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Maddinliest
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Borken

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Insgesamt 936 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2017
Ohlsson, Kristina

Bruderlüge / Martin Benner Bd.2


sehr gut

Gute Fortsetzung von "Schwesterherz"

Martin Benner hat den unmissverständlichen Auftrag bekommen, nach dem vermissten Jungen Mio zu suchen, ansonsten setzt er das Leben seiner Adoptivtochter Belle und seiner Lebensgefährtin Lucy aufs Spiel. Seine Anhaltspunkte bei der Recherche sind allerdings sehr dünn und es fällt ihm schwer erste Erkenntnisse zu sammeln. Erschwerend kommt hinzu, dass er mittlerweile in zwei Mordfällen als Hauptverdächtiger gilt und von immer wiederkehrenden Alpträumen verfolgt wird. Er wird schließlich mit seiner eigenen dunklen Vergangenheit konfrontiert, die der Schlüssel zur Lösung des komplexen und undurchsichtigen Falls zu sein scheint...


Kristina Ohlsson schließt in "Bruderlüge" mit ihrem temporeichen und sehr flüssig zu lesen Schreibstil nahtlos an die Geschichte aus dem ersten Band "Schwesterherz" an. Der zweite Band sollte aus meiner Sicht allerdings nicht ohne Kenntnis von "Schwesterherz" gelesen werden, da ich mir ansonsten nicht vorstellen könnte, der Handlung folgen zu können. Die sehr komplexe Geschichte verflechtet sich immer weiter und nie endende Wendungen machen die Story deutlich vielschichtiger. Der Charakter des Haupt-protagonisten Martin Benner ändert sich auch im Verlaufe, da er sich zur Lösung des Falls gerade mit seinem eigenen Leben auseinandersetzen muss. Dies gibt dem Thriller eine zusätzliche Brisanz und Spannung. Dennoch konnte mich der zweite Band nicht so sehr fesseln wie der erste. Vielleicht liegt dies auch an der zu großen Erwartungshaltung meinerseits, oder an der teilweise zu konstruiert wirkenden Geschichte. Nichts desto trotz wartet "Bruderlüge" auch mit einem hohen Spannungsbogen auf , der in einem temporeichen und fulminanten Finale endet.


Auch wenn der zweite Band aus meiner Sicht nicht ganz an den tollen Vorgänger "Schwesterherz" heranreichen kann, handelt es sich um einen spannenden Thriller, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 16.06.2017
Doxiadis, Apostolos

Des Menschen Wolf


ausgezeichnet

Maledizione

Ben Frank ist ein pflichtbewusster und strebsamer Schuhmacher, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgreich sein eigenes Geschäft führt. Alles verläuft wie geplant bis bei der Geburt seines dritten Kindes seine Frau stirbt. Für Ben Frank bricht eine Welt zusammen und er verfällt dem Alkohol und der Spielsucht. Sein ältester Sohn kann znächst den tiefen Fall durch seine Einsatzbereitschaft auffangen, aber als er im Rahmen des ersten Weltkrieges einberufen wird steht das Familienunternehmen vor der Insolvenz. Bei einer abendlichen Kartenpartie gerät Ben Frank aufgrund des Alkohols außer Kontrolle und tötet im Handgemenge seinen Spielgegner. Als wäre die Sache an sich nicht schon schlimm genug, handelt es sich bei dem Toten um den einzigen Sohn des Mafiabosses Tonio Lupo. In seiner Wut und Trauer verhängt er den Fluch auf das Leben der drei Söhne von Ben Frank und prophezeit, dass diese mit 42 Jahre ebenso getötet werden sollen wie sein Sohn. Dieses Maledizione soll das Leben von vier Menschen grundlegend verändern...

Ich kannte bisher noch kein Buch von Apostolos Doxiadis, aber die bereits gewonnen Preise seiner bisherigen Bücher hatten mein Interesse geweckt. Der Autor hat mit "Des Menschen Wolf" einen sehr außergewöhnlichen und völlig fesselnden Roman geschrieben. Durch das ausgesprochene Maledizione verändert der Mafiaboss Tonio Lupo das Leben der drei Söhne von dem Täter Ben Frank und dem Vertrauten, der in der Zukunft die Auftragsmorde ausführen soll. Apostolos Doxiadis nimmt genau diese vier Personen in den Fokus und beschreibt in dem Buch wie sich das drohende Schicksal
auf die Protagonisten auswirkt. Sehr spannend dabei zu lesen, wie unterschiedlich die drei Brüder mit der Situation umgehen, und wie sie versuchen einen Schutzwall aufzubauen. Die Erzählweise des Autors ist dabei auch hervorzuheben, die ganze Geschichte ist in Form eines Berichtes geschrieben, wobei ein Zeitzeuge die genaue Entwicklung wiedergibt. Ich hatte stellenweise das Gefühl einem Gleichnis oder einer Fabel zu folgen. Die Story wird aber so dicht und intensiv in einer sehr lebendigen Sprache erzählt, dass mich das Buch voll in den Bann gezogen hat. Die Spannung wurde nicht durch die Taten sondern durch die Anspannung der beteiligten Personen erzeugt und endete in einem aus meiner Sicht überraschendem Ende, welches mich noch einige Zeit nachdenklich zurückgelassen hat.

"Des Menschen Wolf" war für mich ein überraschendes und außergewöhnlich gutes Buch, so dass ich es sehr gerne weiterempfehlen möchte und folgerichtig mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 16.06.2017
Bell, Darcey

A Simple Favor - Nur ein kleiner Gefallen


sehr gut

Beste Freundinnen

Stephanie ist eine sehr fürsorgliche Mutter, die sehr früh ihren Mann bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Ihr Sohn Miles hat eine enge Freundschaft zu seinem Spielgefährten Nicky aufgebaut und auch die beiden Mütter lernen sich näher kennen und schätzen. Sie wohnen nicht weit voneinander entfernt, so dass sie viel Zeit miteinander verbringen und gerne für den anderen da sind. Eines Tages fragt Nickys Mutter Emily, ob Stephanie ihr einen kleinen Gefallen tun könnte , indem sie auf ihren Sohn aufpasst. Stephanie hat dies schon häufiger getan, nur dieses mal kehrt Emily nicht zurück. Stephanie ist sehr besorgt um ihre Freundin und setzt alle Hebel in Bewegung, um ein Lebenszeichen von ihr zu erhalten, leider vergebens. Als plötzlich eine Frauenleiche gefunden wird, fällt Stephanies Leben aus allen Fugen.


Der Grundgedanke von "Nur ein kleiner Gefallen" hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin Darcey Bell erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil und baut nach und nach das Konstrukt um die drei Hauptprotagonisten dieses Hörbuches auf. Dabei entstehen aus meiner Sicht einige Längen, gerade in der ersten Hälfte der Geschichte, die den Thriller ein wenig zäh erscheinen lassen. Der Spannungsbogen wird dann mi dem Auffinden der Frauenleiche aufgebaut, aber er kann nicht über das ganze Buch hinweg aufrecht gehalten werden. Neue Erkenntnisse, vor allem aus der Vergangenheit der Protagonisten sorgen dann immer wieder für eine Belebung, aber so richtig konnte mich die Geschichte nicht in den Bann ziehen. Das Finale hat mich dann enttäuscht, ich hätte mir ein deutlich spannenderes und aussagekräftigeres Ende gewünscht. Erschwerend am für mich hinzu, dass ich mit keinem der Protagonisten so richtig warm werden konnte.

Gelesen wird das Hörbuch von Tanja Geke, einer deutschen Schauspielerin und Sängerin. Ihre ausdrucksstarke Stimme hat die Geschichte der beiden Freundinnen und später Rivalinnen gut wiedergegeben. Sie hat sich gut in die Personen hineinversetzt und ihnen so ein Leben eingehaucht. Die Umsetzung des Buches im Hörbuch hat mir gut gefallen,was meine Bewertung um einen Punkt steigen läßt.

Insgesamt hat mich die Geschichte trotz der guten Grundidee nicht fesseln können, die Umsetzung im Hörbuch konnte dann mit der Stimme von Tanja Geke überzeugen, so dass ich das Hörbuch mit vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 15.06.2017
Haller, Ina

Aargau-Fieber / Andrina Kaufmann Bd.5


sehr gut

Andrina am Scheideweg

Über das Idyll des schweizerischen Aargau schwebt ein dunkler Schatten. Eine mysteriöse Krankheit breitet sich immer weiter aus und es hat bereits die ersten Todesfälle gegeben. Zum großen Entsetzen von Andrina ist auch ihre Schwester betroffen, welche nun im Spital um ihr Leben kämpft. In dieser aufwühlenden Situation schneit ein Mann in das Leben von Andrina und Marco, der behauptet er sei Marcos Bruder. Marco reagiert sehr forsch und lehnt jeglichen Kontakt ab. Andrina hingegen versucht zu vermitteln und trifft sich heimlich mit Enrico Bianchi. Als dann zwei Leichen in einem Pharmaunternehmen gefunden werden und Bianchi als Hauptverdächtiger zur Fahndung ausgeschrieben wird, spitzt sich die Situation für Andrina immer weiter zu...


"Aargau-Fieber" ist bereits der fünfte Band aus der Reihe um die sympathische und clevere Lektorin eines kleinen Verlagshauses. Die Hauptprotagonistin Andrina Kaufmann wird in den Romanen sehr ausführlich und interessant charakterisiert, so dass zum Leser eine Nähe aufgebaut wird und es Spaß macht, ihr bei ihren Abenteuern über die Schulter zu schauen. Die Autorin Ina Haller erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Das Besondere an den Kriminalromanen um Andrina Kaufmann ist die Erzählperspektive. So erfährt der Leser alles nur aus der Sicht der Lektorin und die sonst für Kriminalromane typischen Ermittlungsarbeiten der Polizei bleiben fast komplett außen vor. Dies lädt den Leser sicherlich zu Spekulationen hinsichtlich der Täterschaft ein und es bleibt oft im Unklaren, ob neue Erkenntnisse der Polizei die Ermittlungen schon vorangetrieben haben. Ich empfand dies beim Lesen als ungewöhnlich und interessant. Zudem legt die Autorin viel Wert auf Emotionen, gerade in Bezug auf die Hauptprotagonistin. Die Spannung kommt hier aber auch nicht zu kurz und so wird "Aargau-Fieber" zu einer unterhaltsamen und spannenden Krimilektüre.


Insgesamt auch aufgrund der besonderen Erzählweise ein aus meiner Sicht lohnenswerter Kriminalroman, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 12.06.2017
Andres, Jan Peter

Die Reise nach Arangion / Schwertläufer Bd.1


ausgezeichnet

Ein tolles Fantasyabenteuer

"Schwertläufer" spielt in einer fiktiven Zeit und einer völlig anderen Welt. Der junge und frisch ausgebildete Schwertläufer Robin verliebt sich in Merien, der Tochter eines Schmieds. Ihr frisches Glück und das Leben der restlichen Bewohner Elegiens wird aber in der letzten Zeit stark belastet durch den Vulkan Tarantuil. Die ewigen Rauch-schwaden und die Asche verdunkeln den Himmel und verändern das Klima der ganzen Region. Die Landwirtschaft wird stark beeinträch-tigt und in naher Zukunft drohen Hunger und Elend das Land zu überziehen. Der Elm Boffo kann alte Skripte entschlüsseln, die besagen, dass es vor 740 Jahren eine ähnliche Situation gab und der Nebelberg Tarantuil durch zwei Schlüssel besänftigt werden konnte. Robin und Boffo schenken diesen Aufzeichnungen Glauben und sind fest entschlossen das Land von der großen Sorge zu befreien. Es wartet aber eine sehr lange und abenteuerliche Reise auf sie...


Der Autor Jan Peter Andres hat eine völlig eigene und neue Welt mit interessanten und spannenden Charakteren geschaffen. Er erzählt die Geschichte in einer äußerst bildreichen und sehr angenehm zu lesenden Schreibweise, die mir diese Welt hervorragend vor Augen führte. Ich fühlte mich als Teil der reisenden Gruppe und konnte so die Abenteuer hautnah miterleben. Die einzelnen Charakter der fünf Hauptprotagonisten werden ausgiebig und umfangreich erläutert und alle konnten bei mir schnell Sympathiepunkte sammeln. Das Besondere dieser Gefährten ist sicherlich ihre Gemeinschaft und man hat das gute Gefühl, die Rettung dieser Welt liegt in guten Händen. Sicherlich stößt man beim Lesen des Buches häufig auf Parallelen zu dem großen Klassiker "Der Herr der Ringe" ohne aber jemals das Gefühl zu haben, man liest eine Kopie oder eine nach-geahmte Geschichte. Sehr angenehm empfand ich die liebevolle und ausführliche Beschreibung der Lebensweisen und Umgebung dieser neuen Welt. Es versteckte sich nicht hinter jeder Ecke ein neuer Gegner und die Gefährten erlebten so auch ruhigere Passagen, was aus meiner Sicht die Reise nachvollziehbarer und authentischer machte, ohne aber durch die wohldosierten Abenteuer uninteressant oder gar langweilig zu werden. Insgesamt ein tolles und spannendes Abenteuer, welches trotz der 755 Seiten doch viel zu schnell zu Ende ging. "Schwertläufer" stellt den ersten Teil einer Trilogie dar und die nächsten beiden Teile werden zum Ende des Jahres in einem Buch erscheinen. Ich freue mich darauf!!!


Erwähnen möchte ich noch die sehr ansprechende Aufmachung des Buches. Es ist ausgestattet mit einem sehr umfangreichen und  sinnvollen Anhang, welcher gerade zum Einstieg in das Buch sehr nützlich ist und über die neue Welt informiert. Zudem lässt sich die Reise jederzeit an den beigefügten Karten nachvollziehen, was mir beim Lesen sehr hilfreich war. Das Buch besitzt ein sehr angenehmes Schriftbild, und die goldene Schrift auf dem Buchband hinterlässt einen sehr edlen Eindruck. All dies spiegelt auch wieder, mit wieviel Herzblut der Autor diese Geschichte geschrieben und veröffentlicht hat. Vielen Dank dafür.


Insgesamt empfehle ich das Buch natürlich sehr gerne weiter und es kann aus meiner Sicht in allen Altersgruppen gelesen werden. Ich bewerte es mit völlig verdienten fünf von fünf Sternen!!! 

Bewertung vom 12.06.2017
Lucas, Jan

Cyrus Doyle und der herzlose Tod / Cyrus Doyle Bd.1


ausgezeichnet

Starker Auftakt einer neuen Krimi-Serie

Detective Chief Inspector Cyrus Doyle hat eine schwerwiegende Entscheidung getroffen, er kehrt nach zwanzig Jahren wieder in seine alte Heimat zurück, der britischen Kanalinsel Guernsey. Kaum auf der Insel angekommen, wartet schon der erste brisante Fall auf ihn. Der sogenannte "Pfeilmörder" treibt sein Unwesen vor Ort und es sind ihm bereits zwei altgediente Polizisten zum Opfer gefallen. Beide wurde mit einem Pfeil im Hals und herausgeschnittenem Herzen vorgefunden. Was mag der Hintergrund dieser grausamen Taten sein? Was verbindet die beiden Opfer? Ist es ihre gemeinsame Zeit bei der Polizei? Sind weitere Polizisten in Gefahr? Viele Fragen, die auf Cyrus Doyle und seinem neuen Team warten...
Der Autor Jan Lucas hat mit "Cyrus Doyle und der herzlose Tod" einen aus meiner Sicht sehr gelungenen Start einer neuen Krimiserie gechrieben. Der Hauptprotagonist Cyrus Doyle ist ein gutaussehender Polizist, der den Frauen durchaus zugewandt ist und dabei aber auf eine entspannte Art und Weise mit viel Kombinationsgabe und Loyalität seiner Aufgabe des Detective Chief Inspector nachkommt. Es macht Spaß, ihm bei der Lösung des Falls über die Schulter zu schauen. Dem Leser bieten sich dabei immer wieder Gelegenheiten, über Täter und Hintergründe zu spekulieren, um am Ende doch von der Auflösung überrascht zu werden. Der Autor versteht es aber auch mit seiner lebendigen und bildreichen Sprache die besondere Umgebung des Romans näherzubringen. Ich konnte so die zweitgrößte britische Kanalinsel etwas näher kennenlernen, welche mir bisher nur im Zusammenhang mit irgendwelchen Steueroasen bekannt war. "Cyrus Doyle und der herzlose Tod" bietet so aus meiner Sicht ein spannendes Gesamtpaket und stellt den Auftakt einer neuen Krimiserie dar, welcher man mit großem Interesse entgegensehen kann.
Der Kriminalroman hat mir einige unterhaltsame und spannende Stunden beschert, so dass ich ihn gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 03.06.2017
Ulrich, Stefan

Die Morde von Morcone / Robert Lichtenwald Bd.1


ausgezeichnet

Trügerische Idylle

Eigentlich könnte das Leben so schön sein, aber der erfolgreiche Anwalt Robert Lichtenwald nimmt eine Auszeit und zieht sich in den Süden der Toskana zurück. Hier bezieht er ein Rustico, welches er sich mit seiner Frau Stephanie ausgesucht hat, um hier ihren Traum wahr werden zu lassen. Nun hat es ihn aber allein in den Süden verschlagen, da Stephanie ihn verlassen hat. Während er sein Leben Revue passieren lässt, sorgt der ansässige Conte, der ihm das Rustico verkauft hat, für ein wenig Abwechselung. Auf einem gemeinsamen Spaziergang stoßen die Beiden auf eine Leiche. Als kurze Zeit später eine zweite Tote aufgefunden wird und diese wie der erste Tote ein eingeritzten Buchstaben aufweist, wird schnell klar. dass die sonnige Idylle von einem Serientäter überschattet wird. Robert Lichtenwald wird unfreiwillig zu einem Ermittler, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Drohen weitere Tote?

Der bereits erfolgreiche Autor Stefan Ulrich versucht sich mit "Die Morde von Morcone" erstmals im Genre des Kriminalromans. Aus meiner Sicht ist ihm dieser Ausflug sehr gut gelungen. Er erzählt die Geschichte in einer sehr bildreichen Sprache, welche sich hervorragend lesen lässt und die gemütliche Atmosphäre der besonderen Region der Toskana näherbringt. Der Hauptprotagonist Robert Lichtenwald ist interessant gezeichnet. Er steckt in einer Lebenskrise und überdenkt seine bisherige Lebensweise. Aufgrund seiner doch teilweise obzessiven Arbeitsweise hat er das eigentliche Leben vernachlässigt und somit seine Frau und den näheren Kontakt zu seiner Tochter verloren. In dieser Selbstfindungsphase wird er plötzlich mit den Todesfällen konfrontiert. Die Spannung wird direkt zu Beginn des Buches mit dem Auffinden der ersten Leiche aufgebaut und über die weiteren Geschehnisse aufrecht gehalten, um dann in einem temporeichen Finale zu enden. Der Roman lebt auch von der zweiten Protagonistin, der Lokalreporterin Giada Bianchi, die mit ihrer temperamentvollen Art sehr gut das Bild einer typischen Italienerin abgibt. Dies passt zu den zahlreichen Beschreibungen der Region und vermittelt das Gefühl in den Süden Italiens versetzt zu werden. Ihr Zusammenspiel mit dem zurückgezogenen Anwalt Robert Lichtenwald gibt dem Krimi die zusätzliche Würze..

Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen, da es mich fesseln konnte und ich so kaum die Gelegenheit hatte es zur Seite zu legen. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 29.05.2017
Grebe, Camilla

Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1


sehr gut

Guter und vielschichtiger Thriller

Es wird eine enthauptete Frauenleiche gefunden, der Kopf ist so positioniert, dass er direkt den Eintreffenden anzuschauen scheint.
Die Ermittler stehen vor einem Rätsel und stoßen auf einen ähnlich gelagerten Fall, der allerdings schon 10 Jahre zurückliegt. Damals erhielt die Polizei Unterstützung von der Kriminalpsychologin Hanne, die auch in den aktuellen Untersuchungen mit eingeschaltet werden soll. Trotz der Parallelen in den beiden Fällen können keinerlei Verbindungen der Opfer zueinander gefunden werden. Handelt es sich um einen Nachahmungstäter oder um einen Serientäter, der sich für seine nächste Tat viel Zeit gelassen hat? Zudem stellt sich die Frage, wo der erfolgreiche Unternehmer Jesper Orre verblieben ist, in dessen Haus die Leiche gefunden wurde.


Die schwedische Krimiautorin Camilla Grebe hat mit "Wenn das Eis bricht" einen raffinierten und emotionalen Thriller geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einer bildreichen und sehr lebendigen Schreibweise, die sich sehr flüssig lesen lässt. Sehr gut gefallen hat mir der häufige Perspektivwechsel der jeweils erzählenden Person. So wird der Fall aus Sicht der Psychologin Hanne, des Polizisten Peter und Emma, der Lebensgefährtin des vermissten Unternehmers, geschildert. In den einzelnen Abschnitten wird von der Autorin sehr viel Wert auf die Beschreibung des Charakters und der Denk-weise der handelnden Personen gelegt. Sie berichtet hier viel aus dem bisherigen Leben, welches die drei bis dato geprägt hat, wobei die Schilderungen aus meiner Sicht einige Längen aufweisen.  Aber es gelang mir so, die Gedanken und die Beziehungen der drei Hauptprotagonisten zu verstehen und nachzuvollziehen. Die Spannung wird nach und nach aufgebaut und lebt von der Ungewissheit um das Opfer und der Hintergründe der Tat. Es gibt viele Möglichkeiten eigene Überlegungen anzustellen und wahrscheinlich wird der Leser zum Ende hin doch noch überrascht.


Insgesamt hat mir "Wenn das Eis bricht" gut gefallen und das Buch erwies sich als gut konzipierter Thriller. Ich empfehle es daher trotz des größeren Umfangs von 600 Seiten gerne weiter und bewerte es mit vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.05.2017
Krist, Martin

Brandstifter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Temporeich und spannend

Valentina Starke führt ein glückliches Familienleben mit ihrem Mann und den zwei Kindern. Eines Morgens wird sie brutal aus dieser Idylle gerissen, sie findet ihren Mann grausam ermordet im Arbeitszimmer auf. Die Polizei tappt zunächst völlig im Dunklen, da Georg Starke ein beliebter und erfolgreicher Mensch war. Bei den Recherchen stoßen die Ermittler aber Ungereimtheiten in der Firma von Georg Starke und verdächtigen nun sogar Valentin Starke involviert Zusein. Da sie Angst um ihre beiden Kinder versucht sie nun völlig überzeugt von der Unschuld ihres Mannes, die Hintergründe der Tat auf eigen Faust aufzudecken. Ein äußerst spannender Thriller nimmt seinen Lauf...


"Brandstifter" ist nach "Märchenwald" das zweite Buch, welches ich nun von Martin Krist gelesen habe und der Autor konnte mich ein weiteres mal voll und ganz überzeugen. Er erzählt die Geschichte in seinem äußerst temporeichen und packenden Schreibstil, welcher durch kurze Kapitel und häufige Perspektivwechsel gekennzeichnet ist. Zusätzlich springt der Autor in den Kapiteln zwischen den Zeiten, was mich anfangs ein wenig verwirrte, später dann aber faszinierte. Er baut einen großen Spannungsbogen auf und kann diesen  mit immer wieder neuen Geschehnissen und plötzlichen Wendungen  auf dem hohen Niveau halten, um dann in einem aus meiner Sicht völlig überraschenden und fulminanten Finale zu enden. Die Story hat mich gepackt, und es fiel mir äußerst schwer das Buch zur Seite zu legen. Auch das nicht ganz typische Ende konnte mich begeistern und ich musste es noch ein wenig nachwirken lassen.


Ein toll geschriebener Thriller, der dem Leser viel Spannung bietet. Ich empfehle "Brandstifter" daher sehr gerne weiter und bewerte das Buch mit fünf von fünf Sternen.