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MaWiOr
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Insgesamt 3670 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2025
Bohlmann-Modersohn, Marina

Otto Modersohn. Die Biografie: sehen - fühlen - machen


ausgezeichnet

Otto Modersohn (1865–1943) war der Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede. Unter den Künstlern seiner Zeit nahm er eine Sonderrolle ein. Er schuf ein ganz eigenes, von hoher künstlerischer Qualität geprägtes Werk, das sich in keine stilistische Schablone fügen lässt.

Die renommierte Kunsthistorikerin Marina Bohlmann-Modersohn, die schon eine vielbeachtete Biografien über das Künstlerehepaar Modersohn (1999) und zu Otto Modersohn (2005) vorgelegt hat, widmet sich jetzt wieder ausführlich dem Künstler. Bisher unbekannte und erst seit Kurzem zugängliche Dokumente hatten jedoch eine aktualisierte Ausgabe erforderlich gemacht. Grundlage waren die umfangreichen Tagebuchaufzeichnungen und die „Künstlerischen Bekenntnisse“ von Otto Modersohn, in denen er seine künstlerischen Ziele reflektierte.

Die Neuerscheinung wird vor allem durch die zahlreichen Zitate aus Briefen lebendig, außerdem bereichern aussagekräftige Fotos und berühmte Bilder der Modersohns die Ausgabe. Weiterhin beleuchtet die Autorin die Freundschaft zu dem Intellektuellenpaar Clara-Maria Westhoff und Rainer Maria Rilke und rekonstruiert so die Atmosphäre der naturbezogenen und sozialen Lebensweise der Worpsweder Künstlerkolonie.

Eine Besonderheit und Zugabe ist die HIRMER AR App, mit der aus dem Buch Filmsequenzen der Dokumentation „So weit und groß“ zu Otto Modersohns Leben abrufbar sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.03.2025
Evans, Laura

Atlas der Kunstverbrechen


ausgezeichnet

Kunst fasziniert uns … aber Kunstverbrechen nicht minder. Sei es ein Kunstraub, eine Fälschung oder Vandalismus … sie alle schaffen es in die Schlagzeilen, sie regen unsere Neugier und Phantasie an. Dabei hat es den Anschein, dass Kunstverbrechen in den letzten Jahrzehnten regelrecht boomen.

Die renommierte Kunsthistorikerin Laura Evans erzählt in ihrem neuen Buch von Kunstwerken, denen Unrecht widerfahren ist. Sie schreibt von wahren Begebenheiten, also auch von den Dieben, Fälschern, Schurken und Kriminellen sowie von ihren unterschiedlichen Motivationen. Die reich illustrierte Neuerscheinung, die sich auf bildende Kunst konzentriert, ist dabei in drei Kategorien von Kunstkriminalität unterteilt: Diebstahl, Vandalismus und Fälschung. Die einzelnen Kunstverbrechen werden meist auf einer oder zwei Doppelseiten beschrieben und es sind mitunter abenteuerliche Geschichten, dass man sich unwillkürlich fragt: „Wie konnte das nur passieren?“ Betroffen waren vor allem bekannte Kunstwerke von der Mona Lisa über Michelangelos „Pieta“, Rembrandts „Danaë“ bis zur Meerjungfrau in Kopenhagen.

Evans berichtet aber auch von den Helden und Restauratoren, die die Werke wiederfanden oder ihren alten Glanz wieder herstellten. Dazu werden die Leser*innen auch mit an die Tatorte und hinter die Kulissen der Ermittlungen mitgenommen.

Fazit: Ein spektakulärer und gänzlich anderer Blick in die Welt der Kunst. Eine fesselnde Lektüre. Sehr empfehlenswert, nicht nur für Kunstfreunde.

Bewertung vom 03.03.2025

125 Jahre Bayern München


ausgezeichnet

Am 27. Februar 1900 hoben elf junge Männer, angeführt vom späteren ersten FCB-Präsidenten Franz John, im Schwabinger Café Gisela den FC Bayern München aus der Taufe. Heute steht der Name FC Bayern München für eine Fußball-Legende mit Fans in allen Teilen der Welt.

Die abwechslungsreiche Vereinsgeschichte mit Höhen und Tiefen, Erfolgen und Niederlagen, Triumphen und Tragödien des FC Bayern München lässt der Sportjournalist Matthias Brügelmann in dem vorliegenden Jubiläumsband Revue passieren – von der Gründerzeit, durch die Wirren der Weltkriege bis zum Aufstieg in die neue geschaffene Bundesliga 1965 und der einzigartigen Erfolgsserie der letzten Jahrzehnte.

Der Jubiläumsband punktet vor allem mit der üppigen Illustration – von historischen Fotos bis zu aktuellen (meist großformatigen) Farbfotos. Und dazu jede Menge Daten und Statistiken. Auf den 224 Seiten wird auch an die großen Spielerpersönlichkeiten des Rekordmeisters gedacht: alle Münchner Helden-Teams von 1932 bis 2023 werden vorgestellt.

Fazit: Ein sehr ansprechender Jubiläumsband, nicht nur für Bayern-Fans. Dazu ein faszinierendes Nachschlagewerk zum Thema Fußball.

Bewertung vom 03.03.2025
Fromm, Erich

Humanismus in Krisenzeiten


ausgezeichnet

Der deutsch-amerikanische Philosoph und Humanist Erich Fromm (1900-1980) war der erste Psychoanalytiker, der den Menschen als Beziehungswesen ernst nahm. Zeit seines Lebens bemüht, Wege zur Entfaltung der menschlichen Möglichkeiten in einer unmenschlich gewordenen Gesellschaft aufzuspüren. Seine Schriften dokumentieren auf eindrückliche Weise nicht nur Fromms Gesellschaftskritik, sondern auch seinen unerschütterlichen Glauben an den Menschen und an die Kraft der Liebe.

Zum 125. Geburtstag von Erich Fromm hat der Deutsche Taschenbuch Verlag unter dem Titel „Humanismus in Krisenzeiten“ Texte zur Zukunft der Menschheit zusammengestellt. Rainer Funk, Leiter des Erich-Fromm-Institutes in Tübingen, hat die Texte aus Fromms Werken ausgewählt und mit einem Vorwort eingeleitet. Die Texte sind in vier thematische Kapitel („Menschheit in der Krise“, „Warum Krieg?“, „Identitätssuche und rechtspopulistischer Narzissmus“ und „Humanismus der einen Welt“) unterteilt, deren Gegenstand und Problematik in der Einleitung näher beleuchtet wird. Darüber hinaus gibt Funke hier einen Überblick zu Fromms sozialem und humanistischem Menschenbild. Den Schlusspunkt der gelungenen Auswahl setzt das „Credo eines Humanisten“, bekenntnishafte Ausformulierungen von Fromms Menschen-, Gesellschafts- und Geschichtsbild, die nicht an Aktualität verloren haben.

Bewertung vom 03.03.2025
Fromm, Erich

Die Kraft der Liebe


ausgezeichnet

Der deutsch-amerikanische Philosoph und Humanist Erich Fromm (1900-1980) war der erste Psychoanalytiker, der den Menschen als Beziehungswesen ernst nahm. Zeit seines Lebens bemüht, Wege zur Entfaltung der menschlichen Möglichkeiten in einer unmenschlich gewordenen Gesellschaft aufzuspüren. Seine Schriften dokumentieren auf eindrückliche Weise nicht nur Fromms Gesellschaftskritik, sondern auch seinen unerschütterlichen Glauben an den Menschen und an die Kraft der Liebe.

Zum 125. Geburtstag von Erich Fromm hat der Diogenes Verlag in seiner beliebten „diogenes deluxe“-Reihe eine Sammlung von bekannten Zitaten aus seinem Gesamtwerk zusammengestellt und verschiedenen Stichworten zugeordnet – angefangen von Aktivität und Passivität über Angst, Erkenntnis, Freiheit, Gefühle, Hoffnung oder Kraft bis zu Vernunft oder Wahrheit. Als Einsichten und Weisheiten wollen sie mit dem Leser in einen inneren Dialog treten. Sie wollen keine Antwort darstellen, sondern zu Fragen herausfordern.

Ergänzt wird die Diogenes-Ausgabe durch die Einleitung von Rainer Funk, Leiter des Erich-Fromm-Institutes in Tübingen, und ein Nachwort des Theologen Gerhard Wehr (1931-2015).

Bewertung vom 02.03.2025
Vollert, Tim

Mit Physik auf der Suche nach dem Sinn des Lebens


ausgezeichnet

Tim Vollert, 2000 in Höxter geboren, hat sich der Wissenskommunikation verschrieben. In seinem Podcast spricht er über Physik, den Kosmos und den Sinn des Lebens. Der vorliegende Titel ist sein Sachbuch-Debüt, in dem er versucht, seinen Leser*innen mit Hilfe der Physik den Sinn des Lebens zu erklären. Auf den 300 Seiten erzählt er viel Physikgeschichte und Astronomie. Angefangen von den Anfängen des Universums, von der Geburt der Sterne, der Entstehung des Lebens bis zur Geschichte unserer Erde mit dem Homo sapiens.

Im zweiten Teil der Neuerscheinung geht es dann um die Quantisierung der Welt, um Intelligenz und die ferne Zukunft. Abschließend stellt Vollert Fragen zum Sinn des Lebens. Nicht bloß der Mensch, sondern das Leben als Ganzes macht nur einen Bruchteil der Existenzzeit unseres Universums aus. Wenn wir über den Sinn des Lebens reden, dürfen wir nicht nur an die menschliche Existenz denken, sondern an alle Lebensformen. Wo soll man anfangen, wenn man die Tiefen unseres Kosmos und die Fragen ihrer Existenz ergründen will? Vielleicht mit der Lektüre dieses interessanten Sachbuches.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2025
Oesterle, Kurt

Es lebe die Republik!


ausgezeichnet

Thomas Mann war einer der wichtigsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Zu seinem 150. Geburtstag zeichnet der Tübinger Autor und Thomas-Mann-Kenner Kurt Oesterle den Weg des Schriftstellers vom zunächst eher unpolitischen, dann beinahe reaktionären Denken zu einem engagierten Verfechter der Demokratie nach. Dabei entdeckte er zahlreiche Texte Manns, die heute noch aktuell sind. Die politische Verwandlung des Schriftstellers war jedoch nicht gradlinig.

Noch 1918 das Kaiserreich verteidigend, bekannte sich Mann 1922 zur Demokratie. Mit seiner Rede „Von deutscher Republik“ (1922) bekannte sich Mann erstmals zur Demokratie und trat fortan gegen den aufkommenden Nationalsozialismus ein. Sein Umdenken begann nach der Ermordung von Walther Rathenau und vollendete sich im amerikanischen Exil. Mit seiner Zeit in Kalifornien verbunden sind Thomas Manns Radiosendungen „Deutsche Hörer!“, die er dort aufzeichnete und die die Londoner BBC ins Deutsche Reich ausstrahlte.

Fazit: Thomas Mann war kein geborener Demokrat, aber einer, der sich überzeugen ließ.

Bewertung vom 01.03.2025
Ellrich, Hartmut

Das kleine Buch der Sächsischen Schlösser


ausgezeichnet

Mit seinen zahlreichen Schlössern wird Sachsen auch häufig als „Schlösserland“ genannt. Die sächsischen Schlösser erzählen Geschichten von Adel und Königtum, von prunkvollen Räumen, barockem Glanz, kunstvollen Details und großzügig angelegten Parkanlagen.

In dem vorliegenden Minibuch aus dem Rhino Verlag werden 25 Schlösser vorgestellt, eine kleine Auswahl von landesherrlichen Residenzen und Amtsschlössern bis zu Schlössern und Gütern des niedrigen Adels. Der Historiker und Buchautor Hartmut Ellrich nimmt die Leser*innen mit auf eine unterhaltsame und spannende Tour durch Sachsens Schlösserland, wobei man auch die idyllische Landschaft kennenlernt.

Die Tour beginnt mit dem Schloss Augustusburg hoch oben über dem Zschopautal, das den Beinamen „Krone des Erzgebirges“ trägt. Weitere Stationen sind das Dresdner Residenzschloss, das Gohliser Schlösschen, Schloss Moritzburg oder Schloss Hartenfels in Torgau. Das letzte Ziel ist Schloss Osterstein, das ehemalige Residenzschloss der Wettiner in Zwickau. Ellrich stellt die sächsischen Schlösser mit prägnanten historischen Hintergrundinformationen und ihren architektonischen Besonderheiten vor, ergänzt durch aktuelle Farbaufnahmen. Das Buch berücksichtigt alle Gegenden Sachsens. Dabei kann auch der Insider Bekanntes wiederentdecken und über Neues staunen.

Mit dem kleinen und schmucken Schloss-Führer hat der interessierte Tourist die Möglichkeit, selbst auf eine persönliche Entdeckungsreise zu gehen.

Bewertung vom 01.03.2025
Ellrich, Hartmut

Das kleine Buch der Sächsischen Burgen und Festungen


ausgezeichnet

Das Sächsische Burgenland ist eine geschichtsträchtige Landschaft mit einer fast 1000-jährigen Kulturlandschaft. Hier gibt es eine große Anzahl von gut erhaltenen Burganlagen und ehemalige Festungen. Der größte Teil wird heute von der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH verwaltet und sind Museen.

In dem vorliegenden Minibuch aus dem Rhino Verlag werden 23 Burgen, Festungen und Anlagen vorgestellt, die an der Schwelle von der Burg zum Schloss stehen. Der Historiker und Buchautor Hartmut Ellrich nimmt die Leser*innen mit auf eine unterhaltsame und spannende Tour durch Sachsen mit seinen sagenumwobenen Burgen, wobei man auch die idyllische Landschaft kennenlernt.

Startpunkt ist die Burg Düben, die 981 erstmals urkundlich erwähnt wurde und heute das Landschaftsmuseum Dübener Heide beherbergt. Weitere Stationen sind solche bekannten Burganlagen, wie die BurgHohnstein, die Festung Königstein oder Burg und Kloster Oybin. Aber auch weniger bekannte Anlagen werden aufgesucht. Den Schlusspunkt bilden Burg und Festung Stolpen, bekannt durch die Gräfin Cosel.

Der kleine Burgenführer stellt die sächsischen Burgen und Festungen mit kompakten historischen Hintergrundinformationen und aktuellen Farbaufnahmen vor. Der Westentaschen-Reiseführer ist eine unterhaltsame Entdeckungsreise mit Geschichten und Sagen aus vergangener Zeit und Tipps für Ausflüge in die Umgebung.

Bewertung vom 28.02.2025
Moeller, Magdalena

Der Garten von Emil Nolde


ausgezeichnet

Emil Nolde (1867-1956) war einer der bedeutendsten Maler des deutschen Expressionismus, der für seine Gemälde und Aquarelle mit religiösen und folkloristischen Motiven bekannt wurde. Berühmt sind seine von ausdrucksstarken, intensiven Farben geprägten Landschafts- und Blumenbilder. Zwischen 1927 und 1937 errichtete Emil Nolde mit seiner Frau Ada im nordfriesischen Seebüll ein Wohn- und Atelierhaus. Heute ist es ein Museum, in dem mehr als 170 Werke (Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphiken und Kunsthandwerk) jährlich neu präsentiert werden.

Zu dem Wohn- und Atelierhaus gehörte ein Künstlergarten, der Nolde immer wieder zu Blumengemälden und Aquarellen inspirierte. Noch heute begeistert er Gartenliebhaber*innen. Der Bild-Text-Band des Prestel Verlages präsentiert Noldes Garten mit brillanten Farbaufnahmen im Wechsel der Jahreszeiten – von März bis Oktober. Gesamt- und Detailfotos zeigen die wechselnde Blütenpracht (z.B. Tulpenzauber, Lupinen, Pfingstrosen, Rittersporn oder Dahlien). Neben den Blumengarten gibt es aber auch zahlreiche Bäume, Sträucher und Stauden, die dem Garten gemeinsam mit den Wegen und Rabatten Struktur geben und zu einem Kunstwerk machen.

Neben den aktuellen Fotos geben einige historische Aufnahmen und die Biografie Emil Noldes interessante Hintergrundinformationen zu dem Künstler und seinem Werk. Außerdem eine Anregung zu einem persönlichen Besuch von Seebüll.