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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1369 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2012
Newkey-Burden, Chas

Adele


ausgezeichnet

Adele - eine britische Sängerin, die man spätestens im Jahr 2011 nicht mehr überhören konnte. Nach "19" hat sie mit ihrem zweiten Studioalbum "21" sämtliche Rekorde gebrochen und ist endgültig zum Weltstar aufgestiegen. In ihrer Biografie wird ausführlich auf ihre Kindheit und ihre Karriere eingegangen, die zum Glück noch lange nicht vorbei ist.

Da ich ein großer Fan von Adele bin und ich sie in Interviews immer wahnsinnig sympathisch fand, war es für mich ein absolutes Muss, dieses Buch zu lesen. Enttäuscht wurde ich dabei nicht, allerdings würde ich diese Biografie nicht als solche bezeichnen, denn viel mehr wird hier mehr auf die Studioalben und deren Entstehung eingegangen, als auf ihre Vergangenheit. Dies finde ich allerdings richtig gut, denn Adele hat in Interviews immer betont, dass die Musik bei ihr im Vordergrund steht.

Chas Newkey-Burden beschreibt die Arbeit von "19" und "21" sehr intensiv und emotional. Es wird noch einmal ausführlich geschildert, welche Emotionen Adele mit den Songs verbindet und in welchen Situationen sie diese geschrieben hat. Dabei werden zahlreiche Zitate der Sängerin aufgelistet, die berühren und zum Nachdenken anregen:

"Ich würde meine Musik als untröstlichen Soul bezeichnen - jämmerliche Liebeslieder über das Jämmerlich-Sein!" - Seite 58

"Ich war sehr traurig, als ich dieses Album geschrieben habe. Und ich denke, das merkt man an der Musik" - Seite 63

Sehr interessant ist auch das Kapitel, in dem über die vielen Gesichter des Ruhms berichtet wird. Dass es viele Neider gibt, ist in der Musikwelt nahezu selbstverständlich. Genauso normal ist es für einige Künstler, Produzenten und Manager, andere als kleiner anzusehen. So hat man anfangs versucht, die Sängerin optisch zu verändern, damit sie größere Menschenmassen ansprechen kann. Zum Glück hat Adele sich nicht verbiegen lassen, denn dies hat sie absolut nicht nötig. Gleichzeitig wird aber auch über die Sonnenseiten berichtet, der man der sympathischen Sängerin von Herzen gönnt.

Ebenfalls interessant sind die Aufzeichnungen über Adeles Durchbruch in den USA und wie sie die Grammy Awards empfunden hat. Nachdem sie bereits für ihr Debutalbum "19" zwei Grammys gewinnen konnte, war sie 2012 mit ihrem Album "21" und den Songs "Rolling in the deep" und "Someone like you" die große Gewinnerin und konnte gleich sechs der begehrten Preise einheimsen, indem sie Stars wie Lady Gaga, Katy Perry und Rhianna ausstechen konnte. Gleichzeitig wird einem aber auch bewusst gemacht, wie schwer es tatsächlich ist, in Nord- und Südamerika Karriere zu machen.

Etwas negativ zu bewerten, ist der Preis, denn 15 EUR für gerade mal knapp 150 Seiten sind schon sehr happig. Allerdings sind so viele wunderschöne Fotos und Fakten im Buch enthalten, sodass man gerne darüber hinweg sieht, anstatt sich über den Preis zu ärgern. Die Fotos sehen allesamt sehr hochwertig aus und zeigen Adele in den verschiedensten Momenten. So kann man sie u.a. auf roten Teppichen, auf der Bühne, im Tonstudio und privat erleben, was eine gute und abwechslungsreiche Mischung ist.

"Adele: Die Biografie" hat mich insgesamt sehr unterhalten und ich habe das Gefühl, diese wunderbare Sängerin nun besser zu kennen. Hoffentlich wird sie die Menschen weiterhin mit ihren melancholischen Songs bereichern und eine lange Karriere vor sich haben. Ein Muss für jeden Fan!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2012
Ceilan, Cynthia

Dumm gelaufen


weniger gut

Schaut man sich den Titel an, glaubt man, dass man mit "Dumm gelaufen: 600 Missgeschicke mit Todesfolge" eine recht humorvolle Auflistung von Unfällen bekommt, die allesamt mit dem Tode etwas zu tun haben. Schon allein der lachende Totenkopf hat mir den Eindruck vermittelt, dass man das Buch mit einem Augenzwinkern sehen sollte.

Je mehr ich jedoch in dem Buch gelesen habe, desto häufiger habe ich mich dabei erwischt, wie ich mit dem Kopf schütteln musste. Nach welchen Kriterien die Autorin die Todesfälle ausgesucht hat und warum es letztendlich genau diese wurden, wird man wohl nie erfahren. Allerdings muss ich sagen, dass ich einiges als sehr geschmacklos empfand. Selbst unverschuldete Unfälle von Kindern und Jugendliche werden hier auf die Schippe genommen, was ich alles andere als nachvollziehen konnte, da dies eher zum Weinen als zum Lachen ist.

Genauso wird das Wort "Unfall" oftmals missbraucht, denn einige Todesfälle sind alles andere als zum Schmunzeln, denn auch Morde und Amokläufe werden hier auf die Schippe genommen, was mir persönlich viel zu weit ging.
So wird sich u.a. darüber lustig gemacht, dass jemand gleich dreißig Frauen getötet hat, weil diese allesamt seiner Mutter ähnlich sahen und auch andere Mordfälle werden hier versucht, irgendwie lustig rüber gebracht zu werden. Das dies extrem in die Hose geht, scheint der Autorin egal zu sein, denn sonst hätte man solche geschmacklosen Vorfälle nicht einfach so in einem Buch veröffentlicht, dass dem Genre Humor angehört.

Es ist natürlich jedem Menschen selbst überlassen, wie er den Tod verarbeitet und wie er sich mit Unfällen auseinandersetzt, allerdings traf dieses Buch meinen Geschmack überhaupt nicht, da ich mit dem Tod etwas anders umgehe.

Insgesamt ist "Dumm gelaufen: 600 Missgeschicke mit Todesfolge" ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben muss. Die Todesfälle sind mir allesamt zu makaber geschildert und konnten mich alles andere als unterhalten. Wer jedoch Auflistungen von Todesfällen oder skurile Vorfälle mag, wird an diesem Buch seinen Spaß haben.

Bewertung vom 15.05.2012
Baggott, Julianna

Die Überlebenden / Memento Bd.1


weniger gut

"Memento - Die Überlebenden" habe ich schon länger erwartet und mir einiges davon erhofft, allerdings wurde ich bitter enttäuscht, denn das Buch hat mich letztendlich gar nicht überzeugen können.

Sehr gestört hat mich die recht kleine und enge Schrift, bei der meine Konzentration etwas nachgelassen hat. Der Schreibstil selbst ist stellenweise sehr holprig und langatmig, da sich die Autorin unglaublich viel Zeit nimmt, um die Stadt und die aktuelle Welt zu erklären. So viele Informationen sind zwar recht nützlich, aber dennoch war einiges davon unnötig, denn vieles erklärt sich während der Geschichte von selbst. Das Buch wird aus mehreren Perspektiven in der Gegenwart erzählt. Dies hat mir auch nur mittelmäßig gefallen, denn der Schreibstil ändert sich nicht. Die Handlung hätte mindestens genauso gut auch nur aus einer Sicht erzählt werden können und man hätte es nicht bemerkt, da sich die Charaktere so wenig voneinander unterscheiden. Zwar gibt es wie immer die Bösen und die Guten, aber insgesamt wirkten alle recht oberflächlich.

Die Charaktere sind relativ blass geblieben und ich konnte keinerlei Sympathien aufbringen, was schon relativ selten ist. Das liegt nicht unbedingt an ihren Taten, sondern viel mehr daran, dass die Autorin sie relativ distanziert beschreibt. Ich hatte mehrfach das Gefühl, dass sie selbst keinerlei Sympathien zu ihnen hegt und sie dadurch nur sehr nüchtern beschreibt. Wirklich schade, denn es steckt eine Menge Potential in den Charakteren. Ich kann nur hoffen, dass dies auch in den Folgebänden genutzt wird. Wenn ich den aktuell Verlauf jedoch betrachte, habe ich nicht so viele Hoffnungen.

Was ich bereits mehrfach negativ in Rezensionen gelesen habe, ist die Brutalität, die in diesem Buch herrscht. Manche haben diese kritisiert, allerdings fand ich sie recht gelungen und passend, da die Handlung so endlich Schwung aufgenommen hat und nichts beschönigt wurde. Dennoch kam so relativ wenig Spannung auf, denn die Geschichte bleibt weiterhin sehr nüchtern und distanziert, was so manches kaputt gemacht hat.

Einen Pluspunkt gibt es allerdings für die Beschreibung des Atomkrieges. Zwar hat mir die komplette Beschreibung der Welt eher weniger gut gefallen, aber der Atomkrieg und die Beweggründe dazu sind gut erzählt und dort hat die Distanz auch recht gut gepasst. Ebenfalls gut eingearbeitet wurde das Thema Mutation, welches mein Interesse wecken konnte. Auch hier ist die Beschreibung recht distanziert und kalt, was ich der Autorin jedoch nicht übel nehme. Das Militär, dessen Aufgaben und Handhabungen sind recht gut beschrieben, wenn auch stellenweise fast schon zu ausführlich. Pressias Flucht davor wird ebenfalls recht gut und authentisch dargestellt, genauso wie ihre Angst und Gedanken bzgl. des Kapitols. Dies ist jedoch der einzige Lichtblick, den ich bei ihr entdecken konnte.

Wirklich schön ist dagegen die Covergestaltung. Die Kuppel und der Schmetterling harmonieren gut miteinander und sie passen perfekt zur Geschichte. Auch die Kurzbeschreibung hat mir gut gefallen, da sie recht spannend und flüssig geschrieben ist. Leider hielt sie nicht das, was sie verspricht.

Insgesamt konnte mich "Memento" leider nicht von sich überzeugen. Hätten die Charaktere etwas mehr miteinander harmoniert und wäre der Schreibstil insgesamt etwas flüssiger gewesen, hätte das Buch sicherlich gut werden können. Da dies jedoch nicht der Fall war, wird das Buch bei mir schnell in Vergessenheit geraten. Wer jedoch Bücher im Stil von "Die Tribute von Panem" mag, wird mit dem Buch seine Freude haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2012
Fasel, Christoph

Samuel Koch - Zwei Leben


weniger gut

Puh, was ein Buch. Als ich das Buch erhalte habe, war ich schon enorm kritisch, denn was soll ein junger Mensch, der quasi nur durch einen tragischen Unfall 'berühmt' wurde, schon zu erzählen haben?
Zu erzählen hatte er eine ganze Menge. Er beschreibt, wie er sein neues Leben nach dem Unfall annimmt und wie er den Alltag bewältigt, Gleichzeitig vermittelt er immer wieder, dass er den Kampf um sich selbst nicht aufgibt und weiter um Genesung kämpft. Aber auch sein Leben vor dem Unfall wird ausführlich thematisiert. Schon hier ist klar ersichtlich, dass Samuel Koch schon immer auf der Überholspur gelebt hat. Für ihn war es nahezu eine Selbstverständlichkeit, sich selbst und seine Grenzen zu testen.

Bei allem Respekt:
Wie Samuel Koch um sein Leben gekämpft hat und es immer noch macht, ist sehr respektabel und zeigt, dass er das Leben liebt, aber sollte man nicht viel lieber den Menschen die Aufmerksamkeit schenken, die ein ähnliches Schicksal haben, welches sie ohne Eigenverschulden zu tragen haben?
Samuel Koch hat sich selbst in Gefahr begeben, als er vor knapp zwei Jahren bei der Show 'Wetten dass...' eine waghalsige Wette versucht hat, die in einem tragischen Unfall geendet ist und zum Abbruch der Show geführt hat.

Auch wenn dies bei einer Biographie eher zweitrangig ist, muss ich sagen, dass mir der Schreibstil gar nicht gefallen hat. Vielmehr war er sehr zäh und stellenweise auch holprig, sodass mein Interesse rapide gesunken ist.

Gleichzeitig stößt bei mir der Preis bitter auf, denn ich empfinde 200 Seiten für 17,99 EUR mehr als happig. Hätte ich dieses Buch nicht geschenkt bekommen, hätte ich es mir wohl selbst nie gekauft.

Es ist mit Sicherheit traurig, was Samuel Koch in den letzten zwei Jahren erleiden musste, aber mich hat es - ohne herzlos zu klingen - nicht so berührt, wie es vielleicht erhofft wurde. Ich habe eher Mitleid mit den Menschen, die ohne solch waghalsigen Aktionen so etwas erleiden mussten. Anstatt dieses Buch zu lesen, hätte es auch gereicht, wenn ich mir Interviews von Samuel Koch angeschaut hätte, denn da wird nahezu das Gleiche erzählt. Nach 168 Seiten habe ich aufgegeben.

118 von 235 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2012
Temporin, Maurizio

Ascheträume


gut

Kennt ihr das? Ihr bekommt ein Ebook geschenkt und habt sofort das Gefühl, dass die Chemie nicht stimmt? So erging es mir leider mit diesem Buch.
"Ascheträume" ist der Auftakt einer Trilogie. Maurizio Temporin beschreibt in diesem Buch das Leben von der 17-jährigen Thara, die zwischen der realen Welt und der Aschewelt hin- und herpendelt.

Was zunächst sehr spannend und interessant klang, hat sich für mich relativ schnell zu einem sehr mittelmäßigen Buch entwickelt. Als Flop würde ich dieses Buch dennoch nicht bezeichnen, denn der Autor hat sich bemüht, die Geschichte spannend zu erzählen. Wirklich gelungen ist dies leider nicht, denn die Geschichte war oftmals sehr vorhersehbar.

Probleme hatte ich mit dem Schreibstil, der mir lange Zeit überhaupt nicht gefallen hat. Zwar merkt man, dass sich hier sehr viel Mühe gegeben wurde, gleichzeitig merkt man aber auch, dass dieses Buch nicht unbedingt mit vielen Ideen gespickt ist, denn ich habe fast die ganze Zeit über gedacht, dass ich die Handlung bereits aus vielen anderen Büchern bereits kenne.
Das Buch liest sich zum Großteil leider sehr holprig und verwirrend, da oftmals Gedankensprünge vorhanden waren, die ich nicht nachvollziehen konnte, da sie zu plötzlich und viel zu unnötig erschienen sind.

Auch mit den Charakteren konnte ich mich bis zur letzten Seite nicht wirklich anfreunden. Zwar kommt Thara recht sympathisch rüber, aber leider auch sehr oberflächlich, da man so gut wie nichts über sie erfährt. Ihre Gedanken sind alles andere als tiefgründig und vielmehr eine Aneinanderreihung von Klischees und belanglosen Momentaufnahmen. Eigentlich sehr schade, denn das hat sie nicht verdient. Schon allein ihr Aussehen, die violetten Augen, fand ich sehr interessant, aber die Optik allein hilft manchmal nicht, um eine Protagonistin ins Herz zu schließen. Ihr eigentlicher Wunsch, mehr über ihren verstorbenen Vater zu erfahren, verkommt immer mehr zur Nebensache und ihr geht es nur noch um Nate und wie er sich in der Aschewelt schlägt.
Die anderen Charaktere wirken allerdings noch blasser und oberflächlicher. Nate bekommt zwar eine recht große Rolle in diesem Buch, aber dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass ich ihn wirklich kennen lernen durfte. Vielmehr wirkte er fast in die Rolle eines Statisten gedrängt, was er nicht verdient hat, denn seine Situation in der Aschewelt fand ich recht interessant, aber leider wurde nicht so viel drauf eingegangen, wie er es verdient gehabt hätte.

Gut beschrieben ist allerdings die Aschewelt. Zwar hatte ich auch hier zunächst meine Anlaufschwierigkeiten, jedoch konnte ich mir diese Parallelwelt immer besser bildlich vorstellen und ich fand diese besser als die reale Welt, in der Thara normalerweise zuhause ist. Die Entwicklungen und die Melancholie, die dort herrschen, werden authentisch dargestellt und ich habe mich immer wohler in der Aschewelt gefühlt.

Die Liebesgeschichte, die in die Handlung eingearbeitet wurde, gefiel mir nur mittelmäßig. Zwar war dies nur ein normaler Schritt in diesem Genre, aber dennoch habe ich mir ein bisschen mehr versprochen. Allerdings gibt es auch ein kleines Lob dafür, dass diese kaum kitschig beschrieben wurde. Das hätte allerdings auch nicht zu den Charakteren gepasst.

Wunderschön ist dagegen die Covergestaltung, die durch die warmen Farben ein toller Hingucker ist. Die Haltung sagt zwar sehr wenig aus, aber dennoch ist dies ein durchweg gelungenes Cover. Auch die Kurzbeschreibung ist gut zusammengefasst, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Gut gemacht!

Insgesamt hat mich "Ascheträume" nur bedingt überzeugen können. Der Autor konnte zwar mit einigen Ideen punkten, allerdings sind diese nie zu meiner vollen Zufriedenheit umgesetzt worden. Ob ich die beiden anderen Teile noch lesen werde, halte ich aktuell für eher unwahrscheinlich.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2012
Cabot, Meg

Plötzlich blond / Plötzlich blond Trilogie Bd.1


weniger gut

Meg Cabot gehört durch ihre Vielfältigkeit bereits seit Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Da ich so gut wie jedes Buch bislang von ihr gelesen habe, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich auch diese Trilogie von ihr lesen werde.
Obwohl ich aufgrund des US-Covers und der Kurzbeschreibung hohe Erwartungen in das Buch hatte, konnte es mich leider nicht so begeistern, wie ich es zunächst angenommen habe.

Meg Cabot ist bei mir bislang immer durch ihre sympathischen Protagonisten aufgefallen, hier leider nicht, denn ich konnte mich weder mit ihnen identifizieren, noch konnten sie sich bei mir zu Sympathieträgern entwickeln. Sämtliche Charaktere habe ich als durchweg oberflächlich und blass empfunden, da sie sich fast ausschließlich mit Äußerlichkeiten befassen. Zwar wird immer wieder betont, dass Aussehen nicht alles ist und manche Charaktere oberflächlich sind, aber letztendlich waren es leider alle.
Ich konnte Emerson in manchen Dingen verstehen. Sie wird in der Schule von ihren Mitschülern kaum beachtet und wirkt eher wie eine graue Maus. Dass sie sich im Laufe der Zeit mehr Anerkennung wünscht, ist verständlich, allerdings hab ich die Art und Weise, wie es hier thematisiert wurde, nicht gemocht. Vor allem ihr Verhalten, nachdem sie sich in Nikki Howards Körper wiederfindet, hat mir nicht gefallen. Sie nimmt all den Reichtum, Beliebtheit und das Aussehen beinahe selbstverständlich hin, was mich so manches mal irritiert hat. Bei einem Mädchen, das vorher recht sympathisch und intelligent gewirkt hat, habe ich mir mehr erhofft.

Der Schreibstil ist jedoch gewohnt gut. Meg Cabot schreibt humorvoll, stellenweise salopp und federleicht. Auch wenn die Geschichte nicht ganz meinem Geschmack entspricht, bin ich recht schnell durch die Seiten geflogen und musste Dank des Schreibstils an manchen Stellen dann doch lachen, weil mich die Autorin immer wieder mit ihrem Talent begeistern kann.

Auch die Art und Weise, wie die Autorin mit manchen Klischees aufräumt, hat mir gut gefallen. Zwar wurden manche beibehalten, allerdings ist dies aufgrund der eher oberflächlichen Thematik verzeihlich.

Das Cover gefällt mir leider überhaupt nicht. Es wirkt viel zu kindlich und der Gesichtsausdruck ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich hätte es deutlich besser gefunden, wenn man sich an das Originalcover gehalten hätte, denn das passt perfekt zur Handlung.

Insgesamt hat mich der erste Band der "Airhead" Trilogie leider nicht begeistern können. Zwar hat die Autorin eine Menge guter Ideen gehabt, diese aber schwach umsetzen können. Da ich Bücher, bzw. Buchreihen von Meg Cabot allerdings nur sehr ungern abbreche, werde ich auch dem zweiten Band noch eine Chance geben. Hoffentlich wird es besser!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2012
Cramer, Sofie;Ulrich, Sven

Herz an Herz


sehr gut

Bücher, die nur aus E-Mails, Briefen und SMS bestehen, sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Bereits Autorinnen wie Meg Cabot und Cecelia Ahern konnten mich damit voll und ganz überzeugen. Als ich erfahren habe, dass Sofie Cramer zusammen mit Sven Ulrich ähnliches plant, war ich sofort neugierig. Und dieses Buch zu lesen, hat sich absolut gelohnt.

Bereits mit "SMS für dich" konnte mich Sofie Cramer vor knapp zwei Jahren sehr begeistern, daher hatte ich bei "Herz an Herz" große Erwartungen. Das Autorenduo konnte mich überzeugen und hat mich mit den Protagonisten lachen und leiden lassen. Die Briefe sind weder zu kurz, noch zu lang und haben eine gute Mischung aus Sarkasmus und tiefgründigen Gesprächen. Auch wenn diese Geschichte eine gewisse Ähnlichkeit zu "Gut gegen Nordwind" aufweist, kann man diese im Grunde genommen kaum miteinander vergleichen, da "Herz an Herz" deutlich besser und gefühlvoller geschrieben ist. Hier wurde quasi alles besser gemacht, was ich bei Daniel Glattauer vermisst habe.

Der Briefwechsel von Sara und Berti war von Anfang an sehr interessant. Als Sara in ihrer Verzweiflung eine Flaschenpost schreibt, ahnt sie nicht, dass jemand auf sie reagieren würde, von daher ist es gleich doppelt überraschend für sie, als sie kurze Zeit später eine Antwort von Berti erhält. Was zunächst sehr zaghaft und vorsichtig beginnt, wird jedoch recht schnell vertrauter und man teilt sämtliche Emotionen miteinander. Schön zu beobachten war auch, wie sich die Geschichte entwickelt. Die Charaktere lernen sich nicht nur immer besser kennen, sondern man erkennt auch das Interesse füreinander, indem die Abstände zwischen Briefe, E-Mails und SMS immer kürzer werden und man sich immer mehr aufeinander einlässt.

Die Gefühle und Ansichten der beiden Protagonisten werden gut dargestellt. Sie sind authentisch, sympathisch und konnten mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten. Ohne großartig zu viel zu verraten, muss gesagt werden, dass ich es absolut großartig finde, dass es sich hier um keine kitschige Liebesgeschichte handelt, wie man es eventuell anhand des Covers erwartet. Vielmehr ist es ein Zusammentreffen zweier Fremder, die ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen zum Teil schonungslos niederschreiben und aufeinander zu gehen.

Das Cover ist relativ kitschig, aber dennoch wunderschön. Schon allein die Mischung aus Wolken, Ballon und Brief passt gut zusammen und die tollen Farben runden das Cover ab. Allerdings ist ein bisschen zu viel Romantik darauf zu erkennen, was man in der Geschichte jetzt nicht unbedingt vorfindet.

"Herz an Herz" ist eine berührende und humorvolle Geschichte, die man einfach nur mögen muss. Sympathische Charaktere, authentische Gefühle und Gedanken, sowie die Idee, das Buch allein durch Briefe, SMS und E-Emails zu gestalten, sind eine Leseempfehlung wert. Kaufen, lesen, genießen!

Bewertung vom 23.04.2012
Kuipers, Alice

Vor meinen Augen


gut

Nachdem ich bereits von "Sehen wir uns morgen?" restlos begeistert war, stand für mich schnell fest, dass ich auch weitere Bücher von Alice Kuipers lesen möchte. "Vor meinen Augen" kommt an "Sehen wir uns morgen?" nicht heran, dennoch konnte mich die Geschichte zum Großteil von sich überzeugen.

Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Auf sehr eindringliche und dennoch sensible Art und Weise, erweckt sie ihre Charaktere zum Leben und bringt diese dem Leser sehr gut rüber. Obwohl das Buch lediglich aus Tagebucheinträgen besteht, hatte ich nicht das Gefühl, dass es sich hier nur um ein reines Tagebuch handelt, denn dies fällt hier kaum auf und wurde von mir als normaler Roman wahrgenommen. Charaktere und Umstände werden gut und ausführlich beschrieben, allerdings konnten mich die Charaktere allesamt nicht vollständig von sich überzeugen. Besonders große Probleme hatte ich hierbei mit Sophie.

Alice Kuipers erzählt die Geschichte von Sophie, die den Tod ihrer Schwester verarbeiten muss. Dabei wird ihr der Rat gegeben, ein Tagebuch zu führen, um sämtliche Emotionen und Fortschritte aufzulisten. In ihrem Tagebuch schreibt sie über ihr zerrüttetes Verhältnis zu ihrer Mutter, angeknackste Freundschaften und Schwärmereien für Dan. Allerdings wird auch immer wieder ihre Schwester erwähnt, um die sie sehr trauert.
Die Trauer wird authentisch dargestellt, allerdings ist es mir an manchen Stellen dann doch zu viel, denn sie versinkt in Selbstmitleid und entwickelt sich dabei nicht weiter. Anstatt zu verarbeiten, klammert sie sich an die kleinsten Dinge fest. Dies mag zwar am Anfang ein schwacher Trost sein, aber auf Dauer hat es mich dann doch etwas genervt.
Ich konnte ihre Trauer, ihre Gefühle und ihre Gedanken ganz gut verstehen, allerdings hätte ich sie auch gerne wachgerüttelt. Verluste sind im Leben nie schön, erst recht nicht, wenn es um Familienmitglieder geht, aber die Art und Weise, wie sie alles verarbeitet, war eher kontraproduktiv. Ebenfalls etwas irritiert hat mich die Schwärmerei für Dan. Zwar gönnt man ihr dieses Gefühl, jedoch hab ich es nicht nachvollziehen können, da meiner Meinung nach alles viel zu schnell ging und ich mehrfach zurückblättern musste, weil ich das Gefühl hatte, etwas überlesen zu haben.

Allerdings geht es hier nicht nur um den Verlust ihrer Schwester und Dan, sondern auch um das Verhältnis zu ihrer Mutter, das ziemlich abgekühlt ist. Mutter und Tochter haben sich wenig zu sagen und leben eher nebeneinander her als miteinander. Auffällig ist dabei, dass ein ähnliches Verhältnis bereits in "Sehen wir uns morgen?" thematisiert wurde. Wenn man beides miteinander vergleicht, entdeckt man leider nur wenig neue Ideen. Ein komplett neuer Aufbau hätte mir in "Vor meinen Augen" deutlich besser gefallen.

Die Covergestaltung gefällt mir besonders gut. Sophie wirkt auf dem Bild sehr zerbrechlich, was zu ihrem Wesen passt. Allgemein gefällt mir das deutsche Cover weitaus besser als das Cover der US-Ausgabe. Die Kurzbeschreibung gefällt mir im Nachhinein eher weniger. Vor dem Lesen fand ich sie sehr gut geschrieben, nach dem Lesen war ich jedoch nicht mehr der Meinung, da sie sich nicht wirklich auf die Haupthandlung konzentriert.

Insgesamt ist "Vor meinen Augen" eine recht nette Geschichte für zwischendurch, die man trotz des eher ernsten Themas schnell weg lesen kann. Wären die Charaktere allerdings ein bisschen sympathischen gewesen, hätte ich deutlich mehr Lust auf diese Geschichte gehabt. Dennoch ist dieses Buch eine Kaufempfehlung wert, da der Schreibstil absolut wunderbar ist.

Bewertung vom 21.04.2012
Jay, Stacey

Julia für immer / Romeo & Julia Bd.1


weniger gut

"Romeo und Julia" - ein Meisterwerk der Literaturgeschichte. Schon oft haben Autoren versucht, eine moderne Version der Geschichte zu erschaffen, wirklich gelungen ist dies in meinen Augen allerdings nur sehr selten. Leider auch bei diesem Buch, denn "Julia für immer" ist Langeweile Pur.

Die Idee, dass Julia nicht für die Liebe gestorben ist, sondern von Romeo für die Unsterblichkeit geopfert wurde, ist zwar ganz nett, aber die Umsetzung hat mir ganz und gar nicht zugesagt. Ganz im Gegenteil, ich hatte bei diesem Buch eher das Gefühl, dass die Autorin krampfhaft versuchen wollte, sich von anderen "Romeo und Julia" Geschichten abzuheben. Die Feindschaft zwischen Romeo und Julia wurde mir ein bisschen zu übertrieben dargestellt. Zwar konnte ich die Wut verstehen, aber es wirkte alles zu aufgesetzt. Aus der Geschichte hätte man einiges machen können, allerdings wurde das Pulver viel zu schnell verschossen, sodass ich mich bereits nach den ersten 50 Seiten gelangweilt habe.

Der Schreibstil ist ganz okay, nicht unbedingt herausragend, aber immerhin noch einigermaßen flüssig. Allerdings wird mir die Autorin hiermit nicht wirklich in Erinnerung bleiben, da mir das Besondere gefehlt hat. Die Geschichte wird einfach runter erzählt, ohne mit Highlights zu glänzen. Genauso erging es mir auch mit den Charakteren, denn auch da fehlt so einiges.

Julia ist mir von Anfang an unsympathisch gewesen. Sie wirkt sehr verbittert und verbissen und sinnt nach Rache, was sie mehr als nur einmal erwähnen muss. Als sie den Körper von Ariel übernimmt, wirkt auch dabei alles eher überschaubar und sehr egoistisch, denn sie versucht kaum, sich Ariel anzupassen und nimmt es leichtsinnig hin, wenn man Ariel nicht unbedingt wiedererkennt. Ich konnte ihren Hass auf Romeo gut verstehen, allerdings wirkt die Umsetzung dabei viel zu hart und unsympathisch, da nichts anderes für sie zu zählen scheint. Auch die anderen Charakteren konnten mich nicht überzeugen. Sie blieben recht farblos und bekamen von der Autorin nicht die nötige Aufmerksamkeit, um langfristig im Gedächtnis zu bleiben. Nur Gemma, die hier als Ariels beste Freundin auftaucht, fällt einigermaßen auf, allerdings eher im negativen Sinne, denn sie ist sehr arrogant und egoistisch, was quasi die komplette Geschichte für mich widerspiegelt.

Die Liebesgeschichte wirkte auf mich alles andere als authentisch, da den Charakteren weder die nötige Zeit gegeben, noch das Gefühl ausgestrahlt wird, dass hier was Großes entsteht. Vielmehr hatte ich auch hier das Gefühl, dass es einfach in die Geschichte hinein muss, statt sich große Gedanken über den Inhalt zu machen.

Wunderschön ist dagegen das Cover, dass ein toller Hingucker ist. Die Farbgestaltung hat mich sofort angesprochen und war letztlich mit ein Kaufgrund. Allerdings sieht man an diesem Buch auch wieder, wie sehr ein Cover doch täuschen kann.

Insgesamt hat mir "Julia für immer" leider gar nicht gefallen. Manche Ideen waren zwar nett, aber absolut überzogen und alles andere als authentisch. Die Fortsetzung werde ich definitiv nicht mehr lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.