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Berlin

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Insgesamt 129 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2021
Saller, Tom

Julius oder die Schönheit des Spiels


ausgezeichnet

Das letzte Spiel

Diese Geschichte ist an den Tennisstar Gottfried von Cramm angelehnt. Demzufolge sind die Kindheit und Jugend von Julius fiktiv. Die zweite Buchhälfte nähert sich dem historischen Vorbild an.

Julius von Berg lebt von klein auf für den Tennissport. Aufgewachsen in einer Winzerfamilie am Rhein, wurden ihm von klein auf Werte und Achtung vermittelt. Als er nach Berlin zieht wird er mit dem aufkommenden Nationalsozialismus kofrontiert und dem Leben als Tennisspieler im Fokus der Öffentlichkeit. Und schon bald muss er sich entscheiden...

Der Autor schafft es die Orte des Geschehens einzufangen und in eine wunderbar bildhafte Atmosphäre zu versetzen. Der politische Hintergrund ist immer greifbar und schwebt über der Geschichte. Aufregend, beklemmend und authentisch fühlt man sich mittendrin in Julius' Leben.
Der Tennissport wird gekonnt in Szene gesetzt und ein wichtiger Bestandteil des Buches.

Diese Geschichte hat mich gefesselt und nachdenklich zurückgelassen. Klare Leseempfehlung von mir!!!

Bewertung vom 10.08.2021
Lambert, Karine

Die Pension der gebrochenen Herzen


sehr gut

Männer-WG

Ein kleines, feines Buch mit einem fröhlichen Cover.

Die meisten Geschichten dieser Art sind den weiblichen Protagonisten gewidmet. Hier geht es mal um die Männer!

Der Traum einer eigenen Pension war schön, so lange es lief. Aber die Zeit spielte gegen Ben. Nun sitzt er alleine in der ehemaligen, unfertigen Schule und versteht die Welt nicht mehr. Aber seine Einsamkeit währt nicht lange. Schon bald ist so richtig Leben in der Pension, wenn auch anders als geplant.

Es ist witzig, zu sehen, wie fünf Männer versuchen sich und ihr Leben unter einen Hut zu bekommen. Keiner will alleine sein, aber zusammen, dass ist auch nicht so einfach. Während einer Liebeskummer hat, versucht der andere das Beste aus dieser Situation zu machen...hey wir sind 'ne Männer-WG!

Französische Lebensart, gepaart mit Humor, tiefgründigen Gesprächen und Männeralltag. Eine nette Geschichte, die mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 02.08.2021
Rietzschel, Lukas

Raumfahrer


sehr gut

ein vergangenes Land

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Vergangenheit und Gegenwart. Der Autor lässt seinen Hauptprotagonisten Jan über die Verstrickungen von zwei ostdeutschen Familien über Nachkriegszeit bis hin zur Wende erzählen.

Die Wiedervereinigung bringt Gefühle, Erinnerungen und Wissen zutage. Die Aufarbeitung jahrelanger Trennung und daraus resultierender Folgen schildert der Autor gekonnt in seinem Roman.

Der Schreibstil und die kurzen Kapitel lassen das Lesen kurzweilig erscheinen und man kommt schnell durch die Geschichte. Der Autor hat genau den richtigen Ton der Zeit, des Schauplatzes getroffen. Für alle Nachwendegeborene ein Blick in die Vergangenheit der Ostdeutschen.

Es wäre schön gewesen, wenn einge Daten die genaue Zeit gekennzeichnet hätten. Manchmal war es etwas verwirrend.

Mir hat die Geschichte gut gefallen!

Bewertung vom 20.06.2021
Fanto, Judith

Viktor


ausgezeichnet

eine wunderbare Familiengeschichte

"Victor" ist ein wunderbarer Roman, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird.

Im Wien des Jahres 1914 lebt der junge Viktor Rosenbaum, Sohn einer jüdischen Familie, der aus dem Rahmen fällt. Ohne Studium und Ausbildung entwickelt er sich zum schwarzen Schaf der Familie.
Die Zeit des Antisemitismus erreicht auch bald Wien und macht der jüdischen Bevölkerung das Leben schwer. Viktor, ist blond und großgewachsen, fällt optisch aus dem Bild, welches von Juden gezeichnet wird, und nutzt dies oft für seinen Vorteil.

1994 in Nimwegen, hat Studentin Geertje es satt, dass sich ihre Familie für ihre jüdische Familie schämt. Auf ihrer Suche in der Vergangeneheit, wird ihr klar, dass sie etwas ändern muss...

Die Autorin hat dieser Familiengeschichte mit ihrem wunderbaren, manchmal philosophischem, Schreibstil so viel Tiefe verliehen. Ich war sehr berührt von diesem Buch, da es auch wichtige Botschaften enthält und einem vor Augen führt, wie und wodurch Nachkommen geprägt werden.

Bewertung vom 14.06.2021
Salazar, Noelle

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls


ausgezeichnet

Audrey

Die Geschichte handelt von der jungen Audrey Coltrane, einer leidenschaftlichen Pilotin. Was für damalige Verhältnisse schon etwas Besonderes war. Sie ist ehrgeizig und möchte gerne ihren eigenen Flughafen gründen. Aber erstmal bekommt sie die Chance auf Hawaii als Fluglehrerin zu arbeiten...

Die Flightgirls, die »Women Airforce Service Pilots«, die in den 1940er Jahren Militärflugzeuge überführten, waren keine Militärangehörigen und wurden auch schlechter bezahlt. Aber der Spaß am Fliegen und dem Dienst am Vaterland waren für sie wichtiger.

Ein spannender Roman, mit einer Liebesgeschichte im Hintergrund, vor der Kulisse des zweiten Weltkrieges. Historische Fakten sind gekonnt in diese Geschichte eingearbeitet. Den größten Part nimmt natürlich Audrey ein. Die anderen Pilotinnen bleiben etwas im Hintergrund. Leider wird der Fokus auch oft auf Nebensächlichkeiten gelenkt. Ich hätte gerne mehr über die WASP erfahren, einen tieferen Einblick in diese Organisation. Vieles was nebenbei abgehandelt wurde, hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Dann wäre dieses Buch wirklich rundum gelungen.

Bewertung vom 06.06.2021
Lafer, Johann;Riedl, Matthias

Medical Cuisine


sehr gut

gesund, aber neu?

Ein Kochbuch, dass mich neugierig gemacht hat. Zum einen durch den Klappentext, zum anderen, weil ich gespannt auf Johann Lafers Rezepte war.
Das Buchcover hat mich nicht wirklich angesprochen.

Es gibt sehr viele Rezepte, die auch sehr schmackhaft aussehen und sich leicht zubereiten lassen. Die fleischlosen Alternativen, die zu jedem Rezept angeboten werden, sind jetzt nicht immer nach meinem Geschmack.

Die Rezepte sind vielfältig, bestehend aus den drei Themen: Salate, Suppen, Vorspeisen / Hauptgerichte / Süßes. Jedes für 4 Personen in 4 Schritten erklärt, mit dazugehörigen schönen Fotos auf je 2 Seiten.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir gut, ist sehr ansprechend. Allerdings finde ich die Rezepte jetzt nicht als "die Erfindung der neuen gesunden Küche". Vielleicht sollen die fleischlosen Alternativen den Eindruck erwecken.

Ich werde das Buch auf jeden Fall als Inspiration nutzen und einiges ausprobieren.

Bewertung vom 06.06.2021
Kessel, Carola von

Dinosaurier / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.1


ausgezeichnet

Spannende Dinoinfos!

Welches Kind ist nicht irgendwann einmal vom Dinosauriervirus infiziert worden?

Wer waren sie? Wie groß waren sie? Wo lebten sie? Unzählige Fragen, die neugierige kleine Leser stellen und hier bekommen sie viele Antworten!

Kindgerecht erklärt, verstehen selbst die Kleinsten wie ein Dinosaurier "funktionierte".

Wunderbare Illustrationen und tolle Fotos tragen zum besseren Verständnis bei und lassen die Welt der Dinos lebendig werden. Besonders spannend sind Mitmachaktionen, wie beiliegende Sticker, die aufgeklebt werden können.

Eine wunderbare Buchreihe, die viele Themen umfasst. Wir haben schon eine kleine Bibliothek davon im Kinderzimmer stehen. Für Kinder besonders wichtig, so lernen sie auch ohne Computer und Co, sich Wissen anzueigenen.
Es macht Spaß die Bücher in die Hand zu nehmen, darin zu blättern und selber zu lesen!

Bewertung vom 06.06.2021
Neeb, Stefanie

Partem. Wie die Liebe so kalt


sehr gut

Gefühlsdiebe

Partem ist eine wunderbare Mischung aus Fantasie, Romantik und Spannung.

Die Welt, die Autorin Stefanie Neeb hier geschaffen hat ist einzigartig, geheimnisvoll und auch düster.
Gefühlsdiebe, immer auf der Suche nach der Liebe, nach den Gefühlen, die sie stehlen wollen. Aber warum, für wen, was geschieht mit ihnen?
Es ist nicht nur die Liebe zu einem anderen Menschen, es ist die Liebe zum Leben, zu Hobbys, zu schönen Dingen - alles was einen Menschen ausmacht.

Xenia ist ein Immunit. sie fühlt nicht so wie andere Menschen, sie hört Gefühle. deshalb ist auch nicht möglich ihre zu stehlen.
Jael, der Dieb, der Entleerer, erzeugt bei ihr nur...Stille.

Die Geschichte liest sich gut. ABER...es fehlt an vielen Informationen. Warum besitzt Xenia diese Gabe. Was passiert mit den gestohlenen Gefühlen? Vielleicht wäre weniger auch mehr gewesen, um tiefer in die Charaktere einzutauchen.

Vielleicht klärt sich ja im nächsten Teil einiges, was hier verborgen bleibt.

Bewertung vom 02.05.2021
Mosebach, Martin

Krass


gut

mehr Sprache als Inhalt

Auf dieses Buch muss man sich einlassen und aufmerksam lesen. Nicht nur die vielen nicht alltäglichen Namen sind gewöhnungsbedürftig. Auch die manchmal langen, verschachtelten Sätze benötigen Aufmerksamkeit, damit man alles genau versteht.

Die dreigeteilte Erzählung ist anders, aber interessant. Der erste und dritte Teil des Buches wurden aus der Sicht von Krass und Jüngel erzählt und der mittlere Teil wartet als Tagebucheinträge in der Ich-Form auf.

Die Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von zwanzig Jahren. Menschen kommen und gehen, verändern sich, bleiben sich aber im Kern treu. Die drei Hauptfiguren, der abgehobene Krass, der kriecheriische Jüngel und die unterwürfige Lidewine. Die anderen Charaktere sind sehr unterschiedlich, man mag sie oder verachtet sie. Warm geworden bin ich mit keinem.

Ein interessant geschriebenes Buch, aber mich konnte es leider nicht begeistern.

Bewertung vom 02.05.2021
Winger, Luc

Roulette


ausgezeichnet

Monte-Carlo

Mord im Casino ist für mich das erste Buch aus dieser Reihe. Und auf keinen Fall das letzte! In den ersten Kapiteln werden die verschiedenen Protagonisten vorgestellt und wenn man genau liest, kann man schon einen klitzekleinen Zusammenhang erkennen. Natürlich bleibt man lange im Unklaren, wer die Männer sind, die das Casino überfallen haben. Es bleibt spannend bis zum Schluß!

Die Ausarbeitung der einzelnen Figuren, insbesondere der illustren Geiseln, Commissaire Lucie Girard und Commissaire Franc Sarasin ist dem Autor wunderbar gelungen. Sie machen die Geschichte authentisch und geben ihr Tiefe. Die französichensprachigen Kapitel-Bezeichnungen, Begriffe und Namen vermitteln französisches Flair. Ein Krimi, der durch seine Schauplätze, das siebziger Jahre Feeling und charme français besticht. Für Laien gibt es einen interessanten Einblick in Welt der Spieler, Croupiers und Jetons.

Der Autor Luc Winger hat es innerhalb weniger Seiten geschafft, mich nach Monte Carlo zu verschiffen und mir das Gefühl gegeben, hautnah dabei zu sein. Ein rundum gelungener Krimi!