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Wolly
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Kempten

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Insgesamt 247 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2021
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1


weniger gut

Der Donnerstagsmordclub ist für sich erstmal eine tolle Idee. Rüstige Rentner in einem Luxusaltersheim, deren liebste Beschäftigung das Lösen alter Kriminalfälle ist. Das klingt ein bisschen so als würden sich Columbo, Miss Marple und Jessica Fletcher zufällig beim Bingo begegnen. Leider kam für mich aber weder der Witz noch der Charme rüber, die ich mir von solch einer Lektüre erhoffe. Der ein oder andere nette Einfall war dabei, aber nichts was mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist. Ich bin nicht sicher ob hier hören und lesen einen deutlichen Unterschied machen oder ob der Stil des Buches einfach nicht meinen Geschmack trifft. Für mich zieht es sich realtiv Ereignislos in die Länge und kann mich nicht fesseln. Schade. Ich habe das Buch gehört und würde vielleicht eher zum Lesen raten, wenn einen der Klappentext anspricht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2021
Benning, Anna

Der Tag, an dem die Welt zerriss / Vortex Bd.1


ausgezeichnet

Meinung:
Mit dem ersten Teil der Vortex Trilogie ist Autorin Anna Benning ein actiongeladener Start gelungen. Schon zu Beginn wird man in die Geschichte geworfen ohne langes Vorspiel, aber auch ohne Verständnisprobleme. Denn sie schafft es, die Welt zu vermitteln, ohne ausschweifende Erklärungen – mehr Learning by Doing. Eine erfrischende Eigenschaft wie ich finde. Auch die Tatsache, dass die Geschichte am Ende der Ausbildungszeit der Protagonistin startet statt am Anfang mag ich, denn auch dies bringt Abwechselung in diesem Genre.
Allgemein war ich ab den ersten Sätzen in dem Buch drin und habe mich schnell in die Weltenidee verliebt. Die Vortexe, die Energien und die Vermischung von Mensch und Natur finde ich cool. Ebenso konnte Benning mit verschiedenen Schauplätzen, Charakteren und ihrem Schreibstil punkten. Ich habe mich über knapp 480 Seiten nicht gelangweilt und bin sehr schnell durch das Buch geflogen.

Wie ihr seht habe ich also eine Menge Positives zu berichten. Kritikpunkte gibt es auch, allerdings fallen diese relativ gering aus. Wie in vielen ähnlich gelagerten Büchern gibt es auch hier eine Liebesgeschichte, die sich für meinen Geschmack einfach nicht 100% natürlich anfühlt. Das geht mir mit ähnlichen Werken aber auch häufig so und ist vielleicht nur meine Ansicht. Ich stehe einfach nicht auf die erzwungenen Romanzen.
Ebenso wenig stehe ich auf Hauptfiguren, die alles besser können als der Rest der Welt. Hier wünsche ich mir mal wieder Normalos an die Macht. Wenn dann noch viel Hilfestellung seitens der Schreiber dazukommt, wirkt das auf mich einfach in einigen Szenen unrealistisch und nimmt ein klein wenig den Zauber.
Das ist hier allerdings Kritik auf hohem Niveau, weil mir Vortex ansonsten reichlich Zauber geboten hat.

Fazit:
Ich freue mich schon sehr auf Band 2 und werde heute noch damit beginnen.

Bewertung vom 27.05.2021
Haug, Kristin;Töpper, Verena

Mittagspause auf dem Mekong


ausgezeichnet

Wie so viele im Moment würde ich super gerne mal wieder verreisen. Da dies zur Zeit aber nur bedingt geht, kann man sich zumindest in Buchform an exotische Orte träumen. Das habe ich mit „Mittagspause auf dem Mekong“ getan. Eigentlich geht es bei diesem Buch nicht um Urlaub, sondern ums Auswandern.
Arbeiten, Leben, Lieben an einem Platz irgendwo auf dem Erdball oder dauernd unterwegs als Nomade.

Dabei herausgekommen ist hier eine Sammlung der besten Geschichten der Erfolgskolumne „Kulturschock“ auf spiegel.de. Im Buch erzählen Menschen, warum es sie in die Ferne verschlagen hat, wieso sie ihre neue Heimat lieben, aber auch, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Die Autorinnen nehmen uns mit in 28 verschiedene Länder und unterteilen ihr Werk dafür in 4 Teile. Die Einteilung beruht dabei auf dem Grund, warum man ausgewandert ist.

Kapitel 1 – Für dich ziehe ich bis ans Ende der Welt
Kapitel 2 – Hier ist es schön, hier will ich bleiben
Kapitel 3 – Immer dem Job nach
Kapitel 4 – Die Welt ist mein Schreibtisch

Meinung:
Egal ob man das Buch liest, weil man selbst den Wunsch zum Auswandern hegt, ob man einfach interessiert ist am Leben in exotischen Ländern oder auch nur eine schöne Lektüre zum Abschalten sucht – man ist hier richtig. Die Berichte sind interessant, lebendig und informativ. Man bekommt einen authentischen Eindruck vom Leben, das sich so viele erträumen. Besonders gefallen hat mir dabei die große Vielfalt der vorgestellten Länder, Berufe und Familiensituationen. Wir reisen von Sumatra bis Grönland, erleben Pastorin und Farmer, Singles, Familien oder Paare. Auch die Bilder der erzählenden Personen in der Mitte des Buches fand ich toll. So bekommen die Schilderungen ein Gesicht und fühlen sich gleich weniger anonym an.

Doch es geht nicht ausschließlich um die Geschichten, denn zusätzlich finden sich in jedem Kapitel passende Sachinfos, Tipps und Tricks und ein Interview mit einem Experten. Dieses Zusatzmaterial ist immer an den Grund des Auswanderungswunsches angepasst. Ein schönes Gimmick in meinen Augen, das das Buch aber trotzdem nicht wirklich zu einem Ratgeber macht. Es bleiben in der Hauptsache Erfahrungsberichte.
Wer also den konkreten Wunsch hat, dem Land den Rücken zu kehren, ist alleine mit diesem Buch nicht gut beraten und sollte sich noch Fachliteratur zum Thema besorgen. Ergänzend schadet die Lektüre aber sicherlich nicht. Gerade Auswanderungswillige bekommen einen guten Eindruck, wo die Tücken für sie liegen, aber auch wo unerwartet Chancen entstehen könnten. Und falls man für sich persönlich nichts rausziehen kann, bleibt ja noch die Unterhaltsamkeit. Die ist in meinen Augen auf jeden Fall gegeben, weil die meisten Personen wirklich etwas zu erzählen haben

Fazit:
Gutes Wetter, ein Kaffee auf der Terrasse und dieses Buch in der Hand und es wird ein schöner Nachmittag. Wer Spaß an der Kolumne oder einer bekannten TV-Sendung hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Bewertung vom 11.05.2021
Martin, Andrea

Die Monsterinsel / Die Geheimnisse von Oaksend Bd.3


ausgezeichnet

Meinung:
Die Leser sind zurück in Oaksend und dürfen Robin und sein Schutzmonster Melvin auf ihrem neuesten Abenteuer begleiten. Und mit neu meine ich tatsächlich neu, denn eine große Kunst der Autorin liegt darin,
alt Bewährtes mit Unbekanntem zu verknüpfen. Jeder Band erhält eine ganz individuelle Geschichte, auch wenn der grobe Rahmen rund um Oaksend und seine Bewohner erhalten bleibt. In diesem Teil der Reihe begeben wir uns beispielsweise auf eine Schiffsreise und erkunden eine gruselige Insel. So bleibt die Spannung für den Leser immer erhalten und Langeweile kommt nicht auf.
Zusätzlich freue ich mich aber auch immer wieder darüber, den doch leicht skurrilen Bewohnern von Oaksend zu begegnen. Allein die Figur der Imogen (einer Freundin von Robin, aber das würde er natürlich niiie zugeben), ist so schrullig und dabei liebenswert, dass ich immer wieder schmunzeln muss. Auch die Monsterarten, die jedes Mal wieder frisch hinzukommen, gefallen mir sehr. Andrea Martin scheint einen schier unerschöpflichen Vorrat an Monstern in ihrem Kopf zu haben, aus dem sie sich je nach Bedarf etwas aussuchen kann. Diese Fantasie ist ein weiterer Punkt, weshalb mir diese Reihe so gut gefällt.

Auch ein spannendes Detail ist in meinen Augen das Universelle der Geschichten. Auf den ersten Blick vielleicht eher eine Buchreihe für Jungs würde ich sagen, tatsächlich aber für jeden jungen Leser gleich gut geeignet. Eben mal eins der Bücher, das nicht pink ist, keine Pferde enthält etc. Ihr wisst glaube ich was ich meine. Ich freue mich, dass hier die Auswahl immer größer wird.

Fazit:
Ich bin auch von diesem Teil sehr angetan und wurde wieder überzeugt. Ich hoffe, dass ich mit Robin und Melvin noch viele Abenteuer erleben darf, denn ich denke, die Autorin hat noch einiges zu erzählen.

Bewertung vom 27.04.2021
Kintrup, Martin

Food for Future für jeden Tag


sehr gut

Hallo liebe Kochfreunde,

heute habe ich euch das neuste Werk von Autor Martin Kintrup mitgebracht. Im Dezember durfte ich bereits den Vorgänger Food for Future für euch testen, der besonders unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit überzeugen konnte. Auch hier bleibt es natürlich nachhaltig, aber viel mehr noch liegt der Fokus auf der täglichen Machbarkeit. Auch nach einem langen Tag soll es noch möglich sein, diese Gerichte umzusetzen und seinem grünen Gewissen treu zu bleiben. Martin Kintrup möchte mit seinem Buch ein Baustein der „grünen Küche“ sein und sie jedermann zugänglich machen, egal wie stressig der Alltag auch sein mag.

Dafür teilt sich das Buch in folgende Bereiche ein:

Theorie
Kapitel 1 Salate, Bowls und Snacks
Kapitel 2 Genüsslich satt essen
Kapitel 3 Sweet Treats
Saisonkalender

Gestaltung:
Das Buch ist, wie schon sein Vorgänger, wertig gearbeitet und optisch ansprechend. Wunderschön bebildert und gut gegliedert, verschafft man sich schnell einen Überblick. Durch ein gelungenes Inhaltsverzeichnis lassen sich einzelne Rezepte leicht wiederfinden. Eine positive Besonderheit bei den einzelnen Kochanleitungen ist die Unterteilung in „Schlüsselzutaten“ und „aus dem Vorrat“. Zu Beginn des Buches teilt der Autor uns mit, was für ihn essenziell in der Küche vorhanden sein sollte und diese Zutaten finden sich eben unter dem Stichwort aus dem Vorrat. Dies sind recht alltägliche Dinge, die sich in unterschiedlicher Zusammensetzung in jedem Rezept wieder finden. Wenn man sich danach richtet, hat man einen vernünftigen Grundstock an Zutaten immer zu Hause und bekommt auch gerade als Anfänger eine gute Übersicht. Alles, was dazu gekauft werden muss, ist unter Schlüsselzutaten zu finden. Das schafft einen bessern Überblick vor dem Einkauf und erspart so ein wenig Zeit.

Zeit, die ich bei dem ein oder anderen Rezept auch mehr einplanen sollte. Denn nicht alle Gerichte sind tatsächlich in 30 Minuten machbar. Vielleicht was die Vorbereitung angeht, aber nicht inklusive der Garzeiten. Trotz manchem Aufwand sind die Rezepte für Hobbyköche aber auf jeden Fall gut umsetzbar. Wer Spaß am Kochen hat, darf sich über viele verschiedene Zubereitungsarten freuen und wird entsprechend mit Abwechselung belohnt. Auch Freunde der gesunden Küche finden hier vielfältige Gerichte, bei denen lediglich wieder die mangelnden Nährwertangaben zu kritisieren sind. Auch Angaben für Allergiker fehlen leider. Dafür steht bei jedem Gericht die Personenanzahl dabei und als besonderer Clou auch noch die passenden Monatsangaben. Denn Saisonalität ist hier wieder Trumpf. Dazu passend gibt es am Ende des Buches einen Kalender, der nach Monaten unterteilt verschiedene Obst und Gemüsesorten aufzählt. Ein tolles Plus!

Geschmack:
Wir sind zufrieden mit den bisher probierten Gerichten und haben auch noch einige schmackhaft klingende Rezepte auf dem Zettel. Beispielsweise klingt ein Spinatsalat mit Erdbeeren so ungewöhnlich, dass ich ihn noch ausprobieren muss. Generell sind wir Kräuterfans und würden großzügiger damit arbeiten, es ist aber natürlich klar, das man den Geschmack der breiten Masse treffen möchte. Als Basis sind die Rezepte auf jeden Fall lecker und die Würzung kann ja individuell erweitert werden.

Fazit:
Ein sehr abwechselungsreiches Buch aus der grünen Küche, das besonders Anhängern der Saisonalen Küche eine Freude bereiten dürfte.

Bewertung vom 09.04.2021
Gulden, Kerstin

Fair Play


sehr gut

Meinung:
Fair Play behandelt hochaktuelle Themen und ist eine Art „Die Welle 2.0“. Wer die Welle kennt, weiß das es dort um ein Experiment mit Schülern und vor allem um Gruppendynamik geht. Hier ist dieses Experiment in eine moderne Umgebung mit Social Media, Influencern und Fridays for Future eingeflochten worden.
Denn Umwelt und Naturschutz sind zentrale Themen der App und jeder Verbrauch wird aufgezeichnet.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von vier Schülern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Eine sehr gut Art der Erzählung in diesem Fall, da eine einzelne Perspektive deutlich weniger Reiz geboten hätte.
Wir erleben, wie die Vier mit der App, mit sich selbst und miteinander umgehen. Erleben ihren Alltag, aber auch ihren Ehrgeiz, den Wettbewerb zu gewinnen.
Wirklich sympathisch ist dabei von den Figuren eigentlich niemand. Das macht mir hier aber wenig aus, da dies für eine gelungene Umsetzung der Geschichte nicht unbedingt notwendig ist. Viel wichtiger sind die unterschiedlichen Standpunkte und damit auch die Sichtweisen der Probanden.

Allgemein haben der Schreibstil und die verschiedenen Protagonisten dafür gesorgt, dass das Buch sehr kurzweilig zu lesen ist. Ich mochte das Setting und die Erzählweise, auch wenn der letzte Sogfaktor nicht eingetreten ist. Dazu hat die Autorin einfach zu wenig Nähe hergestellt. Man bleibt als Leser einfach mehr Zuschauer als Teil der Gruppe.
Trotzdem konnte mich das Buch unterhalten und ist für heutige Jugendliche sicher eine ebenso wichtige Lektüre, wie es für mich damals die Welle war. Zum einen wegen der Umwelt noch viel wichtiger aber, wegen dem Influencing, das für Jugendliche eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt.


Fazit:
Ein gutes Buch mit aktuellen und wirklich wichtigen Themen. Ein klare Kaufempfehlung an Eltern für ihre Kinder.

Bewertung vom 31.03.2021
Colfer, Chris

Eine geheime Akademie / Tale of Magic Bd.1


ausgezeichnet

Heute habe ich eine Rezension zum neuesten Werk von Chris Colfer mitgebracht. Einige kennen ihn vielleicht als Schauspieler, andere haben vielleicht schon seine „Land of Stories“- Reihe gelesen. Nun beginnt mit diesem ersten Band eine neue Reihe, die durch Optik und Setting stark an Land of Stories erinnert, mir allerdings besser gefallen hat.

Chris Colfer hat mit dieser Geschichte eine Menge richtig gemacht. Begonnen mit der wunderschönen Optik, die mich auf den ersten Blick angesprochen hat. Auch die Innengestaltung ist wirklich hübsch und steht dem Äußeren in nichts nach. Doch da Optik bekanntlich nicht alles ist, soll es auch hier vorrangig um die inneren Werte gehen. Eine Geschichte, die mein bibliophiles Herz höherschlagen lässt. Sie erinnert an alte Märchen, hat Anklänge von historischen Romanen und bringt das Internatsflair vieler bekannter Jugendbücher mit.

Auch wenn es sich bei der Geschichte um ein Kinderbuch handelt, geht es mal offensichtlich und mal versteckt auch viel um Politik, Gesellschaft und Rollenbilder. Themen, die ich sehr wichtig finde und die ich auch gerne in Büchern für jüngere Leser sehe. Doch ist der Mehrwert in meinen Augen für ältere Kids und Jugendliche deutlich höher, auch wenn die Optik des Buches sicherlich auch jüngere Kinder anlacht. Ihnen würden hier aber wahrscheinlich einfach Zusammenhänge fehlen.
Besonders angesprochen haben mich auch viele moralische Aspekte. Diskriminierung, Anderssein und Ausgrenzung sind zentrale Themen, die zur Zeit viel diskutiert werden. Manchmal wirkt es dadurch ein wenig gewollt in diese Richtung, allerdings kaufe ich Chris Colfer als offen Homosexuellem in der Öffentlichkeit diese Themen auch ab. Man merkt beim Lesen, dass er hier seine eigenen Erfahrungen machen musste.

Ansonsten überzeugt mich Tale of Magic vor allem durch viel Magie, sehr fantasiereiche Ideen und sehr coole Wendungen. Selten bin ich bei meinen Vermutungen zu einer Geschichte so ins Leere gelaufen wie hier. Dafür gibt es ganz klar einen Daumen hoch. Auch sein sprachliches Können trägt zum Gelingen des Buches sehr bei und überzeugt mich bisher bei all seinen Büchern. Unterstrichen wird der gute Stil noch von tollen Illustrationen, die mir Freude gemacht haben. Ich hätte gerne mehr davon gesehen.

Kleine Kritikpunkt gibt es bei dem Buch natürlich auch, doch diese halten sich wirklich in Grenzen. Brystal ist mir nicht immer sympathisch und die Kapitel sind mir einfach zu lang. Da wäre eine bessere Unterteilung schöner gewesen.

Fazit:
Trotz minimaler Kritik gibt es für mich ganz klar 5 Sterne, für ein zauberhaftes Flair, wichtige Themen und gelungene Überraschungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2021
Hoffleit, Eva-Maria;Lawitschka, Philipp

Ye Olde Kitchen - Kochen, gärtnern, nachhaltig leben


sehr gut

Meinung:
Erst mal muss ich sagen, dass mir schon der Gedanke hinter dem Buch gut gefällt. Wieder näher zur Natur, weniger Plastik, weniger Transportwege. Auch die dazu passende Aufteilung nach Jahreszeiten statt nach klassischem Prinzip gefällt mir sehr. Es finden sich in jeder Jahreszeit wirklich ansprechende Gerichte, die sich mit der Anleitung zur eigenen Züchtung sogar mit selbst gemachten Zutaten kochen lassen. Dafür gibt es auf jeden Fall schon mal einen Pluspunkt.
Die Einleitung ist sachlich, fundiert und übersichtlich, sodass hier auch Laien schnell einsteigen können. Unterstrichen mit schlichten, aber ansprechenden Fotos findet man hier einen guten Zugang.
Mit dem Saisonkalender am Ende des Buches wird der Sachteil abgerundet und passend zum Prinzip des Buches vervollständigt.

Der Hauptteil des Werkes bezieht sich auch hier natürlich auf die Rezepte. Ich habe schon ein paar Kochanleitungen ausprobiert und bin mit der Zubereitung sehr gut zurechtgekommen. Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet und nicht länger als 1 Seite. Dazu kommt auf der Nachbarseite immer eine schöne Fotografie des fertigen Gerichts, sodass diese auch als optischer Leitfaden genutzt werden kann. Mir hilft es bei der Zubereitung immer sehr, wenn ich weißs wie ein Essen aussehen sollte.
Auch die Zutatenlisten sind schön übersichtlich gehalten und stehen separat auf einem farbigen Rand. So weiß ich auf den ersten Blick, was ich einkaufen muss.
Leider sind die Angaben im Rezept aus meiner Sicht für ein modernes Kochbuch aber nicht ausreichend. Ich koche regelmäßig aus neuen Kochbüchern und stelle diese Problematik leider immer wieder fest. Auch in Ye Olde Kitchen gibt es weder Angaben für die Personenzahl noch Nährwertangaben, noch einen optischen Hinweis auf vegane/vegetarische Gerichte, lactosefreie oder glutenfreie Angaben. Diese Punkte gehören für mich heutzutage zu einem Kochbuch dazu, da sie immer mehr Leser interessieren. Daher gibts hier leider einen Stern Abzug, den man recht einfach hätte vermeiden können.

Geschmacklich und in der Stimmigkeit der Rezepte bin ich sehr zufrieden. Vor allem der Zwiebelkuchen und der Linsensalat konnten auf der Zunge punkten. Es gibt noch weitere Rezepte wie z.B. einen Kürbischeesecake oder Polentaecken, die ich noch ausprobieren möchte, denn alleine die Bilder lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Für wen ist das Buch geeignet?
Für alle, die gerne näher an der Natur kochen möchten. Für Vegetarier, denn fast alle Rezepte sind vegetarisch oder lassen sich leicht abwandeln (Beim durchschauen habe ich lediglich 1 nicht vegetarisches Rezept gesehen). Auch einige vegane Rezepte gibt es. Ansonsten eignet sich das Buch vor allem auch wunderbar für Menschen, die die alten Gemüsesorten und das Fermentieren schätzen.

Fazit:
Ein fast perfektes Kochbuch ohne Schnickschnack, wertig und lecker.

Bewertung vom 16.03.2021
Kleinschmidt, Judith

Sofabanditen oder Die verrückte Befreiung der Hühner


sehr gut

Meinung:
Die Sofabanditen bietet beste Unterhaltung für Kinder. Mit Humor, Spannung und Freundschaft ist hier eine wunderbare Mischung gelungen, die den Leser gut unterhält. Gerade die Freundschaft zwischen Ada, Schaf Lilli und dem sonderbaren Jungen Pepper ist eher ungewöhnlich, dafür umso liebenswerter.
Unterstrichen wird diese liebevolle Machart auch von den zahlreichen Illustrationen, die die Fantasie der Kinder beflügelt. Ich denke, dass dieses Buch für die Zielgruppe ein sehr schöner Zeitvertreib ist, wozu auch Schreibstil und Kapitellänge beitragen.
Einziges Manko für mich besteht in der manchmal fragwürdigen Moral. Zum einen finde ich das rauchende Schaf in einem Kinderbuch schwierig bzw. unnötig und zum anderen werden während des Buches unlautere Mittel zum Sieg verharmlost. Das finde ich keine gute Botschaft. Deshalb gibt es von mir einen Stern Abzug in der B-Note.

Fazit:
Ein sehr unterhaltsames Buch für die Kleinen, bei dem man als Eltern den moralischen Kompass noch mal nachjustieren sollte.

Bewertung vom 13.03.2021
Gerstenberger, Stefanie

Keiner darf es wissen! / Die Wunderfabrik Bd.1


gut

Meinung:
Eine Geschichte, die anders ist als das, was man auf den ersten Blick aufs Cover denken würde. Tatsächlich trifft hier der Klappentext den Inhalt deutlich besser, denn die Geschichte ist weniger süß als es die Optik erwarten lässt. Dies finde ich allerdings nicht schlimm, es sollte nur erwähnt sein für die reinen Coverkäufer unter euch. Spätestens wenn ihr Henry den Jüngsten der Geschwister näher kennenlernt, werdet ihr aber feststellen, das Teile der Geschichte durchaus zum Anbeißen sind. Der Kleine ist wirklich einfach nur niedlich. Auch seine beiden Schwestern gefallen mir gut und besonders die Beziehung unter den Geschwistern finde ich klasse. Sie passen aufeinander auf und halten zusammen, auch wenn es zwischendurch mal Meinungsverschiedenheiten gibt. So wie es im echten Leben eben auch vorkommt.

Allgemein hat die Autorin Stefanie Gerstenberger ein gutes Händchen für die Entwicklung von Figuren. Die meisten vorkommenden Charaktere haben mir zugesagt und die Geschichte bereichert.
Leider haben sie für meinen Geschmack aber nicht immer stimmig agiert. Ich hatte beim Lesen so manches Fragezeichen über dem Kopf, da ich Verhaltensweisen nicht nachvollziehen konnte.

Auch innerhalb der Geschichte war für mich nicht alles ganz rund und mir fehlte der letzte Funke und vielleicht auch ein wenig Magie und Spannung. Genug Potenzial wäre durch die schöne Grundidee und das gelungene Setting auf jeden Fall geboten. Wer weiß, ob hier die Folgebände noch besser ausgebaut sind, die Grundlage wäre da.

Fazit:
Von der Idee bin ich nach wie vor angetan, in der Umsetzung gibt es in meinen Augen aber noch Luft nach oben. Ich denke, ich werde mir Band 2 mal anschauen und sehen, wie es mit den Geschwistern weitergeht und ob die Geschichte mich noch so erobern kann wie die tolle Optik es bereits getan hat.