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sabisteb
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Freiburg

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Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2010
Coupland, Douglas

Generation A


schlecht

Die ersten 125 Seiten gehen noch, sie lesen sich flüssig und sind soweit halbwegs interessant. Die 5 Protagonisten Zack, Samantha, Julien, Diana und Harj werden vorgestellt. Man erfährt ein wenig über ihr Leben und wann und wo sie von der Biene gestochen wurden. Danach werden sie erst einmal in Quarantäne gesteckt und da wiederholen sich die Beschreibungen. 125 Seiten komplette "Nicht-Handlung".
Die Protagonisten sind entweder unsympathisch wie der proletarische, primitive Zack oder einfach nur eindimensional, flach und uninteressant.
Teil 2, also der Rest des Buches ist noch uninteressanter und langweiliger, man könnte diesen wohl als geistige Selbstbefriedigung des Autors beschreiben. Die "Helden" kehren nach Hause zurück, stehen vor den Nichts und treffen sich anschließend auf einer einsamen Insel um sich Geschichten zu erzählen. Danach gleitet die Geschichte ins pseudoesoterische ab wie solche Textstellen zeigen: "Wir haben Gottes Schoß gefunden. Wie haben die Teile von uns weggeschnitten, die zu Cartoons geworden waren. Und wir haben die Welt wieder in ein Buch zurückverwandelt.“ (S. 333)
Es fällt teilweise schwer die Personen auseinander zu halten, dies jedoch ist möglicherweise sogar beabsichtigt.
Wirklich kritisieren muss ich leider den nicht wissenschaftlichen Hintergrund des Buches. Wenn nur die Biene (apis mellifera) gestorben ist, ist keine keine Katastrophe, denn die meisten Nahrungsmittelpflanzen sind Windbestäuber oder teils Selbstbestäuber. Des Weiteren gibt es durchaus noch andere bestäubende Insekten wie Hummeln, die bereits in Gewächshäusern eingesetzt werden und auch wilde, solitär lebende Bienenarten. Bestäubung von Hand gibt es bereits heute bei Kiwis und die ist sehr effektiv, wenn man so den Kiwi Export aus Neuseeland betrachtet.
Bienen stechen nur, wenn sie sich verteidigen, weil es sie normalerweise das Leben kostet. Die Reaktion der Wissenschaftler ist Schwachsinn. Ein Stoff im Blut, der Bienen anziehen soll, Mücken vielleicht, aber nicht Bienen. Und danach gleich ganze Häuser auf der Suche nach Bienen auseinander nehmen? Schwachsinniger geht es nicht, vor allem wenn man weiß, welche Strecken Bienen zurücklegen können.
Auch was die Spliceosomen Theorie des Autors angeht ist die nicht haltbar. Es scheint er hat sich bei Wikipdia einen unbekannteren Proteinkomplex rausgesucht ohne dessen Funktion auch nur ansatzweise zu verstehen, dessen Definition abgetippt und sich was Nettes dazu ausgedacht in der Hoffnung, dass kein Biologe dieses Buch je lesen wird.
Was mich aber ganz besonders nervt sind die vielen USA endemischen Begriffe, die nicht erklärt wurden und die man hier wohl kaum kennen dürfte, wie locks of love, Wonka Kinder, Staples, Craigslist, da wären Anmerkungen des Übersetzer angebracht gewesen, aber der war nicht einmal in der Lage richtig zu übersetzen. Dieser Übersetzungefehler hat mich schier auf die Palme gebracht: S. 82: Das Essen hier saugt- Wie blöd kann ein Übersetzer sein?! Hat das denn kein Lektor korrigiert bevor es in Druck ging? The food sucks heißt dass Essen ist scheiße.
Den Vogel schießt aber die Verwendung des ausgelutschesten Klischees ab, wenn es um Bienen geht. In jedem billigen Horrorfilm, in dem es um Bienen oder andere Insekten geht, die irgendwie die Menschen verändern und beeinflussten taucht irgendwann das platte Klischee des Schwambewusstseins (bei Menschen) auf, platter und vorhersehbarer geht es nun wirklich nicht.
Und nebenbei, nur weil man die Hirnzellen eines anderen Menschen ist nimmt man mit diesem keinen Kontakt auf oder können wir etwa mit Kühen oder Schweinen telepathisch kommunizieren nur weil wir deren Hirnzellen in der Wurst essen! DNA wird nicht aufgenommen und integriert nur weil man sie isst sonst würden wir schon lange Photosynthese betreiben.

Fazit: 333 Seiten gähnende Langeweile mit flachen, langweiligen, belanglosen Charakteren. Kaum Handlung.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2010
Keine Informationen

Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken, DVD


gut

Eine Frage, die sich wohl jeder stellt, der das Buch von Allan Pease und Barbara Pease gelesen hat: Wie macht man aus einem unterhaltsamen Sachbuch nur einen Spielfilm?
Kann so ein Film unterhaltsam sein und dennoch Fakten vermitteln?
Jain.
Dieser Film ist kein Spielfilm, eher ein Episodenfilm. Geschildert werden mehrere Phasen in der Beziehung zweier Paare. Zum einen sind da Jan und Katrin und das befreundete Pärchen Rüdiger und Melanie. Anhand deren Probleme und Kennenlernphasen werden einige der Informationen des Buches abgearbeitet.

Der Film wirkt dabei ein wenig wie diese 70er Jahre Aufklärungsfilme von Oswald Kolle mit netten Einspielern aus dem Neandertal, nur dass hier nicht über Sex aufgeklärt wird, sondern über die anderen Unterschiede zwischen Mann und Frau.
Demensprechend klamaukig und auch ein wenig klamottig wirkt die ganze Geschichte. Ein typisch deutscher Film eben. Unterhaltsam werden sehr, sehr wenige Fakten des Buches vermittelt und weniger für Aufklärung im Geschlechterstreit gesorgt, denn dieser noch mit Klischees angeheizt. Unterhaltsam ist dies allemal, wenn über die primitiven Instinkte des Mannes hergezogen wird, nur ernst nehmen sollte man diesem Film lieber nicht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2010

Prokino: Persepolis


ausgezeichnet

Marjane wächst als behütetes Einzelkind im Teheran der 70er Jahre auf.
Sie erlebt als Kind den Sturz des Schahs und die Islamische Revolution 1979 mit und den beginn des Neuen Regimes. Als der erste Golfkrieg (1980−1988) zwischen Iran und Irak immer schlimmer wird, die Wohnung der Familie zerbombt wird und die pro westliche Familie immer mehr unter Druck gerät, schicken ihre Eltern die pubertierende Marjane nach Österreich. Aber auch dort wird das Mädchen nicht glücklich und bleibt eine Fremde unter Fremden.

Der Zeichentrickfilm Persepolis basiert auf Band 1-2 der gleichnamigen, autobioraphischen Comics von Marjane Satrapi und ist auch so wie dieser gezeichnet. Also meist schwarz weiß, zweidimensional und künstlerisch und optisch zumindest für mich nicht wirklich ansprechend. Darauf kommt es aber bei dieser Geschichte nicht an. Sie schildert vielmehr eine Kindheit in Zeiten des Umbruchs und wie die kleine Marjane und später die erwachsene Marjane ihr Land wahrnimmt. Wie ein Teenager, der von seinen Eltern westlich liberal erzogen wurde in einem religiösen Gottesstaat versucht zu rebellieren und seine Individualität in vom Staat gesetzten strengen religiösen Grenzen auszuleben.
Der Film ist eine wichtige Lektion in Geschichte, denn nur wenige Europäer wissen heutzutage noch Bescheid über die geschilderten Ereignisse, wie den Sturz des Schahs und den ersten Golfkrieg.

Auch wenn der Film optisch alles andere als Ansprechend ist (auch wenn er sich damit an den Comics orientiert), so war er dennoch spannend und sehr politisch. Die Autorin beschreibt ein dem Westen unbekannten Iran, fernab der Religion und der Moscheen. Sie erzählt von Jungen Menschen die versuchen innerhalb der strengen, von der Religion gesetzten Grenzen, zu leben wie normale Jugendliche es eben wollen, mit Parties, Alkohol Zigaretten und Rock Musik. Sie erzählt von einer jungen Frau, die weder im Ausland noch im Heimatland wirklich zuhause ist, einer Wanderin zwischen den Welten des westlichen Konsums und den strengen Regeln des Islam.

Bewertung vom 06.09.2010
Dark, Jason

Der Anfang / John Sinclair Classics Bd.1 (1 Audio-CD)


gut

Im kleinen schottischen Dorf Middlesbury geht der Schrecken um. Nach dem Tode eines Teenagers stellt sich heraus, dass dieser wohl nicht so tot war wie man glaubte, bzw. doch so tot, aber eben untot. Natürlich rächt sich dieser untote Teenie erst einmal an seiner Familie, denn natürlich hat man sich in dem alter nie geliebt gefühlt und überhaupt, wenn man selber schon nicht mehr leben darf, dann die Geschwister und Eltern schon mal gar nicht. Typische Teeniedenke eben. Natürlich glaubt keiner dem Vater, dass seine (un-)tote Tochter ihn und seine Kinder angegriffen hat, erst als die kleinen Geschwister diese Geschichte bestätigen glaubt man dass Zombies umgehen.

"Der Anfang" ist die erste Folge der "Sinclair Classics" Reihe, die parallel zur erfolgreichen "John Sinclair Edition 2000"-Hörspielreihe erscheint und diejenigen Heftchen umsetzt die vor der eigentlichen John Sinclair-Romanreihe in der Gespensterkrimi-Reihe (1973 - 1978) veröffentlich wurden. Das Hörspiel basiert auf dem Heftchen "Die Nacht des Hexers" (Gespenster-Krimi Nr. 1, 1973). In diesem Hörspiel ist Sinclair also noch normaler Polizist und begegnet seinen ersten untoten Monstern.

Eine klassische Zombiegeschichte und so intelligent wie ihre untoten Protagonisten, die stöhnend und unartikuliert durch die Gegend wanken und die armen Bewohner des Dörfchen tyrannisieren, bis die Armee eingreift und sie (erneut) tötet. Das entbehrt jedoch ein klein wenig der Logik (OK, bei John Sinclair Hörspielen nach Logik zu suchen ist vielleicht nicht die beste Idee), denn welcher Polizeichef schickt einfach mal ein paar Hundertschaften nach Schottland, nur weil ein einzelner Inspektor ihn anruft und von Zombies schwafelt. Eigentlich würde jeder normale Mensch wohl eher ein paar Männer mit einer schicken weißen Jacke mit hübschen Schnallen nach Schottland schicken, bzw. eine Ausnüchterung empfehlen.
Genau wie bei der John Sinclair 2000 Reihe wurde die Geschichte an die heutigen technischen Gegebenheiten angepasst.

Sehr ungeschickt fand ich die Besetzung des Oberbösewichts Orgow mit demselben Sprecher wie Dr. Tod / Solo Morasso (ab Folge 28 in der John Sinclair 2000 Reihe), das verwirrt, da hätte man wirklich jemand anderes als Bösewicht besetzen sollen.

Des weitere fällt auf, dass dieses Hörspiel deutlich länger ist als die John Sinclair 2000 Hörspiele und auf 2 CD ausgeliefert wird. Das ist einerseits löblich, andererseits hätte eine Kürzung und Straffung dieser Geschichte durchaus gut getan, schon das streichen peinlicher beschreibender Adjektive und Adverbien, die teils eher unfreiwillig komisch rüberkommen hätte wohl einige Tracks einsparen können.

Fazit: Klassische Zombiegeschichte, die vor der John Sinclair 2000 Reihe spielt aber mit denselben Sprechern wir diese besetzt wurde.

Die Classics Reihe:
John Sinclair Classics - Folge 1: Der Anfang. Hörspiel.
John Sinclair Classics - Folge 2: Mörder aus dem Totenreich. Hörspiel.
John Sinclair Classics - Folge 3: Dr. Satanos: Dr. Satanus

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2010
Dark, Jason

Eine schaurige Warnung / Geisterjäger John Sinclair Bd.56 (1 Audio-CD)


sehr gut

Abrakim, das irische Umweltaktivistenrumpelstilzchen ist gar nicht davon begeistert dass die Dorfbewohner es in seinem Wald wild treiben und will diesem Treiben nicht mehr einfach nur zusehen. Es wird Zeit, dass er sich nach langer Zeit wieder mal meldet und ein paar aufmüpfige Menschen lehrt, wem der Wald gehört und wie man sich im Wald zu benehmen hat. Leider sind die Menschen uneinsichtig und trampeln trotz erster Todesopfer weiter durch die grüne Vegetation, selbst Schuld kann man da nur sagen.

Wirklich unglaublich, ein Dämon, der sich den Schutz des Waldes zur Aufgabe gemacht hat. Kann man so jemanden als böse bezeichnen? Eigentlich sollte er Mitglied von Greenpeace oder Robin Hood werden und diese sollten alles tun, um ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. Ja, es ist schon fraglich ob der Geschlechtsverkehr unter freiem Himmel wirklich gleich den Tod verdient, aber Abrakim darf sich doch zu Recht davon belästig fühlen und John Sinclair hat diesmal klar überreagiert.

Es gab diesmal tatsächlich einige Stellen in diesem Hörspiel, die richtiggehend eklig waren, das kommt wirklich selten vor.
Dieses Hörspiel basiert auf Heftchen 195 von 1982 und ist wieder eine Einzelepisode außerhalb des Größeren Storybogens um die Mordliga. Man sollte Folge 55 jedoch gehört haben, um zu verstehen, was es mit dem Wolf auf sich hat.

Fazit: Übliches John Sinclair Niveau, seicht, platt, unterhaltsam und irgendwie unfreiwillig komisch. Topp Sprecher und endlich auch Joachim Kerzel als Erzähler wieder mit dabei.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.