Benutzer
Benutzername: 
Midnight-Girl
Wohnort: 
NRW

Bewertungen

Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2010
Robertsen, Hedda H.

Ich will dich, ich krieg dich


schlecht

Alba ist 19, jobbt in einer Buchhandlung und ist total verknallt in einen älteren Mann, den sie tagtäglich bedient, ansonsten aber nichts von ihm weiß. Da sie seine Initialen – M.M. - kennt, benennt sie ihn nach dem Schauspieler Mads Mikkelsen. Fortan malt sie sich aus wie es sein könnte, wenn sie ihm doch nur ihre Gefühle offenbaren könnte und natürlich möchte sie, dass dies irgendwann Realität wird. Also macht sie den ersten Schritt und schreibt ihm eine SMS. Doch was wird er dazu sagen?

Nun gut, nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war ich eigentlich recht neugierig was sich dahinter verbirgt, denn die Idee ansich fand ich ganz gut und dachte da könnte man ein schönes witziges Büchlein draus machen, welches evtl. auch noch einen klein bißchen zum Nachdenken anregt, aber vordergründig einfach nur der Unterhaltung dient. Aber weit gefehlt, es kam ganz anders – schlimmer.
Auf Grund dessen, dass die Seiten oft nur mit wenig Text beschrieben sind und es keine Kapiteleinteilung gibt, kommt man häufig aus dem Lesefluss und gerät ins Stocken, so dass man den Faden immer wieder neu aufnehmen muss, auch wenn ich mir manchmal gewünscht habe das nicht tun zu müssen, aber ich wollte dann doch wissen wie es ausgeht.
Der Schreibstil hat mir leider auch in keinster Weise zugesagt, denn es liegt bloß daran, dass man das Buch sehr schnell durch hat, weil es nichtmal 200 Seiten umfasst.
Es entwickelt sich keine romantische Liebesgeschichte zwischen Alba und Mads, wie man es anfangs vermuten mag, es geht lediglich darum was Alba sich alles ausmalt mit Mads zu erleben, und das hauptsächlich auf sexueller Ebene. Dabei ist der Umgang mit der Sprache sehr vulgär, meines Erachtens nach zu vulgär, so etwas gehört einfach nicht in einen Roman, denn es ist weder schön, noch in irgendeiner Weise erotisch, sondern einfach nur abstoßend. Etwa ¾ des Buches drehen sich nur um diese Phantasien, von denen man noch nicht einmal weiß welche jetzt erträumt und welche Realität sind. Der Klappentext sagt zwar schon, dass die Grenzen verschwimmen, aber meiner Meinung nach kann man auch beim dritten Lesen nicht erkennen wo da wirklich die Grenzen liegen.
Ich frage mich, ob die Autorin diesen Text ernsthaft so geschrieben hat oder ob jemand beim Übersetzen Mist gebaut hat, aber ich befürchte, dass der Roman so geplant war.

Ich kann diesem Buch leider, außer der Idee, nichts positives abgewinnen, somit werde ich auch keine Kauf- geschweige denn Leseempfehlung geben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2009
Edwardson, Åke

Toter Mann / Erik Winter Bd.9


ausgezeichnet

Alles beginnt nachts auf einer Brücke, auf der ein Polizist, der gerade keinen Dienst hat, einen verlassenen Wagen findet. In dem Wagen wurden Schüsse abgegeben, aber es wird weder eine Leiche, noch Blut gefunden. Hat überhaupt ein Verbrechen stattgefunden?
Plötzlich wird auf Jacob Ademar, einen Autor, geschossen, scheinbar ohne erkennbaren Grund. Immer mehr mysteriöse Dinge geschehen und Kommissar Winter, der mit seiner Gesundheit zu kämpfen hat, muss die Puzzleteile finden und sie richtig zusammensetzen. Schnell kommt er dahinter, dass alles irgendetwas mit der Vergangenheit zu tun hat. Aber was könnte das sein?

Dies war der erste Roman, den ich von Ake Edwardson gelesen habe und ich habe es nicht bereut. Ich habe dieses Buch zwar nicht kaufen müssen, aber ich werde mir sicher noch den ein oder anderen Roman zulegen.
Der Schreibstil des Autors ist sehr interessant und spannend.
Allerdings darf man keine allzu langen Pausen machen, wenn man dieses Buch liest, da man sich schon sehr konzentrieren muss, um der Geschichte ohne Probleme folgen zu können. Manchmal gibt es innerhalt von drei Seiten drei verschiedene Absätze, die jeweils eine eigene Geschichte behandeln und da muss schon ein wenig nachdenken, um die Zusammenhänge zu erkennen und zu wissen um welchen Handlungsstrang es sich handelt, denn zu Anfang werden verschiedene Handlungen erzählt, die scheinbar keinen Zusammenhang haben. Jedoch im Laufe des Buches werden immer mehr Details freigelegt, so dass man beginnt zu begreifen was der eigentliche Hintergrund und des Rätsels Lösung ist.
Edwardson baut im Laufe des Romans immer mehr Spannung auf, die sich in einem fulminanten Finale entlädt. Wenn man die Geschichten aufmerksam verfolgt, so ist das Ende keine großartige Überraschung mehr, da man es sich logisch erschließen konnte, aber es ist dennoch großartig geschrieben und vielleicht geschieht ja doch noch was mit dem man nicht gerechnet hätte.
Die Sprünge zwischen den Handlungen sind hin und wieder ein wenig anstrengend, aber sie trüben den Lesespaß keineswegs. Auch, wenn es m Dialoge geht muss man aufpassen, dass man den Faden nicht verliert, da sehr oft nicht dabei steht wer genau was sagt und man sich somit auch dort sehr konzentrieren muss.
Toter Mann ist nicht der erste Roman um Kommissar Winter, aber ich bin der Meinung, dass es nicht schlimm ist, wenn man vorher noch keinen anderen Roman gelesen hat, da die handelnden Personen zur Genüge vorgestellt werden und nicht auf Vergangenes eingegangen wird, das man nicht verstehen könnte. Daher denke ich, dass es nicht schlimm ist, die Krimis nicht in chronologischer Reihenfolge zu lesen.

Alles in allem bin ich begeistert von dem Buch. Es ist ein anderer, ein interessanter, Schreibstil, den der Autor vorführt und auch die Geschichte ist sehr spannend und unbedingt zu empfehlen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.10.2009
Masello, Robert

Eisiges Blut


ausgezeichnet

Der Journalist Michael Wilde reist zum Südpol, zur Forschungsstation Point Adélie, um über eben diese und den Alltag, der sich dort vollzieht, einen Bericht zu schreiben.
Dies ist im Grunde zunächst einmal der Hauptaspekt des Buches. Doch es wäre zu einfach es dabei zu belassen.
Das Buch ist unterteilt in zwei Handlungsstränge, zeitweise kommt noch ein dritter hinzu, der sich aber nicht durch das gesamte Buch zieht. Der erste Strang ist eben dieser, dass Michael Wilde am Südpol recherchiert. Dabei stößt er im Eis allerdings auf zwei Leichen, ab da gilt es nun deren Geheimnis herauszufinden.
Der zweite Handlungsstrang vollzieht sich am Ende des 19. Jahrhunderts in England. Es handelt sich hierbei um eine Liebesgeschichte zwischen der jungen Krankenschwester Eleanor Ames und dem Soldaten Sinclair Copley in Zeiten des Krieges.
Als dritten Handlungsstrang kann man die Erinnerungen von Michael Wilde, die oft als Rückblenden erscheinen, nennen, welche auch zum Großteil der Grund sind, dass er sich auf eine solche Expedition eingelassen hat. Da diese Erinnerungen aber sehr mit der Haupthandlung verbunden sind, würde ich es nicht unbedingt als eigentständige Handlung sehen.
Zunächst laufen die Begebenheiten des 19. Jahrhunderts in England und die der Gegenwart am Südpol nebeneinander her. Es wird immer wieder abwechselnd von Geschehnissen berichtet, bis die beiden Handlungsstränge später zu einem zusammenlaufen.

Ich bin der Meinung 'Eisiges Blut' ist ein grandioses Buch, sehr anschaulich und sehr packend geschrieben.
Es gefällt mir sehr gut, dass es zu Anfang im Grunde zwei verschiedene Geschichten gibt, die im Laufe des Buches zueinander finden und die Grenzen immer mehr verwischt werden, so dass sich eine einzige Geschichte ergibt.
Sehr interessant finde ich auch den recht detaillierten Bericht über das Leben in einer solchen Forschungsstation am Südpol. Die Recherche sehe ich als sehr gut an und man kann wirklich mitfühlen wie die dort lebenden und arbeitenden Leute sich fühlen.
Aber auch die Liebesgeschichte des 19. Jahrhunderts ist sehr mitfühlend und schön geschrieben. So hat man anfangs wirklich noch das Gefühl, dass es sich um zwei unterschiedliche Geschichten handelt, da sie in vollkommen anderen Zeiten spielen.
Der Übergang zu einer Geschichte ist nahezu fließend.
Nicht nur die Beschreibung der Geschichten ist gut umgesetzt, auch die Charaktere sind passend gewählt und sehr gut dargestellt, so dass man sich in jeden einzelnen hineinversetzen kann bzw. ihn sich zumindest ohne Probleme vorstellen kann.

Ich finde sowohl die Idee, die hinter dem Buch steckt, als auch dessen Ausführung einfach nur großartig. Es ist alles vorhanden was ein gutes Buch ausmacht, Spannung und Tragik, aber auch Spaß und Liebe. Eine wunderbare Mischung, die genau richtig dosiert wurde.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.