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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 975 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2018
Marten, Paul

Die Toten vom Dartmoor / Craig McPherson Bd.2


gut

Während der Verlegung eines Sarges im Dartmoor werden durch Zufall zwei Kinderskelette unter dem Sarg entdeckt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um die Schwestern Sophie und Charlotte, die seit 20 Jahren als vermisst gelten, handelt. Craig McPerson, Leiter der Mordkommission, nimmt gemeinsam mit seinem Team die Ermittlungen in dem Cold Case wieder auf…
Doch hierin liegt auch die Krux: Craig bildet mit seinen beiden Kollegen Tyler Leighton und Heather Moorcraft keineswegs ein gutes Team. In meinen Augen war Craig ein Einzelkämpfer mit extrem starken psychischen Problemen. Dienstvorschriften – ja die gibt es – sie gelten aber nicht für ihn. Da ist er das genaue Gegenteil von Tyler. Krisen sind dadurch vorprogrammiert, machen die Handlung aber abwechslungsreich. Ich muss sagen, mir war Craig nicht sehr sympathisch. Die Handlung selbst fand ist gut konstruiert, denn im Laufe der Ermittlungen wurden aus einem Fall gleich vier. Trotz der vielen Fälle, des vielen Schweigens und nur kryptischer Andeutungen kam bei mir irgendwie kaum Spannung beim Lesen auf. Ich kann nicht einmal festmachen woran es lag, denn als Leser wird man durch die tageweise Schilderung der Ermittlungsarbeit direkt mit einbezogen. Aber vielleicht lag es auch einfach nur an der unsympathischen Art der Hauptfigur. Insgesamt gesehen ist dies ein unterhaltsamer Krimi dessen Spannung aber noch ausbaufähig ist. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 23.09.2018
Carver, Tania

Er will dein Herz / Marina Esposito Bd.7


ausgezeichnet

DI Phil Brennan ermittelt in einem grausamen Mordfall, dem schon bald ein zweiter folgt. Die Aufklärung fordert seine volle Konzentration und Kompetenz. Aber gerade jetzt steht es mit seiner Ehe mit Maria Esposito nicht gerade zum Besten, was sich auch auf seine Ermittlerqualitäten auswirkt.
Mit diesem Thriller ist Tania Carver ein wunderbar spannendes Buch gelungen. Selten habe ich beim Lesen so eine detaillierte, nachvollziehbare Begründung für abartige, einem kranken Hirn entstammende Beweggründe in einem Krimi gefunden. Die dann auch noch spannend von Anfang bis Ende it. Vermutungen, was den Täter betrifft, hatte ich viele, aber die Auflösung gab’s erst am Schluss – so ist Spannung garantiert. Die Hauptfiguren >Phil Brennan und Marina Esposito< sind mir sehr sympathisch gewesen. Phil, der wenn er ein Ziel hat, dies beharrlich verfolgt und der auch bereit ist für seine Frau und den Erhalt seiner Familie über seinen Schatten zu springen, dafür zu kämpfen, ist in meinen Augen einfach liebenswert. Die Probleme der beiden, eigentlich ja ihre Ängste, sind nachvollziehbar in die Handlung eingebettet, so dass ich mit Phil gelitten habe.
Dieses Buch kann ich allen Thriller-Liebhabern uneingeschränkt empfehlen, da dieses Buch wunderbar spannende Lesestunden garantiert. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 07.09.2018
Rees, Tracy

Die Sonnenschwestern


sehr gut

Nora, mit 40 Jahren unverheiratet und kinderlos, fühlt sich ausgebrannt. Ihre beste Freundin ist ihre Mutter, mit der sie über alles reden kann und die auch ihr alles anvertraut. – Glaubt Nora jedenfalls.
Doch in den letzten Monaten ist ihre Mutter zurückhaltender ihr gegenüber, geht sogar für Monate zu einer Freundin nach Italien. Nora nimmt dies zum Anlass selbst ihrem (Alb)Traum nachzugehen. In Tag- und Nachtträumen sieht sie immer einen Sonnenstrand. Sie kündigt ihren stressigen Job in London, vermietet ihre Wohnung und sucht in Wales nach ihren Wurzeln und entdeckt dabei nicht nur sich neu, sondern auch eine ganz andere Seite ihrer Mutter.
Dieser Frauenroman ist sehr gefühlvoll geschrieben. Die Autorin versteht es die Atmosphäre der Seelandschaft, aber auch die Gefühle der handelnden Personen dem Leser eindrucksvoll und nachvollziehbar zu vermitteln. Dabei erzählt sie kapitelweise immer in der Gegenwart in Abwechslung mit der Vergangenheit – einmal aus Noras heutiger Perspektive und dann aus der Jugendzeit ihrer Mutter. Ich muss sagen, am Anfang hat mich dieser Zeitschritt (mehr als 50 Jahre) etwas verwirrt und ich habe mich schwer getan Noras innere Zweifel und ihre Zerrissenheit nachzuvollziehen. Aber nachdem ich mich darauf eingelassen habe und irgendwann auch den Zusammenhang zwischen Nora, Jasmin und Chloe erkannt habe, fand ich dieses gefühlvolle Buch sehr unterhaltsam. Die Figur des jugendlichen Leonard Jones (genannt Llew) fand ich sehr gelungen. So eine treue, vom Leben sicher nicht verwöhnte und dennoch stets positiv denkende Seele. Den hätte ich auch gern als Jugendfreund gehabt. Die Verwicklungen, die Fehler im Verhalten, die Unsicherheiten des eigenen Weges, all das findet hier in diesem Buch nach 50 Jahren endlich seine glückliche Auflösung und ist in meinen Augen ein sehr gelungenes Werk. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.
Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.09.2018
Knox, Joseph

Dreckiger Schnee / Aidan Waits ermittelt Bd.1


gut

Detective Aidan Waits ist im Privaten wie im Beruf ein Einzelkämpfer. Bei seinem Chef in Ungnade gefallen, muss er nächtlichen Telefondienst verrichten. Doch dann soll er sich under cover in die örtliche Drogenszene Manchesters einschleichen, deren Vertrauen gewinnen, um schlussendlich so den korrupten Polizisten zu entlarven. Denn immer wieder werden die Drogenbosse und Hehler vor geplanten Razzien gewarnt, verschwinden Beweise oder werden manipuliert. Aidan denkt: alles ist besser als der langweilige Telefondienst und nimmt den Auftrag an. Nicht ahnend, auf was er sich da einlässt…
Anfangs habe ich mich schwergetan die vielen handelnden Personen einzuordnen. Dabei ging es mir sicher so wie Aidan Waits – auch er wusste fast bis zum Schluss nicht wer gut, wer böse ist und wem man trauen kann. Diese Unsicherheit zog sich durch das ganze Buch. Der Sumpf der Drogenszene, seine Überschneidungen mit Prostitution, Korruption und das damit einhergehende Elend sind vom Autor in diesem Buch sehr atmosphärisch und anschaulich geschildert. Mit der Hauptfigur Aidan Waits konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Er kam mir wie der ewige Verlierer vor. Sowohl am Anfang als auch am Ende des Buches findet er sich in der Gosse wieder. Auch wenn er während seiner geheimen Recherchen mich des Öfteren durch brillante Schlussfolgerungen überrascht hat, konnte dies meinen Gesamteindruck von ihm nicht wesentlich aufwerten.
Insgesamt hat mir dieser Thriller, der viel auch von den weiblichen Nebenrollen lebt und von diversen Verwicklungen getragen wird, gut gefallen. Allerdings ist bei mir nie richtig Spannung aufgekommen. Es gibt von mir daher 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.09.2018
Spera, Deb

Alligatoren


sehr gut

Gertrude Pardee, verheiratet mit einem brutalen Alkoholiker, wohnt mit ihrer Familie völlig abgeschieden inmitten eines Sumpfgebietes und ist nur noch verzweifelt. Verzweifelt, weil sie nicht mehr weiß wie sie ihre 4 Kinder ausreichend ernähren soll und wie sie ihrem Elend entrinnen kann. Ihr Mann vertrinkt seinen Lohn und wird dann gewalttätig - nur sogar gegenüber den Kindern. Einzig ihr Bruder und dessen Ehefrau versuchen sie zu unterstützten, Trost und Beistand zu geben.
Gleich am Anfang des Buchs kommt Gertrude (genannt Gert) von einem heimlichen Besuch bei ihrem Bruder nach Hause. Wie immer muss sie die verschlungenen Wege wegen der Schlangen Spinnen und Alligatoren vorsichtig gehen und beobachtet dabei eine Alligatoren-Mutter, die aus der Deckung heraus ihr Gelege kampfbereit bewacht. Vielleicht nimmt Gert diese Beobachtung zum Anlass auch sich und ihre Töchter vor dem vor dem versoffenen, sie schlagenden Ehemann zu schützen. Wie? Das müsst ihr selbst nachlesen...
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mich auf das Buch einzulassen. Aber dann konnte ich es nicht mehr aus den Händen legen.
Die Autorin beschreibt die Brutalität des Ehemannes in meinen Augen sehr bildhaft indem sie Gert berichten lässt: "Mein Körper ist das Schlachtfeld, auf dem sich die Krankheit (Alkoholsucht) meines Mannes austobt." Wunderbare Worte für so eine furchtbare Handlung.
Bei ihrem Neuanfang als Näherin für die Familie Coles lernt sie auch Retta, die ehemalige Sklavin, jetzt Haushälterin bei den Coles sowie ihre Chefin Annie Coles näher kennen. Obgleich alle drei unterschiedlichen Gesellschaftsschichten angehören, haben alle drei eines gemeinsam, genau wie die Alligatorin müssen sie für ihre Kinder kämpfen und sie beschützen. Dieser Kampf ist in diesem Buch sehr einfühlsam, unterhaltsam und an manchen Stellen auch recht traurig beschrieben. Man merkt beim Lesen, dass die Autorin die Menschen allgemein, ihre Figuren im Besonderen und auch diesen Landstrich liebt. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 30.08.2018
Bomann, Corina

Mathildas Geheimnis / Die Frauen vom Löwenhof Bd.2


ausgezeichnet

Mathilda wird mit 17 Waise und auf Wunsch ihrer Mutter unter die Vormundschaft von Agneta Leongård, der Gutsherrin von Löwenhof gestellt. Für Mathilda heißt das ihr Leben in Stockholm und ihren Freund Paul, mit dem sie von einer gemeinsamen Zukunft geträumt hat, hinter sich zu lassen, um bis zu ihrer Volljährigkeit mit 21 Jahren auf dem Gut bei Fremden zu leben…
Dies ist schon der zweite Teil um die Frauen von Löwenhof. Nachdem ich diesen Teil gelesen habe, bedauere ich es den ersten nicht zu kennen. Das Verständnis für diesen Teil hat das zwar nicht beeinträchtigt, aber ich habe gemerkt, was mir dadurch entgangen ist.
Mathilda, zerrissen durch den Wegzug aus Stockholm, von ihrer Jugendliebe getrennt, fühlt sich nicht wohl auf dem Gestütshof. Mit Pferden kann sie nichts anfangen. Die Leute sind ihr fremd. Die Verbundenheit mit den Leuten auf dem Gut, mit dem Landleben allgemein, entwickelt sich bei ihr erst über Jahre hinweg. Dabei sind ihr auch nicht alle auf dem Gut wohlgesonnen. Insbesondere Magnus, einer von Agnetas Zwillingssöhnen, macht ihr das Leben schwer. Immer wieder hat Mathilda auch den Eindruck, dass Agneta nicht offen zu ihr ist und Geheimnisse vor ihr hat. All dies beschreibt die Autorin in diesem Roman so einfühlsam und entwickelt die Geschichte, welche sich immer mehr zuspitzt, so glaubhaft, dass ich beim Lesen mitgelitten habe. Denn anfangs weiß Mathilda nicht warum ihre Mutter gerade diese Frau als ihren Vormund ausgesucht hat. Ihre Mutter hat ihr nie aus ihrer Jugend erzählt und ihre Geheimnisse mit ins Grab genommen. Durch diese vielen Familiengeheimnisse, hinter die der Leser gemeinsam mit Mathilda erst Stück für Stück kommt, verspürt man ständig Spannung beim Lesen. In meinen Augen ist es Corina Bomann wunderbar gelungen die Wandlung der Beziehung zwischen Agneta und Mathilda von Distanz zu Dankbarkeit, Anerkennung und schließlich Liebe in Wort zu kleiden und so die Geschichte lebendig zu gestalten. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und vergebe 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

Bewertung vom 24.08.2018
Carter, Chris

Blutrausch - Er muss töten / Detective Robert Hunter Bd.9


sehr gut

Was sich anfangs noch als äußerst brutaler Mord an einer jungen Frau darstellt, lässt bald Zusammenhänge zu weiteren Morden in anderen Bundesstaaten erkennen. So werden Robert Hunter und sein Teampartner Carlos Garcia auch hin die Aufklärung der anderen Morde durch das FBI mit eingebunden….
Wieder einmal gelingt es Chris Carter mit diesem Buch eine so spannende wie in ihren Wandlungen brillante Mordgeschichte zu schreiben. Darin sticht Robert Hunter wieder mit seiner analytischen Denkweise, seinem herausragenden Intellekt hervor. Gleichzeitig bleibt er dabei aber bescheiden. Wenn er andere wieder einmal mit richtigen Schlussfolgerungen verblüfft, entgegnet er nur „Ich lese viel.“ Auch wenn Garcia und Hunter recht unterschiedlich sind, stellen sie doch ein unschlagbares Team dar. Ich mag die sarkastisch ironische Seite von Carlos. Verbirgt sie doch auch nur (s)einen wachen Verstand. Außerdem lässt dies den Leser zwischen all dem Grauen auch manchmal schmunzeln.
Den mittleren Teil, als die Ermittler das Motiv des Chirurgen/des Künstlers analysiert haben, fand ich etwas zu weitschweifig. Dafür hat der Rest des Buches mich mit Spannung, denn fast bis zum Ende bleibt die Identität des Psychopathen offen, entschädigt und zum Weiterlesen gezwungen. Denn der Autor verrät dem Leser immer nur so viel, dass dessen Neugier geweckt wird. Gleichzeitig lässt er aber noch so viel offen, dass der Fantasie des Lesers freien Lauf gelassen wird. Das gefällt mir.
Insgesamt ist dies wieder ein sehr spannender Thriller, der von mir 4 Lese-Sterne erhält.

Bewertung vom 21.08.2018
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Medizin


ausgezeichnet

Erzählt wird in diesem Buch die Entwicklung der Medizin, insbesondere der Chirurgie anhand des Lebens- und Forschungsweges von Joseph Lister, der sein Medizinstudium 1844 in London begann.
Ich habe das Buch geschenkt bekommen, weil der Käufer bereits nach wenigen Seiten von den Beschreibungen der damaligen medizinischen Verhältnisse abgeschreckt war. Ja, als Leser muss man schon etwas hartgesotten sein, da bei den Beschreibungen der damaligen Behandlungsmethoden (anfangs noch ohne Narkose) sofort das Kopfkino anspringt. Dabei geht die Autorin in ihren Darstellungen völlig wertfrei vor. Das gefällt mir gut, denn die damalige Medizin stand ja noch ganz am Anfang und die Ärzte wussten es nicht besser.
Hygiene war ein Fremdwort. Gerade dazu beschreibt Lindsey Fitzharris im Buch die Zustände sehr treffend: „Der Operationssaal war ein Tor zum Tod.“ - wegen der fehlenden Hygiene. So wurde OP-Besteck zwischen mehreren OPs nicht gesäubert, die Ärzte wuschen sich nicht die Hände, vom Wechsel blutverschmierter Kleidung ganz zu schweigen. Überlebten Patienten noch die OP, so erlagen sie meist nach wenigen Tagen den Wundinfektionen. Ich fand das Buch äußerst interessant, erhält man doch neben den medizinischen Einblicken auch noch Einblicke in die sozialen Hintergründe des 19. Jahrhunderts. Die große Bevölkerungsdichte, die fehlende Kanalisation und damit verbunden auch die öffentlichen Keimherde auf den Straßen, auf den Friedhöfen und in den Krankenhäusern werden hier mit aufgezeigt. Völlig überrascht las ich auch, dass in England Ehemänner bei Überdruss die Ehefrau straffrei weiterverkaufen konnten.
Für mich war dieses Buch, wenn es manchmal auch mit seiner offenen Darstellung, schockierend wirkt, ein rundum gelungenes Werk. Es gibt dem Leser einen einzigartigen, anschaulichen Einblick in die Anfänge der Chirurgie. Von mir gibt’s daher 5 Lese-Sterne

Bewertung vom 19.08.2018
Kellerhoff, Lutz W.

Die Tote im Wannsee / Kommissar Wolf Heller Bd.1


gut

Mitte der 60er Jahre in Berlin: Ein Spaziergänger findet am Wannsee die Leiche einer jungen Frau. Das Kriminalreferat M, Inspektion M1 ermittelt in dem Mordfall. Wolf Heller gehört zum Ermittlerteam und muss schon bald feststellen, dass einige Kollegen und sogar sein direkter Chef nicht unbedingt an der lückenlosen Aufklärung interessiert sind…
Bei den Ermittlungen wird Heller immer wieder ausgebremst, denn hier im Buch spielen auch ehemalige Nazi-Verbrecher, die Studentenrevolten, die Staatssicherheit und der Staatsschutz eine nicht geringe Rolle. Und genau das ist es, was mich gestört hat. In meinen Augen haben die Autoren versucht zu viel >zugegeben historisch belegte Tatsachen< in einen Krimi zu vereinen. Gerade die Ausführungen zu der Studentengruppe fand ich nicht so interessant. Hier kam es mir immer wie ein Bruch in der eigentlichen Handlung oder Mordaufklärung vor.
Das Berliner Flair der 60er Jahre wird in dem buch gut dargestellt und dem Leser vermittelt. Da gibt es die radikalen Studenten. Namen wie Rudi Dutschke, Benno Ohnesorg, Reinhard Mey u.a. kommen dem Leser bekannt vor und lassen die Geschichte realistisch erscheinen.
Ich kann nicht sagen, dass Heller mir sehr sympathisch war. Dazu war er mir zu unentschlossen hinsichtlich seiner Bindungsängste zu Paula. Er ist mehr so der Einzelgänger. Aber dies in diesem Fall, bei dem er keinem trauen konnte, vielleicht sogar von Vorteil.
Insgesamt betrachtet habe ich bei diesem Krimi die Spannung vermisst. Denn schon während des Lesens konnte man Ahnen wer hinter all dem steht und beim Weiterlesen hat man nur noch Feinheiten dazu erfahren. Von mir gibt’s für diesen Berlin-Krimi daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 15.08.2018
Diamond, Katerina

Heute wirst du sterben - The Teacher (eBook, ePUB)


sehr gut

Jeff Stone, Direktor einer Eliteschule in Exeter, wird in der Aula erhängt aufgefunden. Aber war es wirklich Selbstmord? Detective Miles hat so seine Zweifel. Als dann weitere angesehene Männer brutal und grausam ermordet aufgefunden werden, verstärken sich die Zweifel zum Selbstmord bei Stone immer mehr. Die Detective Adrian Miles und seine neue Kollegin Immogen Grey finden keine Verbindung zwischen den Opfern und somit auch kein Motiv für diese grausamen Taten.
Der Krimi ist spannend. Allerdings kann man bei den vielen Opfern als Leser leicht den Überblick verlieren. Ich habe mir deshalb eine Personenliste mit den wichtigsten Infos zur Person angelegt. Erschwert wurde diese Unübersichtlichkeit noch dadurch, dass kapitelweise immer wieder Rückblenden in die Zeit vor 18 Jahren eingearbeitet sind. Zum Glück hat die Autorin dies aber im Kapiteltitel vermerkt. Der Krimi ist dennoch spannend und lesenswert.
Als nach 2/3 des Buchs das Geheimnis um den Mörder gelüftet wurde, fand ich dies erst schade. Ich mag es, wenn ich fast bis zum Schluss raten darf/muss. Aber in den dann noch folgenden Kapiteln hat Katerina Diamond dies geschickt kompensiert indem sie bei der Aufklärung der Mordfälle völlig neue, unerwartete Wendungen und Entwicklungen eingearbeitet hat. Das fand ich sehr geschickt.
Von mir bekommt dieses Buch 4 Lese-Sterne.