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harakiri
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Ostalb
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Insgesamt 1147 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2017
Carver, Tania

Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6


sehr gut

Der „Rechtsprecher“ stellt sich als Herr über Leben und Tod. Sehr sorgfältig hat er seine Opfer ausgesucht. Als erstes darf Darren Richards sich entscheiden, ob er selbst stirbt oder ob er seine Frau und sein Kind opfert. Sein nächster Leidtragender hat hingegen noch richtig Glück: als Banker darf er entscheiden ob er Vermögen oder Finger verliert.
Eine besondere Beziehung scheint der Täter zu Detektive Phil Brennan zu haben. So wird dieser auch mit der Aufklärung des Falles betraut. Nur – wo beginnt man? Der „Rechtsprecher“ ist ihm immer Meilen voraus. Doch dann trifft dieser auf den Anwalt Looker – und begeht seinen ersten Fehler.

Schon der Einstieg in die Geschichte fiel sehr leicht: der Schauplatz in einer alten Fabrik, das wimmernde Baby und die Armbrust – Gänsehautfeeling pur. Carver lässt seine Leser mit dabei sein, mitten im Geschehen. Manchmal möchte man sich gern die Augen zuhalten, liest aber mit einem leichten Schauder weiter. Ich finde Thriller, in denen die Ermittler es mit so überaus schlauen Tätern zu tun haben, besonders gut. Dieses Katz- und Maus- Spiel finde ich immer total herrlich. In diesem Fall ist der Täter sogar besonders überheblich und fordert die Ermittler direkt heraus.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der schon mal Appetit auf den nächsten Band mit Esposito und Brennan macht.

Bewertung vom 09.07.2017
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


gut

Es ist Nacht in Berlin. Ein gelber Porsche Targa hält vor einem Krankenhaus und setzt zwei Babys aus. Zwillinge. Targa und Yella.
30 Jahre später: Targa ist auf der Suche nach ihrem Vater, sie lebt unstet in einem alten VW Bus und bringt ihr Leben nicht so recht auf die Reihe. Erst als ihr Kollege Lundt sie auf ein Verbrechen ansetzt, gewinnt sie etwas Freude. Ein Mörder sammelt letzte Worte von Mädchen und stellt diese online auf seinen Blog. Targa kommt ihm nahe, zu nahe…
Von Anfang an weiß man um den Täter. Die Story ist also etwas anders aufgebaut als Who-done-it Thriller. Dennoch fiebert man mit Targa mit. Ihre Art erinnert ein wenig an Lisbeth Salander aus den Stig Larsson Büchern. Sie schert sich kaum um Konventionen, geht ihren eigenen Weg. Und man muss sie einfach mögen. Kräftig schmunzeln musste ich bei der Szene wie sie sich Sandman nähert – eine tolle Szene!
Das Ende ist dann etwas hektisch und irgendwie fand ich die Handlung um den Sträfling nicht passend. Ansonsten ein Thriller, der in Atem hält, ein paar Längen aufweist und am Ende die ein oder andere Frage offen lässt.
Das Buch ist der Start einer neuen Serie des Ehepaares B.C Schiller.

Bewertung vom 02.07.2017
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1


sehr gut

Peter Gallert und Jörg Reiters Erstlingswerk hat mich überrascht. Ich habe schon viel davon gehört und nur Positives. Als ich das Buch zum Geburtstag bekam habe ich mich sehr gefreut. Und wurde nicht enttäuscht. Die Story liest sich sehr flüssig und schlüssig und den Pfarrer mochte ich gleich sehr gern. Er kümmert sich! Schaut nicht weg. Auch wenn er durch seine unkonventionellen Methoden nicht überall gleich gut angesehen ist.

Der Fall, den Polizeiseelsorger Bauer übernimmt hat mir auch sehr gut gefallen. Die Zusammenhänge kommen erst nach und nach ans Licht und waren überraschend und heavy. Die Autoren nehmen kein Blatt vor den Mund und lassen ihre Protagonisten leiden, aber ohne dass das Blut in Strömen läuft. Dennoch bauen sie Spannung auf und auf den letzten Seiten mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Bewertung vom 01.07.2017
Wilhelm, Uwe

Die sieben Farben des Blutes / Helena Faber Bd.1


gut

Ein irrer Mörder geht um in Berlin: er schneidet Frauen Körperteile ab und füttert sie damit. Am Tatort hinterlässt er jeweils ein Tuch in verschiedenen Rottönen. Staatsanwältin Helena Faber wird mit dem Fall betraut, gerät aber schnell selbst ins Visier des Täters.
Das Buch beginnt gleich sehr spannend und rasant mit dem ersten Mord. Eine Prominente wird auf der „Goldelse“ tot aufgefunden. Leichte Schauder rinnen dem Leser über den Rücken als er die näheren Umstände präsentiert bekommt. Die Jagd auf den Mörder beginnt – und der wiederum ist auch weiter auf der Jagd. Er hat nämlich einen Fehler gemacht! Durch diesen Fehler kann er entlarvt werden und hier baut der Autor weiter Spannung auf.
Leider sind einige Szenen etwas langatmig geraten. Die Vorlesungen des Professors oder manche Beschreibungen fand ich einfach viel zu lang und habe diese auch überflogen. Am Ende klebte ich jedoch wieder an den Seiten. Auch wenn der Täter schon nach ¾ des Buches bekannt war und ich mir nicht vorstellen konnte, was jetzt noch passiert, hat mich der Autor dann doch mit spannenden Wendungen überrascht .

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2017
Obermeier, Manuela

Tiefe Schuld / Toni Stieglitz Bd.2


sehr gut

Eine Tote im Wald, eine zerrüttete Familie, Scheidung und Gewalt.
Aus diesen Zutaten webt Michaela Obermeier einen spannenden Krimi, dem zu folgen dem Leser nicht schwer fällt.
Als im Wald eine tote Frau gefunden wird, wird Kommissarin Toni Stieglitz an den Tatort gerufen. Die Suche nach dem Täter entpuppt sich als schwierig, fast unmöglich. Rechtsmediziner Mulder macht dann jedoch eine überraschende Entdeckung, die dem Fall eine ganz neue Wendung gibt.
Michaela Obermeier schreibt sehr flüssig und spannend. Ihre Charaktere sind gut herausgearbeitet und man empfindet Sympathie oder Antipathie, genau wie gewollt. Der Spannungsbogen ist von Anfang an recht hoch, flaut aber zwischendurch etwas ab. Ein wenig trübte die frühe Auflösung, die zwar etwas versteckt und beinah nebenbei fiel, das Lesevergnügen, denn die Jagd nach dem Täter war somit für mich erledigt und auch die weitere Suche etwas überflüssig.
Auch die private Seite der Ermittlerin kommt nicht zu kurz und der Leser ist mehr als geneigt, ihr das neue Glück zu gönnen.
Ich kenne den ersten Teil der Serie nicht, fühlte mich zwischendurch auch ein klein wenig verlassen, weil doch einige Rückschlüsse auf den ersten Band fielen, die ich nicht ganz verstand. Es wurde aber alles zufriedenstellend aufgeklärt und man kann dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Da mir der Fall so gut gefallen hat, schaue ich mich jetzt auch noch nach Obermeiers Debutroman „Verletzung“ um.

Bewertung vom 17.06.2017
Löhnig, Inge

Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8


ausgezeichnet

Ein Leichenfund im Wald ruft Kommissar Dühnfort auf die Platte. Verdächtige gibt es genug, aber keiner lässt sich eindeutig überführen. Dühnforts Ermittlungen führen zu einem zweiten Mord. Aber erst als eine weitere Frau verschwindet, verdichten sich die Erkenntnisse. Wird es ihnen gelingen, diese Frau noch zu retten bevor auch sie sterben muss?

Mein absolutes Highlightbuch dieses Jahr! Ich habe förmlich an den Zeilen festgeklebt. Unerwartete Wendungen und spannende Szenen – wieder einmal ist es Inge Löhnig gelungen, ein Buch zu schreiben, das fesselt. Die Geschichte bietet Rückblicke auf das Leben einiger Charaktere, die es dem Leser schwer machen zu verstehen, warum Menschen so handeln können. Und der auch ihn ins Grübeln bringt: wer war der Täter? Denn Motive hatten sie scheinbar alle.
Währenddessen bereiten sich Dühnfort und seine Frau Gina auf die Geburt ihres ersten Kindes vor. Doch eine Untersuchung ergibt Zweifel an der Gesundheit des Fötus. Sehr schön eingebettet in die Handlung des Krimis ist das Privatleben des Kommissars und man fühlt sich schon fast wie ein Familienangehöriger, wenn man die anderen Bücher von Löhnig gelesen hat.
Fazit: LESEN!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2017
Musso, Guillaume

Das Mädchen aus Brooklyn


ausgezeichnet

Anna und Raphael sind ein glückliches Paar. Kurz vor der Hochzeit stellt sich jedoch heraus, dass Anna ein dunkles Geheimnis hat. Raphael muss das erst einmal verdauen - doch als er wieder kommt ist Anna spurlos verschwunden. Eine fieberhafte Suche beginnt, die Raphael nach New York führt. Doch was er dort herausfindet, hätte er nie zu träumen gewagt!

Ich liebe Mussos Bücher! Vor allem, wenn sie wie hier, nicht mit übersinnlichen Phänomenen daherkommen. „Das Mädchen aus Brooklyn“ ist spannend und nimmt den Leser mit. Warum und wohin ist Anna verschwunden? Lebt sie noch? Und wird Raphael sie finden? Fragen, die man sich von Anfang an stellt. Doch so leicht macht uns Musso die Auflösung dann nicht. In kleinen Häppchen finden Raphael und sein Freund Marc, ein ehemaliger Polizist, eine Spur, die schier unglaublich scheint.

Auch „Das Mädchen aus Brooklyn“ ist wieder sehr lebendig und anschaulich geschrieben. Die Erzählung wechselt aus der Ich-Perspektive von Raphael zu der von Freund Marc. Beide Handlungsstränge für sich sind sehr gut zu lesen und spannend geschrieben. Ihre Erkenntnisse ergänzen und verknüpfen sich und zwischendurch werden ihre bisherigen Fortschritte von Musso durch die Originalgeschehnisse unterlegt. Das fand ich einen geschickten Schachzug. So war der Leser immer bestens informiert und hatte gutes Kopfkino.

Am Ende wurden alle losen Fäden verknüpft, dennoch blieb ein winziges Stückchen offen. Aber ich fand das auch besser so. Denn mit der Wendung hätte ich so nicht gerechnet.

Für mich war das Buch wieder ein absolutes Highlight und viel zu schnell zu Ende.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2017
Gerhardt, Sven

Die Heuhaufen-Halunken Bd.1


sehr gut

Meggy, Schorsch, Knolle, Alfons und Lotta wohnen in Dümpelwalde und langweilen sich in den Sommerferien zu Tode. Nichts los im Ort und die Busverbindung zum See wurde auch gestrichen. Doch die 5 sind eine tolle Bande und es wäre doch gelacht, wenn man nichts Gigantisches für die Sommerferien finden würde. So kommen sie auf die Idee, Opas altes Auto wieder flott zu machen und auf eigene Faust zum See zu fahren. Da ist nur noch diese klitzkleine Kleinigkeit – denn wer kann überhaupt Auto fahren?

Ein super Lesespaß für die Jüngsten. Egal ob Landkind oder Stadtkind. Eine Geschichte über Freundschaft, das Zusammenhalten und die etwas andere Art, seine Sommerferien zu verbringen.

Wer kennt das nicht? 6 Wochen Sommerferien – eine herrliche Zeit! Ausschlafen, baden gehen, abends lange auf bleiben. Doch auf dem Land ist so etwas gar nicht einfach. Wenn morgens um 5 der Hahn kräht und das einzige Schwimmbad mangels Badegästen geschlossen hat. Da halten noch alle Kinder zusammen und Gerhardt gelingt eine nette Story über (gar nicht so) böse Jungs und Mädels. Ich fand es toll geschrieben, wie die Kinder ihren Ausflug organisiert haben. Jeder bekam die Aufgabe, die am besten zu ihm passt und musste selbst etwas auf die Beine stellen. Gerhardts Schreibweise sorgte für manchen Schmunzler „ … der Opa war unter der Erde […]versteckt, direkt neben der Oma“ . Ein herrlicher Spaß. Allerdings vielleicht für Kinder ab 8 noch etwas ambitioniert. Die Seiten sind zwar illustriert, aber nicht alle und da könnte ein etwas lesefaules Kind dann vielleicht doch die Lust verlieren

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2017
Hogan, Ruth

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge


sehr gut

Mr Peardew ist ein Sammler. Was andere verloren haben, sammelt er auf und kartographiert es. Warum er das macht, weiß er selbst nicht genau. Als er stirbt hinterlässt er Haus und verlorene Gegenstände seiner Haushälterin Laura. Die soll die Besitzer der verlorenen Dinge wieder finden und ihnen die Teile zurückgeben. Nur einen davon richtig glücklich machen. Doch Laura sieht sich unverhofft vor Probleme gestellt…

Ein zauberhaftes Buch! Schon den Anfang fand ich sehr kurios und zum Schmunzeln anregend:
„Charles Bramwell Brockley reiste allein und ohne Fahrkarte…. Die Keksdose in der er reiste…“ Herrlich! Hogan spielt mit den Wörtern und zieht damit den Leser in ihren Bann. Ihre Charaktere sind einfach zum Verlieben! Die einsame Laura, die nach dem Tod von Peardew sein schweres Erbe antritt, Freddy der Gärtner oder – besonders zu erwähnen – Sunshine. Das Mädchen mit „Daunendrom“ muss man einfach lieben.

Hogan webt ein Spinnennetz aus zwei Handlungen die wie Zahnräder ineinander greifen, sich zwischendurch wieder voneinander entfernen, nur um am Ende zu einem perfekten Abschluss zu finden.
Ganz wunderbar fand ich auch die kleinen, liebevoll eingestreuten Geschichten über die gefundenen Gegenstände. Besonders hämisch musste ich bei dem Puzzleteil grinsen und der Handschuh hat mich auch ein wenig traurig gemacht. So bedient Hogan beim Leser die gesamte Gefühlspalette und lässt ihn staunend durch die Seiten streifen.

Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, war die etwas mystische Nebenhandlung, aber die konnte ich ganz gut verdrängen, weil mir der Rest des Buches so sehr gefallen hat.

Bewertung vom 23.04.2017
Lastella, Leonie

Brausepulverherz


sehr gut

Jiara jobbt in einer kleinen Trattoria in Italien. Als sie Milo trifft, trifft es sie wie ein Güterzug: sie ist so verliebt, dass sie ihr bisheriges Leben und ihre bisherige Liebe zu Jonas hinterfragt. Doch Milo ist kein einfacher Charakter und die beiden müssen einige Hindernisse überwinden bis sie am richtigen Platz sind. Hat ihre Liebe dann endlich eine Chance?

Eigentlich hatte ich ein eher kitschiges Buch erwartet – laut Klappentext wird auch eher etwas Leichtes-Lockeres suggeriert. Doch schon von Anfang an ist klar: bis die Brausepulverbläschen ungehindert aufsteigen dürfen dauert es etwas. Denn die beiden Protagonisten haben beide ihre Sorgen und Probleme und vor allem Milo hat sehr mit seiner Vergangenheit zu kämpfen.
So richtig warm wurde ich weder mit Jiara noch mit Milo. Irgendwie handelten sie für mich teilweise etwas unlogisch – wenngleich realistisch. Ihre Gespräche waren nie so richtig zielführend. Doch dann wäre das Buch ja zu schnell zu Ende gewesen. Und dass Jiara Jonas dann am Ende doch noch richtiggehend benutzt hat sie mir nicht sympathischer gemacht.
Positiv erwähnen muss ich hingegen Dario, den ich als typischen Italiener empfand und sofort in mein Herz geschlossen habe. Er handelt stets integer und schubst Jiara und Milo so manches Mal in die richtige Richtung. Dass er auch die große Liebe findet fand ich ein nettes Zubrot.

Lastellas Schreibstil fand ich toll. Flüssig und anschaulich und auch die Dialoge waren immer gut herausgearbeitet. Auch die Beschreibungen der Landschaften haben mir gut gefallen und richtig Lust auf Urlaub in Bella Italia gemacht.