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c-bird
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Hessen

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Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2023
Schneider, Anna

Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Bei Baggerarbeiten auf einer Baustelle in Tirol wird ein Müllsack gefunden. Zum Vorschein kommen dabei präparierte Dachse, die mit Babykleidung ausgestopft wurden. Chefinspektor Bernhard Krammer ahnt noch nicht welche Familientragödie dahintersteckt.
Zeitgleich erholt sich Alexa Jahn auf der deutschen Seite von ihrer Schussverletzung. Da taucht plötzlich ihr ehemaliger Kollege Jan auf. In einem alten, gemeinsamen Fall wurde anscheinend der Falsche verhaftet. Haben Alexa und Jan damals einen Fehler gemacht? Die beiden rollen den Fall nochmal auf und begeben sich auf Spurensuche.
Es ist bereits der dritte Fall für das ungleiche Ermittler-Team, das im deutsch-österreichischen Grenzgebiet tätig ist. Die Fälle lassen sich unabhängig von einander lesen, doch wer die privaten Entwicklungen zwischen den Ermittlern verfolgen will, sollte sich doch an die chronologische Reihenfolge halten.
Gleich zwei Kriminalfälle gilt es in diesem Band zu lösen. Während sich in den bisherigen Bänden irgendwann die beiden Fälle miteinander verbanden, so wartet man hier lange auf eine Vernetzung. Das mag zwar etwas enttäuschen, dafür sind die beiden Fälle sehr spannend erzählt. Die Handlung wechselt ständig zwischen den beiden Ermittlern. Zudem wird sie von kleinen Einschüben aus der Perspektive von „Sie“ und „Er“ unterbrochen, worauf man sich zunächst noch gar keinen Reim machen kann. Der flüssige Erzählstil sorgt für spannende Unterhaltung und auch die Beschreibungen der Gegebenheiten kommen nicht zu kurz. Angenehm kurze Kapitel sorgen dafür, dass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören mag.
Die Auflösung war für mich überraschend und nicht vorhersehbar. Mittlerweile charakteristisch ist das Ende. Es bleiben immer noch ein paar Fragen offen, die im nächsten Band geklärt werden. Doch dieses Mal ist es ein richtig fieser Cliffhanger mit dem das Buch endet. Erst im Februar 24 geht es weiter – solange müssen wir uns leider gedulden.

Bewertung vom 14.03.2023
Hecker, Frederic

Morddurst / Kriminalhauptkommissar Fuchs & Fallanalystin Schuhmann Bd.3


ausgezeichnet

Atemberaubend spannend

Mit „Morddurst“ legt der Autor Frederic Hecker bereits den dritten Band rund um den Frankfurter Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und die Fallanalytikerin Lara Schuhmann vor.
Obwohl ich beide beiden Vorgänger nicht kannte, hatte ich als Quereinsteiger keinerlei Probleme mit dem Buch. Es gibt zwar immer wieder Bezüge zu den vorangegangenen Werken, aber auch ausreichend Erklärungen, sodass man mühelos der Handlung folgen kann.
Schon der Einstieg in das Buch ist absolut rasant und beginnt mit einer spektakulären Flucht des Mörders Richard Dorn. Was folgt, ist eine wilde Jagd, die einfach atemberaubend spannend ist. Dabei hinterlässt Dorn eine blutige Spur und scheint seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus zu sein. Wendungen und falsche Fährten sind genial konstruiert und manche Szenen vermitteln so eine unglaubliche Spannung, dass man sich kaum traut weiterzulesen. Die Beschreibungen sind die perfekte Grundlage für feinstes Kopfkino.
Nur in der Mitte des Buches geht es dann etwas ruhiger zu, was vielleicht daran liegt, dass es eben zuvor einfach extrem spannend und temporeich war. Zeit um einmal durchzuschnaufen bis es ins gelungene und grandiose Finale geht. Aber auch hier hält der Autor noch einige Überraschungen bereit. Auf alle Fälle ist das Ende schlüssig und lässt kaum eine Frage offen.
Hervorzuheben ist noch der Schreibstil, der wirklich super ist. Hier trifft Spannung und gute Erzählkunst aufeinander. Abgerundet wird das Ganze mit medizinischen Hintergrundwissen, das nicht nur gut in die Geschichte eingebunden wird, sondern auch verständlich erklärt wird. Ich persönlich finde es immer genial, wenn ich neben guter Unterhaltung auch noch etwas dazulerne.
Das Buch umfasst über 600 Seiten mit relativ kleiner Schrift. Ungewöhnlich viel für einen Thriller, aber ich möchte keine einzige der Seiten missen.
Nun bin ich auf weitere Werke sehr gespannt. Zur Überbrückung werde ich die beiden Vorgänger „Totenblass“ und „Rachekult“ genießen.

Bewertung vom 05.03.2023
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Zerstört / Rachejagd Bd.3


ausgezeichnet

Grandioses Finale

„Zerstört“ ist der dritte und abschließende Teil der großartigen und sehr spannenden“ Rachejagd“-Trilogie. Da die Bücher aufeinander aufbauen, ist ratsam, die beiden Vorgängerbände zu lesen, um die ganzen Zusammenhänge zu verstehen.
Noch immer ist die Jagd nicht zu Ende. Die Journalistin Anna Jones und FBI-Agent Nick Coleman werden nach wie vor von einem Psychopathen verfolgt und gejagt. Immer scheint er ihnen einen Schritt voraus zu sein. Und noch immer ist unklar, wer dahintersteckt…
Wie schon in den beiden Vorgängerbänden geht es gleich wieder rasant und spannend los. Anders ist jedoch, dass man als Leser endlich etwas über die Beweggründe des Täters erfährt. Mit Hilfe von Rückblicken, beginnend 15 Jahre zuvor, taucht man in die Jugendzeit von Nick und Anna ein. Damals bildeten die beiden gemeinsam mit Roger und Paige eine Viererclique. Und nun ist es ausgerechnet Paige, die Nick und Anna um Hilfe bittet.
Erzählt wird in einem sehr flüssigen Erzählstil, der einen sofort mitreißt und einem unglaublich hohen Tempo. Ständig passiert etwas, die Ereignisse kommen wirklich Schlag auf Schlag. Dabei müssen auch einige Figuren ihr Leben lassen, ebenso wie es Rückschläge für die beiden sympathischen Protagonisten Anna und Nick gibt.
Abgerundet wird die spannende Handlung mit einigen überraschende Wendungen. Man rätselt die ganze Zeit, wer hinter dem Täter steckt, aber auch hier gelingt es dem Autoren-Duo den Leser auf falsche Fährten zu locken.
Das Ende war nicht nur ein großer Showdown, sondern auch total überraschend. Mit so einem Ausgang hätte ich nicht gerechnet.
Insgesamt empfand ich diesen dritten Band als den spannendsten der gesamten Reihe. Besonders gelungen fand ich auch, wie die vielen Handlungsstränge, über drei Bände hinweg, gekonnt gesteuert und zu einem stimmigen Ende geführt wurden. Nicht nur ein grandioser Abschluss, sondern insgesamt eine grandiose Trilogie.

Bewertung vom 25.02.2023
Adam, Lea

Stigma


ausgezeichnet

Hier stimmt einfach alles
In einem Hamburger Park wird die Leiche eines Mannes gefunden. Er wurde brutal ermordet, der Kopf des Opfers steckt in einer Mülltüte, zudem beide Augen entfernt. Kurze Zeit später gibt es einen weiteren Toten, wieder mit der gleichen Mülltüte, doch dieses Mal wurden die Ohren abgeschnitten.
Jagoda „Milo“ Milosevic und Vincent Frey nehmen die Ermittlungen auf. Dabei stellen sie fest, dass die Opfer noch eine Gemeinsamkeit haben: sie übten zuvor Gewalt gegen Frauen aus. Ein Racheakt? Wurden hier Täter zu Opfern?
Unter dem Pseudonym Lea Adam haben die beiden Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer ihren ersten gemeinsamen Thriller geschrieben. Ein Werk, das den Namen Thriller absolut verdient hat und mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. Hier stimmt einfach alles. Der Erzählstil ist mitreißend und es gibt immer wieder Wendungen. Auch das Ermittler-Duo hat mir bestens gefallen. Zwei unterschiedliche Typen, die sich aber perfekt ergänzen. Milo mit ihren serbischen Wurzeln, die sich eigentlich immer an die Regeln hält und nach Angaben von Vince „eine bessere Deutsche wie alle anderen“ ist und Vince, der auch gerne mal das Gesetz nach seinen Maßstäben auslegt. Die beiden liefern sich richtig spritzige Dialoge.
Immer wieder gibt es kleine Rückblicke aus Sicht der Frauen und man erlebt mit, wie ihnen sexuelle Gewalt angetan wurde. Ein sehr bedrückendes und grausames Thema. „Stigma“ erscheint schon vom Cover her düster und passt somit bestens zum Inhalt.
Stigma konnte mich auf der ganzen Linie überzeugen. Temporeich, hochgradig spannend und top erzählt. Das Buch ist der Auftakt zu einer ganzen Thrillerserie. Ich hoffe, dass die beiden Protagonisten darin auch eine Rolle spielen werden.

Bewertung vom 23.02.2023
Sahlström, Cecilia

In eigenen Händen


gut

Es fehlt hier an Spannung
Im schwedischen Lund wird ein Mann in einer Schrebergartenanlage tot aufgefunden. Es handelt sich dabei um Tobias Klingström, einen engagierten Sozialarbeiter, der bei allen beliebt war. Wer also hatte einen Grund Tobias zu ermorden?
Kommissarin Sara Vallén und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und decken dabei so manches düstere Geheimnis auf.
Es ist der zweite Fall für Sara Vallén. Ich habe den ersten Band nicht gelesen und wurde anfangs das Gefühl nicht los, dass mir etwas fehlt. Auch die Vielzahl der Ermittler war zunächst eine Herausforderung, doch mit der Zeit festigten sich die Figuren. Denn erfährt man viel über das Ermittlungsteam und ihr Privatleben. Das macht zwar die Figuren etwas lebendiger, doch mir war es schon fast zu viel Nebenhandlung.
Bestens gefallen haben mir die sehr kurzen Kapitel, man fliegt praktisch durch das Buch. Allerdings fehlte es an Spannung, denn außer gradliniger Ermittlungsarbeit passiert nicht besonders viel in dem Buch. Eine wichtige Rolle spielt auch die junge Samira, eine Medizinstudentin mit pakistanischen Wurzeln. Ihre Probleme mit den traditionellen Eltern und dem westlichen modernen Leben waren fast interessanter als der eigentliche Fall.
Insgesamt ein Krimi, dem es definitiv an Spannung fehlt und einige Längen hat.

Bewertung vom 15.02.2023
Bartsch, Simon

Das Schweigen der Puppen (eBook, ePUB)


sehr gut

Hier kommt garantiert keine Langeweile auf
Geschminkt wie eine Puppe sitzt sie da, nur leider schon tot. Für Kristina Kuhn kommt jede Hilfe zu spät. Kriminalhauptkommissar Philipp Jansen von der Bonner Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Und es ist erst der Anfang, denn weitere Frauen tauchen auf, ähnlich in Szene gesetzt. Jansen hat es nicht nur mit einem Psychopathen zu tun, sondern auch mit einem Serienkiller.
Fast gleichzeitig findet sich die Leiche einer älteren Frau im Kölner Umland. Das Opfer wurde in ihrem Keller erschlagen, umgeben von veralteten Puppen. Hier ermittelt Iris Lottner und ihr Team von der Kölner Polizei. Noch ahnen beide Teams nicht, wie eng ihre Fälle verbunden sind…

Simon Bartsch hat mit „Das Schweigen der Puppen“ einen spannenden und temporeichen Kriminalroman vorgelegt. Es geht gleich mit dem ersten Opfer sehr spannend und temporeich los. Die Kapitel sind kurz, die Perspektiven wechseln ständig. So hat man den Eindruck, dass ständig etwas passiert, was es ja auch tut. Hier kommt garantiert keine Langeweile auf. Interessant war vor allem die Täterperspektive, man konnte sich bestens in seine kranke Gedankenwelt hineinversetzen.
Ebenso herausragend sind aber auch die Protagonisten. Die Ermittler, sowohl auf der Bonner als auch auf der Kölner Seite, sind alles andere als smart. Während sich Iris Lottner mit den Folgen ihrer Scheidung und den Problemen einer pubertierenden Tochter herumschlagen muss, hat Phillip Jansen mit ganz anderen Dämonen zu kämpfen.
Lediglich die Auflösung kam dann ziemlich schnell. Zwar insgesamt logisch, aber trotzdem hat mir da etwas gefehlt.
Insgesamt ein spannender, rasanter Krimi, der schon fast Thriller-Qualität hat. Bin gespannt, ob es mit den beiden interessanten Ermittler-Teams weitergeht. Ich würde mich darüber sehr freuen.

Bewertung vom 09.02.2023
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


ausgezeichnet

Spannung pur mit starken Figuren

Die erfolgreiche Herzchirurgin Dr. Anna Jones befindet sich seit ihrer Scheidung in einem täglichen Spagat, um Arbeit und ihre Aufgaben als Mutter zu bewältigen. Zum Glück steht ihr da ihre hilfsbereite Nachbarin Paula zur Seite. Doch mit einem Schlag ändert sich alles. Paula wird ermordet, Annas Sohn Zack entführt. Um ihren Sohn wieder zu bekommen, soll Anna einen bekannten Politiker während einer Herz-OP sterben lassen. Ein Dilemma für einen Arzt. Was wiegt wichtiger? Der Hippokratische Eid oder die Liebe einer Mutter?
Das Buch beginnt total rasant und spannend. Anna kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und wird Zeuge, wie gerade das ganze Haus von den Entführern verwanzt wird, jeder ihrer Schritte kann von Kameras überwacht werden. Keine Chance die Polizei zu informieren und natürlich ist da auch noch die Angst Zack nicht zurückzubekommen. Man konnte sich wirklich gut in Annas Lage hineinversetzten.
Doch die Geschichte wird nicht einfach nur gradlinig erzählt, sondern beinhaltet noch zwei weitere Handlungsstränge bzw. zwei Frauen, die eine wichtige Rolle spielen. Da ist zum einen Margot, eine Krankenschwester, die in Annas OP-Team arbeitet. Das Leben hat es ihr nicht leicht gemacht und sie hat jede Menge Probleme zu bewältigen. Doch nun sieht sie ihre Chance gekommen. Und schließlich noch Detective Inspector Rachel Conaty, die Polizistin. Sie ermittelt im Fall der ermordeten Paula und merkt sofort, dass Anna etwas zu verbergen hat. Auch sie hat ihr Päckchen zu tragen. Die Figuren dieser drei Frauen fand ich überaus interessant und grandios herausgearbeitet, allen voran aber die Herzchirurgin selbst. Die Perspektiven zwischen den drei Charakteren wechseln ständig. Mal berühren sich die Handlungsstränge nur, mal verschlingen sie sich ineinander. Der ständige Wechsel zwischen den drei Erzählsträngen heizt natürlich nochmals die Spannung an.
Extrem spannend empfand ich die Szene im OP als Anna den Politiker operiert. Sehr detailliert beschrieben, aber ohne Fachchinesisch. Man war so richtig mittendrin. So viele Augen sind auf sie gerichtet und dennoch muss sie es irgendwie vollbringen den Patienten sterben zu lassen. Lediglich das Ende war für mich leicht überzogen, aber immer noch nachvollziehbar.

Es ist Jack Jordans erster Thriller, der in deutscher Sprache erschienen ist. Und es ist ein absolut gelungenes Debüt. Authentische und starke Figuren, hohes Tempo und sehr spannend erzählt. Bitte mehr davon.

Bewertung vom 03.02.2023
Hartung, Alexander

Der Fluch des Fremden


sehr gut

Mordermittlung im 17. Jahrhundert
Furtenblick, ein Dorf in der Nähe Heidelbergs, zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Während des alljährlichen Dorffestes betritt ein Fremder das Podium und sagt den Tod einiger Bürger vorher. Zudem benennt er auch die grausamen Todesarten. Danach stürzt er sich von einem Felsen in den Fluss, seine Leiche wird am nächsten Tag gefunden. Kurz darauf tritt die Prophezeiung des Fremden ein und die beiden ersten Bürger sterben. Die Dorfgemeinschaft glaubt an einen Fluch, doch die Witwe Katharina Volck ist da ganz anderer Meinung. Für sie steht fest: Es war Mord!
Alexander Hartung ist vor allem für seine spannenden Thriller bekannt, die im Jetzt und meist in Großstädten spielen. Nun also ein Exkurs in das 17. Jahrhundert und raus aufs Land. Der Autor entführt in eine Welt, in der der Aberglaube noch großgeschrieben wird und ein Fluch ein ganzes Dorf in Angst versetzen kann. Furtenblick ist eine kleine Gemeinde, die Anzahl der Dorfbewohner überschaubar. Herausragend dabei vor allem die beiden Protagonisten Katharina Volck und Jakob Kohlhepp, der ebenfalls Witwer ist. Katharina ist sehr willensstark und klug. Was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat, setzt sie auch um. Dabei steht ihr meist ihr Nachbar Jakob hilfreich zur Seite. Die beiden sind sich eigentlich sehr zugetan, kabbeln sich aber oft mit spritzigen Dialogen. Gerade diese zwei Figuren machen die Handlung sehr lebendig.
Die Geschichte spielt zwar zu Beginn des 17. Jahrhunderts, aber sehr viel erfährt man über das damalige Leben nicht. Da hätte ich mir ein paar mehr Informationen gewünscht, da mir diese Zeitspanne wenig vertraut ist. Die ersten Versuche mit Schimmelpilzen Wunden zu heilen, fand ich aber sehr spannend, ebenso den Ausflug in das Judenviertel Frankfurts.
Alles in allem ein unterhaltsamer historischer Krimi mit einem happy end. Da ständig etwas Neues entdeckt wurde, war es auch spannend, allerdings mit Luft nach oben.

Bewertung vom 31.01.2023
Läckberg, Camilla

Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11


ausgezeichnet

Super Fortsetzung einer spannenden Reihe
Im beschaulichen Fjällbacka werden innerhalb kürzester Zeit zwei schwere Verbrechen verübt. Erst wird ein berühmter Fotograf erschossen, kurz darauf eine halbe Familie ausgelöscht. Kommissar Patrik Hedström hat alle Hände voll zu tun, um die Ermittlungen voranzubringen. Parallel dazu recherchiert Erica Falck, seine Ehefrau in Stockholm zu ihrem neuen Buch. Zu Beginn der 80er Jahre wurde hier eine Trans-Frau ermordet. Noch ahnen die beiden nicht, dass es Verbindungen zwischen den Fällen gibt…
Lange hat es gedauert, bis die Serie rund um Erica Falck und Patrik Hedström endlich fortgesetzt wurde. Mittlerweile ist es der elfte Band mit den beiden sympathischen Protagonisten. Da ich fast alle Bücher der Reihe kenne habe ich mich sehr über ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten gefreut. Denn es sind gerade die Figuren, die die Krimis von Camilla Läckberg so lebendig machen. Das betrifft nicht nur das Ermittlungsteam rund um Patrik, sondern auch die Familie der beiden. Es treten immer wieder mal kleinere und größere Probleme auf, die auch den Leser selbst treffen könnten. Man kann sich also herrlich mit den Figuren identifizieren. Dazu ein sehr flüssiger Erzählstil, der die Handlung spannend erzählt. Immer wieder driftet die Geschichte zurück in die Zeit von 1980 und man erfährt Stück für Stück was damals geschehen war. Auch die Zusammenhänge werden erst ganz zum Schluss klar, es bleibt also bis zum Ende sehr spannend.
Insgesamt eine sehr gelungene Fortsetzung der Reihe. Ein absolut spannender Schwedenkrimi, bei dem eigentlich ständig etwas passiert. Was die privaten Entwicklungen angeht, bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht.

Bewertung vom 26.01.2023
Webb, Katherine

Der Tote von Wiltshire / Lockyer & Broad ermitteln Bd.1


sehr gut

Etwas zäher Beginn, aber sehr sympathische Ermittler

Seit vierzehn Jahre sitzt Hedy Lambert im Gefängnis, schuldig gesprochen des Mordes. Hedy selbst beteuerte immer wieder ihre Unschuld, doch die Indizien sprachen gegen sie. Doch nun taucht ein neuer Zeuge auf und Hedy wendet sich voller Hoffnung an den damals ermittelnden Inspektor Matthew Lockyer. Dieser stand damals noch unerfahren am Anfang seiner Karriere, unsicher, ob ihm nicht selbst Ermittlungsfehler unterlaufen sind. Lockyer rollt den Fall noch einmal auf, Unterstützung erhält er dabei von seiner engagierten Kollegin Gemma Broad.
Die Autorin Katherine Webb ist bekannt für ihre historischen Romane, dies ist ihr erster Kriminalroman. Das Buch beginnt auch sehr ruhig, es passiert zunächst nicht viel, dafür wird alles sehr detailliert beschrieben. Wer also Hochspannung und einen temporeichen Ablauf erwartet, ist fehl am Platz. Dennoch war eine subtile Spannung spürbar, denn immer wieder tut sich ein neues Rätsel auf. Das Ermittlerduo Lockyer und Broad ist absolut sympathisch und man erfährt viel über die beiden. Besonders über das Privatleben von Lockyer bekommt man sehr viele Informationen. Man lernt seine Familie kennen und entwickelt Verständnis für seine Schuldgefühle, die ihn seit Jahren plagen. Über Gemma erfährt man noch nicht allzu viel, sie ist um einiges jünger, scheint aber auch ein Geheimnis mit sich zu tragen.
Viele Gespräche und Verhöre werden geführt und die Ermittlungen kommen nur stückweise voran. Die Autorin lässt sich hier wirklich viel Zeit. Doch nach und nach fallen die Puzzlestücke an ihren Platz. Erst zum Ende hin erkennt man die sehr gute Konstruktion des Romans. Das Tempo erhöht sich plötzlich und es gibt einige Wendungen. Mit dieser Auflösung konnte man nicht rechnen und ic hwar ziemlich überrascht. Zudem gibt es einen kleinen Cliffhanger am Ende des Buches, der jetzt schon neugierig auf einen Folgeband macht. Allein der beiden Protagonisten wegen bin ich sehr gespannt darauf.