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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 871 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2018
Benjamin, Ali

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren


gut

Bei diesem Buch bin ich indifferent.

Einerseits ist es schon allein optisch wunderschön, zarte Quallenbilder ziehen sich durch das ganze Buch. Mir gefällt der englische Titel "The thing about jellyfish" auch viel besser als der deutsche Titel.
Und es ist ein zartes Buch.


Die zwölfjährige Suzy ist ein sehr sympathisches Mädchen, das viel über das Leben nachdenkt und ganz andere Interessen als ihre Mitschülerinnen hat und damit zu einer Eigenbrötlerin wird. Der plötzliche Tod ihrer Freundin wirft Suzy verständlicherweise völlig aus der Bahn. Die Einblicke in die Seelennöte Suzys waren überzeugend, auch der Aufbau des Buches anhand der einzelnen Abschnitte einer wissenschaftlichen Untersuchung, die Suzy in der Schule vornehmen soll, ist klug gewählt.
Das Buch wird aus der Sicht Suzys erzählt und man kann in ihre Gedankenwelt versinken.

Es ist feinfühlig und doch hat es mich trotz des Themas nicht so berührt, wie ich erhofft hatte. Für mich plätscherte es stellenweise nur dahin, andere Stellen waren dagegen ergreifend und mitreißend.

In Summe ein schönes Buch, das meinen persönlichen Geschmack aber nicht 100 %-ig getroffen hat.

Bewertung vom 04.07.2018
Barnett, David M.

Miss Gladys und ihr Astronaut


ausgezeichnet

"Du magst betrunken sein, er mag verrückt sein und ich mag den Verstand verlieren, aber wenn wir alle zusammenhalten, können wir es schaffen". (S. 331)

Das erste Aha-Erlebnis des Buches war für mich: der Song Major Tom heißt gar nicht Major Tom, sondern Space Oddity. Das war mir bislang nicht bewusst, Asche auf mein Haupt. Selbstverständlich habe ich seitdem einen Ohrwurm, aber einen der angenehmen Art.

Um was geht es?
Tom Major hat die Faxen dicke vom Leben auf der Erde und nutzt die Chance, dem Ganzen durch eine Marsmission zu entfliehen.
Die schnoddrige Art Toms, der alles andere als ein Vorzeige-Astronaut ist, hat genau meinen Humor getroffen.

Auf der anderen Seite ist da Gladys, eine alte Dame und ihre Familie, die dringend Hilfe gebrauchen und zufällig an Tom geraten. Hier zeigt das Buch seine warmherzige, einfühlsame Seite, die genauso gut gelungen ist.

Weiter möchte ich gar nicht auf den Inhalt eingehen, damit nicht zu viel vorweg genommen wird; das Buch hat mir durch seine Rückblicke eine Zeitreise zurück in die 80er, viele lustige, aber auch traurige und nachdenklich stimmende Momente beschert und war von Seite 1 bis 410 purer Lesegenuss.

Und bei diesem Buch ist eine Sterne-Bewertung ja besonders passend: volle fünf Sterne von mir!

Bewertung vom 01.07.2018
Lester, Cas

Sprichst du Schokolade?


ausgezeichnet

„Sprichst du Schokolade“ hat mich völlig überrascht. Klar, bei dem Titel greift man als Schokoholic gerne zu, aber was sich dann tatsächlich hinter dem Einband versteckt, war eine richtige Entdeckung.

Nadima kommt neu in die Klasse und spricht kaum englisch (die Geschichte spielt in Großbritannien).
Die selbstbewusste Josie nimmt sich ihr an und die beiden werden Freundinnen.
Was sich erst im Laufe der Geschichte herausstellt, obwohl man es natürlich ahnt, Nadima musste aus ihrer Heimat flüchten.
Das klingt jetzt alles nach einem schweren, ernsten Thema und das ist es auch.
Cas Lester schafft es aber, daraus ein über weite Stellen leichtes lustiges Leseabenteuer zu machen – es geht um Freundschaft, Eifersüchteleien unter Mädels um die beste Freundin, Scheidungskinder mit und ohne Kontakt zum Vater, Schulprobleme und was Jugendliche in dem Alter eben so bewegt.
Alles aus Sicht von Josie beschrieben, meistens sehr, sehr lustig zu lesen.
Dazu kommt die Fluchterfahrung Nadimas – die den Leser schon schlucken lässt, weshalb das empfohlene Lesealter ab zehn Jahren hier meines Erachtens gut passt. Das Buch nimmt kein Batt vor den Mund, geht aber kindgerecht mit dem Thema um.
Um einen Einblick in den Humor des Buches zu geben, zum Abschluss sind die Rezepte abgedruckt, die im Buch eine Rolle spielen, und bei Schoko-Lokum steht bei der Zutatenliste:
1 Packung Lokum
1 Tafel Schokolade

Zubereitung:
1. Öffne die Packung Lokum und probiere ein paar davon. Nur um sicher zu sein, dass es gut schmeckt.
(…)
(dann kommen schon noch die Details und die anderen Rezepte sind auch wirklich komplett selbst herstellbar).

Mein Fazit: ein wunderbar herzerwärmendes Buch, das die Balance zwischen Humor und Witz und Ernsthaftigkeit meisterhaft hinbekommt. Lesen! Dahinschmelzen! Tränchen verdrücken! Nachdenken! Lachen!

Bewertung vom 25.06.2018
Mayer, Gina

Fräulein Apfels Geheimnis / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.1


ausgezeichnet

"Es war super - fünf Sterne und es war einmal ein ganz anderes Buch"
So lautet der zusammenfassende Kommentar der achtjährigen begeisterten Leserin und wo sie recht hat, hat sie recht.

Die Handlung beginnt noch so wie bei vielen Büchern, Familie Fröhlich programmiert ihr Navi falsch und statt im tollen Super-duper-Clubhotel landen sie bei Fräulein Rosa im Traum-Hotel. Tja...
Natürlich wollen sie so schnell wie möglich weiterreisen, doch dann...mehr wird nicht verraten!

Magische Abenteuer gibt es mittlerweile ja recht viele, dieses hier ist aber tatsächlich anders gestrickt.
Jedes Kapitel endet mit einem kleinen Cliffhanger, so dass es als Gute-Nacht-Geschichte aus Elternsicht schwierig ist, aus Kindersicht natürlich grandios, da man immer doch noch ein Kapitel lesen muss und dann noch ein Kapitel usw.

Für alle Kinder, die spannende (und auch ein wenig lustige) Bücher mit einer großen Prise Magie mögen -> große Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.06.2018
Colombani, Laëtitia

Der Zopf


ausgezeichnet

"Eine Hymne auf das Leben und den Mut aller Frauen dieser Welt"

So steht es auf der Innenseite des Buchumschlags und das trifft es für mich perfekt.

Der mit 282 Seiten relativ kurze Roman von Laetitia Colombani beleuchtet einen kurzen Moment lang das Leben dreier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Alle drei eint aber ihr Mut und ihr Wille, sich den vermeintlich nun einmal gegebenen Umständen einer männerdominierten Gesellschaft nicht zu beugen.

Smita aus Indien, ihr Schicksal ging mir besonders nahe - das schreckliche Leben als Frau in Indien, zumal als sogenannte Unberührbare wird sehr konkret geschildert.
Die Wandlung im Leben von Giulia, die nach einem Unfall des Vaters entdeckt, dass das Familienunternehmen vor dem Ruin steht, fand ich zwar etwas unrealistisch, aber dafür ist es ja ein Roman, da darf das sein.
Und dann noch Sarah, die erfolgreiche Anwältin aus Kanada, die scheinbar alles erreichen konnte und dann erkrankt.

Verbunden sind die drei Frauen, die sich nicht kennen, durch -wenig überraschend - einen Zopf.

Eigentlich mag ich keine Bücher mit offenem Ende, "Der Zopf" hat aber keinen Abschluss im eigentlichen Sinn, der weitere Lebensweg der drei Hauptpersonen bleibt mehr oder weniger offen. Alles andere hätte bei diesem Buch meines Erachtens aber auch nicht gepasst. Hier also der seltene Fall, dass ich mit der offenen Art des Buchabschlusses nicht hadere, sondern ihn richtig und passend finde.
Es gibt zwar wie oben schon erwähnt für mich ein paar unrealistische Stellen bzw. auch Logikfehlerchen, das schmälert aber meine Begeisterung für das Buch nicht.

Mein Fazit: ein starkes Buch mit einer tollen Widmung "Den mutigen Frauen"!

Bewertung vom 02.06.2018
Bogner, Anja

Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1


weniger gut

Das Cover ist mir hier sofort ins Auge gestochen - allerdings bin ich eigentlich so gar kein Fan von Regionalkrimis.
Aber die Leseprobe war witzig und mit einem türkischen Polizisten samt veganer Kollegin wurde nicht die übliche Frankenklischeekiste bedient. Zwischen Gelbwurst und Schäuferla haben die ersten Seiten Spaß gemacht.

Allerdings hat sich der Spaß (für mich) im weiteren Leseverlauf leider nicht fortgesetzt.
Der Humor ist eher derb, Sätze wie "Aber nachdem er sich mehrere Male nervös durch das ölige Haar gefahren war, diverse Entkernungsarbeiten in seiner Nase vorgenommen und sich dreimal am juckenden Gemächt gekratzt hat" muss man mögen, die fränkische Landbevölkerung wurde überwiegend als vertrottelter Menschenschlag ohne jeglichen Anstand dargestellt.

Auch den Kriminalfall an sich fand ich leider nicht sonderlich spannend.

Mein Fazit: Regionalkrimis sind einfach nichts für mich, die witzige Grundidee eines Kommissars mit türkischen Wurzeln im Fränkischen konnte das auch hier nicht kompensieren.

Bewertung vom 29.05.2018
George, Nina

Die Schönheit der Nacht


ausgezeichnet

Zuerst zur Optik des Buches: ich mag es, wenn ein Buch schön in der Hand liegt und aus hochwertigem Papier besteht - dem ist hier so. Zudem noch farblich schön abgesetztes Vorsatzpapier mit je einem passenden Spruch zum Einstieg und Ausstieg - schön!
Lediglich das Covermotiv hat mich nicht wirklich angesprochen.

Claire, versteinert im Alltag, Hauptfamilienernährerin und von ihrem Mann, dem Künstler, nicht mehr richtig gesehen und Julie, die Freundin ihres Sohnes, sind die beiden weiblichen Hauptpersonen des Buches.
Alle zusammen fahren in das Ferienhaus der Familie in die Bretagne, dort lernen wir Leserinnen (ich würde das Buch tatsächlich als Frauenbuch sehen) dann alle Urlaubenden nach und nach besser kennen und können tief in ihr Seelenleben eintauchen.
Etwas später kommen auch noch Claires Geschwister und es blättert sich damit auch ein Stück von Claires Kindheit auf.

Besonders die schöne Sprache hat mir hier sehr gut gefallen. Sätze wie "Im Meer kommt es nur darauf an, zu existieren. Niemandem fiel auf, wenn Menschen sich in den Wellen treiben ließen (...). An Land reicht dieser nichtssagenden Aggregatszustand nie aus. Man müsste von A nach B reden, eine Meinung haben (....). Und nirgends ein Jetzt, sondern nur "gleich", "später", (...) wenn die Kinder aus dem Haus sind" habe ich gleich mehrmals gelesen. Ab und an spitzt auch ein Humor durch, der mir gefällt, etwa bei der Beschreibung des Hausmeisters Padrig.

Vordergründig hat der Roman gar keine große Handlung, doch dafür sind die Verletzungen, das Unglücklich sein, die geheimen Wünsche und schließlich das Aufbrechen aus der Versteinerung bzw. der Weg in die Selbstbestimmtheit wunderschön und ergreifend erzählt.

Mein Fazit: ein Buch, das mich berührt hat und obwohl es kein leichter Sommerfrische-Roman ist, leicht zu lesen ist. Mein erstes Buch von Nina George, ich bin gespannt auf weitere Werke.

Bewertung vom 28.05.2018
Schröder, Patricia

Fanatisch


ausgezeichnet

Fanatisch heißt der Thriller von Patricia Schroeder, der als Zielgruppe Jugendliche ab 14 Jahre nennt.
Dem Zielgruppenalter bin ich längst entwachsen – für mich ist das Buch aber ein „ausgewachsener“ Thriller, der genauso erwachsene Leser/-innen fesselt und fasziniert.
Ich weiß nicht genau, was ich von einem Jugendthriller erwartet habe, vermutlich hatte ich einfach falsche Vorstellungen (z.B. weniger komplex, weniger nervenaufreibend).
Ich konnte vom Spannungsaufbau keinerlei Unterschied zu meiner sonstigen Thrillerliteratur feststellen, außer dass bereits im Klappentext kommuniziert wird, dass die Mädchen nach ihrem Verschwinden wieder zurück nach Hause kehren. Dadurch wird einem Handlungsstrang der Horror genommen, grauenhaft bleibt es gleichwohl und auch der Spannungsbogen bleibt ständig auf gleich hohem Level. Für sensible 14-jährige würde ich das Buch auch noch nicht empfehlen – für etwas ältere Jugendliche und Erwachsene dafür aber umso mehr. Die einzelnen Szenen werden so real beschrieben, dass ich die ganze Zeit unter großer Anspannung gelesen habe.
Es ist eines der Bücher, in die ich eigentlich nur einmal kurz hineinlesen wollte und dann nicht mehr aufhören konnte und auch noch in der Nacht bis zur letzten Seite durchgelesen habe.
Deshalb die Warnung: dieses Buch kann Wochenendpläne zunichte machen!

Die Geschichte wird aus Sicht der 17-jährigen Nara erzählt und ist mir durch die jugendliche Perspektive besonders nahe gegangen. Dazwischen gibt es Einschübe, die mit „ER“ und „DU“ überschrieben sind und aus anderen Perspektiven berichten.

Schön fand ich auch, dass verschiedene Stilmittel eingesetzt wurden – mal findet die Kommunikation via Handy statt, mal über facebook oder per Mail, dazwischen gibt es Zeitungsartikel – dadurch liest es sich sehr abwechslungsreich.
Es ist schwierig, hier tiefer in die Handlung einzusteigen, ohne dass man zu sehr spoilert – aber dass es um religiösen Fanatismus geht, verrät schon der Klappentext. Leider ein sehr aktuelles Thema, das hier unter einem anderen Blickwinkel aufbereitet wurde.

Die Autorin hat außerdem meisterhaft falsche Spuren gelegt – obwohl ich doch durch jahrelanges Tatort schauen eine große Ermittlerin bin – dachte ich zumindest…

Fast hätte ich noch die Optik vergessen: Das Buch hat einen faszinierenden Schutzumschlag, der sich je nach Lichtverhältnissen verändert. Mal schimmert er lila, mal grau, in der Morgensonne sieht er ganz anders aus als in der Abendsonne. Auch optisch ein sehr schönes Buch.

Mein Fazit: Ich bin immer noch völlig geflasht von diesem Buch – es geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Hochaktuelle Thematik, nervenaufreibend aufbereitet, eine sympathische Hauptdarstellerin und ei ne überraschende Auflösung! Perfekter Lesethrill!

Bewertung vom 28.05.2018
Raabe, Marc

Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1


sehr gut

Der erste Fall für Tom Babylon – Schlüssel 17 ist der Auftakt einer neuen Thrillerserie und Tom Babylon vom LKA ermittelt zusammen mit der Psychologin Sita Johanns in dem grausamen Mordfall um einen geheimnisvollen Schlüssel mit der Zahl 17.

Das Ermittlerteam gefällt mir ausgesprochen gut, Tom Babylon mag Coldplay, lebt mit seiner Freundin zusammen und ist ein sympathischer Kerl. Er hat seine Schwester vor vielen Jahren verloren, abgeschlossen hat er damit nicht und weigert sich auch weiterhin, an ihren Tod zu glauben. Auch Sita hat in der Vergangenheit Schreckliches erlebt, Details erfährt man im ersten Band dazu noch nicht. Und trotz ihrer Vergangenheit sind die beiden sympathische Zeitgenossen – nicht so hoffnungslos wie man die Ermittler oft in den skandinavischen Thrillern trifft.

Marc Raabe hat mich mit seinem Buch gefesselt, ich fand es durchgängig sehr spannend und die Ausflüge in die DDR Vergangenheit samt der verlassenen Bauwerke interessant.
Der Perspektivenwechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit war sehr abwechslungsreich zu lesen.

Was mir im zunehmenden Alter das Lesen oft erschwert, verdient hier großes Lob: Daumen hoch für die angenehm große Schriftgröße und einen sehr gut lesbaren Zeilenabstand.

Es gab nur einen Wermutstropfen: Das Ende blieb in Teilen offen, zwar wurde ein Teil gelöst, ein Strang der Handlung bleibt aber offen und wird vermutlich dann in weiteren Bänden weiterbehandelt.
Ich mag Serien sehr – aber nach 510 Seiten möchte ich auch alle wesentlichen offenen Fragen geklärt haben, in Folgebänden treffe ich dann sehr gerne die Ermittler wieder, aber dann bitte mit einem neuen Fall…

Mein Fazit: ein gelungener Thriller, der mich begeistert hat! Ich hoffe, dass es bald Teil II gibt und dort dann die noch offenen Punkte geklärt werden.

Bewertung vom 28.05.2018
Cleveland, Karen

Wahrheit gegen Wahrheit


sehr gut

Perfekter Ehemann. Perfekter Vater. Perfekter Lügner?

Den Warnhinweis auf der Buchrückseite kann ich bestätigen: "Wenn man einmal angefangen hat zu lesen, kann man nicht mehr aufhören. Dann vergisst man das Abendessen, liest weiter bis spät in die Nacht und ist am Morgen müde bei der Arbeit. So ein Buch ist das..."

Auch ich habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen, was durch die moderne, leicht zu lesende Sprache auch ohne Anstrengung machbar ist.

Zum Inhalt:
Das Buch ist kein klassischer Thriller, hier steht das Familienleben der berufstätigen Mutter Vivian stark im Vordergrund. Ihre Zerrissenheit, ihre kleinen Kinder schon so früh in eine Fremdbetreuung zu geben, um bereits kurz nach der Geburt wieder in ihren Job als Spionageabwehr-Analystin bei der CIA einzusteigen. Das alltägliche Chaos, das Ausbalancieren bei Krankheit der Kinder,...
Mit hat das gut gefallen, auch der Einblick in das US-Familienleben mit der schwachen sozialen Absicherung, der auch bewusst macht, wie gut wir es hier in D diesbezüglich haben.
Für Freunde klassischer Spannungsaufbau Thriller könnte das allerdings evtl. uninteressant sein, für berufstätige Eltern aber eine erfrischende Variante.

Gut gefallen hat mir, dass der Thriller auf große Brutalität, körperlicher Gewalt und detailreiches Hinrichten verzichtet.

Nachdem sich Vivian in den Computer eines russischen Agentenbetreuer einloggen konnte, macht sie eine erschütternde Entdeckung und muss sich entscheiden: Familie & Ehe, Job & Land? Die Handlung blendet immer zurück in die 10-jährige Ehe von Vivian und Matt und lässt im Rückblick vieles anders bewerten. Doch was ist davon wahr?
Karen Cleveland spielt mit den unterschiedlichen Blickwinkeln und wir Leser können uns nie sicher sein, dass die aktuelle Einschätzung richtig ist.
Lediglich die vermeintliche finale Auflösung hat bei mir ein unbefriedigendes Gefühl hinterlassen und mich nicht überzeugt, das erschien mir nicht schlüssig. Doch dann gab es noch einen Epilog, der das Ganze wieder in ein anderes Licht stellte...

Mein Fazit: Ein Thriller, den man auch in die Kategorie Familiendrama einordnen könnte, spannend & gute Unterhaltung.