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Tara
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Ratingen

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Insgesamt 1444 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2021
Kucher, Lutz

Auf fliegender Mission 1 - Ein stürmischer Anfang


ausgezeichnet

Ein turbulenter Reihenauftakt

„Auf fliegender Mission – Ein stürmischer Anfang“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe für junge Leser ab acht Jahren, in der es um Umweltthemen geht. Das Anliegen des Autors Lutz Kucher ist es seine Leser auf wichtige Themen aufmerksam zu machen und sie dazu zu ermutigen ihre Zukunft aktiv mitzugestalten.
Die Ferien haben begonnen und die Geschwister Stella, Matteo und Hanna haben sturmfrei, da ihre Eltern zu einer Umweltkonferenz nach Lissabon gefahren sind. Völlig unerwartet klatscht ein nasser Teppich an die Scheibe und dieser Teppich - Kasimir - kann fliegen und sprechen. Durch einen Sturm ist er aus seiner Heimat bis in das Bergdorf in die Alpen gelangt. Schnell wird klar, dass Kasimir Hilfe benötigt und für die Geschwister beginnt eine aufregende Zeit.
Der Schreibstil ist lebendig und leicht zu lesen. Die Ereignisse sind spannend und aufregend, ein Abenteuer folgt dem nächsten. Durch Kasimir erhält interessante Einblicke in eine fremde Kultur. Im gesamten Buch findet man zahlreiche Illustrationen von Lidija Plestenjak, die die Handlung optisch gelungen unterstreichen.
Fazit: Ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 07.05.2021
Salzmann, Thomas

Doppelbock


ausgezeichnet

Atmosphärischer Krimi aus dem Ruhrgebiet mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin

„Doppelbock“ ist nach „Kohlenwäsche“ der zweite Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet des Autors Thomas Salzmann mit der Ex-Hauptkommissarin Frederike Stier.

Wegen ihrer Herzprobleme ist die ehemalige Hauptkommissarin Frederike Stier in den Vorruhestand gegangen. Als nun ein Bekannter von ihr, der sich aktiv mit einem Umweltskandal beschäftigt hat, tot aufgefunden wird, beginnt sie zu ermitteln und das wird nicht von allen gern gesehen.

Ohne langes Vorgerede landet man direkt mitten in der Handlung. Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil ist lebendig mit einer wohl proportionierten Prise Humor. Die Atmosphäre des Ruhrgebiets wird gut eingefangen und ich hatte beim Lesen die Kulisse bildlich vor Augen. Die Dialoge sind teilweise von einem recht ruppigen Umgangston geprägt, der den Charakteren etwas typisch ruhrpotthaftes verleiht.

Frederike Stier ist eine ungewöhnliche Ermittlerin mit Ecken und Kanten, die ungern Kompromisse eingeht, manchmal ein wenig rechthaberisch ist und verbal gut austeilen kann. Auch die übrigen Charaktere werden facettenreich dargestellt und wirken authentisch.
Neben einer spannenden Story erhält man interessante Einblicke in die Ziele der Umweltschützer, Details zu den Folgen des Steinkohlebergbau, daraus resultierende Klimaveränderungen und der Umweltverschmutzung durch Altlasten.

Der spannende Fall findet eine gute, gelungene und für mich durchaus überraschende Auflösung. Mir hat das Buch gefallen und ich würde Frederike gerne bei der Auflösung eines weiteren Verbrechens begleiten.

Bewertung vom 05.05.2021
Korten, Astrid

Die Stille vor Lilou (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein aufwühlendes Buch über ein Thema, das immer noch zu wenig Beachtung findet: Burn-out

Bisher kannte ich nur die Thriller von Astrid Korten. Mit „Die Stille vor Lilou“ hat die Autorin bewiesen, dass sie weitaus mehr als nur Spannung beherrscht.

Der Lehrer Jules Lefèvre leidet an Burn-out. Als Folge daraus hat er sich zurückgezogen, ist psychisch instabil und erholt sich nur langsam. Als ihm dann das Schicksal nun endgültig den Boden unter den Füßen wegreißt, ist seine Wahrnehmung nur noch sehr eingeschränkt und zeitweise einfach total gestört.

Die Geschichte wird zum Teil in der Vergangenheit und zum Teil in der Gegenwart erzählt. Immer wieder erfolgt ein Wechsel zwischen den Zeitebenen. Dadurch erfährt man langsam mehr über das Leben von Jules und kann sich so nach und nach an sein Leben heran puzzeln. Jules Burnout, seine Kraftlosigkeit, seine Lethargie, seine Gleichgültigkeit, seine Wesensveränderung, das alles - sowie der fehlende Halt in seinem Leben - sind sehr nachvollziehbar beschrieben.

Der Schreibstil von Astrird Korten ist trotz des schwierigen Themas angenehm zu lesen. Jules Schicksalsschläge haben mich sehr mitgenommen. Die bedrückende Stimmung wird mehr als deutlich.

Mich hat das Buch regelrecht umgehauen. Die Probleme, die ein Burn-out mit sich bringt, die Macht- und Hilflosigkeit der Angehörigen und Freunde wird hier sehr deutlich.

Mein Fazit: Ein wirklich großartiger Roman zu einem Thema, dem noch immer viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Bewertung vom 02.05.2021
Merten, Michaela;Franckh, Pierre

Die 12 Glücksbringer


sehr gut

12 Wege sein Glück zu finden

In dem Buch „Die 12 Glücksbringer: 12 Erfolgsautoren schenken dir ihr Glücksgeheimnis“ präsentieren die beiden Autoren Pierre Franckh und Michaela Merten eine Sammlung von Glücksrezepten. Hierzu haben sie ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die sich bereits ausgiebig mit dem Thema Glück beschäftigt haben, befragt.

Natürlich findet man hier keine Formel, die zum Glücklichsein verhilft und auch nicht das eine Rezept, das auf jeden anzuwenden ist. Durch die verschiedenen Autoren, ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und andersartigen Herangehensweisen an das Thema Glück, erhält man ganz neue Ideen und Ansätze, wie man mit dem Thema umgehen kann und den richtigen Weg für sich selbst findet.

In einer Sache sind sie sich aber alle einige. Glück ist nichts, was einem zufällt und jeder kann selbst etwas zu seinem Glück beitragen. Wer erwartet, dass das Glück von alleine kommt, wird lange und vergeblich warten.
Durch die verschiedenen Autoren ist das Buch sehr abwechslungsreich. Jeder hat seinen eigenen Schreibstil und jeder geht anders an das Thema heran.

Mir haben die unterschiedlichen Anregungen gut gefallen und empfehle das Buch in kleinen Dosen, Kapitel für Kapitel zu lesen und nicht in einem weg, da man sich für den richtigen Glücksweg einfach ein wenig Zeit nehmen sollte.

Bewertung vom 01.05.2021
Fluke, Joanne

Das Geheimnis der Schokoladenkekse / Hannah Swensen Bd.1


ausgezeichnet

Ein atmosphärischer Wohlfühlkrimi mit tollen Rezepten

„Das Geheimnis der Schokoladenkekse“ ist der erste Band der Hannah-Swensen-Krimi Serie der in Kalifornien lebenden Autorin Joanne Fluke.

Hannah Swensen hat sich im idyllischen Lake Eden ihren Traum eines Cafès erfüllt. Ihr Cafè das „The Cookie Jar“ ist ein beliebter Treffpunkt für die Bewohner des Dorfes. Als der Lieferant Ron, der bei allen beliebt und als zuverlässig bekannt ist, tot aufgefunden wird, ist Hannahs Drang dahinter zu kommen was passiert ist, geweckt und sie beginnt Nachforschungen anzustellen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Alles wird sehr detailliert beschrieben und ich habe schnell sowohl von den Charakteren als auch von der Umgebung eine gute Vorstellung bekommen. So ein Café wie das „The Cookie Jar“ hätte ich auch gerne in der Nähe. Die idyllische Kulisse des Dorfes ist ein toller Kontrast zu dem Mord.

Hannah war mir direkt sympathisch, sie ist fröhlich und offen, hat eine sehr erfrischende Art zu ermitteln und einen Kater – Moishe – den man einfach mögen muss. Sie mischt sich in einige Dinge ein, die sie nichts angehen und es macht einfach Spaß ihre Ermittlungen zu verfolgen und selbst herumzurätseln. Obwohl die Handlung spannend ist, gibt es auch einiges zum Lachen. Dieses Buch hat alles, was einen typischen Cosy Crime Wohlfühlkrimi ausmacht. Neben der Story gibt es noch sieben Rezepte aus Hannahs Cafè wodurch man beim Lesen durchaus einen riesigen Appetit auf Cookies entwickeln kann.

Mir gefiel die Atmosphäre im „The Cookie Jar“, die Kleinstadtidylle, die Charaktere, der Mordfall selbst und die Keksrezepte ausgesprochen gut. Bisher gibt es bereits 28 Bände mit Hannah Swensen von denen aber erst zwei übersetzt wurden. Ich hoffe sehr darauf, dass die übrigen auch noch übersetzt werden, da ich gerne bei weiteren Ermittlungen von Hannah mit dabei wäre und auf mehr Cookie Rezepte hoffe.

Mein Fazit: Ein toller Wohlfühlkrimi für einen gemütlichen Leseabend.

Bewertung vom 01.05.2021
Rögner-Schneider, Mirjam;Rademacher, Martin

Boo und der Zaubernebel


ausgezeichnet

Fantasiereisen und Entspannungsübungen nicht nur für Kinder
„Boo und der Zaubernebel“ ist ein niedlich gestaltetes Buch der Autoren Mirjam Rögner-Schneider und Martin Rademacher, in dem unterschiedliche Fantasiereisen und Entspannungsübungen für Kinder ab fünf Jahren zu finden sind.

Vorab wendet sich der kleine Affe Boo direkt an seine Leser und erklärt worum es geht. Im Anschluß gibt es weitere Informationen zu Fantasiereisen und zur Mediation damit man weiß, wie man am besten vorgeht und worauf es ankommt.

Jede der neun Reisen hat ein anderes Thema und ein anderes Ziel. Es geht z.B. um Mut, sich geliebt oder besonders fühlen, frei sein und vieles mehr. Außerdem gibt es jeweils eine interessante Hintergrundgeschichte dazu, in der nicht nur die kleinen Leser etwas dazu lernen können. Das Buch bietet einen tolle Abwechslung zu unserem sonst so Reiz überflutetem Leben. Hier kann man die Augen schließen, träumen und zur Ruhe kommen.

Auch die Illustrationen im Buch haben uns gut gefallen - bunt, einfach, niedlich, kindgerecht und nicht überladen. Da es sich um band eins handelt freuen wir und schon jetzt auf weitere Reisen mit dem kleinen Äffchen Boo.

Es lohnt sich auch die dazugehörige App auszuprobieren.

Ich kann das Buch nur empfehlen, da es nicht nur für Ruhe und Entspannung bei den lieben Kleinen sorgt, sondern mich beim Vorlesen ebenso abgeholt hat.

Bewertung vom 01.05.2021
Jodl, Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh


sehr gut

Zwischen zwei Kulturen

„Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ ist ein ungewöhnlicher Roman der in München lebenden Autorin Angelika Jodl.

Olga Evgenidis Familie kommt ursprünglich aus Georgien. Olga studiert Medizin, möchte Ärztin werden und fühlt sich als Deutsche. Ihre Herkunft und ihr Nachname sind ihr unangenehm, aber da sie in Felix Van Saan - ebenfalls ein Mediziner - verliebt ist und mit ihm eine gemeinsame Zukunft plant, sieht es ganz so aus als ob sie ihr altes Leben bald hinter sich lassen könnte. Als Jack Jennerwein aufkreuzt, der so ganz anders ist als Felix, bringt dieser Olga gewaltig durcheinander.

Ich mag den Schreibstil von Angelika Jodl und ihren ungewöhnlichen Humor sehr gerne. Die Charaktere sind ein wenig gewöhnungsbedürftig und eine wirklich bunte und unkonventionelle Mischung. Da die Perspektive wischen Olga und Jack wechselt, liest sich das Buch abwechslungsreich.

Mit Olga hat die Autorin eine interessante Protagonistin geschaffen, die ihre kulturellen Wurzeln und ihrem Platz im Leben sucht. Olga ist schlagfertig und, manchmal ein wenig zynisch. Insgesamt waren ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar, gleichzeitig fand ich es aber schade, dass ihr ihre Herkunft und ihre Familie so unangenehm ist. Zugegebenermaßen ist ihre Familie ein ziemlich schräger Haufen, den ich jedoch äußerst unterhaltsam fand, auch wenn hier einige Klischees bedient wurden. Jack ist das genaue Gegenteil von Felix, planlos und unbedacht. Trotzdem fühlt sich Olga von ihm angezogen. Ich fand sein Verhalten teilweise eher beängstigend.

Neben der Geschichte um Olga, ihre Familie, Jack und Felix gab es auch einige Informationen über Georgien, die Kultur und die Sprache, hier wäre aber sicherlich mehr möglich gewesen.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich fand es einfach erfrischend anders.

Bewertung vom 28.04.2021
Pásztor, Susann

Die Geschichte von Kat und Easy


ausgezeichnet

Eine Geschichte über Freundschaft - Kat und Easy

„Die Geschichte von Kat und Easy“ ist ein Roman der in Berlin lebenden Autorin Susann Pásztor.

Die beiden Teenager Kat und Easy verbindet eine enge Freundschaft, eine Freundschaft, wie man sie sich wünscht, in der man alles gemeinsam macht und sich gegenseitig den Rücken stärkt. 1973 sollte ihr Jahr werden, sie haben viel vor und erleben vieles gemeinsam. Aber dann zerbricht ihre Freundschaft durch einen dramatischen Unfall. Knapp 50 Jahre später kontaktiert Easy Kat. Die beiden treffen sich in Kreta wieder und beginnen auf ihr Leben und die damaligen Ereignisse zurückzublicken, und müssen feststellen, dass sich ihre Erinnerungen nicht komplett gleichen.

Der Schreibstil von Susann Pásztor ist angenehm zu lesen, abwechslungsreich, mal leicht und humorvoll und dann wieder ernst, der Lage und den Ereignissen angemessen. Sie berichtet ohne zu werten und es bleibt dem Leser überlassen, was er von den Handlungen und Taten der Charaktere hält.

Die Geschichte wechselt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Man merkt, dass Kat und Easy sich im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelt haben. Während sie in ihrer Jugend leicht und unbedacht waren, wirken sie in der Gegenwart zurückhaltender. Beide werden authentisch und facettenreich dargestellt. Es ist interessant zu erfahren wie sie die Ereignisse in Erinnerung haben und warum ihre Freundschaft letztendlich in die Brüche gegangen ist. Mit Kreta hat die Autorin eine passende Kulisse gewählt, da Kat und Easy hier für sich waren.

Mir hat das Buch gut gefallen. Die Geschichte von Kat und Easy ist eine, die das Leben schreiben könnte und die zeigt, wie leicht Freundschaft zerbrechen kann und wie wichtig es ist miteinander zu sprechen.

Bewertung vom 25.04.2021
Bickford-Smith, Coralie

Der Baum und der Vogel


ausgezeichnet

Ein zauberhaft illustriertes Buch

„Der Baum und der Vogel“ ist ein wundervoll gestaltetes Buch der in London lebenden Autorin Coralie Bickford-Smith die zu recht als „Queen schön gestalteter Bücher“ bezeichnet wird.

Ihr Buch kommt mit wenigen Worten aus, aber dafür gibt es ganz viel Farbe und jede einzelne Seite sieht aus wie ein kleines Kunstwerk.

Der Inhalt ist schnell zusammengefasst. Während alle Mitglieder seines Vogelschwarms den Baum zur Regenzeit verlassen, möchte ein kleiner Vogel nicht weg aus seiner Heimat. Er bleibt und sammelt ganz neue eigene Erfahrungen, die ihm ohne seine Entschluss entgangen wären. Letztendlich schafft er es doch noch, sich von seinem Baum zu lösen, ist aber um viele Eindrücke und Erlebnisse reicher als zuvor.

Ich war total fasziniert von den wundervollen Zeichnungen und die wenigen passenden Worte auf jeder Seite beinhalten eine Menge. Man kann sich in dem Buch verlieren und seinen Gedanken nachhängen, über die minimalistischen Sätze philosophieren oder sie vorlesen und einfach so nehmen wie sie sind.

Insgesamt ist es ein wirklich wunderschönes, dass sich zum Vorlesen und Wegträumen eignet und ich wünsche mir mehr solcher Bücher.