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Xirxe
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Hannover
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Bewertungen

Insgesamt 876 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2009
Gabel, Wolfgang

Fix und fertig


sehr gut

Fix und fertig - die authentische Geschichte des drogenabhängigen Peer, einem jungen intelligenten Mann, dem es scheinbar an nichts fehlt. Er hat Erfolg in der Schule, Eltern die ihm alles geben was er möchte, eine gutaussehende Freundin. Was bringt so jemanden dazu, Drogen zu nehmen?
Die Geschichte wird abwechselnd von zwei Personen erzählt: Peer und seiner Freundin Sonja. Schon bald wird klar, dass hier zwei Welten aufeinander stossen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Sonja ist die Praktische und Realistische, Gefühle erschöpfen sich in 'Ich liebe dich' (sofern der Andere sich richtig verhält), Erwartungen (von Freunden, Eltern, Gesellschaft) sind zu erfüllen und wenn materiell alles geregelt ist, ist die Welt in Ordnung. Träume, Phantasien sind Zeitverschwendung, alles muss seinen Nutzen haben. Alles geht - man muss nur wollen. Hierin stimmt sie mit Peers Mutter gänzlich überein. Peer hingegen fühlt sich in seiner emotionalen Art unverstanden und alleingelassen und (zu Recht) durch seine Freundin und seine Mutter zusehends unter Druck gesetzt, sich endlich 'normal' zu verhalten. Dieser Druck schwindet, als er das erste Mal Drogen nimmt - er fühlt sich frei! Endlich kann er sein wie er möchte und trotzdem sind alle zufrieden mit ihm. Und damit beginnt der Teufelskreislauf.
Auch wenn das Buch schon über 30 Jahre alt ist, liest es sich kein bisschen altmodisch. Durch die unterschiedlichen Erzählstile der beiden Protagonisten ist das Empfinden und Erleben der jeweiligen Person gut nachvollziehbar. Nicht gerade leichte Kost, aber dennoch zu empfehlen.

Bewertung vom 25.10.2009
Lubek, Conni

Entlieben für Fortgeschrittene


gut

Obwohl dieses Buch eine Fortsetzung ist - man muss den ersten Teil nicht gelesen haben um sich im zweiten zurechtzufinden. Insbesondere auch deshalb nicht, weil sich dessen Inhalt in einem Satz zusammenfassen lässt: Lchen hat über mehrere Jahre ein Verhältnis mit einem Mann der sie nicht liebt und beschreibt ihre Mühen, von ihm loszukommen.
Im zweiten Teil sind die Gefühlsverhältnisse deutlich ausgewogener: Lchen und Dick (der Neue) lieben sich gegenseitig, doch richtig miteinander geht nicht, ohne einander aber auch nicht. Hin- und hergerissen zwischen Zusammenseinwollen und Nichtzusammenseinwollen schildert Lchen ihre mühevollen Versuche, zu ihrer Entscheidung für Dick in allen Konsequenzen zu stehen. Dass Dick verheiratet ist, ist zwar nicht gerade förderlich für ihr Gefühlsleben, aber tatsächlich nicht das eigentliche Problem. Der auf dem Titelbild dargestellte Curd führt im Buch nur eine Randexistenz (war's im ersten Teil anders?), zumindest in geschriebener Form. Dafür ist er aber das einzige und recht putzige Motiv der im Buch erscheinenden Bilder.
Obwohl das Thema sicherlich mehr als genug Stoff für eine ernsthaftere Auseinandersetzung geboten hätte (und ich schätze, für eine ausreichend große Zahl daran interessierter Leserinnen und sogar Leser), vermeidet die Autorin erfolgreich jeden Tiefgang. Keine Gedanken oder Gefühle von Lchen sind so dramatisch oder ernst, dass sie nicht ins Absurde, Komische oder Lächerliche gezogen werden. Selbst bei Trennungsgesprächen werden noch Vergleiche von Wattwurmausscheidungen mit Spaghettieis gezogen.
Die über 300 Seiten lassen sich somit in einem Rutsch durchlesen, durchweg amüsant und spaßig. Dann reicht's aber auch. Für trübe Herbsttage durchaus gut geeignet.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2009
Mayle, Peter

Toujours Provence


ausgezeichnet

Peter Mayle, Brite der seit vielen Jahren in der Provence lebt, schildert in mehrseitigen Geschichten auf zärtliche und humorvolle Art und Weise das Leben dort im Besonderen und im Allgemeinen. Mit jedem Satz spürt man, wie sehr er seiner neuen Heimat verbunden ist: den Menschen, der Natur, dem Klima, dem Essen und Trinken. Bei soviel Liebe wird selbst der in Frankreich bestehende Bürokratismus mit einem zwinkernden Auge betrachtet. Und bei einem Besuch in 'Good Old England' wird klar, dass er in der Provence nichts, aber auch gar nichts vermisst (sieht man von den Sanitärinstallationen ab).
Charmant ist die Idee, immer wieder französische Wörter oder Sätze einfließen zu lassen - man glaubt die Provence direkt vor sich zu haben. Für Französisch-Unkundige gibt es zwar ein Glossar, doch sind bedauerlicherweise nicht alle Begriffe enthalten. Dies schmälert zwar nicht das Verständnis, doch vielleicht das Lesevergnügen bei ständigem nach Hintenblättern.
Alles in allem für Frankophile ganz sicher ein Genuss und für ProvenceliebhaberInnen auf jeden Fall ein Muss!

Bewertung vom 24.10.2009
Hackl, Erich

Auroras Anlaß


sehr gut

Aurora Rodriguez erschießt im Juni 1933 ihre 18jährige Tochter Hildegart.
Aurora, erzogen von einer lieblosen Mutter, deren Hauptaugenmerk auf Äußerlichkeiten gerichtet ist, wird von ihrem Vater, der mehr in seinen Ideologien lebt als in der realen Welt, sensibilisiert für die Ungerechtigkeiten die den Armen, den Arbeitern, den Frauen widerfahren. Sie ist wissensdurstig, eignet sich selbständig Wissen an in der Bibliothek ihres Vaters und will nichts weniger als die Welt zum Bessern ändern. Doch als Frau und aufgrund ihrer zu geringen Bildung sind ihre Möglichkeiten begrenzt. Erst als ihre Eltern sterben und sie finanziell unabhängig ist, bietet sich eine neue Möglichkeit: Aurora bekommt eine Tochter, die sie ohne Mann in der Art und Weise erzieht, dass dieses Mädchen in der Lage sein wird, die Gesellschaft zum Positiven zu ändern. Und es scheint zu gelingen: Hildegart beginnt mit 14 zu studieren, schließt sich zuerst den Sozialisten, dann den Föderalisten an, schreibt Bücher und Broschüren für die Gleichberechtigung der Frau, tritt für die Geburtenregelung und die sexuelle Freiheit ein. Doch dann entwickelt Hildegart eigene Wünsche und Vorstellungen, die von denen der Mutter abweichen und sie nimmt ein Angebot an, in London zu arbeiten. Aurora kann dies nicht akzeptieren.
Neben dieser Geschichte wird auch die damalige Situation in Spanien geschildert. Ich persönlich fand dies bereichernd, da es einerseits die Lage deutlicher macht, in der sich die Protagonistinnen befinden und andererseits habe ich wieder ein paar Sachen dazugelernt :-)
'Auroras Anlaß' wird in einer sachlichen und nüchternen Sprache berichtet - manchmal hat man das Gefühl, man liest die Unterlagen für das Gericht, vor dem der Prozeß stattfindet. Doch gerade durch diese Sprache wirkt diese Erzählung so eindrücklich. Schuld wird hier niemandem zugewiesen. Nicht nur Hildegart ist als Eigentum, als Objekt ihrer Mutter ein Opfer, auch Aurora ist es auf ihre Art.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2009
Booth, Stephen

Todesacker


sehr gut

Nach dem Klappentext (siehe auch obenstehende Kurzbeschreibung) zu urteilen, erwartete ich einen blutrünstigen Thriller mit vielen Toten (oder so ähnlich). Tatsächlich jedoch entpuppte es sich als einer der typisch englischen Krimis, in denen neben der eigentlichen Verbrechen noch eine Reihe weiterer Themen ausgiebig beschrieben werden.
In diesem Fall sind es die Schwierigkeiten der Landbevölkerung, die mehr oder weniger gut versuchen mit den Änderungen klarzukommen (oder auch nicht), die das moderne Leben mit sich bringt. Auch den privaten Verhältnissen der beiden Hauptdarsteller wird viel Raum eingeräumt, man erfährt viel über deren Ängste, Befürchtungen, Hoffnungen, so dass man beide bald klar vor Augen hat.
Nicht ganz passend fand ich den Schluß: Während das Buch trotz des doch recht blutigen und grausamen Auftaktes anschließend eher einen ruhigeren Gang einschlägt, artet der Schluß zu einem regelrechten Actionfinale aus, der zwar wirklich überraschend war, aber hier irgendwie etwas übertrieben wirkte.
Fazit: Für Fans des typisch britischen Krimis ein Genuß, für die Anhänger blutiger und brutaler Thriller eher enttäuschend.

Bewertung vom 24.10.2009
Zurhorst, Eva-Maria

Liebe dich selbst


schlecht

Gekauft habe ich mir dieses Buch auf Empfehlung, eine Bekannte war völlig begeistert. Nach drei Anläufen habe ich es dann geschafft, es ganz durchzulesen. – Und ich finde es furchtbar.
Es strotzt vor Pauschalierungen, Binsenweisheiten und Übertreibungen. Und selbst die für Psychotherapeuten so wichtige Einstellung, den für jeden einzelnen Patienten jeweils richtigen Weg zu finden (ohne die Auffassung des Therapeuten als die einzig wahre darzustellen), wird aufgegeben. Liegt vielleicht daran, dass Frau Zurhorst keine Psychotherapeutin ist (wie kann sie dann eine psychotherapeutische Praxis führen?).
Nun aber zu den Beispielen für meine Behauptungen:
- Bereits im Vorwort auf Seite 19 erklärt die Autorin, dass jede Beziehung geheilt werden kann – und zwar, weil es bei ihr und ihrem Mann geklappt hat. Tolle Begründung!
- Auf Seite 21/22 beschreibt sie ihre Empfindungen/Gefühle als FÜNFjährige: „…Ich hatte das Gefühl, das Leben sei nicht echt. Ich beobachtete die Menschen und fragte mich, ob sie wohl alle Bescheid wüssten und nur ich keine Ahnung hätte. Ängstlich stellte ich mir vor, dass die Personen um mich herum vielleicht nur Schauspieler wären, die sich ein Theaterstück ausgedacht hätten….“. Offenbar ein Wunderkind! Und dass sie sich daran auch so detailliert erinnern kann….
- Auf Seite 40 wird dargelegt, dass die Menschen, sozusagen genetisch bedingt, immer auf der Suche nach dem anderen Geschlecht sind: „Nichts zwingt uns mehr als die Ehe zu erkennen, dass wir als Individuum keineswegs allumfassend sind, dass uns immer etwas -nämlich unsere bessere Hälfte- fehlt, dass wir nur Mann, nur Frau sind.“ Singles, Schwule, Lesben, Nonnen, Mönche… können daher wohl nie glücklich werden. Denn lt. Seite 76: „Sozusagen das Urgefühl unserer Mangelhaftigkeit ist die Tatsache, dass wir als Mann oder als Frau auf die Welt gekommen sind.“
- Auf Seite 176 wird dann noch ein weiterer Grund für viele der Problem dargestellt: "Die Frau ist wie ein See, der Mann wie ein Fluss, der in diesen See hineinfließt. Die Gesundheit, Lebendigkeit und Klarheit des Sees hängen vor allem von der Beschaffenheit des Flusses ab, der ihn speist. Wird der Fluss auf seinem Weg irgendwo verschmutzt, werden gar dauerhaft Gifte oder Abwässer in ihn eingeleitet, gelangt all dies unwillkürlich in den See. Jeder See ist nur so gut wie der Fluss, von dem er versorgt wird." Ich wusste doch schon immer, dass Frau ohne Mann einfach nicht existenzfähig ist....
- Auf Seite 239 wird es dann ernst: „…., dass ich heute behaupte, Gott sei die Lösung für alle Probleme.“ Was hat Gott denn in einer Therapie zu suchen? Als Therapeutin ist sie verpflichtet, zusammen mit ihren Patienten den für sie jeweils richtigen Weg zu finden. Und nicht ihre Vorstellung davon dem Patienten aufzudrücken.

Undsoweiter, undsofort. Ich könnte noch zahlreiche Beispiele aufführen, aber der Platz wird knapp.
Fazit: Lieber „Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm kaufen (von dem sich einiges bei Frau Zurhorst wiederfindet). Meiner Meinung nach das Standardwerk (?) zu diesem Thema. Und dazu auch noch in einer klaren und deutlichen Sprache geschrieben.

7 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2009
Houellebecq, Michel

Elementarteilchen


sehr gut

Ein gut geschriebener, jedoch ausgesprochen trostloser Lesestoff (siehe Inhaltsangabe) - jede kleine Hoffnung auf ein bisschen Glück für die Protagonisten dieses Buches wurde nach wenigen Seiten wieder zerstört. Mehrfach wollte ich das Buch weglegen, aber dann war ich doch zu neugierig ob nicht wenigstens einem der Brüder ein kleines Lebensglück auf Dauer vergönnt sein möge.
Alles nur reine Phantasie? Ich weiss nicht... Auch wenn das Buch keine Freude im herkömmlichen Sinn beim Lesen bereitet - zum Nachdenken regt es auf jeden Fall sehr an. Und das ist mehr, als viele Bücher können!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2009
Slaughter, Karin

Dreh dich nicht um / Grant County Bd.3


sehr gut

Wie auch in ihren ersten beiden Büchern 'Belladonna' und 'Vergissmeinnicht' sind Sara, die Kinderärztin und nebenberufliche Gerichtsmedizinerin und Jeffrey, ihr Ex-Mann und Polizeichef die Hauptfiguren dieses Romans. Hinzu kommt noch Lena, Ex-Polizistin, die in 'Belladonna' auf grausamste Art und Weise gefoltert und missbraucht wurde. Die psychischen Folgen dieses Verbrechens und ihre Auswirkungen auf Lena werden von der Autorin erschreckend anschaulich dargestellt. So entsteht eine Art 'Parallelgeschichte', die aber mehr und mehr zum tragenden Element der Story wird. Insgesamt ist dieser Thriller bei weitem nicht so 'blutrünstig' und grausam wie die beiden ersten, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Slaughter erreicht sogar, dass die buchstäblich letzte Seite noch einen wirklichen Überraschungseffekt bietet.
Die Sprache ist schlicht, so dass sich das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch durchlesen lest (wenn man 4-5 Std. Zeit am Stück hat :-)).
Negativ fiel auf (das geht aber an den Verlag und nicht an die Autorin), dass immer wieder Personalpronomen fehlen und auch Personennamen verwechselt wurden (Scooter spricht, heisst aber plötzlich Andy).
Alles in allem: wirklich spannende Unterhaltung ohne großen Anspruch.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2009
Slaughter, Karin

Vergiss mein nicht / Grant County Bd.2


sehr gut

Wie auch in ihrem ersten Buch 'Belladonna' ist der Stil einfach und schlicht, nichts Herausragendes. Dennoch spannend bis zum Ende, auch wenn diesmal im Vergleich zum Vorgänger relativ viel Nebenhandlung eingebaut ist. Polizistin Lena, die in Belladonna selbst Opfer war, versucht mit ihrer Situation klar zu kommen, was sich als recht schwierig gestaltet. Die Tatsache, als Vergewaltigungsopfer trotz aller Umstände gegen ihren Willen Lust erfahren zu haben, bringt sie an den Rand eines Suizidversuchs und lässt sie einem Opfer/Täter in diesem Buch gefährlich nahe kommen. Diese seelische Tortur und Marter wird sehr einfühlsam geschildert und ich habe teilweise heftig mitgelitten. Wie auch schon der Vorgänger ist dieser Thriller nichts für schwache Gemüter: Slaughter bewegt sich wieder an der Grenze des guten Geschmacks, wobei Kindesmissbrauch als Thema an sich bereits schwer verdaulich ist. Wer also eher sanftere Krimi-/Thrillerkost bevorzugt, sollte die Finger hiervon lassen. Ansonsten gute und spannende Unterhaltung ohne größere Ansprüche.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.