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Helgas Bücherparadies

Bewertungen

Insgesamt 881 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2019
Haller, Elias

Küstenstill / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.1


ausgezeichnet

Seiner neuen Freundin Lara zuliebe, zieht es den BKA Beamten Hardy Finkel nach 20 Jahren wieder in seinen Heimatort Greifswald zurück.
Auf Instagram wird ein Foto gepostet, dass eine Tote zeigt. Schnell ist klar, um wen es sich handelt und gleich am ersten Arbeitstag macht er sich zusammen mit seiner Kollegin Greta Silber zum Tatort auf.
Die Leiche ist schrecklich zugerichtet und es wurde eine kryptische Botschaft gefunden. Kurz darauf öffnet seine Freundin Lara ein von ihm erwartetes Paket. Diese enthält nicht seine Unterlagen aus dem BKA Wiesbaden, sondern hat einen grausamen Inhalt.
Als die nächste Tote aufgefunden wird, ist er sicher, dass die Vergangenheit ihn einholen wird.
Aber warum und wieso hat er was mit den Morden zu tun? Hängt das mit seinem brutalen Vater James zusammen?

Elias Haller hat mich wieder von Anfang an begeistert. Der Plot und der Aufbau ist genial.

Sein Schreibstil ist spannend von Anfang an und zieht sich durch das ganze Buch.
Es endet mit einem völlig unvorhergesehenen Showdown.
Die Kapitel sind kurz und laden regelrecht zum Lesen.

Mit Greta Silber und Hardy Finkel hat er ein Team gebildet, dass unterschiedlicher nicht sein kann. Greta ist selbstbewusst und sagt geradeheraus was sie denkt. Hardy hatte keine einfache Kindheit und ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Beide haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, aber auch die Gegenwart macht es ihnen nicht leicht.
Sie sind sehr authentisch und lebendig.
Ich hoffe, auf eine Fortsetzung mit diesen beiden Kommissaren.

Bei den Mordmethoden geht es nicht zimperlich zu. Es ist mitunter blutig, aber das macht auch einen guten Thriller aus. Das Cover gefällt mir sehr gut und ist passend zur Geschichte

Fazit: Spannend, fesselnd, unterhaltend und mit einem unvorhergesehen Ende ist es ein absoluter empfehlenswerter Thriller.

Bewertung vom 08.07.2019
Dechant, Klaus Maria

Mordslust


gut

Im Swinger Club wird Sylvia Imhoff mit bizarren Verletzungen aufgefunden. Schnell sind Guido Ruck, Michaela Cordes und sein Team vor Ort.
Sie ermitteln und finden eine erste Spur, die in ihren eigenen Reihen zu finden ist. Ist der schöne Andy eventuell der Täter?
Brunos Spuren sind auch überall zu finden. Er ist ein alter Bekannter der Polizei.
Indes hat Guido mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen. Seine Geliebte ist auf dem Video im Club zu sehen und seine Frau Heide macht ihm zu Hause das Leben schwer.
Michaela meldet sich indes im Online Portal des Swinger Clubs an und lässt sich auf ein Date ein. Ihrem Chef ist ihr eigenmächtiges Handeln ein Dorn im Auge und suspendiert sie.
Es wird eine weitere Leiche gefunden und Guido steckt mächtig in der Klemme.

Kommt er aus der Geschichte ohne Blessuren raus? Wer ist der Täter?

Klaus Maria Dech hat hier einen Krimi im Swinger Club geschrieben. Es geht hier ganz schön zur Sache und die Liebesszenen sind sehr ausführlich dargestellt.

Das Buch ist spannend geschrieben und überrascht mit unerwarteten Wendungen und einem unvorhergesehenen Ende, das ich so nicht erwartet hätte.

Die Charaktere könnten unterschiedlich nicht sein. Guido mit seiner keifenden Ehefrau und seiner Geliebten wird ausdrucksvoll dargestellt, aber auch Michi, die wenig Emotionen anfangs zeigt und dann doch aus sich heraus wächst.
Sehr gut gefallen hat mir Buddha, vor allem wegen seinem Dialekt.

Eine Fortsetzung kann ich mir gut vorstellen.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Wortwahl und Sprache sind gut gewählt.

Das Cover ist absolut passend zur Story.

Ich hatte angenehme Lesestunden

Bewertung vom 04.07.2019
Sander, Amelie

Als hätte der Himmel mich vergessen


ausgezeichnet

Amelie Sanders schildert hier die schockierende Wahrheit ihrer Kindheit. Schonungslos schreibt sie darüber, wie sie gedemütigt, manipuliert und misshandelt wurde. Bis zu ihrem 21. Lebensjahr lebte sie in Gefangenschaft.

Ich bin zutiefst betroffen und erschüttert über diesen langen Leidensweg. Dieser lässt sich auch nicht so einfach in Worte fassen.

Ausgehungert, dehydriert, verwahrlost, ohne eigenen Willen und ohne jegliche Zuwendung und Liebe wächst sie auf. Eingesperrt in ihrem Zimmer tristet sie ihr Dasein. Selbst Toilettengänge werden ihr vorgegeben.

Keiner hat hingeschaut und hinterfragt, warum Amelie nicht spricht und so verschreckt ist.

Sie hat meinen tiefsten Respekt und mein aufrichtiges Bedauern, dass sie so eine schwere Kindheit hatte und heute noch an diesen Folgen leidet. Wieviel Leid hat sie ertragen. Ihr wurden so viele Jahre geraubt, dass kann keiner mehr gutmachen. Eine kleine Seele so zu zerstören ist ein Verbrechen.
Dass so eine Straftat verjährt, ist absolut unzulässig.

Sie schildert das Buch in Rückblenden im Wechsel mit der Zeit nach der Befreiung.

Das Buch hat mich sehr erschüttert und ist so traurig. Ich musste es mehrmals aus der Hand legen, da ich nicht weiter lesen konnte. Es ist eine sehr schwere Kost.

Es lässt mich sprachlos zurück und regt zum Nachdenken an. Manchmal ist es anders als es scheint. Lasst uns in Zukunft genauer hinschauen, wenn was verdächtig erscheint.

Ich bewundere Amelie, dass sie heute so offen darüber spricht und wünsche ihr alles Gute und dass die Wunden heilen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2019
Forster, Angela L.

Kalte Tage


ausgezeichnet

Petra und Jan wollen in die Flitterwochen aufbrechen, als ein Schuss Jan trifft. Er bricht zusammen und fällt in ein Koma.
Nils und Petra ermitteln in alle Richtungen, wer der Schütze sein könnte.
Keine leichte Zeit für Petra, denn sie bangt, ob Jan überhaupt noch aus dem Koma aufwacht. Ihre ganze freie Zeit verbringt sie bei ihm am Bett.
Dann werden zwei Staatsanwältinnen erschossen.
Zeitgleich ermittelt Petra auch in ihrem privaten Fall mit der Toten aus ihrem Brunnen und findet endlich eine Spur.
Akribisch recherchiert das ganze Team.
Welche Verbindungen gibt es zwischen den Staatsanwälten?
Wer ist der mysteriöse Gedichteschreiber?

Dies ist der 6. Teil aus der Reihe um die Kommissarin Petra Taler. Sie können aber alle unabhängig gelesen werden, da es in sich geschlossene Geschichten sind. Wenn es nötig ist, nimmt Angela L. Forster Bezug dazu.

Dieser Krimi ist wieder besonders spannend und zieht sich durch die gesamte Geschichte.
Erst zum Schluss überrascht sie den Leser mit einem Täter, den man nicht auf dem Radar hatte.

Die Charaktere sind wieder ausgesprochen lebensnah und detailgetreu beschrieben. Ihre bildhafte Sprache trägt zur sehr guten Unterhaltung bei.
Man kann alles gut nachvollziehen.

Kurz wird auch Bezug auf einen Pelzfell Skandal genommen, der auf Missstände hinweist.
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und lässt sich sehr gut lesen.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.07.2019
Kratsch, Bina

Was das Leben will


ausgezeichnet

Elli hat Brustkrebs und als sie nach der Operation aufwacht, trifft sie der Schlag. Beide Brüste wurden entfernt.
Trost findet sie bei ihrem Zimmernachbarn Gustav, der ihr rät, nach ihrem Krankenhausaufenthalt eine bestimmte Adresse aufzusuchen.
Dort begegnen ihr viele unterschiedliche Leute. Diese versuchen ihr Mut zu machen. Martin schlägt ihr einen Deal vor.
Damit sie diesen erfüllen kann, lässt sie sich in die Psychiatrie einweisen. Dort leben die verschiedenartigsten Patienten und alle schließt sie in ihr Herz. Dabei erlebt sie sehr skurrile Begebenheiten.
Sie denkt viel über ihr Leben nach, dass sie wenig verrücktes bisher gemacht hat. Soll sie das jetzt nachholen?
Kann sie ihren Deal durchziehen?

Bina Kratsch hat hier ein sehr ernstes Thema aufgegriffen, meistert es aber, den Leser mit auf eine kuriose Reise zu nehmen.
Ihr ist die Gratwanderung mit dieser ernsten Angelegenheit sehr gut gelungen. Gekonnt vermischt sie die Ernsthaftigkeit und den Humor.
Mit viel Gefühl, aber auch Witz wird hier eine Atmosphäre geschaffen, die Lichtblicke für jeden Kranken geben könnten.
Das Buch regt zum Nachdenken an. Der Schreibstil ist locker und lässt sich gut lesen.

Das Zitat „Es lebe das Heute, das Hier und das Jetzt“ hat mir ausgesprochen gut gefallen und passt sehr gut zu der Geschichte.
Ich empfehle das Buch sehr gern weiter.

Bewertung vom 30.06.2019
Kalpenstein, Friedrich

Männerferien


ausgezeichnet

Anja und Herbert wollen zusammen eine Kreuzfahrt unternehmen. Kurz vor Urlaubsantritt verletzt sich Anjas Kollegin und sie entschließt sich, zuhause zu bleiben, damit sie ihr Cafè weiterführen kann.
Da an der Reiserücktrittsversicherung gespart wurde und die Reise nicht verfallen soll, entscheidet sich Herbert mit seinem langjährigen Freund Hans die Reise anzutreten.
Dort angekommen ist die Enttäuschung von Hans sehr groß. Für eine Außenkabine hat das Geld wohl nicht gereicht.
Hans ist ein Draufgänger und will der Frauenwelt imponieren. Er gibt an, dass er ein Jogalehrer ist. Schon ist die holde Weiblichkeit angetan und sie verabreden sich zur morgendlichen Jogastunde.
Herbert, der typische Finanzbeamte und Hans, der große Draufgänger können unterschiedlicher nicht sein. So wird den Beiden nie langweilig.
Was sie bei einer Woche Kreuzfahrt erleben, in welche Fettnäpfchen sie treten und warum sie lieber ein Kindermenü essen, müsst ihr unbedingt selbst lesen.

Was für ein tolles Buch. Es fängt schon mit der Parkplatzsuche in Genua an, geht weiter zu verpatzten Landausflügen und auch die Abendessen sind nicht ohne.

Friedrich Kalpenstein versteht es zu unterhalten. Der Schreibstil ist sehr erfrischend und voller Situationskomik, die sich kein zweites Mal wiederholt.
Die Kapitel sind kurz und man fliegt nur so durch die Zeilen.
Es ist derart bildhaft dargestellt, dass man mitten im Geschehen ist.

Herbert ist solide und liebt seine Anja über alles. Das macht ihn besonders sympathisch, aber auch Hans ist sehr gut dargestellt. Die Charaktere sind absolut gelungen.

Ich bin infiziert von diesem tollen Schreibstil, sodass ich die vorherigen Bücher unbedingt noch lesen möchte.
Das Buch eignet sich nicht nur für Frauen, sondern für Männer gleichermaßen

Ich hatte es fast in einem Rutsch durchgelesen und gebe eine absolute Leseempfehlung.

Fazit: Amüsant, spritzig, heiter und versprüht gute Laune.

Bewertung vom 29.06.2019
Radermacher-Ilski, Nadine

Traumreise


ausgezeichnet

Suria wohnt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Bruder. Als dieser beruflich ins Ausland muss, soll Suria in den Sommerferien zu ihrer Großmutter nach Malaysia. Sie hat dort ihre Wurzeln, war selber aber noch nie dort.
Innerlich sträubt sie sich dagegen und hat erstmal eine ablehnende Haltung gegenüber ihrer Großmutter.
In ihren Träumen begegnet sie Jackson und erlebt allerlei Abenteuer.
Was Suria in ihrer Traumreise erlebt und ob sich alles zum Guten wenden, müsst ihr selbst lesen.

Nadine Rademacher-Ilski hat hier einen besonders schönen Roman mit Fantasy geschrieben. Es ist ihr Debüt und es konnte mich absolut überzeugen.

Die Sprache ist sehr bildhaft. Man war mitten im Geschehen. Auch die Charaktere wurden mit Leben gefüllt und sind gut ausgearbeitet.

Sie nimmt einen mit auf eine außergewöhnliche Reise und wir erleben eine ideenreiche Geschichte.

Das Cover ist sehr passend und ansprechend.

Außerdem nimmt sie sich dem Artenschutz an. Ich kann das Buch sehr gern weiterempfehlen.

Es hat die richtige Mischung zum Träumen, ist berührend und phantasievoll.
Ich gebe hiermit eine Leseempfehlung

Bewertung vom 24.06.2019
Blatter, Ulrike

Töchter des Todes


ausgezeichnet

Kristina und Edin flüchten aus dem belagerten Bosnien. Sie ist Katholikin und er Moslem. Eine Religion spielt in ihrem Leben keine Rolle. Ihre Kinder Semina und Aylin werden in Deutschland geboren und wachsen in Taufingen auf. Sie sind sehr gut integriert.
Allerdings sind die Mädchen mit ihren moslemischen Namen nicht gerade glücklich. Zumal seit der Flüchtlingskrise den sogenannten Ausländern keine große Sympathie entgegen schlägt.
Semina verschwindet eines Tages und hinterlässt die Botschaft, dass sie sich dem IS angeschlossen hat und nach Syrien gegangen ist.
Kurz nach ihrem Verschwinden, explodiert eine Bombe mitten in Taufingen.
Dies wird ihr angelastet. Der Familie schlägt ab diesem Moment blanker Hass entgegen.
Was hat Semina veranlasst zum IS zu gehen? Ist sie für den Bombenanschlag verantwortlich?

Wow, was für eine mutige Geschichte hat hier Ulrike Blatter verfasst.
Dieses Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Zum einen aus der Sicht Aylin, die nicht verstehen kann, was ihre Schwester bewegt hat, dann aus der Sicht ihres schwarzen Freundes Jordan, außerdem ihrer Mutter und deren Freundin Stefanie. Auch gibt es eine Geschichte um ein Paar. Beide sind in der Wüste und schwer verletzt.

So lernt man nach und nach die ganze Geschichte kennen.
Darüber hinaus handelt das Buch um Macht, Geld und Gier und wozu Menschen fähig sind, diese Ziele zu erreichen.

Sehr eindrucksvoll schildert sie die Geschehnisse, die sich abspielen und schockieren. Das Buch rüttelt auf. Es hinterlässt bleibende Eindrücke und ist sehr gut recherchiert und lebensecht geschildert.
Eine Spannung ist von Anfang bis Ende zu spüren.

In die Charaktere konnte man sich sehr gut hineinversetzen und fühlt und leidet mit ihnen. Sie sind nicht oberflächlich, sondern sehr gut ausgearbeitet.

Das Buch hat mich begeistert und ich gebe hier eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.06.2019
Kliesch, Vincent

Auris / Jula Ansorge Bd.1


ausgezeichnet

Matthias Hegel ist ein forensischer Phonetiker und ist in der Lage anhand der Stimme, die Herkunft, Aussehen, sozialer Status und vieles mehr, heraus zu hören.
So befreite er jüngst zwei Kinder aus der Hand eines Geiselnehmer.
Anschließend gesteht er den Mord an einer Obdachlosen und wird in Haft genommen.
Jula ist Podcasterin und darauf spezialisiert, unschuldig Inhaftierte zu rehabilitieren.
Sie möchte unbedingt Matthias Hegel interviewen. Dabei stößt sie in ein Wespennest mit ungeahnten Ausmaßen.
Wird sie seine Unschuld beweisen können, ohne selbst in Gefahr zu geraten?

Wow, was für ein Klitzek.
Ich kenne bereits Bücher von Vincent Kliesch und diese haben mir sehr gut gefallen. Aber dieses Buch ist ein wahrliches Meisterwerk.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen.
Das Buch fängt schon dermaßen spannend an, dass man es kaum aus der Hand legen möchte. Diese Hochspannung zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Es ist facettenreich und glaubwürdig dargestellt.
Eine sehr gute Recherche zum Thema Phonetiker runden das ganze ab.

Jula ist sehr ausdrucksstark dargestellt und Hegel bleibt eher fragwürdig und undurchsichtig, aber genau das macht das besondere an diesem Buch aus.
Das Ende ist absolut überraschend und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Ich gebe hiermit eine ganz klare Leseempfehlung.