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GeheimerEichkater
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Insgesamt 1629 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2019
Böckel, Anna Lena;Schröder, Uwe;Wagner, Günter

Flowfood


sehr gut

Für Sportler bestimmt prima

Das Buch enthält in der längeren Einführung viele Tipps für ein Leben im Flow, beispielsweise zu Bewegung, Nährstoffe, Lebensmittel, achtsame Zubereitung und den späteren Genuss der Speise.

Sehr gut gefällt mir die zweiseitige Übersicht der insgesamt 16 Symbole und deren Verwendung in den einzelnen Rezepten, beispielsweise ob es vegan oder glutenfrei ist, für Athletiktraining, Ausdauersport, Fettstoffwechseltrainig, viel Protein enthält oder die geistige Leistungsfähigkeit optimieren soll. Meist dind diese farblich hinterlegten Kästchen hilfreich; wenn jedoch bei einem Rezept direkt zehn von ihnen angegeben sind, finde ich es doch eher unübersichtlich als hilfreich. Gut gefällt mir, dass zu jedem Rezept die Dauer der Zubereitung sowie Nährwerte angegeben werden und die Rezepte mit Energiebällchen, Fruchtkugeln, Müsliriegeln, Fruchtschnitten, Waffel, Pancakes u.m. recht abwechslungsreich ausfallen.

Die drei Autoren haben sich auf Sporternährung spezialisiert – und das merkt man den Rezepten auch an, wenn beispielsweise ein Snack von zwei Energiebällchen 160 cal. oder ein Snack von zwei Hefeschneckchen mit 320 cal. zu Buche schlagen. Für Schüler, die mit diesen sowohl von den Zutaten als auch der Kalorienmenge hochwertigen Snacks, mal eben ein Leistungstief beenden und Energie „tanken“ wollen, kann dieser Snack schon eine Hauptmahlzeit ersetzen – zumindest vom Kaloriengehalt her. Um das „Pausenbrot“ zu erstzen, scheinen mir zwei Bällchen mit insgesamt 40g dann vielleicht doch ein bisschen wenig um ein Sättigungsgefühl durch Magenwanddehnung zu erhalten. So sehr ich viele der Rezepte als ansprechend empfinde, würde ich doch meinen, sie sind eher für Leistungs-/Sportler als für Schüler und körperlich nicht hart arbeitenden Berufstätigen als Snack regelmäßig sinnvoll einzusetzen.

Bewertung vom 12.07.2019
Madejsky, Margret

Praxishandbuch Frauenkräuter


ausgezeichnet

ausgesprochen informativ und hilfreich

Margret Madejsky führt in diesem Praxishandbuch sehr gekonnt und mit ausgesprochen praxiserfahren in die Verwendung der Frauenkräuter ein, die hormonartig wirken und zu unterschiedlichen Bereichen der Frauenheilkunde und Geburtshilfe genutzt werden können.

Sehr gut gefällt mir direkt zu Beginn des Buches auf einer Einklappseite des verlängerten Buchdeckels die Übersicht der Anwendungsbereiche und dazugehörigen Heilpflanzen, unter denen sich unter anderem dem Abstillen, Ängste lindern, Eisenspeicher füllen, Haarwuchs anregen, Hitzewallungen reduzieren oder den Kreislauf anregen, befinden. Die 120 Heilpflanzenportraits, jeweils mit Foto, finde ich ausgesprochen anschaulich, ausführlich und hilfreich, denn es finden sich Angaben zu Synonymen, Wirkstoffen, Heilkräften, Anwendungsgebieten, Studien , Rezepte, Praxistipps, Gegenanzeigen und eine Übersicht von lieferbaren Produkten. Ich muss gestehen, diese Übersicht gar nicht erwartet zu haben, sondern war vielmehr davon ausgegangen, es würden nur selber gesammelte, hier findbare Kräuter verarbeitet. Durch die Angabe von kaufbaren Produkten wird aber nicht nur jede Anwendung etwas umfangreicher in ihren Möglichkeiten, sondern finden sich auch genutzte Frauenkräuter, die hier nicht wachsen und dennoch helfend eingesetzt werden können, wie beispielsweise Grüntee, Süßholz oder Soja und Darreichungen wie Globuli. Auch die Rezepte, insgesamt über 200, erstrecken sich vielfältig von Tinkturen über Zäpfchen und wurden sehr gut erklärt.



Insgesamt vermittelt dieser Praxisratgeber ein enormes Wissen zu Kräutern in der Frauenheilkunde, samt Anwendungen und vielen Tipps; man fühlt sich gut aufgehoben bei soviel professionellem Hintergrundwissen und Berufserfahrung der Autorin, die man stets bemerkt. Das Buch fällt ausgesprochen informativ und hilfreich aus; ich finde es großartig.

Bewertung vom 08.07.2019
Trippl, Andrea

Bartflechte, Isländisch Moos & Co.


ausgezeichnet

voll mit Informationen und tollen Rezepten – einfach Klasse!

Andrea Trippl erklärt ausführlich das Doppelwesen aus Pilz und Alge, das manchmal einen dritten Partner im Bunde, eine Hefe, hat. Verschiedene Flechtengruppen werden vorgestellt, samt ihrer Pysiologie, Fortpflanzung bzw. Vermehrung. Sehr interessant fand ich auch das Kapitel, das Flechten als Heilmittel, einst und jetzt, durchleuchtet, beispielsweise unter Einbeziehung der Signaturenlehre, der Volksmedizin, auch in anderen Kulturen.

Genauso ausführlich widmet die Autorin sich der Nutzung verschiedener Flechten, sei es als Nahrung, als Konservierungsmittel für Lebensmittel, Kosmetik, als Parfumbestnadteil, Färbemittel und stellt in etlichen Flechtenportraits jene vor, die man für die vielen im Buch enthaltenen Rezepte nutzen kann – sei es gesammelt, oder wie beispielsweise Isländisches oder Irish Moos, das man in der Apotheke erstehen kann.

Gerade diese vielfältigen Rezepte für Kosmetik, zum Räuchern, Sprays für den Haushalt, Kulinarisches oder Hustenrezepte, sogar die Anleitung für das Färben von Wolle runden das enorme Wissen, das vermittelt wurde, wunderbar ab. Mich sprechen besonders die Kosmetikrezepte an, die, was ich sonst selten finde, tatsächlich mit Naturprodukten und nicht Zutaten eines Baukastensystems auskommen. Es werden mit Grundzutaten Basisrezepte erstellt und vielfältig genutzt, wobei auch Glyzerin zum Einsatz kommt, aber keinerlei Schaum- , Gelbildner o.a. zugefügt wird.

Insgesamt vermittelt dieses Buch derart viel Wissen über Flechten, deren Nutzung und wunderbare Rezepte und das leicht verständlich, problemlos nacharbeitbar, dass mich dieses Buch völlig begeistert und meine Erwartungen bei Weitem übertroffen hat.

Bewertung vom 28.06.2019
Noucher, Sophie

Bye-Bye Plastik!


sehr gut

Hintergrundinformationen und viele Tipps

Sophie Noucher hat sich mit der Vermeidung von Plastikmüll auseinandergestzt, etliche Bücher dazu gelesen und Hintergrundwissen dazu recherchiert, welches sie in diesem Buch weitergibt und durch Tipps zur Nutzung alternativer Produkte ergänzt hat.

Ich habe zu diesem Thema breits Bücher gelesen und hinterfrrage schon seit vielen Jahren mein Handeln, meinen Konsum und selbstverständlich auch die Auswirkung auf meine Umwelt – das Buch behandelt also insgesamt kein wirklich neues Thema für mich. Dennoch denke ich, dass man sich stets weiter belesen und -entwickeln sollte und hatte in diesem Buch einige Neuigkeiten für mich erwartet.

Gerade die recherchierten Hintergrundinformationen, beispielsweise zu Plastikmüll in den Ozeanen, zur Problematik des Recycelns von Mischmaterialien, dass Kunststoff nur wenge Male recyclebar ist, nur ein minimaler Anteil des anfallenden Kunststoffmülls diesem überhaupt zugeführt wird.oder Irrtümer zum „grünen Punkt“ oder dem Begriff „biologisch abbaubar“ fand ich ausgesprochen interessant. Auch wenn man einiges davon schon ansatzweise gehört oder gelesn hat, waren diese Informationen so umfangreich und vor allem auch auf dem neuesten Stand, dass dieser Teil, der geschätzt gut die Hälfte des Buches ausmacht, für mich den Schwerpunkt des Buches bilden. So gut zusammengestellt habe ich diese Informationen noch nicht zusammengestellt gelesen.

Die persönlichen Tipps haben mich da, wenn ich ganz ehrlich bin, nicht wirklich vom Hocker gehauen; die meisten Tipps machen schon seit Jahren die Runde, beispielsweise Stofftaschen statt Plastiktüten zu benutzen, eine Menstruationstasse zu verwenden oder Wasser aus Glas- und nicht aus Plastikflaschen zu trinken. Dies ist nur ein kurzer Auszug der Tipps, unter denen sich auch solche finden wie: Sie suchen eine Alternative zu Fußbodenbelägen aus Kunststoff? Wählen sie Teppich aus Naturfaser oder Parkett. Sie suchen eine Alternative zu Möbeln aus Kunststoff? Wählen Sie solche aus Holz. Nunja, ich denke, die lösung hätten bereits Vorschulkinder auf dem Schirm – das sind nicht wirklich Tipps für Erwachsene. Dann finden sich leider auch Tipps, die ich gar nicht nachvollziehen kann:

Die Autorin beschreibt, dass sie ihren funktionierenden Wasserkocher entsorgt und sich einen Edelstahlkessel für den Herd besorgt hat. Meiner Meinung nach ist jetzt zwar Kunststoff gemieden, dafür aber die energiefressendere Alternative zum Wasserkocher, die es übrigens auch aus Edelstahl gibt, gewählt worden. Auch von den Tipps, Cremes und andere Produkte nicht in Kunststoff, sondern in Alutuben oder Aludosen zu kaufen, möchte ich dringend abraten, da schon seit Jahrzehnten nachgewiesen wird, dass Aluminium ( beispielsweise als Kochgeschirr oder im Grundwasser bestimmter Gebiete) Alzheimer begünstigt. Gerade bei solchen Beispielen wird klar, wie schmal der Grad manchmal ist, auf dem man sich bewegt, wenn man etwas vermeiden möchte, dabei aber Pest gegen Cholera tauscht.

Nach meinem Geschmack werden die Beispiele/Tipps im Buch immer verkrampfter und die Autorin hat mich im Verlaufe des Buches immer weiter auf Distanz gebracht, je mehr sie von ihren persönlichen Siegen und gelungenen Aktionen wie ihrer „Plastic Attac“ und anderen Belehrungsaktionen berichtet hat – für mich mit etwas zuviel Eigenlob, Selbstbewußtsein und Selbstdarstellung als Gutmensch. Vielleicht ist dieses aber auch nur der Übersetzung aus dem Französichen geschuldet oder einem anderen Selbstbewußtsein…

Insgesamt war das Buch interessant zu lesen, dabei sehr abwechslungsreich illustriert. Mein Schwerpunkt lag eindeutig auf der fachlichen Darstellung verschiedener Sachthemen, wie beispielsweise der Problematik des Recycelns von Mischmaterialien.

Das Buch läßt sich leicht lesen, bietet neue Informationen – für jeden halt andere – zu einem sehr wichtigen Thema.

Bewertung vom 24.06.2019
Walmsley, Naomi;Westall, Dan

Wald


ausgezeichnet

Vielfältige Angebote / Beschäftigungen, praxisnah und -tauglich ausgearbeitet

Die beiden Autoren, die selber beruflich in diesem Bereich tätig sind, geben in diesem Buch zahlreiche Anleitungen um im Wald und der freien Natur in Tuchfühlung mit dieser zu kommen. Beginnend mit Regeln, die man im Wald beherzigen sollte, über Beobachtungen, Spiele ( Bewegungs- und Manschaftsspiele), kreativem Gestalten wie dem Arbeiten mit Ton über Naturbasteleien von beispielsweise Vogelfutterknödel oder Insektenhotels, geht es zu ganz konkreten „Überlebenskünsten“ wie Holzsammeln und Feuer machen. Knoten und andere Fähigkeiten um Buden oder Schutzhütten zu bauen, Wasserfilter bauen oder Schnüren Naturmaterialien zu drehen und Etliches aus der Steinzeit wird in Beschäftigungen angeboten.

Schon aus beruflichen Gründen habe ich einige Bücher mit Anleitungen für Gruppen wie einen Waldkindergarte / -hort gelesen und auch selber solche Angebote durchgeführt. Das hier vorliegende Buch würde ich nicht nur in diesem Bereich, Ferienfreizeiten, freie Gruppenangebote, Nachmittagsbetreuung, sondern generell für Beschäftigungen in diesem Alter empfehlen, also auch für Wochenenden mit der Familie! Die Anleitungen sind ausgesprochen vielfältig, decken ganz unterschiedliche Bereiche ab, leicht verständlich, dabei gut durchdacht. Hilfreich finde ich die Angaben zu jedem Angebot, wie zum Alter, Zeitaufwand, Werkzeug und Material, die leichter planen lassen. Sehr gut gefällt mir auch dass Pflanzenportraits enthalten sind, sowie einfache Rezepte – meine Favoriten sind der „Zitronenkuchen in einer Zitrone“ und die „Zimtschnecken in der Apfelsine“, beide in der Fruchtschale gebacken.

Bewertung vom 24.06.2019
Brohm-Badry, Michaela

Das gute Glück


ausgezeichnet

super erklärt, spannend zu lesen und sehr hilfreich

Prof. Dr. Michaela Brohm-Bardy vermittelt in "Das gute Glück", wie man dieses findet und was es wirklich ausmacht.

Sie bescheibt unter anderem vom Flow bei der Arbeit oder dem Sport, der zu immer mehr Leistung bewegt und nur das kurze schnelle Glück auslöst, denn man ist nie zufrieden und bereitet sich Stress.

Wissenschaftliche Untersuchungen, Zitate und Lehrsätze, auch anderer Forscher sowie Auszüge aus Liedtexten oder Literatur runden alle Erkenntnisse stets ab.

Zudem erzählt sie einen Teil ihrer persönliche Geschichte, unter anderem von ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrem geplatzten Aneurysma im Kopf, samt Rettung, Operation, Reha und einer neuen Sicht auf das Wesentliche.

Neben der enormen Wissensvermittlung, unter anderem über Motivation, harmonische oder obsessive Leidenschaft u.v.m., gibt die Autorin dem Leser zahlreiche Fragenkatalog zu verschiedenen Themen an die Hand, um, wenn man möchte, seine Position für sich selber transparenter zu erhalten sowie viele Strategien um das gute, das ruhige, dauerhafte Glück zu erkennen und zu lieben, beispielsweise gegenüber dem Leben, dem inneren Reichtum, dem Gegenüber und seinen Blick der positiven Kraft zu öffnen. Sehr gut gefallen hat mir auch der Aspekt, eigene "Niederlagen" als Erfahrungsschatz und eigene Entwicklung wohlwollend zu betrachten.

Alle Erklärungen finde ich sehr ausführlich und dabei leicht verständlich, auch für Laien der Psychologie - ein mutmachendes Buch nicht nur bei Leiderfahrung, das hilft Mechanismen zu verstehen und den eigenen Blick zu öffnen für das, was wirklich wichtig und echt ist.

Bewertung vom 24.06.2019
Strupp, Justine

Naturkosmetik aus Kräutern im Jahreslauf


ausgezeichnet

ansprechender und gut durchdachter Praxisratgeber

Das Buch beginnt mit einer Einführung in die Regeln des Kräutersammelns, stellt verschiedene Zutaten, Herstellverfahren und etwas ausführlicher das Seifensieden vor.

Danach folgen die Rezepte im Jahresverlauf, nach Monaten aufgeteilt, sehr gut und anschaulich erklärt, manchmal auch mit Schritt-für-Schritt-Fotos. Dabei finden sich Salben, Cremes, Shampoo, Spülungen, Tinkturen, Seifen, Tees, Gelees, Mazerate, aromatisierte Weine und vieles mehr.

Ich verfüge noch nicht über allzu große Erfahrungen in der Herstellung von Naturkosmetik und war bei einigen Rezepten erstaunt über Zutaten wie Haarsoft, Plantapon oder SLSA. Meine Versuche waren bislang ohne diese Zusätze ausgekommen, dafür aber auch immer nur sehr kurz halbar. Für mich als eigentlicher Neuling auf diesem Gebiet waren etliche Rezepte schon recht schwierig und ich würde sie auch eher als für Fortgeschrittene geeignet finden; im Buch finden sich auch Hinweise, dass man den ein oder anderen Hintergrund besser nachlesen oder kennen sollte.

Insgesamt finde ich dieses Buch sehr ansprechend; die Rezepte sind sehr vielfältig und die Einteilung nach Monaten ausgesprochen praktisch und durchdacht. Da kann man bei seinen Spaziergängen wunderbar ein Auge auf die benötigten Zutaten des vorher ausgewählten Rezeptes haben, das ganze Jahr über. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen Hinweise zu Heilkunde oder Naturkosmetik, beispielsweise zum Wachstum oder zur Wirkung, zu Altüberliefertem und auch, dass Rezepte für aufgesetzten Wein und andere Heil-/ Genussmitteln enthalten sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2019
Zimmermann, Edgar

Der Heiler und die Bienen


ausgezeichnet

interessante und anregende Lebensgeschichte

Edgar Zimmermann hat zusammen mit seiner Co-Autorin, die auch kurze, im Buch abgedruckte Interviews mit ihm führte, seine Geschichte aufgeschrieben. Er erzählt von seiner Kindheit und Werdegang, über die Grundlagen und eigene Erfahren samt seinen Gedanken zu Geistheilung, Geomantie, Nahrung für die Seele, seine Imkerei und Glauben.

Dabei erläutert er durch Beispiele, Bilder und Vergleiche Themen wie Pendeln, Wahrnehmen, Segnen, Chakren, Atemfrequenzen, der Wichtigkeit der Dankbarkeit, des Respektes, des eigenen Denkens und des sich im Gleichgewicht befinden.

Mir war der Autor völlig unbekannt, der Titel hatte mich neugierig gemacht, auch weil ich selber Hobbyimkerin bin. Seine vielen Erlebnisse und Beschreibungen aus seinem Leben fand ich ausgesprochen interessant zu lesen. Eigentlich hatte ich vorab etwas mehr über seine Imkerei und heilenden Zubereitungen zu lesen gehofft, was ich im Nachhinein jedoch als falsche Erwartung bezeichnen muss. Schließlich handelt es sich nicht um ein Imkerei-Fachbuch, sondern die Darstellung seiner Gesamttätigkeit. Wie gesagt, diese fand ich sehr vielschichtig und gelungen; vieles konnte ich sehr gut nachvollziehen, bei einzelnen Ausführungen bleibe ich jedoch etwas zweifelnd zurück, beispielsweise, bei der Beschreibung wie er mit einem Pendel homöopatische Mittel zur Heilung herausfindet oder ein Geschwür auf der Nase „verschwinden“ oder eine Nierenplantation überflüssig werden läßt. Das ist für mich dann weder zu leugenen, noch zu bestätigen, sondern einfach nur schwieriger nachzuvollziehen, als beispielsweise der Gang mit einer Wünschelrute. Im Großen und Ganzen, besonders auch bei den Beschreibungen der Imkerei oder der Sicht was heilt oder in den Überlegungen zum Glauben, zur eigenen Verantwortung oder der Verpflichtung, selber zu denken, finde ich die Darstellungen sehr erfrischend, genau wie den zuweilen etwas kessen, ehrlichen und sehr direkten Ton und Erzählstil des Autors.

Insgesamt fand ich die Lektüre dieses Buches sehr interessant und anregend.

Bewertung vom 12.06.2019
Amado, Marijke

Frauen in den Medien


sehr gut

unterhaltsam und kurzweilig

Marijke Amado beschreibt in diesem Buch verschiedene Abschnitte ihres Lebens, beispielsweise, wie sie als Reiseleiterin arbeitete, von Rudi Carrell entdeckt wurde oder auch von eigenen Sendungen, Erfolgen und Misserfolgen.

Ungefähr die zweite Hälfte des Buches bietet im Wechsel Ausführungen Frau Amados und von ihr geführte Interviews mit TV-Kolleginnen, in denen sie jedesmal auch wieder ihre eigenen Erlebnisse einfließen lässt: Demütigungen, Übergangenwerden oder Vertragsbrüche mündlicher Zusagen, auf die sie jedoch ohne echte Handhabe vertraut hat und davon ausgeht, bei einem Mann hätte man diese Zusagen auch ohne schriftlichen Vertrag eingehalten.

Auf der Buchrückseite schreibt Marijke Amado ausdrücklich, dass dieses Buch keine Abrechnung, sondern der Versuch sein soll zu erklären, was sich hinter und vor den Kamaras im Laufe der Jahrzehnte vor allem für Frauen verändert hat. Ich muss gestehen, dass ich immer wieder den Eindruck gewann, die Verbitterung nicht nur zwischen den Zeilen zu lesen, wenn immer wieder einzelne Paradebeispiele abgehandelt wurden. Es ist unstrittig, wie klein, wenig selbstbestimmt und abhängig Frauen, nicht nur beim Fernsehen, vor 50 Jahren waren und dass sich langsam etwas verändert hat, mit ihrem Selbstbewusstsein, der Grenze dessen, was sie sich gefallen lassen und dem Umstand, dass Frauen ab ihrem 40. Geburtstag nicht unsichtbar sein oder werden müssen.

Marijke Amado erzählt gerade heraus, schont weder sich noch andere und manchesmal grenzt es für meinen Geschmack auch schon an Beleidigung, auch der anderer Frauen; kann man jetzt durchweg witzig finden, oder im Rahmen von Frauensolidarität auch eher unpassend. Zudem waren mir die Wiederholungen der Situationen, in denen ihr übel mitgespielt ein wenig zu viel; ich hatte eigentlich etwas allgemeingültigere Beispiele, auch anderer, erwartet. Dass in Interviews erwähnt wurde, dass sich manche bedrängt fühlten und „unmoralische“ Angebote erhielten und andere nicht, war jetzt auch nicht wirklich eine neue Erkenntnis. Dennoch fand ich das Buch recht interessant, unter anderem weil mir gar nicht bewusst war, dass Mareijke Amodo dermaßen present im Fernsehen war. Eine vage Erinnerung habe ich an den WWF Club oder an Sendungsvorschauen der Mini-Playbackshow und habe nun von vielen Formaten gelesenn ( die ich nie geschaut habe oder schauen werde), in denen Frau Amado aufgetreten ist, beipielsweise dem Dschungelcamp, Big Brother oder Tanz-Talent/Wettkampf-Shows. Viel interessanter fand ich die privaten Hintergründe zu den einzelnen Lebens- und Fernsehabschnitten, beispielsweise über ihren Sohn und seine Kinderfrauen oder die alles verändernde Sekunde nach dem Heiratsantrag….

Zweifelsohne hat es da harte Lebensphasen, Kämpfe, Ungerechtigkeiten und Verluste gegeben, die hier ganz leicht, zuweilen recht witzig erzählt und durch viele persönliche Fotos aus den beschriebenen Jahrzehnten ergänzt wurden. Auch wenn der Untertitel suggeriert, dass es in den Medien anders gelaufen sein soll als für die Frauen außerhalb dieser, dürften sich für Leserinnen mit etwas Lebenserfahrung diesbezüglich nicht so wirklich neue Erkenntnisse ergeben – so war es halt und zum Glück hat sich einiges geändert.

Insgesamt war das Buch unterhaltsam und interessant zu lesen.