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Pandas Bücherblog

Bewertungen

Insgesamt 117 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2022
Hausmann, Romy

Perfect Day


weniger gut

Ich liebe schwarz-weiße Cover und auch bei diesem Buch ist mir zuallererst die schlichte Gestaltung ins Auge gesprungen, die mir richtig gut gefällt. Manchmal ist weniger eben mehr.
Romy Hausmann hat einen eher kühlen und distanzierten Schreibstil, der sich dennoch flüssig lesen lässt.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir ausgesprochen gut gefallen. Auch die verschiedenen Perspektiven, Erzählstränge und Zeitebenen waren durchaus vielversprechend, wobei ich mich beim Lesen konzentrieren musste, um nicht den Überblick über die einzelnen Charaktere und deren Verbindungen zueinander zu verlieren.
Nach dem ersten Drittel flaut der Spannungsbogen leider merklich ab und bis auf wenige Spitzen war die restliche Story eher langatmig und wurde für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen.
Vor allem Ann - die Hauptprotagonistin -, die von Anfang an versucht, die Unschuld ihres Vaters zu beweisen, hat es mir nicht leicht gemacht. Im Laufe der Geschichte wurde sie zunehmend anstrengender und war leider in vielen Situationen sehr naiv. Einige ihrer Entscheidungen waren für mich nur wenig nachvollziehbar und auch ihre Gedankengänge wirkten oft konfus. Zudem wirft sie mit Vermutungen um sich, sodass ich sie irgendwann nicht mehr ernst nehmen konnte.
Die "Liebesgeschichte", die die Autorin eingeflochten hat, empfand ich als sehr gewöhnungsbedürftig und unauthentisch. Ihre Gefühle füreinander konnte ich ihnen beim besten Willen nicht abnehmen.
Der Thriller hat wirklich Potenzial, das nur leider nicht mal ansatzweise ausgeschöpft wurde. Die Geschichte wollte einfach nicht richtig in Fahrt kommen und die Handlung plätscherte die meiste Zeit nur so vor sich hin.
Richtig enttäuscht war ich dann aber vom Finale, das eigentlich keines war. Die Auflösung war vorhersehbar und wirkte für mich außerdem an den Haaren herbeigezogen und nicht nachvollziehbar.

Fazit:
"Perfect Day" ist ein Thriller, der gute Ansätze aufweist, sein volles Potenzial allerdings nicht ausschöpfen konnte. Von mir gibt es leider keine Empfehlung.
2/5 Sterne

Bewertung vom 11.01.2022
Olde Heuvelt, Thomas

Echo


weniger gut

Das Cover spricht mich total an, da es schön düster ist und die Stimmung der Geschichte wundervoll einfängt.
Der Schreibstil von Thomas Olde Heuvelt hat es mir hingegen echt schwer gemacht, in die Handlung zu finden. Vor allem die Kapitel aus Sams Sicht waren einfach nur anstrengend zu lesen, da er ständig mit englischen Begriffen um sich wirft und dauernd irgendwelche Marken erwähnt werden, die überhaupt nichts zur Geschichte beigetragen haben. Ich bin der englischen Sprache zwar mächtig, aber diese willkürlich eingestreuten englischen Begriffe waren weder besonders toll noch förderlich. Sie haben mich schlichtweg genervt und dafür gesorgt, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte, weiterzulesen.

Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Der Klappentext klang interessant und mysteriös, das Cover ist genau nach meinem Geschmack und mit dem Aufhänger, dass der Autor der neue Stephen King sein soll, war meine Neugierde dann so groß, dass ich der Geschichte unbedingt eine Chance geben musste.
Tja, ein Satz mit X, das war wohl leider nichts ...
Die Grundidee hat mir wirklich gut gefallen und auch der Einstieg in das Buch war so gut, dass ich richtig Lust hatte, weiterzulesen. Doch dann verlor sich die Story in einer merkwürdigen Erzählweise, die irgendwann nicht mehr interessant, sondern nur noch durcheinander wirkte, langatmig und verwirrend war. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor komplett den Fokus verloren hat und dadurch der eigentliche Plot auf der Strecke geblieben ist. Jedenfalls war ich am Ende genauso schlau wie vorher.
Zu viele Nebenhandlungen lenken von der Handlung ab, sorgen dafür, dass das Lesen anstrengend wird und sich die Spannung auf den Seiten verliert.
Die Horrorelemente, die zwar durchaus vorhanden sind, durch den Schreibstil und die verworrene Erzählweise allerdings ihre Wirkung verlieren, konnten mich am Ende leider nicht überzeugen.
Was ich positiv hervorheben möchte, ist die wunderschöne Landschaft, die hier beschrieben wird, und die beklemmende Atmosphäre, die sich durch das gesamte Buch zieht.

Fazit:
"Echo" ist eine Geschichte, die mit einer tollen Atmosphäre, einem spannenden Einstieg und ein paar schaurigen Szenen punkten kann. Der anstrengende Schreibstil, die merkwürdige Erzählweise, die irgendwie komplett durcheinander wirkte, die verworrene und langatmige Handlung und die Länge der Story (die locker um 300 Seiten gekürzt hätte werden können) haben es mir leider unmöglich gemacht, in die Geschichte zu finden.
Wer auf einen schaurigen Horrorroman hofft, wird hier definitiv enttäuscht werden. Von mir gibt es leider keine Empfehlung.
2/5 Sterne

Bewertung vom 11.01.2022
Jewell, Lisa

Was damals geschah


sehr gut

Das Cover hat zwar keinen direkten Bezug zur Geschichte, trifft allerdings total meinen Geschmack, da mich diese Art der Gestaltung einfach anspricht. Außerdem ist das Buch ein echter Blickfang in jedem Bücherregal.
Die Autorin hat einen lockeren und flüssigen Schreibstil, sodass ich gut durch die Geschichte gekommen bin. Zudem hat Lisa Jewell ein echtes Talent dafür, eine gelungene Atmosphäre zu schaffen, die einem als Leser*in das Gefühl gibt, hautnah mit dabei zu sein.

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, was mir einiges an Konzentration abverlangt hat. Durch die Erzählweise, die nicht immer ganz klar war, habe ich etwas Zeit benötigt, um mir einen Überblick über das Geschehen und die einzelnen Figuren zu verschaffen.
Neben Libby, die im Hier und Jetzt mit einigen schockierenden Enthüllungen zurechtkommen muss, gibt es da auch noch einen zunächst unbekannten Ich-Erzähler, der die dramatische Vergangenheit packend erzählt. Lucy, die wir ebenfalls in der Gegenwart auf ihrer Reise begleiten, rundet die Geschichte ab.
Vergangenheit und Gegenwart prallen in diesem Buch aufeinander und sorgen vor allem in der zweiten Hälfte der Geschichte für viel Spannung. Die erste Hälfte hat sich leider ein wenig gezogen, da für meinen Geschmack nichts Nennenswertes passiert ist.
Die Grundstimmung, die sich durch das gesamte Buch gezogen hat, würde ich als schwer und melancholisch beschreiben. Auf Dauer war dies beim Lesen zwar etwas anstrengend, aber da die Stimmung ausgesprochen gut zum Geschehen gepasst hat, habe ich das gerne in Kauf genommen.
Die Ereignisse aus der Vergangenheit haben bei mir für einige fassungslose Momente gesorgt. Einige Dinge klangen so absurd, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass so etwas tatsächlich passieren konnte und wiederum andere Dinge wurden so bedrückend und realistisch beschrieben, dass sie genau so durchaus passieren könnten.
Jedoch hatte ich zwischenzeitlich des Öfteren den Eindruck, dass die Autorin so viele Themen wie möglich in die Geschichte packen wollte, ohne jeden einzelnen Strang auch wirklich zu Ende zu erzählen. So wurden Themen angeschnitten, die nicht sonderlich ausgebaut wurden und die sie meiner Ansicht nach auch gut und gerne hätte weglassen können.
Als Highlight würde ich das Buch nicht bezeichnen, da viele Dinge sehr vorhersehbar waren und die Story erst ab der zweiten Hälfte an Fahrt aufgenommen hat. Nichtsdestotrotz hat Lisa Jewell es geschafft, mich das ein oder andere Mal zu überraschen und in die Irre zu führen, was mir gut gefallen hat.

Fazit:
"Was damals geschah" ist ein solider Spannungsroman, der mich vor allem ab der zweiten Hälfte gut unterhalten konnte. Aufgrund der oben genannten Dinge kann ich dem Buch leider nicht die volle Punktzahl geben. Für zwischendurch empfehle ich die Geschichte aber sehr gerne weiter.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 10.01.2022
Messenger, Shannon

Das Feuer / Keeper of the Lost Cities Bd.3


gut

Das Cover passt wundervoll zum Rest der Reihe, dabei bin ich normalerweise überhaupt kein Fan davon, wenn Menschen abgebildet sind. Aber hier harmonieren die Cover toll miteinander, was mir wirklich gut gefällt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, bildhaft und lässt sich sehr angenehm lesen.

Nach der vielversprechenden Leseprobe habe ich mich wirklich auf das Buch gefreut, doch meine Freude hat leider nach nur wenigen Kapiteln einen Dämpfer erhalten.
Zwar gefiel mir das Setting in der Geschichte, allerdings wirkte dieser Band - im Vergleich zu den Vorgängern - eher trostlos. Zudem hatte ich das Gefühl, dass sich die Handlung in regelmäßigen Abständen wiederholt.
Sophie gerät mal wieder in Schwierigkeiten, weil sie eine unbedachte Entscheidung trifft, ihre Freunde kommen und retten sie und anschließend folgt eine kleine Verschnaufpause. Und dann wiederholt sich der Zyklus mehrmals. Die ganze Handlung hätte meines Erachtens locker um 200 Seiten gekürzt werden können.
Dass die Geschichte Parallelen zu den Harry-Potter-Büchern aufweist, ist mir ebenfalls aufgefallen, was mich jedoch nicht sonderlich gestört hat, solange die Reihe eigene Besonderheiten aufweist und sich in eine andere Richtung entwickelt. Schließlich kann man das Rad nicht neu erfinden.
Sophie hat mir in diesem Band nicht mehr ganz so gut gefallen, da sie oft sehr egoistisch ist und sich keine Gedanken über die Konsequenzen ihrer Handlungen macht (die sowieso immer recht milde ausfallen, da sie die wohl verständnisvollsten Eltern hat, die es je gegeben hat und auch sonst so gut wie jeder Charakter Mitleid mit ihr zu haben scheint).
Wesentlich besser gefallen haben mir da Sophies Freunde, die sich nicht alle Hals über Kopf von einer Katastrophe in die nächste stürzen, sondern in der Lage sind, ihren eigenen Kopf einzuschalten und ihre Handlungen zu hinterfragen.
Die restliche Handlung hat mir nur mäßig gefallen, weil ich viele Entscheidungen und Richtungen, die die Story eingeschlagen hat, nicht nachvollziehen konnte. Vor allem die Sache mit Fintan fand ich irgendwie merkwürdig und die Erklärungen dazu haben mich nicht überzeugt. Außerdem hätte ich mir bei ein paar Begriffen eine Erklärung gewünscht, die leider ausgeblieben ist.
Das Ende hingegen hat mir recht gut gefallen, da ich die Hoffnung habe, dass mich der nächste Band wieder von sich überzeugen kann.

Fazit:
"Keeper of the Lost Cities - Das Feuer" weist zwar gute Ansätze auf, ist aber leider nicht die Fortsetzung, die ich mir gewünscht habe. Der dritte Band weist zu viele Handlungen auf, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen und ist auch sonst nur einigermaßen spannend.
Für mich eine mittelmäßige Fortsetzung, die viel Luft nach oben hat. Dennoch bin ich auf den nächsten Teil gespannt und hoffe, dass mich dieser besser unterhalten kann.
3/5 Sterne

Bewertung vom 10.01.2022
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


gut

Das Cover gefällt mir durch die »zerrissene« und düstere Gestaltung recht gut, auch wenn es nicht aus der Masse heraussticht. Dennoch finde ich, dass es gut zu den anderen Büchern der Autorin passt.
Der Schreibstil von Karin Slaughter ist sehr flüssig und bildhaft. Sie versteht es, langsam Spannung aufzubauen und eine unangenehme Atmosphäre zu schaffen. Leider gelingt es ihr nicht, die Spannung konstant aufrechtzuerhalten, sodass sich immer wieder ein paar Längen eingeschlichen haben.

Vor allem der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen, da hier eine düstere und beklemmende Stimmung herrscht. Diese unterschwellige Gefahr war deutlich spürbar.
Die Ausschnitte, die in der Vergangenheit gespielt haben, haben mir deutlich besser gefallen, als die Kapitel in der Gegenwart, da mich wahnsinnig interessiert hat, was damals wirklich passiert ist. Der restliche Verlauf der Story war eher durchwachsen - sowohl inhaltlich als auch spannungstechnisch. Der eigentliche Plot der Geschichte (der Vorfall in der Vergangenheit) wurde leider nur mäßig spannend eingearbeitet, stattdessen haben Themen wie Corona und Drogenmissbrauch meiner Meinung nach viel zu viel Raum erhalten. Und mal ganz ehrlich? Ich habe echt keine Lust, Bücher zu lesen, in denen es um die leidige Coronapandemie geht, denn darum dreht sich bereits unser ganzes Leben. Zudem gab es insgesamt gesehen zu viele Wiederholungen, die dazu geführt haben, dass die Geschichte - besonders im Mittelteil - langatmig ist. 200 Seiten weniger hätten dem Buch sicherlich gutgetan.
Die Charaktere, die ich anfangs noch ganz interessant gefunden habe, entpuppten sich im weiteren Verlauf zu Figuren, von denen ich bedauerlicherweise nicht mehr ganz so begeistert war. Zwar schafft es die Autorin, die beschriebenen Personen und deren Gefühlsregungen bis ins kleinste Detail zu beschreiben, allerdings war es mir dann manchmal doch von allem etwas zu viel, zu lang und zu detailliert. Ich fand die Protagonisten weder sonderlich sympathisch, noch unsympathisch und konnte einige Handlungen zum Teil nur sehr schwer oder gar nicht nachvollziehen.
Insgesamt hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin den Fokus mehr auf den eigentlichen Plot gelegt hätte, da ich das Gefühl hatte, dass sie diesen auf den knapp 600 Seiten immer wieder verloren hat. So wirkt die Geschichte für meinen Geschmack leider zu sehr in die Länge gezogen, was man auch deutlich daran erkennt, dass zu keinem Zeitpunkt richtige Spannung bei mir aufkommen wollte.
Zum Ende hin konnte mich das Buch dann aber wieder packen, weil es endlich ein paar interessante Wendungen und einen kleinen Showdown gab.

Fazit:
»Die falsche Zeugin« ist eine Story, die mit einem interessanten Plot und einem tollen Schreibstil punkten kann. Für einen Thriller war mir die Geschichte jedoch leider viel zu langatmig, nur mäßig spannend und das Thema Drogenmissbrauch nahm meiner Meinung nach zu viel Raum ein. 200 Seiten weniger hätten dem Buch außerdem gutgetan.
3/5 Sterne

Bewertung vom 06.01.2022
Fowler, Aisling

Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1


sehr gut

Den Stil des Covers finde ich recht interessant, allerdings hätte ich aufgrund des Titels knalligere Farben bzw. mehr Rottöne erwartet. Dennoch hat mich das Cover neugierig genug gemacht, um mir das Buch näher anzusehen.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach, flüssig und sehr bildlich, sodass ich mir einzelne Szenen gut vorstellen konnte.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir unerwarteterweise wirklich leicht gefallen, dabei hatte ich Sorge, dass ich mir - wie viele andere Leser - mit den Zahlen als Namen schwertun würde. Zu meiner Überraschung habe ich mich jedoch sehr schnell mit den "Namen" angefreundet und hatte keinerlei Schwierigkeiten, die vorgestellten Charaktere auseinanderzuhalten.
Das Konzept der Loge habe ich in den ersten Kapiteln nicht ganz verstanden, nach und nach hat sich mir der Sinn dahinter allerdings erschlossen.
Zwölf hat mir als Protagonistin ausgesprochen gut gefallen. Ich mochte ihre kämpferische, mutige und draufgängerische Art. Ab und an kam auch ihre weiche Seite zum Vorschein, obwohl sie die meiste Zeit eher verschlossen war. Ihre Entwicklung hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass ihr Charakter mehr Raum und Zeit erhalten hätte, um sich weiterzuentwickeln. Vor allem gegen Ende wirkt vieles überstürzt, was ich etwas schade fand.
Die restlichen Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen. Manche mochte ich anfangs etwas weniger, bei ein paar Protagonisten war ich skeptisch und wieder andere haben mein Herz im Sturm erobert (ich sag nur Winnie! Und auch Hund habe ich im Laufe der Geschichte sehr gern gewonnen). Doch auch hier hätte ich mir eine ausführlichere Charakterisierung gewünscht, da man nur recht wenig über die einzelnen Figuren erfährt, sodass sie größtenteils blass bleiben.
Der Spannungsbogen flachte zwischenzeitlich etwas ab, aber gerade im letzten Drittel nahm die Geschichte ordentlich an Fahrt auf und einige meiner Fragen wurden endlich beantwortet.
Insgesamt hat mir das Worldbuilding wirklich gut gefallen - besonders die vorgestellten Wesen konnten allesamt mein Interesse wecken. Auch die Kapitel aus Zwölfs Vergangenheit haben einen wichtigen Teil zur Story beigetragen, da somit ihr Verhalten und ihre Beweggründe greifbarer wurden.
Das Ende war dann noch mal richtig spannend, wirkte an manchen Stellen aber auch ein wenig überstürzt. Die Entwicklung, die Zwölf am Schluss durchgemacht hat, war meiner Meinung nach etwas zu schnell und unrealistisch. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass sich die ganze angestaute Wut und der Hass nach einer Erinnerung plötzlich in Luft auflösen.

Fazit:
"Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge" ist ein spannender und abwechslungsreicher Auftakt einer Jugendfantasy-Reihe, die mit einer interessanten Idee und einem tollen Worldbuilding punkten kann. Einen Stern Abzug gibt es, da ich mir gewünscht hätte, dass ein paar Aspekte detaillierter ausgearbeitet worden wären. Dennoch freue ich mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe und empfehle das Buch gerne weiter!
4/5 Sterne

Bewertung vom 05.01.2022
Barks, Carl

Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht


sehr gut

Hach, ich liebe Dagobert Duck und auch seine drei frechen Großneffen Tick, Trick und Track sind mir wahnsinnig ans Herz gewachsen. Mit diesen Figuren verbinde ich einen Teil meiner Kindheit, an den ich mich immer sehr gerne zurückerinnere.
Optisch ist das Buch ein echter Hingucker. Es wurde liebevoll gestaltet, passt perfekt zur Weihnachtszeit und die großen Illustrationen sind einfach nur wunderschön.
Der Text lässt sich leicht lesen und ist wirklich kurz gehalten. Empfehlen würde ich das Buch durchaus auch für Kinder unter 8 Jahren, da der Inhalt leicht verständlich ist.
Was ich etwas schade fand, ist, dass die Geschichte leider sehr kurz gehalten wurde. Wer also mit diesem Buch seinen Kindern den Klassiker von Charles Dickens näherbringen möchte, wird vermutlich enttäuscht sein.
Als Zusatz sind am Ende noch drei Kurzcomics zum Thema Weihnachten und Geschenke angehängt, was mir ganz gut gefallen hat.

Fazit:
Auch wenn ich der Meinung bin, dass das Buch ein paar Seiten mehr vertragen hätte (vor allem auch in Hinsicht auf den nicht gerade günstigen Preis), kann ich diesen Weihnachtsklassiker von Herzen weiterempfehlen.
4/5 Sterne

Bewertung vom 17.11.2021
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer


sehr gut

Das Cover finde ich wunderschön - in Wirklichkeit sieht es sogar noch viel schöner aus. Einzig und allein der Barcode, der darauf abgebildet ist, stört das Gesamtbild (ich verstehe den Zweck sowieso nicht, da er bereits auf der Rückseite vorhanden ist).
Stuart Turton hat es mit seinem bildgewaltigen Schreibstil geschafft, lebendige Szenen in meinem Kopf zu erschaffen, die von einer dichten Atmosphäre begleitet wurden. Schon auf den ersten Seiten war ich mittendrin im Geschehen und konnte beinahe die Meeresluft riechen und das Schaukeln des Schiffes spüren.

Erzählt wird die Geschichte aus vielen verschiedenen Blickwinkeln, die mir einerseits gut gefallen haben, mich andererseits aber auch verwirrt zurückgelassen haben. Als Leser*in wird man fast von der Fülle der Charaktere erschlagen, die in diesem Buch vorkommen, was mich das ein oder andere Mal ein wenig überfordert hat. Auch bis zum Schluss hatte ich Probleme, gewisse Personen auseinanderzuhalten und mir deren Namen zu merken (mein schlechtes Gedächtnis, was Namen betrifft, war mir da leider keine allzu große Hilfe).
Die einzelnen Charaktere wurden jedoch größtenteils gut und vor allem authentisch ausgearbeitet, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, warum Samuel Pipps eine derart große Rolle zugeteilt wurde, da er eigentlich erst gegen Ende eine relevante Rolle einnimmt. Zudem wirken fast alle Männer auf dem Schiff - mit ein paar Ausnahmen - eher blass und eintönig. Sie sind grob, gewaltbereit, raubeinig und behandeln Frauen, die einen gewissen Bereich des Schiffes übertreten, wie Freiwild.
Arent hat mir als Protagonist am besten gefallen. Er war sympathisch, höflich, besonnen, klug, manchmal etwas unsicher, besitzt einen Sinn für Gerechtigkeit und hat sich Sara gegenüber stets wie ein Gentleman verhalten.
Auch Sara, die so mutig, klug und hilfsbereit ist und sich einfach nur nach Freiheit sehnt und ihre wahnsinnig kluge Tochter Lia haben es mir angetan. Die beiden unterstützen Arent tatkräftig bei seinen Ermittlungen und wirbeln die Männerdomäne gehörig auf. Dabei widersetzen sie sich den damaligen Konventionen, da Frauen zu dieser Zeit eher als nettes Anhängsel für ihre Ehemänner angesehen wurden und sich auch dementsprechend zu verhalten hatten.
Im Laufe der Geschichte werden wir als Leser*innen mit zahlreichen Fragen überhäuft, auf die wir erst gegen Ende Antworten erhalten. Durch die sehr undurchsichtige Handlung und aufgrund der hohen Anzahl an möglichen Verdächtigen, hatte ich Schwierigkeiten, mir stets einen Überblick zu verschaffen. Jedes Mal, wenn ich dachte, ein Puzzleteil an die richtige Stelle gelegt zu haben, tauchten zwei weitere auf, die meine Theorie sprichwörtlich über Bord warfen. Das hat mir zwar auf der einen Seite durchaus gefallen, weil ich das Gefühl hatte, mich bei einer Schnitzeljagd zu befinden, allerdings fand ich es auf der anderen Seite auch etwas ermüdend und anstrengend. Das lag zum Großteil daran, dass die Handlung nur sehr, wirklich sehr, langsam an Fahrt aufnahm, sodass es leider zu einigen Längen - besonders im Mittelteil - kam. Meiner Meinung nach hätte die Geschichte auch locker um 150-200 Seiten gekürzt werden können, da so die Spannung auf einem konstanten Level geblieben wäre.
Positiv hervorheben möchte ich jedoch die fantastische Atmosphäre, die der Autor hier geschaffen hat. Das Setting ist sehr düster und bedrohlich und das Leben auf See wird rau und gefährlich dargestellt. Stuart Turton spielt mit den Genres, und so lässt sich das Buch lange nicht genau einordnen, was mir persönlich außerordentlich gut gefallen hat. Ich mochte diesen Genremix aus Krimi, unterschwelligem Horror, historischem Setting und Abenteuerroman.
Das Ende hingegen hat mich ehrlich gesagt unbefriedigt zurückgelassen, auch wenn ich nicht mit diesem Ausgang gerechnet hätte. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich leider nicht genau benennen, was mich gestört hat. Ich kann nur so viel sagen: Ich hätte mir einen weniger "glatten" Abschluss gewünscht,

Bewertung vom 15.11.2021
Mohn, Kira

The Sky in your Eyes / Island-Reihe Bd.1


sehr gut

Das Cover ist wirklich wunderschön. Die abgebildeten Nordlichter runden das Gesamtbild in Kombination mit den leuchtenden Grüntönen perfekt ab und erzeugen eine passende Grundstimmung.
Der Schreibstil von Kira Mohn hat mir ausgesprochen gut gefallen, da sie mit Worten umzugehen weiß und ein tolles Setting erschaffen hat, das ich mir bildlich vorstellen konnte.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir durch Kiras flüssigen Erzählstil unheimlich leicht gefallen, sodass ich sehr schnell in die Handlung gefunden habe.
Elín hat mir als Protagonistin gut gefallen, da ich mich - obwohl ich nicht selbst betroffen bin - sehr gut in ihre Lage und vor allem in ihre Gefühlswelt hineinversetzen konnte. Das lag vor allem daran, da die Handlung ausschließlich aus ihrer Perspektive erzählt wird, sodass wir als Leser*innen einen umfassenden Einblick in ihr Leben erhalten. Ihre Hoffnungen, Träume, aber gerade auch ihre Ängste waren so greifbar und präsent, dass ich sie beinahe spüren konnte.
Elín ist eine junge Frau, die wahnsinnige Probleme mit ihrem Gewicht hat, was sich in enormen Selbstzweifeln äußert. Sie hat nie gelernt, sich selbst zu akzeptieren oder gar zu lieben, wodurch sie permanent von negativen Gedanken, Gefühlen und Zweifeln geplagt wird, die ihr wirklich zu schaffen machen. Erschwerend hinzu kommt, dass ihr Exfreund ein absoluter A*sch ist, der ihr permanent verletzende Dinge an den Kopf geworfen hat und sie wie den letzten Dreck behandelt hat. Dass sie ihre letzte Beziehung, die gerade einmal wenige Monate zurückliegt, nie richtig verarbeitet hat, wird im Laufe der Geschichte deutlich.
Jón hingegen war ein richtiger Schatz. Ich mochte seine ruhige, besonnene und sehr geduldige Art auf Anhieb und fand es toll, wie er sich Elín gegenüber verhalten hat. Positiv hervorheben möchte ich auch, dass ihre Beziehung den Raum und die Zeit erhalten hat, um sich langsam zu entfalten. Jedes Mal, wenn es Elín zu viel geworden ist, hat Jón ihr den nötigen Freiraum gegeben, um die Dinge in ihrem Tempo anzugehen.
Insgesamt empfand ich die restlichen Charaktere als authentisch und lebendig ausgearbeitet - fast so, als wären sie tatsächlich aus dem Leben gegriffen worden.
Gut gefallen hat mir zudem, dass die Autorin einige wichtige Themen wie Bodyshaming, Mobbing, toxische Beziehungen, Selbstzweifel usw. anspricht und diese gut in die Story eingebunden hat. Da hier jedoch sehr viele Themen angesprochen wurden, hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte an einigen Stellen etwas ausführlicher gewesen wäre. So kratzt sie bei manchen Punkten leider nur an der Oberfläche, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen.
Was mir außerdem gut gefallen hat, war, dass sich Elíns Selbstzweifel nicht plötzlich in Luft aufgelöst hatten, als sie Jón kennengelernt hat. Andererseits fand ich gerade diese Passagen oft auch etwas anstrengend, da sie sich meistens selbst im Weg stand und ich irgendwie das Gefühl hatte, dass sie nicht vom Fleck kommt. Meiner Meinung nach hat sie noch einen sehr langen Weg vor sich, weshalb ich ihre Entscheidung, eine Therapie zu machen, sehr gutheiße.
Etwas schade fand ich auch, dass sich Elins Gedanken ständig wiederholen (obwohl ich natürlich verstehe, dass sie erst zu sich selbst finden muss, etwas Abwechslung wäre dennoch schön gewesen) und zum anderen, dass das Buch leider nur wenig Spannung bietet. Ich hätte mir ein paar Highlights, Wow-Momente oder Plot-Twists gewünscht, da die Geschichte eher gemächlich vor sich hin plätschert.

Fazit:
"The Sky in your Eyes" ist eine sehr einfühlsame Liebesgeschichte über Selbstzweifel, Selbstliebe, Akzeptanz und das zarte Band zweier Menschen, die so viel mehr verbindet, als sie zunächst annehmen.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 15.10.2021
Lange, Kathrin;Thiele, Susanne

Probe 12


gut

Das Cover finde ich sowohl farblich als auch von der Aufmachung her sehr gelungen, auch wenn es eher minimalistisch gehalten wurde. Außerdem passt der Titel super zum Inhalt des Buches, was ich positiv anmerken möchte.
Der Schreibstil des Autorenduos ist grundsätzlich sehr flüssig, an manchen Stellen habe ich mir jedoch als Laie mit ein paar wissenschaftlichen Begriffen und Beschreibungen schwergetan, wodurch mein Lesefluss des Öfteren ins Stocken geraten ist.
Erzählt wird die Story aus vielen unterschiedlichen Perspektiven, was ich normalerweise sehr begrüße, da ich so einen umfassenden Einblick erhalte. Hier haben mich die zahlreichen Sichten allerdings eher gestört, da diese innerhalb eines Kapitels mehrmals wechseln, wodurch die Kapitel für meinen Geschmack oft viel zu lang waren. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass der jeweilige Charaktername über dem jeweiligen Abschnitt gestanden hätte, sodass ich ihn besser zuordnen kann. Auch hatte ich das Gefühl, dass nicht jeder Blickwinkel benötigt wurde und mir dadurch an manchen Stellen die Spannung genommen wurde, da die unterschiedlichen Beweggründe der Figuren erläutert wurden (auch die der gegnerischen Seite).
Die Hauptcharaktere sind hier der Foodhunter Tom Morell und die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg. Beide verfolgen ihre eigenen Absichten, jedoch überschneiden sich diese, sodass sie letztendlich zusammenarbeiten, um gemeinsam ihre Ziele zu erreichen. Unterstützt werden sie dabei durch die Polizistin Christina Voß und den Lobbyisten Max Seifert.
Die Protagonisten an sich fand ich zwar durchaus interessant, doch leider auch sehr klischeehaft. Am sympathischsten fand ich da noch Tom, da ich mich sehr gut in seine Gefühlswelt hineinversetzen konnte.
Die Handlung war für meinen Geschmack spannungstechnisch eher durchwachsen. Einige Szenen wurden mir zu sehr in die Länge gezogen, sodass die Geschichte einige Durchhänger hatte.
Gerade die Szenen aus der Sicht der "Bösen" waren oft eher langweilig, da viele Handlungen noch mal aufgegriffen und Beweggründe erklärt wurden, sodass viele ihrer nächsten Schritte für mich bereits vorhersehbar waren. Die Actionszenen hingegen haben mir gut gefallen, da diese meistens sehr spannend und gut konstruiert waren.
Positiv hervorzuheben ist außerdem, dass der Inhalt fundiert recherchiert und die komplexe Thematik ausgesprochen gut in die Handlung eingeflochten wurde.
Das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen, da die Auflösung, wer denn nun hinter alledem steckt, meiner Meinung nach nicht vorhersehbar war. Das Autorinnenduo hat mir als Leser*in leider kaum Anhaltspunkte gegeben, sodass ich nicht wirklich miträtseln und die Puzzleteile am Ende zusammensetzen konnte.

Fazit:
"Probe 12" ist ein interessanter Wissenschaftsthriller, der mir als Thriller-Fan jedoch leider zu wenig Thrill und spannende Szenen bot, sodass ich die Geschichte nur bedingt weiterempfehlen kann.
3/5 Sterne