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Jasika

Bewertungen

Insgesamt 686 Bewertungen
Bewertung vom 16.12.2024
Das Wunder vom Christkindlesmarkt
Steinberg, Dominique

Das Wunder vom Christkindlesmarkt


gut

Die Geschichte spielt 1924: Evelyn lebt nach dem Tod ihres Mannes Gerson mit ihrer Mutter und ihrem Onkel zusammen. Sie führt das kleine Drogeriegeschäft ihres verstorbenen Mannes im Erdgeschoss ihres Wohnhauses weiter, allerdings läuft es nur schleppend. Um das Einkommen aufzubessern, verkauft sie auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt kleine Rauschgoldengel, die schnell beliebt werden.

Nach einem Besuch bei ihrer ehemaligen Lehrerin werden jedoch alte Wunden aufgerissen. Die Lehrerin bittet Evelyn, die Kleidung eines kürzlich verstorbenen Untermieters an Bedürftige zu spenden. Beim Durchsehen der Kleidung entdeckt Evelyn ein leeres Kuvert mit der Handschrift ihres verstorbenen Mannes Gerson. Doch wo ist der Inhalt des Umschlags? Und welche Verbindung gibt es zwischen Gerson, der im Krieg gefallen ist, und dem verstorbenen Mitbewohner?

Evelyn begibt sich auf eine gefährliche Spurensuche, die sie in die Vergangenheit führt.


Das Buch würde ich eher als historischen Krimi einordnen, nicht als weihnachtliches Wohlfühlbuch. Zwar gibt es eine spannende Grundidee und am Ende eine überraschende Wendung, doch die Krimihandlung entwickelt sich nur schleppend und bietet wenig Spannung.


Fazit:
Wer einen Roman sucht, um sich auf die Weihnachtszeit einzustimmen, wird von diesem Buch eher enttäuscht sein.

Bewertung vom 16.12.2024
Das Wunder der Tannenbäume
Romes, Claudia

Das Wunder der Tannenbäume


gut

"Hell und strahlend stand der Baum da und Anneliese wurde klar, dass es geschafft war. Er reichte hinauf bis zu den Dächern der umliegenden Häuser und erstrahlte mit zunehmender Dunkelheit in einer nie dagewesenen, funkelnden Lichterpracht."





Schwarzwald, 1815. Anneliese ist erst sechzehn, ihr Bruder Kaspar neun Jahre alt, als der Vater bei einem schweren Unfall vor ihren Augen stirbt. Von einem Moment auf den anderen steht die Familie vor der Frage, wie es weitergehen soll. Der Vater war Holzfäller, doch diese Arbeit ist für Frauen zu schwer, und Kaspar ist noch zu jung, um in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Die Sorgen der Mutter, die Verantwortung, die auf Anneliese lastet, und die Ungewissheit über die Zukunft werden eindringlich geschildert.

Eines Tages besucht ein Geschichtenerzähler die Familie. Er berichtet von einem Brauch, den er in Straßburg gesehen hat: dem Schmücken eines Tannenbaums. Jahre später greift Anneliese diese Idee auf. Der Baum wird für die Familie zu einem Symbol für Trost, Hoffnung und eine neue Perspektive. Schließlich führt er auch zu einer Geschäftsidee, die der Familie einen Neuanfang ermöglicht.

Die Erzählung fängt die Not, Verzweiflung und leisen Hoffnungen der Figuren atmosphärisch ein. Als Leser leidet und hofft man mit Anneliese und Kaspar. Dennoch bleibt die Handlung insgesamt eher vorhersehbar und bietet wenig Überraschendes. Vor allem hatte ich mir mehr zur historischen Überlieferung des geschmückten Tannenbaums erhofft. Stattdessen handelt es sich um eine fiktive Geschichte, die nur wenige Bezüge zur tatsächlichen Entstehungsgeschichte dieser Tradition enthält.

Fazit:

Eine stimmungsvolle, aber nicht überragende Weihnachtsgeschichte, die vor allem durch ihre Botschaft von Trost, Hoffnung und Zusammenhalt überzeugt. Leser, die eine leichte, besinnliche Lektüre für die Weihnachtszeit suchen, werden hier fündig. Wer jedoch auf einen tiefgehenden historischen Bezug hofft, wird enttäuscht. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.12.2024
Spürhunde & Spielverderber / Penny Pepper Bd.12
Rylance, Ulrike

Spürhunde & Spielverderber / Penny Pepper Bd.12


ausgezeichnet

Penny und ihre Freundinnen nehmen mit ihren Hunden Mailie und Dschastin an einer Show "Fit Dog" teil. Zunächst läuft alles gut, doch dann gibt es Ungereimtheiten und der Spürsinn der Freundinnen ist gefragt.



Die Geschichte besticht durch einen flüssigen und angenehmen Erzählstil, der sofort fesselt. Besonders hervorzuheben ist die ungewöhnliche Mischung aus Erzählung, Tagebucheinträgen, comicartigen Zeichnungen und kleinen Notizen. Diese Kombination macht das Buch nicht nur lebendig, sondern auch vielseitig und unterhaltsam.

Ein großes Plus ist, dass sich das Buch gerade für Kinder, die sonst vielleicht wenig Freude am Lesen haben, als wahres Vergnügen erweist. Die abwechslungsreiche Gestaltung mit hervorgehobenen Schriften, Bildern und erklärenden Notizen bricht den Fließtext immer wieder auf und erzeugt eine spannende Dynamik. Dadurch entsteht ein echter Lesesog, der dafür sorgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.

Meine Tochter hat dieses Buch geradezu verschlungen und viel gelacht.

Wir freuen uns auf weitere Abenteuer mit Penny Pepper!


Fazit:

Ein unterhaltsames, abwechslungsreiches und kurzweiliges Leseerlebnis für Kinder ab etwa 8 Jahren. Dank seiner besonderen Gestaltung und Erzählweise ist es auch für Lesemuffel perfekt geeignet – ein Must-Read für alle jungen Leser!

Bewertung vom 05.12.2024
Ein Weihnachtswunder namens Fred
Elbs, Rebecca

Ein Weihnachtswunder namens Fred


sehr gut

Emma ist acht Jahre alt und hat noch einen jüngeren Bruder. Gerade ist die Familie in das Haus ihres Opas gezogen, der vor kurzem gestorben ist.
Das neue Zuhause ist nun voller Umzugskartons und Chaos, die Mutter kämpft immer wieder mit den Tränen.
Die Eltern wollten regelrecht aus der derzeitigen Situation fliehen, einige Tage Urlaub im Süden sollten es sein, Strand statt Weihnachtsidylle, aber durch einen Buchungsfehler wird dieses Jahr daraus nichts.

Die traurige Stimmung ändert sich, als ein kleines Frettchen, welches die Kinder auf den Namen "Fred" taufen, ins Haus gestürmt kommt. Es bringt plötzlich trubeliges Leben ins Haus und damit Ablenkung vom Kummer, auch die Mutter kann wieder lächeln.

Doch woher kommt das Frettchen und kann das Weihnachtsfest trotz des großen Verlustes noch schön werden?

Die Autorin geht sehr behutsam und kindgerecht mit dem Thema Tod um. Weihnachten ist plötzlich nicht mehr wie die Jahre davor, mit dem geliebten Opa, aber das Leben geht trotzdem weiter und alle Familienmitglieder müssen sich neu einfinden und lernen, damit umzugehen.

Das kleine Frettchen, so erschien es uns beim gemeinsamen Vorlesen des Buches, wurde vom Opa im Himmel geschickt, damit die Familie endlich wieder lachen kann!

Fred ist wirklich zuckersüß gezeichnet!

Fazit:

Eine etwas andere, warmherzige und berührende Weihnachtsgeschichte, die aufzeigt was wirklich wichtig ist. Es sind nicht die Geschenke unter dem Baum, sondern die fröhlichen Gesichter der Mitmenschen sind das wahre Weihnachtsglück.

Bewertung vom 05.12.2024
Das Rätsel der Märchenmagie / Fairy Tale Camp Bd.4
Wieja, Corinna

Das Rätsel der Märchenmagie / Fairy Tale Camp Bd.4


ausgezeichnet

Ein märchenhaftes Lesevergnügen voller Spannung und Witz!

"Vorurteile können den Blick auf das Wesentliche verzerren. Nicht das, als was wir bezeichnet werden, macht uns aus, sondern das, was wir tun. Es ist nie gut auf andre zu hören. Höre vor allem auf dich.
Du bist gut, so wie du bist." (Zitat S. 104)


Im letzten Band konnte Maries Mutter endlich von einem langen Fluch befreit werden, zwei Bösewichte wurden ertappt und die Märchenwelt war wieder geschützt. Es ist Ruhe im Fairy Tale Camp eingekehrt.

Doch plötzlich versinkt der Schlossgarten in schlammigem Schaum, Wasserhähne funktionieren nicht mehr und ein Rehanhänger wird gefunden, der angeblich Marie gehören soll. In der Schule wird daraufhin über Marie getuschelt. Dazu kommen noch die Abschlussprüfungen zu Fairyhütern, eine schriftliche Prüfung, eine Einzelprüfung zu den besonderen Gaben und zuletzt noch eine Team-Prüfung. Marie bekommt zudem immer wieder anonyme Drohbriefe und fühlt sich beobachtet. Die Gilde der "Königlichen Karotten" scheint nicht dahinter zu stecken, aber wer ist es dann?

Marie ist sehr nervös, die Anschuldigen und die Drohbriefe bedrücken sie, außerdem hat sie große Angst in den Prüfungen zu versagen und ihre Mutter, inzwischen Direktorin des Internats, zu enttäuschen. Ihre besonderen Gaben hat sie noch nicht vollständig im Griff. Kann sie die Prüfung schaffen?

Die Nachfahrin von Frau Holle kann aber wieder auf ihre Freunde Will, Jake, Rosalie, Penelope und Ella zählen. Die unterschiedlichen Talente der "Blauen Gilde" ergänzen sich sehr gut und zusammen sind sie einfach ein unschlagbares Team.

Besonders zu Will, dem Gestaltenwandler, hat Marie einer ganz besondere Verbindung...


Meine Tochter hat die ersten drei Bände mit Begeisterung gelesen und war schon sehr gespannt auf den Abschluss dieser außergewöhnlichen Reihe.

Corinna Wieja schreibt flüssig, lebendig, sehr spannend und auch witzig, es kommt keine Langeweile auf - beim Lesen kann regelrecht in die Märchenwelt abgetaucht werden!


Die gesamte Reihe ist voller märchenhafter Magie, Zauberei, auch einigen (dunklen) Geheimnissen, Mut, Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen.

Die Handlung wurde dabei wunderschön von der Illustratorin Annika Sauerborn mit schwarz-weißen Zeichnungen in Szene gesetzt!



Corinna Wieja bindet in ihrer außergewöhnlichen Reihe die Märchen der Gebrüder Grimm sowie viele interessante Details daraus ein und weckt damit wieder die Freude am Lesen von Märchen.

Gerade jetzt zur (Vor-)Weihnachtszeit gibt es doch nicht schöneres, als es sich zu Hause gemütlich zu machen und einige Märchen selbst bzw. gemeinsam mit den Eltern zu lesen.

Wenn man einige davon kennt, kann man im Buch "Fairy Tale Camp" auch besser mit rätseln ;-)




"Mit Freundschaft und viel Fantasie obsiegen Märchen und Magie."



Fazit:

Eine originelle Buchreihe für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren voller Spannung, Magie, Geheimnissen, Rätseln und natürlich märchenhaften Protagonisten, die so schnell keiner aus der Hand legt! Wir sind traurig, dass die Reihe mit dem vierten Band ihren Abschluss gefunden hat.

Bewertung vom 30.11.2024
Wiener Zuckerbäckerei
Wörndl, Bernadette

Wiener Zuckerbäckerei


ausgezeichnet

"Stets trug sie ihr handgeschriebenes Büchlein bei sich, in das die feinsäuberlich all jene geheimen Rezepturen und Lieblingsbäckereien niederschrieb, welche besonders viel Anklang fanden." (Zitat aus dem Vorwort)

Die zahlreichen liebevollen Texte zur Wiener Kultur und Lebensart sowie die Fotos aus dem prächtigen Wien wecken in mir sofort Sehnsucht nach dieser beeindruckenden Stadt. Von den Köstlichkeiten aus den Kaffeehäusern mal ganz zu schweigen.

Wie gut, dass ich mir die Leckereien dank dieses Backbuches nun selbst aus der Küche zaubern kann.

Neben den Rezepten gibt es in jeder Rubrik ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu Grundlagen wie Rührteig, Torten füllen, Biskuit, Germteig (Hefeteig), Strudelteig, Mürbteig.
Das ist sehr hilfreich, da z. B. ein Strudelteig nicht unbedingt auf Anhieb zu gelingen vermag.

Aus dem Inhalt:

Kuchen & Tartes,
Torten,
Schnitten & Rouladen,
Teegebäck,
Mehlspeisen,
Weihnachtsgebäck,
Puddings, Cremes & Eingekochtes.



Es sind bekannte und klassische Rezepte wie z. B. Kaiserschmarren, Germknödel, Sachertorte, Apfelstrudel enthalten, aber auch zahlreiche mir bisher unbekannte Köstlichkeiten.
Zu den Rezepten gibt es zudem interessante Erläuterungen, z. B. zur Herkunft des Torten- bzw. Gebäcknamens.

Das Glossar am Ende des Buches führt die österreichischen und deutschen Bezeichnungen auf (z. B. Germ=Hefe, Topfen=Quark).
Weiterhin gibt es sowohl eine Aufstellung aller Rezepte je nach Anlass, als auch ein Register von A bis Z.
Damit ist jedes Rezept wieder schnell auffindbar.

Allerdings habe ich neben der Aufstellung der Zutaten die Angaben zu den jeweiligen Zubereitungszeiten vermisst.
Diese habe ich vorab gerne auf einen Blick, um abschätzen zu können, wie viel Zeit ich einkalkulieren sollte. Einige der Rezepte (Torten) sind durchaus aufwendig und zeitintensiv.


Fazit:

Liebevolle Texte, zahlreiche Fotos (auch historische), ausführliche Anleitungen zu den Grundlagen und natürlich feine Rezepte der Wiener Kaffeehäuser - damals und heute.

Eine wahre Hommage an die Wiener Zuckerbäcker!

Bewertung vom 30.11.2024
Für mein süßes Ich
Uriselli, Alessandra

Für mein süßes Ich


sehr gut

"Ich empfinde pures Glück, wenn ich das Lächeln von jemandem sehe, der ein Stück eines Kuchens kostet, den ich gebacken habe. Ich freue mich, wenn das, was ich mit meinen eigenen Händen gemacht habe, zu einem Genuss für andere wird."

(Zitat aus der Einleitung der Autorin)



Alessandra Uriselli stammt aus Kalabrien und lebt inzwischen mit ihrem albanischen Mann und ihren Kindern in Südtirol.
In diesem Buch vereint sie Rezepte aus Kalabrien, Albanien und den Alpen.

Ich habe schon beim Durchblättern dieses ansprechend gestalteten Buches Appetit auf die Köstlichkeiten bekommen.

Die Autorin versprüht pure italienische Lebensfreude und hat sehr viel positive Ausstrahlung. Neben den Rezepten gibt es kleine Texte zu Selbstliebe und positiven Denken. Ein schöner Bonus im allzu stressigen Alltag.

Ich habe im Buch viele tolle Rezepte zum Nachbacken gefunden!

Aus dem Inhalt:
Traditionelles aus Kalabrien, Albanien und den Alpen, Süßes aus meiner Kindheit, Moderne Desserts, Saisonale Desserts, No-bake-Desserts.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch. Unter den Zutaten wurden leider die Zubereitungszeiten nicht angegeben.
Diese habe ich vorab gerne auf einen Blick, damit ich weiß wie viel Zeit ich für das Rezept einkalkulieren sollte.


Fazit:

Abwechslungsreiche und leckere Rezepte für jede Gelegenheit!

Bewertung vom 30.11.2024
Das Geheimnis der Märchenwelt / Fairy Tale Camp Bd.3
Wieja, Corinna

Das Geheimnis der Märchenwelt / Fairy Tale Camp Bd.3


ausgezeichnet

"Die Märchen zu schützen, ist unser Bestreben.
Mit Herz und Verstand woll`n wir alles geben."

Marie stammt zur Hälfte von einem Märchenwesen und zur anderen von einen Menschen ab. Erst an ihrem 12. Geburtstag hat sie von ihrer Magie erfahren und macht nun eine Ausbildung am "Fairy Tale Camp", dem Internat für die Hüter der Märchen. Dort ist wahrlich nicht langweilig. Malwine, die im Archiv der Schule gearbeitet hat und die Schule verraten hat, zieht nun als Schwan auf dem Fluss Milchig ihre Kreise, aber der Maskenmann ist noch immer nicht enttarnt und die Gefahr damit noch nicht gebannt. Der magische Schutzwall der Schule beginnt zu bröckeln, die Sicherheit der Schüler ist nicht mehr gewährleistet, Ella soll sogar direkt nach dem Unterricht nach Hause kommen.
Die Hinweise verdichten sich immer mehr, dass sich der Verräter womöglich sogar im Schloss selbst befindet! Wem können die Freunde überhaupt noch vertrauen?

Hinzu kommt, dass Marie plötzlich vom Pech verfolgt wird, ihre magische Feder funktioniert nicht mehr und auch sonst geht einiges schief. Was ist der Grund für ihre Pechsträhne?

Leider ist Maries Mutter immer noch verflucht und im Körper der Kröte Ludmilla gefangen. Kann der Fluch endlich gebrochen werden?

In Maries eigenem Märchen, sie ist Nachfahrin von Frau Holle, erhält sie einige Hinweise, die vielleicht endlich zur Rettung der Märchenwelt und zur Rückverwandlung von Maries Mutter führen könnten.

Erneut müssen sich Marie und ihre Freunde schwierigen Herausforderungen stellen, bei der Marie sogar ihre Magie verlieren könnte! Zum Glück hält die Blaue Gilde immer zusammen! Dabei machen sie einige unerwartete Entdeckungen.

Corina Wieja hat eine wunderbare fabelhafte Welt voller Magie erschaffen. Die Handlung ist kontinuierlich spannend, oft witzig und voller Zauberei. Die originellen Kapitelüberschriften und Illustrationen (schwarz-weiß) tragen zum Spaß am Lesen bei.

Meine Tochter war auch vom dritten Buch dieser tollen Reihe wieder gefesselt und begeistert. Es kommt keine Langeweile auf und sie konnte geradezu versinken in die magische Märchenwelt und alles um sich herum vergessen!



Fazit:

Ein Buch für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren voller Spannung, Magie, Geheimnissen und natürlich märchenhaften Protagonisten! Diese Buchreihe legt so schnell keiner aus der Hand! Eine wichtige Rolle spielen Mut, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Freundschaft und Zusammenhalt.

Bewertung vom 28.11.2024
Hotel in den Wolken
Konrad, Mara

Hotel in den Wolken


gut

Graubünden in der Schweiz, in der Gegenwart. Maike Reineke macht gerade Skiurlaub mit ihrem Freund Ravi, als sie überraschend die Nachricht erhält, Erbin eines alten Hotels im Nachbarort zu sein. Die beiden machen sich gleich auf dem Weg und wollen die Vergangenheit des alten Hauses erkunden.

Sumbriva in den Schweizer Alpen, 1865 bis 1872. Jane und Henry Brightfield lieben ausgedehnte Bergwanderungen und sind gerade auf dem Rückweg von einer Tour mit ihrem Bergführer, als sich Henry verletzt. Mit geschwollenen Fuss kann er nicht mehr bis zur eigentlich gebuchten Unterkunft laufen und so landen die drei schließlich im "Posthotel Sumbriva".
Florian Fernsby ist Besitzer dieses Hauses und macht auf Jane einen äußerst tüchtigen Eindruck. Doch dann kommt Jane hinter ein Geheimnis, welches der Hoteleigentümer um jeden Preis verbergen möchte.

"Ein guter Hotelier erfüllt seinen Gästen alle Wünsche. (....) Florian Fernsby war ein guter Hotelier. Der Beste."



Ich habe mich schon sehr auf das Buch gefreut, da ich alte Familiengeschichten auf mehreren Zeitebenen liebe. Doch dieser Roman lässt mich enttäuscht zurück.

Leider wurde darauf verzichtet, die einzelnen Zeitebenen bzw. Handlungsorte voran zu stellen. Die Kapitel wechseln sich zwar grundsätzlich in der Gegenwart und Vergangenheit ab und haben eine andere Schriftart, doch im weiteren Handlungsverlauf kommt noch eine weitere Erzählebene dazu und dann wurde es stellenweise wirr.

Zudem stimmen teilweise die Übergänge zu den Handlungsorten nicht bzw. sind zu abrupt. Es fehlen erklärende Einleitungen oder eben alternativ - wie oben erwähnt - passende Überschriften, wie z. B. "Sumbriva, am nächsten Morgen."



In der Gegenwart bleiben die Charaktere blass und austauschbar, einzig das inzwischen verlassene und stark sanierungsbedürftige Hotel hat seinen Reiz.

Der Autorin ist die Erzählschiene in der Vergangenheit wesentlich besser gelungen, Jane und Flo Fernsby wissen durchaus zu überzeugen und wurden sehr gut dargestellt.



"Denn hier in Sumbriva steht dieses Hotel, von dem alle sprechen, in dem alle Halt machen auf dem Weg über den Pass. Hier finden die Dinnerpartys statt, auf denen sich Menschen aus aller Welt treffen." (Zitat S. 224/225)


Fazit:

Dem Roman mit mehreren Zeitebenen und Handlungsorten fehlt es an grundsätzlicher Struktur, teilweise auch Logik und die Charaktere in der Gegenwart bleiben farblos.
Einzig die Beschreibungen des wunderschönen Hotels, welches noch Jahrzehnte später seinen besonderen Charme von alten Glanz und Ruhm bewahren konnte, hält die Geschichte aufrecht.
Leider wurde Potential verschenkt. Ich kann den Roman nur bedingt empfehlen.

Bewertung vom 25.11.2024
Der Traum von Diamanten / Cartier Bd.1
Villard, Sophie

Der Traum von Diamanten / Cartier Bd.1


ausgezeichnet

"Wegen dieses Esprits war sie hier, dachte Jeanne, und ihr Herz klopfte schneller. Sie würde in dieser Stadt gegen alle Widerstände erfolgreich sein und einen Unterschied machen (...) Aber ihre Chance würde sehr bald kommen, und sie würde sie ergreifen!" (Zitat S. 96)


Paris, 1910 bis 1915. Jeanne Toussaint wurde kürzlich verlassen, ihr Geld ist knapp, sie arbeitet als Näherin in Montmartre. In einem Nachtclub lernt sie schließlich Louis Cartier kennen. Diesem fällt direkt Jeannes besonderer Stil auf und so bietet er der talentierten jungen Frau einen Job als Designerin in seinem Geschäft an. Davon ist der Chefdesigner wenig begeistert. Doch niemand kann leugnen, dass Jeanne frischen Wind in die Designabteilung bringt.

Die Cartierbrüder Louis, Pierre und Jacques haben die unterschiedlichen Niederlassungen ihrer Geschäfte unter sich aufgeteilt, Louis ist Inhaber in Paris, Jacques in London und Pierre in New York. Die Geschwister haben unterschiedlichen Herausforderungen zu meistern, die Konkurrenz schläft nicht und politische Spannungen hemmen die Kaufkraft der Kundschaft in der feinen Oberschicht. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen konnte, bricht schon bald der Erste Weltkrieg aus.

Pierre wird der sagenumwobene und äußerst wertvolle Diamant "Hope" zum Kauf angeboten. Eine einmalige Chance, aber man sagt sich, dass derjenige, der den Hope in Besitz hat, verflucht ist. Pierres Ehefrau steht kurz vor der Niederkunft ihres Kinders und ist strikt gegen den Ankauf des Diamanten.

Jacques Cartier ist noch unverheiratet, liebt das Reisen in ferne Länder und ist doch an das Geschäft in London gebunden.

Louis soll für seinen guten Freund und Luftfahrpionier Alberto Santos-Dumont eine Uhr entwerfen, die dieser nicht erst umständlich aus der Weste holen muss, er möchte die Hände während des Fluges freihaben.

"Cartier - Der Traum von Diamanten" ist der erste Teil einer zweibändigen Familiensaga, welche auf der Unternehmensgeschichte der Juwelierfamilie Cartier basiert.
Das Cover ist dabei ein echter Hingucker, die Schrift glitzert in edlen Silber. Die Autorin schreibt überaus lebendig, durch die unterschiedlichen Perspektiven der drei Brüder sowie Jeanne in drei Großstädten ist der Roman sehr vielschichtig, kontinuierlich spannend, unterhaltsam und kurzweilig.

Die Handlungsorte werden anschaulich beschrieben, so dass beim Lesen das Gefühl entsteht, selbst vor Ort zu sein. Die wahren Begebenheiten, die im Roman eingeflochten wurden, werden sehr interessant darstellt, wie z. B. der Erwerb des berühmten und sagenumwobenen Hope-Diamanten, der Entwurf einer feinen Herrenarmbanduhr, die nach Louis` Fliegerfreund benannt worden ist, die "Santos-Dumont-Fliegeruhr". Auch heute noch kann man diese Uhr erwerben. Zudem wurde die Entstehung anderer Designs aufgegriffen, z. B. das Panther-Design, mit dem Cartier sogar einen Wettbewerb der Weltausstellung gewann oder der Fund der weltberühmten Büste der ägyptischen Königin Nofretete, die die Cartiers zu Anfertigung einer besonderen Kollektion inspiriert hat.

Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil "Der Glanz von Gold"!



Fazit:

Mitreißende, lebendige und spannend erzählte Saga über die berühmte Juweliersfamilie Cartier! Der Autorin gelingt es vortrefflich historische Fakten und Fiktion miteinander zu verweben.