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Mel.E
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Mein Blog: http://melbuecherwurm.blogspot.de/

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Insgesamt 1270 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2013
Rogan, Charlotte

In einem Boot


ausgezeichnet

"The Lifeboat" was übersetzt heißt "Ein Rettungsboot" hätte mir als Titel ein klein wenig besser gefallen, als die deutsche Übersetzung. Natürlich befinden sich hier Menschen nach einem Schiffsbrand "in einem Boot", aber ich finde es nicht aussagekräftig genug, eher langweilig. Ein Boot welches dazu führt, das sich Menschen verändern und um ihre eigene Haut zu retten eines Mordes fähig werden muss einen doch einen Titel haben, der sich absondert und Menschen auf sich aufmerksam macht oder nicht?
. Der Autorin gelingt es ihre Leser vollkommen in den Bann zu ziehen. Nicht, weil die Spannung überwiegt, sondern aus psychologischer Sicht. Wir haben hier keinen Krimi oder Thriller, sondern ein Buch, welches uns knallhart vor Augen führt, wie Menschen ums überleben kämpfen. Es hat ein wenig von Titanic und Life of Pi und ist denen auch ein klein wenig ähnlich, obwohl es letztendlich doch ganz anders ist. Ich fühlte mich beim Lesen oft herausgefordert meine Gesinnung zu überdenken. Wäre ich fähig jemanden aus dem Boot zu werfen, weil es von mir erwartet wird? Wäre ich diejenige, der irgendwann alles egal wird und ich mich einfach nur noch an das Überleben klammere? Was würde Hunger und Durst aus mir machen? Würde auch ich meine menschliche Seite verlieren? Würde ich an einem Kind vorbeifahren können ohne sein Leben zu retten, da das Rettungsboot schon völlig überladen ist? Würde ich mit dieser Schuld leben können? Wäre ich vielleicht diejenige, die freiwillig über die Planken geht?
Gleich zu Anfang begegnet uns Grace aus einer Gefängniszelle heraus und erzählt uns nach und nach ihrer Geschichte. Die Geschichte springt hin und her und als Leser erwartet mich jede Menge an Gefühlsregungen, die mir als teilnahmsloser und stummer Leser wirklich nah gehen. Ich kann die Verzweiflung förmlich spüren. Nur die Vorstellung in einem Boot zu sitzen und den Naturgewalten ausgesetzt zu sein macht mir richtig Angst. Ob ich ein Schiff wie die Zarin Alexandra besteigen werde als Passagier ist also fraglich, denn ich werde bei dem Gedanken daran schon seekrank. Wochenlang auf offener See in einem Rettungsboot ohne die Gewissheit, ob meine Familie überlebt hat, grenzt an Grauen und dem Gefühl der Ohnmacht.
Charlotte Rogan bedient sich einer Sprache, die mich wirklich anspricht und mich mitten in dem Boot sitzen lässt. Vollkommen schutzlos und ängstlich. Es hat mir wirklich gefallen, auch wenn ich hier und da doch etwas anderes erwartet hatte als ich mich für die Leserunde auf Lovelybooks.de bewarb. Das Buch liest sich gut und konnte mich wirklich mitreißen. Wenn man sich darauf einlassen kann, erfährt man schnell wie der Mensch tickt und wie wertlos plötzlich das Leben anderer wird, wenn man sein eigenes Leben gefährdet sieht. Diese Erkenntnis ist mir eine Leseempfehlung wert!

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2013
Rahlens, Holly-Jane

Stella Menzel und der goldene Faden


ausgezeichnet

Normalerweise ist es der rote Faden, der sich durch ein Leben zieht. In "Stella Menzel und der goldene Faden" ist es ein goldener Faden der sich durch die Geschichte webt und dabei die herzen des Lesers auf wunderbare Weise bewegt. Eine Lebensgeschichte ist eine Lebensgeschichte, wenn man sich Erinnerungen bewahrt und sie wie einen Schatz mit durch sein Leben fließen lässt. Was wären wir Menschen ohne unsere Erinnerungen? Hier ist es eine Großmutter, die ihre Enkeltochter mit auf eine wunderbare Reise nimmt. Wie habe ich es geleibt, wenn ich auf Omas Schoss gesessen habe um ihrer Stimme zu lauschen, wenn sie mir aus Büchern vorgelesen hat oder mir zum Einschlafen "La Le Lu" vorgesungen hat. Heute bin ich es, die meine Tochter im Arm hält und sie mitnimmt auf wunderbare Reisen. Diese Vorlesezeit lassen wir uns nicht nehmen und beenden so unsere Tage in Ruhe, Frieden und Phantasie, die sie dann vielleicht davon träumen lässt.

"Stella" ist ein wunderbar poetisches Buch, welches mich nicht nur durch das wirklich traumhaft schöne Cover begeistern konnte. Ich durfte das Buch in einer Leserunde auf Lovelybooks lesen und gemeinsam mit der Autorin besprachen wir unsere Erinnerungen und das wunderbare Buch, welches ab der ersten Seite seine Leser in seinen Bann zu ziehen vermochte. Der goldene Faden ist es, der sich durch das Buch webt um von einer Decke, in ein Kleid, eine Bluse, eine Klavierdecke und vieles mehr Einfluss auf "Stella" zu nehmen. Man kann aus großen Dingen kleine Dinge erschaffen, die ihren Wert nicht verlieren, sondern dennoch einen ganz besonderen Einfluss auf uns nehmen. Man muss es nur zulassen und sich darauf einlassen können. Wie gut, das "Stella" eine Großmutter hat, die die Gabe hat immer wieder Neues zu erschaffen und "Stella" immer mehr aus aus ihrer Vergangenheit erzählen kann. "Stella" wird älter und reifer, aber der Faden bleibt. Wo ist der goldene Faden, der sich durch unser Leben webt? Sollten wir ihn nicht festhalten und erhalten? Unsere Kinder / Enkelkinder daran teilhaben lassen an dem was wirklich zählt?

"Stella Menzel und der goldene Faden" ist ein wahrer Buchschatz, den ich mir bewahren möchte und da die 160 Seiten, die wir in recht großer Schrift antreffen zügig gelesen sind, eignet es sich prima zum Vorlesen. Meine Tochter ist zwar noch ein klein wenig zu jung um das geschriebene zwischen den Zeilen erkennen zu können, aber es wird ein Buch sein, was ich uns bewahre um es ihr dann doch noch irgendwann vorlesen zu können um sie mitzunehmen in Stellas Geschichte.

Mich konnte "Stella" wirklich begeistern und daher spreche ich auch eine Empfehlung aus für ein Kinderbuch, welches auch an Erwachsenen nicht vorbei gehen kann ohne sie zum Nachdenken anzuregen über die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Lasst euch einfach verzaubern!


Das Nachwort, welches wirklich berührt und ein klein wenig aufdeckt, warum die Autorin das Buch geschrieben hat und es dadurch einfach so wunderbar wurde, könnt ihr HIER! (http://www.holly-jane-rahlens.com/books/stella/) nachlesen! Ich empfinde es als sehr wertvoll zu erkennen, wie aus einer Idee ein Buch wird, welches dann direkt in unsere Herzen geschrieben wurde.

Wieso nur, steht "Everlasting, der Mann, der aus der Zeit fiel" schon so lange ungelesen in meinem Buchregal?

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2013
Schröder, Atze

Und dann kam Ute


weniger gut

Ich rate allen, die "Und dann kam Ute" lesen wollen die Erwartungen an ein Buch mit Tiefgang oder ähnlichen ganz tief herunterzuschrauben. Ich hatte ein Buch erwartet, in dem ich abschalten und vielleicht auch herzlich lachen konnte. So richtig hat es mich nicht packen können und ich bin schon froh, das ich es mir nicht gekauft, sondern nur ertauscht habe. Klingt hart, aber mir wäre es das Geld jetzt nicht wert gewesen. Es ist oberflächlich und zeigt einen Atze. der hoffentlich nur eine Rolle spielt, denn wenn er im "echten" Leben auch eher ein oberflächlicher Mensch / Charakter ist, dann kann er mir schon fast leid tun. Das Leben ist nun einmal nicht nur Party, Alkoholrausch oder Sex, sondern etwas viel, viel wertvolleres, daher hat es mich wirklich gestört in Atzes Lebenswandel herumzuwühlen und seine Hiebe und Stiebe in die eine oder andere Richtung lesen zu müssen.

Hier ein Beispiel:
"Es ist eine erstaunliche Erfahrung, wenn man als einziger Weißer allein unter Schwarzen ist. Da kriegt man eine Ahnung davon, was es heißt wegen seiner Hautfarbe angestarrt zu werden. Ich kam mir vor wie die Slipeinlage von Bruce Darnell: feucht, heiß und von Schwarz umzingelt."
Zitat S. 164 im Buch

So etwas geht echt nicht, auch wenn so mancher Anmachspruch schon recht amüsant ist und Atze sich vor Sahneschnitten kaum retten kann, zumindest klappt es meist das er die eine oder andere mit nach Hause nehmen kann um seinen Pilgerstab zu versenken. Ist ja auch kein Problem, aber mal ehrlich, findet irgend jemand von euch diesen alternden Mann mit Locken attraktiv? Vielleicht sollte er sich tatsächlich von seiner "Speedo" Badehose Modell Mark Spitz trennen oder einfach erkennen, das das Leben anderes parat hält als Frauen zu benutzen, weil dem Pudel die Nudel juckt oder Porsche zu fahren irgendwann nur noch heiße Luft ist und nichts ist, was wirklich Wert enthält. So hin und wieder kommt Atze ja schon ins Grübeln, wenn er seine geliebte Ute betrachtet. Sie ist schon länger nicht mehr nur die Nachbarin, sondern ganz tief in Atzes Denken verankert. Ob es gut gehen kann? Ein Lebemann und eine Waldorflehrerin?

Atze hat mir ganz klar bestätigt, das er ebenso ist, wie ich es mir gedacht habe und hat mit diesem Buch alle Klischees bestätigt. Leider ist er mir dadurch keineswegs sympathischer geworden, sondern eher im Gegenteil. Wer ein Buch lesen möchte, à la Atze Manier, wird sich rundum wohlfühlen. Mir war es um einiges zu hohl und ging mir oft viel zu tief unter die Gürtellinie das ich es als witzig hätte empfinden können. Mein Humor scheint anders zu sein, daher konnte ich nur einige Male meine Mundwinkel leicht verziehen.

Schade, schade aber nicht zu ändern! Beim nächsten Mal lasse ich einfach halt die Finger von Büchern, über die ich mir von Anfang an eher unsicher bin, darüber kann mich jetzt auch nicht das lila Cover und der Teddybär in Atzes Arm trösten, denn die Familienvaternummer kommt mir einige Seite zu spät.


Atze Schröder - Und schreiben kann er auch? Das Buch ist definitiv nur für echte Fans des belockten Comedian geeignet. Alle anderen sollten sich andere Lektüre suchen! Ich hatte Atze Schröder anders eingeschätzt und war jetzt doch sehr enttäuscht. Was mir vorher sympathisch war, wenn ich ihn mal im TV sah ist mir jetzt doch eher unsympathisch. Vielleicht bin ich auch nur etwas kleinkariert? Mir kam Atze einfach schrecklich testosterongeplagt und beziehungsunfähig vor, das macht Männer in meinen Augen einfach unattraktiv. Sorry!

Bewertung vom 17.10.2013
Hart, Caryl; Warburton, Sarah

Die Prinzessin und die Erbsen


ausgezeichnet

"Die Prinzessin und die Erbsen" gehört eindeutig zu den Kinderbüchern mit dem Prädikat "unheimlich niedlich, lesenswert und absolut für echte Prinzessinnen geeignet". Die Altersempfehlung, die der Verlag ausspricht, finde ich sinnig, denn durch den kurzen und knackigen Text wären ältere Kinder sicherlich schnell gelangweilt. Da mein Kind aber noch nicht selbstständig liest, sondern sich ganz nah an mich angekuschelt meiner Stimme lauscht, ist es für eine Fünfjährige, die wahrscheinlich selbst gerne eine Prinzessin wäre, optimal. Mein Dank geht an Blogg dein Buch und dem Langenscheidt Verlag für dieses wieder einmal ganz wunderbare Buch aus der Reihe Ping Pong.

Worum geht es in dem Buch?
Wahrscheinlich kennt ihr alle, die Geschichte von der Prinzessin auf der Erbse von Hans Christian Andersen, oder? Diese Geschichte wird hier kurz und knackig erwähnt und im Prinzip in moderner Art nacherzählt. Ich liebe dieses Märchen schon immer und habe es meiner älteren Tochter immer wieder frei nacherzählt, da sie noch im Kindergartenalter total empfindlich war. Z.B. musste ich aus allen Kleidungsstücken die Schilder entfernen, da sie gepiekst haben. Ich habe sie immer ganz liebevoll "Prinzessin auf der Erbse" genannt.


Erbsen auf dem Teller sind bei uns nie ein Problem gewesen, aber nachdem mein Schwiegervater erwähnte, das man Spinat nicht isst, da es aussieht wie frisch geschnittenes Gras, ist es eben dies was von meinen Kindern verschmäht wurde und ich habe es bis heute nicht geschafft die Kinder zu überzeugen. Ehrlich gesagt ärgert es mich heute noch, da ich Spinat total gerne esse egal in welcher Form. Lily - Rose May in unserer Geschichte entwickelt eine echte Allergie gegen Erbsen und egal, was ihr Vater ausprobiert als letzter Versuch kommt nur ein Arztbesuch in Frage. Hier kommt dann wieder die besagte Geschichte von Hans - Christian Andersen zum Tragen, denn der Arzt erkennt, das es sich hier um eine Prinzessinnenerkrankung handeln muss. Lily - Rose May muss wirklich würgen und wird regelrecht grün, sobald Erbsen auf dem Teller sind. Ich meine Erbsenkekse fände ich auch nur bedingt lecker, aber das was Lily - Rose May im Schloss zu essen bekommt, ist keinesfalls besser. KOHLSUPPE kalt! Ich denke das jede/r von euch schon einmal von der Kohlsuppendiät gehört hat, oder? Das ganze Haus riecht nach Kohl und der / diejenige die sich an der Kohlsuppendiät versucht hat auch ihre Darmtätigkeiten nicht mehr unter Kontrolle, also stinkt das Haus nicht nur nach Kohl, sondern auch nach Pups ☺ Meine Schwägerin hat diese Diät schon mehrfach zelebriert und ich werde wie Lily - Rose May ganz grün, wenn ich nur daran denke mich wochenlang von Kohl ernähren zu müssen. Es zeigt sich also, das der ganze Glitter und Glitzer, der Prinzessinnensein so attraktiv macht doch nicht so wunderbar ist wie gedacht, daher besinnt sich Lilly - Rose May an das was wirklich zählt und das ist ihr PAPA.

"Die Prinzessin und die Erbsen" hat mir wirklich total gut gefallen. Die Zeichnungen sind sehr gelungen und der Text wirklich witzig. Wir haben manches Mal beim Vorlesen über die Gesichtszüge von Lily - Rose May wirklich gegrinst. Es lässt sich wirklich wunderbar nachvollziehen, ob sich Lily - Rose May ekelt, langweilt oder einfach nur komplett zufrieden ist mit dem was sie hat. Sie hat einen Papa, der sich bemüht für Lily - Rose May nur das beste zu fordern und deshalb lässt er sie auch in das Schloss einziehen, wo Lily - Rose May nur damit beschäftigt ist schön auszusehen und dem Volk zu winken. Das sie das nicht erfüllt, wird ihr recht schnell klar und die kalte Kohlsuppe tut dann ihr übriges.

Echte Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.10.2013
Byrne, Tanya

Von ganzem Herzen Emily


sehr gut

Es gibt Thriller, die triefen förmlich vor Blut, sobald man die Seiten aufschlägt. Es gibt Thriller, wie diesen hier, der fordert seine Leser förmlich dazu auf mitzudenken, denn wir bekommen unsere Story nur scheibchenweise präsentiert und das ist es letztendlich, was "Von ganzem Herzen Emily" so spannend macht und den Leser am Buch festhält.

Das Buch beginnt mit einem Brief in dem nur einige Sätze nicht geschwärzt wurden. Von Anfang an sind wir dabei unsere Gehirnzellen zu bemühen nichts zu überlesen, was wichtig sein könnte um Emily besser kennen zu lernen. Es existiert auch ein Brief, der an Juliet geschrieben wurde und letztendlich wird die Story von hinten aufgezäumt, dennoch dauert es sehr lange, bis alle Puzzleteile soweit zusammen gefügt worden sind, das klar ist warum Emily im Gefängnis sitzt oder handelt es sich hier doch um eine Psychiatrie? So ganz klar erscheint dies nicht, aber das ist für unsere Geschichte auch nicht unbedingt relevant. Interessant wird es sobald Juliet erscheint und Emily uns nach und nach präsentiert wozu sie Rache nehmen möchte. Juliet hat ihr Leben zerstört. Ein Leben welches aus Lügen bestanden hat, denn Emilys Vater führte ein Doppelleben.

Mich fasziniert hier, wie viel Wert Emily darauf gelegt hat sich zu rächen. Ihr ganzes Denken ist nur auf dieses Ziel gerichtet. Es zeigt, das Rachegedanken zerstören können und schöne Gefühle kaum noch Platz haben, weil das Denken, Fühlen und Handeln von zerstörerischer Wut beherrscht werden.

Das Ende kommt abrupt und hinterlässt uns zwar mit einem Gefühl der Hoffnung für Emily, aber dennoch kam es mir viel zu schnell und offene Enden mag ich auch nicht so gerne lesen, denn das ganze Buch habe ich auf eine Auflösung hingezittert und dann ist es auf einmal vorbei und hinterlässt mich mit einem fetten Fragezeichen im Gesicht. Dies ist allerdings der einzige Kritikpunkt von mir. Eine kleine Anleitung wie es mit Emily weitergeht hätte mir nicht geschadet und mein Empfinden über das Buch um einiges besser dastehen lassen. So ist mein Kopfkino gefragt, denn man könnte sich dieses und jenes eben selbst ausmalen um die Geschichte positiv oder eben auch negativ zu beenden. Es gibt dennoch eine Leseempfehlung von mir, da die Geschichte an für sich rund und auch spannend geschrieben wurde. Ein sehr gutes Jugendbuch, was mich fesseln konnte und mich zum Nachdenken und Mitdenken angeregt hat.

Bewertung vom 17.10.2013
Gier, Kerstin

Das erste Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.1 (Audio-CD)


ausgezeichnet

"Silber" von Kerstin Gier in aller Munde und da mich die Neugier antrieb kaufte ich mir das Buch. Ich kam aber bisher nicht zum lesen, daher tauschte ich mir das Buch in ein Hörbuch und hörte dieses genüsslich im Auto. Ich will ganz ehrlich sein, denn ich vermute fast, das mir das Lesen nicht so viel Freude bereitet hätte wie mir das Zuhören Entspannung verschafft hat. Ich genieße lange Autofahrten mittlerweile mit Hörbüchern und kann dabei nach einem stressigen Arbeitstag wieder komplett herunter fahren. Simona Pahl hat eine wirklich tolle Stimme, die sie wunderbar nach Stimmung oder auch Geschlecht verändern kann. Ich habe erst kürzlich ein Hörbuch gehört, wo die Stimme so monoton war, das ich fast eingeschlafen wäre und mir deshalb irgendwann die Handlung abhanden gekommen ist. "Silber" dagegen fand ich super von der Story her und Simona Pahl hat auch noch einiges herausreißen können, was im Buch wahrscheinlich zu Minuspunkten geführt hätte. Besonders gelungen finde ich am Cover, das dort noch einmal die wichtigsten Ereignisse und Personen aufgeführt sind, damit es noch einmal verdeutlicht und verinnerlicht wird.

Worum geht es im Buch / Hörbuch?
Ich werde die Story nur grob anreißen, daher braucht ihr, die ihr das Buch noch nicht kennt auf keinen Fall Angst vor Spoilern haben, denn ich empfinde es selbst als wirklich unangenehm in Rezensionen die komplette Handlung wiederzufinden, denn dann vergeht mir einfach die Lust das Buch selbst zu lesen, bzw. wie hier mir das Buch vorlesen zu lesen.
Es geht um Liv Silver, die mit ihrer Mutter, ihrer Schwester Maja und ihrem Kindermädchen Lotti mal wieder umzieht durch den Beruf ihrer Mutter ist das oft unabdingbar. Es ist natürlich eine große Überraschung das ihre Mutter einen neuen Freund hat mit dem sie zusammenziehen möchte. So würden die Silvers + Lotti also gleichzeitig ein neues Zuhause bekommen und zwei Stiefgeschwister, die ihnen nicht besonders wohlgesonnen sind. Wir haben es hier also mit einigen Dingen zu tun, wie z.B das Entstehen einer Patchworkfamilie, das Einleben auf einer neuen Schule und natürlich die Träume, die die coolsten Jungs und Liv urplötzlich miteinander verbinden und da liegt der Hund begraben, denn es entwickelt sich zu Livs allergrößten Abenteuer. Gefährlich, dämonisch und natürlich auch mit ganz viel Teenieschmalz wie einen Abschlussball. Das ganze wird aufgerundet durch den Title Tattle Blog (weiß nicht, ob ich das jetzt richtig geschrieben habe) in dem Secrecy sich dem alltäglichen Klatsch und Tratsch der Schule widmet. Niemand weiß wer sie ist, aber sie scheint immer dann an Ort und Stelle zu sein, wenn es etwas wirklich interessantes zu entdecken gibt. Das sie dabei die eine oder den anderen bloßstellt ist dabei nebensächlich, denn es bringt mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht. Sie ist mir nicht sympathisch, aber eine Figur die das Buch auf jeden Fall um einiges aufwertet.

Natürlich gibt es hier auch ganz viel Teenieschmalz, denn Liv verliebt sich natürlich auch in einen der coolen Clique, die ihr Nachts in ihren wirklich lebhaften Träumen erscheint. Sind es wirklich nur Träume oder noch viel, viel mehr? Durch welche der Türen muss man gehen um sich begegnen zu können? Liv kommt so einigen düsteren und auch wunderbaren Träumen auf die Schliche und entdeckt Geheimnisse, die sie vielleicht unaufgedeckt gelassen hätte. Das Buch bietet sehr, sehr viel, sei es Spannung oder eine große Prise Humor. Für mich war es ein echtes Hörerlebnis und ich freue mich schon auf den zweiten Band in dem ich mit Henry, Lotti und auch Liv wiederbegegnen kann, denn ich habe die Tür noch nicht entdeckt, die mich einlädt an den Träumen andere teilzunehmen, daher muss ich warten, bis Kerstin Gier mir es erneut ermöglicht abzutauchen und zu genießen.


Vielen Dank für die tolle Zeit mit "Silber" einem echten Hörerlebnis!

Bewertung vom 14.10.2013
Kästner, Erich

Der Gang vor die Hunde


sehr gut

Literaturerlebnis Erich Kästner

"Der Gang vor die Hunde" ist ein Buch, welches mir Erich Kästner, den ich natürlich durch andere Bücher wie "Emil und die Detektive", "Das doppelte Lottchen" oder auch "Das fliegende Klassenzimmer" zu schätzen weiß, nun in einem ganz anderen Licht erscheint. "Der Gang vor die Hunde" ist nämlich keinesfalls ein Kinderbuch, sondern ein wirklich dekadentes Buch, wo es nicht wundert, das es gekürzt werden musste, da es so wie es jetzt 80 Jahre später einfach besser in die Zeit passt. Erschienen sind nur Auszüge und das Buch verlor auch seinen Originaltitel und ist als "Fabian - Die Geschichte eines Moralisten" auf den deutschen Buchmarkt geworfen worden. Um herauszufinden, was letztendlich gekürzt wurde, lohnt es sich erstens "Fabian" zu lesen oder sich eben dem Anhang in "Der Gang vor die Hunde" zu lesen.
Für mich war "Der Gang vor die Hunde" ein Einblick in das Leben nach dem ersten Weltkrieg. Politisch und wirtschaftlich muss sich Deutschland erst einmal wieder erholen. Fabian ist nur Beobachter und führt uns durch Berlin. Gewährt uns Einblicke, die uns tatsächlich erstaunen lassen. Personen werden teilweise oberflächlich betrachtet, teilweise ein klein wenig mehr. Manches Leben erscheint uns sinnlos und die Frage ist: "Was haben die jetzt im Buch zu suchen?" Wieder andere scheiden so schnell wieder aus der Handlung heraus, das sich die Frage lohnt: "Wie viel Wert hat ein Leben?" Moralisch könnte man das Buch natürlich verwerfen, obwohl es in unserer Zeit, wenn man die Sexualität betrachtet doch um einiges offener zugeht. In einer Zeit wie dieser in der "Der Gang vor die Hunde" spielt ist es eher verwerflich und verwunderlich wie offen Erich Kästner damit umgeht.

"Der Gang vor die Hunde" ist definitiv kein Buch, was man so eben zwischendurch lesen könnte, dafür ist es wirklich zu prekär und dekadent, das sich das zweite oder dritte mal Lesen zumindest für mich lohnen würde, um wirklich alles aufnehmen zu können und zu verstehen, was Erich Kästner eigentlich ausdrücken wollte.

Natürlich gibt es eine Leseempfehlung, denn einen Erich Kästner mal von einer anderen Seite zu betrachten lohnt sich auf jeden Fall!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2013
Silver, Amy

Du und ich und all die Jahre


ausgezeichnet

"Du und ich und all die Jahre" ist ein recht wehmütiges und schmerzhaftes Buch, welches alle Facetten einer Freundschaft aufzeichnet. Nicole ist unsere Hauptprotagonistin und sie begleiten wir in Gegenwart und Vergangenheit.

Besonders hervor gehoben wird eine echte Freundschaft zwischen zwei Menschen, die zwar sehr unterschiedlich sind, aber viele Jahre ihres Lebens gemeinsam bestreiten. Wichtig sind hierbei die guten Vorsätze, die jedes Jahr entweder persönlich oder sogar per SMS ausgetauscht werden. Hier fällt auf, das Nicole einen Vorsatz immer wieder in den Vordergrund bringt, aber scheinbar nicht einhalten kann. 5 kg abnehmen ☺ Manche Vorsätze sind dann doch tiefgründiger und zeigen Nicoles Gefühlschaos auf. Nicole ist nämlich unglücklich verliebt und zwar in Aidan. Aidan ein Lebemann wie er im Buche steht. Mal ist er da und dann ist er wieder jahrelang verschwunden.

Mir hat das Buch trotz seiner Trauer und echtem Liebeskummer wirklich gut gefallen, denn es ist ein Buch was nachdenklich stimmt und auch viele Inhalte hat, die man nur zwischen den Zeilen lesen kann.

Ein bisschen mehr Wortwitz hätte dem Buch zwar nicht geschadet, aber vielleicht ist es genau das, was das Buch eben nicht oberflächlich wirken lässt.


Von mir eine Leseempfehlung!

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.