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leseratte1310
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Niederrhein
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Insgesamt 3693 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2021
Behrens, Emma

Das Haus der Libellen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schon lange hatte die 28-jährige Sophie keinen Kontakt mehr zu den von Gutenbachs. Doch nun bittet Emilia sie, nach Noah zu suchen, der verschwunden ist. Sophie verbrachte ihre Kindheit mit den Geschwistern in der geheimnisvollen Villa der von Gutenbachs. Vom ersten Blick an war Sophie in Noah verliebt und später wurden sie ein Paar. Doch dann verschwand Noah ohne eine Nachricht und Sophie blieb verletzt zurück. Auch wenn es sie Überwindung kostet, so kann Sophie nicht anders, als zurückzukehren an den Ort ihrer Kindheit und nach Noah zu suchen.
Ich wurde förmlich in die Geschichte hineingezogen und musste dann immer weiterlesen. Ich wollte unbedingt erfahren, was die die Geschwister und Sophie verbunden hat und warum Noah Sophie kommentarlos verlassen hat. Einiges habe ich geahnt, anderes hat mich überrascht.
Der Schreibstil der Autorin Emma Behrens liest sich leicht und angenehm. Ihr gelingt es hervorragend, die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre der alten Villa darzustellen. Man würde selbst zu gerne einmal auf Entdeckungstour durch die Räume gehen.
Auch die Charaktere sind individuell und vielschichtig dargestellt. Sophie beobachtet als Kind, wie die neue Familie in der Nachbarschaft einzieht. Schon beim ersten Blick ist sie von Noah angezogen. Aber Noah gibt es nicht ohne seine Schwester. Die Beiden sind undurchsichtig, charismatisch und launisch. Noah ist witzig und oft verschlossen und somit für Sophie nicht fassbar. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen auf eine Art, die schon fast toxisch ist. Auch nachdem er sie verlassen hat, beherrscht er noch ihre Gefühle und Gedanken. Ich habe mich in Sophie hineinversetzen können und konnte gleichzeitig nicht nachvollziehen, wie eine selbständige junge Frau über Jahre so fixiert bleiben konnte. Trotzdem hab e ich ihr gegönnt, dass sie einen Weg findet, Vergangenes hinter sich zu lassen und ihr Leben zu leben. Sie würde alles für Noah tun und nun macht sie sich auf, um ihn zu finden. Der Gärtner Manuel unterstützt sie bei ihrer Suche, während Emilia manipulativ, immer wieder abwesend und nicht wirklich fassbar ist.
Mich hat diese spannende Geschichte von Anfang an gefesselt und auch das Ende ist passend.

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Bewertung vom 13.07.2021
Carsta, Ellin

Der Bund der Familien


ausgezeichnet

Bernried am Starnberger See, 1938: Wilhelm Lehmann geht es nach seinem Schlaganfall langsam wieder besser. Doch das verheimlicht er. Nur Paul-Friedrich von Falkenbach weiß, wie es ihm geht. Wilhelm wurde von seinem Sohn Leopold gedemütigt und hintergangen. Daher möchte er nicht, dass Leopold die Firma weiterführt. Er verkauft die Firma für fünf Reichsmark an Paul-Friedrich. Natürlich ist die Familie nicht erfreut. Besonders Leopold ist erzürnt, doch es war alles rechtens. Derweil verliebt sich Wilhelmine von Falkenbach in einen kommunistischen Widerstandskämpfer und ist dann erschüttert, weil er sang- und klanglos verschwunden ist. Alle Familienmitglieder geraten ins Visier des Gauleiters Karl Langenmüller, denn der will den Familien schaden und ihren Besitz konfiszieren. Ihm ist jedes Mittel recht, doch wird er damit Erfolg haben?
Dies ist der dritte Band der Falkenbach-Saga. Es ist empfehlenswert alle Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Der Schreibstil der Autorin Ellin Carsta liest sich einfach toll und diese Geschichte hat mich gleich wieder gepackt.
Die Nazis machen sich immer breiter und dadurch den Menschen das Leben schwer. Es herrscht Misstrauen und Intrigen und Verleumdungen sind an der Tagesordnung. Auch für die Familien von Falkenberg und Lehmann wird es gefährlicher. Da ist Zusammenhalt gefragt statt Familienzwist.
Wilhelm weiß, was er von seinem Sohn zu halten hat und entwickelt eine Strategie, die der Familie nicht gefallen kann. Leopold sieht immer nur sich und ist nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen. Doch Irma hält zu ihm und wirkt immer wieder auf ihn ein. Paul Friedrich ist ein gewiefter Geschäftsmann, der seine Chancen zu nutzen weiß. Er ist nicht leicht zu durchschauen, daher ist es ihm möglich, auch schwierige Situationen zu meistern. Elisabeth hat sich auf ihr Kind gefreut, doch nun muss sie Angst haben. Aber auch die anderen Familienmitglieder spielen in der Geschichte eine wichtige Rolle. Alle Charaktere sind individuell und authentisch beschrieben und nicht alle sind sympathisch. Besonders Langenmüller ist ein furchtbarer Mensch.
In den Familien gibt es so Einiges, was nicht nach außen dringen darf. Auch gibt es immer wieder Zwistigkeiten, doch wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen.
Mir hat diese dramatische und spannende Geschichte wieder sehr gut gefallen. Empfehlenswert!

Bewertung vom 13.07.2021
Benedict, Marie

Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Jedem ist wohl Winston Leonard Spencer-Churchill ein Begriff, doch über seine Frau wissen wohl die Wenigsten etwas. Die Autorin Marie Benedict hat sich in dieser Romanbiografie mit der Frau des Staatsmannes beschäftigt. Clementine Churchill
Clementine Hozier hatte keine einfache Kindheit und sie stammte wie Winston Churchill aus einer adligen Familie. Winston hatte politische Ambitionen und benötigte daher eine Ehefrau. Doch erst als er die Clementine kennenlernt, findet er eine Frau, die ihm nicht nur Ehefrau werden will, sondern auch in die gleiche Richtung denken. Clementine wird Mutter von fünf Kindern, um die sie sich aber wenig kümmert, das überlässt sie lieber den Nannies. Sie hat großen Einfluss auf ihren Mann und seine Politik und setzt sich engagiert für die Rechte von Frauen ein. Sie ist die starke Frau an Churchills Seite, die ihr eigenes Leben zurückstellt, aber dennoch ihren Einfluss geltend macht.
Erzählt wird diese Geschichte aus der Perspektive von Clementine. Sie lässt sich gut und flüssig lesen, hat aber meiner Meinung nach einige Längen. Wir begleiten die Churchills von der Hochzeit bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.
Winston Churchill ist kein einfacher Mann, aber Clementine ist ihm gewachsen und sie greift auch vermittelnd ein. In einer anderen Zeit wäre sie sicherlich ihren eigenen Weg zielstrebig gegangen und ich bin sicher, dass sie erfolgreich gewesen wäre. So aber blieb sie im Hintergrund. Auch wenn ich mich in sie hineinversetzen konnte, so war sie mir doch nicht besonders sympathisch.
Am Ende hätte ich gerne gewusst, was denn nun Realität und was Fiktion ist.
Ein interessantes Buch über eine besondere Frau.

Bewertung vom 11.07.2021
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen (eBook, ePUB)


weniger gut

Hani, Kasih und Saya sind enge Freundinnen. Als sie sich nach Jahren wiedertreffen, müssen sie feststellen, dass sich nichts geändert hat. Immer noch sind sie dem alltäglichen Rassismus ausgesetzt.
Erzählt wird diese Geschichte aus der Perspektive von Kasih. Schade, dass ihre Freundinnen nicht zu Wort gekommen sind.
Mir kamen weder die Protagonistinnen nahe, noch konnte mich der Erzählstil einfangen. Die jungen Frauen wollen zu einer Hochzeit und wir dürfen sie einige Tage begleiten, in denen viel Oberflächliches passiert, bis es dann zu einem dramatischen Ende kommt.
Dieser Roman befasst sich mit Themen, die es wert sind, dass man darüber spricht. Rassismus, Hass und rechte Gesinnung sind allgegenwärtig. Aber in diesem Buch sind gerade die, die das Thema anprangern, auch die, welche ihre eigenen rassistischen Ansichten herauslassen.
Dieser Roman ist sehr direkt, mir in Vielem zu direkt. Die Autorin hat eine provokative Art, zu erzählen. Es herrscht die ganze Zeit über eine ziemlich bedrückende Atmosphäre.
Ein wichtiges Thema – aber für mich ungünstig umgesetzt.

Bewertung vom 10.07.2021
Castillo, Linda

Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Im kleinen Ort Painters Mill in Ohio wird eine junge Frau auf einem schneebedeckten Feld tot aufgefunden. Man hat sie missbraucht und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Diese Umstände lassen vermuten, dass der „Schlächter“ nach sechszehn Jahren sein Unwesen wieder treibt. Doch die neue Polizeichefin Kate Burkholder weiß es besser. Sie hat den Täter als Jugendliche in Notwehr erschossen. Ihre Familie hat das damals vertuscht. Umso wichtiger ist es, dass sie den Täter nun schnellstens dingfest macht. Doch als weitere Morde geschehen, schalten sich andere Behörden ein. Besonders Agent John Tomasetti vom BCI bereitet Kate Sorgen, denn wenn rauskommt, was damals geschehen ist, dann ist ihr Job als Polizeichefin in Gefahr.
Dies ist der erste Band aus der Kate Burkholder-Reihe. Der Schreibstil von Linda Castillo sagt mir sehr zu. Sie schafft es, den Leser von Anfang an zu packen.
Kate Burkholder hat früher einmal zu den Amishen gehört, doch dann ihre Familie verlassen und sich ein Leben außerhalb der Gemeinde aufgebaut. Doch nun gibt es in ihrem Job immer wieder Berührungspunkte zu den Amishen, was ein Vorteil ist, da sich Kate natürlich gut in diese Menschen hineinversetzen kann. Aber ihre Vorgeschichte gibt ihr das Gefühl, dass sie nirgendwo richtig dazu gehört. Dieser Fall ist sehr persönlich für sie, denn nicht nur die Erinnerungen kommen zurück, sondern er ist auch eine Gefahr für ihren Job. John Tomasetti hat Furchtbares erlebt und ist neben der Spur und eigentlich noch nicht so weit, ihn auf einen Fall loszulassen. Obwohl er sich gerade nicht von seiner besten Seite zeigt, finde ich ihn dennoch sympathisch.
Der Mörder geht sehr brutal vor und man muss solche Details schon gut wegstecken können. Aber es ist eine vielschichtige und sehr spannende Geschichte, die mit gut gefallen hat.

Bewertung vom 08.07.2021
Hecker, Frederic

Rachekult / Kriminalhauptkommissar Fuchs & Fallanalystin Schuhmann Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Um Frankfurt herum gibt es einige mysteriöse Todesfälle. Einer davon ist der von Konrad Kröll, der plötzlich in seinem Vorgarten in Flammen steht. Er ist ein Freund von Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs, der alles daransetzt, diesen Fall zu bearbeiten. Dabei wird er von der jungen Fallanalystin Lara Schuhmann unterstützt. Die Tötungsarten des Mörders sind sehr unterschiedlich, doch es gibt eine Verbindung zwischen den Mordfällen. Alle haben etwas mit der Polizei zu tun. Fuchs entdeckt eine Spur in die Vergangenheit und muss sich dann seinem alten Trauma stellen, von dem er glaubte, er hätte es längst hinter sich.
Der Autor schreibt sehr packend mit einer Prise Humor. Ich haben den Vorgängerband „Totenblass“ nicht gelesen, werde das aber nachholen.
Die Charaktere sind gut und menschlich dargestellt. Fuchs ist ein guter Ermittler, aber er hat auch schon Mal Intuitionen, mit denen er bei seinem Vorgesetzten nicht gut ankommt. Aber Fuchs ist auch beharrlich und in der Vergangenheit hat er bewiesen, dass seine Intuitionen nicht falsch sind. Aber nicht nur der aktuelle Fall sorgt für Stress, auch sein Sohn bereitet ihm einige Probleme. Für Lara Schumann ist es nicht einfach, ein Täterprofil zu erstellen, da der Mörder immer wieder anders vorgeht. Aber sie weiß, wie sie ihr Gedankenkarussell abstellen kann. Der Mörder greift auf perfide und sehr ungewöhnliche Methoden zurück. Für die Opfer wird es furchtbar.
Die Mordmethoden sind grausam und es ist von Angang an spannend. Auch wenn man mit Fuchs auf die Hintergründe stößt, so ist doch nicht erkennbar, wer das böse Spiel treibt. Am Ende löst sich alles schlüssig und zufriedenstellend auf.
Mir hat dieser sehr spannende Thriller gut gefallen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2021
Rosenberger, Pia

Die Bildhauerin / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eigentlich sagte mir der Name Camille Claudel nichts, aber mit gefällt die Reihe „Herausragende Frauen zwischen Aufbruch und Liebe“, daher habe ich zu diesem Buch gegriffen. „Die Bildehauerin“ ist der fünfte Band der Reihe und er beschäftigt sich mit der französischen Bildhauerin und Malerin Camille Caudel.
Camille Claudel hatte schon sehr früh den Wunsch, Bildhauerin zu werden. Während ihr Vater sie unterstützt, hält ihre Mutter davon überhaupt nichts. Aber im Jahr 1881 ist es Frauen nicht möglich zu studieren. Daher schreibt sie sich bei der Académie Colarossi ein. Sie wird von Alfred Boucher gefördert. Bevor er nach Florenz geht, macht er Camille mit Auguste Rodin bekannt. Er unterrichtet und fördert sie. Camille wird Rodins Muse und Geliebte. Durch ihn wird sie in der Öffentlichkeit bekannt, aber sie möchte ihren eigenen Weg gehen und nicht immer im Zusammenhang mit Rodin betrachtet werden.
Pia Rosenberger erzählt die Geschichte unterhaltsam und spannend. Ihr Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. In Rückblenden erfahren wir mehr über Camilles Kindheit, die nicht einfach war und sie wohl für ihr weiteres Leben geprägt haben.
Camille Claudel weiß früh, was sie will und sie verfolgt diesen Weg beharrlich. Ihre Mutter lässt sie spüren, dass sie damit nicht einverstanden ist, während der Vater sie unterstützt. In jener Zeit bestimmten die Männer, wo es langgeht und viele Wege waren den Frauen versperrt. Rodin ist sehr viel älter als Camille, als sie ihm begegnet. Er erkennt ihre Begabung und Kreativität und eröffnet ihr Möglichkeiten. Aber Camille ist auch seine Muse und befruchtet seine Arbeiten. Doch sie will als eigenständige Künstlerin Anerkennung erhalten. Dafür geht sie recht rücksichtslos ihren Weg, der im späteren Leben recht einsam ist, denn sie hat viele Freunde für ihre Bildhauerei geopfert. Ihre Liebe zu Rodin ist krankhaft und artet später ihn in Wahn und Paranoia aus. Rodin ist gebunden und auch nicht bereit, sich für Camille zu trennen. Obwohl ich Camille Claudel als Persönlichkeit interessant finde, konnte ich mich in diese Frau doch nicht hineinversetzen. Auguste Rodin blieb mir als Persönlichkeit zu blass.
Gerne hätte ich mehr über Claudels späteres Leben erfahren. Für mich endete diese Geschichte zu abrupt. Trotzdem habe ich diese Romanbiografie über eine interessante Künstlerin gerne gelesen

Bewertung vom 06.07.2021
Rusch, Veronika

Die Spur der Grausamkeit / Die schwarze Venus Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem uns der Vorgängerband „Der Tod ist ein Tänzer“ ins Berlin von 1926 geführt hat, begegnen wir Josephine Baker nun zwei Jahre später in Wien wieder.
Nowak hat von einem unbekannten Absender eine Eintrittskarte für die Premiere der neuen Josephine-Baker-Revue „Blanc et Noir“ erhalten. Er kann Josephine einfach nicht vergessen und nun ist er in Wien. Doch er muss beobachten, wie bedrohlich der Empfang der Wiener für Josephine Baker ist. Und dann fällt ein Schuss. Aber es bleibt nicht bei diesem einen schrecklichen Vorfall. Ferdinand Sternberg hat zu seinem Geburtstag eingeladen und Tristan begleitet seinen Onkel, den Grafen von Seidlitz, zum Fest. Dort trifft er nicht nur Josephine wieder, es gibt auch einen Toten. Tristan ist davon überzeugt, dass die Verschwörer von Berlin nun ihr Werk vollenden wollen. Das will er verhindern. Doch damit bringt er nicht nur sich in Gefahr, sondern auch alle aus seinem Umfeld.
Ich liebe es, mit Büchern in vergangene Zeiten einzutauchen. Auch wenn in Berlin nicht alles schillernd war, so herrschte eine ganze andere Atmosphäre. Wien ist düster und abweisend und will Josephine Baker nicht in der Stadt haben. Die Zwischenkriegszeit in Wien ist instabil und die wirtschaftliche Situation äußerst schwierig.
Es gibt ziemlich viele Personen in diesem Roman, sie sind alle interessant und vielschichtig dargestellt. Wir begegnen alten Bekannten und einigen neuen Personen. Natürlich dreht sich alles um Josephine Baker, die eine so herzliche und wunderbare Person ist. Sie weiß genau, was sie will und treibt damit ihren Mann Pepito Abatino in den Wahnsinn. Pepito weiß, dass Josephine an Nowak hängt, und er zeigt Tristan seine Abneigung deutlich. Er ist überzeugt, dass alle die Baker lieben, doch er verkennt die Gefahr. Auch Hermann Gille hat es nach seinem Gefängnisaufenthalt nach Wien verschlagen und seine Wut auf Nowak ist noch nicht abgekühlt. Aber auch in Tristan brodelt es und er braucht Hilfe für seine Mission. Dabei aber verkennt er, worum es geht. Erst sehr spät geht ihm auf, dass ganz persönliche Gründe im Spiel sind, und dass jemand von langer Hand geplant hat. Unterstützung erhält Tristan von ganz wundervollen, wenn auch etwas skurrile Personen, wie Anton Lowatschek, Nora Salminger, Hugo Sperber und Zoltan. Aber auch Helene zieht es nach Wien, denn sie hat Probleme, die sie mit Tristan besprechen möchte. Mich hat Helene überrascht. Sie ist eine mutige Person, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt und zu ungewöhnlichen Mitteln greift.
Dieses Buch hat mich wieder total gefesselt. Die Geschichte ist interessant und sehr spannend und verbindet auf wunderbare Weise Fiktion und Wirklichkeit. Diese Reihe um die schwarze Venus ist ein absolutes Lesehighlight, und ich bin schon sehr gespannt auf den dritten und finalen Band „Die Dunkelheit der Welt“.

Bewertung vom 05.07.2021
Kaliner, Lilian

Sehnsucht in deinem Herzen / Firefly Creek Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In Firefly Creek, der Stadt der Glühwürmchen in Südaustralien, sind die Bennetts zuhause. Ethan Bennett war schon lange nicht mehr auf der Silverwood Ranch, doch als er in Sydney seinen Job verliert, kehrt er zurück. Er muss über einiges nachdenken und überlegen, wie es weitergehen soll. Inzwischen lebt auch Liz, die Frau seines verstorbenen Bruders Samuel, mit ihrem kleinen Sohn Ollie auf der Ranch und führt den Haushalt. Ethan fühlt sich zu ihr hingezogen.
Eigentlich bin ich nicht so der Fan von Liebesgeschichten, aber diese Geschichte hat mich wirklich gepackt. Das Leben auf einer Farm ist kein Zuckerschlecken und wer einmal in Australien war, der weiß, wie unerbittlich die Natur hier sein kann.
Obwohl Ethans Brüder alle unterschiedlich sind, war Ethan so ganz anders als seine Brüder. Er hat studiert und ist weggegangen. Doch nun muss er sein Leben neu ordnen und kommt zurück zu seiner Familie, wo es meist turbulent und chaotisch zugeht. Nicht jeder ist begeistert, dass er wieder auftaucht. Vater Harry hat seine sechs Söhne alleine großgezogen, da seine Frau bei der Geburt von Ethan starb. Liz ist mit Ollie nach dem Tod von Samuel auf die Ranch gekommen. Nun verliebt sich Ethan in Liz, was Ethans Pläne ein wenig durcheinanderbringt.
Diese gefühlvolle Geschichte ist kein bisschen seicht. Man fühlt sich bei all dem Trubel wohl bei den Bennetts. Bis sich dann alles klärt, müssen einige Probleme aus dem Weg geräumt werden. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Band und komme gerne wieder nach Firefly Creek.
Ich kann das Buch nur empfehlen!

Bewertung vom 04.07.2021
Langenbach, Clara

Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1


sehr gut

Metz/Elsass-Lothringen, 1908: Emma stammt aus einfachen Verhältnissen, aber sie träumt davon zu studieren und es somit im Leben weiterzubringen. Doch davon halten ihre Eltern überhaupt nichts. Sie soll Carl, den Sohn des Fuhrunternehmers Seidel, heiraten und sich dann um die Familie kümmern. Aber auch Carl hat Träume. Er möchten eine Senffabrik gründen, statt in das Familienunternehmen einzusteigen. Als sich Carl und Emma begegnen, finden sie sich eigentlich sympathisch. Emma bestärkt Carl darin, seinen Weg zu gehen und sie unterstützt ihn. Aber Emmas Gefühle geraten durcheinander, als sie Carls Freund Antoine begegnet.
Dies ist der erste Band der Senfblüten-Saga. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen. Anfang des letzten Jahrhunderts hatten sich die Kinder noch nach den Wünschen der Eltern zu richten. Hochzeiten wurden arrangiert und Frauen sollten sich um Haushalt und Familie kümmern, aber nicht studieren. Auch Söhne von Geschäftsleuten waren nicht frei in ihren Entscheidungen, sie hatten ins Geschäft einzusteigen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht leicht, seinen Weg zu finden und ihn auch zu gehen.
Emma und Carl sind sympathische junge Leute. Sie haben Träume, werden aber von ihren Eltern eingeschränkt. Sie müssen sich entscheiden zwischen Loyalität der Familie gegenüber oder ihrem eigenen Weg. Es ist schön zu erleben, wie die beiden sich gegenseitig unterstützen, denn immer wieder wird es ihnen schwer gemacht. Gefühlschaos bricht bei Emma aus, als Antoine sie mit seinem Charme einwickelt.
Mir hat diese Geschichte gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.