Benutzer
Benutzername: 
bolie
Wohnort: 
Langscheid

Bewertungen

Insgesamt 929 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2019
Eddo-Lodge, Reni

Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche


ausgezeichnet

Reni Eddo-Lodge ist eine britische Autorin, die mit Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche ihr erstes Buch veröffentlichte. Endlich erschien es auch in Deutschland und das in einer guten Übersetzung. Für das Sachbuch erhielt Frau Eddo-Lodge den British Book Award. Eine Auszeichnung, die sie auch verdient hat.

Die Entscheidung zum Buch Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche wurde im Jahr 2014 gefällt. Damals schrieb Reni Eddo-Lodge diesen Satz in ihrem Blog und bekam viele Reaktionen. Diese waren keineswegs nur freundlich und es gab etliche, die den Rassismus vehement bestritten.

In dem Sachbuch schreibt Frau Eddo-Lodge, welche Ereignisse in der Geschichte Englands dazu beitrugen, dass der Weiße als privilegiert gilt. Und dass sich daran leider nicht viel änderte. Nein, es geht nicht um Hetzjagden gegen colored people, es geht um unterschwellige Diskriminierung. Als ein junger Schwarzer vor vielen Jahren von weißen Jugendlichen zu Tode gehetzt wurde vergingen über 20 Jahre, bis die Täter verurteilt werden konnten. Polizei und Gericht deckten bis zu dem Zeitpunkt die Täter und Rassismus bei der Polizei war normal.

Reni Eddo-Lodge hörte oft von ihrer Mutter, dass sie sich als Schwarze ganz besonders anstrengen müsse, um einen guten Job zu bekommen. Donald Trump zeigt, dass in den USA kein Platz für Einwanderer sei und die Bevölkerung stimmte gegen den Verbleib in der EU. In vielen Ländern Europas sind Rechte auf dem Vormarsch und die Politiker der Parteien habe nur einen Slogan: „Migranten nehmen uns alles weg.“ Auch in Deutschland hat so eine Partei den Einzug in den Bundestag geschafft.

Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche hat mich berührt und ich werde es noch mehrmals lesen, um alles erfassen zu können. Kurzweilig und mit Fakten belegt berichtet Reni Eddo-Lodge, wie Rassismus sich in den Jahren halten konnte und bis heute hält. Sie beschreibt, welche Kämpfe Ehepaare haben, die nicht eine Hautfarbe haben. Und was die Kinder in Schulen und Kindergärten erleben müssen. Subtil und trotzdem nicht weniger verletzend setzt sich die Diskriminierung in den Unis und später im Berufsleben durch. Es beschreibt zwar die Situation in England, viele Dinge lassen sich aber auch auf Deutschland anwenden.

Das Buch ist in mehrere Abschnitte gegliedert und im Nachwort beschreibt die Autorin noch einmal ausführlich ihre Beweggründe fürs Schreiben. Danach kommt die Erläuterung zu den Fußnoten, welche umfangreich gestaltet ist. Und schließlich findet der Leser noch ein Inhaltsverzeichnis vieler Begriffe, die Frau Eddo-Lodge genau erklärt. Mit diesem Zitat lege ich Ihnen dieses besondere Buch ans Herz:


Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur uns. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass das Leben für Geflüchtete, Andersgläubige und „Corlored People“ ein wenig gerechter wird.

#WarumIchNichtLängerMitWeißenüberHautfarbeSpreche #NetGalleyDE

Bewertung vom 07.02.2019
de Cesco, Federica

Der englische Liebhaber


ausgezeichnet

Frederica de Cesco studierte in Lüttich Kunstgeschichte und Psychologie. Sie schreibt seit vielen Jahren und begann zunächst als Kinder- und Jugendbuchautorin. Als ihr Debüt „Die Silbermuschel“ veröffentlicht wurde, bekam das Buch viele positive Kritiken. Der Englische Liebhaber gehört ebenfalls zu den Romanen, die sich vom allgemein Üblichen abheben.

Der Roman Der Englische Liebhaber berichtet von zwei jungen Menschen, die sich in den Wirren der Nachkriegszeit kennen und lieben lernen. Jeremy, ein britischer Soldat, der im Geheimdienst ihrer Majestät tätig ist und Anna, die in dem Umfeld der Besatzer als Dolmetscherin arbeitet. Wie es so oft der Fall ist, fragt die Liebe nicht nach Herkunft oder Konventionen. Anna und Jeremy verlieben sich, treffen sich heimlich und ihnen ist egal, was die Leute über sie reden. Jeremy, der britische Soldat, muss zurück nach England und es sind Jahrzehnte, in denen Anna kein Lebenszeichen von ihm erhält.

Anna führt ein tristes Dasein und ist als ledige Mutter völlig auf sich alleine gestellt. Sie schlägt sich und ihre Tochter mehr schlecht als recht durch. Münster in Westfalen, die Stadt in der die Geschichte spielt, ist erzkatholisch und hier wurde (und wird) sehr auf die Ansicht der kirchlichen Würdenträger und neugieriger Nachbarn geachtet. Charlotte, die Tochter von Anna, hat darunter zu leiden und diese Tatsache prägt auch ihr schwieriges Verhältnis zur Mutter.

Obwohl ich bereits etliche Sachbücher und Romane zum Thema 2. Weltkrieg las, ist dieses Werk für mich etwas Besonderes. Frederica de Cesco schildert die Zerrissenheit der Menschen im Nachkriegsdeutschland. Sie zeigt, dass tatsächlich viele nicht wussten, was in den Lagern geschah. Und wenn etwas davon bekannt wurde, konnte es niemand glauben. Auch die Gefahr, in der Menschen schwebten, die sich gegen Hitler und seine Mannen stellten, kommt sehr gut zum Ausdruck. Weiter gefiel mir, dass sehr eindrücklich gezeigt wird, wie missgünstige Menschen dem Leben eines Kindes dauerhaften Schaden zuführen. Jeder, der sich einmal eine weitere Sicht der Situation im Nachkriegsdeutschland erlesen möchte, sollte sich Der Englische Liebhaber zu Gemüte führen. Wobei der Titel meiner Meinung nach nicht zum Charakter von Jeremy passt.

Bewertung vom 06.02.2019
Belago, Linda

Die Villa an der Elbe


gut

Der Klappentext auf der Rückseite des Taschenbuches sagt schon alles über den Roman Die Villa an der Elbe aus. Das ist schade, da es eigentlich eine spannende Geschichte geworden wäre.

Die Erzählung spielt auf zwei Zeitebenen und auf zwei Kontinenten. Einmal zu Anfang des 20. Jahrhundert und dann im Jahr 2017. Die Orte sind Hamburg und New York. Helena, die Tochter einer reichen Familie aus Blankenese soll den Sohn eines mächtigen Reeders heiraten. Zu dem Zweck wird ein Schiff gechartert, die „Kaiser Wilhelm der Große“. Hier findet die Verlobung der beiden statt. Helena mag ihren Bräutigam überhaupt nicht und ist sehr unglücklich.

Am Tag nach der Verlobung bricht im Hafen von Hoboken eine verheerendes Feuer aus und viele Menschen sterben dabei. Das Schiff Kaiser Wilhelm der Große wird nicht zerstört, aber sowohl Helena als auch ihre Zofe Carla werden vermisst. Nach tagelanger Suche macht sich die Familie ohne die beiden auf den Weg nach Deutschland. Fast ein Jahrhundert später kommt nicht nur die Wahrheit ans Licht. Es zeigt sich ebenfalls, dass ein hoher Geldbetrag seit Anfang des 20. Jahrhunderts auf einem Depot liegt und nie angerührt wurde. Was hat es damit auf sich? Und wie sind die beiden Familien verbunden, die in Hamburg und den USA leben?

Das Buch ist seichte Unterhaltung, ohne Spannung oder Tiefe. Nicht nur, dass die Story eigentlich schon durch die Inhaltsangabe aufgelöst wird ist der Grund für meine Kritik. Das ganze Drum und Dran ist vorhersehbar und das Ende bleibt leider offen. Die Villa an der Elbe kann man als Lektüre für nebenbei betrachten, mehr aber auch nicht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2019
Fabbri, Robert

Das Tor zur Macht / Vespasian Bd.2


ausgezeichnet

Der Autor der Reihe über Vespasian wurde in Genf geboren und schrieb bereits etliche historische Bücher. Seine Romane über den späteren Kaiser Roms zeichnen sich durch Authentizität und Genauigkeit, was historische Fakten betrifft, aus.

Der junge Vespasian gerät mit seinen Vertrauten immer wieder in Kämpfe und wird dabei, wie durch ein Wunder, nicht getötet. Für ihn bedeutet das mehr als nur Glück. Er ist der Meinung, dass eine höhere Macht über ihn wacht, damit er im Leben noch Großes vollbringen kann. Zu seinen Getreuen gehören sein Bruder Sabinus und Markus, der ihm dient.

In Rom herrschen Unfrieden und Ungerechtigkeit. Kaiser Tiberius lebt weit weg auf Capri. Die Beschreibung seines Äußeren sowie der „Fischlein“ und „Lustjungen“ ist gelungen und entspricht den Überlieferungen. Vespasian dient einer mächtigen Frau in Rom, der Königin Antonia. Sie durchschaut die Ränke und das politische Kalkül der Obersten Roms und versteht es sehr gut, das Wissen darum für ihre Zwecke zu nutzen.

Das Hörbuch ist eine ungekürzte Fassung und läuft über 13,5 Stunden. Die Stimme des Sprechers Erich Wittenberg wurde perfekt ausgewählt. Er versteht es wie kaum ein zweiter, die Stimmen und Stimmungen der Personen umzusetzen. Die Beschreibung der Schlachten ließ mich hautnah dabei sein. Sowohl Kleidung als auch das Äußere der wichtigsten Personen ist so treffend geschildert, dass ich sie praktisch vor mir sah.

Über die Zeit rund um die Geburt Jesu und des christlichen Glaubens wurde schon viel geschrieben. Aber Archäologen und Historiker finden immer wieder neue Fragmente, die noch mehr Klarheit bringen. Das kommt auch in der Reihe rund um Vespasian zum Tragen. Dabei ist sie nicht nur ein Muss für Hobbyhistoriker. Auch Freunde von Abenteuer und Spannung werden ihre Freude daran haben.

Bewertung vom 04.02.2019
Theis, Marcus S.

Schatten ohne Licht


sehr gut

Selbstbewusst präsentiert der Autor Marcus Stephan Theis seinen Roman auf seiner Homepage. Das kann er auch. Es ist sein Debüt und durchaus lesenswert.

Das Buch Schatten ohne Licht beschreibt in groben Zügen das Leben der Menschen in Nordkorea. Hunger regiert hier und das Leben ist arbeitsreich und von Armut geprägt. Egal, wer hier herrscht, jeder Diktator hat nur ein Ziel: Dass ihm in jeder Beziehung gehorcht und gehuldigt wird. Wer aufmuckt „verschwindet“ oder wird öffentlich hingerichtet. Da das Land vollkommen abgeschottet ist erfahren nur wenige, wie es in demokratischen Ländern zugeht.

Drei junge Leute möchten das harte Leben nicht länger hinnehmen und planen die Flucht. Sie entwerfen einen soliden Plan und können sich hoffentlich auf den Beistand von Fluchthelfern verlassen. Ob ihnen die Flucht gelingt? Und kommen sie auch tatsächlich in der „freien Welt“ zurecht?

Auffallend ist das einprägsame Cover, welches perfekt zum Erzählten passt. Es ist außergewöhnlich und hebt sich sehr gut von den momentan allgemein üblichen Fotos auf Romanen ab.

Das Buch gefiel mir gut. Herr Theis weiß, wie es in Nordkorea zugeht. Nein, nicht durch Bücher, er war selbst in Südkorea und sprach mit Flüchtlingen. Das kommt im Roman sehr gut zur Geltung. Trotzdem hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. In weiten Teilen sind mir die Zeitsprünge zu groß und die Beschreibung der Ereignisse zu oberflächlich. Ich denke und hoffe aber, dass wir noch viel von dem Autor lesen können und gebe eine klare Empfehlung zum Kauf des Buches.

Bewertung vom 31.01.2019
Brosche, Wolfgang

Tödlicher Rosenkranz


sehr gut

Der Autor des Romans Tödlicher Rosenkranz weiß, worüber er schreibt. Das erkennt der Leser bereits auf den ersten Seiten und das wiederum macht diesen Roman so authentisch.

In dem Buch geht es um Missbrauch in einem Internat, welches von katholischen Priestern geleitet wird. Die Handlung spielt in Paderborn, einer Stadt, die bereits vor vielen Jahren als äußerst „schwarz“ angesehen wurde. Thomas Grund hat das Internat besucht und ist mittlerweile als Kommissar in Paderborn tätig. Er muss einen Serienmörder dingfest machen und dieser Fall bringt ihm die Traumen der Vergangenheit hautnah zurück. Es werde Männer getötet, die er kannte, das sie gemeinsam mit ihm das Internat, den „Kasten“ besuchten. Auffallend ist die Kennzeichnung der Toten nach dem Mord. Bei allen sind die Fußsohlen verbrannt und Sand wurde in die Wunde gestreut. Was das zu bedeuten hat und in welcher Weise der Kasten eine Rolle spielt, wird von dem Autor spannend und ausführlich erklärt.

Wer denkt, dass hier die Phantasie mit einem jungen Autor durchging und er eigentlich doch übertrieben hat, der irrt gewaltig. Tödlicher Rosenkranz ist mehr als „nur“ ein Kriminalroman. Er beschreibt die Zerrissenheit der misshandelten Kinder und erklärt gleichzeitig, mit welcher Arroganz die Täter den Alltag durchlebten. Die waren sich keiner Schuld bewusst und wurden teilweise sogar von den Eltern der Jungen gedeckt. „Glaube ohne Liebe ist Fanatismus“, dieser Spruch passt sehr gut zu diesem Buch. Was Pastoren, Eltern und fromme Leute ihren Schützlingen antaten kommt in dem Buch sehr deutlich zum Ausdruck. Die misshandelten Kinder sind mittlerweile erwachsen und kommen mit ihrem Leben nicht klar. Alle haben Probleme unterschiedlicher Art, von denen ein überhöhter Alkoholkonsum noch das geringste ist.

Falls Sie nicht homophob sind und einen gut geschriebenen Krimi mögen, sollten Sie das Buch Tödlicher Rosenkranz lesen. Es ist spannend geschrieben und die Spannung hält sich bis zum Schluss. Es gibt einige Wendungen und es ist keineswegs nach wenigen Seiten klar, wer der Täter ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Sie dürfen allerdings nicht zart besaitet sein und sich nicht wundern, dass eine klare Sprache die Grundlage des Romans bildet.

Bewertung vom 27.01.2019
Mukwege, Denis;Åkerlund, Berthil

Meine Stimme für das Leben


ausgezeichnet

Herr Denis Mukwege wurde 2018 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Er bekam ihn für sein Engagement in seiner Heimat, dem Kongo. Dort wurde auf sein Bestreben hin ein Krankenhaus errichtet, welches mittlerweile zu einer eindrucksvollen Größe gewachsen ist. Die Anfänge waren voller Hindernisse und daran hat sich bis heute nicht viel geändert.

Die Autobiographie von Denis Mukwege trägt den Namen Meine Stimme für das Leben. Herr Mukwege schreibt über seine Kindheit, wie es zu seinem Berufswunsch kam und von seinem besonderen Verhältnis zum Vater. Zudem schildert er die Lebensumstände in seiner Heimat und wie sehr insbesondere die Frauen darunter leiden müssen. Er wird keineswegs immer mit offenen Armen empfangen und von allen akzeptiert. Ständig lebt er in Angst, dass ein Attentat seinem Leben ein Ende setzen könnte. Das hat seinen Grund, da er schon einige Male großes Glück hatte und dem Tod nur knapp entrinnen konnte.

Für mich war es ein sehr bewegendes Buch, welches ich bei etlichen Berichten mit Tränen in den Augen las. Es ist für uns hier in Deutschland unvorstellbar, dass eine werdende Mutter viele Kilometer laufen muss, um in eine Klinik zu gelangen. Und das mit einem Toten Säugling zwischen den Beinen, der nur noch an der Nabelschnur hängt. Herr Mukwege sorgt dafür, dass Schwangere und Wöchnerinnen gut versorgt sind und auch die Babys nicht vernachlässigt werden.

Ein weitere Punkt, der im Buch Meine Stimme für das Leben erläutert wird, ist die Gewalt gegenüber den Frauen. Sie werden nicht „nur“ vergewaltigt. Danach fügen die Täter ihnen so schwere Verletzungen zu, dass sie ohne Operation kaum Überlebenschancen haben. Diese Frauen werden von ihren Familien verstoßen und dürfen nicht mehr in den Kreis der Lieben zurückkehren. Die Moral der Kirchen spielt hier auch eine Rolle. Herr Mukwege hat nicht Theologie studiert, predigt aber und das zurecht. Auch ich bin der Meinung, dass der Glaube an Gott aus dem Herzen und nicht aus dem Verstand kommt. Dieser Mann hat mich so sehr beeindruckt, dass ich mich noch intensiver mit dem von ihm gegründeten Krankenhaus beschäftige. Er hat unser aller Hochachtung verdient. Meine hat er auf jeden Fall.

Bewertung vom 24.01.2019
Seemayer, Karin

Die Sehnsucht der Albatrosse


sehr gut

Ein Albatros bleibt seinem Partner ein Leben lang treu. Der Vogel sieht ihn nur alle zwei Jahre, den Rest der Zeit leben sie ungebunden auf hoher See. Das ist die Grundlage der Saga über die Albatrosse. Die Sehnsucht der Albatrosse ist der erste Band der Serie.

Der Roman beginnt mit der Witwe Sarah, die eine berühmte Opernsängerin ist. Da sie schon seit einiger Zeit keine vernünftigen Töne mehr hervorbringt, nimmt sie sich eine Auszeit. Sie möchte nach Hawaii reisen und sich dort von ihrem Alltagsstress erholen. Ihre dominanten Mutter passt es dabei überhaupt nicht, dass sie ihre 18jährige Tochter alleine zurücklässt. Das Schiff, welches sie nach Hawaii bringen soll, kentert und sie wird von einer Crew gerettet, die als Robbenfänger unterwegs sind. Sarah muss etliche schwierige Situationen meistern, bis sie von den harten Seeleuten anerkannt wird. Es stellt sich rasch heraus, dass sie zum Kapitän eine enge Beziehung hat.

Mein Fazit zu Die Sehnsucht der Albatrosse ist, dass mir das Buch gefiel. Leser, die sich für die Seefahrt interessieren und hier insbesondere das Segeln schätzen und kennen, ist es aber wohl noch interessanter. Für mich war es stellenweise ein wenig zu langatmig. Die Handlungen spielen zum größten Teil auf einem Schoner. Sarah muss sich durchsetzen und das gelingt ihr mit der Zeit mehr schlecht als recht. Die Liebe spielt eine wesentlich Rolle in der Geschichte. Die Autorin zeigt aber auch, wie wichtig Freundschaft und Rückgrat im Leben sind. Reichtum ist kein Garant für Geradlinigkeit und Armut macht niemanden zu einem schlechten Menschen. Der historische Hintergrund des Romans wird von Karin Seemayer detailliert im Epilog beschrieben.

Bewertung vom 22.01.2019
Knapp, Robert

Pilger, Priester und Propheten


sehr gut

Herr Robert Knapp ist Professor für alte Geschichte in Kalifornien. Er widmete sich in besonderer Weise der römischen Geschichte auf der Iberischen Halbinsel. Aber auch zu den Anfängen der monotheistischen Religion und hier insbesondere dem Judentum kann er eine Menge berichten.

Das Buch Pilger, Priester und Propheten berichtet von den Werten der Menschen, deren Leben von mehreren Göttern beeinflusst wurde. Erstaunlich ist dabei, dass es etliche Schnittpunkte zur jüdischen Religion gab. Ein ganz wichtiger Aspekt war dabei, dass beide, also monotheistische und polytheistische Religionen viele Gemeinsamkeiten hatten. Beim Lesen des Buches wird ebenfalls klar, dass Jahwe und seine Anhänger die erste monotheistische Religion war. Auch Jesus war ein Jude und diese Tatsache sollte niemals vergessen werden.

Ja, das Buch ist ein Sachbuch und lässt sich nicht mal eben so und nebenbei lesen. Für mich war es eine Offenbarung. Ja, mir wurde vor Augen geführt, wie Religion funktioniert. Und dabei meine ich die verschiedenen Institutionen. Herr Knapp belegt jede Aussage mit Zitaten aus dem Alten Testament. Er nimmt keine Wertung vor und weder Christentum noch der jüdische Glaube wird von ihm bevorzugt. Das gefiel mir sehr gut und alleine aus dem Grund las ich das Buch bis zum Schluss. Was mir nicht wirklich gefiel, das waren die vielen Fremdwörter. Nein, ich habe weder das große noch das kleine Latinum und musste häufig googeln. Das muss meiner Ansicht nach nicht sein. Dennoch, Pilger, Priester und Propheten sollte jeder lesen, der Interesse an der Entstehung des Christentums hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.