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smartie11
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Insgesamt 915 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2014
Brooks, Kevin

Bunker Diary


ausgezeichnet

Düster, grausam, verstörend, bewegend – gut!

Zum Inhalt:
Der 16 jährige Linus erwacht allein in einem spartanischen, grell beleuchteten Bunker. Sechs Zimmer, ein Gemeinschaftsraum, Küche, Bad und alles spärlich möbliert. Zunächst glaubt er an eine Entführung, doch er bleibt nicht lange allein im Bunker. Nach und nach kommen fünf weitere Personen dazu, zuerst die 9jährige Jenny, gefolgt von einer weiteren Frau und drei Männern, die alle unterschiedlicher kaum sein könnten. Nur zwei Sachen haben sie alle gemeinsam: einen unbekannten, unsichtbaren und sadistischen Gegner sowie den bevorstehenden, nackten Kampf um das eigene Überleben!

Meine Meinung:
Kevin Brooks fackelt wirklich nicht lange: Sofort bin ich mittendrin in der Handlung! Durch den Tagebuchstil und die direkte Ansprache des Lesers durch Linus gelingt es Brooks, einen schon fast persönlichen Kontakt und große Nähe zu seinem Protagonisten Linus zu erschaffen. Nach und nach offenbart sich Linus und erzählt immer mehr aus seinem Leben „vor dem Bunker“. Im krassen Gegenteil dazu bleibt die Vergangenheit der fünf anderen Charaktere nahezu vollständig im Dunkeln, ihren wahren Charakter offenbaren sie durch ihr Handeln im Verlauf der Geschichte Stück für Stück.
Von Anfang an verspüre ich beim Lesen die starke Beklemmung dieser ausweglosen Situation und erlebe die Entwicklung der Charaktere ganz eng mit. Dabei schafft Brooks es gekonnt, das schon anfangs hohe Spannungslevel kontinuierlich zu steigern und die zunehmende Verzweiflung seiner Charaktere pur und zum Greifen nahe zu transportieren.
Im letzten Drittel der Story nehmen Verzweiflung, Spannung und Tempo rasend schnell zu und münden in einem Finale, nach dem mir persönlich zunächst die Worte gefehlt haben, obgleich meine Gedanken nicht aufhören konnten, um die grade gelesenen Geschehnisse weiter zu kreisen.

FAZIT:
„Bunker Diary“ ist ein außergewöhnliches Buch. Es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite durchweg gefesselt und am Ende ist mir ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Dabei sollte jedem Leser bewusst sein, dass „Bunker Diary“ alles andere als einfache Kost ist. Es ist extrem düster, sehr grausam, tief verstörend, absolut bewegend – und wirklich gut! Die Massage, die Kevin Brooks mit „Bunker Diary“ laut Interview transportieren möchte lautet: „Halte an deinem Leben fest, es ist so wertvoll!“

Bewertung vom 10.03.2014
Godazgar, Peter

8


ausgezeichnet

Alle 8ung – ein gelungenes Krimi-Experiment mit Spannung, Tempo und Humor!
Zum Hintergrund:
„8“ ist das Ergebnis eines außergewöhnlichen Literatur-Experimentes. Acht renommierte Krimiautoren, mit zusammen unzähligen Leichen auf dem Kerbholz, ziehen sich gemeinsam für genau 8 Tage in die Uckermarksche Einsamkeit zurück, um dort gemeinsam einen Kriminalroman zu schreiben.

Zum Inhalt:
Andy Otto ist Anfang 40 und als Morningshow-Moderator beim Powerradio KKN passionierte Quasselstrippe und hemmungsloser Sprücheklopfer. Als seine neue Chefin frische Ideen für seine Morningshow fordert, kommt ihm das rosa Hello-Kitty-Handy grade recht, das er im Gebüsch vor seinem Stamm-Kiosk findet. Ohne es zu ahnen, ist Andy auf einmal mitten drin in einem mörderischen Plan…

Meine Meinung:
„8“ startet dank des Protagonisten Andy zunächst erstmal flapsig bis humorvoll, doch schon bald nimmt der Krimi an Fahrt auf und die Spannung nimmt von Kapitel zu Kapitel kontinuierlich zu, ohne dass der Spannungsbogen zwischendurch einbricht. Durch die verschiedenen Schauplätze, die dank der guten Ortskenntnisse der Autoren sehr plastisch und lebendig beschrieben sind, weist „8“ zudem ein sehr hohes Tempo auf.
Das Spektrum der Charaktere deckt dabei die ganze Bandbreite von ehrlich-sympathisch bis zutiefst widerlich ab. Andy Otto dürfte dabei durchaus polarisieren, wobei mir insbesondere die nachvollziehbare Charakterentwicklung im Verlauf der Story sehr gut gefallen hat.
Einziger – wirklich klitzekleiner – Wehrmutstropfen für mich war, dass ich bereits rd. 50 Seiten vor dem Ende dem richtigen Mörder auf der Spur war, was die Spannung allerdings keinesfalls gemindert hat! Dafür haben die Autoren es geschafft, die Hintergründe und Motive des Mörders stimmig und nachvollziehbar aufzulösen, ohne sich dabei in endlosen Erklärungen zu verlieren.

FAZIT:
Experiment 100%ig geglückt! „8“ ist ein waschechter Krimi aus der klassischen „Whodunit?“-Ecke, der durch Spannung, Tempo, Abwechslungs- & Ideenreichtum und auch Humor besticht. Dabei wirkt die Story stets wie aus einem Guss ohne logische oder stilistische Brüche. Für Krimi-Freunde eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.03.2014
Terrill, Cristin

Die Jägerin / Zeitsplitter Bd.1 (5 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Die 20jährige Em ist in einer winzigen Zelle inhaftiert, Folter und der drohende Tod bestimmen ihr Dasein. Aber noch vor vier Jahren hatte sie dagegen alles: Ein Leben in Wohlstand, Freunde und die Liebe ihres Lebens. Durch eine Reise zurück in die Vergangenheit erhält Em die Chance, ihr Schicksal zu verändern, auch wenn der Preis hoch ist…

Meine Meinung:
„Zeitsplitter – Die Jägerin“ startet spannend, rasant und zum Teil auch ein wenig verwirrend, was aber zum Plot dazu gehört und sukzessive aufgeklärt wird. So hatte ich auch keine großen Probleme, schnell in die Story hineinzufinden. Die Grundstory an sich – Zeitreisen, Paradoxien, Veränderungen der Geschichte – bietet schon sehr viel Potenzial an, welches Christin Terrill für meinen Geschmack auch sehr gut ausgenutzt hat. Über einige Aspekte musste ich selbst erstmal nachgrübeln, natürlich immer unter dem Aspekt der literarischen Fiktion.
Die Charaktere und insbesondere deren Entwicklung im Verlauf der Story finde ich sehr gelungen. So sind insbesondere Em und Finn durch ihr Schicksal zu Kämpfernaturen geworden, die gegen ihre Feinde und insbesondere auch gegen sich selbst kämpfen müssen. Entsprechend habe ich auch von Anfang an mit ihnen mitgezittert und -gefiebert.
Mit sehr wenigen Unterbrechungen bleibt die Spannung über das gesamte Hörbuch hinweg auf einem hohen, oftmals temporeichen Level, sodass sich „Zeitsplitter“ m. E. weniger zum „nebenher hören“ eignet.
Exkurs zum Hörbuch: Da ich das Buch selbst nicht gelesen habe, kann ich leider hierzu keinen Vergleich ziehen. Die Besetzung mit den beiden Sprecherinnen Jodie Ahlborn und Britta Steffenhagen ist für mich sehr gut gelungen und passt prima zum Buch. Auch die Kapitel- und insbesondere CD-Wechsel gefielen mir gut, da es hier teilweise sogar richtig kleine Cliff-Hanger gab!

FAZIT:
Das Hörbuch bietet eine sehr gelungene Umsetzung einer temporeichen und spannenden Story, die bei mir keinerlei Langeweile hat aufkommen lassen. Im Gegenteil: Manchmal musste ich mich beim Zuhören konzentrieren, damit ich nicht den Faden verliere. Von meiner Seite aus eine absolute Hörempfehlung!

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2014
Lahnstein, Petra

EMMA und PRINZ


ausgezeichnet

Zur Geschichte:
„Emma und Prinz“ erzählt die Geschichte von der außergewöhnlichen Kuh Emma, die schon immer ein bisschen anders war als alle anderen Kühe. Eines Tages spielt ihr der Zufall ein Navi in die Klauen und Emma macht sich Richtung Alpen auf, ihre Mutter zu suchen. Auf Ihrer Reise trifft sie den treuen Schafpudel Prinz, der sie auf ihrer abenteuerlichen Suche begleitet.

Meine Meinung:
„Emma und Prinz“ ist eine zauberhafte Geschichte für Kinder ab 6, die fantasievoll und absolut gewaltfrei Werte rund um die Themen Freundschaft, Familie und generell „anders sein“ behandelt. Das Grundthema „Emma vermisst ihre Mama“ ist m.E. dabei sehr passend für Kinder ab 6 geeignet. Emma und ihren treuen Prinz kann man dabei eigentlich nur sofort in sein Herz schließen, und an mehr als einer Stelle haben wir beim (Vor-)Lesen herzhaft lachen müssen (z.B. beim Kuhfladen-Bingo). Letztendlich erfährt Emma auf ihrer Suche nach ihrer Mama auch ganz viel über sich selbst…
Besonders erwähnen möchte ich auch noch die vielen, liebevollen Illustrationen von Marion Gerstel, die hervorragend zur Geschichte passen. Unsere Lieblings-Bilder waren dabei die pfeifende Emma mit Navi zwischen den Klauen (S. 22) und der Versuch der Alm-Kühe, Emma wieder auf die Beine zu helfen (S.85).

*ACHTUNG SPOILER*: Am Ende haben wir uns gefreut, dass es ein Happy-End für Emma gab (nicht nur in Bezug auf das Kuh-Klo!), auch wenn sie ihre Mama (noch!) nicht gefunden hat. *SPOLIER ENDE*

FAZIT:
„Emma und Prinz“ ist eine sehr gelungene Symbiose einer zauberhaften Geschichte mit liebevollen Illustrationen. Meine Kinder haben die Geschichte mit Spaß & Spannug mitverfolgt und gleich darauf ein nochmaliges Lesen „gefordert“!

Bewertung vom 11.02.2014
Wendeberg, Annelie

Teufelsgrinsen / Anna Kronberg & Sherlock Holmes Bd.1


ausgezeichnet

Sherlock Holmes und Dr. Kronberg – ein neues Ermittler-Dream-Team

Zum Inhalt:
Das viktorianische London, zur Zeit von Jack the Ripper. Dr. Anton Kronberg ist eine Koryphäe in seinem noch jungen Fachgebiet der Bakteriologie und verbirgt zugleich ein wohlgehütetes Geheimnis: Sie ist eine Frau in einer Männerwelt, in der die Gesellschaft keine Frauen zulässt. Würde ihre Maskerade bekannt, verlöre sie ihren Beruf, ihren Titel und ihre Heimat.
Als Dr. Kronberg per Telegramm zum Fundort einer Cholera-Leiche außerhalb Londons gerufen wird, findet dort eine denkwürdige Begegnung statt, mit keinem geringeren als Sherlock Holmes! Analytisch auf Augenhöhe ergänzen sich die beiden perfekt, ermitteln in diesem mysteriösen Fall zusammen und kommen einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur…

Meine Meinung:
Eine Adaption des wohl berühmtesten Detektives der Literatur-Geschichte ist immer mit Risiken verbunden. Annelie Wendeberg hat diese Adaption aber ganz souverän und mit einer eigenen Heldin vollzogen. Mit Dr. Anna (alias Anton) Kronberg hat sie eine neue Partnerin Sherlock Holmes gefunden, die sowohl analytisch als auch menschlich einen perfekt passenden Gegenpol zum Meisterdetektiv bildet und den guten alten Dr. Watson zur Randfigur macht.
Aber auch der Fall, den Annelie Wendeberg mit „Teufelsgrinsen“ präsentiert, passt thematisch sehr gut in das Sherlock-Holmes-Universum und in die Zeit des späten 19. Jahrhunderts. Es ist ein klassischer Kriminalfall, der sich über das gesamte Buch hinweg stetig entwickelt und die Spannung stets aufrecht erhält. Zwischendurch widmet sich Annelie Wendeberg immer wieder ihrer Heldin Dr. Kronberg, so dass schnell klar wird, dass sie mit ihrer Heldin noch mehr (Bücher) vorhat, was mich freut.
Auch der Schreibstil von Annelie Wendeberg gefällt mir außerordentlich gut. Feiner Humor, Ironie & Sarkasmus aber auch mal – zum historischen Kontext passende - derbe Beschreibungen machen das Lesen interessant und auch abwechslungsreich.

FAZIT:
Für Fans von Sherlock Holmes und historischen Krimis allgemein eine eindeutige Leseempfehlung. Idee, Story und Umsetzung haben mich absolut überzeugt! Ich freue mich auf die nächsten Bände mit Dr. Kronberg!

Bewertung vom 02.12.2013
Ward, Rachel

Tödliches Element / Drowning Bd.1


gut

Mehr Mystery als Thriller bei einer sich langsam entwickelnden Story

Zum Inhalt:
Der 15jährige Carl hat ein schreckliches Unglück erlebt. Ein Unglück, dass Carls Bruder Rob das Leben gekostet und Carl seiner Erinnerungen beraubt hat. Doch immer wieder ereilen ihn Erinnerungs-Bruchstücke von jenem unwirklich scheinenden, schrecklichen Ereignis. Stück für Stück, wie ein Puzzle, setzt sich die Geschichte zusammen und bringt Carl der Wahrheit in winzigen Schritten näher. Doch da scheint noch mehr zu sein. Carl hört leise Stimmen, sieht huschende Schemen und Gestalten…

Meine Meinung:
Der Anfang, insbesondere der Prolog, hat mich sehr gefesselt. Es war schon fast verstörend, an wie wenig Carl sich zunächst erinnern konnte. Doch dann nahm die Story einen stetigen, aber für meinen Geschmack zu langsamen Verlauf, in dem der Aspekt „Mystery“ immer stärker zum Vorschein getreten ist, so dass ich von einem „Thriller“ eigentlich gar nicht mehr sprechen mag. Erst auf den letzten ca. 50 Seiten kam für mich wieder ordentlich Spannung auf, so dass ich diese Seiten nach einer langen Durststrecke regelrecht verschlungen habe, obgleich ich das Ende ein wenig sehr unwahrscheinlich fand (mehr kann ich hier leider nicht sagen, ohne stark zu spoilern).

FAZIT:
„Drowning“ ist kein schlechtes Buch, aber ein mitreißendes auch nicht grade. Die Story plätscherte für mich über weite Strecken zu langsam dahin. Daher vergebe ich hier drei Sterne mit der leichten Tendenz zu vier.

Bewertung vom 27.11.2013
Yrsa Sigurdardóttir

Seelen im Eis


gut

Kein wirklicher Thriller, aber teils spannend und düster

Zum Inhalt:
Nach dem unerwarteten Tod einer Kollegin soll Odinn ihr Projekt übernehmen: Eine Untersuchung, ob es in den 70´er Jahren im Erziehungsheim Krokur in der isländischen Wildnis zu Misshandlungen kam, aus denen die damaligen jugendlichen Heimbewohner heute Schadensersatzansprüche an den Staat geltend machen können. Schnell stößt Odinn bei seinen Recherchen auf einen mysteriösen Todesfall zweier Jungen aus dem Jahr 1974. Während er sich immer tiefer in den Fall eingräbt, geschehen scheinbar immer mysteriösere Dinge um ihn herum, die auch vor seinem Privatleben nicht halt machen…

Meine Meinung:
Vorab: „Seelen im Eis“ wird als Thriller vermarktet. Ein klassischer Thriller ist dies für mich aber nicht, überhaupt ist eine eindeutige Genre-zuordnung schwierig. Ich habe das Buch eher als eine Mischung aus Drama und Spannungsroman empfunden.
Der Start ist mit dem „Das Ende“ betitelten Prolog dramatisch. Doch danach flaut der Spannungsbogen über die ersten ca. 100 Seiten auf nahezu Null ab. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart aus der Perspektive Odinns und im Jahr 1974 aus der Perspektive Aldis´ erzählt, die als „Mädchen für alles“ im Heim Krokur angestellt war.
Erst nach rund einem Drittel des Buches kam immer mal wieder Spannung auf, die dann leider oft durch den Zeit- und Perspektivwechsel wieder abrupt unterbrochen wurde. Immer wieder gesellten sich auch Mystery-Elemente hinzu. Dennoch gab es zwischendurch auch immer mal wieder die ein oder andere Länge.
Auch wenn mir leider keiner der Hauptcharaktere wirklich sympathisch geworden ist, hat mir die Entwicklung der Charakter im Verlauf des Buches sehr gut gefallen, und war m. E. auch wichtig für das Verständnis der Story.
Anders als andere Rezensenten habe ich am Ende schon das Gefühl gehabt, dass die wesentlichen Fragen alle beantwortet und aufgeklärt wurden, wenn auch teilweise sehr schnell und manchmal eher unspektakulär und gefühlt „nebenbei“. Auch haben mich einige Wendungen der Story durchaus überrascht.

FAZIT:
Man darf keinen Thriller erwarten! Es ist eher ein spannendes Drama mit Mystery-Elementen. Um sich in die richtige Stimmung zu versetzen, sollte man dieses Buch an einem kalten, dunklen Winterabend bei schummriger Beleuchtung lesen. Im Urlaub am Strand wird sich hingegen wohl kaum das richtige Feeling beim Lesen ergeben.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2013
Jones, October

SMS von meinem Hund


sehr gut

Einfach nur zum bellen, äähh lachen!

Inhalt:
„SMS von meinem Hund“ ist ein reinrassiges Humor-Buch für Jugendliche und Erwachsene, in dem October Jones auf 240 Seiten den fiktiven SMS-Verkehr mit seinem Hund „Hund“ veröffentlicht hat (auch bekannt von seinem Blog "Texts from Dog" auf Tumblr), passenderweise in iPhone-artigen Grafiken. Es geht z.B. um Stöckchen-Schmeißen, Quietscheentchen in Geiselhaft und Haustiere für Haustiere. Auch HUND´s Alter Ego namens BATDOG spielt von Zeit zu Zeit eine Rolle, wenn er sich je nach Lage mal mit der Nachbarskatze kabbelt oder paktiert.

Meine Meinung:
Ein bisschen erinnern mich die SMS-Dialoge zwischen Hund und Herrchen an die Konversationen des guten, alten Garfield mit seinem John, nur ein bisschen bissiger und zeitgemäßer (und leider nicht in Comic-Form). Ebenso wie Garfield („Super-Garfield“) hat auch HUND einen Alter Ego („Ich bin BATDOG“), was zum Brüllen komisch wird, wenn BATDOG von einer Bande Eichhörnchen vermöbelt wird…

FAZIT:
„SMS von meinem Hund“ ist kurzweilig, fix zu lesen (bei geringer Seitenzahl mit wenig Text pro Seite) und einfach nur zum bellen, äähh lachen, wobei der Humor die ganze Bandbreite zwischen einfach platt bis herrlich ironisch-bissig bedient. Sind Hunde eigentlich die besseren Menschen?

Bewertung vom 22.11.2013
Rodkey, Geoff

Dreckswetter und Morgenröte / Die Legenden der blauen Meere Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannendes Piratenabenteuer mit sehr viel Humor

Zum Inhalt:
Egbert („Egg“), noch 12, lebt mit seinen beiden älteren Geschwistern Adonis (der ihn ständig verprügelt) und Venus (die ihn auch ständig verprügelte, solange sie es noch konnte) und seinem Dad auf der familieneigenen Stinkefrucht-Plantage auf der Pirateninsel Dreckswetter, einem „zerklüfteten kleinen Fliegenschiss mitten in den Blauen Meeren“. Eggs einzige Zerstreuung in dieser stickigen und stinkenden Einöde sind die 137 Bücher des faulen wie dreisten Hochstapler-Lehrers Percy, die er allesamt verschlingt. Doch eines Tages verkündet sein Vater überraschend, dass sie alle am nächsten Tag einen Ausflug zur Nachbarinsel Morgenröte unternehmen werden, was Eggs ganzes Leben auf den Kopf stellen wird…


Meine Meinung:
„Die Legenden der Blauen Meere: Band 1 - Dreckswetter und Morgenröte“ ist eine spannende Geschichte voller Abenteuer zu Lande wie zu Wasser mit etlichen Überraschungen und ganz, ganz viel Humor. Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben und greifen das ganze Spektrum von super-sympathisch bis eklig-abstoßend ab. Mit Egg konnte ich sofort mitfiebern und -fühlen. Besonderes schön fand ich auch, dass viele Charaktere ihr wahres Ich erst nach und nach preisgegeben haben. Über das ganze Buch hinweg sind die fantasievollen Ausführungen von Geoff Rodkey über und über gespickt mit mal feinerem, mal deftigem Humor und teilweise wunderbar rotziger Sprache (Warum Meerwasser salzig ist? Fischkacke!), was bestens zur rauen Piratenwelt der Blauen Meere passt. Ich fühlte mich angenehm erinnert an Terry Pratchetts humorige Zauberwelten, ein bisschen auch an Fluch der Karibik und an mehreren Stellen an den wunderbaren Rollenspielklassiker „Monkey Island“.

Das Lesen des Buches hat mit viel Spaß, unzählige Schmunzler und auch laute Lacher bereitet. Am sehr offenen Ende merkt man deutlich, dass das Buch der Auftakt zu einer mehrbändigen Reihe ist, auf deren Fortsetzung ich nun gespannt warte.


FAZIT:
Ein tolles Buch für alle, die Piratenabenteuer mit viel Witz und Humor mögen. Ich freue mich schon auf Band 2!

Bewertung vom 23.10.2013
Schröder, Atze

Und dann kam Ute


sehr gut

Typisch Atze: Viel Humor und kernige (Chauvi-)Sprüche mit etwas zu dünner Story
Zum Inhalt:
Ausnahmsweise zitiere ich hier zuerst mal den offiziellen Text: „Feuchtfröhliche Männerrunden, amouröse Abenteuer und der Porsche vor der Tür - Atze hat sein geliebtes Single-Leben im Griff.
Bis Ute in die Wohnung unter ihm einzieht. Ute, die Waldorf-Pädagogin und Vegetarierin. Die zu allem Überfluss auch noch schwanger ist.
Aber dann merkt er: Die Ute, die ist eigentlich schwer in Ordnung. Sogar attraktiv. Sein testosterongestähltes Herz klopft immer lauter, wenn er sie sieht. Das kann doch nicht gesund sein. Oder ist das etwa ... LIEBE? “

Meine Meinung:
Wer jetzt vermutet, dass hier eine Romanze zwischen Atze und ebendieser Ute im Mittelpunkt steht, der ist leider (zumindest etwas) schief gewickelt. Über weite Teile des Buches ist diese Story nur der rote Faden, der Atzes gesammelte Eskapaden zusammenhält. So irrlichtert Atze wie ein ruheloser und dauererektiler Komet um den Fixstern Ute. Es verschlägt ihn u.a. nach St. Moritz, Gran Canaria, Berlin, Hamburg und sogar bis nach Ghana. Bei allen diesen Reisen ist die besagte Ute gar nicht mit dabei (Ausnahme: Hamburg). Dabei präsentiert Atze von kurzen, lustigen (und teilweise schon aus seinem Bühnenprogramm bekannten) Episoden bis hin zu hanebüchenen Fantasiegebilden (wie z. B. einem geheimen künstlichen Strand unter dem Flughafen Berlin Tempelhof) das gesamte Spektrum des humoristischen Klamauks. Vieles davon fand ich wirklich lustig, einiges aber auch furchtbar übertrieben, zumal sich manches davon über die gesamte Länge des Buches für mich etwas abgenutzt hat. Das ganze ist selbstverständlich großzügig garniert mit unzähligen Frauengeschichten, Atzes derbem, oftmals unter die Gürtellinie zielenden Humor sowie stapelweise kernigen Sprüchen.
Mir persönlich kam die ganze Geschichte mit Ute, insbesondere in den ersten zwei Dritteln des Buches, ein wenig zu kurz. Beispielsweise hätte ich mir auch Atze bei einer Weihnachtsfeier unter Waldorf-Pädagogen, Atze beim Geburtsvorbereitungskurs oder einfach mal Atze beim Windelnwechseln vorstellen können...

FAZIT:
Wer Atze, seinen Humor und seine markigen Sprüche mag, wird auch dieses Buch mögen, denn davon gibt es hier jede Menge! Ich habe an vielen Stellen geschmunzelt und auch gelacht, doch über die vollen 280 Seiten nutzen sich manche Gags doch ein wenig ab, so dass ich mir mehr von der eigentlichen Story gewünscht hätte.