungsfaktor ist zu jeder Zeit auf sehr hohem Niveau und es fiel mir zunehmend schwerer das Buch aus der Hand zu geben. Der Plot der Geschichte war aus meiner Sicht überraschend und sehr clever konzipiert, so dass "Dear Amy" als ein rundum gelungener Thriller bezeichnet werden kann.
Die Autorin konnte mir mit dem Buch einige äußerst spannende Lesestunden bescheren, so dass ich den Thriller sehr gerne weiterempfehle und mit völlig verdienten fünf von fünf Sternen bewerte!!!

Bewertung vom 15.01.2017
Mackintosh, Clare

Alleine bist du nie


ausgezeichnet

Gefährliche Routine
Zoe Walker ist Angestellte einer Immobilienvermarktungsgesellschaft und fährt täglich mit der U-Bahn zur Arbeit. Hier trifft sie Menschen, die in dem täglichen Trott ihren eigenen Interessen nachgehen, indem sie auf ihr Handy starren, Bücher lesen oder schlafen und die direkte Umwelt nicht wirklich wahrnehmen. Eines Tages stößt sie in einer Zeitung auf ihr eigenes Bild, welches mit einer Telefon-Nr. zu einer Erotik-Hotline versehen ist. Schockiert über dieses Foto liest sie die vorherigen Zeitungen und findet immer wieder ähnliche Anzeigen mit Frauen, von denen eine kurze Zeit später tot aufgefunden wird. Wer hat diese Annoncen geschaltet? Was beabsichtigt der- oder diejenige mit der Anzeige? Befindet sich Zoe selbst in Gefahr? Ein Gefühl der Angst macht sich in ihr breit und beherrscht ab nun ihr Leben...
Clare Mackintosh hat in ihrem Thriller ein durchaus realistisches und zugleich erschreckendes Szenario geschaffen. Sie beschreibt die charakterlose und grenzüberschreitende Anonymität des Internets und macht deutlich, dass skrupellose Nutzer, alltägliche Daten zu Geld machen können, auch wenn ihnen bewusst sind, welche Gefahren sie in der realen Welt damit heraufbeschwören. Die Autorin schreibt "Alleine bist du nie" aus den Perspektiven der betroffenen Zoe Walker in der Opferrolle und der ermittelnden Polizistin Kelly. Die Wechsel beleben das Geschehen und gewähren dem Leser sehr guten Einblick in die Gefühlswelt der Verfolgten Zoe und die Ermittlungsarbeiten der Polizei. Gerade die Recherchen wirken sehr authentisch, was wohl darin begründet ist, dass Clare Mackintosh selbst bei der Polizei gearbeitet hat. Der Spannungs-bogen wird gut aufgebaut und durch Wendungen und neuen Ermittlungsergebnissen immer wieder in neue Richtungen gelenkt.
Das Finale konnte mich zum Teil überraschen und war aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar.
Insgesamt hat "Alleine bist du nie" mir einige spannende Stunden Thrillerunterhaltung beschert, so dass ich das Buch gerne weiter-empfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.