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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 01.05.2019
Greve, Julia

Herzkur


ausgezeichnet

Verena steht plötzlich mit ihren zwei Töchtern Ella und Annie allein da. Ehemann Rainer nimmt sich einfach eine Auszeit und einen Job für ein Jahr in Jordanien. Veena ist am Ende ihrer Kräfte. Ihre Mutter verordnet ihr eine Mutter-Kind-Kur. Verena ist wenig begeistert, nimmt den Vorschlag jedoch an. Auf geht es nach Fehmarn! Kaum dort angekommen, sieht Verena all ihre Vorurteile über unmögliche Mütter und nervende Kinder bestätigt. Doch nicht alles ist schlecht in dieser Kur. Vor allem Kurvater Jan ist für Verena ein Lichtblick...


"Herzkur" von Julia Greve kommt als sommerlicher Gute-Laune-Roman daher - jedoch ist er viel mehr. Man erlebt hier sehr deutlich, wie sehr Vorurteile und voreiliges Schubladen-Denken das Leben schwer machen können. Und wie einfach das Leben sein kann, wenn man über seinen eigenen Schatten springt. Dies wird hier anhand von Verena sehr deutlich beschrieben. Zunächst will sie von ihren Tischnachbarn nichts wissen, sie sind ihr alle zuwider. Doch schnell merkt sie, daß auch die z. B. vorlaute Moni gar nicht so schlimm ist und ein gutes Herz hat. Diese Entwicklung, wie sich die Freundschaften soweit entwickeln, daß auch nach der Kur noch reger Kontakt herrscht, ist wunderschön zu beobachten. Als Leser mag man die Charaktere allesamt sofort und kann Verena fast nicht verstehen. Die einzelnen Personen hat Julia Greve perfekt und vielseitig skizziert. Man trifft auf jeden Typen. Vorlaut, still oder introvertiert - hier ist alles versammelt. Gewürzt mit einer Prise Humor ist dieser Roman wunderschön zu lesen und bereitet Freude. Besonders bei den Spaziergängen am Strand fühlt man sich direkt auf die Insel Fehmarn versetzt. Die Ausflüge ins Meereszentrum oder in die Stadt (dies kann ja nur Burg sein), haben bei mir Urlaubsfeeling erweckt. Ich glaube, den Laden des Bernsteinsammlers kenne ich sogar....

"Herzkur" ist ein wunderschön sommerlicher Roman mit Herz, Humor und Tiefgang. Letzteres hat mich überrascht und gefreut -vermißt man dies doch bei Romanen dieses Genre sehr häufig.

Bewertung vom 28.04.2019
Norton, Graham

Eine irische Familiengeschichte


ausgezeichnet

Elizabeth lebt mit ihrem Sohn in New York. Nur widerwillig kehrt sie in ihre irische Heimat zurück. Ihre Mutter ist verstorben und Elizabeth soll den Nachlass regeln. In dem kleinen irischen Dorf hat sich kaum etwas verändert. Daß auch Elizabeths Mutter einmal versucht hat, aus dieser Enge zu entkommen, ist allen bekannt. Doch keiner weiß, was ihr damals passiert ist. Nach einiger Zeit kehrte sie mit einem Baby zurück. Dieses Baby war Elizabeth, die ihren Vater nie gesehen hat.

Nun findet Elizabeth im Haus der Mutter alte Briefe. Sie beschließt, den Absender dieser Briefe zu suchen. Die Spur führt sie nach Castle House. Dort stößt sie auf dunkle Geheimnisse in der Vergangenheit. Elisabeth wird von nun an ihr Leben in einem anderen Licht sehen.

Das Buch ist eine echte Überraschung. Dies ist nicht lediglich eine Familiengeschichte, sondern auch ein Psycho-Krimi. Diese Überraschung ist aber hundertprozentig gelungen. Die Geschichte ist im wahrsten Sinn des Wortes bis zur letzten Seite spannend. Dem Leser läuft es kalt den Rücken herunter, wenn er miterlebt, wie aus Mutterliebe und Beschützerinstinkt ein krankhafter Wahn wird. Dies gelingt Graham Norton nämlich perfekt zu übermitteln. Durch seinen wahrlich eindringlichen Schreibstil ist man direkt beim Geschehen dabei.
Da Graham Norton seinen Roman auf zwei Zeitebenen geschrieben hat, bekommt der Leser auch in der Gegenwart eine zu Herzen gehende Geschichte. Sie handelt ebenfalls von Mutterliebe und Beschützerinstinkt. Nur sind die Gefühle hier in gute Bahnen gelenkt worden. Vergangenheit und Gegenwart sind in diesem Roman miteinander verbunden. Dies ist von Beginn an klar. Dieses Wissen tut der Spannung und Unterhaltung allerdings keinen Abbruch.

"Eine irische Familiengeschichte" ist einfach ein richtig tolles Buch. Ich kann es jedem empfehlen, der eine Familiengeschichte mit viel Gefühl und Überraschungen lesen möchte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2019
Mommsen, Janne

Die Bücherinsel / Inselbuchhandlung Bd.2


ausgezeichnet

Sandra Malien kann weder lesen noch schreiben und hat gelernt, dies gut zu tarnen. Als sie eines Tages in der Inselbuchhandlung auf den Lesekreis trifft, wird sie dort mit offenen Armen empfangen. Geschickt täuscht sie auch dort über ihre Schwäche hinweg. Doch als Sandra sich in Björn, einen Schulleiter, verliebt, steht für Sie fest, daß sich ihr Leben ändern muß.


Janne Mommsen bezaubert auch mit diesem Roman wieder. Er schafft es immer wieder zu überzeugen. Seine Bücher sind wunderschön zu lesen, der Text fließt nur so dahin. Dazu hat er ein Gespür dafür, wie man diese wunderbare Landschaft vor den Augen des Lesers lebendig werden läßt. Man spürt hier den Wind, hört die Wellen rauschen und hat das Gefühl, selbst durch das Watt zu laufen. Da werden Urlaubsgefühle wach! Besonders schön ist es für mich, in jedem seiner Bücher auf Charaktere seiner früheren Bücher zu treffen. So setzt sich hier Sandras Geschichte fort, die in "Die kleine Inselbuchhandlung" ihren Anfang nahm. Damals als Randgeschichte zu Gretas Geschichte, nun ist es genau umgekehrt. Trotz der Romantik und heilen Welt, die Janne Mommsen in seinen Büchern als Geschichte nimmt, gibt es immer auch ein ernstes Thema. Hier ist es die Problematik von Analphabeten. Sehr deutlich erfährt man hier, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben, damit sie ihr Geheimnis bewahren können. Und welchen Erfindungsreichtum sie haben, denn sie suchen immer neue Ausreden, warum sie jetzt gerade nicht lesen können. Aber man lernt hier auch, daß sich niemand aufgrund seiner Schwächen verstecken muß. Mit genug Mut und Willen kann man viel erreichen. Man kann glücklich werden, wenn man seinen Weg geht, sich von niemandem bevormunden läßt und auf gute Freunde bauen kann.

Ich kann diesen Roman wieder absolut empfehlen und bin schon jetzt gespannt, was im nächsten Roman auf Föhr passiert!

Bewertung vom 24.04.2019
Wolf, Klaus-Peter

Mein Ostfriesland


ausgezeichnet

Mit dem Buch "Mein Ostfriesland" hat sich Klaus-Peter Wolf nach eigener Aussage einen Herzenswunsch erfüllt. Und man merkt deutlich, daß hier Herzblut drinsteckt. Klaus-Peter Wolf nimmt den Leser mit auf eine Reise zu "seinen" Tatorten quer durch Ostfriesland. Zu jedem Ort wird das entsprechende Buch vorgestellt, in dem dieser Tatort eine Rolle spielt. Dazu bekommt man eine entsprechende Textpassage, so daß man als Kenner der Ostfrieslandserie sofort im Bilde ist. Falls man die Bücher nicht kennt - spätestens dann ist die Neugierde geweckt. Sehr liebevoll beschreibt der Autor sein Ostfriesland. Man erfährt anschaulich wichtige Details der Geschichte dieser Region, lernt Sitten und Bräuche wie z. B. die Tee-Zeremonie, das Paaskefüür, Boßeln, das Bogenmachen, den Maibaum oder den Seemanns-Ohrring kennen und findet typische Rezepte Ostfrieslands wie Friesentorte, Labskaus, Matjestopf oder Snirtjebraa. Diese Rezepte sind leicht nachzumachen und sehr schmackhaft. Man findet in diesem Buch übrigens auch das Klaus-Peter-Wolf-Menue des Norder Restaurants Smutje. Aber nicht nur dieses Restaurant verrät hier sein Geheimnis, ebenso läßt das Café ten Cate den Leser beim Konditor über die Schulter schauen. Schließlich stammen von hier die berühmten Marzipan-Seehunde, von denen man hier erfährt, in welch liebevoller Arbeit sie entstehen. Klaus-Peter Wolf läßt hier auch seine Freunde zu Wort kommen. Man trifft auf Personen, die in seinen Krimis mitspielen und auch im wahren Leben existieren. Sie werden in Interviews vorgestellt und man lernt einen Teil ihrer wahren, wie in den Büchern sympathischen Persönlichkeiten kennen. Sie, ebenso wie die fiktiven Personen erhalten hier einen kurzen, informativen und lustigen Steckbrief. Angereichert ist das Buch mit wundervollen Farbfotos der Landschaft und der Sehenswürdigkeiten. Wer noch nie in Ostfriesland war, wird den Wunsch verspüren, diese Region zu bereisen. Und wer sie kennt - der schwelgt in Erinnerungen und wird sehr, sehr viel wiedererkennen.


Mit diesem Buch hat sich nicht nur Klaus-Peter Wolf einen Herzenswunsch erfüllt - er hat wohl den Herzenswunsch all seiner Fans erfüllt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2019
Serafini, Matt

Island Red


sehr gut

Der Schlangenhai existiert seit 80 Millionen Jahren - ein lebendes Fossil, das sich nur in den Tiefen des Ozeans aufhält. Bis ein Exemplar sich höher wagt und auf einen Parasiten stößt, der mit einem Meteoriten ins Meer gefallen ist. Kurz darauf wird auf der Insel Crystal Key vor Florida ein junges Mädchen vermißt, zwei Schwimmerinnen werden im Meer angegriffen, Boote attackiert und zum kentern gebracht. Als auch noch ein Hurrikane din Insel heimsucht, merken sowohl Einheimische als auch Urlauber, daß sie auch an Land nicht sicher sind. Etwas furchtbares stellt Ihnen nach...


Dieses Buch vereint mehrere Genre in sich. Zunächst natürlich Horror - der Hai ist einfach blutrünstig. Die Szenen der Angriffe sind nichts für schwache Nerven oder auch nicht empfehlenswert kurz vor einem Badeurlaub. Denn Matt Serafini schreibt sehr bildhaft. Und das bedeutet hier: Man kann sich richtig gut vorstellen, wie die Körper zerfetzt werden. Da er jedoch bereits zu Beginn beschreibt, was den Hai zu dieser Tötungsmaschine macht und auch Kapitel über den Hai und seine Leiden und innere Kämpfe mit dem Parasiten beschreibt, hat man sogar Mitleid mit ihm und verzeiht es ihm sogar. ER will ja eigentlich weg.... Dann haben wir hier noch Sciencefiction, denn der Parasit kommt aus dem All. Eine außerirdische Lebensform. Thriller - der Kampf gegen den besessenen Hai und den Parasiten fordert eine Spezialeinheit, die mit allen möglichen Waffen kämpft. Und Krimi - denn die Frage ist: Was passierte mit Anne? Kann Manuel sie finden? Dies alles erzeugt von Beginn an eine tolle Spannung, die oft allerdings auch für zwei Bücher gereicht hätte. Manchmal war es schon fast ein wenig zu viel Handlung. Schön empfand ich die Annäherung zwischen Vater Luther und Sohn Reggie, der nicht freiwillig Urlaub bei seinem Vater macht. Es ist schön zu verfolgen, wie Reggie seine Vorurteile abbaut und beide zu einem guten Vater-Sohn-Gespann werden.

Matt Serafini hat hier einen guten Roman geliefert, bei dem man die Schrecken spürt. Man bekommt Gänsehaut und sieht die Bilder vor sich. Bitte mehr davon!

Bewertung vom 16.04.2019
Scott, Nikola

Das Leuchten jenes Sommers


ausgezeichnet

Chloe ist eine talentierte Fotografin. Sie hat ihre Arbeit allerdings nach der Hochzeit aufgegeben, weil ihr Ehemann wollte, daß sie nur noch für ihn da ist. Jetzt erreicht sie ein Anruf von Matt Cooper. Er bittet Chloe, ein Porträtfoto von Madeleine Hamilton zu machen. Für Chloe ist das wie eine Reise in ihre Kindheit. Madeleine Hamilton hat mit ihrer Schwester Georgiana Kinderbücher geschrieben. Diese Bücher hat Chloe mit ihrem Bruder Danny geliebt. Obwohl Chloes Ehemann ihr verbietet diesen Auftrag anzunehmen, fährt sie nach Summerhill. Sie trifft dort die inzwischen alt gewordene Madeleine. Die beiden Frauen kommen sich näher und Maddy erzählt die Geschichten ihrer Kindheit und Jugend. Dadurch gelingt es ihr, Chloe die Augen zu öffnen und endlich ihr Leben wieder selbst zu bestimmen. Sie zahlt dafür aber einen hohen Preis.


Dieses Buch handelt von Liebe. Aber nicht von der rosaroten romantischen Liebe, sondern von der Art Liebe, die einen Menschen zerstören kann. Für den Ehemann ist es wahrscheinlich Liebe, wenn er seine Frau beherrschen will und ihr jeden freien Willen nimmt. Die Frau wird jedoch daran zugrunde gehen, wenn es ihr nicht gelingt sich zu befreien. Dann ist da noch die Liebe der Geschwister, die einander so sehr brauchen, daß sie ihnen gleichzeitig zur Last wird. Sie kommen trotzdem nicht voneinander los.

Die Geschichte macht mich traurig. Etwas so schönes wie Liebe kann auch eine dunkle Seite haben. Wer denkt schon darüber nach? Nach diesem Buch wird man es jedoch tun! Trotz allem kann man hier niemanden verurteilen. Denn Nicola Scott beschreibt die Charaktere sehr einfühlsam. Sie schreibt in leisen Tönen, die hier in der Überzahl sind. Reißerische Zeilen von Gewalt fehlen vollkommen. Dies ist in der heutigen Bücherwelt sehr wohltuend. Die Geschichte zieht den Leser auf magische Weise in ihren Bann und man bekommt gar nicht genug von ihr.

Mit diesem Roman liegt eine liebevoll geschriebene Geschichte über die Liebe in ihren unterschiedlichen Formen vor. Mein Rat: Unbedingt lesen!

Bewertung vom 14.04.2019
Förg, Nicola

Wütende Wölfe / Kommissarin Irmi Mangold Bd.10


ausgezeichnet

Irmi Mangold nimmt eine Auszeit von ihrem Beruf als Kommissarin und wird Sennerin auf einer Alm. Dort soll erforscht werden, inwieweit Hörner die Kühe beeinflussen. Als eines Nachts die Tiere unruhig werden und Abdrücke von Pfoten gefunden werden, kommt das Gerücht auf, daß ein Wolf umgeht. Als kurz darauf eine Frau von den Kühen niedergetrampelt wird und ein toter Mann in einer Wolfsfalle gefunden wird, ist es für Irmi vorbei mit der Erholung. Sie will es zwar nicht - jedoch steckt sie wieder mit in den Ermittlungen.


Mit "Wütende Wölfe" hat sich Nicola Förg wieder eines brisanten und hochaktuellen Themas angenommen. Wobei sie die Wölfe hier nicht einfach nur in ihren Krimi einbaut. Nein, man klappt das Buch auf und erfährt erst einmal viel wissenswertes über diese Tiere. Auch wird der Wolf hier nicht als bösartige Bestie dargestellt, vor denen man sich schützen muß. Lediglich die Wolfsgegner vertreten hier ihre übliche Meinung mit den allgegenwärtigen Argumenten. Aber man bekommt auch sehr viel Argumente von den Wolfsbefürwortern an die Hand. Nebenbei erfährt man noch sehr viel über die Almbewirtschaftung. Dies gefällt mir rundweg sehr gut, zumal dieses Wissen nicht überhand nimmt, sondern geschickt in die Handlung eingebaut wird. Die Handlung selbst ist unheimlich spannend und man liest bis zum Ende ohne wirklich den Täter zu entlarven. Nicola Förg schreibt einfach sehr gut und bildhaft. Man kann sich alles bis in das kleinste Detail vorstellen, ohne daß sie sich in langen Beschreibungen verliert.

Ich kann diesen Krimi absolut empfehlen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2019
Keil, Lisa

Bleib doch, wo ich bin


sehr gut

Kaya lebt in Neuberg, einem kleinen Dorf auf dem Land. Sie ist glücklich, so wie es ist. Ihre Buchhandlung mit Café läuft gut, sie hat ihr geliebtes Shetland-Pony Achterbahn, ihre beste Freundin Amelie und ihren Sandkastenfreund, den gutaussehenden Tierarzt Rob , mit denen sie ihre Freizeit verbringt. Als ihre Nichte Milli sie um einen Gefallen bittet, hilft sie ihr. Doch Kaya ahnt nicht, welche Folgen dieser Gefallen haben wird.

"Bleib doch, wo ich bin" ist der Debutroman von Lisa Keil. Das Cover verspricht einen traumhaften Roman, der die Alltagssorgen vergessen läßt - und genau so einen Roman bekommt man. Hier hat man es mit einer zauberhaften Liebesgeschichte zu tun, die durch den Gefallen, den Kaya Milli tut, in durchaus humorvollen Verwicklungen endet. So manche Situation regt hier die Lachmuskeln massiv an. Lisa Keil hat eine sehr schöne Art, die Situationen zu beschreiben. Ihr Stil liest sich ohnehin sehr flüssig und macht richtig Spaß. Sie beschreibt alles sehr bildhaft, manche Szenen für meinen Geschmack etwas zu genau. Da wird es extrem erotisch und zu genau beschrieben. Ich habe diese Seiten einfach übersprungen, für die Handlung war es auch nicht unbedingt wichtig, alle Details zu kennen... Die Charaktere sind sehr sympathisch. Irgendwie mag man sie alle, inklusive Achterbahn. Dieses kleine Pony spielt eine große Rolle in Kayas Leben und ist wirklich ihr Schicksalspony. Die Handlung ist im Prinzip vorhersehbar, die einzige Frage, die sich stellt: Wird Rob rechtzeitig gewahr, wie seine Gefühle für Kaya wirklich sind?

Insgesamt ist dieses Buch für einen schönen Tag am Strand oder auf dem Balkon zu empfehlen. Es liest sich schnell und flüssig, man kann vom Alltag abschalten und die Seele baumeln lassen.

Bewertung vom 12.04.2019
Ohlandt, Nina

Dünengeister / Kommissar John Benthien Bd.6


ausgezeichnet

Auf der im Besitz der Familie Melander befindlichen Düne wird die Leiche einer Frau gefunden, die schon Jahrzehnte alt ist. Als es kurze Zeit später zu einem weiterer Todesfall in der Familie Melander kommt, glaubt Kommissar John Benthien nicht mehr an einen Zufall. Während seiner Ermittlungen entdeckt er ein uraltes Familiengeheimnis, das noch heute seine blutigen Spuren hinterläßt.

Nina Ohlandt schafft es erneut, mich mit ihrem Buch zu faszinieren. Ihr Schreibstil fesselt und ist dabei voller Spaß zu lesen. Man würde dieses Buch am liebsten in einem Rutsch lesen. Die Spannung wird hier von Beginn an sehr hoch gehalten. Man hat als Leser bis zum Schluß keine konkrete Vorstellung, wer hinter den Morden steckt. Immer wieder meint man die Lösung gefunden zu haben - und immer wieder ist dieser Verdacht falsch. Auch der Wechsel zwischen den Zeiten sorgt für Spannung. Denn bei jedem Wechsel will man wissen, wie es in der vorherigen Zeit weitergeht. Besonders gut gefällt mir bei dieser Serie die Entwicklung der Hauptpersonen. Im Laufe der Serie wird ihr Privatleben sehr schön fortgeführt. Was nicht bedeutet, daß man nicht mitten in der Serie einsteigen kann. Das nötige Vorwissen wird jedesmal perfekt vermittelt. Jedoch auch nicht so, daß der Serienkenner sich langweilen würde. Die Ausgeglichenheit zwischen Kriminalfall und Privatleben ist richtig gut gelungen. Privates ist vorhanden, verdrängt aber nicht die Ermittlungen, die wieder sehr gut beschrieben sind. Dadurch, daß John nicht "im Vorbeigehen" den Täter findet, wirkt die Handlung glaubhaft. Sylt selbst wird hier wunderbar bildhaft beschrieben. Man hört förmlich die Wellen rauschen, die Möwen kreischen und spürt den Sand der Dünen. Ein Krimi mit Urlaubsflair!