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smartie11
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Insgesamt 919 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2014
Eschbach, Andreas

Der Jesus-Deal / Jesus Video Bd.2 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Hintergrund:
Sechzehn Jahre nach Erscheinen des Bestsellers „Das Jesus-Video“ hat Andreas Eschbach nun mit „Der Jesus-Deal“ sowohl Vorgeschichte als auch Fortsetzung in einem nachgelegt. Dabei kann man den „Jesus-Deal“ ohne große Verständnisprobleme auch ohne Vorkenntnisse des „Jesus-Video“ lesen, allerdings macht es m. E. wesentlich mehr Spaß, wenn man beide Teile kennt. Anzumerken bleibt hier noch, dass der gleichnamige TV-Film zwar auf Andreas Eschbachs Geschichte fusst, ansonsten aber NICHT viel mit dem eigentlichen „Jesus-Video“ zu tun hat, so dass der „Jesus-Deal“ KEINEN passenden Anschluss an den TV-Film bietet!

Meine Meinung:
Sowohl „Das Jesus-Video“ als auch „Der Jesus-Deal“ sind im Kern Zeitreisegeschichten, das muss man wissen und mögen, ansonsten sollte man sich lieber nicht auf die Geschichte einlassen. Entsprechend umfasst die Handlung des „Jesus-Deal“ auch verschiedenen Zeitebenen, wodurch Andreas Eschbach es eben geschafft hat, sowohl Vorgeschichte als auch Fortsetzung zum „Jesus-Video“ in nur einem Band zu präsentieren. Gleichzeitig macht es die Geschichte natürlich auch komplex. Dennoch ist es Andreas Eschbach hervorragend gelungen, alle Themenstränge und (sich selbst unbewusst auferlegten) Vorgaben aus dem „Jesus-Video“ gekonnt aufzugreifen und überzeugend weiterzuentwickeln. An mehreren Stellen habe ich mich gefragt, wie der Autor es wohl schaffen will, manche Dinge nachvollziehbar aufzulösen. Doch er hat es stets geschafft! Selbst Handlungsstellen, die zunächst lose und isoliert wie ein „Zufallskonstrukt“ erschienen, konnte er im weiteren Fortgang der Geschichte wieder in den Hauptstrang integrieren und mit seinen (teils fiktiven) physikalischen Theorien erklären. Dabei war es faszinierend zu lesen, wie anscheinend unglaublich leicht Andreas Eschbach mit „realen“ („Schrödingers Katze“) und fiktiven wissenschaftlichen Gedankenexperimenten spielt. Es gelingt ihm stets, auch die komplexesten Themen und abstraktesten Thesen für den Leser anhand von bildhaften Beispielen lebhaft zu erklären. Dies macht für mich in Summe einen großen Reiz dieser Geschichte aus.
Die Story an sich bietet alles, was zu einem guten Thriller gehört: Einen stets intakten Spannungsbogen, teilweise hohes Tempo, undurchsichtige Machenschaften, Verschwörungen und auch eine Portion Action. Langeweile ist bei mir dabei zu keiner Zeit aufgekommen. In dieser Hinsicht ist „Der Jesus-Deal“ von der Art der Story m. E. zum Beispiel mit „Illuminati“ oder „Sakrileg“ von Dan Brown vergleichbar.
Die Protagonisten sind in Teilen neu, aber auch „Altbekannte“ Charaktere aus dem „Jesus-Video“ spielen wieder eine zentrale Rolle, was mich persönlich sehr gefreut hat! Nicht nur bei der Story, auch bei der Charakterentwicklung ist es Andreas Eschbach gelungen, mich mehr als einmal zu überraschen.

Anmerkung zum Hörbuch:
Ich habe die gekürzte Version des Hörbuchs gehört, die mit 442 Minuten noch nicht einmal 1/3 der ungekürzten Hörbuchausgabe (1.423 Minuten!) ausmacht. Trotz dieser sehr starken Kürzung ergibt sich eine weitgehend „runde“ und in größten Teilen nachvollziehbare Geschichte, auch wenn aufgrund der Kürzungen ein paar Fragestellungen offen bleiben und ganze Personen aus der Story entfallen sind. Wer also eine gute, zeitlich aber überschaubare Unterhaltung sucht (z.B. für einen Transatlantik-Flug), der kann beruhigt zur gekürzten Ausgabe greifen. Wer allerdings „viel Eschbach“ haben möchte (oder gar nach „Down Under“ fliegt), sollte lieber entweder zum Buch (736 Seiten) oder zum ungekürzten Hörbuch (z. Zt. – Stand 11/2014 - nur als Download verfügbar) greifen!

FAZIT:
Andreas Eschbach präsentiert eine unglaublich kreative, komplexe, fesselnde und überzeugende Fortsetzung zum „Jesus-Video“, die aber auch „stand-alone“ gelesen werden kann. Für Fans des „Jesus-Video“ ein absolutes „Muss“, aber auch für alle anderen Leser mit einem Fokus auf Wis

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2014
Raabe, Marc

Der Schock


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Jan, seine Jugendliebe Laura, seine Schwester Katy und ihr Liebhaber Greg wollen sich eine gemeinsame Auszeit im heruntergekommenen Ferienhaus von Jan und Katys Eltern an der Côte d’Azur nehmen. Doch schon bald verschwindet Laura mitten in der Nacht unter mysteriösen Umständen. Sofort begibt sich Jan auf die Suche nach ihr und ist bald selbst mitten in einem blutigen Albtraum gefangen.

Meine Meinung:
„Der Schock“ ist ein echter Page-Turner, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Geschickt baut Marc Raabe schon zu Beginn des Buches den Spannungsbogen auf und hält ihn über die ganze Story aufrecht. Dabei entwickelt sich der Plot sehr temporeich, mit viel Action und auch einigen Überraschungen, getragen auch von häufigen Szenen- und Perspektivwechseln. An vielen Stellen habe ich mit den Protagonisten mitgefiebert und über die noch verborgenen Zusammenhänge mitgerätselt. Dabei gelang es Marc Raabe durchaus, mich auch mal auf´s Glatteis zu führen und mich an meinen Theorien zweifeln zu lassen. Die Charaktere haben sich nach und nach entwickelt und immer mehr von sich preisgegeben und auch so die Handlung vorangetrieben. So gelingt es Marc Raabe auch, die wesentlichen Themen am Ende alle zusammenzuführen und (weitgehend) aufzulösen. Selbstverständlich hat er aber auch dafür gesorgt, dass zum Schluss ein wohl platziertes, kleines Fünkchen Zweifel und Neugier auch über die letzte Seite hinaus beim Leser erhalten bleibt.

FAZIT:
„Der Schock“ ist sehr spannend, tempo- und actionreich und auch überraschend. Es ist einer der besten Thriller, die ich seit Langem gelesen habe.

Bewertung vom 23.10.2014
Williams, Tad

Die dunklen Gassen des Himmels / Bobby Dollar Bd.1


sehr gut

Fantasy mal anders – zwischen Himmel und Hölle

Zum Inhalt:
Der Engel Doloriel, alias Bobby Dollar, wurde von den himmlischen Mächten auf die Erde geschickt, um als Anwalt die Seelen der frisch Verstorbenen vor dem Himmelsgericht gegen die Ankläger der Hölle zu verteidigen. Normalerweise ist das für ihn uns seine Kollegen kein Problem, bis zu dem Tag, an dem die Seele eines frisch Verstorbenen spurlos verschwindet. Auf einmal hat Bobby jede Menge Ärger und fiese Dämonen am Hals, quer durch alle Hierarchieebenen der Hölle.

Meine Meinung:
„Die Dunklen Gassen des Himmels“ ist weder ein „typischer Tad Williams“ noch ein typischer Fantasy-Roman. Ich würde die Story mehr als Cross-Over aus Fantasy und Krimi mit ein paar eingestreuten Action-Sequenzen und einer ganzen Menge Zynismus und (schwarzem) Humor bezeichnen. Protagonist Bobby Dollar mutet mit seinem rauen, eigenwilligen Charakter, den markigen Sprüchen und seinen latenten Beziehungsproblemen eher wie ein Hauptkommissar aus einem Schwedenkrimi als eine Fantasy-Gestalt, geschweige denn ein Engel an. Nach dem actiongeladenen Auftakt im Prolog verliert die Story erstmal ein wenig an Fahrt. Trotz mehreren Verfolgungsjagden, Schießereien und brenzligen Situationen, in die Bobby pausenlos hineinstolpert, stochern er und ich als Leser eine ganze Weile im Dunkeln, ohne dass die eigentliche Story sich wirklich entwickelt und vorangetrieben wird. Erst gegen Ende des Buches, auf den letzten paar dutzend Seiten, wird die Lösung eilig auf (fast!) alle Fragen präsentiert.

Fazit:
Das Lesen war kurzweilig und hat mir Spaß gemacht, insbesondere aufgrund der schrägen Charaktere und des (schwarzen) Humors mit vielen markigen Sprüchen und ironischen Spitzen. Einen Punkt Abzug gibt es dafür, dass sich die eigentliche Story über lange Zeit nicht wirklich weiterentwickelt und die Lösungen zum Schluss ein wenig „hopplahopp“ präsentiert werden. Dennoch bin ich gespannt auf die Werke 2 und 3 dieser Trilogie.

Bewertung vom 19.08.2014
Reifenberg, Frank Maria

Der Schrecken der Tiefsee / 60 Sekunden entscheiden über dein Leben Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Der 12jährige Randy lebt mit seinem Vater, der eine Tauchbasis betreibt, auf einer idyllischen, kleinen Insel. Kein Wunder, dass sich für Randy alles ums Tauchen dreht. Doch die paradiesische Unterwasserwelt ist bedroht, genau wie plötzlich Randys Leben…

Meine Meinung:
Das Buch bietet ein rundum gelungenes Konzept: Eine packende und spannende Story, wirklich tolle & zahlreiche Illustrationen und dazu noch sehr viel interessantes Wissen über die Unterwasserwelt im Allgemeinen und Tauchen sowie Haie im Speziellen.
Der Einstieg in die Geschichte fällt sehr leicht, auch wegen der überschaubaren Anzahl von Protagonisten. Randy ist total cool und wohl für die meisten Jungs ab ca. 9 Jahren (Altersempfehlung) eine echte Identifikationsfigur und Held. Mit Pat ist aber ein mindestens genauso cooles Mädchen dabei, mit der sich die Leserinnen leicht identifizieren können.
Die zahlreichen Hintergrund-Informationen passen jeweils perfekt zur Story und werden dezent angeboten, so dass man sich frei entscheiden kann, ob man einen ununterbrochenen Lesefluss haben möchte (und die Infos später nachliest), oder ob man sie als Auflockerung zwischen dem Fortgang der Geschichte „einstreuen“ möchte. So macht das Lernen Spaß!

FAZIT:
Ein spannendes und fesselndes Abenteuer mit coolen Charakteren, tollen Illustrationen und vielen interessanten Hintergrundinformationen. Für abenteuerlustige Jungs und Mädels ab ca. 9 Jahren eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.07.2014
Marx, André;Pfeiffer, Boris

Das wilde Pack - Der Aufbruch


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
„Das Wilde Pack – Der Aufbruch“ ist ein Sammelband mit den ersten drei (von aktuell 15) Abenteuern rund um das Wilde Pack, eine bunt zusammengewürfelte Tierbande in der Großstadt. In diesen ersten drei Abenteuern erfährt der Leser, wie der junge Wolf Hamlet und sein Freund der Gorilla Barnabas aus dem Zoo fliehen und zum Wilden Pack finden, wie das Wilde Pack auf der Suche nach Hilfe für ein krankes Tier ein nächtliches Abenteuer im Museum erlebt und schließlich, wie sie unterirdische Höhlen durchforsten und einen Schiffsbauer aufsuchen.

Mein Meinung:
Jeder der Geschichten hat rund 120 Seiten und ist in jeweils 10 bis 15 lesefreundliche Kapitel aufgeteilt. Es sind drei absolut spannende und fantasievolle Geschichten, die Autor Boris Pfeiffer (u.a. „Die drei ??? Kids“, „Kira & Buttermilch“) hier für junge Leser ab ca. 8 Jahren präsentiert.
Die Charaktere der Tiere, die Boris Pfeiffer zeichnet, sind liebevoll, individuell und passen sehr gut zu der jeweiligen Tierart. Hier wird jeder Leser sicherlich sehr schnell seinen persönlichen Lieblingscharakter beim Wilden Pack finden, sei es der mutige junge Wolf Hammi, der selbstlose Gorilla Barni, der flinke, reimende Kolibri Spy oder auch das „unbekannte Tier“ Oskar, der für mich einer der liebsten Helden beim Wilden Pack geworden ist. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei!
Aber es geht beim „Wilden Pack“ nicht nur um Spannung und Unterhaltung. Nebenbei und ganz unaufdringlich vermitteln die Geschichten, wie wichtig Freundschaft, Zusammenhalt, Selbstvertrauen, Mut und auch Selbstlosigkeit sind! Jedes Tier beim Wilden Pack ist einzigartig und hat seine ganz persönlichen Stärken, die der Gruppe weiterhelfen. Selbst diejenigen, die Anfangs noch dachten, sie wären zu nichts zu gebrauchen! Und genau an dieser Stelle vermittelt „Das Wilde Pack“ zwei ganz wichtige Botschaften für junge Leser: Jeder hat seine Stärken und zusammen in der Gruppe kann man (fast) alles schaffen!
Separat erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch noch die wunderbaren Illustrationen von Sebastian Meyer, die für mich perfekt die Charaktere der Tiere und auch die Atmosphäre der jeweiligen Situation eingefangen haben. Überhaupt könnte ich mir die Abenteuer des wilden Packs sehr gut als Zeichentrick- oder Animationsserie vorstellen! (Vielleicht liest hier ja jemand von KiKa mit…)

FAZIT:
Drei tolle, spannende und lehrreiche Tierabenteuer in einem Sammelband mit einem für mich absolut fantastischen Preis- / Leistungsverhältnis! Wer die drei ersten Abenteuer kennt, wird auch die folgenden 12 lesen wollen!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2014
Gabathuler, Alice

Blue Blue Eyes / Lost Souls Ltd. Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Kata Benning wird einen Tag vor ihrem 18. Geburtstag Augenzeugin, wie ihre Eltern bei einem Bombenanschlag ums Leben kommen. Dass sie selbst mit ihrem Leben davon gekommen ist, verdankt sie einzig und allein der geheimnisvollen Untergrundorganisation „Lost Souls Ltd.“. Doch außer Gefahr ist Kata noch lange nicht, denn nun wird sie zum ahnungslosen Spielball zwischen mächtigen wie gefährlichen Gegnern…

Meine Meinung:
Vom Start weg haben mich die Grundidee und auch die Story fasziniert und ich habe problemlos in die Geschichte hineingefunden. Durch immer wieder neue, unvorhergesehene Ereignisse und Wendungen gelingt es der Autorin Alice Gabathuler, den Spannungsbogen stets aufrecht zu erhalten, ja immer mehr anzuziehen. Trotz aller Überraschungen gelingt es ihr gleichzeitig scheinbar mühelos, die Story zu einem nachvollziehbaren, glaubwürdigen und actionreichen Finale zu bringen. Prallel gibt es aber noch genügend Andeutungen über die Vergangenheit der einzelnen Lost Souls-Mitglieder, dass hier noch genügend Stoff für weitere Bände vorhanden ist, die an dieser Stelle hoffentlich mehr Licht ins Dunkel bringen.
Ganz besonders gut gelungen sind meiner Meinung nach auch die Charaktere des Buches, die von schillernd-wandelbar, dunkel-melodramatisch bis intelligent-böse ein breites Spektrum abdecken und mir das „merken“ der einzelnen Figuren sehr erleichtert haben. Selbst die Randcharaktere wie Joseph oder Sam, die jeder für sich allein schon perfekt als Sympathieträger funktionieren, hat Alice Gabathuler für meinen Geschmack sehr gut und plastisch ausgearbeitet.
Last but not least: Der Schreibstil Gabathulers ist flüssig und lässt sich recht flott lesen, ohne dabei zu flach zu wirken oder sich zu sehr zu wiederholen. Somit passen Stil und Ausdrucksweise sehr gut zur Story.

FAZIT:
„Lost Souls Ltd.“ konnte mich von Anfang an fesseln und tatsächlich auf der ganzen Linie überzeugen. Dieses Buch hat alles, was ein gutes Buch braucht: Eine innovative Grundidee, eine durchweg spannende und fesselnde Story sowie tolle, markante und sehr einprägsame Charaktere. Auf den kommenden zweiten Teil („Black Rain“; VÖ 15.10.2014) freue ich mich schon heute!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.07.2014
Taylor, Thomas

Wettlauf in der Nacht


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Die Story beginnt mit David, der auf dem Dach des brennenden Hauses seines Freundes Eddie sitz und keinerlei Erinnerungen daran hat, wie er dort hingekommen ist. Und es ist bei weitem nicht das einzige Haus, das brennt. Geistesgegenwärtig versucht David, seinen Freund Eddie aus dem brennenden Haus zu retten. Doch dann Eddies Vorwurf: Du hast mich umgebracht! Eddie entkommt, David fällt in die lodernden Flammen…
…und wacht auf! Es war mehr als nur ein Albtraum, denn David ist ein Traumwandler, von denen es auf der ganzen Welt nur sehr, sehr wenige gibt. Zum Glück gibt es eine Organisation, die David helfen will, mit seiner Gabe richtig umzugehen. Doch es gibt auch eine dunkle Schattenseite und bedrohliche Gegenspieler…

Meine Meinung:
Autor Thomss Taylor hat sich eine wirklich spannende Grundidee für seine Story ausgedacht, die zunächst recht einfach klingt, deren Feinheiten und Risiken sich aber im Laufe der Geschichte erst so richtig herauskristallisieren.
Analog der Grundidee springt der Leser zusammen mit den Traumwandlern wild durch Raum und Zeit, sodass im Buch die verschiedensten Schauplätze quer durch mehrere Jahrtausende vorkommen. Genau dies hat für mich einen besonderen Reiz dieses Buches, das mir zu keiner Zeit langweilig wurde, ausgemacht. Es ist höchst abwechslungsreich und auch immer wieder überraschend.
Die Protagonisten, allen voran natürlich David und Eddie, sind passend zu ihrem Alter glaubwürdig und liebenswert beschrieben, so dass sie mir beide vom Start weg sympathisch waren und ich mit ihnen mitgefiebert habe. Natürlich dürfen auch die Antihelden nicht fehlen, und auch diese hat Thomas Taylor für meinen Geschmack gut entworfen und entwickelt. Jeder Leser dürfte in „Wettlauf in der Nacht“ problemlos seinen Lieblingscharakter finden.

FAZIT:
Eine spannende, innovative und überzeugende Modifikation des Zeitreise-Themas, durchaus auch für Erwachsene. Der Altersempfehlung ab 12 kann ich mich voll und ganz anschließen.

Bewertung vom 21.07.2014
Delaney, Luke

Mein bist du / Sean Corrigan Bd.1 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Ein fesselndes, teils brutales Katz-und-Maus-Spiel


Zum Inhalt:
DI Sean Corrigan ist ein erfolgreicher Ermittler und hat das Talent, sich am Tatort in die Täter hineinversetzen zu können. So scheint es auch bei einem bestialischen Mord an einem Edel-Stricher zu sein, doch der Täter ist Corrigan bei seinem perfiden Spiel stets einen Schritt voraus, und dieser Mord war nur der Anfang einer grausamen und abgrundtief bösen Serie…

Meine Meinung:
„Mein bist Du“ ist der erste Thriller von Luke Delaney, der selbst auf eine langjährige Karriere bei der Polizei zurückblicken kann und daher aus eigener Erfahrung weiß, wie Mordermittlungen geführt werden. Entsprechend zeichnet er ein eher ernüchterndes Bild der Ermittlungsbehörden, und sein Protagonist Corrigan ist auch nicht unfehlbar, trägt vielmehr seine eigenen Dämonen mit sich herum. So verwundert es auch kaum, dass in „Mein bist Du“ die Grenze zwischen Gut und Böse immer wieder verwischt und sich fast kein Charakter eindeutig als gut oder böse klassifizieren lassen kann.

Die Story an sich ist sehr geschickt entwickelt, präsentiert immer wieder überraschende Wendungen und hat mich beim Lesen mehr als einmal auf´s Glatteis geführt. Genau so muss ein Thriller für mich sein. Durch die stetigen Perspektivwechsel bleiben Abwechslung und Tempo über das gesamte Buch hinweg auf hohem Niveau und der Spannungsbogen wird stets aufrechterhalten. Eine regelmäßig wiederkehrende Perspektive ist die des Täters, so dass man als Leser stets dicht dabei ist und genau nachvollziehen kann, wie er sein Katz- und Mausspiel mit der Polizei treibt.

Anmerkung zum Hörbuch: Wie von Lübbe Audio gewohnt, eine sehr gute Produktion mit 399 Minuten Länge, aufgeteilt auf 6 CD´s. Sprecher Martin Keßler, bakannt als die deutsche Synchronstimme u.a. von Nicolas Cage und Vin Diesel, verleiht mit seiner markanten Stimme, seiner Modulation und Betonung den Charakteren Delaneys eine ganz individuelle Note. Die berechnende Eiseskälte des Killers bringt er dabei für meinen Geschmack besonders gut zur Geltung.

FAZIT:
Ein absolut fesselndes, teils sehr brutales Katz- und Mausspiel von einem Autor, der genau weiß wovon er schreibt. Lediglich ein paar offene Fragen verbleiben am Schluss, was mich aber insgesamt nicht allzusehr gestört hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2014
Georgi, André

Tribunal


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Kurz vor dem Verfahren gegen den Kriegsverbrecher und Massenmörder Kovac ereignet sich ein blutiges Attentat, bei dem nicht nur der Kronzeuge des Verfahrens sein Leben lässt. Die Ermittlerin Jasna Brandic, die dem Attentat selbst nur um Haaresbreite entkommen ist, lässt sich dennoch nicht aufhalten. Ihre Mission: Einen neuen Kronzeugen finden und ihn sicher nach Den Haag zu bringen.

Meine Meinung:
Es ist ein grausames Thema, das der renommierte „Tatort-Autor“ André Georgi in seinem Debut-Roman bewegt: Kriegsverbrechen und das UN-Tribunal, der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien. Und entsprechend sind sowohl die Story als auch das Wording von André Georgi harte Kost und nichts für schwache Nerven oder zartbesaitete Leser. Schonungslos wirft er das Licht auf die schrecklichen und zutiefst grausamen Gräueltaten des Krieges im ehemaligen Jugoslawien.
Die Story ist über das gesamte Buch hinweg spannend, temporeich und teilweise brutal offen. Hierdurch lässt sich erkennen, dass André Georgi bislang im literarischen Segment der Drehbücher beheimatet war, was im Fall von „Tribunal“ aber sehr gut zum Thema passt. Der reale Hintergrund der Story hat mich beim Lesen weit mehr als nur einmal beschäftigt und dem Ganzen einen politischen, menschenrechtlichen Tiefgang verliehen. So beschäftigt man sich gedanklich auch noch mit dem Buch und seinem Inhalt, wenn man es bereits längst aus der Hand gelegt hat. Für mich ein klares Gütezeichen!
„Tribunal“ ist für mich ein außergewöhnliches und überraschend gut gelungenes, rundes Debut, dass mich gespannt die nächsten Romane des Autors erwarten lässt!

FAZIT:
Ein schnelles, fesselndes und schonungslos brutal offenes Buch, das den Leser laufend mit den nahezu unvorstellbaren Gräueltaten der Kriegsverbrecher konfrontiert. Eine klare Leseempfehlung, aber sicherlich nichts für Zartbesaitete!