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Leseigel
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Villingen

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Insgesamt 1122 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2019
Buchenberger, Alex

Hannas Leichen


weniger gut

Mord in der bayrischen Provinz
Hanna Schmiedinger, Hauptkommissarin in Traunstein, muss sich um einen Doppelmord kümmern. Hauptverdächtiger ist der Ehemann Florian der Toten, die zusammen mit ihrem Liebhaber, der der Geschäftspartner von Florian war, getötet wurde. Florian beteuert seine Unschuld. Hanna möchte das sehr gerne glauben, da sie Florian nicht unsympathisch findet. Im Laufe der Ermittlungen ergeben sich einige andere Spuren, denen Hanna und ihre Kollegen nachgehen.
Ich konnte mich mit dem Krimi nicht wirklich anfreunden. Das lag aus meiner Sicht an zwei Punkten. Mir war die Hauptkommissarin Hanna zutiefst unsympathisch. Ihr Verhalten gegenüber dem Hauptverdächtigen Florian war für mich unprofessionell. Ihr Benehmen gegenüber ihren Mitarbeitern und anderen war einfach indiskutabel. Gut, dass ich nicht mit ihr zusammen arbeiten muss. Die Ermittlungen im Fall selbst waren eher zerfahren. Dinge, die in meinen Augen den Fall nicht weiter brachten, wurden ausführlich thematisiert wie das Verhältnis des Kollegen Talgruber zu seiner kranken Mutter. Zugegeben das Buch lässt sich gut lesen, aber das alleine macht für mich noch keinen guten Krimi. Die Lösung des Falles war mir dann auch zu vorhersehbar.

Bewertung vom 16.06.2019
Constant, Birgit

Das bretonische Mädchen


ausgezeichnet

Interessanter historischer Roman mit Krimielementen
Wir finden uns auf dem englischen Gutshof Wilburgfos im Jahr 1086 wieder. Der Normanne Sir Geoffrey lebt dort in zweiter Ehe mit der Angelsächsin Edeva, dem rein normannischen Erben William und den gemeinsamen Kindern mit seiner jetzigen Frau. Als William stirbt, wäre Roger als ältester Sohn aus zweiter Ehe der rechtmäßige Erbe. Sein Vater Sire Geoffrey möchte das aber verhindern. Im Laufe der ständigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden kommt es zu mehreren Todesfällen auf dem Gutshof. Roger versucht die Hintergründe aufzudecken, um sein Erbe zu sichern und weiteres Unheil von der Familie abzuwenden. Eine wichtige Rolle scheint ein bretonisches Mädchen zu spielen, das im Kloster lebt und von dem Rogers Vater seinen Sohn unbedingt fernhalten will. Als Roger die Zusammenhänge klar werden, scheint es fast zu spät, um weitere Todesfälle zu verhindern.
Das Buch ist eine gelungene Mischung aus historischem Roman und Krimielementen. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht des jungen Roger. Im Laufe der Handlung erhält man fundierte und anschauliche Einblicke in das damalige alltägliche Leben und die politischen Verhältnisse. Roger ist ein sympathischer Teenager, der um die Anerkennung seines Vaters und sein Geburtsrecht kämpft. Ich konnte mich gut mit ihm identifizieren und dadurch völlig in die Geschehnisse eintauchen. Die Handlung selbst ist spannend und ich war bis kurz vor Schluss im unklaren, wie alles zusammenhängt. Die Auflösung war für mich nachvollziehbar und passte gut zu meinen eigenen Empfindungen.
Das Buch bietet in meinen Augen gute Unterhaltung, interessante historische fakten und einen guten Spannungsbogen durch die Krimielemente.

Bewertung vom 12.06.2019
Suchanek, Andreas

Blutnacht / Das Erbe der Macht Bd.18 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Welt der Lichtkämpfer für immer verloren ?
Bran holt zum endgültigen Schlag aus. Wer nicht für ihn ist, ist gegen ihn und muss sterben. Auch die Freunde scheinen in einer ausweglosen Situation, da Bran vieles vorher gesehen hat und mögliche Fluchtwege verschließt.
Diese Folge hat mich absolut sprachlos gemacht. Ich konnte zum einen kaum weiter lesen. Zu schrecklich und beängstigend sind die Ereignisse. Zum anderen konnte ich die Seiten nicht schnell genug umblättern. wollte ich doch unbedingt wissen, ob Hilfe und damit sich Hoffnung für meine Helden abzeichnet. Das Buch endet mit einem Paukenschlag. Die gemachten Offenbarungen haben mich absolut verblüfft. Ich finde sie genial. Wie immer ist die Spannung bis zur Fortsetzung kaum auszuhalten.

Bewertung vom 12.06.2019
Lorne, Mac P.

Der Sohn des Löwen / Robin Hood Bd.5


sehr gut

Robin Hood - Es lebe die Freiheit !
Robin Hood ist mit seinen über 60 Jahren eigentlich im Rentenalter. Doch die englischen Machtverhältnisse lassen das nicht zu. Mittlerweile sitzt Henry III, Sohn von König John, einst Robins ärgster Feind, auf dem Thron. Ähnlich wankelmütig in seinen Gunstbeweisen wie sein Vater hört er auf die Einflüsterungen seiner so genannten Ratgeber, die nur auf ihren Vorteil bedacht sind. Das führt dazu, dass Huntingdon Castle, der Wohnsitz von Robins Ziehsohn Fulke, in Gefahr gerät. Natürlich eilt Robin zu Hilfe. Sogar erneut ins Heilige Land führt Robins Weg. Schließlich stirb Robin mit über 80 Jahren in seinem geliebten England.
Erneut schildert der Autor englische Geschichte durch die Augen des freiheitsliebenden Robin. Dieses Mal lernen wir den wankelmütigen und auf dem Schlachtfeld wenig erfolgreichen König Henry III näher kennen. Wieder einmal wehrt sich Robin gegen Ungerechtigkeit und zeigt wenig Respekt vor weltlichen und kirchlichen Autoritäten. Unterstützt wird er von seinem Ziehsohn und illegitimen Sohn Richard Löwenherz Fulke. Das Buch war spannend zu lesen. Da man die Geschichte mit und durch Robin erlebt, bekommt man einen guten Einblick in die Geschehnisse aus dem Blickwinkel der Untertanen und erfährt was die Willkür der Mächtigen für diese bedeutet.

Bewertung vom 09.06.2019
Sahler, Martina

Die Zarin und der Philosoph / Sankt-Petersburg-Roman Bd.2


sehr gut

Katharina , die Große und der Geist der Aufklärung
Kurz nachdem sich Katharina zur Zarin gekrönt hat, nimmt sie das fünfjährige Waisenkind Sonja in ihre Obhut. Katharina liebt Sonja fast wie ihr eigenes Kind und fördert Sonjas regen Geist durch eine gute Bildung. In den Jahren, in denen Sonja am Zarenhof heranwächst, ist Katharina bemüht, ihr Reich nach europäischem Vorbild zu reformieren. Sie richtet Schulen ein, baut die Verwaltung um, aber sie schafft die Leibeigenschaft nicht ab. Ein Fehler, der in den Augen der Aufklärung, alles überschattet. Katharina ist es wichtig, in den europäischen Ländern als aufgeklärte Herrscherin wahr genommen zu werden. Aus diesem Grunde lädt sie angesehene Philosophen an ihren Hof, denen sie versucht, ihre Sicht auf die Welt zu erklären. Doch die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst.
Das Buch bietet angenehm leichte Unterhaltung im besten Sinne. Ganz nebenbei erfährt der Leser etwas über die russische Geschichte und die Ideen der Aufklärung, die ganz Europa politisch verändert haben. Die Autorin zeichnet ein sehr menschliches Bild von Katharina. Die Zarin ist eine gebildete und um ihre Untertanen besorgte Herrscherin, die aber mit aller Macht zurück schlägt, wenn sie ihre Position bedroht sieht. Interessant fand ich die Einblicke in die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit. Überraschend, dass die Gedanken der Rebellion von denjenigen ausgehen, die von den sozialen Verhältnissen am meisten profitieren. Gut gefallen hat mir, wie gekonnt die Autorin die Beschreibung der Stadt St Petersburg und der kaiserlichen Wohnstätten in die Handlung einbettet. Die Schilderungen lassen den ganz besonderen Zauber der Stadt lebendig werden.
Für mich war die Lektüre des Buches eine spannende Reise in die Vergangenheit und in eine faszinierende
Stadt.

Bewertung vom 03.06.2019
Werrelmann, Lioba

Hinterhaus


gut

Verworrene Wohnverhältnisse und ein alter Mordfall
Als Caro von ihrer Yoga-Stunde nach Hause kommt, findet sie eine leere Wohnung vor. Ihr bisheriger Lebenspartner Jens, ein erfolgreicher Orthopäde, hat sie ohne ein Wort verlassen. Vollkommen verzweifelt und von der Situation überfordert findet sich Caro in einem Berliner Hinterhaus wieder, dessen Welt und Bewohner ihr völlig fremd sind. Zudem stolpert sie über die Leiche eines Jugendlichen, der vor vielen Jahre verschwunden ist. Durch die Umstände gezwungen bemüht sich Caro , den alten Fall zu klären und zu verstehen, warum Jens sie verlassen hat. Sie gerät in ein Netz aus Lügen, Heimlichkeiten und alten Bündnissen.
Ich habe lange überlegt, ob ich das Buch verdammen oder loben soll. Mit den ersten zwei Dritteln des Buches konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Zu verwirrend und unrealistisch erschienen mir die Figuren und ihr Verhalten. Mir fehlte der rote Faden und eine Figur, mit der ich mich identifizieren konnte. Selbst Caro war mir mit ihrer Unselbstständigkeit und Verständnislosigkeit gegenüber ihrer Umwelt unsympathisch. Das ging so weit, dass ich auch, obwohl ihre Situation und das Verhalten der anderen ihr gegenüber herabwürdigend war, kein Mitleid empfunden habe. Welch ein Gegensatz dazu das Ende des Buches. Manche der Ungereimtheiten wurde logisch aufgelöst und das Schicksal der einzelnen Figuren hat mich überzeugt. Sprachlich war das Buch nicht meine Welt, da sich oft Ausdrücke aus der unteren Schublade bedient wurde. Andere mögen sich daran nicht stören. Trotz allem muss ich zugeben, dass die Erzählweise eine Sogwirkung entwickelt hat, so dass ich auf das Ende gespannt war.

Bewertung vom 03.06.2019
Müchler, Günter

Napoleon


sehr gut

Napoleon - Getriebener der politischen Umstände
Der Autor schildert Napoleons Lebensweg von seinen Anfängen auf Korsika bis hin zu seinem einsamen Ende auf St Helena.
Napoleon war in seinen Anfängen überzeugter Korse, der seine Heimat vom Joch der Franzosen befreien wollte. Diese Mission scheiterte. Er sucht sein Glück daraufhin in der französischen Armee und wusste seine Chancen zu nutzen. Durch den erfolgreichen Italienfeldzug scheint er seine Eignung bewiesen zu haben, der geeignete Mann zu sein, um dem durch die Revolution verursachte Chaos in Frankreich Herr zu werden. Napoleon stellt sich dieser Aufgabe und verfolgt von da an zwei Ziele : die Sicherung Frankreichs nach außen und die Herstellung einer Ordnung im Inneren. Dabei war sich Napoleon bewusst, dass er sein 2. Ziel nur erreichen kann, wenn er außenpolitisch - und das ist gleichbedeutend mit Erfolgen auf dem Schlachtfeld - reüssiert. Dementsprechend beginnt der Niedergang Napoleons bereits mit dem glücklosen Spanienfeldzug und endet auf dem Schlachtfeld von Waterloo.
Das Buch war für mich eine interessante und spannende Annäherung an die Person Napoleons. Meine Kenntnisse seiner Person erschöpften sich bis dato in den allseits bekannten Fakten: Korse, erfolgreicher Feldherr, Kaiser, Waterloo und Verbannung. Ich musste feststellen, dass dies Napoleon bei weitem nicht gerecht wird. Er war nicht der große Kriegstreiber, sondern versuchte immer wieder Frieden mit seinen Gegner zu schließen. Den Konflikt mit England um den Besitz Belgiens hatte er geerbt. Den großen Fehler, den Napoleon beging, war, dass er den anderen Herrschern vertraute, die hinter seinem Rücken, seinen Niedergang planten und kein Interesse an einem Friedensschluss hatten. Zeitgleich musste Napoleon immer damit rechnen, dass er innenpolitisch entmachtet wird. Hinter seinen militärischen Fähigkeiten geraten seine Verdienste im Bereich der Verwaltung zu sehr in den Schatten. Der Code Civil und die Reform der Verwaltung sind in meinen Augen seine großen Verdienste. Nach der Lektüre des Buches hat sich mein Bild von Napoleon in wesentlichen Punkten geändert.
Was das Lesevergnügen für mich etwas getrübt hat, war die sehr wissenschaftliche Sprache und dem zufolge der häufige Gebrauch von Fremdwörter. Dennoch hat mich das Buch überzeugt und ich fand die Möglichkeit Napoleon näher kennenzulernen faszinierend.

Bewertung vom 02.06.2019
Dicken, Dania

Kalter Abgrund / Profiling Murder Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Abgründe der menschlichen Seele
Dies ist die 2. Episode rund um die ehemalige Polizeibeamtin Laurie, ihren Freund, den Journalisten Liam und ihrem Ex-Kollegen Jake. Dunkle Wolken ziehen am Beziehungshimmel von Laurie und Liam auf. Liam ist eifersüchtig auf Jake. Seiner Meinung nach verbringt Laurie zu viel Zeit mit Jake. Jake bearbeitet gerade einen ungewöhnlichen Mordfall, den alle für geklärt halten - nur nicht Jake. Er bittet Laurie um ihre Meinung und Mithilfe. Unabsichtlich bringt er damit Laurie und Liam in tödliche Gefahr.
Wer die bisherigen Bücher der Autorin kennt, ist dieses Mal vielleicht ein wenig enttäuscht. Die Handlung konzentriert sich zwar auf die Ermittlungen, aber auch private Entwicklungen spielen verstärkt eine Rolle. Die Tat selbst zeigt erneut menschliche Abgründe. Obwohl es auch in diesem Fall drastische Beschreibungen des Tathergangs gibt, fühlte ich mich nicht unmittelbar betroffen. Vielleicht lag es daran, dass ich nicht so viele Informationen über das Opfer hatte. Ich bin dennoch von der Serie begeistert. Zum einem weil die Autorin eine andere Sicht auf die Geschehnisse einnimmt, was eine spannende und interessante Abwechslung zu den "Profiler-Krimis" darstellt. Und zum anderen weil Laurie und Jake zwei in jeder Hinsicht sympathische Figuren sind, die ihren Beruf lieben und selbst bei grausamen Taten, den Menschen dahinter sehen.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und gebe folgerichtig 5 Sterne.

Bewertung vom 02.06.2019
Eyssen, Remy

Mörderisches Lavandou / Leon Ritter Bd.5


ausgezeichnet

Mord in der Nachsaison
Der Sommer und damit die touristische Betriebsamkeit sind vorbei. Ruhe kehrt in Le Lavandou ein. Sollte man meinen, wenn nicht einige Menschen etwas dagegen hätten. Die Tourismusbeauftragte des Dorfes will unbedingt, dass die Gemeinde die Auszeichnung "Fleur d`Or " gewinnt. Dazu sollte der Ort ein tadelloses Bild nach außen abgeben. Da ist es wenig hilfreich, wenn eine junge Frau verschwindet und man ein Verbrechen befürchten muss. Comandant Zerna möchte deshalb, den Fall möglichst schnell und geräuschlos abschließen. Der Rechtsmediziner Leon Ritter glaubt nicht an die Schuld des Verdächtigen und bringt durch seine eigenmächtigen Nachforschungen sich und seine Lebensgefährtin Isabelle Morell in tödliche Gefahr.
Wieder einmal haben mich die Ereignisse rund um den Rechtsmediziner Leon Ritter und die Einwohner von Le Lavandou in ihren Bann geschlagen. Der Fall ist dieses Mal in meinen Augen besonders grausam, aber sehr fesselnd. Bis fast ganz zum Schluss war mir nicht klar, wer der Täter ist. Es gab einfach zu viele, sehr überzeugende falsche Verdächtige, die ein nachvollziehbares Motiv hatten. Geschickt hat der Autor die Beziehung zwischen Ritter und seiner Lebensgefährtin Capitaine Morell in den Fall eingearbeitet. Die Verhaltensweisen der eigenwilligen Dorfbewohner sorgen für den einen oder anderen willkommenen Lacher, damit die Atmosphäre nicht zu düster wird. Besonders gut gefallen haben mir dieses Mal die Schilderungen der Landschaft und die damit verbundenen Stimmungen. Fast meinte ich dort zu sein.
Das Buch hat mich in jeder Hinsicht überzeugt und bekommt von mir mit gutem Gewissen 5 Sterne.