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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1371 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2012
Kuipers, Alice

Vor meinen Augen


gut

Nachdem ich bereits von "Sehen wir uns morgen?" restlos begeistert war, stand für mich schnell fest, dass ich auch weitere Bücher von Alice Kuipers lesen möchte. "Vor meinen Augen" kommt an "Sehen wir uns morgen?" nicht heran, dennoch konnte mich die Geschichte zum Großteil von sich überzeugen.

Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Auf sehr eindringliche und dennoch sensible Art und Weise, erweckt sie ihre Charaktere zum Leben und bringt diese dem Leser sehr gut rüber. Obwohl das Buch lediglich aus Tagebucheinträgen besteht, hatte ich nicht das Gefühl, dass es sich hier nur um ein reines Tagebuch handelt, denn dies fällt hier kaum auf und wurde von mir als normaler Roman wahrgenommen. Charaktere und Umstände werden gut und ausführlich beschrieben, allerdings konnten mich die Charaktere allesamt nicht vollständig von sich überzeugen. Besonders große Probleme hatte ich hierbei mit Sophie.

Alice Kuipers erzählt die Geschichte von Sophie, die den Tod ihrer Schwester verarbeiten muss. Dabei wird ihr der Rat gegeben, ein Tagebuch zu führen, um sämtliche Emotionen und Fortschritte aufzulisten. In ihrem Tagebuch schreibt sie über ihr zerrüttetes Verhältnis zu ihrer Mutter, angeknackste Freundschaften und Schwärmereien für Dan. Allerdings wird auch immer wieder ihre Schwester erwähnt, um die sie sehr trauert.
Die Trauer wird authentisch dargestellt, allerdings ist es mir an manchen Stellen dann doch zu viel, denn sie versinkt in Selbstmitleid und entwickelt sich dabei nicht weiter. Anstatt zu verarbeiten, klammert sie sich an die kleinsten Dinge fest. Dies mag zwar am Anfang ein schwacher Trost sein, aber auf Dauer hat es mich dann doch etwas genervt.
Ich konnte ihre Trauer, ihre Gefühle und ihre Gedanken ganz gut verstehen, allerdings hätte ich sie auch gerne wachgerüttelt. Verluste sind im Leben nie schön, erst recht nicht, wenn es um Familienmitglieder geht, aber die Art und Weise, wie sie alles verarbeitet, war eher kontraproduktiv. Ebenfalls etwas irritiert hat mich die Schwärmerei für Dan. Zwar gönnt man ihr dieses Gefühl, jedoch hab ich es nicht nachvollziehen können, da meiner Meinung nach alles viel zu schnell ging und ich mehrfach zurückblättern musste, weil ich das Gefühl hatte, etwas überlesen zu haben.

Allerdings geht es hier nicht nur um den Verlust ihrer Schwester und Dan, sondern auch um das Verhältnis zu ihrer Mutter, das ziemlich abgekühlt ist. Mutter und Tochter haben sich wenig zu sagen und leben eher nebeneinander her als miteinander. Auffällig ist dabei, dass ein ähnliches Verhältnis bereits in "Sehen wir uns morgen?" thematisiert wurde. Wenn man beides miteinander vergleicht, entdeckt man leider nur wenig neue Ideen. Ein komplett neuer Aufbau hätte mir in "Vor meinen Augen" deutlich besser gefallen.

Die Covergestaltung gefällt mir besonders gut. Sophie wirkt auf dem Bild sehr zerbrechlich, was zu ihrem Wesen passt. Allgemein gefällt mir das deutsche Cover weitaus besser als das Cover der US-Ausgabe. Die Kurzbeschreibung gefällt mir im Nachhinein eher weniger. Vor dem Lesen fand ich sie sehr gut geschrieben, nach dem Lesen war ich jedoch nicht mehr der Meinung, da sie sich nicht wirklich auf die Haupthandlung konzentriert.

Insgesamt ist "Vor meinen Augen" eine recht nette Geschichte für zwischendurch, die man trotz des eher ernsten Themas schnell weg lesen kann. Wären die Charaktere allerdings ein bisschen sympathischen gewesen, hätte ich deutlich mehr Lust auf diese Geschichte gehabt. Dennoch ist dieses Buch eine Kaufempfehlung wert, da der Schreibstil absolut wunderbar ist.

Bewertung vom 21.04.2012
Jay, Stacey

Julia für immer / Romeo & Julia Bd.1


weniger gut

"Romeo und Julia" - ein Meisterwerk der Literaturgeschichte. Schon oft haben Autoren versucht, eine moderne Version der Geschichte zu erschaffen, wirklich gelungen ist dies in meinen Augen allerdings nur sehr selten. Leider auch bei diesem Buch, denn "Julia für immer" ist Langeweile Pur.

Die Idee, dass Julia nicht für die Liebe gestorben ist, sondern von Romeo für die Unsterblichkeit geopfert wurde, ist zwar ganz nett, aber die Umsetzung hat mir ganz und gar nicht zugesagt. Ganz im Gegenteil, ich hatte bei diesem Buch eher das Gefühl, dass die Autorin krampfhaft versuchen wollte, sich von anderen "Romeo und Julia" Geschichten abzuheben. Die Feindschaft zwischen Romeo und Julia wurde mir ein bisschen zu übertrieben dargestellt. Zwar konnte ich die Wut verstehen, aber es wirkte alles zu aufgesetzt. Aus der Geschichte hätte man einiges machen können, allerdings wurde das Pulver viel zu schnell verschossen, sodass ich mich bereits nach den ersten 50 Seiten gelangweilt habe.

Der Schreibstil ist ganz okay, nicht unbedingt herausragend, aber immerhin noch einigermaßen flüssig. Allerdings wird mir die Autorin hiermit nicht wirklich in Erinnerung bleiben, da mir das Besondere gefehlt hat. Die Geschichte wird einfach runter erzählt, ohne mit Highlights zu glänzen. Genauso erging es mir auch mit den Charakteren, denn auch da fehlt so einiges.

Julia ist mir von Anfang an unsympathisch gewesen. Sie wirkt sehr verbittert und verbissen und sinnt nach Rache, was sie mehr als nur einmal erwähnen muss. Als sie den Körper von Ariel übernimmt, wirkt auch dabei alles eher überschaubar und sehr egoistisch, denn sie versucht kaum, sich Ariel anzupassen und nimmt es leichtsinnig hin, wenn man Ariel nicht unbedingt wiedererkennt. Ich konnte ihren Hass auf Romeo gut verstehen, allerdings wirkt die Umsetzung dabei viel zu hart und unsympathisch, da nichts anderes für sie zu zählen scheint. Auch die anderen Charakteren konnten mich nicht überzeugen. Sie blieben recht farblos und bekamen von der Autorin nicht die nötige Aufmerksamkeit, um langfristig im Gedächtnis zu bleiben. Nur Gemma, die hier als Ariels beste Freundin auftaucht, fällt einigermaßen auf, allerdings eher im negativen Sinne, denn sie ist sehr arrogant und egoistisch, was quasi die komplette Geschichte für mich widerspiegelt.

Die Liebesgeschichte wirkte auf mich alles andere als authentisch, da den Charakteren weder die nötige Zeit gegeben, noch das Gefühl ausgestrahlt wird, dass hier was Großes entsteht. Vielmehr hatte ich auch hier das Gefühl, dass es einfach in die Geschichte hinein muss, statt sich große Gedanken über den Inhalt zu machen.

Wunderschön ist dagegen das Cover, dass ein toller Hingucker ist. Die Farbgestaltung hat mich sofort angesprochen und war letztlich mit ein Kaufgrund. Allerdings sieht man an diesem Buch auch wieder, wie sehr ein Cover doch täuschen kann.

Insgesamt hat mir "Julia für immer" leider gar nicht gefallen. Manche Ideen waren zwar nett, aber absolut überzogen und alles andere als authentisch. Die Fortsetzung werde ich definitiv nicht mehr lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2012
McMann, Lisa

Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast / WAKE Bd.1


gut

"Wake" ist der erste Band der "Dream Catcher"-Trilogie.
Nachdem ich dieses Hörbuch nach der ersten Stunde noch in den höchsten Tönen gelobt habe, musste ich meine Meinung danach doch recht schnell ändern, denn die Geschichte lässt ziemlich stark nach. Zum Teil war mir die Geschichte zu holprig, selten war die Handlung wirklich flüssig, vielmehr hatte ich das Gefühl, dass sämtliche Ideen der Autorin nach und nach abgearbeitet wurden, anstatt tatsächlich ein komplettes Ganzes bilden zu wollen.
Die Kapitel sind ebenfalls sehr kurz, stellenweise erscheinen sie mir eher als nüchterne Berichte, als eine richtige Geschichte. Zwar ist die Darstellung recht interessant, aber auch da fällt mir nur ein Wort zu ein: Holprig!

Auch wenn der Schreibstil nicht mein Geschmack war und mir oftmals zu stockend erschien, wurde sich dafür bei den Charakteren Mühe gegeben. Die Idee, dass Janie in die Träume von anderen Menschen hinein fällt, war zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Träume ebenfalls nicht ganz flüssig verlaufen, da Janie nur einzelne Bilder empfängt. Allerdings ist die Spannung vorhanden, was so manche Schwäche wieder ausgleicht. Dazu ist Janie sehr sympathisch und vor allem authentisch. Sie hat nicht gerade das einfachste Leben, da ihre Mutter alkoholkrank ist und nicht im besten Umfeld lebt. Janie hat jedoch den Ehrgeiz, es aus ihrem Umfeld zu schaffen, denn sie arbeitet hart für die Schule, um auf ein gutes College angenommen zu werden. Etwas schade fand ich dagegen, dass man so wenig über ihre Familie erfährt. Zwar kennt man die Sucht ihrer Mutter, aber die Umstände, wieso es dazu kam und wie sie stellenweise damit umgeht, gingen vollkommen unter. Hoffentlich wird in der Fortsetzung näher darauf eingegangen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist das Ende der Geschichte. Der Ablauf war mir am Ende dann doch zu schnell und zu aalglatt, es folgt eine Aufklärung nach der anderen, allerdings war ich auf den letzen Minuten dann doch recht ratlos und dachte nur: "Wie? Das war es jetzt?"
Es wäre schöner gewesen, wenn sich die Autorin bei der Geschichte insgesamt mehr Zeit gelassen hätte und vielleicht auch ein paar Seiten mehr geschrieben hätte, denn so wirkt das Ganze leider viel zu ideenlos.

Gesprochen wird das Buch von Friederike Kempter und Jona Mues, die u.a. schon Hörbücher wie "Die Templer"-Reihe, "Lilith Parker" oder "Himmel und Hölle" gesprochen haben. Beide passen sehr gut zur Geschichte und zur Stimmung der Protagonistin. Die Betonung ist nahezu perfekt und ich habe beiden Sprechern ihre Rolle geglaubt. Großes Kompliment.

Die Covergestaltung ist recht schlicht, aber durchaus passend, denn das Bett ist ein gutes Symbol für die vielen Träume, mit denen sich Janie auseinandersetzen muss. Auch die Farben passen gut zueinander und geben ein tolles Gesamtbild ab.

Mit einer Laufzeit von 3 Stunden und 59 Minuten handelt es sich um die gekürzte Hörbuchfassung.

Insgesamt konnte mich Lisa McMann mit dem ersten Band der "Dream Catcher"-Trilogie nicht komplett überzeugen. Zwar sind sehr viele gute Ansätze vorhanden, aber diese haben leider nicht ausgereicht, um mich komplett an die Geschichte zu fesseln. Allerdings bin ich durchaus dazu bereit, dem zweiten Band "Dream" eine Chance zu geben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2012
Poe, Edgar Allan

Der Untergang des Hauses Usher


sehr gut

Edgar Allan Poe - jeder kennt ihn, viele mögen ihn und ich habe ihn bislang immer gemieden. Nachdem ich mich letzten Monat an "Ligeia" gewagt habe, wollte ich nun auch "Der Untergang des Hauses Usher" eine Chance geben. Es hat sich definitiv gelohnt!

Die Geschichte beginnt recht düster und melancholisch. Edgar Allen Poe hat es geschafft, dass das Buch im Laufe der Zeit diese Stimmung nicht verliert und hat sie sogar noch einmal gesteigert. Durch die sehr detaillierte Beschreibung des Hauses Usher und der Umgebung war es mir möglich, mir alles recht gut bildlich vorzustellen und wurde schnell selbst zum Teil der Geschichte.

Sehr gelungen sind die Charaktere, die ausreichend beschrieben wurden, vor allem Roderick Usher empfand ich als sehr interessant, insbesondere dessen, weil er als undurchschaubar auftrat. Sein Verhalten ist rätselhaft und zum Teil auch erschreckend. Nervlich, sowie körperlich ist er am Ende.

Sehr interessant war nicht nur die Vergangenheit von Haus Usher, sondern auch der Familienstammbaum, der mich stellenweise auch sehr überrascht hat, denn die Familiengeschichte verlief fast ausschließlich in gerader Linie, was zum Großteil doch sehr selten ist.
Das Ende der Geschichte hat mich fasziniert und Edgar Allan Poe hat es geschafft, mich gleichzeitig zu schocken. Eine durchweg gute Novelle bis zum Schluss.

Gesprochen wird das Buch von Olaf Pessler, dessen Stimme sehr gut zur Stimmung passt. Die Melancholie in seiner Stimme und Aussprache ist deutlich spürbar und an so manch gruseliger Stelle habe ich durch seine Betonung Gänsehaut bekommen. Perfekt vorgelesen!

Mit einer Laufzeit von 58 Minuten handelt es sich um die ungekürzte Hörbuchfassung.

Insgesamt konnte mich "Der Untergang des Hauses Usher" überzeugen. Der einzige, kleine Kritikpunkt ist tatsächlich nur die Kürze der Geschichte, denn ich hätte am liebsten noch viel mehr über das Haus und dessen Vergangenheit erfahren. Sehr empfehlenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2012
Poe, Edgar Allan; Hoffmann, E. T. A.

Der Untergang des Hauses Usher, 1 Audio-CD


sehr gut

Edgar Allan Poe - jeder kennt ihn, viele mögen ihn und ich habe ihn bislang immer gemieden. Nachdem ich mich letzten Monat an "Ligeia" gewagt habe, wollte ich nun auch "Der Untergang des Hauses Usher" eine Chance geben. Es hat sich definitiv gelohnt!

Die Geschichte beginnt recht düster und melancholisch. Edgar Allen Poe hat es geschafft, dass das Buch im Laufe der Zeit diese Stimmung nicht verliert und hat sie sogar noch einmal gesteigert. Durch die sehr detaillierte Beschreibung des Hauses Usher und der Umgebung war es mir möglich, mir alles recht gut bildlich vorzustellen und wurde schnell selbst zum Teil der Geschichte.

Sehr gelungen sind die Charaktere, die ausreichend beschrieben wurden, vor allem Roderick Usher empfand ich als sehr interessant, insbesondere dessen, weil er als undurchschaubar auftrat. Sein Verhalten ist rätselhaft und zum Teil auch erschreckend. Nervlich, sowie körperlich ist er am Ende.

Sehr interessant war nicht nur die Vergangenheit von Haus Usher, sondern auch der Familienstammbaum, der mich stellenweise auch sehr überrascht hat, denn die Familiengeschichte verlief fast ausschließlich in gerader Linie, was zum Großteil doch sehr selten ist.
Das Ende der Geschichte hat mich fasziniert und Edgar Allan Poe hat es geschafft, mich gleichzeitig zu schocken. Eine durchweg gute Novelle bis zum Schluss.

Gesprochen wird das Buch von Olaf Pessler, dessen Stimme sehr gut zur Stimmung passt. Die Melancholie in seiner Stimme und Aussprache ist deutlich spürbar und an so manch gruseliger Stelle habe ich durch seine Betonung Gänsehaut bekommen. Perfekt vorgelesen!

Mit einer Laufzeit von 58 Minuten handelt es sich um die ungekürzte Hörbuchfassung.

Insgesamt konnte mich "Der Untergang des Hauses Usher" überzeugen. Der einzige, kleine Kritikpunkt ist tatsächlich nur die Kürze der Geschichte, denn ich hätte am liebsten noch viel mehr über das Haus und dessen Vergangenheit erfahren. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 18.04.2012
Poe, Edgar Allan; Hoffmann, E. T. A.

Der Untergang des Hauses Usher, 1 Audio-CD


sehr gut

Edgar Allan Poe - jeder kennt ihn, viele mögen ihn und ich habe ihn bislang immer gemieden. Nachdem ich mich letzten Monat an "Ligeia" gewagt habe, wollte ich nun auch "Der Untergang des Hauses Usher" eine Chance geben. Es hat sich definitiv gelohnt!

Die Geschichte beginnt recht düster und melancholisch. Edgar Allen Poe hat es geschafft, dass das Buch im Laufe der Zeit diese Stimmung nicht verliert und hat sie sogar noch einmal gesteigert. Durch die sehr detaillierte Beschreibung des Hauses Usher und der Umgebung war es mir möglich, mir alles recht gut bildlich vorzustellen und wurde schnell selbst zum Teil der Geschichte.

Sehr gelungen sind die Charaktere, die ausreichend beschrieben wurden, vor allem Roderick Usher empfand ich als sehr interessant, insbesondere dessen, weil er als undurchschaubar auftrat. Sein Verhalten ist rätselhaft und zum Teil auch erschreckend. Nervlich, sowie körperlich ist er am Ende.

Sehr interessant war nicht nur die Vergangenheit von Haus Usher, sondern auch der Familienstammbaum, der mich stellenweise auch sehr überrascht hat, denn die Familiengeschichte verlief fast ausschließlich in gerader Linie, was zum Großteil doch sehr selten ist.
Das Ende der Geschichte hat mich fasziniert und Edgar Allan Poe hat es geschafft, mich gleichzeitig zu schocken. Eine durchweg gute Novelle bis zum Schluss.

Gesprochen wird das Buch von Olaf Pessler, dessen Stimme sehr gut zur Stimmung passt. Die Melancholie in seiner Stimme und Aussprache ist deutlich spürbar und an so manch gruseliger Stelle habe ich durch seine Betonung Gänsehaut bekommen. Perfekt vorgelesen!

Mit einer Laufzeit von 58 Minuten handelt es sich um die ungekürzte Hörbuchfassung.

Insgesamt konnte mich "Der Untergang des Hauses Usher" überzeugen. Der einzige, kleine Kritikpunkt ist tatsächlich nur die Kürze der Geschichte, denn ich hätte am liebsten noch viel mehr über das Haus und dessen Vergangenheit erfahren. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 17.04.2012
Taylor, Laini

Daughter of Smoke and Bone / Zwischen den Welten Bd.1


gut

"Zwischen den Welten" ist der Auftakt einer neuen Trilogie.
Nachdem sehr viele englische und deutsche Bücherblogs von diesem Buch geschwärmt haben, hat es mich schon sehr gereizt, dieses Buch zu lesen. Doch schnell kam bei mir die Ernüchterung, denn es hat nur bedingt meinen Geschmack entsprochen. Zwar sind hier und da ein paar gute Ansätze vorhanden, allerdings war die Umsetzung mehr als dürftig.
Die Geschichte ist mit Sicherheit nicht uninteressant und strahlt eine teilweise düstere Atmosphäre aus, aber dennoch habe ich etwas anderes erwartet.

Der größte Kritikpunkt ist die Darstellung der Charaktere, mit denen ich leider gar nicht warm wurde. Sie wirken allesamt unnahbar und unnatürlich auf mich. Karou ist mit Sicherheit nicht unsympathisch. Sie ist intelligent, kann Situationen gut einschätzen und ist zeichnerisch sehr begabt, aber dennoch blieb sie für mich während der Geschichte gefühlskalt und zum Teil auch uninteressant. Ich konnte ihre Gefühle und Gedanken zwar in manchen Fällen verstehen, aber dennoch wirkte sie für mich durch die Kälte eher abschreckend. Ihre Ersatzfamilie, die unterschiedlicher und stellenweise auch gefährlicher nicht sein kann, ist da leider auch nicht besser. Sie wirken auf mich zwar aufgrund ihres Aussehens und ihrer Herkunft interessanter als Karou, aber dennoch konnten sie mich nicht dazu animieren, mehr über sie erfahren zu wollen. Auch der Engel Aktiva konnte mich nicht überzeugen, oftmals wirkte auch er zu kalt und zu aalglatt.

Die Liebesgeschichte ist ebenfalls ein Kritikpunkt, denn diese habe ich den Protagonisten nicht abgekauft. Vielmehr kam es mir so vor, als müsste man nun unbedingt noch eine Liebesgeschichte in dem Buch unterbringen. Es wirkte mir insgesamt zu gewollt und somit nicht authentisch genug. Vielleicht hätte ich die Liebesgeschichte den Charakteren mehr geglaubt, wenn sie insgesamt mit etwas mehr Herzenswärme aufgetreten wären.

Gut gefallen haben mir jedoch die vielen ausführlichen Beschreibungen bzgl. Prag, das Anderswo und anderen Städten. Vor allem Prag konnte ich mir sehr gut bildlich vorstellen. Allgemein hat sich Laini Taylor sehr viel Mühe gegeben, dass man sich als Leser nahezu alles bildlich vorstellen kann. Trotz der eher enttäuschenden Handlung hat mir der Schreibstil allerdings ganz gut gefallen. Die Geschichte war nicht langatmig und ich bin trotz allem durch die Seiten geflogen.

Einen weiteren Pluspunkt gibt es auch für die Covergestaltung, die direkt ins Auge sticht und mit seinen vielen Blautönen überzeugt. Auch die Kurzbeschreibung gefällt mir gut und macht neugierig, ohne zu viel zu verraten. Ohne diese wirklich gut geschriebene und geheimnisvolle Kurzbeschreibung hätte ich das Buch wohl erst gar nicht gelesen.

Insgesamt konnte mich der Auftakt der "Daughter of Smoke and Bone"-Reihe nicht ganz von sich überzeugen, da mir das Besondere gefehlt hat. Ich kann nur hoffen, dass sich vor allem die Charaktere in den Folgebänden weiterentwickeln werden. Ob ich den zweiten Band "Days of Blood and Starlight" allerdings noch lesen werde, bezweifel ich momentan doch sehr.

202 von 402 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2012
Elfgren, Sara B.; Strandberg, Mats

Zirkel / Engelsfors Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

"Zirkel" ist der Auftakt der Zirkel-Trilogie. Sara B. Elfgren und Mats Strandberg haben mit dem ersten Band der Trilogie einen Jugendthriller geschrieben, der unter die Haut geht und spannender nicht sein kann.

Obwohl das Buch mit seinen über 600 Seiten ein recht dicker Schinken ist, wurde es niemals langatmig, viel mehr hat es das Autorenduo geschafft, dass ich von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten wurde und die Geschichte stets spannend war. Bereits der Anfang hat es in sich und ich konnte das Buch schon nach gerade mal 10 Seiten kaum noch aus den Händen halten.

Etwas irritiert hat mich am Anfang der Sichtwechsel, da ich die Mädchen zunächst nicht unterscheiden konnte. Pro Kapitel wird aus mindestens zwei bis drei Sichten geschrieben, was mir zwar sehr gut gefallen hat, aber am Anfang leichte Probleme beschert hat. Allerdings ist dies sehr gut gemacht, da man die Mädchen und deren Gedanken und Gefühle genauer kennen lernt.

Die Mädchen könnten unterschiedlicher nicht sein. Obwohl sie stellenweise sogar in die gleiche Klasse gehen, gehen sie sich konsequent aus dem Weg und haben keinerlei Gemeinsamkeiten. Während Vanessa und Rebecka zwei recht beliebte Mädchen sind, haben Anna-Karin, Minoo und Linnéa oftmals einen schweren Stand in der Schule, da sie von den beliebten Schülern oftmals gemieden und gemobbt werden. Ida gehört weder zu den Beliebten, noch zu den Außenseitern, sie hat zwar einige Leute um sich rum, kommt aber bei niemanden so wirklich an, da ihre Aufgabe meistens nur darin besteht, anderen das Leben schwer zu machen.

Die Zusammenführung der sechs unterschiedlichen Mädchen gestaltet sich als schwierig. Jede geht mit ihrem neuen Schicksal anders um. Während Vanessa ihre Gabe recht schnell in den Griff bekommt, nutzt Anna-Karin ihre Gabe für eigene Zwecke aus, was alles andere als löblich ist. So hat sie die Fähigkeit, andere Menschen zu beeinflussen und sie lässt nichts unversucht, um endlich die gewünschte Anerkennung bei ihren Schülern zu erhalten. Allgemein sind die Fähigkeiten der Schülerinnen sehr unterschiedlich und interessant, von Unsichtbarkeit bis hin zur Wetterkontrolle ist hier alles vorhanden, lediglich Minoo hat sehr lange keinerlei Ahnung, welche Gabe ihr vorgegeben ist. Obwohl ich bereits sehr viel über die Mädchen weiß und kaum noch Fragen offen sind, bin ich gespannt, was aus ihnen wird und wie sie sich in den nächsten Bänden entwickeln werden.

Neben den Morden an der Schule und den Unfällen in der Umgebung, gibt es aber auch noch weitere Themen die in diesem Buch behandelt werden. Da jedes Mädchen ihr eigenes Schicksal hat, wird so manches aufgearbeitet. Themen wie Magersucht, Probleme in der Familie, Einsamkeit, Eifersucht, Mobbing und Liebeskummer werden hier ebenfalls groß geschrieben, sodass sich jeder Leser in mindestens eine Protagonistin hineinversetzen kann.

Die Covergestaltung ist ein absoluter Hingucker. Die Mädchen, die einen Kreis um den Zirkel bilden und die jeweiligen Verzierungen und Blutspritzer passen sehr gut zueinander und geben ein tolles Gesamtbild ab. Auch die Darstellung der Mädchen gefällt mir sehr gut, weicht aber von den Fotos auf der Zirkel-Homepage vollkommen ab, was ich ein wenig schade finde.

Insgesamt hat mich "Zirkel" von der ersten bis zur letzten Seite komplett überzeugt. Die Geschichte hat alles, was man sich wünschen kann: Interessante Charaktere, eine düstere Handlung und Spannung bis zum Schluss. Lasst Euch vom (etwas überteuerten) Kaufpreis nicht abschrecken und genießt dieses Buch in vollen Zügen!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2012
Kuttner, Sarah

Wachstumsschmerz


ausgezeichnet

Endlich! Nach über zwei Jahren Wartezeit gibt es nun endlich einen neuen Roman von Sarah Kuttner. Ihr erstes Werk "Mängelexemplar" gehört für mich zu meinen allerliebsten Büchern und somit stand schnell fest, dass ich auch diese Geschichte unbedingt lesen muss.

Enttäuscht wurde ich hierbei nicht, denn "Wachtumsschmerz" ist fast genauso gut wie "Mängelexemplar". Was Sarah Kuttner schreibt, glaubt man ihr einfach. Die Autorin schafft es auch dieses Mal, dass man sich beim Lesen unglaublich wohl fühlt. Die Charaktere sind sehr authentisch und man erkennt sich - zum Teil unfreiwillig - in ihnen wieder.

Wer bereits "Mängelexemplar" gelesen hat, dürfte den wunderbaren und flüssigen Schreibstil bereits kennen. Ich bin während der Geschichte nur so durch die Seiten geflogen und konnte von der Handlung nicht genug bekommen. Die Geschichte wird salopp in der Gegenwart geschrieben, zeigt aber auch immer wieder kleine Memos, bei denen nicht sofort klar ist, worauf diese hinauslaufen. Lange habe ich darüber gerätselt und die Auflösung hat mich ein wenig sprachlos zurückgelassen. Außerdem ist eine große Portion Humor und Sarkasmus in diesem Buch vertreten. Auf urkomische Art und Weise beschreibt Sarah Kuttner das Zusammenleben und die kleinen und großen Macken der Protagonisten.

Luise und Flo sind zwei grandiose Charaktere, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Beide haben große Angst vor der Zukunft und lieben ihre eigenen vier Wände. Nun, wo der Umzug in das erste gemeinsame Heim ansteht, werden beide nachdenklich und verarbeiten diesen Schritt auf vollkommen andere Art und Weise. Ihre Gedanken, Gefühle und Zweifel bezüglich der Zukunft und dem Zusammensein werden sehr authentisch dargestellt. Auch die Frage, ab wann man als Erwachsen gilt und ab wann man seine kindliche Seite ablegen muss, bleibt während der ganzen Geschichte präsent. Während Flo oftmals ruhig, gelassen und humorvoll reagiert, ist Luise stellenweise das genaue Gegenteil. Sie ist sehr emotional, verletzlich und manchmal sogar schon fast zu sarkastisch. Beide haben ihren eigenen Humor, der oftmals nicht sofort bei mir gezündet hat, aber je mehr ich über die beiden Protagonisten erfahren habe, umso besser habe ich sie und ihre Art verstanden.
Aber es geht hierbei nicht nur um das Thema Erwachsenwerden, sondern auch um andere Dinge, wie Luises Familie und die Beziehung zwischen Luise und Flo, bei der ich oftmals das Gefühl hatte, dass die sich - bis auf den Umzug - nicht wirklich weiterentwickelt.
Ihre Ängste und besonders ihre Zweifel werden gut dargestellt. Die Frage, ob etwas ab einem gewissen Alter einfach getan werden muss, hat mich auch lange nach dem Buch beschäftigt. Muss man sich der Gesellschaft anpassen? Muss man 'normal' sein? Was bedeutet 'normal'? Für diese und andere Fragen ist Luises Schwester Jana zuständig, die mitten in ihrem Psychologiestudium steckt und ihre Mitmenschen gerne analysiert. Dabei spielt besonders Luise oftmals eine große Rolle, die so manches Mal mit ihrem Verhalten auffällt. Wirklich grandios ist dabei allerdings, dass Jana die Fragen nie vollständig beantwortet. Vielmehr lässt Sarah Kuttner ihre Leser weiterhin an der Gedankenwelt teilhaben und regt sie an, über ihr Leben und ihre Verhaltensweisen nachzudenken.

Ein ganz großes Thema sind in diesem Buch auch die Emotionen, die mich sehr von sich überzeugen konnten. "Wachstumsschmerz" hat alles, was man sich als Leser wünschen kann: Sarkasmus, Humor, Trauer, Freude, Angst, Sehnsucht, Zweifel. Man kann gar nicht anders, als sich in irgendeiner Form hier wieder zu erkennen.

Insgesamt konnte mich Sarah Kuttner erneut mit ihrem wunderbaren Schreibstil, grandiosen Charakteren und einem Feuerwerk an Emotionen überzeugen. Zwar reicht die Geschichte nicht ganz an "Mängelexemplar" heran, aber dennoch konnte sie mich von der ersten bis zur letzte Seite an begeistern und zum Nachdenken anregen. Hoffentlich muss man bis zum nächsten Buch nicht wieder ganze zwei Jahre warten.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2012
Dhami, Narinder

Böser Bruder, toter Bruder


ausgezeichnet

Amoklauf - ein Thema, das leider immer wieder in aller Munde ist. Kein Wunder, dass es hierzu viele Bücher gibt, die das traurige Thema behandeln. Als gute Bücher sind hier u.a. "Die Hassliste" und "19 Minuten" zu nennen.

Narinder Dhami hat mich mit "Böser Bruder, toter Bruder" sehr berührt. Die Geschichte von Mia und ihrem Zwillingsbruder wird eindringlich und hochsensibel geschildert und ich wurde trotz der traurigen Thematik gut unterhalten. Die Autorin hat einen wunderbar flüssigen Schreibstil, der unter die Haut geht und leicht zu lesen ist. Die Geschichte wird in der Vergangenheit und Gegenwart erzählt. Während in der Vergangenheit die Kindheit von Mia und ihrem Zwillingsbruder genau unter die Lupe genommen wird und die Familiensituation auf sehr schockierende Art und Weise geschildert wird, wird die Gegenwart sehr düster und spannend erzählt.

Interessant ist der Grund für das Geschehene. Die Mutter leidet unter Depressionen und Kaufsucht, lässt ihre Stimmungsschwankungen hauptsächlich an Mia aus und will sich von Ärzten oder ihren Mitmenschen trotz vieler Bemühungen nicht helfen lassen. Für Mia, die als sensibel und in sich gekehrt gilt, ist dies nicht leicht, vor allem, weil sich ihr Bruder immer mehr von ihr abkapselt und sie auf sich alleine gestellt ist. Ihr Leben ist alles andere als einfach, sie wird von der Hälfte ihrer Mitschüler ignoriert, von anderen gemobbt und mit Bree hat sie nur eine einzige Freundin. Jamie ist ihr stellenweise sehr ähnlich, was Zurückhaltung und Einzelgängerdasein angeht, andererseits wirkt er oftmals gefährlich und eiskalt.

Da sich Jamie am Tag des Amoklaufs in die Richtung des Nebengebäudes bewegt, befürchtet Mia, dass Jamie für den Amoklauf verantwortlich ist und begibt sich auf die Suche nach dem Amokläufer und der Klasse 9b, die vom Täter festgehalten wird. Ihre Vorgehensweise ist hierbei sehr mutig und gefährlich, stellenweise ging mir dies jedoch alles zu glatt. Zwar erlebt sie die ein oder andere brisante Situation, aber in Gefahr gerät sie dabei so gut wie nie, was auf mich etwas unglaubwürdig gewirkt hat.
Sehr gut gefallen haben mir während der Suche allerdings ihre Gedanken und Gefühle. Zum ersten Mal in ihrem Leben schöpft sie Mut und wirkt nicht mehr wie das kleine zierliche Mädchen, dass sich nichts zutraut.

Das Ende hat mich verwundert und gleichzeitig geschockt. Während der Geschichte habe ich eher damit gerechnet, dass das Ende recht vorhersehbar und schnell gehen wird, doch dann kam für mich der Schock, denn es kommt alles anders. Die Autorin hat hier ein großartiges Ende geschaffen, dass das Buch so besonders und einzigartig macht.

Insgesamt hat mir "Böser Bruder, toter Bruder" unglaublich gut gefallen. Die Autorin hat ein beeindruckendes Buch geschrieben, dass sicherlich nicht nur für Jugendliche geeignet ist und jeden von uns etwas angeht. Gänsehautgarantie und absolut empfehlenswert!