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MaWiOr
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Insgesamt 3670 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2021
Ridpath, Ian;Sparrow, Giles;Stott, Carole

Astronomie


ausgezeichnet

Unser Sonnensystem mit seinen Planeten ist nur ein winziger Punkt im weiten Universum. Das Weltall ist weitaus größer und voller Geheimnisse. Schwarze Löcher, leuchtende Gaswolken, explodierende Sterne oder entfernte Galaxien stellen die Menschheit noch heute vor große Fragen. Vor allem ein Astro-Einsteiger hat viele Fragen – die vorliegende Neuerscheinung vermittelt hier die wichtigsten Antworten.

Zunächst gibt der britische Autor und Wissenschaftsjournalist Ian Ridpath einen Überblick zur Geschichte der Astronomie, die zu Recht als die älteste Wissenschaft bezeichnet wird. Von der babylonischen Tradition bis zur Erforschung mit Satelliten und Raumsonden versuchten die Menschen die Geheimnisse des Weltalls zu lüften. In dem Kapitel „Das Universum“ wird zunächst der Ursprung des Universums vom Urknall bis zur Entstehung der Sterne und Galaxien beleuchtet. Auch auf die spannende Frage, wie sich das Universum weiterentwickeln wird, versucht der Autor eine Antwort zu geben. Danach werden Sternenhaufen, Sternennebel, Galaxien und extrasolare Planeten näher betrachtet. Sehr ausführlich wird auf unser Sonnensystem eingegangen, wobei jeder Planet mit Daten sowie in Wort und Bild vorgestellt wird. Ebenso die Kometen, Meteore, Planetoiden und Meteoriten unseres Sonnensystems.

Der zweite umfangreiche Teil ist der Beobachtung des Nachthimmels gewidmet – von der Handhabung der Himmelskarten bis zur Astrofotografie. Auf mehreren Seiten wird jedes Sternbild mit Karte und einem Hinweis auf seinen Ursprung vorgestellt. Kurze Beschreibungen heben besonders diejenigen hervor, die man mit Amateurinstrumenten leicht beobachten kann. Zusätzlich gibt es noch Monatskarten, die die Sterne zeigen, wie sie jeden Monat um 22 Uhr am Himmel erscheinen und wie man sie von verschiedenen Breitengraden der nördlichen und südlichen Hemisphäre sieht. Den Abschluss bildet ein Kalender, der die Zeiten von Neu- und Vollmond, Finsternisse, Transits und die wichtigsten Positionen der Planeten, die man mit bloßem Auge sehen kann, über einen Zeitraum von 14 Jahren (2018-2031) enthält.

Der prächtig illustrierte Bildband präsentiert auf einzigartige und leicht verständliche Weise die atemberaubenden Weiten des Universums. Mit fantastischen Bildern, aktuellen Erkenntnissen und vielen Tipps zur Himmelsbeobachtung. Für Einsteiger und Fortgeschrittene.

Bewertung vom 01.03.2021
Garth, John

Die Erfindung von Mittelerde


ausgezeichnet

Der britische Schriftsteller John Ronald Reuel Tolkien (1892-1973) gehört wohl zu den meistgelesenen Autoren. Sein Roman „Der Herr der Ringe“ ist eines der erfolgreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts und gilt als grundlegendes Werk für die moderne Fantasy-Literatur. Noch während des Ersten Weltkriegs fing er an, „Das Silmarillion" zu schreiben, die Schöpfungsgeschichte von Mittelerde, die allerdings erst einige Jahre nach seinem Tod veröffentlicht werden sollte.

Seitdem beschäftigt viele Leser: was die realen Vorbilder für die Schauplätze von Tolkiens Romanen waren? Welche Reisen, Landschaften, Mythen oder Sprachen haben ihn beeinflusst oder waren für ihn Vorbild? Der britische Autor und Tolkien-Fan John Garth versucht auf diese Fragen eine Antwort zu geben und schildert, wie die fantastische Welt von Mittelerde entstand. Durch umfangreiche Recherchen kam er Tolkiens beispiellosen Einfallsreichtum auf die Spur. Außerdem entwickelte Garth auch eigene Theorien darüber, was Tolkien als Inspirationsquelle gedient haben könnte.

„England und das Auenland“ steht am Anfang, ehe das kulturelle Spektrum beleuchtet wird, aus dem Tolkien seine Ideen geschöpft hat. Danach folgen topografische Kapitel über Binnengewässer, Gebirge und Wälder, ehe dann archäologische Spuren verfolgt werden. Abschließend werden mögliche Kriegsschauplätze (z.B. Erster Weltkrieg) und Industriegebiete aufgesucht.

Mit seinem profunden Wissen über Leben und Werk von Tolkien kann Garth so viele Orte identifizieren, die bei Mittelerde als Vorbild gedient haben. Neben diesen Thesen und dem umfangreichen Archivmaterial punktet die Neuerscheinung vor allem durch die opulente Illustration mit historischen Abbildungen und aktuellen Farbfotos (teilweise Luftaufnahmen).

Bewertung vom 25.02.2021
Slobodkin, Louis

Versteckt, versteckt, nicht entdeckt


ausgezeichnet

Die kleine Susanne spielt mit ihren Brüdern Verstecken. Sie sucht nach dem richtigen versteck, wo sie nicht so schnell gefunden wird. Hinter der großen Eiche? Nein, hier sieht sie die Nachbarin. Hinter dem Schuppen oder hinter dem großen Rosenbusch? Da kann sie der Briefträger sehen. Auch die Hundehütte ist kein gutes Versteck.

Endlich … unter den tief hängenden Zweigen des großen Weidenbaums kann sie sich verstecken. Ihre Brüder, der Briefträger und alle laufen an dem Weidenbaum vorbei, ohne Susanne zu entdecken. Jetzt werden alle schon unruhig. Wo mag Susanne nur stecken? Als sie unter der großen Weide hervorgerannt kommt: „Hier bin ich!“, sind alle froh.

Fazit: Eine humorvolle Kindergeschichte mit einfühlsamen Illustrationen.

Bewertung vom 25.02.2021
Meyer, Timon

Pauls Garten


ausgezeichnet

Paule, der fleißige Maulwurf, hat den schönsten Garten … mit den saftigsten Tomaten, den größten Kürbissen und den buntesten Blumen. Er rackert von früh bis spät. Klein Erna, das Ferkel, möchte Paul bei der Gartenarbeit helfen. Morgen will Paule dann Erna für ihre Mühe belohnen.

Doch herrje, was ist am nächsten Morgen mit dem Garten passiert. Das ganze Gemüse und Obst ist verschwunden. Räuber? Diebe? Nein Erna hat alles an die Nachbarn verschenkt … und die bringen jetzt Apfelmus, Pflaumenkompott und Rhabarbertorte. Schnell wird in Paules Garten eine große Tafel aufgebaut und dann kann das gemeinsame Essen losgehen. Paule hat nun auch neue Freunde in seinem Garten.

„Pauls Garten“ ist eine heitere Geschichte (Lesealter 7 oder 8 Jahre), die vor allem durch die farbenfrohen, doppelseitigen Illustrationen bei den kleinen Leseratten Gefallen findet.

Bewertung vom 22.02.2021
Shelley, Mary Wollstonecraft

Der letzte Mensch


ausgezeichnet

Die englische Schriftstellerin Mary Shelley (1797-1851) wurde weltbekannt durch ihren „Frankenstein“-Roman, der 1818 erstmals anonym veröffentlichte wurde und von dem es auch im 21. Jahrhundert immer wieder Nachauflagen gibt. Zur Berühmtheit des Romans haben auch zahlreiche Verfilmungen beigetragen.

Ihr Roman „The last Man“ aus dem Jahr 1826 ist ein apokalyptischer Science-Fiction-Roman, der fast 150 Jahre mehr oder weniger unbekannt blieb. Erst in den 1960er Jahren feierte er sein Comeback. Die erste deutsche (gekürzte) Übertragung erfolgte sogar erst 1982. Nun liegt im Reclam Verlag eine Neuübersetzung von Irina Philippi vor, die mit vie-len Anmerkungen versehen ist und auf die Originalausgabe von 1826 zurückgreift.

Die Handlung des Romans spielt in England im 21. Jahrhundert. Eine neuartige und tödliche Seuche breitet sich aus. Lionel Verney, der Ich-Erzähler, ist der letzte Mensch – der letzte und einzige Überlebende einer die ganze Welt verwüstenden Pest. Der Roman besteht aus drei Bänden. Lionel, der verwaiste Sohn eines verarmten Adligen, hegt einen tiefen Groll gegen die einst königliche Familie, denen er die Schuld am Niedergang seines Vaters gibt. Durch Adrian, Earl von Windsor und Sohn des inzwischen verstorbenen letzten Königs, wird Lionel zu einem zivilisierten Menschen mit philosophischen Interessen. Dann beginnt sich die Pest zuerst in Europa und schließlich um die ganze Welt zu verbreiten und rafft die Menschen dahin. Lionel und seine Freunde entschließen sich, mit dem letzten Grüppchen Überlebender nach einer neuen Heimat zu suchen ... nach einem Schiffbruch bleibt nur noch Lionel übrig.

Neben der vorzüglichen Übersetzung punktet die Reclam-Ausgabe auch durch ein Nachwort „Pest und Politik“, das Hintergrundinformationen zur Entstehung des Romans und seiner Rezeptionsgeschichte liefert. In dem zusätzlichen Essay „Das Einzelherz verallgemeinern“ wird dargelegt, wie Shelley mit „Der letzte Mensch“ ihren Zeitgenossen den Spiegel vorhält.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2021

Hans Purrmann


ausgezeichnet

Der Maler Hans Purrman (1880-1966) verkörperte die Zeit, in der er lebte. Früh übernahm er die Interpretation des impressionistischen Stils. Seine Gemälde waren Augenblickswahrnehmungen mit einer ausgeprägten Konzentration des Lichtes für den Farbauftrag und -ausdruck. Er war ein Maler des „Auges“. Er malte, was er sah, was ihn berührte und was er liebte. Er suchte die aus der Natur gefilterte Darstellung.

Die Ausstellung „Hans Purrmann – Ein Leben in Farbe“ im Bielefelder Kunstforum Hermann Stenner (14. Febr. bis 15. Aug. 2021) macht mit dem Maler und seinem eindrucksvollen Werk bekannt, das den klassischen Bildgattungen Akt, Landschaft, Porträt und Stillleben verpflichtet blieb. Im Hirmer Verlag ist dazu der reich illustrierte Begleitkatalog erschienen. Zunächst gibt die Kuratorin des Museums einen Überblick über die Lebensstationen von Hans Purrmann, der ein gefeierter Maler der Weimarer Republik war – dann von den Nationalsozialisten verfemt und nach 1945 wieder neu entdeckt wurde.

Purrmanns Credo war: alles, was in der Malerei sichtbar ist, muss durch Farben hervorgebracht werden. Und so war für ihn der französische Impressionist Paul Cézanne das große Vorbild in einer gesetzmäßigen Anordnung der Farben als „Harmonie parallel zur Natur“. In neun Kapiteln werden dann Werke aus den verschiedenen Bildgattungen vorgestellt. Der Katalog bringt den „Kolorist der Moderne“ und sein farbintensives Schaffen mit zahlreichen Gemäldeabbildungen näher. Eine anregende und wichtige Publikation zu einem bedeutenden, aber leider etwas in Vergessenheit geratenen Künstler.

Bewertung vom 21.02.2021

Faces - Die Macht des Gesichts


ausgezeichnet

Seit der Renaissance diente das Porträt der Repräsentation der dargestellten Persönlichkeit. Die Bildnisfotografie der 1920er Jahre leitete mit radikalen ästhetischen Neuerungen das Ende des klassischen Porträts ein. Die Fotografinnen und Fotografen nutzten das menschliche Antlitz als nach eigenem Vorstellungen inszenierbares Material, um ästhetische Überlegungen der Avantgarde wie auch gesellschaftliche Entwicklungen darzustellen.

Die Albertina Wien widmet dieser Thematik die repräsentative Ausstellung „Faces – Die Macht des Gesichts“ (12. Febr. bis 24. Mai 2021). Es ist zugleich die 555. Ausstellung der Albertina. Da der Besuch durch die Corona-Pandemie sehr eingeschränkt ist, kommt dem umfangreichen Begleitkatalog, der im Hirmer Verlag erschienen ist, eine besondere Bedeutung zu.

Wie die Ausstellung untersuchen die sechs Katalog-Essays die ideologischen Implikationen des Gesichts in ihren komplexen Facetten. Im Mittelpunkt steht dabei der Schweizer Fotograf und Kameramann Helmar Lerski, der mit Verwandlungen durch Licht zum Lichtbildner wurde. So fertigte er von einem jungen Mann rund 140 fotografische Großaufnahmen des Gesichts an. Unter aufwendigem Einsatz zahlreicher Spiegel verwandelt er die Physiognomie seines Modells in immer neue plastische Landschaften.

Auch auf das avantgardistische Werk anderer FotografInnen der Zwischenkriegszeit wird ausführlich eingegangen – wie August Sander, Rudolf Koppitz, Erna Lendval-Dircksen und Erich Retzlaff. Der Katalog zeichnet sich durch eine umfangreiche Illustration aus, wobei es sich zumeist um ganzseitige Schwarz-Weiß-Porträts handelt. Ergänzt durch mehrere Fotoserien.

Bewertung vom 15.02.2021
Barlage, Andreas

Wie kommt die Laus aufs Blatt?


ausgezeichnet

Im Garten oder im Balkonkasten gibt es nicht nur Nützlinge, sie werden auch von angeblichen Schädlingen bevölkert. Doch das traditionelle Schädling-Nützling-Denken sollten wir fallen lassen. Dafür plädiert jedenfalls der Sachbuch-Autor Andreas Barlage, indem er wissenswerte Geschichten und Fakten vermittelt.

Wo stecken Eulen tagsüber? Stimmt es, dass es Maikäferjahre gibt? Sind Ohrwürmer nützlich oder schädlich? Laufen Wühlmausgänge bei Dauerregen voll? Solche oder ähnliche Fragen hat sich bestimmt schon jeder Hobbygärtner gestellt. Hier gibt es die fachgerechten und unterhaltsamen Antworten. Knapp hundert Themen (Fragen) werden jeweils auf einer Doppelseite behandelt. Durch die vielen wunderschönen historischen Illustrationen und ein Lesebändchen ist es eine anspruchsvolle Neuerscheinung.

Bewertung vom 07.02.2021

Bestseller - Briefsteller


ausgezeichnet

Wie schreibt man richtig einen Brief? Form … Ausdrucksweise … persönliche Note. All diese Fragen wurden schon seit Jahrhunderten diskutiert und sind auch im Internet-Zeitalter präsent. Daher gab es schon immer gedruckte Ratgeber für das „richtige Briefeschreiben“. Das Gutenberg-Museum Mainz verfügt mit der Sammlung Kreim über wertvolle Zeugnisse der schriftlichen Kommunikationsgeschichte. Die rund 400 Briefsteller (Ratgeber für Briefschreiber) stammen aus sechs Jahrhunderten.

In der vorliegenden Neuerscheinung präsentiert eine Auswahl der besonders interessantesten Exponate und zeigt gleichzeitig den Wandel des Briefeschreibens über die Jahrhunderte hinweg. Darunter befinden sich Standardwerke über die Rede- und Vortragskunst sowie Bücher mit Musterbriefen für alle Lebenslagen: amtliche Schreiben von oder an Herrscher und Kirchenfürsten, aber auch Mitteilungen, Bitten oder Verträge. Der Band ist reich illustriert, sodass auch ein optischer Eindruck von der Briefkunst in der Vergangenheit vermittelt wird.

Die Erschließung der Briefsteller für die breite Öffentlichkeit (und Nicht-Museumsbesucher) sowie die wissenschaftliche Aufarbeitung mit dieser Literaturgattung ist sehr bemerkens- und lobenswert.

Bewertung vom 07.02.2021
Das Physik-Buch

Big Ideas. Das Physik-Buch


ausgezeichnet

Physik gehört sicherlich nicht zum Lieblingsfach der meisten Schülerinnen und Schüler. Dabei ist das ein interessantes und abenteuerliches Fach, das auf viele Fragen unseres Universums eine Antwort gibt. Der englische Physiker und preisgekrönte Sachbuchautor hat ein Autorenteam namhafter Wissenschaftler um sich versammelt, um mit dem „Physik-Buch“ physikalische Theorien und Vorgänge auf verständliche Weise zu erklären. Es geht ihnen weniger um reine Faktenvermittlung, sondern vor allem darum, dem (jugendlichen) Leser ein Gefühl des Staunens zu vermitteln.

Unterteilt ist das „Physik-Buch“ in sieben Kapiteln, die mit den Teilgebieten der Physik bekannt machen von der „Physik unserer Alltagswelt“ bis zur „Relativitätstheorie“. In jedem Kapitel werden dann bestimmte Fragestellungen betrachtet – z.B. die Anziehung durch Elektrizität, das Licht als Welle, der Aufbau der Materie oder die Zukunft des Universums. Rund 100 solcher Themen werden näher beleuchtet, zu denen neben der Erklärung des physikalischen Zusammenhangs auch eine Zeitleiste der jeweiligen Entwicklung, Biografien von bekannten Wissenschaftlern und teilweise faszinierende Anekdoten gibt.

Besonders gelungen ist jedoch die Wissensvermittlung mit zahlreichen originellen Grafiken und einer verständlichen (populärwissenschaftlichen) Sprache. Hier werden viele Fragen rund um die Physik lehrreich und unterhaltsam beantwortet. Das perfekte Nachschlagewerk für die Schule in einer modernen Aufmachung. Eine gelungene Einführung für den Laien, um sich bei Interesse weiter mit der Materie zu vertiefen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.