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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 2021 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2022
Römer, Lotte

Orangencreme und süße Träume


ausgezeichnet

Ein wunderschöner Ausflug an den Gardasee

Seit ihre Eltern bei einem Kletterunfall vor 4 Jahren ums Leben kamen, hat Valentina Dorner, 22, die Mutterstelle für ihren Bruder Tim, 18, übernommen. Aus ihrem Heimatort im Bayrischen Wald sind die beiden ins sonnige Italien an den Gardasee gezogen. Valentina arbeitet hier im kleinen privat geführten Hotel „Casa Feliciità“ in Limone sul Garda, wo sie als Kinder schon Urlaub gemacht haben, bei der leidenschaftlichen Köchin Antonella als Mädchen für alles. Als Maximilian Richter, ein leidenschaftlicher Kletterer, mit seiner Mutter Helene im Hotel eincheckt, beginnt sich die Welt von Valentina plötzlich schneller zu drehen.

Diesen wunderschönen Ausflug nach Bella Italia an den Gardasee habe ich bei dem usseligen Wetter, das wir hier gerade haben, absolut gebraucht und sehr genossen.
Lotte Römer hat einen so mitreißenden Schreibstil, der mich sofort in diese so liebevolle Geschichte hinein gezogen hat. Eine tolle Location, wo ich sehr gerne auch mal mit Antonella auf der kleinen Bank am Hotel sitzen würde um ganz in Ruhe einen Cappuccino zu trinken. Wunderbare Menschen, denen ich hier begegne. Allen voran natürlich Valentina, die so hart arbeitet um ihrem Bruder den Lebensstil weiter zu ermöglichen, den er bisher gekannt hat. Tim, der mir mit seiner kindischen, störrischen und unnachgiebigen Art zuerst gar nicht gefallen hat, macht nach einem Gespräch mit seiner Schwester einen sehr positiven Wandel durch. Natürlich Maximilian, der von Anfang an eine fürsorgliche und absolut liebenswerte Art an den Tag legt, die es einem fast unmöglich macht, ihn nicht zu mögen. Und natürlich Antonella, die liebevolle kreative Mama des Hauses, deren einziger Lebenszweck es zu sein scheint, andere glücklich zu machen. Ihre Gerichte sind einfach ein Gedicht. Da bekomme ich beim Lesen dauernd Appetit. Kein Wunder, dass die Gäste immer wieder gerne zu ihr ins kleine Hotel kommen. Eine absolute Wohlfühl-Oase.
Die Autorin spricht beim Lesen wirklich alle meine Sinne an. Die Schilderungen der Umgebung sind so lebhaft, dass ich sofort dort hin reisen möchte; der Blick von den Bergen ins Tal liest sich so traumhaft schön und ich habe das Panorama direkt vor Augen. Das Aroma der leckeren Speisen, die Antonella immer frisch zubereitet, habe ich noch immer in der Nase. Dazu eine kleine Liebesgeschichte, die mich wie ein warmer Mantel eingehüllt hat. Außerdem habe ich auch noch etwas übers Klettern gelernt.
Ein absoluter Wohlfühl-Liebesroman in einer traumhaft schönen Kulisse, den ich sehr gerne gelesen habe.

Bewertung vom 08.01.2022
Eriksson, Kjell

Die Nacht des Feuers / Ann Lindell Bd.8


gut

Ein Thriller, der mich nicht angesprochen hat

Das idyllische Cover vermittelt zwar ein bisserl schwedisches Lebensgefühl, hat aber so gar nichts mit der eher düsteren Geschichte aus der schwedischen Provinz Uppland gemein.

Ann Lindell ist aus dem Polizeialltag ausgestiegen um sich ihrem Alkoholproblem zu stellen und wieder zu sich selbst zu finden. Sie hat sich in der schwedischen Kleinstadt Tilltorp niedergelassen und arbeitet hier halbtags in einer Käserei. Als bei einem Brand in der alten Schule, wo derzeit 49 Asylanten auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung untergebracht sind, ein Feuer ausbricht und 3 Menschen sterben, erwacht bei ihr der Spürsinn und sie versorgt ihren ehemaligen Kollegen Sammy Nilsson, der mit privaten Problemen zu kämpfen hat, mit Infos aus dem Dorf, wo immer viel geredet wird. Dann kommt bei einem weiteren Brand in einer Schmiede die junge Lovisa Friman ums Leben. Hängen die Brände zusammen? Kommt dazu vielleicht auch noch der Sprengstoffanschlag in Hökarängen?

Ich habe normalerweise keine Schwierigkeiten mich in eine Geschichte hinein fallen zu lassen. Hier ist mir das bis zum Schuss leider nicht gelungen. Die Story hat mich nicht gepackt, mich nicht fesseln können. Vielleicht liegt es aber auch an der, wie ich finde, nicht so guten Übersetzung, dass ich keinen Zugang gefunden habe. Weder zu den Menschen, wo ich mit den vielen für mich fremden Namen Probleme hatte, noch zu dem Fall, bei dem mir die Spannung gefehlt hat. Obwohl das Thema Rechtsextremismus und Fremdenhass sehr gut gewählt ist. Ein aktuelles Thema, sowohl hier bei uns in Deutschland, als wohl auch in Schweden. Dazu wird die Dorfidylle so richtig auseinander genommen. Geheimnisse und Abgründe werden aufgedeckt. Kjell Eriksson gelingt es sehr gut, die dörfliche Atmosphäre zu beschreiben, wo bald keiner mehr weiß, wem er noch trauen kann und wem nicht.

Die Menschen, die ich hier kennenlerne, angefangen bei Ann Lindell und Sammy Nilsson, finde ich durchweg sehr gut und eindrücklich beschrieben. Ihre Beziehung untereinander, vor allem der Dorfbewohner, werden beleuchtet und einiges kommt zutage, was wohl unter dem Mantel der Verschwiegenheit hätte bleiben sollen.

Der Schreib- und Erzählstil hat mich nicht angesprochen. Die dauernden Abschweifungen waren mir zu viel. Dadurch fiel die aufkommende Spannung immer wieder in sich zusammen. Manche verschachtelten Sätze musste ich ein paar mal lesen um sie zu verstehen.

Ein Thriller mit viel Potential, der mich leider nicht angesprochen hat.

Bewertung vom 07.01.2022
Gladwin, Laura

Was uns schmeckt


ausgezeichnet

Einfach köstlich

Unser Enkel beginnt gerade sich näher mit seinem und unserem Essen und den dazugehörigen Lebensmitteln zu beschäftigen. Und da tun sich natürlich Fragen auf. Da fand ich es sehr hilfreich, als ich auf Vorablesen auf das Buch „Was uns schmeckt - Ein Atlas der Köstlichkeiten“ von Laura Gladwin aus dem Insel-Verlag gestoßen bin.
Hier erfahren wir, als erstes viel Grundsätzliches: wie wir unser Essen mit allen Sinnen genießen; wie sich unser Essen auf unseren Körper auswirkt; was das Essen mit unserem Planeten macht und dass es eine unendliche Vielfalt an Lebensmitteln gibt.
Auf 92 Seiten erfahren wir einiges über Obst und Gemüse, Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch und Geflügel, Würzmittel, Gewürze und Kräuter, Vegetarisches, Gebäck, Eingelegtes und Getrocknetes und sogar Backzutaten in unserem Vorratsschrank werden thematisiert. Auch Lebensmittel mit vielen Kohlehydraten wie Brot, Kuchen, Reis etc. finden hier ihren Platz. Alles wird auch noch in verschiedene Unterpunkte gegliedert. Einige der Lebensmittel, die hier angesprochen werden, kannten wir bisher gar nicht. Wobei das Buch anregt, auch diese in Zukunft mal zu probieren und so kulinarisch in die weite Welt einzutauchen. Dazu verleiten auch die Rezeptideen am Ende des Buches.
Als Highlight des Buches überhaupt empfinde ich die liebevollen Illustrationen der vorgestellten Köstlichkeiten. Zu jedem Lebensmittel bekomme ich ein Bild mit seinem Namen und einer kurzen Beschreibung. So detailreich und liebevoll gestaltet bieten sich allein schon ein absolutes Lese- und Anschauvergnügen.
Ich habe das Buch mit meinem Enkel durchgeschaut und war froh, dass die allermeisten seiner Fragen im Buch bei den einzelnen Lebensmitteln schon direkt beantwortet wurden.
Ein wundervolles kindgerechtes Sachbuch für die ganze Familie voller Köstlichkeiten aus aller Welt, das Zoe Barker ganz wunderbar und liebevoll illustriert hat und das wir bestimmt noch oft zur Hand nehmen werden.

Bewertung vom 06.01.2022
Barks, Carl

Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht


ausgezeichnet

Nostalgie pur!

Ich bin mit Donald Duck und seinen Großneffen Tick, Trick und Track aufgewachsen. Daher habe ich mich riesig auf „Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht“, eine Bilderbuchgeschichte in Anlehnung an die weltbekannte Weihnachtsgeschichte um Ebenezer Scrooge von Charles Dickens gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Onkel Dagobert verhält sich in der Geschichte genau wie sein Vorbild Ebenezer Scrooge: abweisend und geldgierig. Ein Unsympath auf ganzer Linie, der Dank seiner Großneffen doch noch den Geist der Weihnacht, also was Weihnachten wirklich bedeutet, erfährt.

Norman McGary hat die Original-Zeichnungen von Carl Barks aus dem Jahr 1960 überarbeitet. Sie haben mich an die alten Disneyfilme bzw. die alten Entenhausen-Comics erinnert. Da kommt schon etwas Nostalgie auf.

Als Zusatz bekomme ich zum Schluss noch drei Kurzcomics mit Donald Duck rund um das Thema Weihnachten und Geschenke. Ein Ausschnitt aus er Weihnachtsgeschichte rundet das ganze ab.

Durch die große Schrift können Kinder ab 7 Jahren die Bilderbuchgeschichte auch schon selbst lesen. Da die Geschichte aus mehr Illustrationen als Text besteht, werden sie hier auf den 32 Seiten auch nicht überfordert. Mir reicht es allerdings schon nur die Bilder anzuschauen und mich vom „Geist der Weihnacht“ berieseln zu lassen. Einfach nur schön.

Ein Muss für alle Entenhausen-Fans und solche, die es mit diesem Buch bestimmt werden.

Bewertung vom 06.01.2022
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


sehr gut

Nichts für schwache Nerven

Genau wie bei „Dinner for one“ am 31.12. spielt sich seit 5 Jahren das gleiche Prozedere hier am 6.11. ab. „Der Gräber“ wählt in den Göteborger Villenvierteln ein allein lebendes Opfer aus, gräbt sich durch die Erde und gelangt durch die Kellerfußbodendecke in die Häuser. Durch den Tunnel durch den er gekommen ist, verschleppt er sein Opfer in seine Unterwelt.
Kriminalkommissarin Cecilia Wreede und ihr Kollege Kriminalkommissar Jonas Andrén tun alles um den „Gräber“ zu finden. Aber seit 5 Jahren haben sie fast nichts an Spuren, was sie auf seine Fährte bringen könnte.
Lektorin Annika Granlund plagt die Sorge um den Eklund-Verlag. Sie brauchen mal wieder einen Bestseller, damit der Verlag nicht in die Pleite rutscht. Da findet sie eines morgens ein verdrecktes Manuskript mit einer schonungslosen, beängstigenden und gruseligen Story vor ihrer Bürotür. Als Absender Jan Apelgren, der Autor, der seit 6 Jahren zusammen mit seiner Frau verschwunden ist und den sie als Lektorin jahrelang betreut hat.

Die Geschichte wird anfangs aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen lerne ich so die Lektorin Annika Granlund kennen, die für sich und ihren Mann ein neues Haus sucht. Aber bitte ohne Keller. Damit hat sie als Kind schlechte Erfahrungen gemacht.
Als nächstes erlebe ich die Geschichte aus Sicht der Kommissarin Cecilia Wreede. Hier fehlt mir allerdings die Recherche, die Ermittlungsarbeit. Die rückt für mich zu stark in den Hintergrund.
Später meldet sich dann auch „der Gräber“ mit seiner Geschichte von vor 6 Jahren zu Wort. Wie er zu dem wurde, was er jetzt ist. Aber ich lese schon vor jedem neuen Kapitel von ihm, wo er etwas Privates von sich preis gibt.
Mir hat es Spaß gemacht, den eindringlich und gut vorstellbar skizzierten Personen, die alle ihre Eigenheiten haben, zu folgen.

Die bildhaften und farbigen Beschreibungen mit einigen richtig gruselige Szenen fachen das Kopfkino ab der ersten Seite an. Die Spannung steigt anfangs recht hoch, lässt aber dann stark nach, bis sie zum Ende hin wieder hochsteigt. Den Mittelteil empfinde ich persönlich als etwas langatmig, teils sogar langweilig bzw. uninteressant. Aber zum Ende hin nimmt die Geschichte so an Fahrt zu, wird wieder richtig aufregend. Da hätte ich noch stundenlang weiter lesen können. Bis auf wenige Fragen hat sich für mich auch alles schlüssig aufgeklärt.

Ein Thriller mit einer richtig guten Geschichte, dem es für mich leider etwas an Spannung fehlt. Unterhalten hat er mich trotzdem gut.

Bewertung vom 04.01.2022
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1


ausgezeichnet

Ein super spannender Serien-Auftakt

An verschiedenen Orten in Deutschland werden insgesamt 7 Jungs von ein und dem selben Täter entführt. Kurz darauf werden ihre Eltern ermordet. Ebenfalls vom selben Täter. Wie kann das sein? Kommissarin Olivia Holzmann vom BKA Berlin steht vor einem Rätsel. Die heiße Spur zu Fjodor Sokolov, einem mächtigen Spieler im internationalen Drogenschmuggel, entpuppt sich schnell als Luftnummer. Sie bittet ihren ehemaligen Kollegen und Mentor, den legendären Severin Boesherz, der sich unwiderruflich aus dem Ermittlerleben zurückgezogen hat, um Hilfe. Doch der hat kein Interesse, sich in den Fall hinein ziehen zu lassen. Und den 7 entführten Jungs läuft die Zeit davon.


Durch den leisen und doch sehr eindringlichen Erzählstil von Vincent Kliesch gelingt es mir mühelos in die Geschichte hinein zu finden. Die kurzen Kapitel machen die Story sehr schnell und ich fliege nur so durch die Seiten. Die Spannung ist sofort da und steigert sich immer weiter, bis das Ganze, wie kann es anders sein, ein gutes Ende findet. Aber bis dahin gibt es einige für mich nicht so überraschende und einige absolut überraschende Wendungen, die dem Ganzen noch mehr Speed geben.

Was mich auch total fasziniert hat, sind die so unterschiedlichen Menschen, die ich hier kennenlerne. Sei es Olivia Holzmann, die mir sofort sehr sympathisch war. Oder Severin Boesherz und sein Sohn Ferdinand, die mich mit ihrem fotografischen Gedächtnis beeindrucken. Auch Esther Wardy, die vor 20 Jahren schon mal einen ähnlichen Fall bearbeitet hat, finde ich sehr interessant.

Da die Geschichte aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt wird, habe ich immer einiges an Informationen mehr, als die Ermittlerin. Auch kann ich so sehr gut nachvollziehen, was in den Köpfen der verschiedenen Menschen hier vorgeht und warum sie so handeln, wie sie es tun.

Das Motiv des Zebras, das mich schon auf dem Cover angezogen hat, zieht sich durch die Geschichte wie der rote Faden.

Ein dramatischer Fall, der es in sich hat. Bei dem ich mitgefiebert und mitgelitten habe. Der mich bedrückt und erschüttert hat. Bei dem mich das Ende schockiert hat. Bei dem ich Mitleid gespürt habe. Mit den beiden Kindern, die vor 20 Jahren entführt wurden und die nur mit großem Glück einem gespenstischen Schicksal entkommen sind. Und mit den Jungs, die heute darauf warten, ob sie dem Tod noch entkommen können. Ein Buch, das gespannt macht, auf das, was da hoffentlich bald nach kommt. Ein Buch, das eine eindeutige Leseempfehlung bekommt.

Bewertung vom 31.12.2021
Fröhling, Heike

Weil Träume unendlich sind


ausgezeichnet

Die bewegende Lebensgeschichte einer sehr interessanten Frau

Nachdem ich bereits das 1. Buch "Weil ich an uns glaubte“ aus der Reihe „Zeit der Schattenfrauen“ von Heike Fröhling gelesen habe, wollte ich natürlich auch wissen, wie es Marlies Schwester Ruth in ihrem Leben ergangen ist.

Nach einem Schwächeanfall wird der 81-jährigen Marlies bewusst, dass sie vielleicht nicht mehr lange zu leben hat. Sie möchte ihre 6 Jahre jüngere Schwester Ruth noch einmal sehen, mit der sie vor vielen Jahren im Streit auseinander gegangen ist. Marlies Enkelin Lena macht sich auf die Suche nach ihrer Großtante und wird im Internet schnell fündig…


Mir hat die Lebensgeschichte von Marlies schon sehr gut gefallen. Ruth ist ein ganz anderer Charakter und zu ihr passt der Titel „Weil Träume unendlich sind“ so gut. Sie ist auf alle Fälle mein Liebling der beiden Frauen.

Heike Fröhling schreibt so wunderbar flüssig und leicht, zieht mich so schnell in die Geschichte hinein. Ich fühle mich Ruth sehr nahe. Ich bin ihr schnell viel näher, als ich Marlies je gekommen bin. Vor allem Ruths Arbeit bei den Fledermäusen hat mich stark beeindruckt und in ihre Einsamkeit mit abtauchen lassen. Die Landschaftsbeschreibungen auf Usedom laden zum Träumen und Verweilen ein und ich will mir das alte Forsthaus unbedingt einmal anschauen. Vielleicht finde ich ja auch Anders´ Wohnwagen.

Auch Lena, Ruth´s Großnichte war mir gleich sympathisch. Ich finde es toll, wie sie versucht ihrer Oma deren Wunsch zu erfüllen und ihre Schwester zu finden. Die Gespräche zwischen ihr und ihrer Großmutter und später mit Ruth empfinde ich als sehr emotional. Sie haben mich berührt und bewegt. Lena scheint ihrer Großtante um so vieles näher als ihrer Oma. Auch sie hat ihre kleinen Sorgen und ich finde es toll, wie sie beginnt ihr derzeitiges Leben zu hinterfragen.

Besonders gefallen haben mir auch die Menschen, die ich im Forsthaus kennenlerne: Emmi Junker, die als Köchin für das leibliche Wohl zuständig ist; Herr Moosbacher, der sich Ruth schon fast liebevoll annimmt und seine „Waldarbeiter“ Andreas, Werner und Manfred, die Ruth als die wohl erste und einzige Frau in ihrer Mitte so selbstverständlich annehmen.

Eine Geschichte, die mich stark beeindruckt und berührt hat. Die auch nachdenklich macht. Die mich aber hauptsächlich sehr gut unterhalten hat. Eine fesselnde, packende und ergreifende Geschichte über eine mutige, starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und es trotz aller Widerstände schafft, ihren Jugendtraum zu verwirklichen.

Bewertung vom 29.12.2021
Lahnstein, Petra

Die kleine Wolke - Rettet die Weihnachtsmagie!


ausgezeichnet

Eine so liebevolle Geschichte über die Magie des Weihnachtsfestes

Die kleine Wolke freut sich riesig, als ihr Freund Kummolino und Oma Greisina auf sie zugeflogen kommen. Die beiden brauchen ihre Hilfe beim Schnee machen. Denn die Regenwolken verbringen wegen der technischen Wünsche der Kinder immer mehr Zeit in der Weihnachtswolkenwerkstatt. Schon in den letzten zwei Jahren hatten sie nicht für weiße Weihnachten im Schnee sorgen können. Das soll sich in diesem Jahr ändern und alle zusammen machen sich auf zum Regenwolkenhimmel. Die kleine Wolke hat noch nie geschneit. Ob sie das schaffen wird?
Wir lernen den Weihnachtsmann, die Weihnachtshelferwolken, Frau Wolken-Wichtig-Wissensmeyer und die Weihnachtswolkenwerkstatt mit der Entwicklungs- und Gestaltungsabteilung kennen. Es gibt sogar eine Musikgruppe und die kleine Wolke sieht, was sie hätte alles werden können. Oma Greisina erzählt der kleinen Wolke die Geschichte von Weihnachten und von der Weihnachtsmagie. Dann hat sogar der Weihnachtsmann keine Lust mehr und schmeißt hin. Für ihn kommt nun Rupi Ruprecht ans Steuer der Wolkenwerkstatt. Aber der verbreitet nichts außer Chaos.
Dann hat die kleine Wolke eine Idee, wie die Weihnachtsmagie doch noch gerettet werden kann.

Wir hatten einen riesen Spaß beim Lesen dieser bezaubernden Weihnachtsgeschichte von Petra Lahnstein. Die kleine Wolke ist so liebenswert und hat so tolle Ideen mit denen sie uns mehr als einmal überrascht hat.
Es gibt zwar schon zwei Vorgängergeschichten, was aber hier das eintauchen in die Geschichte nicht gestört hat.
Die Schrift ist angenehm groß, so dass das Buch auch sehr gut für Erstleser geeignet ist, die sich am Lesen üben wollen.
Sehr gut gefallen uns auch die niedlichen Illustrationen von Marion Gerstel. Auf ihren Bildern gibt es so viel zu sehen und zu entdecken.

Ein tolles Weihnachtsbuch über Freundschaft und Zusammenhalt und die Magie des Weihnachtsfestes für Jung und Alt.

Bewertung vom 28.12.2021
Liesenfeld, Gabriele

Drachenhelden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Diese Drachen muss man einfach lieben

In Femurion, der Stadt der Zauberer, werden zwei kleine Drachen geboren. Der eine, Sohn von Leilana, der schönsten und größten Sonnendrachin, ist goldgelb, wie ein richtiger Sonnendrache. Der andere, Sohn der Sonnendrachin Mironda ist giftgrün mit einem kleinen gelben Punkt auf dem Kopf. Den Goldgelben „Goldwind“ bekommt Arina, die Tochter des großen Zauberers Aklantas. Miko, der Sohn von Drachenstallmeister Niklon nimmt sich des kleinen Giftgrünen an und nennt ihn „Sturmnacht“. Arina und Miko reiten ihre Drachen ein. Und als ihre Welt bedroht wird, halten die Beiden zusammen und schmieden einen Rettungsplan…

Unserem kleinen Enkel und mir hat die Geschichte um die beiden so unterschiedlichen Drachen und ihre genauso unterschiedlichen Reiter sehr gut gefallen. Eine Geschichte, die zeigt, dass es kein Fehler ist anders zu sein. Dass es oft sogar so ist, dass der „Fehler“ ein Vorteil sein kann. Dass Jeder etwas besonders ist. Man muss nur herausfinden, wo diese besondere Begabung liegt. Und dass Vorurteile oft sinnlos sind.

Jedes der 15 Kapitel wird mit einer Zeichnung eingeleitet. Und auch in den Kapiteln selbst gibt es hier und da noch Zeichnungen, die das Gelesene wunderbar unterstreichen. Die einzelnen Kapitel haben ein angenehme Länge, so dass man die Geschichte auch über z.B. 2 Wochen mit täglich einem Kapitel lesen könnte. Da die Geschichte aber so spannend und interessant ist, wird man sie bestimmt schneller lesen wollen. Ich finde sie auch für Erstleser, die sich im Lesen üben wollen, sehr geeignet.

Eine spannende Geschichte über Freundschaft, Mut, Vorurteile und wie man den Anderen mit seiner Andersartigkeit akzeptiert.

Bewertung vom 22.12.2021
Mommsen, Janne

Das Inselweihnachtswunder


ausgezeichnet

Weihnachten auf Föhr

Es weihnachtet auf der kleinen Nordseeinsel Föhr. Die Inselpastorin vom Friesendom Carola Schmidt, 35, hat nur einen einzigen Wunsch: nach der Christmesse nicht alleine zu sein. Ihr ist der Richtige noch nicht begegnet und so versucht sie den Inselgeist Nis Puk mit Antipasti zu einem Weihnachtswunder für sie zu bestechen. Als sie auf der Nachbarhallig ihren Pfarrerskollegen Benedikt Blüthgen vertritt, trifft sie den dortigen Organisten Torin Hansen, der sie um einen Gefallen bittet. Seiner Großmutter geht es gesundheitlich gar nicht gut und sie wünscht sich, noch einmal Weihnachten und ihren Geburtstag zu feiern. Also wird das Fest einfach um eine Woche vorverlegt und Carola erlebt seit langem mal wieder, was es heißt, das Fest der Liebe in einer Familie zu feiern. Bei ihrer Rückfahrt mit ihrem Boot nach Föhr kommt sie gerade noch rechtzeitig um den Immobilienmakler Jan Rickleffs zu retten, dessen Rennboot gerade sinkt. Dabei verliert er seinen Geldkoffer…

Carola Schmidt ist eine Pastorin, wie sie sich wohl jede Kirchengemeinde wünscht: sympathisch, zugewandt mit einem offenen Ohr und einer helfenden Hand für jedes ihrer Schäfchen. Ihr Beruf ist für sie eine Berufung. Ich habe mich so über ihre Zwiesprache mit ihrem obersten Chef amüsiert, dessen Antworten sie sich so hinbiegt, wie sie sie gerade gebrauchen kann. Aber es ist ja für´s Allgemeinwohl. Nur sie selbst geht sich dabei manchmal etwas verloren. Aber das soll nun Nis Puk, der Geist der Inseln, ändern.

Es war mir von Anfang an klar, in welche Richtung diese liebevolle Weihnachtsgeschichte von Janne Mommsen gehen würde. Aber es passiert so viel; die Menschen mit denen ich es hier zu tun habe, sind so sympathisch oder wandeln sich zum sympathischen. Als die 15-jährige Swantje mit voller Inbrunst in der Kirche „Child in Time“ von Deep Purple schmettert, hatte ich das Lied direkt in den Ohren. Genauso wie die Blockflötengruppe. Die kreativen Ideen, die Carola zum Wohle ihrer Gemeindemitglieder entwickelt, finde ich so klasse. Und plötzlich ist Torin an ihrer Seite und hilft überall tatkräftig mit. Und sogar Makler Rickleffs mag ich am Ende gut leiden.
Das Ende, ja, das ist einfach nur „Hach – wie schön“. Für alle Beteiligten.

Eine berührende, herzerwärmende Geschichte mit weihnachtlicher Inselatmosphäre, die mich ausgezeichnet unterhalten hat.