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Insgesamt 86 Bewertungen
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Bewertung vom 06.05.2021
Cosby, S. A.

Blacktop Wasteland


sehr gut

Beauregard, auch Beau oder Bug genannt, ist ein schwarzer Amerikaner, der in einem kriminellen Milieu aufgewachsen ist. Er hat zwar selbst bereits eine kriminelle Vergangenheit, aber hat es geschafft auszusteigen, eine Familie zu gründen und eine Autowerkstatt aufzubauen. Als die Geldsorgen ihn erdrücken, nimmt er wieder Kontakt zur kriminellen Szene auf und nimmt wieder einen „Job“ an- mit weitreichenden Folgen.
Das Milieu, in dem sich der Protagonist bewegt, ist brutal- ein Menschenleben zählt hier wenig. Das wird allein schon durch die schriftstellerisch gute, aber brutale Sprache sehr deutlich. Zuerst habe ich mich durch die Gewaltausdrücke und abwertende Konversationen abgestoßen gefühlt. Sicher ist dies auch so vom Autor gewollt. Es wird sehr deutlich wie es Schwarzen, noch dazu in abgelegenen Gegenden der USA, ergehen kann und wie schwer es für sie oft ist, aus dem Sumpf zu kommen. Beauregard´s Vater war auch schon kriminell. Die Charaktere wirken alle sehr authentisch.
Der Protagonist Beau ist ein sehr komplexer, vielschichtiger Charakter. Mir war er weder sympathisch noch unsympathisch. Auf der einen Seite liebt er seine Familie und möchte ihnen ein sicheres Zuhause bieten. Er würde seine Familie aufs Blut verteidigen. Auf der anderen Seite könnte er den geerbten Wagen seines Vaters verkaufen und so den finanziellen Druck erst einmal abmildern. Hier weigert er sich wie ein kleines Kind und stellt das über das Wohlergehen der Familie. Er nimmt keinen Rat von seiner Frau Kia an und wendet sich wieder der Kriminalität zu. Er ist kein Vorbild für seine Söhne, die er eigentlich schützen möchte. Der Protagonist hat zwar auch einen weichen Kern, aber scheut sich nicht, Gegenspieler umzubringen und zu erpressen. Er möchte gut sein, schafft es aber nicht. Beim Lesen dachte ich oft wie falsch diese „Ehre“ doch ist. Dieses Buch zeigt schonungslos auf, wie Generationen in Kriminalität hängenbleiben und es wird nichts verherrlicht. Trotzdem leidet man mit Beau mit.
S.A. Cosby ist ein schwarzer Autor, der sehr authentisch erzählt und man lernt eine erschreckende Welt kennen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es in einigen Teilen der USA so zugeht, da das Sozialsystem dort sehr dürftig ist. Als Schwarzer ist alles noch schwerer. Mein Cousin lebt in den USA und ich weiß wie schnell man absinken kann und unter einer Brücke schläft- oder eben kriminell wird.
Fazit: beeindruckend. Ein sehr authentisches Buch mit starken Charakteren.

Bewertung vom 23.04.2021
Miralles, Francesc;Doñate, Ángeles

Jenseits des Abgrunds


ausgezeichnet

Toni reist mit der Urne seines Bruders, um die Asche in einer schönen Landschaft zu verstreuen. Auf seiner Reise begegnet er an einem Felsabgrund Kosei-san, einen alten Japaner, der in einer Hütte in der Nähe des Felsens wohnt. Kosei-san rettet Menschen, die ihr Leben an diesem Abgrund beenden möchten und lädt sie zuerst zu einer Tasse Tee ein. Toni und Kosei-san trinken Tee und Kosei-san erzählt von den Menschen am Abgrund und vom Sinn des Lebens. Toni hat das Gefühl, dass es ein Geheimnis um Kosei-san gibt. Wer ist Kosei-san? Warum lebt er hier allein und kümmert sich um die lebensmüden Menschen?

Ich bin durch das wunderschöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Der Schreibstil ist angenehm und ich war sofort in der Geschichte drin.

Das Buch beginnt mit Toni, der mit der Urne seines Bruders reist. Toni ist ein komplizierter Charakter, den man irgendwie nicht so richtig kennenlernt. So steht die Geschichte von Toni und der Urne nicht im Mittelpunkt, sondern ist eher Rahmenhandlung. Kern des Romans ist der Sinn des Lebens. Es ist natürlich nicht das erste Buch, das sich mit dem Thema „Sinn des Lebens“ beschäftigt. Ich finde das Thema schon fast abgedroschen. Trotzdem hat das Buch mir gefallen. Einzelne Lebensgeschichten und Schicksale werden von Kosei-san beim Tee erzählt. Zum Glück sind diese aber gut in der Rahmengeschichte eingebunden und nicht zu sentimental erzählt. Meiner Meinung nach hätte man aber die Liebesgeschichte von Toni mit Esmeralda weglassen können oder Esmeralda als eine eigene Erfahrungsgeschichte mit der Rahmenhandlung verknüpfen können. So eine Liebesgeschichte passt nicht wirklich zu dem Buch.

Der Roman basiert auf einer wahren Geschichte, die ich gern etwas kennengelernt hätte (z.B. als Nachwort).

Fazit: Mir hat das Buch gut gefallen. Ein schönes Buch, das einiges an Weisheit vermittelt ohne allzu sentimental zu sein.

Bewertung vom 19.04.2021
Engel, Cornelia

Herzensbrecher am Horizont


ausgezeichnet

Wanda ist Flugbegleiterin und jettet um die Welt. Allerdings hat sich die aufregende Fliegerei in Stress umgewandelt und Wanda fühlt sich ausgebrannt. Zumal auch Ihre Beziehung in die Brüche gegangen ist. Ein Wendepunkt in Ihrem Leben steht bevor. Ein guter Freund aus Borkum erzählt Ihr vom einem Tierarzt auf der Insel, der dringend eine Assistentin sucht. Kurz entschlossen kündigt Wanda Ihren Job, packt Ihren Koffer und fährt nach Borkum.
Ein wunderbarer Wohlfühlroman mit allem was dazu gehört: eine Liebesgeschichte, viele Tiere, glaubwürdige, liebenswerte und manchmal auch exzentrische Charaktere und natürlich ein Happy End. Man lernt beide Protagonisten, Wanda und Mo, parallel kennen. Normalerweise wird nur aus Sicht der Protagonistin erzählt und der Mann taucht irgendwann als Unbekannter auf. Die Autorin geht hier einen anderen Weg und schildert parallel auch aus Mos Sicht. Obwohl das natürlich auch eine gewisse Spannung nimmt und man sich schon denken kann, wie alles ausgeht, habe ich das Buch trotzdem mit Spannung gelesen. Schön fand ich auch, dass die Tiere eine große Rolle spielen. Auch Borkum selbst wird liebenswert beschrieben.
Das Buch lässt sich flüssig lesen und man ist ab der ersten Seite gleich mitten im Geschehen.
Ich kann den Roman wärmstens empfehlen. Ich würde mich auf eine Fortsetzung und auf ein Wiedersehen mit allen liebenswerten Charakteren (menschlichen und tierischen) sehr freuen! Ich habe irgendwo gelesen, dass das ja kommen soll?

Bewertung vom 26.03.2021
Beutin, Lothar

Sie sind uns näher, als wir denken


ausgezeichnet

Das Buch erklärt unterhaltsam, aber auch wissenschaftlich fundiert die Welt der Mikroben. Auf sehr verständliche Weise bekommen wir eine Einführung in die riesige Welt der Kleinstlebewesen und wie diese Welt mit unserer eng verknüpft ist. Viele Fragen werden beantwortet: Warum brauchen wir (und auch andere Lebewesen) die Mikroben um überleben zu können? Wie viele Mikroben leben in uns? Wie tragen die Mikroben zu unserem Wohlergehen bei? Wie bekriegen sich Mikroben untereinander? Warum sind einige für uns sogar tödlich?
Anhand von Beispielen wird alles sehr bildlich beschrieben. Man merkt dem Autor seine Liebe zur Mikrobenwelt an. Der Stil ist sehr flüssig und angenehm, was bei Büchern mit einem wissenschaftlichen Thema nicht selbstverständlich ist. Man braucht keine Vorkenntnisse. Für die wissenschaftlichen Fachausdrücke, die manchmal unvermeidbar sind, gibt es hinten im Buch ein sehr gutes Glossar. Das Buch ist sehr aktuell (2021)- auch auf Covid wird eingegangen. Gefallen haben mir die Parallelen zwischen Menschen und Mikroben: auch bei den Mikroben gibt es Betrüger, maskierte Einbrecher, Spione und Kamikaze. Viele interessante Themen werden beleuchtet- Themen über die man als Laie noch nie nachgedacht hat: Bakterien vermehren sich, teilen sich in Nährlösung- aber haben sie auch Sex? Es wird auch auf verschiedene Krankheiten eingegangen. Man kennt die Krankheiten, aber was genau passiert im Körper?
Fazit: ein mitreißendes, wissenschaftlich fundiertes Buch über die Welt der Mikroben. Sehr zu empfehlen- auch für Leser ohne Vorkenntnisse.

Bewertung vom 19.03.2021
Reß, Alessandra

Die Türme von Eden


sehr gut

Dante ist mit den Engel- Mythen der Liminalen aufgewachsen. Auf ihrem Planeten Eden sollen angeblich Sterbende als Engel weiterleben. Doch die Mythen wurden mehr und mehr zu einer Religion und es gab Anzeichen, dass die Engel real sein könnten. Dante, der eine tiefe Abneigung gegen diese Mythen verspürt, macht sich auf den Weg, um die Wahrheit herauszufinden. Er schleust sich bei den Liminalen ein und wird als Novize aufgenommen und trifft dort auf andere Novizen, die sich aus verschiedenen persönlichen Gründen den Liminalen angeschlossen haben. Hier vermischen sich Träume und Realität. Wird Dante die Wahrheit finden?

Der Roman ist eine Mischung aus Science Fiction und Fantasy- ich finde die Einteilung als Space Fantasy gelungen, obwohl hier das Genre Fantasy gegen Ende des Romans immer stärker zum Tragen kommt. In den ersten Kapiteln war ich noch nicht so richtig in der Geschichte und bei den Personen angekommen. Das mag auch daran liegen, dass ich oft noch nach Orten und Begriffen im Anhang nachschlagen musste.

Trotzdem ließ mich die Handlung weiterlesen, was auch belohnt wurde. Das Buch nahm immer mehr an Fahrt auf. Die Protagonisten sind sympathisch und ich habe mit ihnen mitgefiebert. Es gab viele offene Fragen, mit denen die Neugierde und Spannung durchweg aufrecht gehalten wurde: Wird Dantes Mission auffliegen? Oder wird er sich aus Überzeugung den Liminalen anschließen? Wie kommt dann Keri ins Spiel? Was hat es mit den Engeln auf sich? Wer ist Ikara?

Gegen Ende fand ich das Buch etwas verwirrend, da sich wirklich Realität, Visionen und Traum vermischten. Trotzdem empfand ich das Buch spannend bis zur letzten Seite.

Der Schreibstil ist flüssig und auch der Druck ist augenfreundlich.

Insgesamt ein spannendes, phantasievolles Buch.

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