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Karolina

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Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2022
Ley, Aniela

Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1


gut

Zoe macht ein Auslandsjahr in London und erfüllt sich damit einen großen Traum. Ein plötzliches Ereignis droht Zoe’s Auslandsjahr jedoch zu gefährden. Nach einer Partynacht wacht sie auf und findet sich plötzlich im Jahr 1816 wieder, wo sie als Dienstmädchen für Miss Lucie arbeitet. Lucie fürchtet sich vor dem ersten Ball der Ballsaison und Zoe versucht ihr zu helfen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Beim Besuch des ersten Balls trifft Zoe auf Lord Falcon-Smith, der sich als weiterer Zeitreisender herausstellt. Um in ihre Zeit zurückzukehren, müssen die Beiden nun zusammenarbeiten!

Leider konnte mich #London Whisper nicht ganz überzeugen. Der Schreibstil ist sehr jugendlich, was eine gewisse Lesergruppe sehr ansprechend wird, mich allerdings enttäuscht und teilweise sogar genervt und das Lesen erschwert hat.
Die Idee des Buches ist sehr gelungen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine große Fangemeinde finden wird, mich stört der Schreibstil jedoch zu sehr, so dass ich die Lektüre nicht wirklich genießen konnte.

Bewertung vom 16.02.2022
Thomas, Claire

Die Feuer


ausgezeichnet

Abseits der Bühne

Ein Theater in Melbourne spielt ein Beckett-Stück. Während Buschfeuer in der Umgebung Melbournes wüten, treffen verschiedene Personen im Theatersaal aufeinander. Darunter auch die Literaturprofessorin Margot, die Kunstmäzenin Ivy -Margots ehemalige Studentin-, und Summer, die Schauspielstudentin und Platzanweiserin. Während das Schauspiel auf der Bühne seinen Lauf nimmt, sind die drei Frauen mit ihren eigenen Problemen beschäftigt und reflektieren ihr Leben. Margot kämpft mit ihrer Ehe, Ivy ist mit Verlusten konfrontiert und Summer sorgt sich um ihre Freundin, die in der Feuerzone gefangen ist. In der Pause treffen die drei Frauen aufeinander und sehen sich mit den Problemen der jeweils anderen konfrontiert.

Wo soll ich nur anfangen? Das Buch ist ein absoluter Blickfang. Ein hochwertiges Hardcover mit einem wunderschönen Schutzumschlag, auf dem das rote Kleid in Flammen aufgeht. Auch das Setting des Werkes ist einfach unglaublich gelungen. Es beschriebt genau die Dauer des Beckett-Stücks und verknüpft eben dieses Theaterstück eng mit den Gedanken der jeweiligen Person. In einigen Momenten war mir die Beschreibung des Theaterstücks etwas zu detailliert aber im großen und ganzen hat mir das Setting des Stücks doch sehr zugesagt. Und auch der Gedanke, dass man für einen kurzen Zeitraum in einem Theatersaal sitzt und dort, ausgelöst vom Theaterstück mit seinen eigenen Problemen kämpft, war sehr gelungen.
In sehr klarer Sprache berichtet Claire Thomas von diesem Theaterabend und erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht jeder Frau, bevor sie in der Pause aufeinandertreffen. Die Pause ist als Drehbuch geschrieben, meiner Meinung nach eine sehr gelungene Entscheidung, da es das Setting im Theater doch erneut unterstreicht, die Stimmung gleichzeitig jedoch auflockert.

Alles in allem ist „Die Feuer“ ein literarisches Meisterwerk, welches bestimmt eins meiner Favoriten des Jahres sein wird. Claire Thomas hat hier viele clevere Entscheidungen getroffen und dafür gesorgt, dass ich mich bei meinem nächsten Theaterbesuch wohl fragen werde, was in den BesucherInenn vor sich geht.

Bewertung vom 09.02.2022
Crimp, Imogen

Unser wirkliches Leben


weniger gut

Anstrengende Lektüre

In "Unser wirkliches Leben" geht es um Gesangsstudentin Anna, die tagsüber klassischen Gesang studiert und nachts in einer Jazzbar arbeitet, um ihre Miete bezahlen zu können. In dieser Jazzbar trifft sie auf Max, der das komplette Gegenteil zu ihr darstellt. Der wohlhabende, deutlich ältere Max und Anna stürzen sich in eine sexuelle Beziehung; schnell wird aber deutlich, dass diese Beziehung von so großen Unterschieden geprägt ist und alles andere als gesund ist.
Imogen Crimps Roman wurde mit den Worten der "fesselnden Liebesgeschichte und tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen über Geld, Sex und Abhängigkeit" angepriesen. Trotz dieses Versprechens konnte mich die Geschichte gar nicht fesseln. Bereits durch Max' ersten Auftritt wurde deutlich, dass der Mann eine laufende Red Flag ist. Jede Handlung und Aussage ist so toxisch, dass man sich dauerhaft wundert, wieso Anna dieses Verhalten nicht erkennt und sich in die Beziehung mit Max stürzt. Anna kommt in der Geschichte als kleines naives Mädchen rüber und die Lektüre macht in großen Teilen gar keinen Spaß. Neben der langweiligen und zeitweise wirklich toxischen Beziehung, die große Teile des Werkes einnimmt, hat mich auch der Schreibstil unglaublich gestört. Die fehlenden Satzzeichen haben in den meisten Fällen für große Verwirrung gesorgt und das Lesen erschwert.
Ich habe wirklich mehrmals mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen. Schlussendlich habe ich es durchgezogen, war aber am Ende einfach nur froh, dass ich es weglegen konnte.

Bewertung vom 28.01.2022
Schäfer, Jana

The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1


gut

Gefühlschaos in Schottland

Amelia arbeitet in einem Café in der schottischen Hauptstadt Edinburgh. In der malerischen Stadt mit ihren verwinkelten Gassen und dieser gewissen Magie, die in der Luft liegt. Dieses in Verbindung mit ihrer Schwester ist eigentlich alles, was Amelia im Leben braucht. Schließlich haben die Schwestern grade erst einen schweren Schicksalsschlag verarbeiten müssen und Amelias Schwester Maisie spricht als Folge dieses Schicksalsschlags kaum noch. Als dann plötzlich Bestseller-Autor Jasper Haven in dem kleinen Café auftaucht, droht seine Anwesenheit Amelias Leben ins Chaos zu bringen. Beim ersten Aufkommen von Gefühlen beschließen die beiden spontan einen Roadtrip durch die schottischen Highlands zu machen, damit Jasper zu einer Buchvorstellung nach Inverness kann. Die Gefühle werden während dieses Roadtrips immer stärker, doch die Anwesenheit einer Person aus Jaspers Vergangenheit sorgt dafür, dass alles durcheinander geworfen wird.

Von „The Way we Fall“ habe ich mir viel versprochen. Das Setting in der schottischen Hauptstadt, die an sich schon so malerisch und romantisch ist, in Verbindung mit dem mysteriösen Autor, der plötzlich im Café auftaucht und Amelias Herz gewinnt, hat mir sehr zugesagt. Die Beziehung zwischen den Beiden wurde auch sehr gelungen dargestellt. Man konnte sich in das Café transportieren und den Beiden beim Kennenlernen zuschauen. Der gelungene Wechsel zwischen den Perspektiven Jaspers und Amelias garantiert, dass man das Kennenlernen und die ersten Gefühle aus beiden Perspektiven erfährt und so einen tiefen Eindruck bekommt. Ab dem Moment jedoch, ab dem Amelia und Jasper Edinburgh verlassen haben, um sich auf einen Roadtrip durch die schottischen Highlands zu begeben, hat mich das Buch etwas verloren. Es schien mir, als wäre dieser Roadtrip ziemlich schnell abgearbeitet worden, die vorher so gelungen malerisch-detailreichen Beschreibungen haben mir gefehlt. Dieses hat mich doch etwas enttäuscht, schließlich hat die Autorin mit den schottischen Highlands und der Isle of Skye einige der schönsten Landschaften überhaupt zum Schauplatz dieses Roadtrips gemacht. Hier habe ich mir mehr erhofft. Nach dem Roadtrip wurde es wieder besser, vor allem weil wir hier mehr aus Jaspers Sicht erfahren haben und in seine Gedanken und Gefühle eintauchen konnten, die die Autorin sehr gelungen dargestellt hat. Leider hat mir der kurze Hänger ausgelöst vom Roadtrip die Freude am Buch etwas genommen, weshalb ich mich am Ende zwar gefreut habe, allerdings nicht ganz in einer Cozy-Stimmung aus der Lektüre gegangen bin. Deshalb gibt es von mir nur 3,5 Sterne.

Bewertung vom 19.01.2022
Everett, Percival

Erschütterung


ausgezeichnet

Der Paläontologe Zach Wells lebt ein angenehmes Leben mit seiner Ehefrau Meg und seiner Tochter Sarah. Doch plötzlich wird die Ruhe ihres Lebens durchbrochen, als bei Sarah ein Gendefekt festgestellt wird. Dieser unglaublich seltene Defekt führt dazu, dass die zwölfjährige innerhalb weniger Jahre dement werden und schließlich sterben wird. Zachs Leben wird durch die Nachricht komplett auf den Kopf gestellt und als er in einer Second-Hand-Jacke eine mysteriöse Nachricht findet, macht er sich auf den Weg, um das Rätsel der Jacke zu lösen und das Schicksal seiner Tochter zu verdrängen. Die Nachricht kommt aus New Mexiko und Zach macht sich auf dem Weg dorthin, um der Nachricht nachzugehen. Schnell findet er heraus, dass dort mexikanische Frauen gefangen halten werden. Um mit dem Schicksal seiner Tochter fertig zu werden, will Zach die Frauen befreien und stößt dabei schnell an seine Grenzen.
In „Erschütterung“ lernt man Zach aus vielen Perspektiven kennen. Manche sehr intim – wie etwa die Rolle als liebender Vater- andere eher rational und zurückhaltend. Der Roman ist keine einfache Lektüre. Das Schicksal Zachs nimmt einen als LeserIn unglaublich mit und schnell möchte man dem Mann helfen, der so vielen Schicksalsschlägen ausgesetzt ist. Die Krankheit der Tochter treibt einem Tränen in die Augen. „Erschütterung“ ist eine Herausforderung, die einen mit Tränen in den Augen und einem schweren Herzen zurücklassen wird und trotzdem kann ich das Werk nur weiterempfehlen, denn der Schreibstil Everetts und seine Fähigkeit diese Emotionen zu vermitteln sollte von jedem erfahren werden.

Bewertung vom 19.01.2022
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

In „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ lernen wir Olive kennen, eine Biologie-Doktorandin an der renommierten Stanford-Universität. Olive glaubt an die Wissenschaft und harte Fakten, von etwas Unkontrollierbares wie der Liebe hält sie nichts. Wie denn auch, Jeremy, mit dem sie einige Male ausgegangen ist, hat sich plötzlich in ihre Freundin Anh verliebt. Diese hat auch Gefühle für ihn, will aber nicht mit Jeremy ausgehen, da sie Olive nicht verletzen möchte. Diese fasst daraufhin einen Plan, irgendwie muss sie Anh beweisen, dass sie nichts von Jeremy will, damit Anh glücklich wird. Der Plan ist nicht wirklich durchdacht und so küsst sie den ersten Mann, der ihr auf den Fluren des Biologie-Instituts über den Weg lässt. Dass es sich hierbei ausgerechnet um Dr. Adam Carlsen handelt, den renommierten Professor, den die ganze Uni hasst, da er unglaublich streng ist und seine Doktoranden und Studierenden häufig zum Weinen bring, hat Olive irgendwie nicht geplant. Und trotzdem vertieft sich der Kontakt zwischen den Beiden, und neben ihrer wissenschaftlichen Karriere und ihrer bedeutenden Forschung zu Bauchspeicheldrüsenkrebs, hält auch Adam ihre Gedanken auf Trab.

„Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ ist ein wunderschönes Buch. Die Farben des Covers harmonieren gut miteinander und der rosa Buchschnitt ist ein wahrer Hingucker. Schade ist allerdings, dass das Coverdesign sowie der Titel des Buchs so weit vom englischen Original „The Love Hypothesis“ entfernt sind. Sowohl der englische Titel als auch das englische Cover illustrieren den akademischen Kontext des Werkes noch besser und der Begriff Hypothesis passt viel besser zum Biologiehintergrund der Charaktere. Da die einzelnen Kapitel immer mit einer Hypothese beginnen, würde dieses eine sehr viel bessere Verbindung zum Titel Hypothesis herstellen, als es jetzt mit „theoretische Unwahrscheinlcihkeit“ der Fall ist.

Abgesehen vom Kritikpunkt an der Übersetzung des Titels, ist das Werk aber ein wahres Meisterwerk. Nachdem ich es gestern Morgen erhalten habe und gestern Abend mit dem Lesen begonnen habe, habe ich es nicht mehr aus der Hand legen können und die halbe Nacht mit Lesen verbracht. Die Beziehung zwischen den Charakteren ist wunderschön beschrieben, die Gefühle wirken real und nicht überspitzt. Man verliebt sich gleichzeitig mit Olive in Adam und will das Werk am Ende gar nicht beenden, da man die Welt des Romans nicht verlassen möchte.  Mir gefällt, wie realistisch der akademische Kontext beschrieben ist, hier merkt man deutlich, dass die Autorin selbst Forscherin ist und in der Welt der Forschung zu Hause ist. Da ich selbst in der Forschung bin, habe ich hier etliche Punkte meines Lebens wiedergefunden und war wirklich angetan, auch wenn ich an meinem Institut keinen Adam Carlsen habe :D Ich kann „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ uneingeschränkt empfehlen, warne aber jeden davor, dass man es nicht aus der Hand legen kann, wenn man einmal angefangen hat und einem eine schlaflose Nacht bevorsteht!

Bewertung vom 18.01.2022
Moniz, Dantiel W.

Milch Blut Hitze


ausgezeichnet

Mit “Milch Blut Hitze” hat die amerikanische Autorin Dantiel W. Monitz eine Sammlung vom elf Kurzgeschichten geschaffen, die die Lebensgeschichten von Personen aus dem us-amerikanischen Bundesstaat Florida zeigen. Während manche AutorInnen wohl die Erfolge ihrer Charaktere zeigen würden, hat es sich Monitz zur Aufgabe gemacht ihre Abgründe und Schicksalsschläge zu zeigen. Etwa das Porträt der jungen Frau, die eine Fehlgeburt hatte und diese bei ganz verarbeitet hat. Noch immer denkt sie an ihr verlorenes Kind und sieht die Gliedmaßen des Kindes in Alltagsgegenständen. Während sie mit diesem Trauma kämpft, scheint die Welt um sie weiter zu gehen und selbst ihr Mann - Vater des verlorenen Kindes- scheint nicht das selbe Trauma zu erfahren. Oder die Krebskranke Frau, die sich gegen eine Chemotherapie entschieden hat und nun jeden Tag ein bisschen weniger wird, während ihr Mann tatenlos zuschauen muss.



“Milch Blut Hitze” ist eine bedrückende Sammlung von Schicksalsschlägen. Es ist keine leichte Lektüre, oft muss man innehalten und nachdenken aber die intensive Auseinandersetzung mit Ängsten, Schicksalsschlägen und den tiefsten Abgründen der Menschen ist ein großartiges Debüt einer Autorin, die eine Gabe hat, menschliches Leben in seinen schönsten und grausamsten Seiten darzustellen.

Bewertung vom 17.01.2022
Haig, Matt

Der fürsorgliche Mr Cave


ausgezeichnet

Der Antiquitätenhändler Terence Cave lebt ein Leben, das scheinbar verflucht wurde. Wie sonst lässt es sich erklären, dass er jede Person, die er liebt verliert? Seine Mutter, seine Frau, sein Sohn - alle sind sie gestorben und haben ihn verlassen. Nur noch Byrony - seine Tochter und Zwillingsschwester des kürzlich verstorbenen Reuben- ist ihm geblieben. Aus diesem Grund hat sich Terence geschworen, alles dafür zu geben, seine Tochter vor der Welt und der Gefahren in der Welt zu beschützen. Terence will seine Tochter eigentlich nur beschützen, sperrt sie dabei aber in einen goldenen Käfig und sorgt dafür, dass sie ihr Leben nicht mehr nach ihren Vorstellungen leben kann. Durch die Rebellion gegen die Regeln ihres Vaters bahnen sich Konflikte zwischen den Beiden an, die in einer Katastrophe enden wird!

Nach „Die Mitternachtsbibliothek“ halte ich nun mit „Der fürsorgliche Mr Cave“ das nächste Werk Matt Haigs in der Hand und erneut bin ich unglaublich hingerissen von Haigs Werken. Der Autor versteht die menschliche Psyche mitsamt ihrer Abgründe und kann diese gelungen auf die Seiten bringen und seinen LeserInnen vermitteln. Mr Cave ist düsterer als die Mitternachtsbibliothek. Man verspürt nicht die Hoffnung, die man beim Lesen der Mitternachtsbibliothek hatte, sondern ist von der Spannung und dem Wissen, dass alles eskalieren wird gefangen genommen. Die Frage beim Lesen ist nicht, ob es eskalieren wird, sondern nur noch wann und wie. Trotz dieser Dunkelheit des Werkes hat die Lektüre etwas positives an sich und ist schon alleine deshalb zu empfehlen, weil endlich Mental Health Themen nicht mehr verschwiegen werden.

Bewertung vom 15.01.2022
Yanagihara, Hanya

Zum Paradies


ausgezeichnet

Nachdem mich Hanya Yanagihara schon mit “A Little Life” auf eine Reise mitgenommen hat, während der ich mit Emotionen konfrontiert wurde, die ich absolut nicht erwartet hatte, konnte ich nicht anders, als der Autorin ein weiteres Mal die Möglichkeit zu geben, meine Emotionen komplett zu zerstören.
Auf knapp über 900 Seiten (ein richtiger Brocken) nimmt uns Yanagihara mit auf eine Reise in ein fiktives Amerika. New York zählt zu den sogenannten Free States: Staaten, in denen die Menschen leben und lieben können, wie sie es möchten. Niemand wird damit konfrontiert, dass seine sexuelle Identität tabuisiert oder illegal ist. In diesem fiktiven New York spielen drei Handlungsstränge. Im Jahr 1893 verliebt sich ein Junge aus reichem Haus in einen mittellosen Musiklehrer und wendet sich gegen seine Familie. 1993 liebt ein junger Hawaiianer in Manhattan einen deutlich älteren und reichern Mann und 2093 finden wir uns in einer von Seuchen geprägten Welt wieder, in der eine Frau mit ihrem untreuen Ehemann konfrontiert ist.

Wie schon deutlich wird, hat Yanagihara nicht nur einen Roman geschaffen, sondern drei - in einem Buch vereint. Und wie schon bei “A Little Life” hat sie erneut ein Meisterwerk geschaffen. Der unglaublich emotionale wie bildhafte Schreibstil der Autorin sowie die Kunst, verschiedene Handlungen durch Symbole miteinander zu verbinden, machen “Zum Paradies” zu einem Werk, dass jeder lesen sollte. Auch wenn man ausreichend Zeit mitbringen muss, um die 912 Seiten des Romans zu lesen, lohnt sich jede investierte Minute.

Bewertung vom 07.01.2022
Hausmann, Romy

Perfect Day


ausgezeichnet

Man hört ja viel Gutes über Romy Hausmann und ihre Thriller, weshalb ich mich entschieden habe mit “Perfect Day” herauszufinden, was hinter dem Lob steckt.
Perfect Day thematisiert das Verschwinden von Mädchen im Alter von 6-10 Jahren. Seit dem ersten Fall vor 14 Jahren tauchen immer mehr Leichen auf und der Täter ist auch 14 Jahre später noch immer unbekannt. Doch plötzlich scheint ein Täter gefunden zu sein. Der renommierte Anthropologe Walter Lesniak wurde verhaftet, weil er des Mordes an zehn Mädchen beschuldigt wird. Seine Tochter Ann, die bei der Verhaftung anwesend war, glaubt an die Unschuld ihres Vaters und versucht diese zu beweisen.

Bereits das Cover ist ansprechend. Schlicht gehalten und doch passend für einen Thriller. Auch die anderen Werke der Autorin haben ähnlich gestaltete Cover, weshalb die Werke gut zusammenpassen. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und kreiert eine Spannung, die das gesamte Werk hinüber gehalten wird. Die Kapitel aus verschiedenen Perspektiven sorgen für abwechslungsreiche Einblicke und tragen zum Aufrechterhalten der Spannung bei. Ich kann verstehen, wieso Romy Hausmann sie viel Lob für ihre Werke erhält und werde mich mit Freude an weitere Thriller der Autorin machen.