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S.
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Berlin

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Insgesamt 1113 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2020
Kay, Annie

Halligalli on the Rocks


sehr gut

11000 irgendwas, so tief ist Paula in den Abgrund ihrer Trauer gestürzt. Zwei Jahre ist es her, dass ihr kleiner Bruder tödlich verunglückte und nichts mehr so ist, wie es war. Eine extreme Depression beherrscht ihr Leben, sie gibt sich die Schuld und kann an nichts anderes als an ihren Bruder denken.
Auf ungewöhnliche Weise lernt sie Helmut, einen über Achtzigjährigen mit einer Mission, kennen. Auch er hat ein trauriges Schicksal, ist brubbelig und direkt. Beide schenken sich nichts, sind direkt bis an die Schmerzgrenze und helfen sich genau dadurch.
Jasmin Schreiber hat eine zutiefst emotionale Reise beschrieben, bewahrt mit diesem Roman ihrem Bruder ein liebevolles Gedenken und lässt den Leser teilhaben an einer wunderbaren Geschwisterliebe. Unglaublich, aber auch ein feiner Humor ist spürbar und ein Weg zurück in eine optimistische Einstellung wird sichtbar. Sehr angenehm, dass die Kapitelüberschriften die 11000, symbolisch für die Tiefe des titelgebenden Marianengrabens auf 0 abgebaut werden und so einen schweren Weg verdeutlichen.
Eine wunderbare und ergreifende Lektüre.

Bewertung vom 03.05.2020
Schreiber, Jasmin

Marianengraben (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

11000 irgendwas, so tief ist Paula in den Abgrund ihrer Trauer gestürzt. Zwei Jahre ist es her, dass ihr kleiner Bruder tödlich verunglückte und nichts mehr so ist, wie es war. Eine extreme Depression beherrscht ihr Leben, sie gibt sich die Schuld und kann an nichts anderes als an ihren Bruder denken.
Auf ungewöhnliche Weise lernt sie Helmut, einen über Achtzigjährigen mit einer Mission, kennen. Auch er hat ein trauriges Schicksal, ist brubbelig und direkt. Beide schenken sich nichts, sind direkt bis an die Schmerzgrenze und helfen sich genau dadurch.
Jasmin Schreiber hat eine zutiefst emotionale Reise beschrieben, bewahrt mit diesem Roman ihrem Bruder ein liebevolles Gedenken und lässt den Leser teilhaben an einer wunderbaren Geschwisterliebe. Unglaublich, aber auch ein feiner Humor ist spürbar und ein Weg zurück in eine optimistische Einstellung wird sichtbar. Sehr angenehm, dass die Kapitelüberschriften die 11000, symbolisch für die Tiefe des titelgebenden Marianengrabens auf 0 abgebaut werden und so einen schweren Weg verdeutlichen.
Eine wunderbare und ergreifende Lektüre.

Bewertung vom 30.04.2020
Schwab, V. E.

Vengeful - Die Rache ist mein / Vicious & Vengeful Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wenn der größte Feind unsterblich ist... wie kann man ihn besiegen? Egal, ob man ihn erschießt, das Herz herausschneidet, ihn Stromstößen aussetzt - sein Körper regeneriert sekundenschnell. Er ist ja auch ein EO. Davon gibt es einige, frühere Menschen die ihren Tod überlebt haben und nun über besondere Fähigkeiten verfügen. Zum Beispiel können sie: alle Waffen abwehren, Tote wieder erwecken, andere Gestalten annehmen, alle Materialien zu Asche verbrennen oder Schmerzen zufügen. So wie Victor Vale, Erzfeind vom unsterblichen Eli Evers. Plan: es kann nur Einen geben!
V. E. Schwab schreibt wie schon im ersten Teil spannend. Die Unrast ihres Protagonisten überträgt sich sogar auf den Leser, viele EOs werden mit verschiedensten Fähigkeiten ausgestattet, eine neugegründete Regierungseinheit wird auf die Jagd nach ihnen angesetzt, sadistische Forscher sezieren Gefangene. Während viele EOs möglichst unauffällig bleiben möchten, gibt es auch rachedurstige und mysteriöse. Diese sind besonders interessant. Natürlich begegnet man auch wieder den sympathischeren Typen, eine gute Mischung.
Verwirrend: nicht chronologische Sprünge in die Vergangenheit.
Trotzdem mochte ich diesen Fantasy-Thiller aus dem S. Fischer Verlag sehr. Aus dem Amerikanischen ünersetzt von P. Huber und S. Riffel.

Bewertung vom 27.04.2020
Thornley, Scott

Der gute Cop / MacNeice Bd.1


sehr gut

Dundurn in Kanada. Der ehrgeizige Bürgermeister hat ein prestigeträchtiges Projekt: zwei in Kämpfen versenkte Schiffe sollen gehoben und als Teil eines Museums der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Die Arbeit geht voran, bis auf dem Grund des Hafenbeckens nicht nur ein versenkter Oldtimer mit jahrzehntelang dort lagernden Leichen gefunden wird, sondern auch Betonsäulen mit Toten jüngeren Datums. MacNeice, erfahrener Detective soll wieder einmal ( „Der gute Cop“ ist der zweite Teil einer Reihe) eben jene Fälle möglichst schnell und unauffällig klären. Doch es gibt eine weitere Tote, eine junge Schwesternschülerin indischer Herkunft wird erstochen aufgefunden. Bald darauf noch mehr Angriffe auf Frauen, die allein unterwegs sind.
Wo ansetzen? Gab es Konkurrenz im Betongeschäft, alte Rivalitäten, Eifersucht? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fällen?
Scott Thornley berichtet ausführlich über die Ermittlungen und bezieht viele Personen ein. MacNeice bleibt ein wenig blass, sehr ehrenhaft zwar, aber langweilig. Ähnlich sein Team, interessante kleine Spleens kommen zu kurz. Aber es gibt auch Ausnahmen, Penniman ist ein richtig toller Charakter. Auch die Anthropologin ist gut vorstellbar geschildert. Alles, was in eine Detektivgeschichte gehört, ist vorhanden: Verfolgungsjagden, Sprengstoffattentate, gewalttätige Entführungen, Gangfehden, Folter, viel Geld und einige Klischees.
Fazit: ein solider, etwas ausufernder Krimi mit interessanten Ideen.

Bewertung vom 26.04.2020
Bradley, Christina

Thirty


sehr gut

Bella hat bald Geburtstag, den 30. Was sie nicht hat: eine Karriere, einen Mann, ein Haus. Panik! Sie flieht vor im Stich gelassenen Freundinnen und vor einem ignoranten Chef zunächst zu einer Wahrsagerin, dann nach New York und bekommt von ihrer besten Freundin den Rat, in 30 Tagen 30 Dates zu absolvieren. Da muss doch DER EINE dabei sein. Es folgt eine Odyssee quer durch die Staaten, interessante, lustige, skurrile und abenteuerliche Begegnungen finden statt. Quer durch die Männerwelt geht die Reise. Einige Typen würde man gern selber kennenlernen, einige mit der Kneifzange nicht anfassen. Manche Überraschung ist auch dabei. Über alle erstattet Bella bereitwillig und ausführlich Bericht.
Christina Bradley gelingt es, wirklich total unterschiedliche Dates zu beschreiben, Bella nimmt alles mit, was ihr begegnet. Macht sie nicht unbedingt sympathisch, liefert aber abwechslungsreichen Lesestoff.
Die ganze Zeit bleibt die Frage: wer von allen wird Mr. Right?
Unterhaltsames aus dem Ullstein Verlag.

Bewertung vom 24.04.2020
Hennig, Tessa

Kann Gelato Sünde sein? (eBook, ePUB)


sehr gut

Gern wäre ich Emilias Gast, sie kann so wunderbar backen. Die Bewunderung ihrer Freundinnen ist toll, reicht ihr aber nicht. Also wird zum 60sten ein Überraschungsbesuch beim in Italien studierenden Töchterchen geplant. Nur: die studiert gar nicht, sondern plant verliebt eine Agritourismo- Herberge in Kalabrien. So spartanisch öko wollen es die Urlauber nun auch wieder nicht...
Und Emilia? Bekommt die Idee, ein gemütliches Café zu eröffnen. Torte nicht nur wie sonst als Abendbrotdessert? Ob das hier was wird? Wenn es nach dem Bürgermeister geht, auf gar keinen Fall. Süßes ist ungesund! Lieber werden alle zu Zwangsaerobic verdonnert.
Tessa Hennig hat wieder einen humorvollen Roman geschrieben. Scheint ein Problem gelöst, taucht das Nächste auf. Langweilig wird es nie. Liebevoll wird das Leben in Italien mit seinen zumeist sympathischen Bewohnern gezeichnet. Bewundernswert, wie hartnäckig und clever Ziele angegangen werden. Natürlich nimmt auch die Liebe breiten Raum ein, so schön romantisch.
Die Titelfrage ist eindeutig mit „Nein“ zu beantworten!
Kleines Manko: es störte, dass im ersten Buchdrittel die üblichen Abstände zwischen Wörtern oft nicht vorhanden waren und Worte teilweise Lücken aufwiesen. Durchgängig kryptische Zeichen am Kapitelende, zeilenlang, verwunderten.
Ein unterhaltsames und schön zu lesendes Buch aus dem Ullstein Verlag.

Bewertung vom 16.04.2020
Dittrich, Petra

Meine Inselbuchhandlung / Sehnsuchtsorte Bd.10 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Buchladen in Gingst ist schön. Das sieht man gut auf den Fotos im Anhang des Buches „Meine Inselbuchhandlung“.
Petra Dittrich, die Autorin dieser Biografie, hat dieses Geschäft aufgebaut. Viel erfährt man über ihr Leben. Eine unbeschwerte Kindheit auf Rügen, Jahre der Suche in Berlin und Hamburg. Oft der Bezug zu Büchern, die Lieblingsbücher der Kindheit werden aufgezählt.
In Berlin erlebte Frau Dittrich viel, über ihre Siebener-WG hätte sie gern mehr erzählen können. Der Aufenthalt war nicht von Dauer, nach ihrer Rückkehr nach zuhause machte sie erste Erfahrungen im Buchhandel. Erfolgreich, was auch von der Geschäftsführung wohlwollend registriert und mit dem Ruf nach Hamburg honoriert wurde. Allerdings lässt sich Frau Dittrich weder gern bevormunden noch einschränken und wagte den Sprung in die Selbständigkeit. Eine Gelegenheit in Gingst bot sich, sie packte zu.
Gingst? Wo liegt das eigentlich? Auf der schönen Ostseeinsel Rügen, somit bot sich ein starker Bezug zur Literatur dieser Gegend an. Dieses Sortiment wurde ausgebaut, vergessene literarische Schätze und Hinweise auf Geheimtipps und eher nicht überlaufenen Routen wurden gesucht und eingepflegt. Diese Speziälität und die Wohlfühlatmosphäre im „Literaturhaus“ sowie das oft persönliche Verhältnis zu den Kunden werden sehr betont.
Frau Dittrich beschreibt sowohl ihre Lieblingsplätze auf Rügen als auch ihre Lieblingsbücher, nennt Titel und gibt Leseempfehlungen.
Ihr Engagement bezüglich Autorenlesungen und den starken Zuspruch seitens Buchliebhabern, auch aus weiter entfernten Gegenden, findet Raum. Namhafte Schriftsteller und Autoren sind zu Gast und werden umsorgt. Das erregt Aufmerksamkeit, Ihre Buchhandlung erhält Auszeichnungen.
Natürlich erfordert ihre Arbeit viel Einsatz, zum Glück helfen Verwandte und Freunde gern. Auch Persönliches wird erzählt, sei es die Angst vor Gewitter oder der Streit mit dem Vermieter. Anekdoten sind sparsam gesät, auch ein tieferer Einblick in den Alltag eines Buchhändlers hätte mir gefallen. Wie arbeitet es sich mit den Verlagen, wie angelt man sich interessante Gäste, klappen Lieferungen,.....
Petra Dittrich hat zusammen mit Rainer Moritz ein solides, ordentlich gegliedertes Buch über wichtige Abschnitte ihres Lebens verfasst und bringt dem Leser die Insel Rügen und das Leben dort ein wenig näher.
Biografischer Roman aus dem Verlag der Edel Germany GmbH, Eden Books.

Bewertung vom 15.04.2020
Gould-Bourn, James

Pandatage


ausgezeichnet

Danny steht am Grab seiner vor einem Jahr verstorbenen Frau. Nicht allein, sein Sohn Will ist bei ihm. Seit dem Unfall hat der nicht ein Wort gesprochen, Danny ist hilf- und ratlos. Zudem pleite, sein brutaler Vermieter droht mit Rausschmiss. Als noch die Kündigung des Arbeitsplatzes dazu kommt, hat der ungelernte Vater ein Riesenproblem. Können ein abgeranztes Pandakostüm und sein nicht vorhandenes Tanztalent eine Lösung sein?
James Gould-Bourn greift ein schwieriges Thema auf. Wirtschaftliche Verhältnisse in England, Trauerbewältigung, Mobbing- all das wird thematisiert. Aber großartig: gefühlvoll und mit viel Humor wird eine Geschichte erzählt, die unwahrscheinlich, aber trotzdem glaubhaft, scheint.
Sympathische Menschen, einige Schurken, einige Klischees, mafiöse Strukturen, Willenskraft und Missverständnisse beleben die Handlung.
Super zu lesen, Optimismus hinterlassend macht das Buch aus dem Kiepenheuer & Witsch Verlag Lust auf mehr Lesestoff von diesem Autoren.
Aus dem Englischen von S. Kleiner.

Bewertung vom 07.04.2020
Dimaline, Cherie

Die Traumdiebe


ausgezeichnet

In einigen Jahrzehnten sieht die Welt ganz anders aus, Überschwemmungen und Klimawandel haben zu einer Art Völkerwanderung geführt, die Menschen haben sich verändert. Bis auf Personen mit indianischen Genen kann Niemand mehr träumen. Und wieder werden die Natives gejagt. Beschworen werden Erinnerungen an die Vertreibung und Ausrottung der Ureinwohner Amerikas. Sie haben sich erholt, sie können aus Träumen Kraft und Überlebenswillen gewinnen. Jetzt sollen sie ausgeschlachtet werden, ihre Traumsubstanz soll ausgesaugt und vermarktet werden.
Wer kann, flieht. Frenchie, Teenie indianischer Herkunft, ist zunächst allein unterwegs. Halb verhungert, krank, wird er von einer zusammengewürfelten Truppe aufgesammelt. Alle haben Schlimmes erlebt und stehen einander bedingungslos bei. Eine starke, bewundernswerte Gemeinschaft. Jeder gibt sein Bestes in diesem gefährlichen Überlebenskampf. Das wird emotional und spannend geschildert. Viele Tücken lauern selbst in harmlos scheinenden Lagern, Fremde sind nicht vertrauenswürdig. Die Verfolger gehen skrupellos vor. In etwas entspannteren Momenten erfährt man viel über alte Sitten, deren Wert für die Flüchtenden, ihren Einfluss auf das Handeln der Verfolgten.
Sehr berührend, beeindruckend, packend.