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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1129 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2024
Tödlicher Schall / Jula Ansorge Bd.5
Kliesch, Vincent

Tödlicher Schall / Jula Ansorge Bd.5


ausgezeichnet

Hegels schwierigster Fall
Hegels ehemals bester Freund sinnt auf Rache und fordert Hegel zu einem Katz- und Maus-Spiel, das er unmöglich gewinnen kann. Doch für Hegel steht viel auf dem Spiel und so nimmt er die Herausforderung an.

Kliesch packt seine eigene Erkrankung und die Erfahrungen seines Krankenhausaufenthaltes mit in das Buch, was es sehr persönlich macht. Außerdem schreibt er im Nachwort, dass er dieses Buch ganz ohne Hilfe von Sebastian Fitzek geschrieben und deshalb ganz viel eigene Ideen eingebracht hat. Und das merkt man auch. Dabei ist das nicht negativ gemeint, im Gegenteil. Kliesch haut dem Leser Dinge um die Ohren, die sehr unglaubwürdig klingen, aber wissenschaftlich belegbar sind. Teilweise waren die Erklärungen etwas lang, aber man brauchte sie, um die Handlung zu verstehen.
Hegel und Jula kommen nicht zur Ruhe, was mir persönlich langsam etwas zu viel des Guten wird. So viele massive Feinde kann doch keiner haben. Allerdings war mir die Art des Gegners sehr lieb: schlau und Hegel absolut ebenbürtig.
Die Schreibweise des Autors ist gewohnt packend und man merkt ihm an, wie sehr er seine Charaktere ins Herz geschlossen hat.
Das Ende wartet mit einem Cliffhanger auf, der Vorfreude auf das nächste Buch macht, das sicher noch einige offene Enden der Reihe verknüpfen wird. Ich bin schon sehr gespannt auf den neuen Band.
Fazit: Der Titel „Tödlicher Schall“ trifft den Nagel auf den Kopf. Allerdings ist hier nichts Schall und Rauch, sondern Spannung bis zum Schluss.

Bewertung vom 03.07.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


ausgezeichnet

Willkommen in den 80er Jahren
Immer wieder verschwinden in Katzenbrunn Kinder und tauchen nie wieder auf. Ein pensionierter Polizist erkennt einen Zusammenhang und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Verdächtige gibt es genug – und genau das ist Mengers Absicht. Keiner der Leser soll frühzeitig auf die Fährte des Täters kommen. Und ich muss zugeben: ich hatte ein diebisches Vergnügen beim Lesen. Verdächtigungen getätigt, Verdächtigungen verworfen. Ahnungen gehabt – Ahnungen über den Haufen geworfen. Denn Finster bietet eine Menge Überraschungen.
Die Kapitel sind aus mehreren Sichten geschrieben und relativ kurz. Da sie immer spannend enden, wird man verleitet immer noch ein Kapitel mehr zu lesen. Ich konnte mich oft nicht von dem Buch trennen und hatte es dann auch in 2 Tagen ausgelesen.
Vor allem die Kapitel mit den entführten Kindern sorgen für einen Gänsehauteffekt.

Fazit: Ein ganzes Dorf unter Verdacht – Spannung garantiert.

Bewertung vom 30.06.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


ausgezeichnet

Stark geht es weiter. Auch der zweite Band der Trilogie überzeugt voll und ganz.
Kim Ribbing hat seinen früheren Peiniger entführt und im Keller gefangen gehalten. Er glaubt, er habe alle Spuren verwischt, doch die Polizei kommt ihm auf die Spur – und die Jagd beginnt.
Doch Ribbing ist der Polizei immer einen Schritt voraus.
Und das fand ich total gut gemacht. Gut gemacht ist auch, dass man Sympathie zu Kim aufbaut, der ja eigentlich eher auf der falschen Seite steht. Sehr gut gefallen hat mir wieder Astrid. Vor allem ihre besonderen Fähigkeiten waren Kim wieder sehr nützlich. Die Beziehung zwischen Julia und Kim entwickelt sich weiter, auch Johnny darf sich über eine Romanze freuen.
3 Handlungen, die parallel verlaufen: die Entführung, Julias Recherchen gegen die Wahren Schweden und die Ermittlungen der Polizei. Und alles wird schlüssig zusammengeführt. Überraschende Wendungen und kurze Kapitel sorgen zudem dafür, dass keine Langeweile aufkommt und man das Buch kaum zur Seite legen mag.
Fazit: ich bin schon total gespannt auf den finalen Teil.

Bewertung vom 30.06.2024
Teufelsgabe / Ewert Grens ermittelt Bd.4
Roslund, Anders

Teufelsgabe / Ewert Grens ermittelt Bd.4


ausgezeichnet

Ewert Grens ist verzweifelt. Und sieht keinen anderen Ausweg als Selbstmord. Als dieser misslingt wird er vom Dienst suspendiert. Doch zwei grausam zugerichtete Leichen bescheren ihm die Chance, sich zu beweisen. Er muss diesen Fall lösen – koste es, was es wolle.
Der neue Fall für Ewert Grens hat es in sich. Allein die Tötungsarten fand ich sehr kreativ. Roslund findet das richtige Maß zwischen Grausamkeit und Andeutungen, so dass das Kopfkino zwar anspringt, sich jedoch nicht zu deutlich in Grausamkeiten verliert.
Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet und sehr authentisch. Besonders beeindruckend ist die Darstellung der inneren Konflikte und der psychologischen Tiefe, die Roslund seinen Figuren verleiht. Dies ermöglicht es dem Leser, eine starke emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen und mit ihnen mitzufühlen. Auch Grens‘ weiche Seite kommt hier öfters zum Vorschein.
Roslund schafft es, die Spannung zu steigern und durch überraschende Wendungen den Leser zu verblüffen.
Fazit: Ein packender, emotional intensiver und hervorragend geschriebener Kriminalroman, der den Leser bis zur letzten Seite fesselt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2024
Das Mädchen und der Verrat (eBook, ePUB)
Musso, Guillaume

Das Mädchen und der Verrat (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mathias ist ein ehemaliger Polizist, Louise eine Medizinstudentin, die nicht an einen Unfalltod ihrer Mutter glauben mag. Deshalb bittet sie Mathias, sich des Falls anzunehmen. Was dieser dann aber herausfindet übertrifft alle Erwartungen.
Überraschende Wendungen und Rückblicke sorgen dafür, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann. Mussos Erzählweise ist klasse: er lässt die einzelnen Charaktere selbst zu Wort kommen und widmet ihnen mehrere Kapitel. So ist man anfangs als Leser etwas im Vorteil gegenüber seinem Protagonisten.
Mussos Bücher sind vielschichtig und mitreißend. Nichts ist, wie es scheint und erst am Ende, das irgendwie immer zu früh kommt, weiß man, was sich der Autor bei allem gedacht hat. Was langsam und unscheinbar beginnt, steigert sich im Laufes des Buches zu einem Crescendo, das es in sich hat.
Fazit: sicher ist bei Musso nur, dass nichts sicher ist

Bewertung vom 28.06.2024
Wisting und der ungewollte Verrat / Wistings schwierigste Fälle Bd.2
Horst, Jørn Lier

Wisting und der ungewollte Verrat / Wistings schwierigste Fälle Bd.2


ausgezeichnet

Wistings persönlichster Fall
Nicht nur Wistings schwerster, sondern auch sein persönlichster Fall. Was sich anfangs beinahe als Routine anfühlt, wird schnell zu einem Fall, der es in sich hat. Und dabei ist der Erdrutsch und der Fund der Leiche noch Wistings kleinstes Problem. Eine Gruppe Fahrraddiebe und die Entführung von Familienangehörigen reicher Personen, um Gold zu erpressen, wiegen da schon weitaus schwerer.
Wie soll man einen Leichenfund aufklären, wenn man so gar keine Anhaltspunkte hat? Das fragt sich nicht nur Wisting, sondern auch der Leser zu Anfang. In winzigen Schritten kommt das Team weiter, dennoch hat es der Fall in sich. Kleine Zahnrädchen greifen ineinander, jeder winzige Schritt bringt das Team ein Stück weiter und einige Dinge vermischen sich miteinander. Horst ist wieder ein Krimi gelungen, der mitreißt und Spaß macht. Wie es ihm immer wieder gelingt, Fälle mehr als kompliziert erscheinen zu lassen und dann am Ende alle Fäden perfekt miteinander zu verknüpfen – Hut ab!
Zudem gelingt es ihm durch kleine Details (Stichwort Safeschlüssel), Neugier zu wecken. Unerwartete Wendungen tragen zusätzlich zum Lesefluss bei und durch die Entführung wird ein hohes Maß an Spannung erzeugt.
Fazit: Ein Buch das man an einem Tag durchsuchtet. Also etwas Zeit einplanen und auf dem Sofa bequem machen.

Bewertung vom 21.06.2024
Lebensmitteallergie
Riedel, Susanne M.

Lebensmitteallergie


ausgezeichnet

Ein Buch, das Spaß macht, Freude beschert und zum Lachen bringt.
In ihren Kurzgeschichten sinniert die Autorin über Dinge, die sie beschäftigen: vergangene Geburtstage, das regionale Berliner Alpenrind, befremdliche Produktnamen, Komplimente, die keine sind und findet sich selbst auch manchmal anstrengend.
Und gerade das ist es, was ihren Humor ausmacht: sie kann auch über sich selbst lachen.
Die Art, wie Susanne Riedel ihre Kurzgeschichten zu Papier bringt ist wirklich köstlich. Beinahe über jeden Satz kann man schmunzeln, in jedem Absatz laut lachen und oft genug sind auch Dinge versteckt, über die es sich kurz nachzudenken lohnt. Die „Afterworkparty“ sei hier besonders erwähnt. Oder der Satz gleich zu Beginn, als sie über Fotos schreibt: „warum fangen wir nicht heute schon an, uns schön zu finden?“
Das Buch umfasst Kurzgeschichten über ein ganzes Jahr und jeder Monat hat so seine Besonderheiten. Sei es die Abiparty, Silvester oder Weihnachten – Riedel fängt sie ein, die besonderen Momente.
Fazit: um es mit den Worten von Susanne zu sagen „genau mein Humor“

Bewertung vom 17.06.2024
Bretonische Sehnsucht / Kommissar Dupin Bd.13
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Sehnsucht / Kommissar Dupin Bd.13


gut

Kommissar Dupin ermittelt auf einer abgelegenen Insel: auf Ouessant wird ein toter Einwohner an Land gespült: Mord oder Unfall? Als noch ein zweiter toter Mann auftaucht, herrscht kein Zweifel mehr: es muss jemand nachgeholfen haben. Doch wie sollen Dupin und sein Team ermitteln, wenn nahezu niemand etwas sagt?
Der 13. Fall für Dupin ist ein ganz besonderer. Dieses Mal muss er ohne Nolwenn auskommen und auch auf der Insel ist es schwierig, weil die Einwohner alle mauern. Das machte es beim Lesen nicht leicht, selbst Verdächtige auszumachen. Alle halten zusammen und Bannalec fängt diese Stimmung sehr gut ein.
Was mich aber sehr genervt hat waren die endlosen Erklärungen über die Insel und die Sagen. Und die nervige Ureinwohnerin, die nur in Rätseln spricht. Beinah 1/3 des Buches geht damit drauf, ohne dass etwas Nennenswertes passiert. Erst ab der Hälfte des Buches beginnen die Ermittlungen so richtig und dann wird es auch interessanter. Erst das Entschlüsseln des Liedes sorgt für das Weiterkommen der Handlung. Die wird dann auch noch spannender. Allerdings gelang es Bannalec nicht wie sonst, mich zu fesseln. Selbst als der Kommissar in Lebensgefahr gerät, wird das beinahe als Nebenhandlung abgetan. Es fehlte die persönliche Note und das Mitfiebern.
Fazit: Für den Anfang vergebe ich zwei Sterne, für das Ende 4, so dass noch eine solide 3 dabei herauskommt. Allerdings konnte mich das Buch, anders als seine 12 Vorgänger, dieses Mal nicht wirklich überzeugen.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2024
Die Vermisste von Holnis
Johannsen, Anna

Die Vermisste von Holnis


ausgezeichnet

Wo hat sich Sophia die letzten 4 Jahre aufgehalten? Das zu klären ist die Aufgabe der Inselkommissarin Lena Lorenzen und ihre Kollegin Naya Olsen. Denn Sophia wurde nun tot aufgefunden – und was dahintersteckt ist überraschend komplex.
Die Ermittlungen gestalten sich als sehr schwierig, weil alle Befragten mauern. Die Autorin versteht es meisterhaft, die Spannung kontinuierlich aufzubauen und die Leser durch geschickt platzierte Wendungen zu überraschen. Das Thema ist sehr hart und so wird man immer tiefer in die Geschichte hineingezogen.
Die Charaktere handeln authentisch und sind sympathisch, persönliche Geschichten machen sie menschlich. Der Fall ist sehr hart und verlangt den Protagonisten alles ab. So ist man auch als Leser von der ersten bis zur letzten Seite gefordert und kann das Buch kaum zur Seite legen.
Fazit: wieder ein gelungener, sehr menschlicher Fall für die Inselkommissarin.

Bewertung vom 17.06.2024
Todesfalle / Emma Klar Bd.9
Peters, Katharina

Todesfalle / Emma Klar Bd.9


sehr gut

Der schwierigste Fall für Emma Klar.
Ein Callboy wird ermordet – und zu allem Überfluss war Staatsanwältin Ulrike Steinert Kundin bei ihm. Ulrike bitte Emma Klar, die Ermittlungen aufzunehmen, und zwar möglichst diskret. Doch jemand hat andere Pläne und so entwickelt sich Emmas und Ulrikes Fall zu etwas weitaus Größerem.
Ich war schon sehr gespannt auf dieses Buch, weil im Epilog des letzten schon etwas zu Rico erwähnt wurde. Peters erzählt einen Fall, wie er schwieriger kaum sein könnte. Alle Beteiligten mauern, alle Zeugen werden ruhiggestellt – umso beachtenswerter, wie es Emma mit Hilfe ihres Teams gelingt, doch eine feine Spur aufzunehmen.
Die Schreibweise ist wieder sehr anschaulich und man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen. Ein erster Verdacht kommt zwar schnell auf, wird jedoch durch viele Wendungen immer wieder hintantgestellt.
Das Ende ist realistisch – wenn ich es mir auch anders gewünscht hätte.
Fazit: dadurch, dass der Fall etwas auf der Stelle tritt kommt nicht so richtig Spannung auf. Wie sich alles aber aufdröselt ist sehr lesenwert.