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Bewertungen

Insgesamt 1192 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2015
McPartlin, Anna

Die letzten Tage von Rabbit Hayes


ausgezeichnet

Rabbit Hayes hat Brustkrebs im Endstadium und hat nur noch wenige Tage zu leben. Diese Tage verbringt sie im Hospiz, umgeben von ihren Eltern, Geschwistern, ihrer Tochter und Freunden. Keiner gibt auf, jeder kämpft um Rabbits Überleben. Doch wissen auch alle, dass dieser Kampf aussichtlos ist. Und so müssen sie langsam Abschied nehmen, von Rabbit und dem alten Leben.

Gleich am Anfang muss ich loswerden, dass dieses Buch tieftraurig ist, dass es einem zum Weinen bringt und zum Nachdenken.
Doch gleichzeitig musst ich oftmals lachen, weil die Familie von Rabbit Hayes einfach nur so sympathisch, durchgeknallt und herzzerreissend liebevoll ist.

Ich habe alle in mein Herz geschlossen, habe mich ihnen zugehörig gefühlt und mit ihnen gelitten.
Sei es die resolute Molly, Rabbits 72 Jahre alte Mutter, die als Kämpferin der Familie dafür sorgt, dass alle zusammenhalten. Sie kümmert sich um alles, gibt sich stark und leidet meist still in sich hinein. Zusammen mit ihrem 77jährigen Mann Jack bildet sich ein Powerteam. Und Jack braucht seine Frau, denn alleine ist er hilflos.
Die Geschwister Grace und Davey lieben ihre Familie bedingungslos. Während Grace den Tod ihrer Schwester fast schon akzeptiert hat, gibt sich Davey fast etwas teilnahmslos. Doch gibt ihm Rabbits bevorstehendes Ende auch die Kraft, für sich einen Neuanfang zu starten.

Marjorie ist Rabbits beste Freundin und gibt Rabbit Halt, in dem sie entweder so tut, als wäre nichts oder mit sarkastischen Bemerkungen versucht, die Stimmung zu heben.

Und dann ist da noch Juliet, Rabbits 12jährige Tochter, die viel zu früh erwachsen werden musste. Sie hat keine Chance, Kind zu sein bzw. zum Teenager zu werden.

Und Rabbit – die Hauptperson, die mit ihrem tragischen Schicksal umgehen muss. Sie ist tapfer, würde gerne noch tapferer sein, aber aufgrund ihres geschwächten Zustandes ist ihr dies nicht möglich.

Die Geschichte handelt von Zusammenhalt, Freundschaft und den letzten Tagen von Rabbit Hayes. In wechselnden Szenen wird von der Vergangenheit und der Gegenwart berichtet. Die Vergangenheit erzählt von der Freundschaft zwischen Rabbit, Johnny, Davey und einigen anderen. Hier wird hauptsächlich von Johnny berichtet, der als Leadsänger einer Garagenband zusammen mit seinen Bandmitgliedern ziemlich erfolgreich ist.
Die Gegenwart beschäftigt sich mit dem Warten auf Rabbits Tod.

Ich habe selten so eine berührende, traurige und wunderschöne Geschichte gelesen. Witzige Passagen lockern das Buch auf, während wiederum andere die Tränen in die Augen treiben.
Die Hoffnungslosigkeit ist fast greifbar, sie frisst sich in alle unaufhörlich hinein und trotzdem wird gekämpft, gelacht, geliebt.

Ich persönlich kenne diese Gefühl, wenn man nichts mehr tun kann, wenn man hilflos daneben steht und abwarten muss, dass eine geliebte Person stirbt. Es ist unerträglich. Die Lösung der Familie Hayes mag für viele bestimmt nicht nachvollziehbar sein, aber ich persönlich finde, dass es so für alle einfacher ist, weil sie eben eine Familie ist, die sich liebt, unterstützt und weiß, dass das Leben nach dem Tod weitergeht.

Fazit:
Tragisch, wunderschön und liebevoll. Rabbit Hayes war krank, aber nicht allein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2015
Kirkman, Robert;Bonansinga, Jay

The Walking Dead / The Walking Dead Roman Bd.2


ausgezeichnet

Lilly Caul versucht, ihr Überleben so gut wie möglich zu meistern. Zusammen mit Josh, Megan, Scott und Bob schlägt sie sich durch, bis sie zu der Siedlung Woodbury kommt. Hier haben sich viele eingefunden, die Siedlung vor den Zombies abgeschottet und versuchen so etwas, wie ein normales Leben zu führen. Nur wird die Siedlung von einer harten Hand regiert. Der Governor hat auf alles ein Auge und teilt Befehle aus, die auch anstandslos ausgeführt werden. Lilly merkt bald, dass sie hier ebenso in Gefahr ist, wie vor dem Zombies und fasst einen folgenschweren Plan.

Im ersten Teil der The Walking Dead-Reihe ging es darum, wie der Governor überhaupt zum Governor wird. Band zwei allerdings knüpft nicht gleich an das Ende seines Vorgängers an.

Zuerst lernt man Lilly kennen, die zusammen mit vielen anderen versucht, während der Zombieapokalypse ein „normales“ Leben zu führen. Sie lebt in einer kleinen Zeltstadt, zusammen mit Josh, der in sie verliebt ist, Bob, der medizinische Kenntnisse hat, ihrer ehemals besten Freundin Megan und deren Zur-Zeit-Freund Scott.
Ein unglücklicher Vorfall führt dazu, dass sie aus der Gemeinschaft verbannt werden.

Was ist schlimmer? Die Zombies, die ihrem Trieb folgen, um an frisches Menschenfleisch zu kommen oder die Menschen, die durch ihre Taten oder Worte verletzender sein können als jeder Zombiebiss? Dies fragt man sich unweigerlich, wenn man sich längere Zeit mit dem The Walking Dead-Universum befasst.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen, sei es wegen seiner Vergangenheit oder halt der Gegenwart in unmittelbarer Gefahr vor einem Angriff.

Die Trauer um verlorene Menschen ist groß und auch verständlich, doch das Mitgefühlt tritt oft an die letzte Stelle, wenn es darum geht, seine eigene Haus zu retten. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Gefühlen und Taten der Überlebenden. Die Zombies treten in den Hintergrund, spielen eine untergeordnete Rolle und laufen eigentlich mehr als Nebenstrang.

Gerade hier ist es sehr deutlich. Die kleine Siedlung Woodbury hat viele Überlebenden zusammengerottet. Und es ist einiges, was hier zusammenkommt. Der Neid vieler „Mit“Bürger wird fast noch übertroffen von der Gier nach Macht, welche teils mit Waffengewalt ausgeführt wird.

Der Govenor ist dafür das beste Beispiel. Hier wird sehr deutlich, was ein krankes Hirn aus Menschen macht und welche Machtposition sie dabei einnehmen können.

Die Spannung zieht sich bis ans Ende und man fiebert ständig mit, ob Lilly und ihre Freunde es schaffen, sich ihr Überleben zu sichern und vielleicht einer friedlichen Zukunft ins Auge blicken können. Gepaart mit einigen Überraschungen und Wendungen kommt dabei ein Roman der etwas anderen Art hervor.

Fazit:
Brutal spannend.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2015
Preußler, Otfried

Krabat, 3 Audio-CDs


ausgezeichnet

Mit seinen 14 Jahren hat es Krabat als Waisenjunge nicht leicht. Er schlägt sich mehr recht als schlecht durchs Leben. Jede Nacht jedoch hört er Stimmen, die ihn dazu bringen wollen, sich nach Schwarzkollm zum Koselbruch aufzumachen. Dort angekommen, wird er als Lehrling in die Mühle aufgenommen. Doch Krabat merkt bald, dass dies kein gewöhnlicher Mühlbetrieb ist. Denn jedes Jahr kommt einer der Lehrlinge ums Leben und keiner weiß, was passiert ist. Der Lehrmeister selbst scheint sich der schwarzen Magie verschrieben zu haben und Krabat weiß, dass alle in Gefahr schweben.

Ich muss zugeben, dass dieses Hörbuch meine erste Geschichte von Otfried Preußler ist. Aber sicherlich nicht meine letzte.
Dies liegt auch daran, dass der Autor selbst sein Buch vorgelesen hat und dies auf packende, spannende und unnachahmliche Weise. Ich bin vollends in die Geschichte abgetaucht, habe mir fast bildlich vorstellen können, wie alles abläuft und hatte ein kräftig mitspielendes Kopfkino.

Der Autor hat eine sehr eingehende Stimme und seine Art des Vorlesens hat mich am Anfang zwar überrascht, doch gleichzeitig auch gepackt.

Die Geschichte an sich ist ebenso spannend. Wir folgen dem Waisenjungen Krabat, der sich auf den Weg zur Mühle im Koselbruch macht. Dort wird er von dem Müller als Lehrling angestellt und muss ab sofort mit schwerer Arbeit und kargem Auskommen zurecht kommen. Doch gleichzeitig wird ihm in Aussicht gestellt, dass er durch seine Arbeit in der Mühle auch eine weitere Ausbildung bekommt, nämlich die in schwarzer Magie.

Krabat stellt keine Fragen, bringt sich ein und ist einfach froh, endlich ein Dach über dem Kopf zu haben und auch ein paar Freunde unter den anderen Lehrlingen zu gewinnen. Allen voran Tonda.
Doch als Tonda stirbt, fängt Krabat an, alles zu hinterfragen.

Die Geschichte basiert auf einer sorbischen Volkssage und ist laut Otfried Preußler „meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation und die aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken.“

Da Otfried Preußler für dieses Buch zehn Jahre gebraucht hat, kann man zurecht sagen, dass ihm damit auch ein Meisterwerk der Jugendliteratur gelungen ist. Insoweit werde ich sicherlich auch versuchen, diese Geschichte meinem Kind nahezulegen, wenn er denn alt genug dafür ist.

Fazit:
Eine spannende, packende Geschichte um den jungen Krabat und seinem Kampf gegen die schwarze Magie.

Bewertung vom 25.03.2015
Kirkman, Robert

Gute alte Zeit / The Walking Dead Bd.1


ausgezeichnet

Rick Grimes erwacht im Krankenhaus, ist jedoch völlig allein. Alles ist wie ausgestorben und als Rick versucht, herauszufinden, was passiert ist, stößt er auf Zombies, die jeden lebenden Menschen angreifen. Ab sofort befindet er sich auf der Flucht und schlägt sich durch das Land. Als er nach Atlanta kommt, weil er glaubt, dass sich dort seine Frau und sein Sohn aufhalten, findet er sich plötzlich umzingelt von Zombies. Hier wird er von Glenn gerettet und merkt bald, dass es in der Stadt nicht mehr sicher ist. Doch wohin kann er sich wenden, um sicher zu sein?

Da ich ein großer Fan der „The Walking Dead“-Reihe bin, war es für mich dann ein Muss, auch mal die Graphic Novels auszuprobieren. Und ich wurde nicht enttäuscht. Da ich eigentlich kein Manga- bzw. Comic-Leser bin, mich aber in letzter Zeit doch mit einigen Graphic Novels befasst habe (u. a. Game of Thrones), wagte ich mich nun an den ersten Band von“ The Walking Dead“.

Ich muss zugeben, dass ich Anfangs erst enttäuscht war, dass die Zeichnungen in Grautönen angefertigt sind, sich dies beim Lesen jedoch geändert hat, und es einfach zu der Geschichte passt. Das Cover ist zwar farbig, im Falle des ersten Bandes in rot, sepia und grau gehalten, aber im Inneren erwartet einem das The Walking Dead-Universum in den schönsten (Grau)Tönen.

Wenn man von der Serie beeinflusst ist - so wie ich - , hat man von den einzelnen Personen bzw. Schauspieler ja Bilder im Kopf; insoweit muss man hier komplett umdenken. Alle Charaktere sehen anders aus, teilweise sogar passender, als in der Serie. Ich finde z. B. Lori in den Comics interessanterweise besser gelungen.

Da die Serie auf den Comics bzw. Graphic Novels von Robert Kirkman und Tony Moore basiert, kommt einem gleich alles sehr bekannt vor.

Rick Grimes, der Hauptcharakter der Serie, wirkt gleich sympathisch und von Anfang an ist man mit ihm auf der Flucht, hofft, dass er nicht angegriffen wird und wenn ja, dass er sich verteidigen kann. Da er vor der Zombieapokalypse ja ein Cop war, hat er ja einige Erfahrung darin.

Auch die anderen Protagonisten sind spannend dargestellt und fügen sich je nach Charakter mehr oder weniger in die Handlung ein.

Erst gegen Ende des ersten Bandes gehen die Serie und die Comics getrennte Wege und es entwickeln sich einige andere Dinge.

Die Zeichnungen sind klar, alles wichtige ist dargestellt und der Text ist in einer angenehmen Schrift geschrieben, so dass man keine Mühe hat, zu lesen.

Die Zusammenarbeit von Robert Kirkman und den Zeichnern Tony Moore und Cliff Rathburn ist gelungen und heraus kam ein gezeichnetes Abenteuer, dass an den richtigen Stellen Biss zeigt und das menschliche oder gar unmenschliche darstellt.

Für schwache Nerven ist das Comic allerdings nichts. Auch wenn keine Farbe im Spiel ist, ist trotzdem detailliert dargestellt, wenn ein Kampf stattfindet und ein Zombie sein untotes Leben lassen muss.

Fazit:
Ich bin schlichtweg begeistert.

Bewertung vom 22.03.2015
Martin, George R. R.;Abraham, Daniel;Patterson, Tommy

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer / Game of Thrones Comic Bd.2


ausgezeichnet

Jon Schnee ist auf der Mauer angekommen, muss sich dort aber behaupten. Eddard Stark kämpft mit seinem Gewissen und der Freundschaft zu Robert Baratheon. Catelyn reist währenddessen mit Tyrion nach Hohenehr, wo er angeklagt wird, einen Mordanschlag auf Bran verübt zu haben.

Nachdem ich so begeistert vom ersten Teil war, war es natürlich Pflicht, diese Graphic Novels weiter zu verfolgen.

Auch hier dominieren die Brauntöne, kombiniert mit den scharfen, kantigen Zeichnungen. Aber genau dies passt wunderbar zu der Story, in die ich auch gleich wieder richtig abtauchen konnte.

George R.R. Martins geschaffener Kontinent Westeros bietet vielfältige Möglichkeiten. So auch für den Zeichner Tommy Patterson, der seit 2008 als Comic-Zeichner aktiv ist und schon an Serien wie Farscape, Tales from Wonderland, Grimm Fairy Tales, Stingers und The Warriors gearbeitet hat.
Hier merkt man auch die Detailverliebtheit, denn bei genauem Hingucken findet man in jedem Bild immer wieder etwas neues, höchst interessantes.

Die Zusammenarbeit von George R.R. Martin, Daniel Abraham (der als Autor der Adaption mitwirkt) und dem Zeichner Tommy Patterson ist wunderbar gelungen und entstanden ist damit ein kleines Beiwerk zu dem großen Game of Thrones-Universum, was nicht nur für Comic-Liebhaber interessant ist, sondern auch für alle, die die Romane gelesen oder die Serie geschaut haben.

Dabei darf man aber nicht aus den Augen verlieren, dass die von Tommy Patterson gezeichneten Figuren so gar nichts gemein haben mit den Figuren aus der Serie bzw. mit den von sich selbst erdachten Personen aus den Romane. Hier ist etwas ganz eigenes entstanden.

Insoweit ist es schon ein kleines Muss, sich auch in die Comic-Welt zu begeben, auch wenn man sein Gedächtnis auffrischen möchte, falls es doch etwas länger her ist, dass man die Bücher gelesen hat.

Interessanterweise fallen mir beim Lesen der Comics auch wieder Kleinigkeiten ein, die in den Zeichnungen nicht erwähnenswert waren, aber in den Romanen vorkamen. Dies macht mich dann wieder stolz, weiß ich, dass doch so einiges aus den Romanen bei mir hängengeblieben ist, zwar in verborgenen Schubladen abgelegt, aber wenn nötig doch wieder hervorgeholt werden kann.

Auch hier weiß ich, dass der Preis von 19,95 Euro doch recht hoch ist, es sich aber auf alle Fälle lohnt. Aber vielleicht gibt es ja auch bei Rebuy oder ebay oder sonstigen Plattformen gebrauchte Werke abzustauben, nur mal so als Tipp.

Fazit:
Ich freue mich auf den dritten Band.

Bewertung vom 19.03.2015
Green, John

Das Schicksal ist ein mieser Verräter


sehr gut

Hazel ist 16 Jahre alt und hat Krebs. Nur durch ein neues Medikament breitet sich der Krebs nicht in ihr aus und so kann sie mit Hilfe einer Sauerstoffflasche weiter am Leben teilnehmen. Doch jede größere Anstrengung raubt ihr den Atem und so sucht sie eher Trost in Büchern und ihrem Zuhause. Als sie auf Drängen ihrer Mutter an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen, lernt sie den charmanten Augustus kennen. Er hat ebenfalls Krebs, hat diesen aber besiegt, musste dafür aber als Preis eines seiner Beine hergeben. Gus und Hazel freunden sich an und bald spüren beide, dass sie doch mehr verbindet. Doch Hazel sträubt sich gegen eine Beziehung, will sie Gus nicht damit belasten, dass sie jeden Moment sterben kann.
Doch Gus macht Hazel ein wunderschönes Geschenk. Zusammen fliegen sie nach Amsterdam, damit Hazel ihren Lieblingsschriftsteller Peter Van Houten treffen kann, um diesen zu fragen, warum sein Buch bis jetzt noch keine Fortsetzung bekomme hat. Doch dort angekommen, entpuppt sich Van Houten als Säufer und garstig. Hazels Grundbild ist erschüttert. Und dann kommt ein Schicksalsschlag nach dem anderen.

Ich habe schon sehr viel von dem Buch gehört und auch die Verfilmung wartet noch auf mich. Aber ich bleibe meinem Grundsatz „Erst das Buch, dann der Film“ treu. So habe ich mich nun an die Geschichte von Hazel und Gus gewagt.

Man wird gleich in Hazels Welt geschmissen, muss sich kurz zurecht finden und schon ist man mittendrin in einer Krankheit, die ab sofort das Leben bestimmt. Hazel ist ein junger, tougher Teenager, der schon zu viel durchmachen musste. Dies merkt man ihr deutlich an. Eigentlich ist ihr nichts lieber, als ihre Ruhe zu haben.

Gus ist ein netter Junge, der durch den Krebs ein Bein verloren hat. Doch er nimmt sein Schicksal mit Humor, Charme und einer kleinen Portion Sarkasmus.

Gus und Hazel ergänzen sich perfekt. Auch wenn Hazel viele Bedenken hat, lässt sie sich auf Gus ein und zusammen meistern sie einige kleinere Hürden.

Der Krebs wird fast nebensächlich behandelt. Der Schwerpunkt liegt in den ersten beiden Drittel des Buches auf Hazels Wunsch, den Schriftsteller Peter Van Houten nach der Fortsetzung zu seinem Romans zu fragen. Dieser antwortet jedoch nicht und so gibt Gus seinen Herzenswunsch für Hazel her und sie fliegen nach Amsterdam, um Van Houten zu treffen.

Diese gemeinsame Reise schweißt Hazel und Gus noch mehr zusammen. Doch kaum sind sie zurück, kommt DER Schicksalsschlag schlechthin und das letzte Drittel des Buches hat mich viele Tränen und Taschentücher gekostet.

Auch wenn Hazel und Gus den Krebs als lästiges Anhängsel sehen, merkt man beiden doch deutlich an, dass sie mit ihrem Leben abgeschlossen haben. Kämpfen ist erlaubt, aber anscheinend aussichtslos. Gerade bei Hazel ist dies sehr deutlich und dies hat mir dann doch nicht so recht gefallen. Ich hätte mir etwas mehr Kämpfen gewünscht.

Das Buch ist kurz, aber aufgrund des doch sehr harten Themas fand ich es genau richtig, denn es ist tieftraurig und nimmt einem emotional sehr mit.

Den dazugehörigen Film werde ich mir bestimmt auch ansehen.

Fazit:
Eine emotionale Achterbahnfahrt.

7 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2015
Grant, Holly

Anastasia McCrumpet und der Tag, an dem die Unke rief / Anastasia McCrumpet Bd.1


weniger gut

Anastasia McCrumpet weiß genau, dass ein Unheil auf sie lauert. Und kurz darauf erzählen ihr zwei angebliche Großtanten, dass ihre Eltern einen Staubsaugerunfall hatten und sich von diesem nun erholen müssten. Anastasia glaubt den beiden und lässt sich von ihnen zu einem alten Haus bringen. Dort angekommen, muss Anastasia jedoch den Tag mit Putzen und die Nacht in einem abgeschlossenen Raum verbringen. Die Großtanten sind unheimlich, genauso wie die Pudel mit den Metallgebissen. Und der Gärtner hat einen Käfig auf dem Kopf. Unheimliche Geräusche wehen durch das Haus und was hat die Schulsekretärin Miss Sneed mit allem zu tun? Anastasia geht den Geheimnissen auf die Spur und schon bald muss sie um ihr Leben fürchten.

Eigentlich finde ich ja jedes Kinderbuch sehr unterhaltsam, weil mich die Geschichten dazu bringen, mich selbst wieder als Kind zu sehen und mich einfach in der Story treiben zu lassen. Diesmal jedoch musste ich mich teilweise zwingen, in die Welt von Anastasia abzutauchen.

Ich hatte etwas Probleme mit der Protagonistin Anastasia. Sie ist 11 Jahre alt, also schon alt genug, um einiges zu begreifen, Hintergründe zu verstehen und auch mal nachzufragen. Stattdessen kommt sie mir schon fast zu naiv herüber, lässt sich fast alles gefallen und wird erst gegen Mitte des Buches so richtig aktiv, aber dann auch mit großen Zweifeln. Das sie natürlich glauben möchte, dass sie nun eine neue Familie hat, ist mir schon klar. Doch macht sie am Anfang des Buches einen recht cleveren Eindruck, welcher aber mit der Zeit dann doch wieder verfliegt.

Der Gruselfaktor ist ziemlich hoch. So kann ich eigentlich nur eine Empfehlung für Kinder ab 10 aussprechen, die auch starke Nerven haben. Denn das Haus hält einiges für Anastasia parat. Viel Seltsames geschieht, was teilweise auch nicht aufgeklärt wird und am Ende wird es sogar etwas undurchsichtig und auch etwas zu abgehoben.

Ich hätte mir auch etwas mehr Aufklärung über die Großtanten gewünscht. Da die Geschichte aber nur teilweise abgeschlossen ist, gehe ich davon aus, dass noch ein weiterer Teil folgen soll. Ob ich diesen allerdings lesen werde, entscheide ich dann kurzfristig.

Der Schreibstil der Autorin ist kindgerecht, unterbrochen von manch gruseligen Szenen. Abgerundet wird das Buch von kleinen Illustrationen von Josie Portillo. Diese sind sehr stimmig und fangen auch die einzelnen Szenen sehr gut ein. Diese Bildchen sind eine gelungene Abwechslung.

Anastasia hat ein kleines Problem mit ihrer Verdauung und lässt gerne mal etwas aus sich entweichen. Dies führt bei Kindern bestimmt zu kleinen Lachanfällen, war für meinen Geschmack dann doch etwas zu oft.

Auch kann ich mal wieder den Namen des Buches nicht nachvollziehen. Im Original heißt das Buch „The League of Beastly Dradfuls“, übersetzt soviel wie „Die Liga der garstigen Ungeheuer“. Dass mit „und der Tag, an dem die Unke rief“ gemeint ist, dass ein Unkenruf etwas „Unheilvolles“ ist, sind manche Kinder vielleicht etwas überfordert. Vielen ist bestimmt nicht bekannt, was dieser Satz eigentlich bedeutet. „Anastasia McCrumpet und die Liga der garstigen Ungeheuer“ wäre vielleicht hier die sinnvollere und auch interessantere Wahl gewesen.

Fazit:
Ein guter Ansatz mit vielen Gruselelementen, dann doch im Endeffekt eher etwas weniger anspruchsvoll.