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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 940 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2017
Lark, Sarah

Das Geheimnis des Winterhauses


ausgezeichnet

Ich habe anfangs gezweifelt, ob ich so ein dickes Buch (528 Seiten) wirklich lesen möchte. Zum Glück habe ich mich dafür entschieden und es einfach nur verschlungen. Toll geschrieben! Als Leser taucht man einfach ab in die Geschichte des Urgroßvaters von Ellinor.
Denn Ellinor erfährt erst Mitte 30, dass sie einen recht zweifelhaften Urgroßvater der von Dalmatien nach Neuseeland Anfang des 20. Jahrhunderts ausgewandert ist. Der drei Frauen die Heirat versprochen, dieses Versprechen aber nie eingelöst hat.
Die Autorin hat es wunderbar verstanden, die Recherchen von Ellinor erst in Bosnien (ehemals Dalmatien), dann in Neuseeland in den Roman in verschiedenen Abschnitten zu beschreiben. Gleichzeitig zeigt sie aber auch die Probleme die Ellison im Privatleben hat und die nicht zu übersehende Parallelen zu den Schicksalen der Vergangenheit aufweisen. Das Ganze wird von Sarah Lark so glaubhaft und feinfühlig beschrieben, dass ich auf den sagenumwobenen Urgroßvater Frano Zima alias Frank Winter eine richtige Wut entwickelt habe. Gleichermaßen erging es mir mit ihrem Ehemann Gernot Sternberg. Als Leser kann man bei diesem Buch nicht unparteiisch bleiben.
Was ich auch brillant fand, war die Schilderung der 3 Beziehungen von Frano Zima mit unterschiedlichen stilistischen Mitteln. Bei der ersten wurden die Nachforschungen von Ellinor noch als normale Beschreibung geschildet, die Zweite wurde dann anhand von Tagebucheintragungen offengelegt und die dritte schließlich als Buchauszüge (Buch in Buch). Das fand ich toll, abwechslungsreich, spannend und angenehm. Es wirkte auf mich von Handlungsabschnitt zu Handlungsabschnitt fesselnder.
Ich habe mich mit dem Buch wunderbar kurzweilig und spannend unterhalten gefühlt. Dieses Buch ist ein Muss für alle Fans von Familiensagas. Von mir gibt’s daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

Bewertung vom 26.11.2017
Hill, Roxann

Dunkel Land / Carl von Wuthenow und Verena Hofer Bd.1


sehr gut

Verena Hofer, Dozentin für Literatur, will ihren finanziellen Engpass aufbessern und nimmt während der Semesterferien einen Job in der Uckermark an. Der Job klingt verlockend, da in Wuthenow auch die bei ihr lebende Nichte Amalie bestens versorgt wird. Doch auf Gut Wuthenow erwartet sie nicht der literarische Austausch mit ihrem Schüler Dr. Carl von Wuthenow, sondern der Austausch zu Morden in denen er ermittelt…
Anfangs fand ich die Vorstellung, dass eine Frau, die überhaupt keine kriminalistische Ausbildung hat, bei Serienmorden ermittelt, völlig unrealistisch. Aber durch die Fragen und Schlussfolgerungen, die Verena bei den Ermittlungen gestellt hat und die zum Teil auch zu Wendungen in der Ermittlungsrichtung geführt haben, fand ich sie schon brillant und glaubhaft. Nichts wirkte aufgesetzt. Zusammen mit Carl von Wuthenow bildete sie ein tolles Team. Wobei sich die Ermittlung im Stricher-Milieu als sehr schwierig erwiesen. Gerade in diesem Umfeld tummeln sich ja viele zwielichtige Gestalten und damit auch mögliche Tatverdächtige. Auch als Leser wird man zu den Irrwegen, die die beiden Ermittler gehen, verleitet. Erst ganz zum Schluss, mit actionreicher Wendung, erfährt man die Wahrheit. Es bleibt also spannend bis zum Schluss.
Ich habe mich wunderbar mit diesem Krimi unterhalten gefühlt und kann ihn allen Krimi-Freunden wärmstens empfehlen. Von mir gibt’s daher 4 wohlverdiente Lese-Sterne.

Bewertung vom 19.10.2017
Brown, Eleanor

Die Lichter von Paris


weniger gut

Erzählt wird die Geschichte zweier Frauen: Großmutter und Enkeltochter. Beide Frauen haben so ihre Probleme mich sich, ihrer Figur, ihrem Aussehen und ihrem Selbstbewusstsein. Die Autorin gibt dem Leser immer abwechselnd Einblicke in das Leben, Leiden und die Entwicklung dieser Frauen. Daher spielt die Handlung mal 1919ff und mal 1999.
Ich muss sagen: ich konnte mich weder mit der Oma noch mit der Enkeltochter so richtig anfreunden. Gerade Madeleine, die Enkeltochter, fand ich total daneben. Wie kann eine Frau Ende des 20. Jahrhunderts sich so von ihrem Mann unterbuttern lassen und ihre eigene Entwicklung, ihre Wünsche und Neigungen dem Mann unterordnen. So ähnlich ging es der Oma, Margie, die eher als Mauerblümchen zu bezeichnen wäre und als Anstandsdame für die lebenslustige Cousine bei deren Europareise fungierte. Mir war das alles zu langatmig, so dass mich das Buch und die Handlung nicht „einfangen“ konnte. Vielleicht habe ich das falsche Buch gewählt. Nach 2/3 der Seiten habe ich es jedenfalls aufgegeben weiterzulesen. Tut mir leid: eine Leseempfehlung möchte ich daher auch nicht aussprechen und vergebe nur 2 Lese-Sterne.

Bewertung vom 17.10.2017
Gerritsen, Tess

Blutzeuge / Jane Rizzoli Bd.12


sehr gut

Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Ihr wurden beide Augäpfel entfernt, was aber nicht die Todesursache sein kann. Weitere Verletzungen sind nicht festzustellen und auch Drogen oder Gift wird ausgeschlossen. So stehen Jane Rizzoli, Detective bei der Bostoner Mordkommission, und Maura Isles, zuständige Pathologin, vor einem Rätsel…..
Auch mit diesem Buch ist es Tess Gerritsen wieder gelungen mich mit ihrem spannungsgeladenen Krimi zu unterhalten. Glaubhaft, nachvollziehbar wird der Leser bei den Ermittlungen mit einbezogen. Jedenfalls ging es mir so. Dabei kommen auch soziale Probleme der beiden Hauptpersonen (Jane und Maura) nicht zu kurz, so dass diese beiden Frauen nicht nur schlau und brillant was ihren Beruf betrifft erscheinen, sondern auch glaubhaft als Figur. Wobei in meinen Augen in diesem Krimi etwas zu kurz kommt. Mir sind die Kapitel zu den Problemen mit ihrer leiblichen Mutter eher aufgesetzt und nicht richtig in die Handlung eingebunden vorgekommen sind.
Der Spannungsbogen wird auch in diesem Krimi wieder wunderbar gespannt. Vorhersehbar war der Verlauf für mich nicht. Nur das Ende >was ich natürlich nicht verraten werde< hat mich etwas deprimiert.
Von mir gibt’s 4 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Krimi-Fans.

Bewertung vom 08.10.2017
Bold, Emily

Der Duft von Pinienkernen


gut

Seit Kindesbeinen verbindet Katrin und Greta eine innige Freundschaft. Das geht sogar so weit, dass beide in einer WG zusammen wohnen und gemeinsam ein Nudelrestaurant betreiben. Das geht so lange gut, bis Greta Katrin den leidenschaftlichen Kuss mit deren Freund gesteht. Alles Aufgebaute und sicher gewähnte zerbricht ….
Emily Bold erzählt hier sehr einfühlsam den Bruch einer Frauenfreundschaft. Dabei lässt sie die Hauptperson ganz langsam erkennen, dass dieses bisher enge Leben mit Katrin für Greta auch den Verzicht auf Eigenständigkeit, eigenes Glück, persönliche Freiheit und Individualität bedeutet hat. Am Anfang fand ich die Beschreibungen zu Gretas Gewissensbissen noch recht unterhaltsam. Aber in Laufe des Buches wurden mir die ständig gleichen Bedenken und Zweifel zu viel. Zum anderen fand ich die Beschreibung der Person Greta – einmal italienisches Temperament, dann aber in sich gekehrte zweifelnde Frau, die nicht zu ihren Gefühlen steht – irgendwie nicht glaubhaft.
Wesentlich besser gefallen hat mir Christopher (Chris), der als Fotograf mit Greta ein italienisches Kochbuch zusammenstellen soll und ihr dabei auch freundschaftlich immer näherkommt. Seine unkonventionelle Kleidung, seine Zurückhaltung, seine scharfe Beobachtungsgabe, aber auch seine auf den Punkt treffenden Einschätzungen von Gretas Problemen, machen ihn in meinen Augen glaubhaft und unheimlich sympathisch. Sehr gut gelungen finde ich die Beschreibungen der Gerichte. Das hat beim Lesen richtig Appetit gemacht.
Insgesamt betrachtet ist dies ein sehr gefühlvoll geschriebenes Buch, das zum Teil sehr langatmig wirkt und dem ich daher nur 3 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 24.09.2017
Hammer, Helga

Durch alle Zeiten


sehr gut

Elisabeth wächst in den österreichischen Alpen auf. Ihr Leben ist gekennzeichnet von harter Arbeit, viel Hoffnung, der Suche nach dem Glück und bitterer Enttäuschung.
Die Autorin hat den Lebensweg von Elisabeth sehr anschaulich geschildert. Dabei wechseln sich Gegenwart und Rückblenden regelmäßig ab, was das Lesen sehr abwechslungsreich macht.
Elisabeths Suche nach Liebe konnte ich nachvollziehen. Trotzdem bin ich beim Lesen richtig wütend auf sie geworden, weil sie sich oftmals so sorglos ihrer Leidenschaft hingegeben hat. Darum kann ich auch nicht behaupten, dass sie mir 100%ig sympathisch war. Wegen ihrer ständigen Suche nach wärmender Liebe hat sie oftmals ihre Nächsten enttäuscht und unglücklich gemacht. Sie kam mir schon etwas selbstsüchtig vor. Punkten konnte sie bei mir allerdings damit, dass sie für ihre Kinder wie eine Löwin gekämpft hat und für deren Nähe auch ein unbequemes Leben in Kauf genommen hat. Helga Hammer schreibt, dass Elisabeth sich wie eine Marionette gefühlt hat. Das kann ich so nicht empfinden, denn oftmals war sie auch der Drahtzieher. Ein Satz am Ende des Buches in dem es um das Altwerden geht, hat mir besonders gut gefallen. Zitat: „Der Körper ist keine Gewissheit mehr, eher ein Verrat.“ Das finde ich wunderbar ausgedrückt.
Insgesamt betrachtet, ist dies ein sehr lesenswertes Buch. Darum gibt’s von mir 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 17.09.2017
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


sehr gut

Zehn Jahre alte Briefe mit Todesvoraussagen von einem Jugendlichen ist der aktuelle Fall vom degradierten Kommissar Huldar. Er fühlt sich aufs Abstellgleis gestellt und ahnt noch nicht, dass sich dies zu einem aktuellen, brisanten wie brutalen Fall entwickelt…
Die Geschichte beginnt eher unspektakulär mit dem Brief eines Schülers, der während des Projekts „Zeitkapsel“ vor 10 Jahren vergraben wurde. Daraus entwickelt die Autorin aber einen spannenden Thriller, bei dem immer mehr Bezüge zu aktuellen Morden und dem Verschwinden von Personen gefunden werden.
Am Anfang habe ich mich mit dem Buch etwas schwer getan nicht nur wegen der ungewohnten Namen. Vielfach wird in meinen Augen zu sehr auf unwesentliche Details eingegangen. Aber nach dem ersten Drittel kam dann die Handlung und mit ihr die Spannung in Fahrt. Ab da war das Weiterlesen ein MUSS.
Die Hauptfigur Huldar fand ich nicht so sympathisch, da er zwar ein guter, beharrlicher Ermittler ist, aber den Frauen gegenüber eher wie ein Elefant im Porzellanladen auftritt. Er weiß zwar was richtig wäre, schiebt dies aber immer vor sich her, wodurch Konflikte vorprogrammiert sind. Meine Sympathie gehörte Pöstur. Dieser Junge/Mann war und ist noch immer frustriert, aber doch nur, weil er von allen Erwachsenen bisher nur enttäuscht wurde. Ein Wunder , das er seelisch nicht mehr verwundet wurde.
Ich habe mich mit dem Buch gut unterhalten gefühlt und kann es allen Thriller-Fans empfehlen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.