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Insgesamt 1650 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2019
Hartmann, Peter

Das große Mercedes-Cabrio-Buch


ausgezeichnet

Großformatiges Traumauto-Buch

Mein Vater ist großer Mercedes-Fan. Besonders an den Cabrios hängt sein Herz. Deshalb hegt und pflegt er sein Liebhaberstück auch besonders. Und mit diesem Cabrio-Buch habe ich ihm eine riesige Freude machen können.

Das große Format ermöglicht große Fotos und eine Schrift, die super bequem zu lesen ist. Man kann sich an den Bildern kaum sattsehen, denn sie dokumentieren wunderbar die Automobilgeschichte. Zwar anhand einer einzigen Marke, aber dennoch auch für alle Autofans durchaus interessant und aufschlussreich. Zeitgeschichte und Automobilgeschichte im Wandel der Zeit fesseln den Leser. Mich fasziniert besonders der Mercedes 600 Pullmann Landaulet. Was für ein Auto! Es wurden nur 59 Stück davon gebaut.

Man erhält auch Einblick in das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart-Untertürkheim. Vermutlich zieht es den Leser des Buches automatisch da hin. Man möchte die tollen Autos einfach nicht nur auf Fotos ansehen, sondern aus direkter Nähe – noch lieber: darin sitzen, damit fahren!

Viele Informationen rund um das Cabrio, inklusive Pflegetipps, sind hier aufgeführt. Auch technische Details werden sehr anschaulich beschrieben, beispielsweise der Airbag und das anhand von Zeichnungen und Fotos von Unfallautos. Ganz viele technische Daten findet der Autofan ebenfalls. Natürlich ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein Stück weit Werbung betrieben wird, aber kann man das verübeln? Ich finde: Nein! Wer sich für Mercedes Benz und speziell für Cabrios des Herstellers begeistert, wird dies sowieso nicht als Werbung sehen. Fakt ist, das Buch ist sehr liebevoll gestaltet und hochwertig. Große und kleine Jungs werden darin geradezu versinken – mein Vater hat jedenfalls alles um ihn herum vergessen …! Ich gebe fünf Sterne.

Bewertung vom 21.12.2019
Troni, Angela

Kater Anton und der Weihnachtsengel / Kater Anton Bd.2


ausgezeichnet

Kater Anton hat alle Pfoten voll zu tun!

Ella kämpft mit aller Kraft für den Erfolg ihres Traumes, die Honigkuchen von Madame Bernard in Deutschland zu vertreiben, um ihren Liebeskummer zu überwinden. Kater Anton genießt derweil München und die Zeit mit seiner Siamkatzenliebe Lissy. Aber er merkt auch, dass er sich wieder mal um alles, wirklich alles, selbst kümmern muss …

Besonders schön finde ich, dass sich diese Weihnachtsgeschichte auch um einen Jungen rankt, der in Schwierigkeiten geraten ist, und dem Kater Anton hilft, so gut er kann. Hier sind es nicht einfach zwei Erzählstränge, sondern eine Art „Kletterstab“, um den herum die eigentliche Geschichte läuft. Das gefällt mir sehr gut und die Umsetzung ist prima gelungen.

Ellas Geschichte wird dadurch zwar hin und wieder unterbrochen, aber das gesamte „Flechtwerk“ ist besonders gelungen und weihnachtlich. Beides zusammen ergibt ein weihnachtliches Ganzes, das sich sehr gut lesen lässt und genau die richtige Portion Romantik mitbringt.

Ganz „unauffällig“ spricht die Autorin auch noch andere Themen an, ohne dass sie den Leser mit der Nase darauf stößt. Es gibt insofern dann auch keinen moralisch erhobenen Zeigefinger, trotzdem wirkt es. Miteinander reden – das ist wichtiger, als man denkt. Ganz gleich, wer mit wem – nur denken, was der andere meinen könnte, funktioniert nicht! Und auch, nicht nur an sich zu denken, sondern die Türen und Herzen auch für andere öffnen. Besonders, wenn es die Nachbarin ist, die sich sonst immer rührend kümmert, und auch mal Hilfe benötigt. Nicht zuletzt gehört natürlich auch dazu, Herz und Kopf in Einklang zu bekommen.

Anton ist humorig, frech, lieb, schlau, gerissen, verliebt, verfressen und schnuckelig wie im ersten Band. Seine Denkweisen gefallen mir sehr. Sie öffnen dem Leser auf liebevolle Weise den Blick auf Dinge, die man sonst gern übersieht. So kann „schnöde Unterhaltungsliteratur“ eben doch etwas ganz Besonderes sein!

Es finden sich unzählige Sätze im Buch, die man sich notieren und prominent aufhängen möchte, denn Anton hat einfach so Recht! Da können wir alle ganz viel lernen. Dabei ist der Schreibstil nicht lächerlich oder kindisch, sondern flott, unterhaltend und weihnachtlich-entspannend.

Ein Katzen-Weihnachtsbuch in der Adventszeit muss für mich einfach sein. Ich hoffe, ich muss auf den dritten Band mit Anton nicht wieder ganze drei Jahre warten – und gebe dem zweiten die fünf Sterne, die auch der erste schon bekam!

Bewertung vom 18.12.2019
Castle, Richard

Castle 10: Crashing Heat - Drückende Hitze (eBook, ePUB)


sehr gut

Liest sich super weg – und macht Spaß!

Obwohl ich sehr selten TV / Filme sehe, gibt es doch Tage, an denen mir die Berieselung lieber ist als lesen. Dabei habe ich vor Jahren „Castle“ für mich entdeckt und ich finde die Serie nicht nur spannend, sondern auch witzig und die Charaktere sehr gelungen. Die Idee, dass der TV-Autor „echte“ Bücher schreibt, die man kaufen kann, gefällt mir sehr. Und ich wurde nicht enttäuscht – sie sind genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte: Die Serienfiguren sind zu erkennen, aber stark überzeichnet. Man merkt beim Lesen tatsächlich, dass die Bücher nicht ernstgemeint sind. Sie sind schon witzig und spannend und auch richtig gut, aber eben deutlich „drüber“.

Es macht dennoch unheimlich Spaß, da der Autor oder die Autorengruppe (keine Ahnung, wer hinter „Castle“ steckt) das echt klasse umgesetzt hat. Wie in der TV-Serie ist auch hier der Schreiberling (im Buch ein Journalist) mit der erfolgreichen und taffen Polizistin liiert – und gerät selbst unter üblen Verdacht. Es ist immer wieder witzig, dass alle Castle (hier Rook) lieben, aber ihm dennoch jede Tat zutrauen und am Ende erst die Wahrheit ans Licht kommt und das nicht zuletzt mit Castles/Rooks Hilfe.

Tatsächlich liest es sich, wie es sich auch im TV guckt. Lockerflockig, mit klugen Wendungen, mit ein bisschen Liebesgedöns, mit Freundschaft und Kameradschaft, mit Kollegen und Familie. Man hat direkt Castle (die TV-Figur) vor Augen, wie er seine „Lieblingspolizistin“ in seinen Romanen verewigt und ihr ein Denkmal setzt. Die Liebe zu ihr umgesetzt in eine glorreiche Roman-Heldin. Traumhaft!

Wer die Serie liebt, wird auch an diesem Buch Freude haben. Wer „Castle“ nicht kennt, dürfte ein bisschen verwundert sein. Mir hat es gefallen! Dies war Castles 10. Buch, für mich aber der erste Fall für Rook. Ob ich alle Fälle lesen muss, da bin ich mir nicht so sicher. Deshalb vier Sterne!

Bewertung vom 17.12.2019
Allinson, Kate;Featherstone, Kay

Pinch of Nom


ausgezeichnet

Kalorienbewusstes Essen kann extrem lecker schmecken!

Meine Kochbuchsammlung beinhaltet zu fast jedem Koch-Thema eine ganze Reihe unterschiedlicher Bücher. Es gibt langweilige Kochbücher, es gibt ausgefallene Kochbücher, es gibt Highlight – und es gibt jetzt auch noch „Pinch of Nom“, das schlicht und ergreifend alles toppt! Ja, das meine ich ganz im Ernst – es ist das genialste Kochbuch schlechthin!

Wer abnehmen möchte (und das will bekanntlich so ziemlich jeder zumindest hin und wieder) findet hier jede Menge Tipps zum Einsparen von Kalorien, ohne dabei auf Geschmack verzichten zu müssen. Die Rezepte sind unbeschreiblich abwechslungsreich und lecker – und die Gerichte schmecken kein bisschen nach Diät! Hier wird an den Kalorien gespart, nicht am Geschmack. Und wer auf alle Diäten pfeift, kann statt Kochspray auch Öl verwenden und auf die anderen Tipps ebenfalls verzichten. Aber es ist doch immer gut zu wissen, was man in den Alltag übernehmen kann, ohne auf viel verzichten zu müssen. Und vor allem: man wird hier satt!

Es gibt hier Rezepte für jeden Tag, für einmal die Woche und für besondere Anlässe. So kann man sich selbst einteilen, wann man wie viele Kalorien zu sich nehmen möchte und lernt auch so nebenbei, wo die kleinen Biester sich breitmachen und verstecken. Man kombiniert, wie es einem gefällt und kann so nebenher mit Genuss abnehmen. Ich bin so begeistert!

Die Nährwertangaben wurden bewusst weggelassen. Es gibt nur die Information der Kalorienwerte der Gerichte – ohne Beilage! Hier muss man also aufpassen, aber gleichzeitig ist man frei darin, noch mehr Kalorien zu sparen. Es wird auf Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und die Grundausrüstung in der Küche eingegangen. Ganz besonders freut mich, dass sehr viele der Rezepte auch mit dem Slowcooker zubereitet werden können, denn die Angaben sind oft für Ofen, Schnellkochtopf und Slowcooker aufgeführt. Ich persönlich nutze keinen Schnellkochtopf, liebe aber den Slowcooker, der meiner Meinung nach den Speisen ihr Aroma am besten erhält. Die Gerichte darin gekocht sind immer besonders intensiv im Geschmack.

Es finden sich bei allen Rezepten die Arbeitszeit, die Kochzeit, die Kalorien, Symbole für vegetarisch/einfriertauglich/glutenfrei (so denn zutreffend), ein kleiner einleitender Text, die Zutatenliste, daneben die Zubereitungsschritte und zu meiner besonderen Freude (nicht jedem ist dies wichtig, mir schon) ein Foto vom fertigen Essen. Die Fotos sind im aktuell modernen Stil gehalten – recht schlicht, mit rustikalem Geschirr und Besteck und ohne viel Schnickschnack drumrum. Das ist inzwischen ein bisschen langweilig, aber kein Grund für einen Sterneabzug. Bisher bin ich noch über keine Zutat gestolpert, die ich nicht problemlos beim normalen Einkauf bekommen würde. Nur nutze ich lieber frische Zwiebeln und frischen Knoblauch statt Granulat, aber das ist mir auch nicht Grund genug, einen Stern abzuziehen, da man hier ja selbst entscheiden kann.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel Frühstück; Fakeaways; schnelle Mahlzeiten; Suppen und Eintöpfe; heiß aus dem Ofen; Snacks und Beilagen; süße Versuchungen. Es ist einfach an alles gedacht! Ich markiere mir gern Rezepte in Kochbüchern, die ich nachkochen möchte, mit Post-its. Die Rezepte, die ich öfter machen möchte, weil sie einfach toll sind, bekommen eine eigene Farbe. Was soll ich sagen – in diesem Buch ist fast kein Rezept nicht markiert und bisher hat alles, was ich getestet habe, die „müssen wir wieder machen“-Zettelchen! Das unterstreicht, dass die Rezepte wirklich gut getestet sind und somit leicht gelingen. Das ist leider nicht für alle Kochbücher der Fall, hier aber definitiv! Super!

Kalorienbewusstes Essen war noch nie so lecker und abwechslungsreich, bewusste Ernährung noch nie so lecker! Ich kann mich nur wiederholen: Das ist das tollste Kochbuch meiner Sammlung! Dafür gebe ich ganz klar fünf Sterne!

Bewertung vom 16.12.2019
Wiebrecht, Ulrike

DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Brandenburg


ausgezeichnet

Für Urlauber und Einheimische gleichermaßen ein Quell an Informationen

Der tolle Reiseführer hat ein stolzes Gewicht (425 Gramm nach meiner Waage), aber er ist auch pickepacke voll mit allen Informationen rund um Brandenburg, die man sich nur wünschen kann. Ganz großartig finde ich, dass es einen QR-Code gibt, mit dem man kostenlos Updates erhalten kann. Da ich nicht immer auf das Smartphone gucken möchte, gefällt mir der klassische Faltplan in der Tasche am Ende des Buches sehr. Hier kann man auch noch Quittungen, Eintrittskarten usw. aufbewahren, um zu Hause ein Erinnerungsalbum zu gestalten.

Der Reiseführer ist in sechs Gebiete aufgeteilt. So hat man einfach einen besseren Überblick und kann viel bequemer planen. Alle wichtigen Adressen und Kontaktinformationen finden sich übersichtlich aufgeführt gleich zu Beginn. Auch über Wetter zu den unterschiedlichen Jahreszeiten und wie und womit man anreisen kann findet man hier. Wie für einen guten Reiseführer üblich, erhält man natürlich auch Informationen zu den Übernachtungsmöglichkeiten.

Alles ist reich bebildert und gut beschrieben. Die vielen Sehenswürdigkeiten und Erlebnismöglichkeiten legt Ulrike Wiebrecht sehr ausführlich dar und braucht dafür dennoch nicht unnütz viele Worte. Immer wieder finden sich auch kleine Karten und Extra-Tipps. Schnell wird klar – in Brandenburg kann man wochenlang Neues entdecken!

Man merkt schnell, wie begeistert die Autorin von Brandenburg ist. Diese Begeisterung steckt an und man mag den Reiseführer gar nicht mehr aus den Händen legen, aber sofort nach Brandenburg fahren! Aber auch für alle Brandenburger selbst ist dies ein wunderbares Schatzkästchen, denn alles kennt niemand und so kann man auch zu Hause noch Neues entdecken und erleben.

So viel Information so kompakt – das ist mir fünf Sterne wert!

Bewertung vom 14.12.2019
Kobr, Michael;Klüpfel, Volker

Draußen


weniger gut

Das hätte ich nicht gebraucht …

Die Kluftinger-Krimis der beiden Autoren sind unterhaltsam, sie gefallen mir recht gut (oberbegeistert bin ich auch da nicht, aber es passt und liest sich schön und flott weg). Deshalb war ich schon neugierig, ob sie einen Thriller hinbekommen. Tja. Meiner Meinung nach leider: Nein.

Bis kurz vor dem Ende hatte ich keinen Plan, wo die Reise hingehen soll. Ja, es war schon interessant, was die Kids und Stephan so erlebten. Aber es fehlte einfach das Warum. So etwas kann spannend sein, hier war es für mich aber nur nervig. Dazu kamen dann immer wieder Kleinigkeiten, die ich etwas arg überzogen fand, viele Themen von Preppern über Verschwörungstheoretikern bis zu Reichsbürgern, landet in der Politik bei Wirtschaftsbonzen und Energiedebatten, aber als es dann auch noch einen Blackout gab, war ich ganz raus. Nee, da wollen die beiden eindeutig entweder die Leser veräppeln oder auf einen Zug aufspringen. Beides finde ich nicht okay. Dann gibt es noch die Einschübe mit den Tagebucheinträgen eines Fremdenlegionärs, die so gar nicht zur Story passen wollen. Und als ich dann die Zusammenhänge und den „Sinn“ präsentiert bekam, fand ich es auch nicht viel besser. Im Gegenteil – das ist genau der Plot, den ich eigentlich von Anfang an gar nicht gelesen hätte. Wobei der Plot mitsamt dem Ende so abstrus ist, dass mir leider alle Worte fehlen. Bei mir ist also der Plan nur halb aufgegangen. Ja, ich habe das Buch (bzw. Hörbuch) gelesen (bzw. gehört), aber ob man sich so Freunde macht, ist die andere Frage.

Vom Stil her – nicht typisch das Duo, aber nicht wirklich schlecht, nur eben zu überladen, zu wenig roter Faden, zu wenig wurde ich abgeholt, zu viel wurde gewollt, aber nicht geschafft. Keine der Figuren schaffte es, mich an sie zu binden oder auch nur sympathisch zu finden. Ich stand die ganze Zeit außen vor und bekam das Geschehen wie durch eine Glasscheibe mit. Nein, ich hatte keinen Kluftinger erwartet, aber zumindest die Qualität dieser Reihe. Das war wohl nichts.

Wenn Dietmar Wunder ganz einfach nur liest/spricht, gefällt mir das sehr. Klar, klingt schon schön nach Daniel Craig. Aber wenn er dann Frauenstimmen „spielt“ oder einen Schweizer imitiert, dann wird es ganz schnell unschön. Das tut meinen Ohren wirklich weh. Und es reißt mich aus der Story raus. Leider!

Übrig bleiben insgesamt von mir leider nur zwei Sterne.

Bewertung vom 10.12.2019
Nauheimer, Sandra

Das Freulein backt! zur Weihnacht


ausgezeichnet

Leckere (Weihnachts-)Plätzchen und mehr!

Themenbackbücher mag ich sehr und gerade zu Weihnachten kann ich gar nicht genug in Backbüchern blättern, immer wieder – auch in alten Büchern – neue Rezepte entdecken, jedes Jahr ein paar meiner üblichen, aber auch zuvor noch nicht (selbst) gemachten Plätzchen zaubern. Nicht immer gelingen sie, wie auf den Fotos, aber bisher hat das noch niemanden gestört.

Im vorliegenden Buch vom „Freulein“ (nein, das ist kein Schreibfehler – hier wird nicht die Frau in der Verkleinerungsform genannt, sondern das Freuen gibt den Namen) finden sich, wie der Titel schon sagt, die Lieblingsrezepte der Hessen. Nun bin ich aus Baden-Württemberg und so interessieren mich die Rezepte meiner „Nachbarn“ doch brennend. Und siehe da – jemand hat „meinen“ Rotweinkuchen eingereicht! Mein Mann liebt diesen Kuchen und er ist wirklich ganz leicht zu machen – quasi gelingsicher! Ja, in diesem Buch gibt es nicht nur Plätzchen, sondern auch Kuchen, Bratäpfel, Desserts, Stollen und sogar salziges Gebäck! Mir gefällt diese Mischung ausgesprochen gut.

Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet. Es gibt eine Zutatenliste und eine verständliche Anleitung. Bei jedem Rezept steht, von wem es stammt. Hin und wieder finden sich auch hilfreiche Tipps. Die Zeitangaben sind immer fett gedruckt, sodass man sie schnell findet. Das hätte mir auch für die Temperaturen gefallen. Vielleicht in einer anderen Farbe, damit es sich abhebt.

Die Zutaten sind recht einfach zu bekommen. Das meiste hat man wohl schon vorrätig, wenn man gerne und oft backt. Bei einigen Lebensmitteln könnte das anders sein, z.B. beim Stevia-Pulver (nicht jeder schafft den Zucker ab) oder Bratapfellikör (ich bin da eher für Kirschlikör zu haben …!). Spekulatiusgewürz hat man nicht unbedingt zu Hause, bekommt es aber in der Winterzeit in jedem Lebensmittelgeschäft.

Die Rezepte sind wunderbar bebildert. Ist nicht jedem wichtig, ich freue mich darüber – ich mag es, wenn ich sehe, wie das Ergebnis werden sollte und ich es mit meinem vergleichen kann. Die Fotos sind im aktuell „modernen“ Stil gehalten – wenig Deko drumrum, die dann aber auch rustikal, fast schon antik gehalten. Mir gefällt es noch immer, auch wenn ich merke, dass ich mich langsam daran sattsehe und gerne eine neue Idee in einem Backbuch finden würde.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel Keksiges; Fruchtiges; Cremiges; Kuchiges, Nussiges; Salziges und Schokoladiges. Jedes Kapitel hat seine eigene Farbe als Kennung. Das finde ich sehr gelungen. Übrigens – die Linzer Torte mit Sternen zu dekorieren, satt der üblichen Streifen, finde ich klasse. Muss ich mir unbedingt für das ganze Jahr merken und auch mal Herzen, Monde oder sonstige Ausstechformen (bei mir: Katzen) probieren. Sieht so toll aus!

Ganz wunderbar lassen sich fast alle Leckereien auch „unterm Jahr“ machen und genießen. Statt der Torte mal ein paar Kekse zum Kaffeekränzchen – da werden die Freundinnen staunen, aber sicher schnell auch begeistert sein.

Da ich keine Blogs verfolge, war mir Sandra Nauheimer bisher nicht bekannt. Wenn ich mir das Buch so ansehe, ist das wohl ein Fehler. Mir gefällt das Buch, mir gefallen die Rezepte – das gibt ganz klar fünf Sterne!

Bewertung vom 10.12.2019
Hennig von Lange, Alexa

Die Weihnachtsgeschwister


ausgezeichnet

Familienweihnacht – mal ganz ungeschönt!

Alle Jahre wieder – treffen sich die Geschwister Elisabeth, Tamara und Ingmar mit Partnern und Kindern bei ihren Eltern zum Weihnachtsfest. Und alle Jahre wieder kommt es zum Eklat. Anlässe dazu lassen sich immer finden, und seien sie noch so banal. Doch die Eltern Schwedthelm haben vorgesorgt …!

Es ist wirklich anstrengend, die Zickereien, Eifersüchteleien, Machtkämpfe, Rangkämpfe und Verurteilungen, die kreuz und quer durch die Gegend fliegen, zu ertragen. Dennoch – genau diese Anspannungen kenne ich und mal ehrlich, andere auch. Vielleicht nicht ganz so heftig, aber im Ansatz auf alle Fälle. Und ja, auch bei uns ist Weihnachten immer eine verminte Zone. Mal kommt man heil durch die Minenfelder, mal erwischt man mit jedem Tritt eine Tretmine. Die Geschwister bemühen sich – der eine mehr, der andere weniger – dieses Jahr friedliche Feiertage zu erleben, aber natürlich klappt das nicht wirklich. Mir taten die „alten Eltern“ unbeschreiblich leid. Und ich habe mich über so ziemlich jede Figur in der Geschichte mehr oder weniger geärgert.

Dennoch – es war schon aufrüttelnd, zu sehen, wie die drei doch alle die Verbundenheit aus der Kindheit vermissen und nicht auf die Reihe bekommen, sich gegenseitig so sein zu lassen, wie sie sind, miteinander zu reden, Familie zu sein. Statt an sich selbst haben sie an anderen gearbeitet. Alle. Elisabeth ist das Mimöschen, das bei der kleinsten Kritik sofort in ihr Schneckenhaus verschwindet und immer und ewig nur Angst hat. Tamara ist die Amazone, die alles gleich als böse gemeint auslegt (eine sehr weit verbreitete Eigenschaft in unseren Tagen – da kann und muss sich so ziemlich jeder einmal an die Nase fassen) und sofort zum Angriff übergeht. Ingmar ist ein Spießer, der den Mund aber nicht aufbekommt. Quasi im Kopf wie Tamara, in den Taten und Worten wie Elisabeth. Dass es – angefeuert durch den „Anhang“ – da krachen muss, ist vorprogrammiert. Doch was könnte man dagegen tun? Die Autorin hat da eine Idee und die Eltern führen sie aus …!

Die Entwicklung der Geschichte ist stimmig und klar. Allerdings ist dies wieder einmal eins der Bücher, bei denen der Klappentext vorweggreift. Das kann ich so gar nicht leiden. Die Gedanken, Gefühle, Wünsche der Geschwister bekommt der Leser direkt mit. Das ist manchmal mehr als ergreifend. Wie oft wollte ich Elisabeth fragen, wann sie sich denn endlich mal zu wehren gedenkt und Tamara ins Gesicht sagen, dass sie eine dumme Nuss ist? Ja, genau – deeskalierend hätte ich da leider „vor Ort“ auch nicht wirken können. Das gebe ich gern zu. Und genau deshalb finde ich das Buch auch so toll. Es legt den Finger beim Leser ganz fest auf die Wunde!

Der Stil liest sich flott weg, die Sprache ist mal bissig, mal emotional, mal still, mal laut – das ist der Autorin wunderbar gelungen. Man kann das Büchlein an einem Tag weglesen. Weihnachten mal ganz und gar nicht still und friedlich, sondern mit ganz vielen Krachern. Irgendwie das ehrlichste Weihnachtsbuch, das ich kenne!

Das Ende ist recht kurz und knapp ausgefallen. Aber bei dem langen Anlauf auch irgendwie kein Wunder. Außerdem ist alles gesagt und die Initialzündung musste einfach reichen. Hier wäre mehr dann tatsächlich zu viel gewesen. Für mich ist es also passend und in sich stimmig. Das Buch löst Emotionen aus und das ist schon mal echt genial! Meine anfängliche Ungeduld mit den Figuren und meine Abneigungen gegen die eine oder andere davon haben mich gleichzeitig auch stark an die Story gefesselt. Und weil ich trotz allen Ärgers auch schmunzeln und lachen konnte, bewerte ich das Büchlein mit den vollen fünf Sternen.