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Insgesamt 1680 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2020
Dickhaut, Sebastian; Schinharl, Cornelia

Quick Basics (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schnell und dennoch ausgewogen und lecker

Manchmal muss es schnell gehen – und soll dennoch schmecken und der Seele gut tun. Aber mal im Ernst – warum sollte das nicht zusammenpassen? Kochen ist auch dann Arbeit, wenn es schnell geht. Wenn man bedenkt, wie schnell eine Mahlzeit gegessen ist und wie lange man oft am Herd dafür steht, ist das schon erstaunlich. Zudem bin ich gerade auf dem Trip, von der „Chichi-Küche“ wegzugehen und wieder zu den einfacheren Gerichten zu gehen. In diesem Buch gibt es viele tolle Ideen, Tipps und natürlich auch Rezepte.

Die Grundidee steht und fällt mir der Vorbereitung und den passenden Zutaten. Deshalb startet das Buch auch mit den geeignetsten Zutaten, einigen Einkaufs-Tipps, kleinen Tricks für leckere Extras, wie z.B. Würzöl und aromatisierte Butter. Danach folgen die Rezepte, unterteilt in die Themen Salate & Suppen; Pasta & mehr; Gemüse, Fisch & Fleisch und Schnell im Ofen. Es gibt immer wieder Grundrezepte, Tipps zur Verwertung von Resten, Variationsvorschläge, zusätzliche Tipps.

Die Rezepte sind gut strukturiert, übersichtlich aufgegliedert und klar beschrieben. Zubereitungszeit und Kalorienangabe gibt es auch. Aufgeschlüsselte Nährwertangaben jedoch nicht. Die Fotos dazu gefallen mir – sie übertreiben nicht, stellen klar die Gerichte in den Fokus, ohne große Dekoration. Man sieht hier nicht Kunstwerke, sondern Mahlzeiten. Das finde ich fair und ehrlich. Die benötigten Zutaten sind – saisonal – recht leicht zu bekommen. Einige der Rezepte klappen auch hervorragend mit einem „Standard-Vorrat“. Ausgelegt sind sie immer für vier Personen. Das hängt natürlich auch davon ab, wie hungrig diese Personen dann so sind. Ich koche lieber ein wenig zu viel, als eine Portion zu wenig. Reste lassen sich meist prima einfrieren und sind dann ebenfalls quick gemacht.

Mir gefällt die Abwechslung in diesem Buch. Es finden sich auch Gerichte, die ich nicht machen möchte – aber in welchem Kochbuch ist das anders? Die Rezepte sind quasi gelingsicher und lassen sich auch gut für eine gesellige Runde machen. So hat der Gastgeber mehr Zeit mit seinen Gästen. Für mich ist dieses Buch mehr, als nur eine „schnelle Notlösung“, deshalb gebe ich auch die vollen fünf Sterne.

Bewertung vom 30.04.2020
Kuhnert, Cornelia;Franke, Christiane

Muscheln, Mord und Meeresrauschen / Ostfriesen-Krimi Bd.5 (4 Audio-CDs)


gut

Gemächlicher Cosy Crime an der Nordseeküste

Ein Brand auf einer Baustelle, ein toter Gastarbeiter, Brandstiftung, Wellness-Zentrums-Gegner und der Mord an einem Geflügelbauer und Investor – da ist was los in Neuharlingersiel!

Ein idyllisches Städtchen, oder auch eher Dorf, direkt an der Nordsee gelegen und Heilbad dazu, mit vielen urigen Bewohnern macht den Cosy-Crime schon unterhaltsam. Da lässt sich nicht dran rütteln, es macht schon Spaß, den immer wieder überraschenden Einfällen der Figuren zu folgen. Dadurch entstehen Verwicklungen, die den Fall zwischendurch unlösbar erscheinen lassen und einen dichten Knoten bilden. Aber die Ostfriesen machen das schon!

Auch wenn da ganz viel Lokalkolorit drin steckt, kommt auch so richtig der Finger in die Wunde jeder kleinen Stadt, gleich wo angesiedelt. Schrullen und Eigenheiten ähneln sich doch gerne überall. Gerade, dass jemand auch nach Jahrzehnten als „Neue/r“ bezeichnet wird, als zugezogen und nicht einheimisch gilt, ist weit verbreitet. So findet eigentlich jeder immer wieder Situationen, die man kennt!

Für mich war dies der erste Band der Reihe, auch wenn er eigentlich Band fünf ist. Dennoch kam ich prima mit, denn die Zusammenhänge und Beziehungen werden ausreichend erklärt und dargestellt. Der Humor ist „leise“, aber vorhanden, die Spannung passt sich da an. Man platzt nun nicht gerade oder möchte Nägel kauen, aber man bleibt dran und das ist schon mal mehr, als viele andere bieten. Dennoch passt der Stil der beiden Autorinnen nicht so ganz in mein Geschmacksmuster, sodass ich mich entschlossen habe, dem Wohlfühlkrimi drei Sterne zu geben.

Tetje Mierendorf hat seine Sache recht gut gemacht, wenn auch ich das Gefühl hatte, dass er wirklich vorliest und nicht erzählt. Das stört ein klein wenig, seine Stimme ist aber sehr angenehm und für Cosy Crime wie geschaffen.

Bewertung vom 29.04.2020
Lafer, Johann

Johann Lafer - Das Beste: Meine 30 Lieblingsrezepte (eBook, ePUB)


gut

Leider nur die abgespeckte Version der Print-Ausgabe

Die Rezepte von Johann Lafer sind fast immer raffiniert, aber nicht allzu kompliziert nachzukochen, zumindest, wenn man ein bisschen geübt ist und Erfahrung in der Küche hat. Dieses Kochbuch macht es sogar richtig einfach, da zu den Arbeitsschritten auch immer Fotos existieren. Das ist nicht für alles wirklich erforderlich, gefällt mir aber sehr gut.

Aufgebaut sind die Rezepte sehr übersichtlich. Nach dem Titel und einer kleinen Erklärung dazu gibt es ein Foto des Ergebnisses, die Zutatenliste, hin und wieder ein hilfreicher Tipp und die nötigen Arbeitsschritte mit Fotos und gerne auch noch Tipps. Abgeschlossen werden die Rezepte häufig mit einem Johann-Lafer-Zitat dazu.

Die ausgewählten Lieblingsrezepte gehen quer durch alle Bereiche. So ist es kein echtes Themenkochbuch, aber ein kleines Schatzkästchen mit vielen tollen Vorschlägen, Tipps und Tricks. Allerdings musste ich feststellen, dass der günstige Preis des eBooks sich daraus erklärt, dass nicht alle Rezepte der Printausgabe zu finden sind und vor allem die Grundrezepte fehlen. Das finde ich äußerst schade und das kostet das Buch auch zwei Sterne. Die Printversion steht jetzt auf meiner Wunschliste und hat sicher das Zeug dazu, die vollen fünf Sterne zu bekommen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.04.2020
Veitch, James

Lassen Sie uns kennenlernen!


ausgezeichnet

So dreht man den Spieß einfach um!

Mir war James Veitch bisher total unbekannt. Ich bin zwar Teil der Internet-Generation, aber Blogs und Social Medias wie Facebook & Co sind so gar nicht meins. Deshalb ist das immer super, wenn ich über Bücher auf Menschen aufmerksam werde, die tolle Ideen haben.

Wer kennt sie nicht, die Spam-Mails? Die meisten erkennt man im Halbschlaf, auf manche könnte man fast hereinfallen und es fallen auch immer wieder Leute auf diese Masche herein. Mir unverständlich, aber nun, so ist er, der Mensch.

Die Idee von James Veitch, auf die Mails zu antworten, aber eben den Spieß umzudrehen und die Absender zu veräppeln, finde ich wunderbar! Ich habe so oft so herzlich lachen müssen, dass ich froh bin, das Buch zu Hause gelesen zu haben. Unterwegs wäre das schon sehr peinlich geworden!

Es ist erstaunlich, wie hartnäckig die Spammer versuchen, James Veitch zu Zahlungen zu bewegen, und wie lange sie brauchen, um zu erkennen, dass er Spielchen mit ihnen spielt. Dabei entstehen urkomische Dialoge. Achten Sie beim Lesen auf Kleinigkeiten! Auch Rechtschreibfehler sind hier absichtlich eingebaut. Veitch hat sich wirklich viel einfallen lassen, um sich selbst und den Leser Spaß haben zu lassen.

Einige der Mails ähneln sich, aber Veitch gibt ihnen immer neue Wendungen mit seinen Antworten. Köstlich, was ihm einfällt, um die Absender am langen Arm verhungern zu lassen! Seine Rückfragen und Vorschläge sind urkomisch. Noch witziger ist, wenn diese dann endlich einsehen, dass sie veralbert werden, und sich dann noch darüber beschweren!

Da im Buch die Texte im Stil von Screenshots der Mails abgedruckt sind, ist es nicht sehr viel Lesestoff, kommt aber authentisch rüber und es macht einfach Spaß. Besonders, wenn der Tag stressig war, macht diese Lektüre Spaß und holt runter.

Veitch zeigt sehr schön, dass man mit Humor viel weiter kommt, als mit der üblichen Reaktion, sich über die Spam-Mails zu ärgern. Ich bin versucht, seinem Beispiel zu folgen, und künftig zu antworten. Aber so genial wie er kann ich das nicht, also lasse ich es besser bleiben!

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne lacht und Spaß hat. Der Humor ist recht schlicht, aber treffend und vor allem nie wirklich gemein. James Veitch nimmt einfach die Trolle auf die Schippe und das mit einem sehr sympathischen Augenzwinkern. Von mir deshalb die vollen fünf Sterne!

Bewertung vom 28.04.2020
Shepherd, Catherine

Auf den Flügeln der Angst / Zons-Thriller Bd.4 (1 MP3-CD)


gut

Ein Elixier, ein Medikament und dunkle Pläne

In unserer Gegenwart muss Oliver Bergmann herausfinden, ob Saskia tatsächlich eine Mörderin ist. Die alleinerziehende Mutter kann selbst nicht mehr zwischen Traum, Wahn und Wirklichkeit unterscheiden. Fünfhundert Jahre zuvor hat es Bastian Mühlenberg mit einem geheimnisvollen Elixier zu tun. Dabei spielt auch August, der böse Zwilling von Christian, eine Rolle.

Wie ich immer wieder feststelle, ist die Qualität der Autorin erstaunlich wechselhaft. Mal finde ich einen Band fürchterlich, mal super, mal nur so okay. Die Idee, auf zwei Zeitebenen zu agieren, ist schon spannend. Wie diese zusammenhängen, erfährt man nur am Rande. Dieses Bindeglied sollte vielleicht stärker herausgearbeitet werden, dann würde man das alles besser verstehen. Mir fällt nämlich auf, dass genau dann die Bücher mehr meinen Nerv treffen, wenn der Fokus hier stärker darauf fällt.

Die Themen in beiden Zeitebenen sind geschickt gewählt und ähnlich (klar, so macht das Sinn, anders weniger). Wie immer steckt auch in diesem Band wieder ein ordentliches Stück Wahnsinn der Figuren. Die Grundidee ist super, aber meiner Meinung nach wird ein bisschen zu arg übertrieben. Vieles ist einfach überspannt – zumindest für meinen Geschmack. Da ich nicht der Leser bin, der absolut perfekte Recherche und hundertprozentige Realitätsnähe verlangt oder erwartet, will das schon etwas heißen. Aber Geschmäcker sind und bleiben nun mal verschieden.

Diesmal gab es meiner Meinung nach zu viele zähe Stellen, Durchhänger, Längen. Und das in beiden Zeitebenen. Auch stagniert die Entwicklung der wiederkehrenden Figuren diesmal ein wenig. Das Ende ist wie immer geradezu fulminant im Vergleich zum Rest. Es gibt Action und Hochspannung. Ein Teil ist auch sehr vorhersehbar. Manches konnte ich absolut nicht nachvollziehen – warum macht man mit etwas weiter, von dem man eindeutig merkt, dass es anders als geplant läuft?

Der Sprecher Wolfgang Berger macht seinen Job grandios. Oft werden bei zwei Zeiten auch zwei Sprecher eingesetzt. Hier ist es ein einzelner Sprecher. Dennoch weiß man immer, in welcher Zeit man sich befindet, da er die jeweilige Stimmung perfekt zum Hörer transportiert. Dickes Lob hier!

Auch wenn es einer der schwächeren Bände ist – man muss einfach dranbleiben, beim Fall (bzw. den Fällen) und bei der Serie. Dennoch reicht es leider diesmal nur für drei Sterne, Tendenz zum vierten.

Bewertung vom 28.04.2020
Linke-Grün, Gabriele;Wegler, Monika

Katzen verstehen lernen


ausgezeichnet

Für Anfänger eine geniale Vorab-Information!

Auch wenn der Ratgeber mit 144 Seiten nicht besonders dick ist, informiert er doch wirklich sehr gut über das Wesen der Katzen und wie man diese tollen Tiere verstehen lernt. Gabriele Linke-Grün kennt sich definitiv aus und es strahlt aus jeder Zeile, wie sehr sie Katzen liebt. Doch wichtiger als das Lieben sind das Verstehen und der richtige Umgang mit den sensiblen Tieren. Auch wenn sie Dickköpfe sein können, kann der falsche Umgang mit ihnen schlimme Folgen haben für die Seele und damit auch die Gesundheit der Tiere.

Jeder Lebensbereich wird beleuchtet. Natürlich werden die Themen nicht sehr ausführlich behandelt, aber doch tief genug, um sicherzustellen, dass Mensch und Tier harmonisch miteinander leben können. Weitere Lektüre findet sich dann schon. Es ist erstaunlich, wie viele Bücher es rund um die Katzen gibt – gerade eben auch über Haltung, Pflege und Gesundheit der Tiere.

Die Fotos von Monika Wegler setzen das Herz der Autorin ebenso ins Bild, wie das der Fotografin! Man sieht, dass es den Tieren bei den Aufnahmen gut ging und sie keinen Stress hatten. Und man sieht, wie zufrieden die Katzen sind, wie gut es ihnen geht und wie wichtig das auch der Fotografin ist.

Die einzelnen Texte sind kurz und damit flott und leicht zu lesen. Immer mal wieder findet sich ein Infotext „Nachgefragt“ von einem Fachmann bzw. einer Fachfrau. Diese sind Prof. Dr. Christa Neumeyer, Dr. Immanuel Birmelin, Dr. Helga Hofmann und Dr. med. vet. Heidi Kübler.

Die Kurz-Steckbriefe einiger Katzen sind zauberhaft! Die „schon gewusst?“-Blöcke liefern für ganz Eilige schnelle Informationen. Insgesamt bietet das Buch für alle, die noch nie mit einer Katze ihren Haushalt geteilt haben, wunderbar kompakte Informationen. Wer dieses Buch liest und sich sicher ist, einer Katze all die benötigten Voraussetzungen schaffen kann, wird seinen neuen Mitbewohner glücklich machen können. Wem auch nur ein Bruchteil zu anstrengend ist, sollte lieber davon absehen, sein Leben mit einer Katze zu teilen.

Im Sinne aller Katzen: fünf Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2020
Calis, Metin

Türkisch Grillen - Izgara Alaturka


ausgezeichnet

Unbeschreiblich leckere Gerichte für den Grill

Die Lebens-, Grill-, Koch- und Genußfreude von Metin Calis springt einem aus jeder einzelnen Seite entgegen. Er ist ein sehr sympathischer Mensch mit einer tollen Ausstrahlung. Die Texte in der Einführung (Mein Weg; Wie ich grille) beweisen, dass er nach wie vor mit Leib und Seele bei der Sache ist. Es liest sich wunderbar und man hat das Gefühl, da spricht ein enger Freund zu einem. Wunderbar! Zudem erhält man hier schon nützliches Wissen für das Grillen, aber auch für die türkische Note dabei.

Der Rezeptteil ist in Meze, Brot, Brote von Peter Kapp, Salate, Fleisch und Geflügel, Fisch, vegetarisch und vegan, Süßes und Desserts, sowie Saucen, Dips und Marinaden gegliedert. Zu jedem dieser Unterkapitel gibt Metin Calis dem Leser ein paar Worte auf den Weg und es gibt ein passendes Schwarz-Weiß-Foto, meist aus der Türkei. Mir gefällt das sehr, stimmt es doch ganz besonders intensiv auf die Speisen ein. Hin und wieder sind auch Doppelseiten mit farbigen Fotos passend zum Kapitel eingefügt.

Die Rezepte selbst sind übersichtlich gegliedert. Die linke Spalte beinhaltet die benötigten Zutaten, die rechte die erforderlichen Arbeitsschritte. In knappen Worten, aber verständlich. Zu allen Gerichten gibt es auch ein Foto, auch bei den Saucen, Dips und Marinaden. Das mag ich sehr, denn so habe ich für mich einen guten Anhaltspunkt, wie das Endergebnis aussehen sollte. Es fällt auf, dass die Fotos dem aktuellen Trend folgen – es wird außergewöhnliches, rustikales Geschirr und Besteck arrangiert.

Die benötigten Zutaten sind leicht zu bekommen. Es macht eine riesen Freude, im türkischen Laden einzukaufen. Dort bekommt man meist auch das schönste und frischeste Obst und Gemüse. Aber auch in der türkischen Abteilung im Supermarkt wird man fündig. Anzumerken wäre vielleicht noch, dass es keine Angaben zu Nährwerten gibt. Mich persönlich stört das nicht. Gerade beim Grillen steht bei mir das Feier-Feeling im Vordergrund, nicht der Diätgedanke. Dass man nicht jedes der Gerichte mag, ist ja normal. Aber es findet sich auf alle Fälle für jeden Geschmack reichlich in diesem Buch. Mir gefällt es sowohl von der Aufmachung, als auch vom Inhalt. Es bereichert meine Kochbuchsammlung sehr schön. Von mir: Fünf Sterne.

Bewertung vom 26.04.2020
Mayer, Julia;Jägersberger, Nena

Nachhaltig kreativ Do it yourself


sehr gut

„Zero Waste“ ist hier missverständlich ausgelegt

Selbermachen, basteln, wiederverwerten – das macht einfach Spaß. Nur leider habe ich mir von diesem Buch doch mehr erwartet, als es dann halten konnte. Vom Titel her dachte ich eigentlich, es sind Projekte, bei denen man das nutzt, was man hat. Dingen, die sonst Abfall werden würden, neue Funktionen ermöglicht. Allerdings wird hier viel zugekauft und dabei fällt dann wieder Abfall an. Das Buch legt „Zero Waste“ also anders aus: Wer einen Einkaufsbeutel selbst macht, nimmt keine Plastiktüte. Wer eine Brezentüte selbst macht, spart die Bäckertüte, besonders, wenn sie wiederverwendbar ist. Auch eine Lesart, aber eben nicht meine ursprüngliche.

Beispielsweise die Vorratsdosen. Hier werden leere Konservendosen verwendet. Soweit, so prima. Auch dass man Farbe benötigt, ist ganz okay. Aber dann wird für den Deckel eine Korkplatte sowie eine Holzplatte benötigt, aus denen man dann zwei Kreise sägt, die verbunden werden und dann den Deckel bilden. An sich kein Ding, aber so wirklich nachhaltig finde ich das dann doch nicht. Auch bei den Bambusbechern und –Schalen bin ich ein wenig entsetzt. Das ist kein Zero Waste. Hier wird etwas gekauft und dann kreativ verändert – eben bemalt. So dachte ich mir das nicht. Die Verarbeitung von Wachsresten zu neuen Kerzen ist nicht die neueste Idee, aber genau solche Projekte hatte ich von diesem Buch erwartet. Da kann man alte Gläser verwenden und muss nur den Docht besorgen. Oder der Untersetzer aus Korken: Das ist genau die Art Idee, wie ich sie mir gewünscht hatte. Statt die Korken wegzuwerfen, werden sie auf einfache und hübsche Art wiederverwendet.

Geht man vom Gedanken weg, tatsächlich Dinge wiederzuverwenden, ist dieses Buch schon nett. Die Projekte sind zwar nicht immer wirklich neu, aber sehr schön zusammengestellt. Für Anfänger sowie Geübte finden sich Ideen, wie man hübsche und nützliche Dinge selbst herstellen kann. Hier ist beispielsweise der kleine Ordner (Ringbuch, Notizbuch). Man benötigt schon so einige Dinge, die man erst mal finden muss, aber dann hat man ein wirklich individuelles Stück, über das sich auch andere freuen. Geschenke der besonderen Art kann man damit auf alle Fälle herstellen. Die Einkaufsbeutel aus Makramee oder Textilgarn sind gleichzeitig retro und umweltbewusst. Zudem kann die wirklich jeder brauchen. Der Mülltrenner ist richtig chic, wenn auch viel zu schade für Müll. Für Leergut bzw. Pfandflaschen finde ich ihn aber echt genial und praktisch. Hier kann ich mir auch noch weitere Einsatzmöglichkeiten vorstellen. Auch die Flaschenhüllen finde ich hübsch und praktisch. So finden sich einige Projekte, die in diese Hinsicht Zero Waste sind, weil man sie nutzen kann, um die Umwelt zu entlasten. Aber die Projekte, bei denen nur etwas verschönert wird, wie beispielsweise Metalldose und Thermoskanne, bei denen noch dazu Dinge benötigt werden, die nicht sonderlich umweltfreundlich sind, stören mich doch sehr. Auch bin ich nicht wirklich davon überzeugt, dass die Welt Seifenschalen aus Beton benötigt. Dagegen gefallen mit die Rezepte für Fußbad-Kugeln, Badesalz und einfachen Seifen recht gut.

Insgesamt bleibt also zu sagen, dass es sehr darauf ankommt, was man von diesem Buch erwartet. Nachhaltigkeit ist nicht gleich Nachhaltigkeit. Schöne Ideen sind dabei und dass nicht jedem alles zusagt, ist bei solchen Büchern völlig normal. Oftmals bringt einem ja eine vorgeschlagene Idee auf eigene Ideen, Weiterentwicklung oder Verbesserung. Die Anleitungen sind gut verständlich und gut bebildert. Insofern mag ich nicht zu streng sein, muss aber dennoch einen Stern abziehen. Bleiben aber vier hübsche Sterne übrig!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2020
Iriyama, Kaoru

Kochen wie in Japan


sehr gut

Essen und Kultur

Hier hat man nicht einfach nur ein Kochbuch, um japanische Gericht zuzubereiten. Kaoru Iriyama lässt den Leser einen Blick in die Kultur des Kochens in Japan werfen. Die Traditionen, die Gedanken dahinter, die Lebensmittel und den respektvollen Umgang damit werden in den Fokus gerückt. Es ist, als spränge hier ein Funke über und verändere die Sicht auf diese Dinge. Mit diesem Wissen kocht man tatsächlich anders – und das macht sich natürlich auch im Geschmack bemerkbar!

So ist es nur logisch, dass für viele Gerichte zusätzliche Arbeitsschritte und Rezepte nötig sind, wie eben die Dashibrühe. Diese kann auch fertig gekauft werden, doch selbstgemacht ist eben immer besser.

Immer wieder finden sich Erklärungen zu Gerichten oder Zutaten. Besonders interessant finde ich das Kapitel der Suppen. Wie wichtig Suppen in verschiedenen Varianten für Japaner sind, versteht man danach sehr gut. Auch wenn es viel Aufwand ist, findet sich ein Rezept für selbstgemachte Ramen-Nudeln. Logisch, dass es auch ein Rezept für eine Basis-Ramen-Brühe gibt. Für mich ist das Konzept schon allein an diesem Beispiel gesehen total stimmig. Nicht einfach nur kochen, sondern verstehen, wieso man das macht. Spätestens im Kapitel um die Bento-Boxen verfällt man dem Zauber und der Philosophie dahinter. Die Themen im Einzelnen: Japan-Bucket-List, Zu Tisch, bitte!, Die Top-5-Zutaten, Heißgeliebte Nudelsuppen, Tischkultur auf Japanisch, Bento-Lunch to go.

Unterteilt sind die Rezepte in die Kapitel Suppen und Nudeln, Reisgerichte, Hauptspeisen, Beilagen und Salate, Hotpot und Streetfood, Süßes. Der Aufbau der Rezepte ist klassisch: Titel, kleine Info dazu, Angaben zu Portionen, Zubereitungszeit, Nährwerte, Zutatenliste und dann die einzelnen Schritte der Zubereitung. Klar, bei Japanischer Küche sind die Zutaten teils ein bisschen außergewöhnlicher, aber im Asia-Shop gibt es das alles.

Sehr gut gefällt mir, dass die Rezepte bebildert sind und man sich so nicht nur Appetit holen kann, sondern auch einen Anhaltspunkt hat, wie das Gericht am Ende aussehen sollte. Mich fasziniert das verwendete Geschirr und wie hübsch alles angerichtet ist.

Mir fehlen ein Inhaltsverzeichnis und ein Register. Man findet nicht so gut zu einem bestimmten Gericht. Alles durchblättern zu müssen ist ein bisschen unbequem. Deshalb ziehe ich einen Stern ab – bleiben vier.