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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1184 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2015
Cross, Julie

Sturz in die Zeit / Zeitreise Trilogie Bd.1


weniger gut

Jackson Meyer ist 2009 Student in New York, hat eine Freundin und führt eigentlich ein normales Leben. Wären da nicht die Zeitreisen, die ihm immer mal wieder dazwischen funken. Für ihn ein harmloses Unterfangen. Doch eines Tages tauchen zwei Fremde im Studentenwohnheim auf und erschießen Jacksons Freundin. Aus Angst springt Jackson in der Zeit und findet sich plötzlich im Jahre 2007 wieder, kann aber nicht zurückspringen. Und so versucht er herauszufinden, warum die Fremden auftauchten und vor allem, warum er die Möglichkeit hat, in die Vergangenheit zu springen.

Um diese Trilogie schleiche ich eigentlich schon länger herum, bis jetzt kamen mir aber doch immer wieder andere Bücher dazwischen. Nun versuchte ich mich am ersten Teil der Zeitreise-Trilogie.

Gerade die Möglichkeit in der Zeit zu springen, birgt viele Möglichkeiten. Die Autorin hat es jedoch geschafft, mich am Ende sehr verwirrt zurückzulassen. Eine richtige Erklärung, warum Jackson in der Zeit reisen kann, gab es nicht wirklich. Und wenn Erklärungen kamen, waren diese eher vage bzw. nicht ausgereift.

Viele (gefährliche) Situationen waren meiner Meinung nach sehr einfach abgewickelt. Hier hätte ich mir mehr Verwicklungen gewünscht, mehr Ärgernisse und komplizierte Wendungen.

Außerdem war mir meist alles zu sehr „Friede, Freude, Eierkuchen“. Gerade Jacksons Freundin Holly hat alles einfach „hingenommen“ ohne groß Fragen zu stellen. Würde ich erfahren, dass mein Freund durch die Zeit reisen kann, würden mir tausende Fragen einfallen. Wieso? Warum? Wie funktioniert das? Was hast Du erlebt? Kann ich das auch?

Zwar kommen Fragen, aber die drehen sich fast immer nur um die Beziehung, die die beiden führen.

Auch der Schreibstil der Autorin konnte mich nicht fesseln. Was am Anfang noch vielversprechend begann, hat sich durch die fehlende Spannung langsam ins Gegenteil umgeschlagen.
Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass sich die Autorin in ihrem Gewirr von Zeitsprüngen, CIA-Agenten und Feinden der Zeit verliert und am Ende selbst nicht mehr so genau weiß, in welcher Zeit sie sich überhaupt befindet.
Da halfen auch die Kapitelüberschriften nicht, die angaben, in welcher Zeit man sich gerade befindet.

Mir kam alles einfach nicht sehr logisch und durchdacht vor. Deswegen überlege ich ernsthaft, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde.

Die Figuren bleiben in meinen Augen sehr blass, haben keinen Tiefgang und ich bin letztendlich auch nicht mit ihnen warm geworden.

Fazit:
Die Autorin hätte aus der Idee einiges herausholen können, wenn sie mehr ausgereift gewesen wäre.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2015
Jonasson, Jonas

Die Analphabetin, die rechnen konnte


ausgezeichnet

Nombeko lebt in Afrika. Sie kann zwar nicht lesen, aber im Rechnen macht ihr keiner was vor. Durch viele skurile Zufälle gelangt sie eines Tages nach Schweden, mit einer Atombombe im Schlepptau. Dort lernt sie Holger kennen, der eigentlich gar nicht existiert. Sie verlieben sich und bringen dadurch fast die Weltpolitik zum Stürzen.

Schon mit „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ konnte mich Jonas Jonasson in seinen Bann ziehen. Und nun begleite ich Nombeko auf ihrem Weg von Südafrika nach Schweden.

Schon der Debutroman des Autors war mit ungewöhnlichen Einfällen gespickt, aber hier überschlägt er sich nochmals und so erhascht man gleich am Anfang, wie es in Südafrika denn so im Latrinengeschäft vor sich geht. Nombeko arbeitet dort und versucht, die Karriereleiter hochzuklettern. Dies gelingt ihr auch und ab da nehmen die komischen Zufälle ihren Lauf.

Der Autor hat einen außergewöhnlichen Schreibstil. Wie schon beim Hundertjährigen verzichtet er auch hier wieder oft auf die direkte Rede, lässt viel trockenen und teilweise schwarzen Humor einfließen und geht mit Emotionen sehr sparsam um, außer er lässt diese heftig überkochen.

Viele Verstrickungen wirken am Anfang etwas unübersichtlich, aber je länger man liest, umso mehr ergibt alles einen Sinn.

Schon beim Lesen des Klappentextes wusste ich genau, dass mich wieder eine herrlich skurile Geschichte erwartet, die mir so ganz nebenbei auch etwas über die schwedische Historie im allgemeinen und das schwedische Königshaus im speziellen beigebracht hat.

Nombeko ist eine sehr sympathische junge Frau, die mit ihrer speziellen Art in so manche Situationen hineinschlittert, aus denen sie nicht mehr so einfach herauskommt. Aber ihr kluges Köpfchen, ihr neugieriges Wesen und die Fähigkeit, manche (wichtige) Leute zu beeindrucken, hilft ihr, einen Weg in ihrem Leben zu finden, der es ihr ermöglicht, sich so durchzuschlagen, dass es sich letztendlich doch lohnt.

Auch die anderen Protagonisten sind rundweg sympathisch, auch wenn sie teilweise naive oder gar zornige Züge tragen.
Wieder kommen einige bekannte Persönlichkeiten ins Spiel und werden auch etwas durch den Kakao gezogen. Dies aber mit einem gewissen Charme, der dem ganzen Buch anhaftet und so ein riesiges Lesevergnügen bereitet.

So konnte mich der Autor auch mit seinem zweiten Buch überzeugen und wird damit in meine Favoritenrige aufgenommen. Weiteren Werken sehe ich deswegen mit Interesse entgegen.

Fazit:
Skuril, lustig und hochexplosiv.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2015
Miles, Elizabeth

Im Herzen die Rache / The Fury Series Bd.1


ausgezeichnet

Wer in Ascension einen Fehler macht, muss dafür büßen. Seit die drei geheimnisvollen jungen Frauen dort angekommen sind, kommt es zu ungewöhnlichen Vorfällen. Und immer wieder sind Emily und Chase darin verwickelt. Emily beginnt nachzuforschen und merkt bald, dass Fehler in Ascension meist tödliche Folgen haben.

Schon lange habe ich ein Auge auf die Trilogie geworfen und mir nun endlich den ersten Teil aus der Bücherrei mitgenommen. Innerhalb kürzester Zeit habe ich den ersten Teil inhaliert und mit immer größer werdenden Augen die mysteriösen Geschehnisse in dem beschaulichen, kleinen Ascension in Maine verfolgt.

Mit einem sehr fesselnden Schreibstil klebt die Autorin einem förmlich an die Geschichte und man kommt nur schwer davon los. Jede Störung beim Lesen empfand ich als sehr unangenehm und es brauchte unheimliche Willenskraft, das Buch aus der Hand zu legen.

Was genau den Reiz ausmacht, kann ich nicht einmal genau sagen. Lag es nur am Schreibstil? Lag es an den Charakteren, die nach außen hin ein perfektes Leben vorzeigen, innerlich aber mit genau den selben Problemen zu kämpfen haben, wie jeder andere auch? Oder lag es gar an dem spannenden Plot, der von Anfang an in seinen Bann zog?

Genau genommen war es die Mischung. Die Autorin hat eine für mich sehr interessante Art der Erzählung geschaffen, die mich einfach umgehauen hat.
Ohne viel Federlesens war man plötzlich mitten in der Geschichte. Nach und nach wurden alle Charaktere vorgestellt und Geheimnisse aufgedeckt. So war ständig etwas Neues zu entdecken, Wendungen wurden eingebaut und der rote Faden stets aufrecht gehalten.

Da die Geschichte auf einer Highschool spielt, ist es klar, dass auch die typischen Probleme von Jugendlichen in die Geschichte miteinfliessen und damit auch zum Hauptthema werden.
So gibt es alle gängigen Klischees. Die reizende Ballkönigin, der gutaussehende Footballstar und seine gutaussehenden Footballfreunde, der Nerd, die Streberin mit dem schlechten Klamottengeschmack, die Fotografin und Herausgeberin des Jahrbuchs usw. Mobbing, Ausgrenzung und Demütigungen ebenso wie die erste Verliebtheit (in den Freund der besten Freundin) oder das Ausnutzen des besten Freundes werden ebenfalls verarbeitet.

Und so entsteht eine typische Highschool-Story, die dann plötzlich mit einem gehörigen Teil Fantasy gemischt wird.

Was das Cover angeht, müsste ich eigentlich Punkte abziehen, weil ich nicht weiß, was dieses mit der Geschichte zwischen den beiden Buchdeckeln zu tun haben soll. Wenn man es sieht, denkt man im ersten Moment an eine Liebesgeschichte ala Jane Austen. So hätte ich garantiert nicht nach dem Buch gegriffen. Einzig die rote Orchidee, die auf dem oberen Drittel abgebildet ist, hat etwas mit der Geschichte zu tun.

Trotzdem kann ich den Auftakt zu der Trilogie wärmstens empfehlen, wenn man auf Highschool-Geschichten steht, die mit außergewöhnlichen Wendungen versehen sind.

Fazit:
Eine Mischung aus Mystery und Thriller mit einem großen Hang zum klischeehaften Highschool-Wahnsinn.

Bewertung vom 16.01.2015
Lane, Andrew

Der Tod liegt in der Luft / Young Sherlock Holmes Bd.1


sehr gut

Sherlock Holmes kann in den Sommerferien nicht nach Hause kommen, da seine Mutter unpässlich ist, sein Vater nach Indien reisen muss und sein Bruder Mycroft in London so viel zu tun hat, dass er nicht auf Sherlock aufpassen kann. So schickt Mycroft ihn zu seinem Onkel und seiner Tante in das Örtchen Farnham. Sherlock weiß schon genau, dass er dort vor Langeweile sterben wird. Als er Matty kennenlernt, denkt er sich, dass die Ferien doch nicht so schlimm werden, wenn man sie mit einem Freund verbringen kann. Doch dann kommt es zu mysteriösen Todesfällen und schon ist Sherlock mittendrin in seinem ersten Abenteuer als Detektiv.

Mein erster Sherlock Holmes-Roman war „Sherlock Holmes: Eine Studie der Angst“ von David Gray. Diese Adaption der Sherlock Holmes-Romane von Arthur Conan Doyle konnte mich schon begeistern. Damals hatte ich mir fest vorgenommen, wieder einen Sherlock Holmes zu lesen. Aber es kommt, wie es kommen musste. Ein Buch nach dem nächsten und kein Sherlock Holmes dabei.

Erst bei einem Besuch in der Bücherrei stolperte ich dann über die Reihe „Young Sherlock Holmes“. Band Eins wurde mit nach Hause genommen und kurz danach regelrecht verschlungen. Und nun bin ich im Sherlock Holmes-Fieber. Nach kurzem Blick in mein Bücherregal kann ich sogar mit einem Buch über den „alten“ Holmes aufwarten und nun liegt dieses auf meinem Mini-SuB neben dem Lesesessel.
Aber zurück zum eigentlichen Buch „Der Tod liegt in der Luft“.
Ich bin begeistert von dem Schreibstil des Autors. Gleich von Anfang an ist man mittendrin in Sherlock Holmes Welt. Man merkt deutlich das junge Alter des Detektivs an. Er lernt erst und scheint einen Mentor gefunden zu haben. Armyus Crowe. Er wird in den Folgebänden weiter eine Rolle spielen.

Der junge Sherlock Holmes wirkt sehr sympathisch, hat natürlich schon einige Eigenarten, die ihn aber eher liebenswert machen und eben zu seinem Charakter gehören. Sein Sinn für Logik ist stark ausgeprägt, er versucht immer alles zu hinterfragen und in seinem noch jungen Kopf schwirren viele Gedanken, die sich miteinander verbinden und letztendlich wieder mit logischen Erklärungen dazu führen, den Fall aufzulösen.

Auch die weiteren Protagonisten, wie z. B. der Straßenjunge Matty sind wunderbar gezeichnet. Matty ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er hat mit seinen jungen Jahren schon so einiges durchmachen müssen und war immer auf sich allein gestellt. Bis er Sherlock getroffen hat.
Die beiden werden schnell Freunde und das ist für Matty sehr wichtig.

Ich hatte viel Spaß beim Lesen und habe natürlich versucht, selbst zu kombinieren. Aber ich bin ja nicht Sherlock Holmes und so habe ich irgendwann abgeschaltet und mich nur noch von der Geschichte mitreißen lassen.

Der Autor hat Sherlock Holmes in seinen jungen Jahren sehr realistisch dargestellt. Manche Wesenszüge, die man an dem älteren Sherlock schon kennt, werden angerissen oder gar schon eingeführt.

Die Spannung ist natürlich auch gegeben und wird stetig aufgebaut und gehalten. Es kommt keine Langeweile auf und am Ende will man eigentlich nur eins: den zweiten Band.

Fazit:
Der junge Sherlock Holmes löst seinen ersten Fall.

Bewertung vom 12.01.2015
Anastasiu, Heather

Ich fühle / Secrets Bd.1


gut

In Zoe befindet sich ein Chip, der ihre Gefühle unterdrückt. Nur so kann ausgeschlossen werden, dass sich durch die schädlichen Emotionen Kriege oder andere Katastrophen ausweiten und die Menschen in friedlichem Miteinander leben können. Doch gleichzeitig verstumpft die Menschheit und führt nur noch das aus, was ihnen durch die Verbindung aufgetragen wird. Doch Zoes Chip scheint eine Störung zu haben. Immer öfter fällt sie aus der Verbindung heraus und Gefühle strömen auf sie ein. Erst ist es nur Verwirrung, doch dann kommen Unverständnis, Trauer, Angst, Wut und ein undefinierbares Gefühl dazu, dass sie als Liebe entpuppt. Doch niemand darf wissen, dass sie fühlt...

Alles ist vorbestimmt, der Tagesablauf perfekt ausgerichtet und die Zukunft geplant. Durch die Abgestumpftheit denkt man nicht nach, lässt alles mit sich geschehen und nimmt auch alles als selbstverständlich hin. So ist eine Welt ohne Gefühle. Man existiert, aber man lebt nicht.

Genauso ergeht es Zoe. Sie nimmt alles als gegeben hin, stellt nichts in Frage und das nur, weil in ihrem Körper ein Chip ist, der ihr vorgaukelt, dass eine Welt ohne Gefühle besser ist.

Die Autorin hat sich mit dieser Idee ein gewagtes Ziel gesetzt und dies zu Anfang auch sehr gut umgesetzt. Durch ihren fesselnden Schreibstil hatte ich auch gleich mal die Hälfte des Buches verschlungen.

Der fesselnde Schreibstil blieb, doch die Umsetzung wurde immer fadenscheiniger. Teilweise wurden Szenen in die Länge gezogen, was mir den Eindruck gab, dass dadurch die Geschichte unnötig geweitet werden sollte.

Gestört hat mich auch, dass Zoe ständig ein „Brennen hinter den Augen“ gefühlt hat oder „Wasser aus ihren Augen“ rann, lief, strömte oder ähnliches. Dies kam sehr, sehr oft vor und hat bei mir eher den Eindruck erweckt, dass Zoe eine „Heulsuse“ ist und nicht das toughe Mädchen, das sie eigentlich darstellen sollte.

Auch die anderen Protagonisten blieben blass. Selbst über Zoe, die ja der Hauptcharakter ist, habe ich nur wenig erfahren können und konnte mich auch so nicht in sie hineinversetzen.

Alles in allem kam mir die Geschichte nicht sehr ausgereift vor und es blieben so viele Fragen offen, die eigentlich im ersten Band einer Trilogie hätten geklärt werden sollen. So hätte ich mir gewünscht, gleich mehr Informationen zu dem Chip zu bekommen, den Zoe in sich trägt und auch warum es die Menschen unter die Erde verschlagen hat. Hier wird nur kurz erwähnt, dass etwas passiert ist, aber genaueres bleiben einem vorenthalten.

Insoweit hoffe ich dann doch ganz fest auf den zweiten Teil der Trilogie.

Fazit:
Starke Idee, teilweise ungenau umgesetzt. Solider Anfang einer neuen Dystopie.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2015
Jarvis, Robin

Finale / Dancing Jax Bd.3


sehr gut

Martin Baxter, Maggie, Lee, Spencer und all die anderen Überlebenden sitzen gefangen in Nordkorea. Ihre Lage scheint hoffnungslos, denn der Ismus und seine Anhängerschaft feiern ständig neue Siege über die „Abtrünnigen“. Und der Ismus hat ein neues Ass im Ärmel. Er schreibt an einem neuen Buch, dass Dancing Jax um Längen überragen soll. Fighting Pax soll es heißen und endgültig seine Herrschaft über die Welt demonstrieren. Martin und den anderen bleibt nicht viel Zeit, sich doch noch einen Plan auszudenken. Doch dann werden alle getrennt und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn an Weihnachten will der Ismus auf Teufel komm raus zeigen, wer der wahre Herrscher ist.

Lange und sehnsüchtig habe ich auf den dritten Teil der Dancing Jax-Reihe gewartet. Aber so intensiv mich auch die beiden ersten Teile beschäftigt haben, hatte ich bei dem Abschlussband dann doch meine Probleme. Die erste Hälfte hat sich etwas gezogen, es kam keine richtige Spannung auf und es war fast alles total vorhersehbar.

Dies änderte sich jedoch schlagartig und ab diesem Zeitpunkt war es wie bei den ersten beiden Teilen: ich konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Man bekommt fast keine Luft zum Atmen, ein Ereignis jagt das Nächste und eine Überraschung folgt auf die andere.

Dancing Jax hat mich komplett überzeugen können. So unterschiedlich die drei Bücher auch waren, so genial passen sie am Ende zusammen.

Allein die Idee der Geschichte ist für mich schon etwas Neues, Anderes und die Umsetzung hat in meinem Augen, bis auf den etwas langatmigen Start des dritten Teils, wunderbar funktioniert.

Der Schreibstil des Autors tut dabei sein übriges. Mit wenigen Informationen wird man gleich geködert und kann nicht anders, als sich immer wieder der Geschichte zu widmen.

Einzig das Ende hat mich dann doch etwas verwirrt zurückgelassen. Manche Charaktere werden im letzten Kapitel nochmals erwähnt, inwieweit es ihnen ergangen ist. Andere werden außen vor gelassen. So hätte es mich doch bei einigen brennend interessiert, was mit ihnen letztendlich geschehen ist.

Aber da das Ende ja den Verdacht auf weitere Teile offen lässt, kann man vielleicht hoffen, nochmal etwas von allen zu lesen.

Das Gesamtbild hat mich letztendlich überzeugen können und so ist auch der dritte Band ein rundum stimmiges Bild.

Man darf sich jedoch nicht zu sehr an bestimmte Charaktere hängen, da es sein kann, dass diese das Ende des Buches nicht überleben oder sich anderweitig verändern. Dies macht die Geschichte für mich noch interessanter, da der Autor so nicht einem bestimmten Muster folgt, sondern einfach mal seine Charaktere das machen lässt, was sie wollen. Unter anderem ist dies ein Punkt, der die Reihe für mich zu einer der besten macht, die ich bisher gelesen habe.

Das Buch ist nichts für Zartbesaitete. Manchmal wird es recht blutig, was aber auch einen Teil der Geschichte ausmacht.

Fazit:
Ein würdiger Abschluss der Trilogie, der nur aufgrund der Länge am Anfang Minuspunkte bekommt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2015
Vermes, Timur

Er ist wieder da


sehr gut

Es ist Sommer im Jahre 2011. Auf einem leeren Baugrundstück liegt ein Mann und schlägt die Augen auf. Adolf Hitler ist zurück und findet sich orientierungslos mitten in Berlin wieder. Doch er passt sich erstaunlich schnell seiner neuen Situation an. Und mit seinem Geschick, Reden zu schwingen und Leute zu seinen Gunsten einzunehmen, schafft er es, sich eine Karriere aufzubauen, die er in früherer Zeit schon einmal hingelegt hat.

Wie auch meiner Bloggerfreundin Sonja fällt mir eine Rezension zu diesem Roman recht schwer. Ihr Aussage „Darf man über Hitler lachen?“ ist durchaus gerechtfertigt. Aber auch ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man es darf. Zumindest mit einer gesunden Portion an Verantwortungsbewusstsein.

Allein die Idee, Hitler mit seinen Ansichten im heutigen Berlin auf die Leute loszulassen, finde ich eine durchaus geniale Idee. Und es ist schon lustig, Hitler dabei zu begleiten, wie er versucht, sich an das heutige Leben anzupassen. Doch dieses „Lustigsein“ hält nicht so lange an, denn bald kommen die Hasspredigen auf die Juden, das Einnehmen der Leute und die Gefolgschaft mehrerer Personen. Und so kann man sich vorstellen, wie Hitler seinen Weg nimmt.

Ich persönlich war fasziniert von der Schreibweise des Autors, der in der Ich-Perspektive davon erzählt, wie Hitler auf dem Grundstück aufwacht, sich nach kurzem Orientieren einen Weg zu einem Zeitungskiosk bahnt und von dort aus alles seinen Anfang nimmt.

Mit Pointen wie Blitzreinigung, die Homepage eine „Heimseite“ zu nennen und dort ein Führerhauptquartier einzurichten, sich mit „mein Führer“ anreden zu lassen und durch seine doch teilweise charmante Art die Leute für sich einzunehmen, ergibt sich letztendlich eine sehr interessante Geschichte, die zeigt, wie beeinflussbar die Menschen sind.

Insgesamt schildert der Autor ein sehr mutiges Thema mit sehr, sehr ernstem Hintergrund und schafft es trotzdem, sich damit nicht ins Abseits zu stellen bzw. alles ins Lächerliche zu ziehen.

Gestört hat mich allerdings schon, dass Hitler sich gar nicht damit auseinandersetzt, warum er eigentlich 2011 plötzlich auf einem verlassenen Grundstück aufwacht. Warum wacht er dort auf? Warum gerade dort? Warum gerade er? Es gibt hier viele Fragen, die von ihm aber als gegeben hingenommen werden.
Er wacht auf und macht einfach dort weiter, wo er aufgehört hat.

Auch das Ende ist sehr prompt und lässt zuviel Spielraum für die Fantasie, die in meinem Fall nicht so gut ausgefallen ist.

Trotz allem Bedenken, muss ich dem Buch dann doch eine hohe Bewertung geben, ist allein schon die Idee, das Herantrauen an ein gewagtes Thema sowie die Umsetzung einfach nur gelungen.

Fazit:
Ein mit alten Ideen versehener Hitler im modernen Deutschland.

10 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.