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KimVi
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Niedersachsen
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Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2019
Barry, Jessica

Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod


sehr gut

Die dreißigjährige Ally überlebt als Einzige den Absturz eines kleinen Privatflugzeugs in den Rocky Mountains. Sie ist verletzt und völlig auf sich gestellt. Sie weiß, dass sie den Absturzort schnell verlassen und sich durch die unwegsame Wildnis kämpfen muss. Denn schon bald wird man nach ihr suchen, um sicherzustellen, dass niemand das Unglück überlebt hat. Verzweifelt nimmt sie den Kampf ums Überleben auf. Allys Mutter Maggie, die jahrelang keinen Kontakt zu ihrer Tochter hatte, will nicht glauben, dass Ally tot ist. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei erfährt sie einiges über ihre Tochter. Diese scheint nicht mehr der Mensch zu sein, den Maggie gekannt hat. Doch Allys Mutter lässt sich nicht beirren und ahnt nicht, dass sie dadurch selbst in große Gefahr gerät.

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Jessica Barry versteht es vom ersten Moment an, das Interesse an dem Flugzeugabsturz und seinen Hintergründen zu wecken. Man ist dadurch sofort mitten im Geschehen und kann sich ganz darauf einlassen. Dabei betrachtet man die Ereignisse aus wechselnden Perspektiven. Zum einen schaut man Abby bei ihrem Kampf durch die Wildnis zu und erfährt dabei nach und nach etwas aus ihrer Vergangenheit. In der anderen Perspektive steht Maggie, die Mutter von Abby, im Zentrum der Ereignisse. Auch hier erfährt man nicht nur wie sie mit den aktuellen Ereignissen umgeht, sondern bekommt Puzzleteile aus der gemeinsamen Vergangenheit präsentiert.

Die ständig wechselnden Perspektiven, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen, sorgen für ein hohes Tempo, das durchgehend gehalten werden kann. Atemlos verfolgt man die Ereignisse und fragt sich ständig, was passiert ist und wie es nun weitergehen wird. Dabei tappt man lange Zeit im Dunkeln und wird zum Miträtseln angeregt. Die Charaktere wirken dabei so lebendig, dass man gebannt in die Handlung eintaucht. Die bereits früh aufgebaute Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern steigert sich im Verlauf stetig, um am Ende in einem rasanten Finale zu gipfeln. Zugegebenermaßen werden erfahrene Thrillerleser die Zusammenhänge schon vor dem großen Showdown erahnen, dennoch wird man durchgehend spannend unterhalten.

Ein temporeicher Pageturner, den man, einmal angefangen, kaum noch aus der Hand legen mag.

Bewertung vom 03.12.2019
Haller, Elias

Tod und kein Erbarmen


ausgezeichnet

Kriminalhauptkommissar Erik Donner ist noch immer dabei, sich von dem schweren Schicksalsschlag, der ihn erneut getroffen hat, zu erholen. Um dem Alltag und den ewig kreisenden Gedanken zu entgehen, verbringt er spontan ein paar Tage in einem kleinen Ort im Erzgebirge. Hier verschwand vor zehn Jahren auf dem Schulweg die achtjährige Violetta, von der, trotz akribischer Suche, nie wieder eine Spur gefunden wurde. Ihre Cousine hat die Hoffnung, Violettas Verschwinden aufzuklären, niemals aufgegeben. Da sie neue Hinweise entdeckt und erfahren hat, dass mit Erik Donner gerade ein Kriminalkommissar im Ort ist, sucht sie ihn auf, um ihn für diesen Fall zu begeistern. Das Gespräch läuft allerdings aus dem Ruder. Am nächsten Morgen erwacht Donner völlig verkatert in seinem blutigen Pensionsbett. Donner kann sich an nichts erinnern, gerät allerdings schnell ins Visier der ortsansässigen Polizei....

Dieser Band ist bereits der siebte Fall für Erik Donner. Um den aktuellen Ereignissen zu folgen, ist es nicht unbedingt nötig die Vorgänger zu kennen, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. Wenn man allerdings an den beruflichen und privaten Weiterentwicklungen der Hauptcharaktere interessiert ist, empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

"Tod und Erbarmen" ist anders als die Vorgänger, denn Erik Donner wird vom Jäger zum Gejagten. Das ist für Donner eine vollkommen neue Erfahrung, mit der er auf seine ganz besondere Art und Weise umgeht. Doch nicht nur das macht Donner zu schaffen, denn es stellt sich schon bald heraus, dass der alte Fall der damals verschwundenen Violetta der Schlüssel zu den aktuellen Vorgängen sein könnte. Sonst ist Donner eher dafür bekannt, sich mit Tätern herumzuschlagen, die ihre Rachegelüste ausleben, doch dieses Mal muss er nicht nur seine Unschuld beweisen, sondern auch noch einen Cold Case lösen.

Dabei wird er von einigen bekannten Charakteren aus den vorherigen Bänden unterstützt, die er, ganz nach Donner-Art, am liebsten gar nicht um sich hätte. Es gibt allerdings auch neue, interessante und offenbar noch schrägere Typen als Donner selbst, die an den Ermittlungsort eilen. Der Fall selbst entwickelt sich zunächst eher gemächlich, doch schon bald gerät man in einen Sog, dem man sich kaum noch entziehen kann. Die durchgehend spannende Handlung und die schrägen Charaktere machen auch diesen Teil der Reihe zu einem wahren Pageturner, den man erst aus der Hand legen mag, wenn man am Ende angekommen ist.

Bewertung vom 01.12.2019
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Draußen


sehr gut

Gemeinsam mit ihrem Anführer Stephan, leben die Geschwister Cayenne und Joshua außerhalb der Gesellschaft. Sie kennen kein Zuhause, leben meistens draußen und das Survival- und Outdoortraining nimmt einen großen Teil ihrer Zeit in Anspruch. Freunde und Bekanntschaften gibt es für die beiden nicht. Stephan drillt sie und bereitet sie auf mögliche Bedrohungen vor. Den Grund dafür kennen die beiden nicht. Mittlerweile hat Cayenne genug von diesem Leben. Sie sehnt sich nach einem normalen Alltag. Als Cayenne im Wald brutal angegriffen wird, ahnen die Geschwister, dass Stephans Vorsicht und sein harter Drill einen Grund haben. Doch Stephan schweigt und lässt sich nicht in die Karten schauen. Der Kampf ums Überleben hat begonnen, doch wer ist hinter ihnen her? Und wem kann man eigentlich vertrauen?

Ohne langatmiges Vorgeplänkel, wird man sofort mitten ins Geschehen geworfen. Die Atmosphäre ist düster, bedrohlich und man ist sich der Gefahr, die zwischen den Zeilen schwebt, von Anfang an bewusst. Da man nicht ahnt, was eigentlich los ist, verfolgt man gebannt die Ereignisse und kann sich keinen Reim darauf machen. Die Spannung ist sofort spürbar und das Interesse an der Handlung wird unmittelbar geweckt. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, da es einige sehr brutale und actionreiche Szenen gibt, die detailliert beschrieben werden.

Die bereits früh aufgebaute Spannung kann allerdings leider nicht durchgehend gehalten werden, da das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird, die man zunächst nicht miteinander in Verbindung bringen kann. Es gibt Phasen, in denen man regelrecht an den Seiten klebt und es vor Spannung kaum noch aushalten kann, doch, gerade am Anfang, überwiegen die Szenen, in denen man zum Beobachter von Ereignissen wird, die scheinbar nichts mit dem Überlebenskampf der Geschwister zu tun haben. Man stellt sich zwar die Frage, wie sich das alles verbinden wird, doch zunächst hat man eher das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt und dass die Handlung nicht vorangetrieben wird. Im Nachhinein ergibt alles einen Sinn, denn die unterschiedlichen Fäden verknüpfen sich schlüssig miteinander und gipfeln in einem hochspannenden, dramatischen Finale.

Ein Thriller, der mit einem hohen Spannungslevel startet, der aber leider nicht durchgehend gehalten werden kann, sondern zwischendurch stark abflacht, um dann am Ende allerdings wieder steil anzusteigen.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2019
Krüger, Martin

Der Zorn der Vergeltung


ausgezeichnet

Die gesamte Familie eines angesehenen Kunstexperten wird brutal ausgelöscht. Kriminalhauptkommissarin Marie Winter wird mit ihrem Team an den Tatort gerufen. Marie wird sofort klar, dass sie über ihren Schatten springen und den BKA-Profiler Daniel Parkov zurückholen muss, obwohl dieser sich monatelang nicht gemeldet hat. Dass diese Entscheidung richtig war, stellt sich schnell heraus, denn beide haben den Verdacht, dass die Morde eiskalt geplant wurden und Teil eines größeren Plans sind. Bei ihren Nachforschungen stoßen Winter und Parkov auf eine Gruppe, die sich selbst die Vier Apostel nennen. Die Gruppe geht eiskalt und vollkommen skrupellos vor, um ihre Ziele zu erreichen und ist den Ermittlern immer einen Schritt voraus. Parkov reizt die Grenzen der Legalität bis zum Äußersten aus, doch wird das reichen oder muss er sie überschreiten?

"Der Zorn der Vergeltung" ist bereits der vierte Fall für Kriminalhauptkommissarin Marie Winter und BKA-Profiler Daniel Parkov. Man kann den Ereignissen im vierten Band sicher auch dann relativ problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat, da der Autor wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen lässt. In den ersten drei Bänden kommt es allerdings zu Ereignissen, die sich wie ein roter Faden durch die Serie ziehen. Es ist zwar nicht unbedingt nötig, diesem Faden chronologisch zu folgen, da der Autor in seinen eingeflochtenen Rückblicken nicht zu viel verrät, aber dennoch, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, empfehlenswert.

Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos, da man sofort mitten im Geschehen ist. Martin Krüger versteht es hervorragend, das Interesse sofort zu wecken und bereits den Anfang so spannend zu erzählen, dass man unbedingt erfahren möchte, was hinter den brutalen Morden steckt. Dabei werden zunächst unterschiedliche Charaktere eingeführt. Fans der Reihe werden dabei auf einige Bekannte treffen und auch Neueinsteiger dürften keine Schwierigkeiten haben, Teammitglieder oder Protagonisten, die zum aktuellen Fall gehören und damit zum ersten Mal in dieser Serie agieren, zuzuordnen. Denn der Autor schildert Akteure und Handlungsorte so lebendig, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein.

Der Fall selbst ist zunächst rätselhaft und gar nicht so leicht zu durchschauen. Die Spannung ist vom ersten Moment an spürbar und kann stetig gesteigert werden. Denn es geht Schlag auf Schlag und kommt zu einigen actionreichen Szenen. Die Gegenspieler lassen sich nicht in die Karten schauen und scheinen dem Team immer einen Schritt voraus zu sein. Marie Winter und Daniel Parkov können schon bald niemandem mehr trauen, denn es hat den Anschein, als ob die Gegenspieler entscheidende Informationen vom Ermittlungsteam beziehen würde. Doch kann das wirklich sein? Und wenn ja, wer ist der Maulwurf? Diese Ungewissheit sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel und einen extrem hohen Spannungspegel. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag sich nur ungern vom Gelesenen lösen. Das Buch entwickelt sich zu einem wahren Pageturner, bei dem es zu einigen unvorhergesehenen Wendungen kommt. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, das allerdings mit einem äußerst fiesen Cliffhanger endet. Ein temporeicher und nervenaufreibender Thriller, den man nur schwer aus der Hand legen kann!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2019
Dierksen, Beeke

Schwarze Förde


ausgezeichnet

Die Kommissare Hannah Lundgren und Christoph Wengler glauben ihren Augen nicht zu trauen, als ihre Ermittlungen sie zu einem Acker in der Nähe von Flensburg führen. Dort sind die Leichen von sechs Frauen vergraben. Diese befinden sich in unterschiedlichen Verwesungsstadien, wobei die Todeszeitpunkte zum Teil Jahre auseinander liegen. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich um die Überreste von vermisst gemeldeten Frauen handelt, die offenbar vor ihrem Tod gefangen gehalten und grausam misshandelt wurden. Trotz intensiver Ermittlungen fehlt vom Täter zunächst jede Spur. Die Zeit drängt allerdings, da eine siebte vermisste Frau genau in das Schema passen würde. Da ihre Leiche fehlt, besteht die Hoffnung, dass es für sie noch nicht zu spät ist....

Der Einstieg in diesen Küsten-Krimi gelingt mühelos. Denn Beeke Dierksen versteht es hervorragend, die neblige und düstere Atmosphäre, die über dem Acker liegt, in dem die Überreste der Frauen gefunden werden, zu vermitteln. Man ist dadurch sofort mitten im Geschehen und kann sich das Grauen nur allzu lebhaft vorstellen. Gemeinsam mit den Ermittlern stellt man sich die Frage, was hier geschehen ist und wer zu solch perfiden Taten fähig ist.

Die Protagonisten wirken äußerst lebendig. Sie haben nicht nur Ecken und Kanten, sondern auch mit privaten Problemen zu kämpfen. Diese drängen sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund, vielmehr sorgen diese Einblicke ins Privatleben dafür, dass die Charaktere glaubhaft und authentisch wirken. So kann man die jeweiligen Handlungen mühelos nachvollziehen, sich mit den Akteuren identifizieren und sich ganz auf den spannenden Fall einlassen.

Auch wenn es den Anschein hat, als ob die Ermittlungen zunächst eher gemächlich anlaufen, kommt keine Langeweile auf. Denn die Spurensuche ist nachvollziehbar und äußerst interessant. Man mag kaum glauben, in welch finstere menschliche Abgründe man im Verlauf der Handlung blickt. Denn das, was hier ans Tageslicht kommt, sorgt für einige Gänsehautmomente. Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar und kann sich zum Ende hin sogar noch steigern.

Dieser Küsten-Krimi begeistert nicht nur durch eine spannende Handlung, bei der man in tiefste menschliche Abgründe blickt, sondern kann außerdem durch lebendige Charaktere und eine äußerst düstere Atmosphäre überzeugen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2019
Röhreich, Maria

Hexenrot


ausgezeichnet

Alice hält sich für ein ganz normales, durchschnittliches Mädchen. Nichts an ihr scheint irgendwie besonders zu sein. Doch mit dieser Einschätzung irrt sie sich gewaltig, denn plötzlich stellt die Sechzehnjährige fest, dass sie eine Hexe ist. Ihre Großmutter erkennt das und gibt ihr ein Armband, das sie schützen soll. Außerdem warnt sie Alice eindringlich vor den Gefahren, die mit dieser Gabe verbunden sind. Alice ist fasziniert von den Fähigkeiten und beginnt damit zu experimentieren. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Meisterin Luna und Hexenschwester Darkness. Niemals vorher hat sie sich so lebendig und anerkannt gefühlt. Ihr neues Leben scheint perfekt zu sein. Doch die Warnungen der Großmutter sind nicht grundlos. Denn die Macht hat einen hohen Preis. Alice muss schon bald erkennen, dass sie dabei ist die Kontrolle über sich und ihre Fähigkeiten zu verlieren. Sie weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann und das fängt schon bei ihr selbst an....

Durch einen geheimnisvollen Prolog wird die Neugier auf die magische Geschichte, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt, sofort geweckt. Man ahnt bereits, dass es zu spannenden Ereignissen kommen wird. Dadurch fällt der Einstieg in die Handlung leicht, denn man lässt sich erwartungsvoll darauf ein.

Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel gut gekennzeichnet sind, fällt es allerdings leicht, die Übersicht zu behalten. Die Perspektive, in der Alice im Zentrum des Geschehens steht, wird in der Ich-Form, aus ihrer Sicht, geschildert. Dadurch kann man die Gedanken und Gefühle der Hauptprotagonistin hautnah erleben. Alice wirkt jugendlich und außerdem sehr sympathisch. Stellenweise hat man allerdings das Gefühl, dass sie ziemlich naiv ist und nicht immer einschätzen kann, was oder wer gut für sie ist. Deshalb kann man ihr Handeln nicht immer nachvollziehen, doch dadurch büßt Alice nichts von ihrer Sympathie ein. Im Gegenteil, denn dieser Wesenszug lässt sie glaubhaft und authentisch wirken. Auch die anderen Charaktere wirken so lebendig, dass man sie beim Lesen mühelos vor Augen hat und sich ganz auf die Geschichte einlassen kann.

Dabei wird einiges geboten, denn diese magische Hexenerzählung punktet von Anfang an durch einen flüssigen Schreibstil und einen interessanten Plot. Die Spannung wird früh geweckt und kann durchgehend gehalten werden. Dadurch gibt es keine Längen. Einmal angefangen, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen und sich vom Gelesenen zu lösen. Hier trifft man auf einige magische Wesen und interessante Hintergründe. Ein wenig Romantik ist auch dabei, allerdings nimmt dieser Teil nicht zu viel Raum ein, sondern fügt sich harmonisch in die spannende Handlung ein. Es gibt immer wieder Überraschungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Das Ganze gipfelt in einem äußerst spannenden Finale.

"Hexenrot" ist eine magische Fantasygeschichte, die durch eine durchgehend spannende Handlung, lebendige Charaktere und überraschende Wendungen überzeugen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2019
Teichert, Mina

Das Glück liegt unterm Weihnachtsbaum


ausgezeichnet

Für die fünfunddreißigjährige Elin ist die Advents- und Weihnachtszeit die schönste Zeit im ganzen Jahr. Selbst die Tatsache, dass ihr Verlobter im letzten Jahr genau zu dieser Zeit die langjährige Beziehung beendete, kann Elins Weihnachtsfreude nicht trüben. In diesem Jahr besucht sie bereits im Advent die Familie ihrer Schwester Mieke, die mittlerweile im Haus der Großmutter lebt. Auf eine ruhige und besinnliche Vorweihnachtszeit braucht Elin allerdings nicht zu hoffen. Denn in Miekes Familie geht es äußerst turbulent zu, woran die fünfjährigen Zwillinge, die liebevoll Tasmanische Teufel genannt werden, nicht ganz unschuldig sind. Völlig unverhofft bekommt Elin dann noch einen niedlichen Hundewelpen geschenkt, der sich sofort in ihr Herz schleicht. Als Elin ein Foto des Welpen auf Instagram postet, wird sie von einem unbekannten Mann angeschrieben, der genau so einen Hund als Profilbild ausgewählt hat. Der Chat mit dem Unbekannten fühlt sich für Elin aufregend an und schon bald vertraut sie ihm einiges an. Doch auch Nachbar Oliver geht Elin nicht mehr aus dem Kopf....

Dieser Weihnachtsroman ist hervorragend dafür geeignet, sich auf die nahende Advents- und Weihnachtszeit einzustimmen. Denn dieser Roman hat alles, was man dafür braucht: Schnee, Weihnachtsschmuck, einen niedlichen Hundewelpen, mit treuherzigem Blick, lebendige Charaktere, mit denen man mitfiebern kann, Weihnachtszauber, Humor, Chaos und außerdem eine feinabgestimmte und wohldosierte Prise Romantik. Mehr braucht man doch wirklich nicht, um dem stressigen Alltag in der Vorweihnachtszeit zu entfliehen und die schönste Zeit des Jahres zu genießen.

Die Handlung wird aus der Sicht von Elin geschildert. Da Elin von Anfang an sehr sympathisch wirkt, fällt es leicht, sich mit ihr zu identifizieren und sich ganz auf die Geschichte einzulassen. Die Protagonisten sind äußerst lebendig. Man beobachtet gespannt das Geschehen und genießt das turbulente Familienleben. Man fühlt sich sofort wohl in dieser Familie. Schon bald wird klar, dass die fünfjährigen Zwillinge nicht zu unrecht als Tasmanische Teufel bezeichnet werden. Doch auch Oma Erna hat es noch faustdick hinter den Ohren. Neben der weihnachtlichen Atmosphäre, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Es gibt unzählige Situationen bei denen man unverhofft schmunzeln muss, ohne dass das Ganze unglaubwürdig und übertrieben wirken würde.

Der Liebesanteil ist wohldosiert und passt hervorragend in den Roman und die chaotische Familie. Allzu romantische Szenen, bei denen man einen Zuckerschock bekommen könnte, braucht man hier nicht zu befürchten. Denn es passt einfach alles harmonisch zusammen. Dieser wundervolle Weihnachtsroman überzeugt sowohl durch einen ganz besonderen Weihnachtszauber, lebendige Charaktere, humorvolles Chaos, treuherzige Welpen, als auch durch eine fein abgestimmte Prise Romantik.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2019
Fehrenbach, Nelly

Schicksalssommer


sehr gut

Den Tod ihres kleinen Sohnes Tim hat Regina nie richtig verkraftet. Nicht nur sie, sondern auch ihre Ehe zerbrach daran. Mittlerweile lebt sie mit ihrem besten Freund Daniel in dessen Haus. Als nebenan Ben mit seinem Sohn einzieht, fühlen sich Regina und Ben sofort zueinander hingezogen. Dass Ben Witwer und sein Sohn etwa im gleichen Alter ist, wie Reginas verstorbener Sohn mittlerweile wäre, und dass er außerdem noch Tim heißt, muss ein Wink des Schicksals sein. Doch das muss man bekanntlich in die eigenen Hände nehmen, um Schwierigkeiten zu überwinden und die Vergangenheit zu verarbeiten....

Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos, da man im Prolog miterleben muss, wie das Schicksal gnadenlos zuschlägt und Regina den Sohn entreißt. Dieser Einblick ist zwar nur kurz, aber so authentisch und mitreißend beschrieben, dass der Schmerz mitten ins Herz trifft. Die folgende Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Dabei stehen Regina und Ben abwechselnd im Zentrum der Ereignisse. So kann man beide unabhängig voneinander, aber auch gemeinsam, betrachten und bekommt dadurch einen guten Überblick über die Ereignisse und die jeweiligen Gefühle.

Die Protagonisten wirken sehr lebendig. Es fällt leicht, sich auf sie einzulassen und die Höhen und Tiefen, die sie zu durchleben haben, nachzuvollziehen. Denn das Schicksal hält noch einige Schwierigkeiten bereit. Das mag klischeehaft und vorhersehbar klingen, doch in diesem Genre kann man das Rad ja nicht ständig neu erfinden. Es kommt viel mehr darauf an, die Situationen einfühlsam und emotional zu beschreiben, sodass man mit den Protagonisten mitfühlen kann und dadurch in den Sog der Ereignisse gerät. Und das ist Nelly Fehrenbach hervorragend gelungen. Denn bereits nach kurzer Zeit mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da man unbedingt erfahren möchte, wie alles endet. Auf dem Weg dahin gibt es noch einige Überraschungen, sodass es nicht langweilig wird.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2019
Indriðason, Arnaldur

Verborgen im Gletscher / Kommissar Konrad Bd.1


gut

Bei einer Gletscherwanderung entdeckt eine Touristengruppe die Leiche eines seit Jahrzehnten vermissten Geschäftsmannes. Sein Verschwinden konnte niemals aufgeklärt werden. Damals stand der ehemalige Geschäftspartner des Verschwundenen im Visier der Ermittlungen, doch dieser bestritt vehement etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Kommissar Konráð konnte diesen Fall niemals lösen. Mittlerweile ist er Pensionär. Der Fund der Leiche lässt Konráð keine Ruhe. Er beginnt auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen, denn diesen rätselhaften Fall würde er nur allzu gerne lösen....

Der Einstieg in diesen Island-Krimi gelingt relativ mühelos. Denn der Autor versteht es, das Interesse an diesem Cold Case vom ersten Moment an zu wecken. Bei Island-Krimis ist es ja häufig der Fall, dass eine düstere und eher schwermütige Grundstimmung zwischen den Zeilen spürbar ist. Das braucht man hier allerdings nicht zu befürchten.

Der Krimi startet eher gemächlich, was bei einem sogenannten Cold Case ja auch kein Wunder ist, da das eigentliche Verbrechen lange zurückliegt. Kommissar Konráð rollt den Fall wieder auf und geht unzähligen Spuren nach. Er verhört dabei so viele Personen, dass es nicht ganz einfach ist, die Übersicht zu erlangen und alles richtig miteinander ins Verhältnis zu setzen. Was wichtig oder unwichtig ist, kann man nur schwer einschätzen, da einiges schnell wieder im Sande verläuft. Die geradezu akribischen Verhöre, werden detailliert und in aller Ausführlichkeit beschrieben. Man hat deshalb schon bald das Gefühl, dass Konráð eher hilflos umherstochert und dabei der Lösung des Falls keinen Schritt näher kommt. Die Nachforschungen werden häufig dadurch unterbrochen, dass man Konráð besser kennenlernt. Nach und nach erfährt man einiges aus seiner Vergangenheit. Der Verlust seiner Frau und seine wenig bilderbuchhafte Kindheit nehmen großen Raum ein. Dadurch wird schnell klar, dass der so gemächlich wirkende Pensionär eine bewegte Vergangenheit hat. Der eigentliche Fall entwickelt sich dadurch eher zur Hintergrundkulisse.

Ob Glück oder Können dafür verantwortlich sind, dass dieser Fall schließlich doch noch gelöst wird, kann man für sich selbst entscheiden. Der Weg dorthin ist jedenfalls sehr gemächlich und stellenweise sogar etwas zäh zu lesen. Obwohl man bei einem Cold Case sicher keine Hochspannung erwarten kann, wäre wenigstens ein Hauch von Spannung wünschenswert gewesen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.