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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1259 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2018
Bahnmüller, Wilfried und Lisa; Pröttel, Michael; Mayer, Robert; Freudenthal, Lars

Meine Lieblings-Familien-Alpe Allgäu


ausgezeichnet

Die schönsten Familienwanderungen im schönen Allgäu

Es soll ja Kids geben, die nicht nur in ihr Smartphone oder Tablet glotzen. Ebenso soll es auch Familien geben, die sich mit ihren Kids befassen. Aber auch solch Internet-, YouTube- oder sonst Elektronik-affiner Nachwuchs wird sich nach anfänglichem Gemurre und Gemaule von diesen 25 vorgeschlagenen Wanderungen begeistern lassen.

Das Buch besticht durch sehr schöne, Lust auf die Wanderungen durch die wunderschöne Landschaft machende Farbfotos. Dem Autorenteam gelingt es, durch den lockeren Schreibstil das Lesen zum Vergnügen zu machen. Und jede Wanderung wird im Detail beschrieben. Von Anfahrt über genaue Wegbeschreibung, GPS-Daten, Kartenausschnitt mit dem eingezeichneten Weg, Hinweis auf noch detaillierteres Kartenmaterial, Rufnummer und Internetadresse der angegebenen Hütte(n). Bei den einzelnen Beschreibungen ist nicht nur die zu erwandernde Distanz, die Angabe der zu 'bewältigenden' Höhenmeter, die voraussichtliche Gehzeit etc. zu finden. Durch nette Piktogramme (eine Brezel für Hütten mit besonders leckerem Essen, ein stilisierter Wasserfall für Touren am Wasser etc.) wird auf die Besonderheit der Tour hingewiesen.

Wer noch unschlüssig ist, welche Wanderung genossen werden soll: auf Seite 7 ist eine tabellarische Aufstellung zu finden. In der jeder der 25 Wanderungen mit Distanz, Höhenmeter, Gehzeit, Einkehr- oder Bademöglichkeit, Bergbahn (so vorhanden) und so weiter aufgeführt wird. Und wem selbst das noch zu aufwändig ist: im Klappentext des Buchrückens reicht ein Blick, um sich für eine Tour mit besonders schönem Panorama, mit der Möglichkeit, besonders gut zu essen, per Gondel- oder sonstiger Bahn die Anstrengung zu reduzieren oder sich am Bergwasser zu erfreuen.

"Meine Lieblings-Familien-Alpe" = mein Lieblingsvorschlagsbuch, um die Technik affinen Enkel vom Sofa zu holen. Und Abends zufriedene, glückliche, müde Kindergesichter zu sehen.

Bewertung vom 11.09.2018
Reiter, Barbara;Wistuba, Michael

Salzburg & Salzkammergut


ausgezeichnet

Das einzige was fehlt

ist der sprichwörtliche Salzburger 'Schnürlregen', der aus den Seiten raustropft. Soll heißen, bisher hatte ich das relative Glück, Salzburg sieben oder acht Mal in den verschiedenen Jahreszeiten besuchen zu können. Und bestimmt fünf Mal hat es geregnet oder zumindest genieselt. Eben 'Schnürlregen'...

Relativ war das Glück aus dem einfachen Grund: weder eine vorhergehende noch die Neuauflage hatte ich dabei. Anderbfalls hätte ich von Salzburg ganz sicher sehr viel mehr kennen gelernt und gesehen. Denn alles, was die Stadt an der Salzach und das ganze Salzkammergut so schön, besuchens- oder auch urlaubswert macht, beschreiben die beiden Autoren Barbara Reiter und Michael Wistuba sehr nett lesbar, reich bebildert, mit vielen Hintergrundinformationen.

Für Salzburg selbst fehlt weder die Stiftsbäckerei St. Peter (S. 79) noch das altösterreichische Kaffeehaus Tomaselli. Bei der Stiftsbäckerei, in der seit mehr als 700 Jahren ein herausragend gutes Brot gebacken wird, hat sich insofern ein kleiner Fehler eingeschlichen, als dass die Öffnungszeit nicht ganz richtig angegeben wurde: laut aktueller Auskunft der Touristeninformation öffnet die Bäckerei Montag und Dienstag nicht um 7:00, sondern um 8:00 Uhr. Frisches Brot wird dann ab 8:30 Uhr verkauft. Aber welcher Hotel- oder Pensionsgast stellt sich schon früh morgens um 7:00 Uhr an, um dort Brot zu kaufen?

Ansonsten fehlt in dem Reiseführer nichts. Weder Schloss Hellbrunn, weder die Salzburger Festspiele, weder der Toplitzsee oder der Kammersee. Im Kapitel "Von Salzburg nach Bad Ischl" lässt sich nicht nur die Information finden, dass Helmut Kohl wohl um die 30-mal dort seinen Urlaub verbrachte. Sondern ein paar Seiten weiter in einem der für die Reiseführer aus dem Michael-Müller-Verlag typischen gelb hinterlegten Textkasten mit ihren Nebenbei-Informationen steht die Gesichte des berühmten Weißen Rössels am Wolfgangsee. Wobei im Übrigen bei der Entstehung der gleichnamigen Operetten-Revue gar nicht das Weiße Rössl in St. Wolfgang gemeint war. Sondern das in Lauffen südlich von Bad Ischl. Die Wirtin des gleichnamigen Hotels in St. Wolfgang hat sich den Operetten-Namen und das Brimborium darum dann geschickt 'unter den Nagel gerissen, als das Weiße Rössl in Lauffen im Laufe der Zwanziger Jahre geschlossen wurde...

Bei diversen grösseren Ortschaften ist wiederum MM-typisch ein kommentierter Auszug aus einem Stadtplan zu finden. Am Ende des Buches gibt es 16 Vorschläge für Spaziergänge und Wanderungen. Dass die ersten 60 Seiten allgemeinen Informationen gehören, von A(nreise) bis Z(oll) ist eh klar.

Beim nächsten Salzburg-Besuch wird es zu befürchtender Weise wieder schnürlregnen. Egal, es gibt noch viel zu entdecken und zu sehen.

Bewertung vom 10.09.2018
Bröckers, Mathias

Die Drogenlüge


ausgezeichnet

Prohibition, aus dem Lateinischen 'prohibere', zu Deutsch 'verhindern'

Gemeinhin wird unter dem Begriff 'Prohibition' das unsinnige Alkoholverbot in den USA von 1919 bis 1933 verstanden. Mit all seinen der Kriminalität extrem förderlichen Auswirkungen. Wurde da irgendetwas verhindert? Haben die Amerikaner etwa weniger 'gesoffen'. Eindeutig nein. Der Alkohol wurde eben vor den 'Augen des Gesetzes' geschützt im Verborgenen konsumiert, war entsprechend teuer, weil illegal. Die Prohibition in diesem Sinne hat die Mafia und andere kriminelle Organisationen in den USA erst den richtigen Aufschwung gebracht.

Ebenso war es, ist es und wird es weiterhin sein, wenn bestimmte Drogen nicht ent-kriminalisiert werden. Nicht umsonst ziert ein Cannabis-Blatt den Buchdeckel.

Mathias Bröckers weist mit akribischer Genauigkeit, die an Hand des umfangreichen Literatur- und Quellenverzeichnisses jederzeit überprüft werden kann, nach, welche Auswirkungen die Kriminalisierung der Drogen auf die Gesellschaft haben. Wer davon unwahrscheinliche Profite zieht. Wie dieses staatliche Vorgehen gegen 'Drögler' der Gesellschaft weitaus mehr schadet denn ihr dienlich ist.

Der Autor zeigt auch auf, dass der auf dem Weg der Kriminalisierung geführte Krieg gegen Drogen ein völlig aussichtslos geführter Krieg ist. Denn wie M. Bröckers ebenso belegt, sind die zu erzielenden Gewinne aus dem Drogengeschäft schlichtweg gigantisch!

Nicht etwa, dass er (der Autor), für die Freigabe aller Drogen eintritt. Aber seit dem 01. Juli 2018 ist der Cannabis-Konsum für den Freizeitgebrauch im US-Bundesstaat Vermont legal. Der neunte US-Staat, der Cannabis freigibt. Weil Cannabis in den USA auf Bundesebene zwar immer noch eine illegale Droge ist. Aber den einzelnen Bundesstaaten steht es frei, vom Bundesrecht abzuweichen. Welch weise, dem Drogenhandel, der daraus resultierenden Drogenkriminalität wirksam entgegen wirkende rechtliche Möglichkeit!

Wer sich mit der Drogenproblematik nicht im medizinischen, sondern im politischen, gesellschaftlichen, kriminellen Sinne zu verstehen, beschäftigt, kommt an dem Buch nicht vorbei.

Wobei anzumerken ist, dass gar einige "seriöse" medizinische Bewertungen, Untersuchungen und Gutachten existieren, die den unhaltbaren Forderungen aus der Politik nur das Wort reden. Deswegen steht "seriös" in Gänsebeinen.

Bewertung vom 10.09.2018
Galfard, Christophe

Das Universum in deiner Hand


gut

Sehr populärwissenschaftlich, aber somit begreifbar

Der Schreibstil ist reichlich gewöhnungsbedürftig. Denn der Autor versucht, manche der faszinierenden bis noch gar nicht verstandenen Zusammenhänge in unserem Universum zu erläutern, Und damit ist nicht nur unser vergleichsweise kleines bis winziges Sonnensystem in unserer Galaxie, der Milchstrasse gemeint. Er wagt sich auf dem Weg an viele Erklärungen, als dass er versucht, den Leser entweder in eine Traum(welt) zu versetzen. Oder als Teilnehmer/Organisator auf eine Party zu schicken. Und ähnliches. Das macht zwar das gedankliche Nachvollziehen dessen, was Christophe Galfard zu erläutern, zu erklären, zum Durchdenken anzuregen versucht, zwar nachvollziehbar. Mit ein wenig Gehirnschmalz leuchten einem durchaus bisher verborgene oder unbekannte Zusammenhänge ein. Aber das Lesen ist etwas mühsam. Das Buch gehört meines Erachtens nicht in die Kategorie in die Hand nehmen und am Stück durchlesen. Man braucht zwischendurch immer wieder mal eine Pause. Nicht nur, um das erfahrene Neue 'sacken' zu lassen. Sondern auch, um sich von dem Stil zu erholen.

Manche Rezensenten und Kritiker bezeichnen das Buch zwar als "krsitall-klare Erklärung", andere kommen zu dem Urteil, es "erklärt die Wunder der Astrophysik für Leser jeden Alters".

Beiden Meinungen vermag ich mich nicht anzuschliessen. Es ist (nach der genannten Eingewöhnungszeit) hochinteressant zu lesen, aber eher seltsam, an manchen Stellen regelrecht verschwurbelt. Und auf keinen Fall kristall-klar zu verstehen. Und den 16-jährigen Durchschnitts- oder Überduchschnittsschüler beziehungsweise 85-jährigen Pensionär möchte ich sehen, der sich durch die 398 Seiten arbeitet. Es sei denn, er führt unter "Hobbies" Astro-Physik auf...

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Bewertung vom 10.09.2018
Marshall, Tim

Abschottung


ausgezeichnet

Abschottung - mit und ohne Stacheldraht oder Mauern - auch in den Köpfen der Menschen

Tim Marshall untersucht in diesem Buch die weltweit grassierende Tendenz zur Abschottung im Sinne von "Hier wir - dort die Anderen". Wobei diese hochgezogenen Grenzen nicht immer real existent sein müssen - dazu gleich mehr. Es existiert ebenso die 'innere' Abschottung. Beispielsweise in den Stadtbezirken deutscher Großstädte, in denen Zugehörige bestimmter Nationalitäten in hoher Konzentration zusammen leben: "Pakistaner ins Rhein-Main-Gebiet, Afghanen nach Hamburg, Syrer nach Berlin. In den Ballungszentren ist allerdings der Wohnraum knapp, und die Mieten sind hoch. Schnell entstehen Ghettos." (S. 251)

Bei dem Begriff "Mauer" werden die meisten Deutschen sicher an die Mauer, die Deutschland teilte. Die die zwei Weltmächte UdSSR und USA sowie deren 'Vasallen' zwischen den Jahren 1961 und 1989 voneinander trennte.
Bedingt durch das Wahlkampfgetöse des aktuellen POTUS wird einem wahrscheinlich auch noch die so oft erwähnte mehr oder minder utopische Mauer zwischen den USA und Mexiko einfallen.
Eventuell kommt auch noch die Mauer samt der insgesamt 759km Sperranlagen in den Sinn, die Israel trotz des Urteils des Internationalen Gerichtshofes, der diese Sperrmassnahmen als völkerrechtswidrig einstufte. Ganz eventuell kommt einem noch die Mauer zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil Zyperns oder die Mauerteilstücke, die in Nordirland die Katholiken von den Protestanten trennt, in den Sinn. Ganz vielleicht deswegen, weil es in den letztgenannten Regionen keine nachrichtenwerte Zwischenfälle oder gar kriegerische Auseinandersetzungen gab.

Ist das etwa alles? Nein. Wer weiss schon, dass zwischen Indien und Bangladesch ein 4.000 Kilometer langer Grenzzaun steht. Der Bangladesch mit Ausnahme der 600 km Küste zum Golf von Bengalen fast vollständig umschliesst. Oder die 270km Grenzzaun zwischen Bangladesch und Myanmar. Oder die Mauern und Betonblöcke in Bagdad, die die halbwegs sichere 'grüne Zone' (Botschaften, Hilfsorganisationen etc.) von der lebensgefährlichen Grossstadt abzuschotten versuchen? Oder der marokkanische Wall, der über 2.700 Kilometer Distanz die Westsahara und Marokko trennt? Oder, oder, oder...

Tim Marshall zählt aber nicht nur die verschiedenen Mauern, Grenzzäune, Sperranlagen weltweit auf. Er geht auch den Ursachen dieser 'Grenzen' nach. Ein Beispiel: man nehme einen Atlas. Darin schaue sich die Grenzverläufe zwischen den von den Kolonialmächten ohne jede Rücksicht auf Sprachzugehörigkeiten, Stämmen, Ethnien per Lineal gezogenen Grenzverläufe an. Im so genannten Nahen Osten und/oder Afrika an - schon wird mancher Konflikt, manche Sperre erklärbar. Wobei bei diesem kolonialen Machtgehabe Großbritannien und Frankreich an erster Stelle stehen. Gefolgt von Portugal, Spanien, Italien, dem Deutschem Reich, Belgien, den Niederlanden (letztgenannte ohne Reihenfolge der 'Wertigkeit').

Der Autor versucht, Auswege aus diesen weltweit grassierenden Abschottungstendenzen aufzuzeigen. Mit allen Vorteilen, Nachteilen, Risiken.

Wieder mal ein Buch mit dem Prädikat LESEN!!

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Bewertung vom 07.09.2018
Sommer, Werner;Lange-Schönbeck, Claus-Dieter;Schlenker, Andreas

Faszination 3D Druck


ausgezeichnet

3D-Druck - wieder werden Arbeitsplätze an die Elektronik abgegeben...

Zum einen wird auf den jetzt etwas mehr als 400 Seiten alles vorgestellt, was 3D-Druck erforderlich macht (die verschiedenen Techniken und je nach 'Zielobjekt' notwendigen Materialien, erschwingliche 3D-Drucker für den privaten Einsatz bis hin zur Kategorie "Preis auf Anfrage" etc..

Der Leser bekommt auch solide Kenntnisse davon, wohin das grundlegende Prinzip des 3D-Drucks in absehbarer Zukunft führen kann, führen wird. Vom Spielzeug wie Schachfiguren über Armaturenbretter für Autos, Fahrradrahmen, Dentaltechnik, REHA-Produkte (z.B. künstliche, 'gedruckte' Kniegelenke) und so weiter. Zum Zweiten bietet das Autorenteam auch eine grundlegende Einführung in die Bedienung und die Besonderheiten der für 3D-Druck notwendigen Software. Es sind zahlreiche Übersichten der aktuell angebotenen Programme, unterteilt in diverse Preisregionen von Freeware bis mehrere tausend Euro teuren Profi-Programmen zu finden. Von den zu Windows 10 gehörenden einfachen Programmen Paint 3D und 3D Builder, weiterer Open Source-Software über die Programme der 'Einsteigerklasse', soll heissen bis zu einem Preis von 2.000,00 Euro bis hin zu 'Preis auf Anfrage'. Alles natürlich mit Angabe der jeweiligen Internetadresse.

Von zahlreichen wie alle Abbildungen im Buch farbigen Screenshots unterstützt werden die grundsätzlichen Bedienungsschritte, die Besonderheiten und auch Fallen des Programmes 'Fusion 3D'. vermittelt. Die beschriebenen Übungsdateien stehen auf der Internetseite des Markt + Technik Verlages zum Download bereit.

Gleichgültig, ob man sich einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der 3D-Druck-Technik, über die zukünftigen Möglichkeiten dieser Technik verschaffen möchte oder ob man sich im privaten Bereich mit halbwegs erschwinglicher Hard- und Software daran machen möchte, Schlüsselanhänger oder ähnliches zu zeichnen und zu drucken, das Buch vermittelt die erforderlichen Kenntnisse. Die mittlerweile wohl mögliche Praxis, Waffen zu produzieren lassen die Autoren aus. Dafür erwähnen sie aber die Möglichkeit, Häuser, die dann nicht mehr Stein für Stein gemauert oder so profan in einer mühsam zu errichtenden Schalung mit Beton gegossen, sondern eben mit einem speziellen Beton "gedruckt" werden. Oder auch Lebensmittel (als Beispiel Nudeln der Firma Barilla in den abenteuerlichsten Formen) zu drucken… Demnach wird es nicht lange dauern, bis das Wasa-Knäckebrot (Wasa gehört ebenfalls zur italienischen Barilla-Gruppe) 'gedruckt' wird...

Dass das Thema 3D-Scanner ebenfalls nicht zu kurz kommt versteht sich von selbst.

Eine Voraussetzung sollte beim Leser aber auf jeden Fall gegeben sein: er darf keine Aversion gegen Abkürzungen haben. Es wimmelt nur so davon. Verständlicherweise, 'FDM' ist nun mal kürzer als der komplette Begriff 'Fused Deposition Modeling'. Um nur ein Beispiel zu nennen.

Bewertung vom 03.09.2018
Krone-Schmalz, Gabriele

Eiszeit


ausgezeichnet

Spiegel Bestseller – KEIN WUNDER!

Als Russland-Korrespondentin der ARD, die vier Jahre in diesem Riesenland gelebt hat, weiss Gabriele Krone-Schmalz sicher, was sie (be)schreibt, was sie in einem gut verständlichen Stil erklärt, erläutert, nachvollziehbar darstellt. Wobei sie auch stichhaltige Argumente gegen die sehr einseitige 'Mainstream'-Berichterstattung und 'Mainstream'-Nachrichten der ARD ins Feld führt. 'Mainstream' ist in dem Sinne zu verstehen "Die Russen sind alle die Böse. Und Wladimir Putin ist der Oberschurke..." Denn das ist ja die Vorstellung von Russland und seiner Politik, die durch die Nachrichten wachgerufen und fast täglich bestärkt wird.

Dass Putin durchaus sachliche, fundierte Gründe für seine Politik einschliesslich der Vorgänge im Zusammenhang mit der Ukraine, der Krim, dem Donbas im Osten der Ukraine hat, dass das auf seine Anweisung hin durchgeführte militärische Eingreifen in den Krieg in Syrien objektive betrachtet nachvollziehbar ist, all das macht die Autorin klar. Wer diese Sicht bezweifelt, lese das Buch mit den vorgetragenen Argumenten. Die nicht bei den Haaren herbeigezogen sind, sondern durch ein ausführliches Quellenverzeichnis nachprüfbar belegt werden.

Selbst wenn man nicht allen Äusserungen und Feststellungen von Gabriele Krone-Schmalz folgen mag, mehr als lesenswert ist das Buch allemal. Ein echter 'Augenöffner'!

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