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katikatharinenhof

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Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2020
Averbeck, Marlene

Modehaus der Träume / Das Lichtenstein Bd.1


weniger gut

Im Modehaus Liechtenstein ist schon manch Traum in Sachen Chic und Charme in Erfüllung gegangen, denn hier werden Kleider, Stoffe und viele anderen Dinge annehmlich präsentiert, die das Leben schöner machen. Während für Ladenmädchen Hedi sich die Welt plötzlich aus den Angeln hebt und sie in das schillernde glitzernde Universum der Mode eintauchen darf, scheint für Thea der große Traum ausgeträumt. Die Brüder Jacob und Ludwig Liechtenstein verfolgen ganz unterschiedliche Pläne für das Modehaus und das strapaziert ihre geschwisterliche Beziehung doch sehr. Als das Lichtenstein in Flammen steht, lösen sich Träume, Zukunftspläne und Existenzen in Rauch auf...



"Das Liechtenstein " von Marlene Averbeck ist der Beginn einer neuen Trilogie, die die bisher wenig bekannte Geschichte Berlins als Nabel der Modewelt präsentiert. Doch leider springt der Funke bei mir nicht über, denn irgendwie habe ich das Gefühl, die Geschichte und Geschichtchen alle schon einmal gelesen zu haben und das um ein Vielfaches besser, denn für mich kommt einfach niemand an die Trilogie von Brigitte Riebe "Die Schwestern vom Kudamm" an.

Im Liechtenstein schnuppert man zwar Mode- & Geschichtsluft gut 40 Jahre vorher, aber alles wirkt auf mich sehr steril und glatt. Die Figuren sind zwar der Zeit damals recht gut angepasst, agieren aber sehr steif und versprühen wenig Esprit. Man spürt, dass sie noch sehr zugeknöpft sind und sich in herrschende Konventionen fügen.

Gerade der Bruderzwist zwischen dem eher modernen und aufgeschlossenen Jacob und seinem ausbremsenden Bruder Ludwig bietet viele Möglichkeiten, den Leser auch etwas tiefer in ihre Beziehung blicken zu lassen, doch bleibt diese Chance ungenutzt.

Mit dem Brand und dem Beginn des Ersten Weltkrieges dreht sich ein wenig der Wind und es wird emotional, aber auch diese Sequenz verpufft bald wie Rauch im Wind und das Buch wird wieder eintönig. Die einzig bleibende Verbindung der agierenden Charaktere ist das Kaufhaus, das Dreh-& Angelpunkt der Trilogie darstellt. Zu wenig, um mich als begeisterter Leser an die Seiten zu fesseln.

Für mich hat sich der Traum einer neuen Trilogie ausgeträumt und ich werde diese Reihe nicht weiter verfolgen

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2020
Grill, Petra

Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis


ausgezeichnet

Colina möchte kein Schankmädchen mehr sein und sich die Hände auf ihrem Körper gefallen lassen müssen. So reift in ihr der Plan, ihr Leben zu ändern und sich als Gouvernante zu bewerben. Damit ihr Vorhaben gelingt, ist einiges an List notwendig., um im Hause Prank die Stelle zu bekommen. Curt Prank indessen verfolgt ein großes Ziel - seine Bierburg soll alles bisher dagewesene auf dem Oktoberfest in den Schatten stellen und so scheut er auch nicht davor zurück, seine Tochter Clara mit dem schmierigen Anatol Stifter zu verheiraten, damit sein Plan gelingt. Doch Clara hat ihren eigenen Kopf und will sich nicht mehr unterordnen...



Mit "Oktoberfest 1900" hat Petra Grill dem größten Volksfest der Welt ein großartiges Denkmal gesetzt und einmal richtig am Rädchen der Zeit gedreht, um den Leser zurück in das noch neue 20. Jahrhundert zu versetzten, als es noch Bierbuden und keine großen Festzelte gibt.

Sie erzählt die Geschichte der Bierbuden- und Brauereibesitzer, die sich mit den Einnahmen der Wiesn mehr oder weniger über Wasser halten und deckt Klüngeleien, Vetternwirtschaft und noch manch andere Überraschungen auf.

Der Jahrmarkt der Eitelkeiten ist von der Autorin gut bestückt, denn sie baut langsam und sorgfältig ihre Geschichte auf, damit sich die agierenden Figuren Schritt für Schritt entwickeln können. Neben dem mehr als zwielichtigen Pfandleiher gibt es noch den Polizisten Aulehner, der einem mehr als ominösen Todesfall auf die Spur kommen muss, Clara Prank entwickelt sich von der Tochter aus gutem Hause zu einer eigenständigen, jungen Frau, die aus den vorgefertigten Schubladen herausschlüpft und ihren eigenen Weg geht und die beiden mich faszinierenden Charaktere Curt Prank und Colina Kandl.

Curt Prank verfolgt mit einem fast schon ungesunden Ehrgeiz sein Vorhaben, die größte Bierburg auf der Wiesn zu haben, geht dabei über die sprichtwöriltlche Leichen und lässt die Muskeln spielen, damit sein ambitioniert Plan aufgeht. Im Verlauf des Romans lernt man die Hintergründe für sein Handeln kennen und kann schon den einen oder anderen Schitt nachvollzeihen, der ihn antreibt. Ohne Prank gäbe es heute kein "Prosit der Gemütlichkeit" unter den Festzelthimmeln - erstaunlich, wie authentisch die Szenen in seiner Bierburg geschildert sind, fast so, als würde man sich mitten unter die feiernden Menschen mischen.

Colina Kandl ist für mich der beeindruckendste Charakter im Roman - ihre Entwicklung von dem unterdrückten Schankmädchen zur emanzipierten Frau, die ihren Willen durchsetzt, ist grandios beschrieben. Allein der Einfallsreichtum wie sie die Stelle bei Prank bekommt, ist nicht von schlechten Eltern und sorgt für Schmunzler :-) Ihre Energie und der Mut, die Welt zu verändern und sich für bessere Konditionen auf der Wiesn, aber auch für sich selbst, einzusetzen, springen direkt aus den Seiten über. Eine dynamische, konsequente Frau die weiß, was sie will.

Der Mix aus Romanze, historischem Krimi und Emanzipationsgeschichte spielt gekonnt mit dem Gefühlen des Lesers, spiegelt die Zeit um 1900 sehr authentisch wieder und ersetzt den leider ausgefallenen Gang auf die diesjährige Wiesn zu 100%.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2020
Lark, Sarah

Schicksalssterne


gut

In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne (Schiller)

Manchmal reicht nur ein einziger Moment, um sein Herz für immer zu verlieren und so kommt es, dass Offizier Julius und die jüdische Bankierstochter Mia direkt bei ihrer ersten Begegnung ineinander verlieben. Damit ihre Verbindung eine Zukunft hat, wenden sie Deutschland den Rücken zu und wandern nach Neuseeland aus, um dort ihren großen Traum von einer eigenen Pferdezucht zu verwirklichen. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird der Vorwurf lauf, dass sich beide als Spione für die Deutschen verdingt haben. Es kommt, wie es kommen muss und Mia als auch Julius werden interniert und das Gestüt scheint verloren.....



Der Name Sarah Lark steht für ausdrucksstarke, bildgewaltige historische Romane, die den Leser mit atemberaubender Kulisse zum Träumen verleiten. Der neue Roman "Schicksalssterne" kann aber leider nicht an die sehr guten Bücher der Autorin anknüpfen, denn die Schreibende verliert sich hier in einer doch sehr detailreichen Schilderung über Pferdezucht und Pferdehaltung und so entsteht stellenweise das Gefühl, dass man sich in einem Fachjournal für Pferdebesitzer zu Beginn des letzten Jahrhunderts wiederfindet, anstatt in einem historischen Roman mit starken Charakteren, die ruhig und gewissenhaft aufgebaut sind und deren Entwicklung im Verlauf der Handlung den Leser zu einem guten Bekannten macht. Die Protagonisten sind auch sehr untypisch für Sarah Lark - sie wirken ziemlich blass und stellenweise sogar naiv (Mia), versprühen wenig Feuer und Elan (Julius), oder skrupellos und berechnend (Wilhelmina), sodass sie auf mich wenig sympathisch wirken. Ihnen fehlt Charisma und Überzeugungskraft, damit man sich ihnen nähern und ihre Geschichte miterleben kann.

Auch die für Lark sonst so typischen mitreißenden Beschreibungen von Neuseeland bleiben in diesem Roman auf der Strecke und es fühlt sich für mich so an, als könne man den Handlungsort austauschen und an jeden beliebigen Punkt der Landkarte setzen, da die Besonderheiten von Flora und Fauna dieses wundervollen Landes hier gar nicht richtig zur Geltung kommen. Selbst die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, werden hier sehr stiefmütterlich behandelt und Lark schenkt ihnen wenig bis gar keine Aufmerksamkeit.

Dadurch, dass das Buch sehr Pferde-lastig ist, gehen die anderen Handlungen einfach unter - zwar packt die Autorin auf dem letzten Drittel alles rein, was es an Drama und Aufregern zu finden gibt, aber durch die geballte Ladung an Tragödien und Schicksalsschlägen auf den letzten Metern wirkt alles noch unglaubwürdiger und befremdlich.

Das kann Sarah Lark eindeutig besser, daher nur 2,5 Sternchen

Bewertung vom 02.10.2020
Sokol, Andrea

Das Alles-verwenden-Kochbuch


gut

Kochen ohne Abfall - Geschmackssache


Andrea Sokol springt mir ihrem neuen Kochbuch auf den gerade fahrenden Trendzug auf, in dem man mit möglichst wenig Abfall kocht und leckere Gerichte zaubert.

In ihrer Einleitung geht sie auch darauf ein, warum Zero Waste das Non-Plus-Ultra beim Kochen ist, denn es schont nicht nur Ressourcen sondern es stärkt auch das Immunsystem.

Die Rezepte bieten ein Vielfalt von Leckereien aus der pflanzlichen Küche, sind leicht nachzukochen und auch schmackhaft. Aber ich ertappe mich wirklich immer wieder dabei, dass ich die Stirn kraus ziehe, wenn ich tatsächlich alles an Zutaten verwenden soll, was ich vielleicht vorher als Abfall in den Komposter geworfen hätte.

Optisch sind die Gerichte schon mal echte Hingucker, denn die Fotos im Buch setzen die Kochergebnisse schön in Szene. Die Zubereitung ist recht einfach, denn die Zutatenliste ist übersichtlich gegliedert und einfache, leicht verständliche Texte sind auch für Kochanfänger gut umsetzbar.

Manche Sachen lasse ich mir ja noch gefallen, wenn zum Bespiel aus Grünkohlstrünken eine Suppe gekocht, aus Kohlrabischalen ein Gemüsefond reduziert wird oder Kürbiskerne als Nascherei gelten.

Aber bei einem Tee aus Maishaaren schaue nicht nur ich, sondern auch der Rest der Familie skeptisch aus.

Die Idee, mit den vorhandenen Zutaten aus der Natur wirklich ohne Abfall zu kochen, ist sicherlich gut und wird viele Anhänger finden, aber ich ich für meinen Teil habe beschlossen, dass ich nicht jeden Trend mitmachen muss.

Bewertung vom 01.10.2020
Deininger, Roman;Ritzer, Uwe

Markus Söder - Der Schattenkanzler


ausgezeichnet

Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie ist Markus Söder d e r Macher in der CSU, man nimmt ihn aber erst seit dieser Zeit erst so richtig wahr und kein anderer verkörpert Macht, Stärke und Vertrauen wie er.

Mit der Biographie "Markus Söder - Der Schattenkanzler" geben die beiden Autoren einen sehr ehrlichen und intimen Einblick in die politische und auch private Welt des Menschen Markus Söder, der schon immer nur ein Ziel verfolgt hat - Macht. Dabei ist er kein verbissener Kämpfer, der sich wie ein giftiger Hund in die Waden seiner Gegner verbeißt, sondern er lenkt seine Ziele bewusst, setzt sich immer wieder gekonnt in Szene und sucht geradezu das Licht der Öffentlichkeit. Dass er dadurch aneckt, sich bei vielen unbeliebt macht, scheint ihn nicht wirklich zu stören, denn klappern gehört nun mal zum Handwerk. Unkenrufen zum Trotz hat er konsequent seinen Weg verfolgt und der jetzt eingetretene Erfolg gibt ihm recht. Es kann also nicht alles so falsch gewesen sein, was er im Verlauf der Jahrzehnte auf den Weg gebracht hat.

Die Schreibenden haben ihr Buch in vier Abschnitte eingeteilt in, denen der Werdegang Söders und seine daraus resultieren Entwicklung präzise beleuchtet und ehrlich hinterfragt wird. Söder ist kein Mann, der sich durch Niederschläge entmutigen lässt, sondern sich dadurch eher noch angestachelt fühlt, es beim nächsten Mal einfach noch besser zu machen. Sein anhaltender Machtkampf mit Horst Seehofer scheint ihn nur noch in seinen Grundeinstellungen zu stärken, anstatt ihn auf weite Strecken zu zermürben.

Von vielen zuerst als Selbstdarsteller, Provokateur und Macher bekrittelt, erfindet sich Markus Söder immer wieder neu und bleibt sich doch selbst in seinen eigenen Prinzipien treu. Fest verwurzelt mit dem Bayernland präsentiert er stolz als Heimatminister die Vorzüge des Freistaates, hebt die Privilegien Bayerns (manchmal allzu deutlich) hervor und steht hinter seiner Aussage , dass sein Platz in Bayern ist.

Spätestens mit der Gesprächseinladung an Angela Merkel, den gemeinsamen Dialog im Speiegelsaal von Schloss Herrenchiemsee stattfinden zulassen, werden die ersten Rufe nach dem Kanzlerkandidaten Söder wach.

Doch erst mit der Corona-Krise scheint auch die gesamte Bevölkerung - auch die kritischen Stimmen, die sich einst gegen Söder gerichtet haben - sich einig zu sein, dass Söder der Mann der Stunde ist und somit auch das Zeug dazu hat, nicht nur sein Bundesland, sondern die gesamte Bundesrepublik zu vertreten und zu repräsentieren.

Doch will und kann er das wirklich ? Kann er aus dem großen Schatten heraustreten und kann Kanzler sein ? Die Antwort auf die Frage ist im Buch nicht zu finden, aber ich glaube, der Anreiz, dass jeder Leser für sich diese Frage beantwortet, ist gegeben und die Autoren dieses Buchen setzen wunderbare Impulse, sich mit dem Mann, der als Vertrauens- & Respektsperson aus der weltweiten Krise geht, einmal näher zu beschäftigen .

Sehr lesenswert !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2020
Geisel, Otto

Wein & Genuss in Südtirol


ausgezeichnet

Genuss ist etwas, was wir ohne Reue genießen (Waltraud Link)

Otto Geisel ist mein ganz persönlicher Wein & Genuss Papst und kein anderer versteht es wie er, die Aromen des Weines und die geschmacklichen Genüsse Südtirols zu einer unglaublich stimmigen Komposition zu vereinen.

Otto Geisel nutzt sein überaus großes Fachwissen als erster vereidigter Sachverständiger für Wein und seine Liebe zu seiner zweiten Heimat Südtirol, um in seinem neuen Buch "Wein & Genuss in Südtirol" auf ein einzigartiges Weinanbaugebiet aufmerksam zu machen.

In diesem sehr persönlichen Buch lernt man 40 herausragende Winzer und ihre Weine kennen, die alleine schon beim Lesen für tanzende Aromen auf der Zunge sorgen . Hier "spielen " die Weinbauer mit ihren hervorragenden Trauben, verwirklichen neue Ideen und geben alten Sorten wieder ein Zuhause, um den Gaumen des Kenners mit echten Unikaten und unglaublich wohlschmeckten Tropfen zu verwöhnen.

Dazu präsentieren die Winzer ihre kulinarischen Lieblingsorte, die für aromatisch duftende Gerichte stehen und den Weingenuss perfekt mit ihren Gerichte ergänzen. In der Kategorie Glas und Teller werden die jeweiligen Adressen der Winzer und der gastronomischen Geheimtipps mit sehr persönlichen Texten zusammengefasst.

Joachim Schmeisser hat die Flüchtigkeit des Augenblickes und sehr ausdrucksstarke und doch familiär wirkende Schwarz-Weiß-Portraits mit der Kamera eingefangen, die die Genussschaffenden perfekt in Szene setzen und die Gastlichkeit der Winzer, Kellermeister und Weingutbesitzer spricht direkt aus den Fotos den Leser an.

Man fühlt sich sofort herzlich willkommen, möchte am liebsten durch die Tore der Gastgeber eintreten und im Schatten uralter Bäume, im Felsenkeller oder im leuchtturmähnlichen Verkostungsraum die einzigartigen Weine genießen.

Beeindruckende Landschaftsaufnahmen ergänzen diesen außergewöhnlichen Genussratgeber perfekt und machen ihn optisch zu einem echten Schmankerl.

Ein wirklich beeindruckendes Buch mit sehr intimen Bezug , der dem Leser die Heimat des Herzens von Otto Geisel sehr nah bringt und Lust auf eine Genussreise nach Südtirol macht. Und wer weiß, vielleicht begegnet man Otto Geisel ja persönlich - damit wäre der Traum perfekt :-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2020
Desmond, Steven

Gärten an den italienischen Seen


ausgezeichnet

Die Pracht der Gärten aber hat stets die Liebe zur Natur zur Voraussetzung (Madame de Staël)

Der Bildband "Gärten an den italienischen Seen" zaubert Gartenkunst und Blütenpracht an den italienischen Seen direkt in die heimischen vier Wände, ermöglicht einzigartige Blickwinkel und weckt das Fernweh.

Mit unglaublich ausdrucksstarken und brillanten Fotos darf man in den Gärten und Parks an Lago Maggiore und Comer See die Seele baumeln und den Zauber der einzigartigen Blütenpracht auf sich wirken lassen. Das Blau der Seen, auf dessen Oberfläche sich die Sonne wie glitzernde Diamanten ergießt, lässt die blühenden Kompositionen in ungeahnter Farbintensität strahlen und setzt so wundervolle Akzente. Die schneebedeckten Gipfel der Alpen bieten einen zusätzlichen Kontrast und lassen so das Auge bewundernd durch die abwechslungsreich gestalteten Seiten wandern.

Zwischen den kühlenden Schattenspielen von Plamen, Zypressen und der erhabenen Krone einer Steineiche finden sich immer wieder Statuen, verstecke Nischen und Wasserspiele, die dem Betrachter und Besucher der Gärten ein zauberhaftes, ja fast schon märchenhaftes Bild widerspiegeln.

Die Blütenpracht glänzt durch Farbvielfalt und Üppigkeit, ist optisch und olfaktorisch an nichts zu überbieten. Üppig blühende Bougainvilleen, märchenhafter Blauregen, aromatisch duftende Rosen - all das sind wundervolle Komponenten, um die Architekturelemente der Villen, Balustraden oder zierlichen Metallbrücken ins rechte Licht zu rücken und so die Gärten äußert wirkungsvoll zu präsentieren.

Zwischendrin blitzt immer wieder der Blick auf den See auf - atemberaubend schön und majestätisch zugleich.

Die informativen Texte sind leicht verständlich geschrieben und geben genügend Hinweise auf den jeweiligen Garten, um die Neugier des Lesers zu wecken, das Fernweh zu entfachen und die nächste Reise nach Italien zu planen. Die im Anhang befindlichen Adresse und Öffnungszeiten der Gärten machen diesen Bildband zu einem Reiseführer der ganz besonderen Art.

Kleines Manko - im Buch werden tatsächlich nur die wunderschönen Gartenanlagen am Comer See und Lago Maggiore attraktiv in Szene gesetzt und die ebenfalls faszinierenden Gärten und Parks am Gardasee (Parco Sigurta, Gardini Andre Heller), Luganer See ( Parco Ciani), Iseosee und den anderen italienischen Seen außer Acht gelassen.

Bewertung vom 25.09.2020
Poschinger, Alexandra von

Wilder Wald


sehr gut

Der Nationalpark Bayersicher Wald wird 50

Was schenkt man einem Nationalpark zum Geburtstag ?

Die Antwort kann nur lauten - Aufmerksamkeit, Umweltbewusstsein, aktives Umdenken und die dauerhafte Erhaltung der Natur mit all ihrer Artenvielfalt.

Und genau das ist die eindrucksvolle Botschaft, die Alexandra von Poschinger in ihrem Buch "Wilder Wald" vermittelt. Denn der Wald dient nicht nur als Sehnsuchtsort für stressgeplagte Städter, er ist auch Heim für eine unzählige Art von kleinen und größeren Lebewesen, bietet Bäumen, Moosen und Pilzen ein Zuhause ist die grüne Lunge, die uns saubere Luft bietet. Man muss die Natur nur Natur sein lassen, um in den Genuss von wild gurgelnden Bächen, dichten Laubdächern oder einzigartigen Moorlandschaften zu kommen.

Damit das so bleibt, wird im Nationalpark Forschung betrieben - vom Umgang mit dem so unbeliebten Borkenkäfer, der eigentlich für eine Ansiedlung von kleinen Lebewesen zuständig ist, über Totholzforschung und Artenschutz - nur wer den Wald kennt und versteht, weiß auch seine Bedürfnisse zu erkennen und in Zeiten des Klimawandels auf seine geänderten Ansprüche einzugehen.

Gegliedert in die Bereiche :Die Geburt einer Wildnis, Naturschutz als Nährboden für Diversität, Wildnis im Klimawandel, Weltweite Zusammenarbeit, Pioniere der Forschung, Wissen und Wellness und Expedition in die Zukunft erhält man einen detaillierten und sachlich fundierten Einblick in den Lebensraum Wald, den es zu schützen und zu erhalten gilt. Manche Abhandlungen sind mir zu theoretisch und wissenschaftlich, aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung.

Interviews mit 20 berühmten Persönlichkeiten (u.a. Dirk Steffens, Sarah Wiener, Gloria von Thurn und Taxis, Heinrich Bedford-Strohm) lassen , teilweise sehr intime, Einblicke in ihr jeweiliges Bestreben, den Lebensraum Wald zu erhalten, zu . Besonders gut gefallen hat mir das Interview mit dem deutschen Astronauten Gerhard Thiele, der seine Eindrücke aus dem All und seine persönliche Einstellung sehr eindrucksvoll wiedergibt.

Exzellente und außergewöhnliche Fotos von Flora und Fauna vervollständigen das opulente Werk, das mit einer unglaubliche Strahlkraft den Leser in den Bann zieht. Hier hat der Fotograf Rainer Simonis wirklich den Blick für die Vergänglichkeit des Augenblicks und hält diese Momente für die Ewigkeit fest.

Zusätzliches Plus: das Buch ist klimapositiv nach dem Cradle-to-cradle-Prinzip produziert , d.h. es wurden keine schädlichen Inhaltsstoffe zugesetzt und nur Substanzen verwendet, die wieder in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können.